[0001] Die Erfindung betrifft eine
Schneefräse mit zwei Frästrommeln, die auf freien, horizontal und quer zur Fahrtrichtung
liegenden Tragachsen eines zentralen, innerhalb der Frästrommel angeordneten Getriebes
sitzen.
[0002] Derartige Schneefräsen, wie beispielsweise in der deutschen Patentschrift 2 147 001
beschrieben, sind seit langem bewährt. Ihre Räumbreite liegt üblicherweise in einem
Bereich zwischen 2 und 3 m, wenn beide Trommelhälften im Einsatz sind. Jeder Trommelhälfte
ist meistens ein gesonderter Auswurfkamin zugeordnet, welcher den von der jeweiligen
Trommelhälfte aufgenommenen Schnee entweder frei auswirft oder auf die Ladefläche
eines LKW fördert.
[0003] Für den Einsatz im Stadtgebiet, insbesondere zum Räumen oder Verladen von
Randwällen wurden sogenannte Seitenschneefräsen entwickelt. Deren Räumbreite wird etwa
zur Hälfte von einer Frästrommel im übrigen von einem Zuführungs-Schneepflug gebildet.
Dessen Schar ist schräg angeordnet, so daß ihre Außenkante in Räumrichtung vor ihrer
der Frästrommel benachbarten Innenkante liegt. Der Zuführungs-Schneepflug fördert
dabei seitlich von der Frästrommel liegenden Schnee vor die Frästrommel, die ihrerseits
den auf diese Weise zugeführten und den im Bereich des Randwalls vor ihr liegenden
Schnee aufnimmt.
[0004] Des öfteren ist es aber erwünscht, eine Schneefräse sowohl im Stadtgebiet zum Randwall
entfernen als auch zur Flächenräumung, z.B. von tiefverschneiten Fahrbahnen oder Parkplätzen
einzusetzen. Die beschriebene Seitenschneefräse ist für die Flächenräumung ungeeignet,
daß sie wegen des Zuführungs-Schneepfluges bei größeren Schneehöhen und in hartem
Schnee stecken bleibt. Die -bekannte Schneefräse mit zwei unmittelbar nebeneinander
angeordneten Frästrommeln hat wiederum für die Randwallbeseitigung Nachteile, da die
neben dem Randwall liegende Frästrommel ungenutzt mitdreht. Dies bedeutet nicht nur
Verschwendung von Energie, sondern auch die Gefahr, daß der Auswurfkamin der ungenutzten
Frästrommel verstopft, da bei geringer Förderleistung die Auswurfgeschwindigkeit des
Schnees entsprechend niedrig ist. Bei verstopftem Auswurfkamin muß die Räumarbeit
wiederholt zur Beseitigung der Verstopfung unterbrochen werden. Die ungenutzt mitdrehende
Frästrommel bedeutet zudem beim Einsatz innerhalb von Ortschaften eine Gefahr für
Passanten.
[0005] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine universell
einsetzbare, d.h. sowohl zum Randwallräumen als auch zum Flächenräumen geeignete Schneefräse
zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß an einer Schneefräse der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß anstelle einer der beiden Frästrommeln eine Pflugschar anschließbar
ist, derart, daß deren der verbleibenden Frästrommel benachbarte Seite an einem gehäusefesten
Teil befestigt und deren Rückseite über eine Stütze mit einer auf die freie Tragachse
des Getriebes aufsteckbaren Muffe verbunden ist.
[0007] Eine derartige Schneefräse bietetfür den Käufer die Möglichkeit des einfachen Umbaus
einer Schneefräse mitzwei Frästrommeln in eine Seitenschneefräse mit nur einer Frästrommel
und einem Schneepflug anstelle der zweiten Frästrommel. Dabei wird beim Einsatz im
Rechtsverkehr, in Räumrichtung gesehen, die linke, also die fahrbahninnere Frästrommel
durch den Schneepflug ersetzt.
[0008] Dies geschieht im Rahmen
des Erfindungsvorschlags verblüffend einfach dadurch, daß die Frästrommel von der Tragachse
des Getriebes abgezogen und die Muffe für die Schneepflugbefestigung über diese gesteckt
wird. Der Pflugwinkel kann dadurch verändert werden, daß man die Länge der Stütze
variiert. Dies kann stufenweise oder kontinuierlich, manuell oder motorisch bzw. hydraulisch
erfolgen.
[0009] Durch symmetrische Ausbildung des Scharkörpers der Pflugschar bezüglich einer horizontalen
Achse besteht die Möglichkeit, die Pflugschar wahlweise an die Stelle der linken (Rechtsverkehr)
oder rechten (Linksverkehr) Frästrommel anzubringen. Voraussetzung ist dabei lediglich,
daß Befestigungselemente für die lösbare Befestigung der Räumleiste sowohl an der
oberen als auch an der unteren Kante des Scharkörpers vorgesehen sind.
[0010] Höhe und Länge der Pflugschar können dem Durchmesser und der Länge einer Frästrommelhälfte
angepaßt sein. Bd einer solchen Ausführung wird die durch die abgezogenen Trommelhälfte
gebildete Lücke des Fräsengehäuses wieder geschlossen.
[0011] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
[0012] Es zeigt:
Fig. 1 eine Schneefärse mit abgenommener Frästrommelhälfte in einer Ansicht von vorne,
Fig. 2 eine Pflugschar in der Ansicht von vorne,
Fig. 3 die Schneefräse mit angeschlossener Pflugschar in derDraufsicht und
Fig. 4 die Schneefräse mit anschlossener Pflugschar in der Ansicht von vorne.
[0013] Die Schneefräse gem. Fig. 1 besitzt zwei Frästrommeln 1, 2, von denen die in der
Zeichnung strichpunktiert angegebene rechte Frästrommel 2 abgenommen ist. Die beiden
Frästrommeln 1, 2 schließen zur Mitte hin dicht an einen Ringsteg 3 an. Der Ringsteg
3 sowie ein im Inneren der Frästrommeln untergebrachtes Getriebe 4 mit beidseitigen
Tragachsen 5 sind gehäusefest angeordnet.
[0014] Der Antrieb (Fig. 3) erfolgt über eine fahrzeugseitig angetriebene Gelenkwelle 21,
welche über ein Kettenradgetriebe 22 auf das Getriebe 4 für die beiden Frästrommeln
1, 2 treibt. Das Getriebe 4, z.B. in Art eines Winkelgetriebes, liegt in der Mitte
zwischen den beiden hohlen Frästrommeln. Auf dem Frästrommelgehäuse 6, welches an
der oberen Vorderkante bewegliche Klappen 7 zur Verhinderung des Schneeauswurfs nach
vorn aufweist, sitzen zwei Auswurfkamine 8, 9, von denen jeder einer Frästrommel zugeordnet
ist. Längs der Unterkante des Frästrommelgehäuses 6 erstreckt sich eine auswechselbare
Verschleißschiene 10. Abnehmbare Schneemesser 23 an den oberen Seitenkanten des Frästrommelgehäuses
6 dienen zum Abscheren überhängender Schneewände.
[0015] Eine in Fig. 2 dargestellte Pflugschar 11 mit Räumleiste 12 besitzt an ihrer linken
vertikalen Kante Ösen 13, 14, welche dem gelenkigen Anschluß an entsprechenden Doppelösen
15, 16 des Ringstegs 3 dienen. Die Bolzen zur Sicherung dieser gelenkigen Verbindung
sind nicht dargestellt. Auf der Rückseite der Pflugschar 11 ist, wie in Fig. 3 ersichtlich,
eine Stütze 17 bei 18 gelenkig angeschlossen. Die Stütze 17 ist mit ihrem gegenüberliegenden
Ende bei 19 ebenfalls gelenkig an eine Muffe 20 angeschlossen. Die Muffe 20 besitzt
eine Bohrung zur Aufnahme der Tragachse 5.
[0016] Die Muffe 20 ist bis zu einem getriebeseitigen Anschlag 21 des Getriebe gehäuses
25 über die
Trag-achse 5 geschoben, so daß letztere vollständig in der Bohrung der Muffe 20 aufgenommen
ist.
[0017] Die in der Zeichnung dargestellte Pflugschar 11 ist bezüglich einer in Fig. 2 angedeuteten
horizontalen Achse a unsymmetrisch ausgebildet. Bei symmetrischer Ausbildung des Scharkörpers
24 der Pflugschar-11 besteht die Möglichkeit der Anbringung der Pflugschar wahlweise
anstelle der links dargestellten Frastrommel 1 oder der rechts dargestellten Frästrommel
2. In diesem Fall wäre lediglich die Räumleiste 12 an der gegenüberliegenden Kante
26 zu befestigen, welche bei symmetrischer Ausbildung des Scharkörpers 24 den gestrichelt
gezeichneten Verlauf haben könnte. Die Anbringung entsprechender Befestigungselemente
längs beider waagrechter Kanten der Pflugschar bereitet keine Schwierigkeiten.
[0018] Gemäß Fig. 3 erkennt man auf der Rückseite des Fräsengehäuses 6 die beidseitigen
Laufräder 28 mit deren Höhenverstellung dienenden Handrädern 29, ferner zwei
Anlenkstützen 30 zur Befestigung des Fräsengehäuses 6 an der Frontseite eines nicht
dargestellten Trägerfahrzeugs. Abv
feisringe 31 an den Außenseiten des Fräsengehäuses 6 schützen die Frästrommeln 1, 2
vor Beschädigung.
[0019] Gemäß Fig. 4 ist die Pflugschar 11 im angebauten Zustand in der Vorderansicht auf
das Fräsaggregat dargestellt. Ihre linke vertikale Kante 27 überdeckt den Ringsteg
3 etwa bis zur Mitte hin. Das Getriebe 4 ist strichliert eingezeichnet. Man erkennt
die beiden nach rechts bzw. nach links frei auskragenden Tragachsen 5, wobei in diesem
Fall lediglich die links dargestellte Tragachse 5 die ihr zugeordnete Frästrommel
1 aufnimmt, während die rechts dargestellte Tragachse 5 zur Aufnahme der Muffe 20,
an der die Stütze 17 angebaut ist, dient. Der rechts dargestellte Auswurfkamin 9 ist
bei gemäß Fig. 4 angebautem Zuführungs-Schneepflug selbstverständlich außer Betrieb.
1. Schneefräse mit zwei Frästrommeln (1, 2),
die auf freien, horizontal und quer zur Fahrtrichtung liegenden Tragchsen (5) eines
zentral innerhalb der Frästrommeln angeordneten Getriebes (4) sitzen,
dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle einer der beiden Frästrommeln eine Pflugschar (11) anschließbar ist,
derart, daß deren der verbleibenden Frästrommel (1) benachbarte Seite an einem gehäusefesten
Teil befestigt und deren Rückseite über eine Stütze (17) mit einer auf die freie Tragachse
(5) der abgenommenen Frästrommel (2) aufsteckbaren Muffe (20) verbunden ist.
2. Schneefräse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stütze (17) in ihrer Länge verstellbar ausgebildet ist.
3. Schneefräse nach Anspruch 1 oder 2,
mit einem schmalen, gehäusefesten Ringsteg (3) zwischen den beiden Frästrommeln (1,
2),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pflugschar (11) mit ihrer dem Ringsteg (3) benachbarten vertikalen Kante am
Ringsteg (3)angelenkt ist.
4. Schneefräse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Scharkörper (24) der Pflugschar (11) bezüglich einer horizontalen Achse (a)
symmetrisch ausgebildet ist und daß an beiden horizontalen Kanten des Scharkörpers
(24) Befestigungselemente zum Anschließen einer Räumleiste (12) vorgesehen ist.