[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Leitpfosten zur Markierung von Strassenrändern,
bestehend aus einem quer zur Längsrichtung der Fahrbahn offenen, stapelfähigen Profilstab
mit hauptsächlich V- oder U-förmigem Querschnitt, dessen offene Seite in montierter
Stellung des Pfostens der Strasse abgewandt ist.
[0002] Leitpfosten zur Verbesserung der visuellen Führung im Dunkeln werden auf Wegstrecken
wo Strassenbeleuchtungen nicht vorhanden sind angewandt und erhöhen auf bedeutungsvolle
Weise die Verkehrssicherheit. Beim Fahren in Dunkelheit wird oft ein unsicheres Gefühl
empfunden, nicht genau zu wissen, wo sich die Seitenbegrenzungen der Strasse befinden.
Optische Führung mit Leitpfosten gibt ersichtlich eine wesentliche Erhöhung der Verkehrssicherheit
und Untersuchungen haben gezeigt, dass eine etwa 20-prozentige Verminderung der Verkehrsunfälle
bei Anwendung von Leitpfosten erreicht wird. Aus diesem Grunde hat sich der Gebrauch
von Leitpfosten mehr und mehr durchgesetzt.
[0003] Der zur Zeit gewöhnlichste Typ von Leitpfosten wird aus Kunststoff hergestellt und
besteht hauptsächlich aus einem Rohr mit geschlossenem Querschnitt. Der Pfosten kann
mit Reflexionsvorrichtungen verschiedener Art versehen sein. Solche Leitpfosten sind
in den schwedischen Patentschriften 317.015 und 366.081 und in den deutschen Offenlegungsschriften
2426427, 1534498 und 1909904 beschrieben.
[0004] Die zuständigen Behörden in verschiedene Länder haben Norme aufgestellt, wie ein
solcher Leitpfosten aussehen soll und Rekommendationen hinsichtlich der Aufstellung
der Pfosten, wie gegenseitiger Abstand u.s.w. ausgearbeitet. In Obereinstimmung mit
diesen Normen und Empfehlungen soll ein Leitpfosten mit dobbelter Reflexionsvorrichtung
versehen sein, die in Fahrrichtung aus einem rektangulären Felt und auf der Rückseite
aus zwei runden Reklektoren bestehen, die beide genau angegebene Abmessungen haben
müssen. Weiter soll die Reflexionsvorrichtung am Pfosten so angebracht sein, dass
sich deren untere Kante auf vorgeschriebenem Abstand (z.B. 55 cm) über der Fahrbahn
befindet. Es ist verständlich, dass grosse Forderungen an die Hersteller der Leitpfosten
hinsichtlich dieser Normen gestellt werden, wodurch die Herstellungs- und Montagekosten
für die Aufstellung der Leitpfosten ansteigen.
[0005] Konventionelle Leitpfosten haben eine Lebensdauer von etwa fünf Jahre und durch Beschädigungen
und Vandalisierungen erfolgt ein laufendes Aussondern und damit eine Erneuerung der
Leitpfosten. Dies bedeutet, dass die Strassenbehörden an vielen Stellen verhältnissmässig
grosses Lager von Leitpfosten haben müssen, um schnell beschädigte solche ersetzen
zu können. Die bekannten rohrartigen Leitpfosten erfordern jedoch verhältnismässig
grossen Lagerraum und auch hohe Transportkosten, da die Pfosten ein grosses Volumen
einnehmen. Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, Pfosten mit offenem Profil aus
beispielsweise Stahlblech herzustellen, die sich jedoch wegen den relativ hohen Herstellungskosten
nicht durchgesetzt haben.
ZWECK, AUFGABE UND LÖSUNG DER ERFINDUNG
[0006] Der Zweck der Erfindung ist einen Leitpfosten der eingangs beschriebenen Art zuschaffen,
der einfach in der Herstellung ist, vorzugsweise in einem einzigen Arbeitstempo, beispielsweise
durch Extrudierung, hergestellt werden kann, der abgebogen werden kann ohne permanente
Deformierungen aufzuweisen, der bei Transport und Magazinierung nur einen Bruchteil
des Platzes in Anspruch nimmt verglichen mit konventionellen, rohrenförmigen Pfosten,
und der auf einfache Weise am Strassenrand aufgestellt und mit Rücksicht auf die vorgeschriebene
Höhe der Reflexionsvorrichtung einstellbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Leitpfosten mindenstens
je einen an den Schenkelenden des Profilstabes vorgesehenen Flansch besitzt, der in
Längsrichtung des Profilstabes verläuft und als Halterung und/oder Distanzierungs-
und/oder Befestigungsorgan dient.
[0008] Durch die Ausbildung des Leitpfostens mit an den Schenkelenden vorgesehenen Flanschen
die in Längsrichtung des Pfostens verlaufen, kann dieser aus einem Kunststoffmaterial
extrudiert werden, wodurch die Leitpfosten zu einem sehr günstigen Preis hergestellt
werden können. Durch die besondere "offene" Querschnittsform kann sich der Pfosten
bei einer Kollision abbiegen ohne ernstlich deformiert zu werden, wie dies beispielsweise
bei Pfosten mit rundem Querschnitt der Fall ist. Durch die Ausbildung des Leitpfostens
mit offenem Querschnitt ist dieser stapelbar und nimmt dadurch beim Transport und
Magazinierung geringen Platz ein. Da mit Rücksicht auf die Bodenbeschaffenheit es
oft schwierig ist Pfosten immer auf gleiche Länge in den Erdboden zu schlagen, ist
durch Anbringen der Reflexionsvorrichtung auf wahlbarer Höhe die Möglichkeit gegeben
auf einfache Weise diesen Vorderungen gerecht zu werden, da überschüssiger Höhe des
Pfostens durch Abschneiden des oberen Endes leicht abgeholfen werden kann.
ERLEUTERUNG DER ZEICHNUNGSFIGUREN
[0009]
Figur 1 veranschaulicht in Perspektive zwei erfindungsgemässe Leitpfosten, die je
auf einer Seite einer Strasse aufgestellt und in Fahrrichtung gesehen dargestellt
sind.
Figur 2 ist ein Querschnitt nach der Linie II-II in Figur 1.
Figur 3 stellt in Perspektive das obere Ende zweier in einander gestapelter Profile
gemäss Figur 2 dar.
Figur 4 ist eine Draufsicht auf zwei ineinander gestapelte Leitpfosten einer weiteren
Ausführung.
Figur 5 veranschaulicht eine mit Figur 4 analoge Draufsicht auf zwei Leitpfosten eines
weiteren Ausführungsbeispiels.
Figur 6 zeigt einen Querschnitt durch einen Leitpfosten versehen mit einer Halterung
für die Reflexionsvorrichtungen.
Figur 7 und 8 zeigen Sektionen zweier Ausführungsbeispiele die mit Pfostenstützen
verbunden sind.
BESCHREIBUNG DER AUSFOHRUNGSBEISPIELE
[0010] Figur 1 zeigt zwei Pfosten mit dazugehörenden Reflektoren, die mit Rücksicht auf
welche Seite des Pfostens zur Fahrtrichtung gewandt ist verschieden ausgebildet sind.
Der Pfosten hat die Form eines offenen Profilstabes (1) mit hauptsächlich V- oder
U-förmigem Querschnitt. Die offene Seite des Profils ist in montierter Stellung des
Pfostens der Strasse abgewandt. Das offene Profil hat den Vorteil, dass bei einer
eventuellen Kollision der Pfosten sich abbiegen kann ohne dass ungünstige Materialstreckungen
auftreten. Der Pfosten hat somit nicht die Tendenz zu kollapsen, was Pfosten mit geschlossenem
Querschnitt eigen ist. Ausserdem wird wesentliche Materialbesparung erzielt, wodurch
die Herstellungskosten reduziert werden können. Das offene sich verjüngende Profil
ermöglicht das Stapeln der Profile aufeinander, was mit Rücksicht auf die Transport-
und Magazinierungskosten günstig ist.
[0011] Das Ausführungsbeispiel gemäss den Figuren 1-3 ist mit je einem an den Schenkelenden
des Profilstabes vorgesehenem Flansch 4 ausgebildet, der in Längsrichtung des Pfosten
verläuft. Die Flansche 4 können längs der ganzen Länge des Pfostens angeformt sein,
oder auch nur längs eines Teiles davon. Die Flansche dienen als Versteifungen, Halterungen,
Distanzierungs- und/oder Befestigungsorgane. In Figur 3 wird veranschaulicht wie zwei
Leitpfosten gemäss Figur 2 ineinander gestapelt werden können.
[0012] Das Ausführungsbeispiel gemäss Figur 4 unterscheidet sich von dem in Figur 1-3 dagestellten
dadurch, dass am Mittelstück 6 zwischen den Schenkeln 2 und 3 ein Distanzierungsorgan
5 vorgesehen ist. Dieses Distanzierungsorgan verhindert, dass die Profile beim Stapeln
sich nicht verklemmen und die Oberflächen der Pfosten nicht beschädigt werden. Ausserdem
erleichtern sie ein Auseinandernehmen der gestapelten Pfosten. Gemäss dieser Ausführungsform
sind an den Schenkelenden je zwei Flansche 4a,4b vorgesehen, von denen die zwei äusseren
als Befestigungsorgane und die zwei inneren als Distanzierunsorgane dienen.
[0013] In dem Ausführungsbeispiel nach Figur 5 sind die Flansche 4 durch Profilierung der
Endpartien der Schenkelenden gebildet, beispielsweise indem die Schenkelenden rinnenförmig
ausgebildet sind. Ausserdem ist das Profil in Analogie mit der Ausführung gemäss Figur
4 mit einem Distanzierungssorgan 5 versehen, indem das Mittelstück 6 zwischen den
Schenkeln 2 und 3 invertierte V-Form erhalten hat.
[0014] In Figur 6 wird ein Pfostenprofil 1 dargestellt in Obereinstimmung mit dem in Figur
1-3 veranschaulichten Profil, das mit einer Halterung 7 für die Reflexionsvorrichtungen
8 versehen ist, und welcher Halterung auf den Pfosten aufgeschoben und in gewünschter
Höhenlage über der Fahrbahn einstellbar und dort fixierbar ist. Die Halterung kann
die Form eines offenen Profils mit gegenüber dem Pfostenprofil komplementäre Form
besitzen. An den beiden Endbereichen der Halterung 7 sind auf Abstand Führungsleisten
9 angeformt, in deren Zwischenraum 10 je ein Flansch 4 einführbar und festklemmbar
ist. Gemäss diesem Ausführungsbeispiel dient der Flansch 4 sowohl als Versteifung
wie auch als Befestigungsorgan für die Halterung 7 der Reflektoren 8.
[0015] Mit dem oben beschriebenen Leitpfosten kann auf sehr einfache Weise die Höhenlage
der Reflexionsvorrichtungen in Obereinstimmung mit den in der Beschreibungseinleitung
erwähnten Normen eingestellt werden. Das Aufstellen eines Leitpfostens mit aufschiebbarer
Reflektorhalterung ist bedeutend einfacher als die Aufstellung eines Leitpfostens
mit fest angeordneter Reflexionsvorrichtung. Das Aufstellen eines solchen erfindungsgemässen
Leitpfostens erfolgt indem dieser auf wahlfreie Tiefe in die Erde geschlagen wird.
Zu diesem Zweck ist der Pfosten unten etwas angespitzt. Sollte es sich herausstellen,
dass der Pfosten zu lang ist, kann dessen freies obere Ende auf die vorgeschriebene
Höhe abgeschnitten werden. Danach wird die Reflektorhalterung mit den Reflexionsvorrichtungen
aufgeschoben und auf die richtige Höhe im Verhältnis zur Oberkante des Pfostens und
zur Fahrbahn justiert. Beim Aufstellen von Leitpfosten mit fest angeordneter Reflexionsvorrichtung
muss zum Erfüllen der genannten Normen der Pfosten immer auf bestimmte Tiefe in die
Erde eingeschlagen werden, unabhängig davon wie das Erdmaterial beschaffen ist, was
wesentlich die Montierung der Pfosten verteuert. Durch die Ausbildung der Reflektorhalterung
ebenfalls in Form eines offenen Profils wird der Vorteil erzielt, dass die Leitpfosten
mit angebrachter Reflektorhalterung ineinander gestapelt werden können.
[0016] In Figur 6 wird eine alternative Ausführungsform des Reflektorhalters 7 gezeigt,
der auch als geschlossenes Profil hergestellt sein kann, wie in Figur 6 mit strickpunktierten
Linien angedeutet ist, wobei die Reflektorhalterung 7 mit einer verbindenden Rückseite
20 versehen ist, die dem Pfostenprofil weitere Festigkeit und vor allem Drehfestigkeit
verleiht. Es ist auch denkbar die Reflektorhalterung mit einer Abdeckkappe (nicht
dargestellt) zu versehen.
[0017] Zur einfachen Befestigung der Reflektorscheiben 8 ist die Halterung mit zweckmässigen
Vertiefungen 18 mit Öffnungen 19 ausgebildet, in die die Reflektorscheiben lose eingelegt
werden können, so wie dies in Figur 6 veranschaulicht ist.
[0018] Die Flanschen 4 des Pfostenprofils können auch zur Befestigung des Pfostens an eine
Pfostenstütze 11 angewandt werden, beispielsweise in solchen Fällen wo der Pfosten
gegen einen Abweiserstossbalken oder dergleichen befestigt wird. Solche Stützen 11
bestehen beispielsweise aus einem Platteisen 12, welches gegen den Stossbalken geschraubt
wird und dessen oberes Ende mit dem Leitpfosten verbunden wird. Zu diesem Zweck ist
am Platteisen 12 ein Joch 13 in Form eines Bleches befestigt, dass zur Anliegung gegen
die Endkanten der Profilschenkel gebracht wird, wie in Figur 7 dagestellt ist. Mit
Hilfe eines U-förmigen Bügels 14, der mit nach innen gerichteten Verlängerungen ausgebildet
ist, welche hinter die Flanschen 4 greifen kann mittelst einer oder mehreren Schrauben
16 eine wirksamme lösbare Verbindung auf einfache Weise erhalten werden.
[0019] In Figur 8 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Pfostenstütze 11 dargestellt,
die die in Figur 5 veranschaulichten Flanschen 4 an den Endpartien der Schenkel 2,3
ausnützen. Das Joch 13 des Platteisens 12 ist mit umbogenen Kanten 17 versehen, die
in den rinnenförmigen Zwischenraum der Flansche 4 passen und mit Hilfe einer Arretierungsscheibe
14 und einer Schraube 16 zwischen der Pfostenstütze und dem eigentlichen Leitpfosten
festgeklemmt werden.
[0020] Das erfindungsgemässe Pfostenprofil kann durch Strangpressen, beispielsweise eines
PVC-Materials oder durch Formpressen eines zweckmässigen Kunststoffes hergestellt
werden. Es hat sich herausgestellt, dass die Herstellungskosten auf mehr als die Hälfte,
verglichen mit den Kosten für die Herstellung von geschlossenen Profilen, herabgebracht
werden können. Die Halterung 7 wird vorzugsweise durch Strangpressen oder Formpressen
hergestellt.
[0021] Die Erfindung wurde oben mit Hinweis auf einige als Beispiele gewählte Ausführungsformen
beschrieben, dem Fachmann ist es jedoch klar, dass Modifikationen und Kombinationen
zwischen den verschiedenen Ausführungsbeispielen im Ramen der Patentansprüche möglich
ist.
1. Leitpfosten zur Markierung von Strassenrändern, bestehend aus einem quer zur Längsrichtung
der Fahrbahn offenen, stapelfähigen Profilstab (1) mit hauptsächlich V-oder U-förmigem
Querschnitt, dessen offene Seite in montierter Stellung des Pfostens der Strasse abgewandt
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Leitpfosten mindestens je einen and den Schenkelenden des Profilstabes (1)
vorgesehenen Flansch (4) besitzt, der in Längsrichtung des Profilstabes verläuft und
als Halterung und/oder Distansierungs- oder Befestigungsorgan dient.
2. Leitpfosten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der längslaufende Endbereich der Schenkel (2,3) profiliert ist, beispielsweise
U-Form aufweist, zur Erhaltung eines mit Führungen versehenen Flansches (4).
3. Leitpfosten nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Profilstab mit mindestens einem zwischen den Schenkeln
(2,3) vorgesehenem Distanzglied (5) versehen ist.
4. Leitpfosten nach einem der Ansprüche 2-3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Flansche (4) zur Aufnahme von Führungen (9) einer Halterung (7) zum Tragen
einer Reflexionsvorrichtung (8) ausgebildet sind, under welche Halterung (7) eine
dem Profil komplementierende Form besitzt, sowie in Längsrichtung des Leitpfostens
verschiebbar ist.
5. Leitpfosten nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halterung (7) ein geschlossenes Hohlprofil ist.
6. Leitpfosten nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Halterung (7) eine Abdeckkappe besitzt.
7. Leitpfosten nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Flansche (4) des Profilstabes (1) an dessen unterem Ende zur Befestigung
an einen die Flansche (4) umgreifenden Pfostenhalter (11) vorgesehen sind.