(19)
(11) EP 0 128 391 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.12.1984  Patentblatt  1984/51

(21) Anmeldenummer: 84105608.8

(22) Anmeldetag:  17.05.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E06B 9/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 10.06.1983 DE 3320947

(71) Anmelder: Meir, Herbert
D-8069 Gerolsbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Fritz, Robert
    D-7148 Remseck 4 (DE)

(74) Vertreter: Neubauer, Hans-Jürgen, Dipl.-Phys. 
Fauststrasse 30
85051 Ingolstadt
85051 Ingolstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bogenförmig verschiebbares Schiebetor


    (57) Die Erfindung betrifft ein bogenförmig verschiebbares Schiebetor aus vertikalen, ineinandergreifenden Stäben (2). Um einen Transport des im Fertigzustand sperrigen Tores in Einzelteilen und eine schnelle Montage an der Baustelle zu ermöglichen, greifen erfindungsgemäss die Stäbe (2) jeweils mit spielbehafteten Schwalbenschwanzprofilen (21, 22) formschlüssig ineinander und sind durch ein einziges band- oder gliederförmiges Verbindungsbauteil, vorzugsweise in Form einer Gelenkkette (3) mit verlängerten Bolzen (31), miteinander verbunden, an welchem jeder Stab (2) mittels einer Schnappverbindung (61) befestigt ist. Als Stäbe finden vorzugsweise Rolladen- oder Rolltor-Hohlprofilstäbe Anwendung.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein bogenförmig verschiebbares Schiebetor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Ein bekanntes Schiebetor (DE-PS 957 346) ist aus einzelnen Platten zusammengesetzt, die an der Unter- und Oberseite an Ketten befestigt sind. Insbesondere die obere Kette dient hier als Trag- und Zugband, d. h. die einzelnen Platten haben keine zusätzliche Führung oder Aufhängung in einer Führungsschiene. Der Antrieb des Schiebetors erfolgt über Kettenräder und die Kette. Diese bekannte Schiebetorausführung ist nur für kleinere Türen, insbesondere Aufzugtüren gedacht, da bei längeren und schwereren Platten die Trag- und Zugkette sowie die damit im Eingriff stehenden Zahnräder und Antriebswellen durch das Plattengewicht zu stark belastet wären. Bei einem breiteren Tor wäre zudem eine größere Anzahl von Stützrädern erforderlich, da sonst das Tor insgesamt nach unten durchhängen und klemmen würde. Das Anbringen von fluchtenden Stützrädern an Betonstürzen von breiten Garagentoren ist aber aufwendig.

    [0003] Die einzelnen Platten sind mit gegenseitigen Zwischenräumen angebracht (DE-PS 957 346, Fig. 3), um eine Umlenkung ohne gegenseitiges Verklemmen der Platten zu ermöglichen. Die Zwischenräume sind lediglich durch Vorsprünge teilweise abgedeckt, so daß die bekannte Schiebetür im gestreckten und geschlossenen Zustand nicht dicht ist. Dies mag für Aufzugtüren angehen, Schiebetore, insbesondere Garagentore, sollen jedoch dicht gegen Regen und Staub sein.

    [0004] Bei einem weiteren aufgrund offenkundiger praktischer Ausführung bekannten Schiebetor sind die vertikalen Stäbe als jeweils mit einem Nut- und Federprofil ineinandergreifende Holzstäbe ausgebildet. An ihren bogeninneren Seite sind diese durch horizontal und diagonal über die ganze Torbreite verlaufende biegeelastische Stahlbänder miteinander verbunden, wobei die Stahlbänder an den einzelnen Holzstäben festgeschraubt sind.

    [0005] Die notwendige Verschraubung der Stahlbänder mit den einzelnen Holzstäben bedingt aufgrund der großen Anzahl der jeweils nur wenige Zentimeter breiten Stäbe eine umfangreiche Montagearbeit, die mit großer Genauigkeit ausgeführt werden muß, damit die Stäbe des fertigen Tores vertikal sauber ausgerichtet nebeneinander verlaufen.

    [0006] Dazu erfolgt die Montage des Torblattes in der Werkstatt auf einem Montagerahmen, und das Torblatt wird sodann in fertig montiertem Zustand zur Baustelle transportiert und an dem betreffenden Gebäude, beispielsweise einer Garage, eingebaut. Die häufig großflächigen Torblätter sind aber ziemlich schwer und überaus sperrig, so daß das Auf- und Abladen und das Einbringen in das betreffende Gebäude eine sehr mühsame Arbeit darstellt.Daher wäre es wünschenswert, speziell größere Tore so auszubilden, daß sie leichter zur Baustelle transportiert und leichter montiert werden können.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schiebetor der eingangs genannten Gattung im Hinblick auf eine verbesserte Funktion, insbesondere bei der Verwendung als großflächiges Garagentor, und eine wesentliche Vereinfachung der Montagearbeit und auf eine leichtere Transportfähigkeit zur Baustelle weiterzubilden.

    [0008] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

    [0009] Gemäß Anspruch 1 sind die einzelnen Stäbe über Laufrollen an einer in einer horizontalen Ebene gebogenen Tragschiene aufgehängt und mit einer ebenfalls horizontal verlaufenden Gelenkkette jeweils über Schnappverbindungen befestigt, wobei die Gelenkkette an der bogeninneren Seite verläuft. Die Gelenkkette ist dadurch äußerst einfach mit den einzelnen Stäben verbindbar und, beispielsweise bei einer Garage, von außen nicht sichtbar witterungsgeschützt im Inneren der Garage, wo auch ein Motorantrieb installiert werden kann, angebracht. Die Gelenkkette wird zweckmäßig im oberen Bereich der Stäbe angeordnet.

    [0010] Da die Gelenkkette an der Innenseite mit den Stäben verbunden ist, beschreiben die Stäbe im Bogenbereich beim Verschieben des Schiebetors einen größeren Kreis als die Gelenkkette. Da die Gelenkkette in ihrer Länge konstant ist und die Stäbe mit ihr verbunden sind, würde bei einer gelenkigen Verbindung der Stäbe ohne Möglichkeit einer gegenseitigen Verlängerung eine schädliche Zugspannung zwischen den Stäben auftreten. Daher ist das im Anspruch 1 gekennzeichnete Nut- und Federprofil vorgesehen, das ohne Spannungen ein Verschieben der Stäbe auch im Bogenbereich erlaubt, wobei das Tor dennoch dicht ohne Zwischenräume zwischen den einzelnen Stäben bleibt. Die Montage kann auch dadurch erleichtert werden, daß ein Profilstab nach dem andern auf die bereits montierte Tragschiene geschoben und auf die Gelenkkette geclipst wird. Für einen einfachen Transport ist es daher möglich, die Einzelteile für das Schiebetor getrennt anzuliefern.

    [0011] Insgesamt wird ein einfach montierbares Schiebetor zur Verfügung gestellt, das im Geraden- und Bogenbereich sauber, ohne Zwischenräume und ohne zu verklemmen geführt ist, wobei die Zugkette schnell und einfach verdeckt an der Innenseite des Schiebetors anbringbar ist, ohne daß auf der Zugkette das Gewicht des Tores lastet.

    [0012] Gemäß Anspruch 2 greifen die Stäbe des Schiebetors mit die Biegung des Tores im Bogen des Verschiebeweges ermöglichendem Spiel aufweisenden Schwalbenschwanzprofilen ineinander. Stäbe mit solchen Profilen sind als Rolladen-Hohlprofilstäbe bekannt, und da es sich hier um eine Massenware handelt, sind solche Stäbe auch für Schiebetore preisgünstig zu erwerben. Während aber bei Rolläden die Schwalbenschwanzprofile dazu dienen, den Zug von einem Profilstab auf den anderen zu übertragen, wird beim vorliegenden Schiebetor der Zug von der Gelenkkette direkt auf jeden Profilstab übertragen. Die Hohlprofilstäbe werden somit auch in der Regel so montiert, bzw. die Befestigungsabstände an der Gelenkkette so gewählt, daß auch im Bogenbereich, wo eine Aufweitung der Profilstabverbindung erfolgt, das Schwalbenschwanzprofil nicht formschlüssig in der Nut des nächsten Stabes anliegt. Allerdings stellt das Schwalbenschwanzprofil eine vorteilhafte Sicherung gegen ein Auseinanderziehen des Profils, beispielsweise bei einem (unbeabsichtigten) Verklemmen der Profilstäbe an ihrer Unterseite dar. So ist es im Gegensatz zu bekannten Schiebetoren nicht notwendig, an mehreren Stellen entlang der Torhöhe zugfeste Verbindungselemente in Form von Stahlbändern oder dergleichen an den Stäben zu befestigen. Vielmehr reicht es sicher aus, nur eine einzige Gelenkkette zur gegenseitigen Verbindung der Stäbe vorzusehen, welche die Zugkräfte beim Verschieben des Tores ohne Beeinträchtigung der ineinandergreifenden Schwalbenschwanzprofile der Stäbe aufnimmt.

    [0013] Selbstverständlich können aber, insbesondere bei größeren Torflächen, statt nur einer Gelenkkette mehrere Gelenkketten in gleicher Weise Anwendung finden, an welcher die Stäbe zweckmäßig jeweils mittels einer Schnappverbindung befestigbar sind.

    [0014] Zum Transport können die Rolladen-Hohlprofilstäbe einzeln angeliefert werden, und vor Ort mit den Schwalbenschwanzverbindungen zusammengesteckt werden oder das Tor kann im bereits zusammengesteckten Zustand zum Transport zusammengerollt werden.

    [0015] Eine zweckmäßige Ausführungsform der Gelenkkette ist Gegenstand des Anspruchs 3, wobei die Bolzen der Gelenkkette verlängert sind und diese als Teile einer Schnappverbindung mit entsprechenden Gegenelementen an den Stäben zusammenwirken. Dadurch ist eine einfache, preisgünstige Schnappverbindung ohne weitere Zusatzteile aufgezeigt. Zur Befestigung der Torstäbe an den Bolzenverlängerungen der Gelenkkette genügen an den Stäben befestigte oder angeformte Kunststoffclipse oder dergleichen.

    [0016] Nach den Merkmalen des Anspruchs 4 braucht ein Torantrieb nicht, wie bisher bei Toren üblich, einen gesonderten Seil- oder Kettenzug aufweisen, sondern greift lediglich mit einem Ritzel in die Gelenkkette ein. Wo dies notwendig ist, kann eine Gegendruckrolle auf der vom Antriebsritzel abgewandten Torseite angeordnet sein, um ein Ausweichen des Torblatts aus dem Eingriffsbereich des Ritzels zu verhindern.

    [0017] Gemäß Anspruch 5 ist es zweckmäßig, für eine rationelle Herstellung der einzelnen Profilstäbe übliche Hohlprofile aus Kunststoff oder Aluminium auf die vorgesehene Torhöhe abzulängen und in diese an ihrem oberen Ende Kopfstücke einzusetzen. Diese Kopfstücke können bereits in Serie vorgefertigt sein und sowohl mit den Lauf- und/oder Führungsrollen sowie mit den Schnappelementen für die Schnappverbindung versehen sein. Die Kopfstücke werden zweckmäßig eingepreßt und können, wenn erforderlich, gegen ein Herausrutschen gesichert sein. Das Kopfstück gibt zudem dem ganzen Hohlprofilstab eine größere Festigkeit gegen ein Verwinden und Zusammendrücken des Hohlprofils.

    [0018] Nach Anspruch 6 sollen auch am Unterende der Hohlprofilstäbe Fußstücke eingesetzt sein. Auch diese verbessern die Festigkeit der Hohlprofilstäbe und können als feste und belastbare Führungsteile in einer unteren Führungsschiene verwendet werden.

    [0019] Mit den Merkmalen des Anspruchs 7 ist es möglich, die Fußstücke so auszubilden, daß diese mit Fortsätzen in die Führungsschiene eingreifen, die innerhalb des Tores geschützt und von außen nicht sichtbar angebracht ist. Das heißt, die Profilstäbe verdecken von außen die Führungsschiene. Die Fußstücke greifen dabei mit einem Scharniergelenk ineinander, wobei die Scharnierachse zur bogeninneren Seite der Stäbe hin versetzt ist. Dadurch ergibt sich der gleiche Fall wie bei der Gelenkkette, die ebenfalls von außen von den Profilstäben abgedeckt ist, daß die Fußstücke bzw. deren Gelenkachsen auf einen Kreisbogen mit kleinerem Radius im Bogenbereich bewegt werden als die Profilstäbe. Genauso wie mit Bezug auf den oberen Bereich des Tores beschrieben, wird auch hier ein Wegausgleich durch die spezielle Wahl der Verbindungsprofile möglich.

    [0020] Mit Anspruch 8 ist ausgedrückt, daß es nicht zwangsläufig notwendig ist, alle Stäbe an der Tragschiene aufzuhängen, wodurch dann allerdings die Gelenkkette jeweils zwischen Stäben mit Laufrollen vertikal geringfügig belastet ist.

    [0021] Eine besonders vorteilhafte Ausführung eines Schiebetors wird mit den Merkmalen der Ansprüche 9 und 10 erreicht. Dabei soll der Abstand der Scharnierachsen an den Fußstücken bzw. der Gelenkkettenbolzenabstand so gewählt sein, daß er gegenüber dem Nennbreitenmaß (ohne ineinandergreifende Profile) geringfügiges Untermaß hat. Damit wird im gestreckten bzw. geradlinigen Zustand des Torblattes, wenn dieses geschlossen ist, eine gegenseitige leichte Verspannung der Stäbe erreicht. Dies führt dazu, daß die Torfläche im geschlossenen Zustand sehr stabil und dicht ist, und da die Stäbe wegen der Verspannung gegeneinander keine Bewegung mehr ausführen können, auch bei Windeinwirkung nicht klappert. Im Bogenbereich bewegen sich dagegen die einzelnen Stäbe für eine verklemmungsfreie und zugspannungslose Verschiebung leicht auseinander.

    [0022] Anhand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung mit weiteren Merkmalen, Einzelheiten und Vorteilen mit Bezug auf die anliegenden Zeichnungen näher beschrieben.

    [0023] In den Zeichnungen zeigt:

    Fig. 1 in schematischer perspektivischer Darstellung eine Gesamtansicht eines Schiebetors nach der Erfindung,

    Fig. 2 in vergrößerter ausschnittweiser Teilansicht die Konstruktion des erfindungsgemäßen Schiebetors mehr im einzelnen,

    Fig. 3 einen Horizontalschnitt in der Ebene III-III in Fig. 2,

    Fig. 4 einen Horizontalschnitt in der Ebene IV-IV in Fig. 2,

    Fig. 5 einen Horizontalschnitt in der Ebene V-V in Fig. 2, und

    Fig. 6 einen Querschnitt in der Ebene VI-VI in Fig. 2,

    Fig. 7 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Schiebetors,

    Fig. 8 einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform von Hohlprofilstäben.



    [0024] Fig. 1 zeigt in perspektivischer schematischer Darstellung ein Schiebetor nach der Erfindung in Gesamtansicht. Das Torblatt 1 besteht aus einer Vielzahl vertikaler Stäbe 2, die im Bereich ihres oberen Endes durch eine nur schematisch angedeutete Gelenkkette 3 miteinander verbunden sind. Das Torblatt ist in einer oberen Trag- und Führungsschiene 5 verschiebbar aufgehängt und zusätzlich auf einer unteren Führungsschiene 5 geführt. Der Verschiebeweg des Tores weist einen Bogenabschnitt B auf, um das beispielsweise als Garagentor ausgebildete Schiebetor aus der Ebene der Toröffnung bogenförmig durch eine Gebäudeecke in die Ebene einer angrenzenden Seitenwand verschieben zu können.

    [0025] Die Fig. 2 bis 6 zeigen anhand eines zwei Stäbe umfassenden Ausschnittes des Torblatts nähere konstruktive Einzelheiten eines Ausführungsbeispiels eines Schiebetors nach der Erfindung.

    [0026] Die Stäbe 2 sind jweils als Hohlprofilstäbe ausgebildet, wie sie für Rolladen oder Rolltore handelsbülich sind, und greifen mit spielbehafteten Schwalbenschwanzprofilen 21,22 formschlüssig ineinander ein. An ihren oberen und unteren Enden sind die einzelnen Stäbe 2 jeweils mit einem Kopfstück 6 bzw. einem Fußstück 7 versehen, das in das Stabhohlprofil jeweils eingesteckt und beispielsweise durch Einpressen, Einkleben, Nieten oder Schrauben befestigt ist. Das Kopfstück 6 und das Fußstück 7 bestehen zweckmäßig aus Kunststoff, und das Kopfstück 6 ist mit angeformten Kunststoffclipsen 61 versehen, in welchen die Gelenkkette 3 durch Einschnappen der Verlängerungsabschnitte ihrer Gelenkbolzen 31 befestigt ist. Die Gelenkkette 31 befindet sich dabei an der bogeninneren Seite des Torblattes.

    [0027] Das Kopfstück 6 mindestens eines Teils der Stäbe ist als Rollenträger für Laufrollen 62 und Führungsrollen 63 ausgebildet, wobei die Laufrollen beim dargestellten Ausführungsbeispiel nach dem Prinzip von Gardinenrollen auf d0n einwärts umgebogenen Schenkelenden 41 der als nach unten offenes U-Profil ausgebildeten Trag- und Führungsschiene 4 laufen, während die Führungsrollen 63 die Seitenführung der Stäbe zwischen den beiden Schenkelenden 41 vornehmen. Die Laufrollen 62 sind paarweise beiderseits der Kopfstücke angeordnet, während jeweils eine Führungsrolle 63 in einer horizontalen Aussparung 64 der Kopfstücke untergebracht ist und mit den Kantenflächen 42 der Schenkelenden 41 der Tragschiene zusammenwirkt. Zur Aufnahme der Rollenachsen 65 und 66 sind im Kopfstück 6 zwei sich rechtwinklig kreuzende Bohrungen gebildet.

    [0028] Selbstverständlich können die Lauf-und Führungsrollen aber auch in jeder anderen Weise angeordnet und mit einer entsprechend angepaßten Trag- und Führungsschiene oder getrennten Trag- und Führungsschienen kombiniert sein.

    [0029] Das Fußstück 7 ist in ähnlicher Weise wie das Kopfstück 6 an dem betreffenden Hohlprofilstab 2 befestigt und weist ein nach unten offenes U-Profil 71 auf, das mit dem vertikalen Schenkel 51 der als einfaches Winkelprofil ausgebildeten unteren Führungsschiene 5 zur Seitenführung des Torblattes im Bereich der Torblattunterkante zusammenwirkt. Natürlich kann aber auch hier jede andere an sich bekannte Führungsmöglichkeit, beispielsweise mittels Führungsrollen in einer U-Schiene, ebensogut Anwendung finden.

    [0030] Ein wesentliches Merkmal der Fußstücke 7 liegt darin, daß, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, die benachbarten Fußstücke 7 jeweils mit Verbindungsprolfilen 72, 73 ineinandergreifen, die miteinander jeweils ein Scharniergelenk bilden und deren Scharnierachse etwa in der Ebene der bogeninneren Seite des betreffenden Hohlprofilstabs 2, also von der Profilmitte weg zur bogeninneren Torblattseite hin versetzt liegt. Die Teilung, also der Mittenabstand dieser Scharnierachsen der aus Kunststoff bestehenden und somit etwas elastischen Fußstücke 7 hat gegenüber dem Nennbreitenmaß N ein geringfügiges Untermaß, so daß die benachbarten Stäbe bei gestrecktem Torblatt, also wenn die nebeneinanderliegenden Stäbe 2 zusammen eine ebene Torfläche bilden, etwas miteinander verspannt sind, wohingegen im Bogenbereich des Verschiebeweges, in welchem die benachbarten Stäbe jeweils etwas um die betreffende Scharnierachse gegeneinander gedreht sind, eine solche Verspannung nicht vorhanden ist.

    [0031] Ein entsprechender Effekt wird im Bereich der Kopfstücke 6 erreicht, indem die doppelte Teilung der Gelenkkette 3, also der doppelte Abstand von deren Gelenkbolzen 31, geringfügig kleiner als das Nennbreitenmaß N der Stäbe ist.

    [0032] Das eben beschriebene Schiebetor kann, nachdem die einzelnen Stäbe 2 vorgefertigt, d.h. auf Länge geschnitten und mit Kopf- und Fußstücken versehen sind, schnell montiert werden, wozu nur noch ein Zusammenschieben der einzelnen Stäbe 2 mit ihren Schwalbenschwanzprofilen 21, 22 und anschließend ein Einschnappen der Gelenkkette 3 in das jeweilige Kopfstück 6 des betreffenden Stabes 2 erforderlich ist.

    [0033] Neben der einfachen Montage des Torblattes bietet die erfindungsgemäße Schiebetorkonstruktion aber auch den Vorteil einer sehr einfachen Anordnung eines mechanischen Torantriebs ohne störende Seil- oder Kettenzüge, indem lediglich, wie in Fig. 6 strichpunktiert angedeutet ist, ein Antriebsmotor 8, zweckmäßigerweise ein Getriebemotor, an zweckmäßiger Stelle derart angeordnet ist, daß ein auf der Antriebswelle angeordnetes Kettenritzel 81 direkt in die zur gegenseitigen Verbindung der einzelnen Stäbe 2 dienenden Gelenkkette 3 eingreift. Eine auf der anderen Torblattseite angeordnete Gegendruckrolle 9 verhindert, daß das Torblatt aus dem Eingriff des Ritzels 81 mit der Gelenkkette 3 heraus seitwärts ausweichen kann.

    [0034] In Fig. 7 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Dabei ist die Trag- und Führungsschiene 4 in ihrem Profil dahingehend geändert, daß nur ein einwärts umgebogenes Schenkelende 41 vorhanden ist, während an der zur Toraußenseite hin weisenden Seite der Trag- und Führungsschiene 4 diese so weit nach unten abgebogen ist, daß die Führungsrolle 63 dort eine Führungsfläche erhält. Demgemäß ist auch nur noch eine Laufrolle 62 vorhanden, die an der Torinnenseite angebracht ist. Mit dieser Ausführung wird vorteilhaft erreicht, daß das Torblatt durch den Wegfall der äußeren (rechten) Führungsrolle weiter nach außen in Richtung auf den Mauersturz gerückt werden kann, bzw. der Schlitz zwischen dem Mauersturz und dem Torblatt unter der rechten Führungsrolle 62 (siehe Fig. 6) hier wegfällt. Da aber die Profilstäbe 2 nun einseitig über die (linke) Führungsrolle 62 aufgehängt sind, ergibt sich ein Drehmoment der Stäbe 2 in Richtung auf die Torinnenseite. Dieses Moment wird zweckmäßig durch Stützrollen 75 an den Fußstücken 7, die an der Führungsschiene 5 anliegen, abgefangen. Die Stützrollen 73 sind in Fig. 7 nur schematisch angedeutet und können beispielsweise auch in den Verbindungsprofilen 72, 73 integriert sein.

    [0035] In Fig. 8 ist ein Querschnitt durch zwei ineinandergefügte Hohlprofilstäbe 2 dargestellt, wobei in einer anderen Ausführungsform die in Fig. 3 dargestellten Schwalbenschwanzverhakungen 22 fehlen. Die Zugkraft wird hier somit ausschließlich durch die Gelenkkette 3 bzw. die Fußstücke 7 übertragen, wobei die Kraftübertragung von der im oberen Bereich angebrachten Gelenkkette über die Stäbe nach unten zu den Fußstücken 7 sowohl durch die feste Schnappverbindung als auch die Trägheit durch das Gewicht der Profilstäbe 2 und der Fußstücke 7 erfolgt.

    [0036] Zusammenfassend wird festgestellt, daß mit der Erfindung ein bogenförmig verschiebbares Schiebetor aufgezeigt wurde, das bei einfacher Montage und Transportmöglichkeit allen Erfordernissen eines Schiebetors nach Stabilität, Dichtheit und Leichtgängigkeit entspricht.


    Ansprüche

    1. Bogenförmig verschiebbares Schiebetor, insbesondere Garagentor,

    das aus vertikalen ineinandergreifenden Stäben (2) zusammengesetzt ist,

    wobei die Stäbe (2) mit einer Gelenkkette (3) miteinander verbunden sind,

    und die Gelenkkette (3) als Zugband bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet,

    daß die Stäbe (2) über Laufrollen (62) an einer in einer horizontalen Ebene gebogenen Tragschiene aufgehängt sind,

    daß die Gelenkkette (3) mit den Stäben (2) an der bogeninneren Seite verbunden ist, so daß sich die Gelenkkette im Bogenbereich der Tragschiene auf einem

    bogeninneren Kreisbogen mit kleinerem Radius bewegt als dem bogenäußeren Kreisbogen, auf dem sich die Stäbe bewegen,

    daß jeder Stab (2) an der Gelenkkette (3) mit einer Schnappverbindung (61) befestigt ist,

    daß die Stäbe (2) jeweils mit einem gegeneinander beweglichen Nut- und Federprofil ineinandergreifen, so daß nebeneinanderliegende Stäbe (2) entsprechend dem gegenüber dem bogeninneren Gelenkkettenkreisbogen größeren Weg auf dem bogenäußeren Kreisbogen zur Vermeidung von Zugspannungen zwischen den Stäben (2) im Bogenbereich, diese etwas auseinanderbewegbar sind, und

    daß das Nut- und Federprofil so spielbehaftet ist oder eine im Querschnitt sich zur Innenseite hin so erweiternde Nut aufweist, daß das Nut- und Federprofil im Bogenbereich nicht klemmt.


     
    2. Schiebetor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Nut- und Federprofil ein spielbehaftetes Schwalbenschwanzprofil (21, 22) ist und die Stäbe (2) durch Rolladen-Hohlprofilstäbe gebildet sind.
     
    3. Schiebetor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gelenkkette (3) mit verlängerten Bolzen (31) vorgesehen ist, deren Bolzenverlängerungen mit entsprechenden, an den Stäben (2) angeordneten Gegenelementen (61) die Schnappverbindungen bilden.
     
    4. Schiebetor nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ritzel (81) eines mechanischen Torantriebs direkt in die das Verbindungsbauteil bildende Gelenkkette (3) eingreift.
     
    5. Schiebetor nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlprofilstäbe (2) jeweils mit einem in ihr oberes Ende eingesetzten Kopfstück (6) versehen sind, an welchem die Gelenkkette (3) befestigt ist.
     
    6.Schiebetor nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlprofilstäbe (2) jeweils mit einem in ihr unteres Ende eingesetzten Fußstück (7) versehen sind.
     
    7. Schiebetor nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußstücke (7) der benachbarten Stäbe (2) jeweils mit formschlüssig ineinandergreifenden, miteinander jeweils ein Scharniergelenk bildenden Verbindungsprofilen (72, 73) versehen sind, wobei die Scharnierachse zur bogeninneren Seite der Stäbe hin versetzt ist.
     
    8. Schiebetor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfstücke (16) mindestens einiger Stäbe (2) als Rollenträger für die Laufrollen (62) und/oder für Führungsrollen (63) ausgebildet sind.
     
    9. Schiebetor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Scharnierachsenabstand der an den Fußstücken (7) gebildeten Verbindungsprofilen (72, 73) gegenüber dem Nennbreitenmaß der Stäbe (2) geringfügiges Untermaß hat.
     
    10. Schiebetor nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der einer Stabbreite entsprechende Gelenkkettenbolzenabstand gegenüber dem Nennbreitenmaß der Stäbe (2) geringfügiges Untermaß hat.
     




    Zeichnung