[0001] Die Erfindung betrifft ein Ausdehnungsgefäß zur Aufnahme eines Speichervolumens bei
pumpenbetätigten Frischwasseranlagen oder zur Aufnahme von temperaturbedingten Volumenänderungen
in einem geschlossenen Flüssigkeitssystem, mit einem festen Gehäuse und mit einem
mit zwei separaten Flüssigkeitsanschlüssen des Gehäuses verbundenen, flüssigkeitsgefüllten,
bei Aufnahme des Speichervolumens nach außen dehnbaren Glied, wobei der Innenraum
zwischen dem festen Gehäuse und dem dehbaren Glied ständig mit der Atmosphäre verbunden
ist.
[0002] Bei einem bekannten Ausdehnungsgefäß dieser Art (DE-U-7517825) besteht das dehnbare
Glied aus einer schlauchförmigen Membran, innerhalb welcher ein als Zuführungsleitung
dienendes, mit Öffnungen versehenes Rohrstück angeordnet ist, wobei an einem Ende
der schlauchförmigen Membran auch ein Ablauf vorgesehen ist. Aufgrund dieser Ausbildung
erfolgt während des Zulaufs und des Abzapfens einer Flüssigkeitsmenge immer eine gewisse
Duchströmung des Gefäßes, womit einer insbesondere bei Frischwasserversorgungsanlagen
unerwünschten Bakterienbildung entgegengewirkt wird. Bei dem bekannten Gefäß hat es
sich nun gezeigt, daß Teilbereiche der formlabilen schlauchförmigen Membran miteinander
bzw. mit dem im Inneren der schlauchförmigen Membran angeordneten Rohrstück in Kontakt
kommen können, wenn sich wenig oder kein Wasser in der Membran befindet, so daß sich
in diesen Kontaktbereichen leicht doch noch unerwünschte Bakterienbildungen ergeben
können, insbesondere wenn Teilbereiche der schlauchförmigen Membran vom übrigen Innenvolumen
derselben abgetrennte Teilvolumen bilden, die dann nicht mehr durchströmt werden.
Das vorstehend Dargelegte trifft im wesentlichen in gleicher Weise auch für weitere
bekannte Gefäße (DE-U-72 43 478 und DE-U-82 03 569) zu, bei denen zwischen festem
Gehäuse und dehnbarem Glied ein Überdruck eingestellt ist.
[0003] Ähnliche Verhältnisse herrschen auch bei einem anderen offenkundig vorbenutzten Gefäß,
bei dem ein stabiles, mit Durchtrittsöffnungen versehenes, zur Lagefixierung der beidseitigen
Anschlüsse dienendes Kunststoffrohr von einem starken Gummi-Zylinder umgeben ist,
derart, daß das Ausgleichs- bzw. Speichervolumen unter entsprechendem radialen Aufweiten
des Gummi-Zylinders in den Zwischenraum zwischen diesem und dem inneren Kunststoffrohr
eintreten kann. Die Gefahr von Bakterien besteht hier nämlich dadurch, daß sich zwischen
zentrischem Kunststoffrohr und Gummi-Zylinder nicht durchströmte sogenannte tote Ecken
bilden, und dann, wenn das Kunststoffrohr und der Gummi-Zylinder zur Anlage miteinander
kommen.
[0004] Zwar ist auch noch ein weiteres Ausdehnungsgefäß bekannt (DE-U-74 17 124), bei dem
das als schlauchförmiger Hohlkörper ausgebildete flüssigkeitsgefüllte dehnbare Glied
von inneren Stützelementen frei und gegenüber Beanspruchungen bei maximalem Betriebszustand
durch Ausdehnung in Richtung auf die Behälterinnenwand durch ein den schlauchförmigen
Hohlkörper außen umgebendes gelochtes Stützrohr gesichert ist. Dabei ist aber der
den schlauchförmigen Hohlkörper und das gelochte Stützrohr umgebende Behälterinnenraum
mit einem Druckgas, z. B. Stickstoff, mit einem dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßten
Überdruck gefüllt. Nimmt nun bei diesem Gefäß der Flüssigkeitsdruck innerhalb des
schlauchförmigen Hohlkörpers, z. B. beim Abkühlen einer Heizungsanlage, entsprechend
ab, so kann das im umgebenden Behälterraum befindliche Druckgas den schlauchförmigen
Hohlkörper so weit zusammendrücken, daß sich Kontaktzonen der Innenflächen des schlauchförmigen
Hohlkörpers mit zwischenliegenden stagnierenden Wasserbereichen bilden, so daß es
auch bei diesem Gefäß zu unerwünschten Bakterienbildungen in den vorerwähnten Kontaktzonen
kommen kann.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, welche Bakterienbildungen durch
Inkontaktkommen von Teilbereichen des dehnbaren Gliedes miteinander oder mit inneren
Einbauten vollständig ausschließt.
[0006] Bei einem Ausdehnungsgefäß der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß
der Erfindung dadurch gelöst, daß das dehnbare Glied als ein von inneren Stützelementen
freier, in unbelasteter Ausgangsform formstabiler Gummi-Zylinder ausgebildet ist,
dessen Enden jeweils ein Flüssigkeitsanschluß zugeordnet ist.
[0007] Aufgrund dieser Ausbildung wird gewährleistet, daß keinerlei Teile der Innenfläche
des dehnbaren Gliedes miteinander oder mit inneren Einbauten zur Anlage kommen können,
vielmehr ständig mit durchströmender Flüssigkeit beaufschlagt sind, so daß sich an
keiner Stelle des dehnbaren Gliedes und damit des Speichervolumens Möglichkeiten einer
Bakterienbildung ergeben können. Das feste Außengehäuse übernimmt die Funktion des
bei der bekannten Konstruktion vorgesehenen inneren Kunststoffrohres zur axialen Bestimmtheit
der beidseitigen Anschlüsse und dient weiterhin dazu, eine ausreichend sichere Abschirmung
entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen für Druckbehälter zu schaffen.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung ergibt sich eine konstruktiv besonders einfache und
günstige Ausbildung, wenn das feste Gehäuse aus mehreren Blechteilen gebildet wird,
die mittels Punktverschweißung derart miteinander verbunden sind, daß die zwischen
den Punktverschweißungen offenbleibenden Stellen der Schweißnähte die Verbindung des
Innenraums mit der Atmosphäre bilden.
[0009] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt einen Längsschnitt durch ein Ausdehnungsgefäß gemäß der Erfindung.
[0010] Das in der Zeichnung dargestellte Ausgleichsgefäß weist ein festes Gehäuse 1 auf,
das aus zwei stirnseitigen Blech-Halbschalen 2 und einem dazwischen angeordneten zylindrischen
Blechabschnitt 3 zusammengesetzt ist, wobei die einzelnen Teile durch Verschweißung
miteinander verbunden sind. Mittig sind in den stirnseitigen Halbschalen 2 Anschlußflansche
4 angeschweißt, in denen ein kräftig dimensionierter Gummi-Zylinder 5 mittels Befestigungsanschlußflanschen
6 befestigt ist, die mit Anschlußnippeln 7 für nicht dargestellte Flüssigkeits-Zufuhr-
und -Abfuhrleitungen versehen sind. In jedem stirnseitigen Schalenteil 2 ist jeweils
eine Entlüftungsöffnung 8 ausgebildet, derart, daß der Innenraum 9 zwischen dem festen
Gehäuse 1 und dem Gummi-Zylinder 5 drucklos bzw. mit der Atmosphäre verbunden ist.
Anstelle der Entlüftungsöffnungen 8 können die in der Zeichnung als durchgehende Schweißnähte
10 wiedergegebenen Verbindungen zwischen den halbschalenförmigen Blechteilen 2 und
dem zylindrischen Mittelteil 3 auch als Punktschweißnähte ausgeführt sein, derart,
daß die zwischen den Punktverschweißungen offenbleibenden Stellen der Schweißnähte
die Verbindung des Innenraumes 9 mit der Atmosphäre bewirken.
[0011] Die Wirkungsweise des beschriebenen Ausdehnungsgefäßes ist wie folgt:
[0012] Der Gummi-Zylinder 5 ist bei einer Frischwasserversorgungsanlage vor der Pumpenbetätigung
und bei einer Heizungsanlage mit Warmwasserversorgung vor der Beheizung bereits mit
Flüssigkeit gefüllt. Bei Einschaltung der Pumpe oder bei Volumenvergrößerung durch
Temperaturanstieg im System bewirkt der in beiden Fällen eintretende Druckanstieg
eine Ausdehnung des Gummi-Zylinders 5, wodurch ein Mehrvolumen in diesem geschaffen
wird. Bei Entnahme von Flüssigkeit durch einen Flüssigkeitsverbraucher bei Stillstand
der Pumpe bzw. bei Abkühlung der Flüssigkeit zieht sich der Gummi-Zylinder wieder
zusammen, bis die in der Zeichnung wiedergegebene Ausgangsform zurückgebildet ist.
Diese unbelastete Ausgangsform des Gummi-Zylinders ist formstabil, so daß keine Gefahr
besteht, daß Teile der Innenfläche des Gummi-Zylinders miteinander in Berührung kommen
können. Insbesondere ist auch erkennbar, daß bei der Rückbildung des Gummi-Zylinders
aus seiner maximal expandierten Stellung in die in der Zeichnung wiedergegebene Ausgangsstellung
irgendwelche Bildungen von abgeschlossenen Teilvolumen im Inneren des Gummi-Zylinders
durch Inkontaktkommen von Teilbereichen der Wandung des Gummi-Zylinders deshalb nicht
in Betracht kommen können, weil im Innenraum 9 des Gefäßes kein Vordruck herrscht,
welcher entsprechende Abquetschungen von Teilbereichen des Gummi-Zylinders bewirken
könnte. Dieser zieht sich vielmehr ausschließlich aufgrund der aus seiner Elastizität
resultierenden Rückstellkräfte gleichmäßig aus der maximal expandierten Stellung in
die formbeständige Ausgangsstellung gemäß der Zeichnung zurück, wobei diese elastischen
Rückstellkräfte die Abförderung des betreffenden Mehrvolumens aus dem Inneren des
Gummi-Zylinders 5 bewirken. Wie erkennbar ist, wird aufgrund der beschriebenen Ausbildung
gewährleistet, daß das gesamte Innenvolumen des Gummi-Zylinders 5 frei durchströmbar
ist und der Bakterienbildung förderliche Berührungen von Teilbereichen des dehnbaren
Gliedes nicht vorkommen können, geschweige denn sich abgeschlossene Teilbereiche des
Innenvolumens des Gummi-Zylinders bilden können.
[0013] Der Gummi-Zylinder kann auch aus anderen gummiähnlichen Materialien bestehen, d.
h. aus gelenkfrei federelastisch verformbaren Werkstoffen, zu denen alle Elastomere
gehören. Die Bemessung erfolgt grundsätzlich entsprechend den auftretenden Flüssigkeitsdrücken.
Bei höheren Drücken könnte der Gummi-Zylinder auch mit federelastischen Armierungen,
z. B. Spiralfedern, metallischen Faltenbälgen o. dgl. versehen sein. Wesentlich ist
eine Bemessung und Ausgestaltung derart, daß sich in jedem Fall im drucklosen Ausgangszustand
die Zylinderform wiedereinstellt und beibehalten wird, so daß mit Sicherheit ein Inkontaktkommen
von Innenflächenbereichen ausgeschlossen ist.
1. Ausdehnungsgefäß zur Aufnahme eines Speichervolumens bei pumpenbetätigten Frischwasseranlagen
oder zur Aufnahme von temperaturbedingten Volumenänderungen in einem geschlossenen
Flüssigkeitssystem, mit einem festen Gehäuse (1) und mit einem mit zwei separaten
Flüssigkeitsanschlüssen (7) des Gehäuses (1) verbundenen, flüssigkeitsgefüllten, bei
Aufnahme des Speichervolumens nach außen dehnbaren Glied, wobei der Innenraum zwischen
dem festen Gehäuse (1) und dem dehnbaren Glied ständig mit der Atmosphäre verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das dehnbare Glied als ein von inneren Stützelementen
freier, in unbelasteter Ausgangsform formstabiler Gummi-Zylinder (5) ausgebildet ist,
dessen Enden jeweils ein Flüssigkeitsanschluß (7) zugeordnet ist.
2. Ausdehnungsgefäß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das feste Gehäuse
(1) aus mehreren Blechteilen (2, 3) besteht, die mittels Punktverschweißung derart
miteinander verbunden sind, daß die zwischen den Punktverschweißungen offenbleibenden
Stellen der Schweißnähte die Verbindung des Innenraumes (9) mit der Atmosphäre bilden.
1. An expansion tank containing storage capacity with a pump operated freshwater unit
or containing a temperature dependent volume alteration in a closed fluid system,
with a solid housing (1) and with an extensible member connected with two separate
fluid joints (7) which are attached to the housing (1), the member being filled with
fluid and extends outwardly when taking up the storage capacity, whereby the inner
space between the solid housing (1) and the extensible member is permanently open
to the atmosphere, characterised in that the extensible member is formed as a rubber
cylinder (5) which is free from inner supporting elements and in its unloaded initial
form is inherently stable, its end each being coordinated with a fluid joint (7).
2. An expansion tank according to claim 1, characterised in that the solid housing
(1) consists of a plurality of sheet metal sections (2, 3) held by means of spotwelding
one with another, so that there remain open spaces between the spot welded points
along the welding line, which form the connection between the atmosphere and the inner
space (9).
1. Vase d'expansion destiné à recevoir un volume accumulé dans des installations d'eau
fraîche actionnées par des pompes, ou à compenser des variations de volume dues à
la température dans un circuit fermé de liquide, comprenant un boîtier fixe (1) et
un organe qui est rempli de liquide, est relié à deux raccords (7) à liquide distincts
du boîtier (1) et est expansible vers l'extérieur lors de la réception du volume accumulé,
l'espace interne situé entre le boîtier fixe (1) et l'organe expansible étant en communication
permanente avec l'atmosphère, caractérisé par le fait que l'organe expansible est
réalisé sous la forme d'un cylindre (5) en caoutchouc qui est dépourvu d'éléments
intérieurs de soutien, possède une forme stable en condition initiale non chargée
et aux extrémités duquel un raccord respectif (7) à liquide est associé.
2. Vase d'expansion selon la revendication 1, caractérisé par le fait que le boîtier
fixe (1) se compose de plusieurs parties (2, 3) en tôle qui sont mutuellement solidarisées,
par soudage par points, de telle sorte que les zones des cordons de soudure, demeurant
ouvertes entre les soudures ponctuelles, établissent la liaison entre l'espace interne
(9) et l'atmosphère.