[0001] Die Erfindung betrifft eine Bandverzögerungsstrecke für einen Falzapparat, in welchem
gefalzte oder zu falzende Exemplare in ein die Verzögerungsstrecke bildendes Bandleitungssystem
einführbar sind, dessen Bänder in der Weise mit variabler Geschwindigkeit antreibbar
sind, daß bei der Übernahme des Exemplares die Bänder (Bänderabschnitte) mit einer
hohen Geschwindigkeit laufen, wonach diese nach Erfassen der Exemplare ihre Geschwindigkeit
verringern.
[0002] In der älteren Patentanmeldung P 33 21 811.0-27 ist bereits ein Falzapparat mit einer
durch Bandabschnitte gebildeten Verzögerungsstrecke beschrieben. Zur Geschwindigkeitsänderung
der Bänderabschnitte werden Bandumlenkrollen im Rhythmus der Geschwindigkeitsvariationen
parallel zur Falzexemplartransportrichtung hin- und hergeschoben. Durch diese Verschiebungen
können unerwünschte Verschleißerscheinungen hervorgerufen werden, die besonders die
Lebensdauer der verwendeten Transportbänder negativ beeinflussen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verzögerungsstrecke der eingangs definierten Art
zu schaffen, bei der die rhythmischen Bandbeschleunigungen und -verzögerungen allein
durch die Rotation von Bandführungselementen möglich sind. Diese Aufgabe wird durch
die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs gelöst. Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung in Verbindung mit
den Zeichnungen. In diesen zeigen jeweils schematisch:
Fig.1 und 2 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bandverzögerungsstrecke,
Fig.3 und 4 eine Variante einer sich an die Ausführungsform gemäß Fig.1 und 2 anlehnenden
Bänderführung,
Fig.5 eine Bandverzögerungsstrecke-mit nur einem Bandsystem,
Fig.6 eine Bandführunasrolle,
Fig.7 eine Bandumlenkrolle,
Fig.8 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Bandverzögerungsstrecke und
Fig.9 und 10 eine empirische Entwicklungsmöglichkeit des Exzenterkurvenverlaufes,
mit dessen Hilfe eine sinusförmige Bandverzögerung und Bandbeschleunigung mit der
Vorrichtung gemäß Fig.7 ermöglicht werden.
[0004] Die dargestellten Bandverzögerungsstrecken können beispielsweise hinter dem Falzklappen-
oder Sammelzylin= der eines Falzapparates angeordnet werden, um die quergefalzten
Druckexemplare einem dritten Falz, dem sogenannten "zweiten Längsfalz", zuzuführen.
Hierbei ist es bekanntlich erforderlich, daß die mit hoher Geschwindigkeit aus der
Maschine bzw. aus den Zylindern kommenden Falzexemplare abgebremst werden. Die Bandverzögerungsstrecke
muß demnach die Falzexemplare mit Maschinengeschwindigkeit übernehmen und diese anschliessend
abbremsen, wobei die Abgabe der Falzexemplare, beispielsweise an ein Falzwalzenpaar,
mit Minimalgeschwindigkeit erfolgen soll.
[0005] In Fig.1 und 2 werden von rechts kommend Falzexemplare E einer Verzögerungsstrecke
A zugeführt. Dieses Bandverzögerungssystem besteht im wesentlichen aus auf einer Welle
1 drehfest angeordneten Exzentern 2 und 3, um die teilweise das obere Band 4 geführt
ist. Wie Fig.1 erkennen läßt, weisen beide Exzenter 2, 3 die gleiche Exzentrizität
X auf. Form und Größe der Exzenter 2 und 3 sind gleich, jedoch ist der Exzenter 3,
bezogen auf den Exzenter 2, auf der Welle 1 um 180° versetzt.
[0006] Hinter der Verzögerungsstrecke A wird der Bandabschnitt a dem oberen Exzenter 2 zugeführt,
der, wie Fig.2 zeigt, in einer anderen Ebene liegt als der Exzenter 3. Nach teilweiser
Umschlingung des Exzenters 2 verläßt der Bandabschnitt b den Exzenter 2 und wird um
eine Umlenkrolle 5 geführt. Die Umlenkrolle 5 hat die Aufgabe, das Band 4 umzulenken
und von der Ebene des Exzenters 2 in die Ebene des Exzenters 3 zu führen, wie Fig.2
erkennen läßt. Der Bandabschnitt c gelangt hinter der Umlenkrolle 5 zu dem Exzenter
3 und umschlingt diesen ebenfalls teilweise, wonach der Bandabschnitt d zunächst einer
Bandführun
gsrolle 6 und anschließend über den Bandabschnitt e der Bandführungsrolle 7 zugeführt
wird. Zwischen den Rollen 7. 6 durchläuft der Bandabschnitt f die Verzögerungsstrecke
A. Die Zurückführung des Bandabschnittes a in die Ebene des Exzenters 3 erfolgt durch
die Bandführungsrolle 6.
[0007] Das in den Fig.1 und 2 dargestellte Bandverzögerungssystem umfaßt ein oberes und
ein unteres Band. Das untere Band 4' ist in der gleichen Weise, jedoch spiegelbildlich
zu dem oberen Band 4 geführt, weshalb für die gleichen Bauteile die gleichen Bezugszeichen
verwendet werden, die jedoch zur Unterscheidung jeweils mit einem Apostroph versehen
sind. Das gleiche gilt für die Ausführungsform gemäß Fig.3 und 4.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Führung der Bänder 4, 4' und der Anordnung und Ausbildung
der Exzenter wird erreicht, daß bei einer Rotation der Welle 1 bzw. 1' die angetrieben
sein kann, die Bänder 4, 4' ihre Geschwindigkeit in der Verzögerungsstrecke A in der
Weise im Rhythmus der Rotation der Exzenter 2, 3 bzw. 2', 3' ändern, daß die von rechts
einlaufenden gefalzten oder zu falzenden Exemplare E mit der Maximalgeschwindigkeit
erfaßt und anschließend verzögert werden. Erreichen die Exemplare E ihre Minimalgeschwindigkeit,
so können sie beispielsweise mit Hilfe eines Falzmessers in bekannter Weise weggefalzt
werden.
[0009] Durch die vorteilhafte Anordnung der Exzenter 2, 3 bzw. 2', 3' wird zum einen die
Geschwindigkeitsvariation erreicht und zum anderen erfolgt quasi ein Wegausgleich
für die Bänder 4, 4', ohne daß hier lineare Verschiebevorgänge von Umlenkmitteln erforderlich
sind. Zudem kann die erfindungsgemäße Verzögerungsstrecke mit sehr geringem Kostenaufwand
erstellt werden.
[0010] Fig.3 und 4 zeigen eine Abwandlung der in den Fig.1 und 2 gezeigten Bandführung.
Da im wesentlichen die gleichen Bauteile bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel verwendet
werden, wurde zur Unterscheidung lediglich jedem Bezugszeichen ein Eins vorausgestellt.
Auch hier werden wieder obere Bänder 14 und untere Bänder 14' verwendet, die um die
auf den Wellen 11, 11' drehfest angeordneten Exzenter 12, 13 bzw. 12', 13' geführt
werden. Die Überführung und Umlenkung der Bänder 14, 14' erfolgt wiederum mit Hilfe
von Umlenkrollen 15, 15' bzw.
18,
18
'.
[0011] Das Band 14 wird mit seinem Bandabschnitt 1a zunächst um den Exzenter 13 und anschließend
über den Bandabschnitt 1b der Umlenkrolle 15 zugeführt, wonach der Bandabschnitt 1c
zu dem Exzenter 12 gelangt. Wie Fig.4 am besten zeigt, erfolgt sowohl vor der Umlenkrolle
15 als auch hinter dieser eine Verdrehung der Bandabschnitte 1b und 1c jeweils um
180°, wobei diese Verdrehungen selbstverständlich in entgegengesetzter Richtung vorgenommen
werden. Das heißt, wird der Bandabschnitt 1b um 180° nach rechts verdreht, so wird
der Bandabschnitt 1c um 180° nach links, das heißt wieder zurückgedreht. Dadurch ergibt
sich eine vorteilhafte Führung dieser Bandabschnitte zwischen den Exzentern 11, 12
und der Umlenkrolle 15. Der Bandabschnitt 1d hinter dem Exzenter 12 gelangt dann zu
der Bandführungsrolle 16 und als Bandabschnitt e zu der Bandführungsrolle 17. Die
Verzögerungsstrecke A wird zwischen den Bandführungsrollen 17 und 18 gebildet, wobei
die unterhalb der Umlenkrolle 15 liegende Bandführungsrolle 18 mitverantwortlich ist
für die Führung des Bandabschnittes 1a in die Ebene des Exzenters 13.
[0012] Ein Vergleich der Ausführungsform gemäß Fig.1 und 2 mit Fig.3 und 4 zeigt, daß die
Ausführungsform gemäß Fig.3 und 4 etwas mehr Raum beansprucht, da das Band 14 mit
den Abschnitten 1d, 1e außen um die Bandführungsrolle 16 geführt werden muß.
[0013] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform zeigen Fig.5 und 6, bei denen anstelle
von oberen und unteren Bändern lediglich ein einziges Band verwendet wird. Auch wird
hier eine andere Anordnung der Exzenter vorgeschlagen. Im Gegensatz zu den vorbeschriebenen
beiden Ausführungsbeispielen sind die Exzenter 22, 23 auf der Welle 21 nicht gegeneinander
um 180° versetzt angeordnet, sondern liegen hintereinander.
[0014] Zur Unterscheidung der gleichartigen Bauteile und Bandabschnitte wird bei der Darstellung
gemäß Fig.5 und 6 den Bezugszeichen jeweils eine 2 bzw. 3 vorausgestellt.
[0015] Die von rechts in die Verzögerungsstrecke A einlaufenden Exemplare E werden bei der
Maximalgeschwindigkeit dieses Bandabschnittes übernommen und anschließend in der bereits
beschriebenen Weise verzögert. Der Bandabschnitt 2a gelangt um eine vordere, das heißt
in der Ebene des vorderen Exzenters 23 liegende Bandführungsrolle 25, wonach der Bandabschnitt
2b dem vorderen Exzenter 23 zugeführt wird.
[0016] Hinter dem Exzenter 23 gelangt der Bandabschnitt 2c zu einer Bandführungsrolle 26,
die ebenfalls in der Ebene des Exzenters 23 liegt. Der Versatz erfolgt über den Bandabschnitt
2d zu der in der Ebene des Exzenters 22 liegenden Bandführungsrolle 27. Hinter der
Bandführungsrolle 27 gelangt dann der Bandabschnitt 2e zu dem hinteren Exzenter 22.
Nach teilweiser Umschlingung läuft der Bandabschnitt 2f zu der in der Ebene des Exzenters
22 liegenden Bandführungsrolle 29 und anschließend zu der Bandführungsrolle 28 in
der gleichen Ebene als Bandabschnitt 2g. Zur besseren Unterscheidung wurden die in
der Ebene des hinteren Exzenters 22 liegenden Teile und Bandabschnitte mit einem Sternchen
versehen. Die Rückführung des Bandes 24 erfolgt im Bandabschnitt 2a, da die Bandführungsrolle
30 wieder in der Ebene des Exzenters 23, das heißt in der vorderen Ebene, liegt.
[0017] Wie Fig.5 zeigt, wird der untere Bandleitungsabschnitt 2i der Verzögerungsstrecke
A zwischen den Bandführungsrollen 30 und 31 gebildet. Zur Bildung des oberen Bandabschnittes
2n der Verzögerungsstrecke A muß dann eine Rückführung, d.h. eine Umführung um die
gesamte Anordnung, erfolgen. Diese verläuft als Bandabschnitt 2j um die Bandführungsrolle
32, als Bandabschnitt 2k um die Bandführungsrolle 33, als Bandabschnitt 2 1 um die
Bandführungsrolle 34 und als Bandabschnitt 2m um die Bandführungsrolle 35. Der obere
Bandabschnitt 2n der Verzögerungsstrecke A wird zwischen den Bandführungsrollen 35
und 25 gebildet. Dabei liegen alle Bandführungsrollen 30 bis 35 in der gleichen Ebene.
Wie bereits beschrieben, werden durch Rotation der Exzenter 22, 23 um die Welle 21
eine Verzögerung und eine Beschleunigung der Bandabschnitte 2i und 2n in der Verzögerungsstrecke
A erreicht, wobei automatisch der erforderliche Wegausgleich durch die Doppelexzenter
22, 23 gewährleistet ist.
[0018] Es versteht sich, daß, quer zur Transportrichtung der Exemplare E, in der gleichen
Ebene mindestens zwei Bänder nebeneinander verwendet werden, um eine sichere Erfassung
und Verzögerung der Exemplare E zu gewährleisten.
[0019] In Fig.7 ist schematisch eine Umlenkrolle 15 bzw. 18 angedeutet, die mit nicht näher
bezeichneten Borden an beiden Seiten ausgestattet ist. Derartige Rollen gewährleisten
eine sichere Führung der zum Einsatz kommenden Bänder.
[0020] Es versteht sich, daß unter dem Ausdruck "Exzenter" auch "exzenterähnliche" Kurven
zu verstehen sind. Die beiden verwendeten Exzenter müssen nicht unbedingt identische
Kurven sein, sondern können auch so gerechnet werden, daß keine Relativbewegungen
auftreten.
[0021] Anhand der Fig.8 bis 10 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel beschrieben.
[0022] Fig.8 zeigt eine Bandverzögerungsstrecke für einen Falzapparat, in welche gefalzte
oder zu falzende Exemplare einführbar sind. Die Bänder dieses Bandleitungssystems
sind in der Weise mit variabler Geschwindigkeit antreibbar, daß bei der Übernahme
eines Exemplares die Bänder bzw.Bänderabschnitte mit einer hohen Geschwindigkeit laufen,
wonach diese nach Erfassen der Exemplare ihre Geschwindigkeit verringern.
[0023] Die von rechts in die Verzögerungsstrecke AO einlaufenden ExemplareE0 werden bei
der Maximalgeschwindigkeit dieses Bandabschnittes übernommen und, wie bereits erwähnt,
verzögert, so daß beispielsweise bei Minimalgeschwindigkeit eine Falzung nach unten
weg erfolgen kann. Der Bandabschnitt 20a läuft zu einer vorderen, d.h. in der Ebene
eines vorderen Exzenters bzw. Kurvenscheibe 230 liegenden Bandführungsrolle 250, wonach
er als Bandabschnitt 20b dem vorderen Exzenter 230 zugeführt wird. Hinter dem Exzenter
230 gelangt der Bandabschnitt 20c zu einer Bandführungsrolle 260, die ebenfalls i
h der Ebene des Exzenters 230 liegt. Der Ebenenversatz erfolgt im Bandabschnitt 20d
zu der in der Ebene des hinteren Exzenters bzw. Kurvenscheibe 220 liegenden
Bandführungsrolle 270. Nach der Bandführungsrolle 270 läuft dann der Bandabschnitt
2e direkt zu dem hinteren Exzenter 220. Nach teilweiser Umschlingung des Exzenters
220 läuft das Band 240 als Abschnitt 20f zu der in der Ebene des Exzenters 220 liegenden
Bandführungsrolle 290 und anschließend zu der Bandführungsrolle 280 in der gleichen
Ebene als Bandabschnitt 20g. Zur besseren Unterscheidung wurden die in der Ebene des
hinteren Exzenters 220 liegenden Teile und Bandabschnitte mit einem Sternchen versehen.
Die Rückführung des Bandes in die vordere Ebene 240 erfolgt über den Bandabschnitt
20b, da die Bandführungsrolle 300 wieder in der Ebene des Exzenters 230, das heißt
in der vorderen Ebene, liegt.
[0024] Wie Fig.8 erkennen läßt, wird der untere Bandleitungsabschnitt 20i der Verzögerungsstrecke
AO zwischen den Bandführungsrollen 300 und 310 gebildet. Zur Bildung des oberen Bandabschnittes
20n der Verzögerungsstrecke AO muß dann eine Rückführung, das heißt eine Umführung
um die gesamte Anordnung, erfolgen. Diese verläuft als Bandabschnitt 20j um die Bandführungsrolle
320, als Bandabschnitt 20k um die Bandführungsrolle 330, als Bandabschnitt 201 um
die Bandführungsrolle 340 und als Bandabschnitt 20m um die Bandführungsrolle 350.
Der obere Bandabschnitt 20n der Verzögerungsstrecke AO wird zwischen den Bandführungsrollen
350 und 250 gebildet. Dabei liegen alle Bandführungsrollen 300 bis 330 in der gleichen
Ebene. Bei Rotation der Exzenter 220 und 230 um die Welle 210 erfolgen eine Verzögerung
und Beschleunigung der Bandabschnitte 20i und 20n in der Verzögerungsstrecke A0. Es
versteht sich, daß quer zur Transportrichtung der Exemplare EO in der gleichen Ebene
mindestens zwei Bänder nebeneinander verwendet werden, um eine sichere Erfassung und
Verzögerung der Exemplare EO zu gewährleisten.
[0025] Im Gegensatz zu der Vorrichtung gemäß Fig.1 bis 7 erfolgt die Führung des Bandabschnittes
20c von dem vorderen Exzenter 230 nicht unmittelbar zu der Bandführungsrolle 260,
sondern über eine ein Bandlängenausgleichselement bildende Rolle 360, die z.B. über
ein Hubelement 400 in Richtung des Pfeiles bewegbar ist, so daß in der erfindungsgemäßen
Ausbildung der Außenkontur der Exzenter 220, 230 ein Ausgleich der rhythmisch auftretenden
Bandlängendifferenzen erfolgen kann. Anstelle eines die Rolle 360 tragenden Kolbens
kann auch ein Exzenter verwendet werden, dessen Außenkontur und Exzentrizität so festgelegt
sind, daß er die auftretenden Bandlängendifferenzen ausgleichen kann.
[0026] Wie aus Fig.8 ersichtlich, weisen die beiden verwendeten Exzenter 220, 230, die spiegelbildlich
zu einer gemeinsamen Mittellinie MO angeordnet sind, um geringste Bandlängendifferenzen
zu erhalten, eine, jeweils von der Kreisform abweichende Außenkontur auf. Die eine
Hälfte der Außenkontur weist im dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils etwa die
Form einer isometrischen und die andere Hälfte die Form einer dimetrischen Ellipse
auf. Dadurch ergeben sich in den Bänderabschnitten 20i und 20n in der Bandverzögerungsstrecke
AO bei der Rotation der Exzenter 220, 230 sinusförmige Verzögerungen und sinusförmige
Beschleunigungen. Das Maß der Exzentrizität XO der Exzenter 220, 230 hängt vom Verhältnis
Maximalgeschwindigkeit zu Minimalgeschwindigkeit ab. Theoretisch würde sich eine Minimalgeschwindigkeit
von 0 ergeben, wenn dieses Maß dem halben Durchmesser entspricht, d.h. wenn die beiden
Exzenter 220, 230 um einen Punkt rotieren würden, der auf ihrer Peripherie liegt.
In der Praxis reicht jedoch das Verhältnis von etwa 4 : aus, das heißt, daß in diesem
Fall der gemeinsame Rotationsmittelpunkt etwa auf der Höhe des unteren Brennpunktes
der beiden Exzenter 220, 230 mit dem etwa ellipsenförmigen Kurvenverlauf liegt.
[0027] Die Figuren 9 und 10 zeigen, wie durch Abwicklung eines Exzenters dessen Kontur empirisch
ermittelbar ist, mit deren Hilfe die gewünschte sinusförmige Verzögerung und Beschleunigung
in der Verzögerungsstrecke möglich sind. In Fig.2 ist für den Bereich von 0° bis 180°
die Entwicklung der Außenkontur 380 in 30°-Schritten der einen Hälfte des erfindungsgemäßen
Exzenters dargestellt, wobei dieser von 0° bis.180° in Pfeilrichtung gedreht wird.
Die Außenkontur 390 hat in Fig.9 noch keinen Einfluß. Die zurückgelegte Wegstrecke
in dem Verzögerungsabschnitt AO zwischen zwei nicht näher bezeichneten Bandrollen
ist jeweils für 30° aufgetragen. Fig.9 läßt deutlich erkennen, daß über den Bereich
von 0 bis 180° des sich in Pfeilrichtung von rechts nach links bewegenden Bandabschnittes
der Verzögerungsstrecke AO eine sinusförmige Verlangsamung ergibt. Fig.10 dagegen
zeigt die Entwicklung der sinusförmigen Beschleunigung mit Hilfe des Kurvenbereiches
390 zwischen 180° und 360° in der Verzögerungsstrecke A. Wie bei Fig.9 ist die lineare
Bandbewegung jeweils wieder für einen Drehwinkel von 30° in der Verzögerungsstrecke
AO abgetragen.
[0028] Da in Fig.9 der Kurvenverlauf 380, also die linke Hälfte der Kontur des Exzenters,
und in Fig.10 der Kurvenverlauf 390, das heißt die rechte Hälfte der Kontur, für die
Entwicklung der sinusförmigen Verzögerung bzw. Beschleunigung verantwortlich sind,
wurden jeweils die Bereiche voll ausgezeichnet, während die nicht unmittelbar beteiligten
Bereiche, das sind in Fig.2 der Bereich 390 und in Fig.10 der Bereich 380, gestrichelt
dargestellt sind.
[0029] Durch die spiegelbildliche Anordnung der Exzenter 220, 230 zu einer gemeinsamen Linie
MO ergibt sich ein minimaler, auszugleichender Wegunterschied im Bandabschnitt 20c,
so daß die verwendeten Bandlängenausgleichselemente den geringsten Hub aufführen müssen.
1. Verzögerungsstrecke für einen Falzapparat, in welchem gefalzte oder zu falzende
Exemplare in ein die Verzögerungsstrecke bildendes Bandleitungssystem einführbar sind,
dessen Bänder in der Weise mit variabler Geschwindigkeit antreibbar sind, daß bei
der Übernahme eines Exemplares die Bänder (Bänderabschnitte) mit einer hohen Geschwindigkeit
laufen, wonach diese nach Erfassen der Exemplare ihre Geschwindigkeit verringern,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder (4, 14, 24) zumindest teilweise um in zwei
Ebenen liegende gleich große Exzenter geführt sind, die auf einer gemeinsamen Welle
(1, 11, 22) angeordnet sind und die gleiche Exzentrizität (X) aufweisen, wobei durch
eine erste Umlenkrolle (5, 15, 27) das von einem Exzenter (2, 13, 23) kommende Trumm
(c, 1c, 2c) in die Ebene des anderen Exzenters (3, 12, 22) umgelenkt wird und durch
eine zweite, vor oder hinter der Verzögerungsstrecke (A) liegende Umlenkrolle (6,
18, 30), das Band (4, 14, 24) wieder zurückgeführt wird.
2. Verzögerungsstrecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beidseitig der
Verzögerungsstrecke (A) Bandführungsrollen (6, 7; 17, 18; 25, 35) in der gleichen
Ebene angeordnet sind.
3. Verzögerungsstrecke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der
Umlenkung des Bandes (14) von der Ebene des einen Exzenters (12) in die Ebene des
anderen Exzenters (13) der über die Umlenkrolle (15) laufende Bandabschnitt (1b, 1c)
zweimal in sich um 180° gedreht ist (Fig.4).
4. Verzögerungsstrecke nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenter
(2, 3; 12, 13) auf der Achse (11, 11') um 180° gegeneinander versetzt sind.
5. Verzögerungsstrecke nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß beidseitig der Verzögerungsstrecke (A, Fig.1, 3) übereinander zwei gleichartige
Bandsysteme (4, 4'; 14, 14') angeordnet sind.
6. Verzögerungsstrecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenter (22,
23, Fig.5) auf der Welle (21) deckungsgleich hintereinander angeordnet sind.
7. Verzögerungsstrecke nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzögerungsstrecke
(Fig.5, A) ein einziges Band (24) umfaßt, wobei der untere Bandabschnitt (2 i) durch
Herumführung des Bandes (24) um die gesamte Exzenter- und Führungsrollenanordnung
über in der gleichen Ebene liegende Umlenkrollen (31, 32, 33, 34, 35) gebildet wird.
8. Verzögerungsstrecke nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß quer zur Transportrichtung der Bänder (4, 4'; 14'; 24) nebeneinander mindestens
zwei Bandleitungen angeordnet sind.
9.,Verzögerungsstrecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenscheiben
(220, 230) eine von der Kreisform abweichende Außenkontur aufweisen, in der Weise,
daß in der Verzögerungsstrecke (A0) die zwischen diesen verlaufenden Bandabschnitte
(20i, 20n) rhythmisch sinusförmig verzögert und beschleunigt werden und daß in dem
Bandabschnitt (20c), in dem das Band (240) von der Ebene der einen Kurvenscheibe (220)
in die Ebene der anderen Kurvenscheibe (230) geführt wird, ein Bandlängenausgleichselement
(360) angeordnet ist.
10. Verzögerungsstrecke nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandlängenausgleichselement
(360) eine durch einen Hubkolben (400) betätigbare Bandführungsrolle ist.
11. Verzögerungsstrecke nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandlängenausgleichselement
(360) eine rotierende Kurvenscheibe ist.
12. Verzögerungsstrecke nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenscheiben
(220, 230) spiegelbildlich, bezogen auf eine gemeinsame Mittellinie (MO), auf einer
Welle (210) angeordnet sind.
13. Verzögerungsstrecke nach einem der vorangehenden Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils die Hälfte des Umfanges einer jeden Kurvenscheibe (220, 230) etwa die
Form einer isometrischen und die andere Hälfte etwa die Form einer dimetrischen Ellipse
aufweisen, wobei das gemeinsame Rotationszentrum beider Kurvenscheiben (220, 230)
etwa auf der Höhe eines Ellipsenbrennpunktes liegt.