[0001] Die Erfindung betrifft einen Staubabscheider mit Rekuperator, insbesondere einen
Zyklon, der zur intensiven Entstaubung von Gasen hoher Temperatur, insbesondere Abgasen,
zum Entzug des Wärmeinhalts und dadurch zur Senkung der Gastemperatur geeignet ist.
[0002] Aus der technischen Literatur und aus der Praxis ist es wohlbekannt, daß die meisten
Staubabscheider auf dem Zyklonprinzip beruhen oder aus Wlrbelrohren aufgebaut sind.
Die Zyklone werden so betrieben, daß das staubhaltige Gas tangential in den zylindrischen
Behälter geblasen wird, in dem es mit einem Drall weiterströmt. Die Staubkörnchen
scheiden sich unter der Wirkung der Fliehkraft an der Wand ab und fallen in den unteren
kegeligen Trichter. Aus dem Trichter kann der Staub dann abgeleitet werden. Das gereinigte
Gas verläßt das System über das in der Achse des zylindrischen Teiles angeordnete
Auslaßrohr. Eine allgemeine Beschreibung der. Zyklone kann dem 27. Abschnitt des Buches
"Entstaubung und Staubabscheidung" (Verfasser: Dr. István Koncz, Technischer Verlag,
Budapest 1970) entnommen werden. In der Figur 230 der erwähnten Publikation sind die
Ergebnisse von durchgeführten Messungen dargestellt, die die Änderungen der tangentialen,
radialen und axialen Geschwindigkeiten, sowie des Gesamtdurckes und des statischen
Druckes des Gases In verschiedenen Schnittebenen des Zyklons zeigen. Die tangentiale
Geschwindigkeit ist entlang der Wand des zylindrlschen Teiles des Zyklons am niedrigsten
und weicht dort nur geringfügig von der Eintrittsgeschwindigkeit ab. In dem kegeligen
Teil nimmt die Geschwindigkeit entlang der Wand proportional zu der Abnahme des Radius
zu und erreicht den höchsten Wert in der Nähe der Staubauslaßöffnung. Dem potentiellen
Wirbelstrom in der auf der Achse senkrechten Ebene ist ein axialer Nebenstrom superponiert.
Entlang der Wand strömt das Gas abwärts und in der Nähe der Achse aufwärts. Es kann
angenommen werden, daß auch ein innerer Wirbelraum vorhanden ist, dessen Eigenschaften
jedoch bisher ungeklärt sind. Durch die Saugwirkung des im Bereich der Achse nach
oben strömenden Wirbels wird der Staub aus der Achse der Staubauslaßöffnung mitgenommen,
dessen größter Teil jedoch infolge der Fliehkraft wieder in den äußeren Wirbelstrom
geschleudert wird. Sollte das Abführrohr tief in den Zyklon hineinragen, kann sich
auch ein Doppelwirbel bilden.
[0003] Bei den aus der Fachliteratur und der Praxis bekannten Zyklonen begnügt man sich
im allgemeinen zur Kühlung von Gasen höherer Temperatur mit der Kühlwirkung der auf
den Außenmantel des Zyklons einwirkenden Luft.
[0004] In der GB-A-1 397 892 ist ein auf dem Zyklonprinzip beruhender Staubabscheider beschrleben,
der in Zementwerken verwendet wird und bei dem die Kühlung des heißen Zements durch
die intensive Kühlung des kegeligen Sammelraums des Zyklons vorgenommen wird. An der
Seite des kegeligen Raums bzw. an dessen Außenseite ist ein Behälter für das Kühlwasser
vorgesehen, in dem ein konstanter Druck sichergestellt wird. Das unter konstantem
Druck stehende Wasser wird mit Hilfe von Düsen auf die zu kühlende Fläche gespritzt.
Die Düsen werden in einer Entfernung von der Oberfläche angeordnet, die die Ausbildung
eines zusammenhängenden Wasservorhangs aus den Wasserstrahlen ermöglicht. Die Entfernung
zwischen den Düsen und der Oberfläche kann geändert werden.
[0005] Der Nachteil dieser Lösung ergibt sich aus der Erfüllung einer speziellen Aufgabe,
und zwar der Kühlung des abgeschiedenen Zementes. Das Kühlsystem ist an dem eine kleine
Oberfläche aufweisenden kegeligen Teil des Zyklons angeordnet, da nur hier eine Kühlwirkung
für den abgeschiedenen Zenment möglich ist. Mit der Luftkühlung verglichen nimmt die
Kühlwirkung zweifellos zu, aber nicht einmal diese Lösung ist dazu geeignet, die Temperatur
der Gase Intensiv zu senken, den größten Teil des Wärmeinhaltes zu entziehen.
[0006] Die Erfindung hat zum Ziel, einen mit Drall arbeitenden Staubabscheider zu schaffen,
der zum radikalen Entzug des Wärmelnhaltes von Gasen hoher Temperatur, insbesondere
von Abgasen, bzw. zur Senkung von deren Temperatur im gewünschten Maß geeignet ist.
[0007] Eine weitere Zielsetzung besteht darin, die Wirksamkeit der Staubabscheidung - teilweise
durch Senkung der Temperatur, teilweise durch die strukturelle Gestaltung - Intensiv
zu erhöhen, jedoch gleichzeitig den inneren Widerstand der Anlage grundsätzlich nicht
zu beeinflussen.
[0008] Der erfindungsgemäße Staubabscheider mit Rekuperator, insbesondere Zyklon, weist
einen in den im Inneren des Gehäuses vorhandenen Staubabscheideraum hineinragenden,
in dem Wirbelraum der abwärts und aufwärts gerichteten Gasbewegung angeordneten, das
Abführen des gereinigten Gases sicherstellenden Wärmetauscher auf.
[0009] Die Erfindung wird anhand eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels mit Hilfe der
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 die Seitenansicht des Staubabscheiders mit Re kuperator, insbesondere Zyklon,
im Längsschnitt, und
Fig. 2 den Schnitt A-A des Staubabscheiders nach Figur 1.
[0010] Der Staubabscheider mit Rekuperator besteht aus dem zylindrischen Gehäuse 1, von
welchem der Staubabscheideraum 2 umgeben ist, dem von dem kegelförmigen Mantel 3 umschlossenen
Staubsammelraum 4, dem Wärmetauscher 5 und der zur Abfuhr des Staubes dienenden Vorrichtung.
Der Wärmetauscher 5 ist eigentlich anstelle des traditionellen Absaugrohres installiert,
er ragt in den Staubabscheiderraum 2 hinein, wodurch er gleichzeitig die Funktion
des Absaugrohres erfüllt. Der Wärmetauscher 5 ist so dimensioniert und angeordnet,
daß er in dem sich in dem Staubabscheiderraum 2 ausbildenden, durch die nach unten
gerichtete Bewegung des staubhaltigen Gases und die nach oben gerichtete Bewegung
des entstaubten Gases erzeugten und bestimmten Wirbeiraum liegt und quasi als ein
Trennprofil die Wirbelverluste herabsetzt.
[0011] Der Wärmetauscher 5 taucht so tief in den Staubabscheideraum 2 ein, daß er aufgrund
seiner Abmessungen die vorgeschrlebene Temperaturabsenkung bzw. den Entzug der Wärmemenge
gewährleisten kann. Bei der Bestimmung der Abmessungen und hauptsächlich der Eintauchtiefe
muß jedoch berücksichtigt werden, daß die durch die Kühlung eintretende, sich aus
der erhöhten Fähigkeit zur Staubabscheidung ergebende Zunahme des Entstaubungswirkungsgrades
nicht, oder nur in geringem Maße, durch einen von dem Wärmeaustauscher 5 hervorgerufenen
erhöhten Widerstand vermindert wird.
[0012] Der Wärmetauscher 5 ist vorzugsweise als doppelter rekuperativer Wärmetauscher ausgebildet
und besteht aus dem äußeren 6 und dem inneren Wärmeaustauschelement 7. Nach einer
vorteilhaften Ausführungsform ist das äußere Wärmeaustauschelement 6 als ein das Kühlmittel
enthaltender zylindrischer doppelwandiger Mantel 8 ausgebildet. Das innere Wärmeaustauschelement
7 ist aus den Rohren 9 ausgebildet, und zwar in der Weise, daß zur Sicherstellung
eines intensiven Wärmeaustausches und einer Erhöhung des Entstaubungsgrades ein Raum
zustandekommt, der aufgrund des von den gebogenen Rohren 9 bestimmten Hüllkörpers
als stetig konvergierender und wieder divergierender rotationssynmetrischer Kanal
ausgebildet ist, wobei die Rohre 9 im konvergierenden Teil und im divergierenden Teil
des Kanals und im engsten Kanalquerschnitt im Abstand voneinander verlaufen können.
Mit ihrem oberen Ende sind die Rohre 9 an den obenliegenden zylindrischen doppelwandigen
Zulaufkörper 11, und mit ihrem unteren Ende an den zylindrischen Samme I körper 12
angeschlossen. Der zylindrische Samme I körper 18 ist mit dem doppelwandigen Mantel
8 verbunden, so daß zwischen dem äußeren 6 und dem inneren Wärmeaustauschelement 7
eine Strömungs verbindung besteht. An den Zulaufkörper 11 des inneren Wärmetauschers
7 ist der Einlaßstutzen 13, und an den doppelwandigen Mantel 8 des äußeren Wärmeaustauschers
6 der Auslaßstutzen 14 angeschlossen. Das staubbeladene heiße Gas, z.B. Abgas, gelangt
über den tangentialen Gaseinlaß 15 in den Staubabscheideraum 2, währen das gereinigte
Gas über den zentralen Gasauslaß 16 nach oben austritt.
[0013] Das über den Gaseinlaß 15 eintretende heiße und staubbeladene Gas, z.B. Abgas, umströmt
mit einer hohen tangentialen Geschwindigkeit die äußere zylindrische Wand des Wärmetauschers
5 und strömt abwärts in Richtung zu dem Staubsammelraum 4. Einen Tei des Wärme inhaltes
gibt das heiße Abgas an das in dem äußeren Wärmetauscher 6 strömende Kühlmittel (Wasser,
I uft) ab. In dem Staubabscheideraum 2 wird der größte Teil des Staubinhaltes des
Gases abgeschieden und setzt sich an der Innenfläche des kegeligen Mantels 8 ab. In
Abhängigkeit von dem Entstaubungswirkungsgrad des Zyklons gereinigtes, aber noch immer
recht heißes Gas strömt axial von unten nach oben, tritt in den Raum 10 ein und gibt
zwischen den gebogenen Rohren 9 hindurchströmend einen Teil seines Wärmeinhaltes wieder
ab. Infolge der geänderten Strömungsgeschwindigkeit und der Abkühlung des Gases findet
eine weitere Staubabscheidung statt. Das abgekühlte und entstaubte Gas verläßt das
System über den Gasauslaß 16.
[0014] Das Kühlmittel strörnt durch den Einlaßstutzen 13, den Zulaufkörper 11, die Rohre
9, den zylindrischen Sammelkörper 12, den doppelwandigen Mantel 8 und den Auslaßstutzen
14 und erwärmt sich in dem in dieser Welse im Gegenstrom arbeitenden Wärmetauscher
5.
[0015] Der Wärmetauscher kann auch im Gleichstrom arbeiten; in diesem Fall sind die Benennungen
dementsprechend zu interpretieren (anstatt Einlaßstutzen Auslaßstutzen usw.).
[0016] Zur Gestaltung des inneren Wärmeaustauschelementes 7 können anstatt der Rohre 9 auch
Taschen oder sonstige in ähnlicher Weise ausgestaltete Körper, oder z.B. ein als konvergente-divergente
Düse gestaltetes doppelwandiges Profil, verwendet werden. Auch das äußere Wärmeaustauschelement
6 kann anders gestaltet werden.
[0017] Die erfindungsgemäße Lösung kann überall vorteilhaft verwendet werden, wo das zu
reinigende Gas über einen bedeutenden Wärme- und Staubinhalt verfügt und eine gleichzeitige
Wärmeerwertung und Entstaubung verlangt werden. Als wichtige Anwendungsgebiete sollen
die Müllverbrennung und gewisse industrielle Verfahren, wie z.B. die Erzsinterung
oder eine Reinigung der Abgase von kohlenbeheizten Kesseln erwähnt werden.
1. Staubabscheider mit Rekuperator, insbesondere Zyklon, dadurch gekennzeichnet, daß
ein in den im Inneren des Gehäuses (1) vorhandenen Staubauscheidera um (2) hineinragender,
in dem Wirbelraum der nach unten und nach oben gerichteten Gasbewegung angeordneter,
auch der Abfuhr des gereinigten Gases dienender Wärmetauscher (5) vorgesehen ist.
2. Staubabscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher
(5) ein mit einem doppelwandigen gekühlten Mantel (8) versehenes, vorzugsweise zylindrisches
äußeres Wärmeaustauschelement (6) und ein aus Rohren (9) gebildetes inneres Wärmeaustauschelement
(7) aufweist, wobei die Rohre einen Raum (10) mit konvergent-divergenter Hüllfläche
umschließen und zwischen dem äußeren und dem inneren Wärmeaustauschelement (6,7) eine
Strömungsverbindung besteht.
1. Wirbel-Staubabscheider, insbesondere Zyklon, mit einem einen der Staubabscheidung
dienenden Wirbelraum (2) mit einem tangentialen Gaseinlaß (15) und einem zentralen,
von oben in den Wirbelraum hineinragenden Gasauslaß (16), der von einem kühlmitteldurchströmten
Wärmetauscher gebildet wird, der aus einem äußeren Wärmetauscherelement (6) zum Kühlen
des in dem Wirbelraum (2) nach unten strömenden Gases und einem einen Gasabzugsraum
(10) umgrenzenden inneren Wärmetauscherelement (7) zum Kühlen des in dem Gasabzugsraum
(10) nach oben strömenden Gases besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das innere Wärmetauscherelement
(7) entlang einer gedachten, den Gasabzugsraum (10) umgrenzenden konvergent-divergenten
Hüllfläche ausgebildet ist.
2. Wirbel-Staubabscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das innere
Wärmetauscherelement (7) aus Rohren (9) besteht, die im konvergenten Teil und im divergenten
Teil und im engsten Querschnittsteil des Gasabzugsraumes (10) im Abstand voneinander
angeordnet sind.