[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausrichten
und Zuführen von Bogen an Druckmaschinen, bei denen die Bogen von einem Anlegerstapel
vereinzelt den im Anlagetisch der Druckmaschine angeordneten Vorder- und Seitenmarken
durch geeignete Fördermittel zugeführt werden, wobei die Bogen nach dem Auftreffen
auf die Vordermarken gegen einen Seitenanschlag der Seitenmarke gezogen werden.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Gattung ist durch die GB-PS 564 322 bekannt. Bei dieser Vorrichtung
sind keine Maßnahmen vorgesehen, um die bei Seitenausrichten des Bogens entstehenden
Verschiebungen des Bogens wieder zu korrigieren.
[0003] Die EP-A1 0 005 863 zeigt eine Seitenausrichtvorrichtung, wie sie beispielsweise
bei der gattungsgemäßen Vorrichtung angewendet werden soll. Diese Seitenausrichtung
erfolgt nach der Ausrichtung der Bogen an den Vordermarken und führt zu Verschiebungen
des Bogens, was zu Passerdifferenzen führt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Anlagepasser einer Bogendruckmaschine
zu verbessern und insbesondere Verschiebungen des bereits an den Vordermarken ausgerichteten
Bogens durch das Seitenausrichten wieder zu korrigieren.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Ausrichtung des Bogens gelöst, wie es
im Kennzeichnen des Anspruchs 1 angegeben ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird das Verfahren durch eine Vorrichtung durchgeführt, wie sie im
Kennzeichen des Anspruchs 3 gegeben ist.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird anhand nachfolgender
schematischer Zeichnung noch weiter Geschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ausrichtvorrichtung, teilweise im Schnitt und
Fig. 2 einen Teilausschnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1.
[0008] Die in einer Druckmaschine (nicht dargestellt) zu bedrukkenden Bogen 1 werden auf
einem Anlagetisch 2 einer Ausrichtstation 3 zugeführt und dort durch Vordermarken
4 und Seitenmarken 5 an der Bogenvorder- und -seitenkante ausgerichtet. Die Vordermarken
4 sind auf einer Welle 6 befestigt, die über eine Steuerkurve 7 und einen Rollenhebel
8 hin- und herschwenkbar ist. Damit kann die Vordermarke 4 in ihre die Bogen ausrichtende
Position und anschließend aus der Bogenbahn herausgeschwenkt werden. In Bogenlaufrichtung
vor den Vordermarken 4 sind Sauger 9 mit den Saugflächen 10 in einer Ebene zu der
Oberfläche des Anlagetisches 2 in Schlitzen 11 des Anlagetisches 2 angeordnet. Die
Sauger 9 sind auf einer Welle 12 befestigt, die über eine Steuerkurve 13 und Rollenhebel
14 hin- und herverschwenkbar ist. Koaxial mit der Steuerkurve 13 auf einer Welle 25
ist eine Steuerscheibe 15 mit entsprechenden Steuerschlitzen 16 vorgesehen. Bei Verdrehen
der Steuerscheibe 15 werden die Kanäle 17, 18 eines Steuergehäuses 19 über die Steuerschlitze
16 und damit (s.a. strichpunktierte Linie) die Sauger 9 mit einer nicht dargestellten
Unterdruckquelle verbunden. Winkelversetzt ist ein weiterer Steuerschlitz 26 vorgesehen.
Auf der Welle 25 ist außerdem noch eine Steuerkurve 20 befestigt (siehe Fig. 2), die
über eine an der Seitenmarke 5 befestigte Rolle 21 die Seitenmarke 5 quer zur Bogenlaufrichtung
bewegt und den angesaugten Bogen 1 gegen einen Ausrichtanschlag 22 fördert. Die Bewegung
der Sauger 9 beträgt nur 1 bis 2mm. Da die Steuerkurven für die Saugerbewegung, den
Saugbeginn und das Saugende sowie für die Bewegung der Seitenmarke 5 insgesamt auf
der einen Welle 12 befestigt sind, kann die gewünschte Folgeschaltung ab Eintreffen
der Bogen an den Vordermarken leicht eingestellt werden, nämlich;
a.) der Steuerschlitz verbindet die Kanäle 17, 18, es entsteht ein Unterdruck an den
Saugflächen 10, der Bogen wird abgebremst,
b.) der Bogen richtet sich an den Vordermarken 4 aus,
c.) Die Seitenmarke 5 setzt sich in Bewegung, erfaßt den Bogen und richtet ihn seitlich
an dem Anschlag 22 aus,
d.) der Saugschlitz 16 verbindet die Kanäle 17 und 18, es entsteht an den Saugflächen
10 ein Unterdruck,
e.) die Steuerkurve 13 betätigt den Rollenhebel 14 und setzt den Sauger 9 in Bewegung;
der zuvor durch die Seitenausrichtung verschobene Bogen wird somit wieder an die Vordermarken
gedrückt.
1.) Verfahren zum Ausrichten und Zuführen von Bogen an Druckmaschinen, bei denen die
Bogen von einem Anlegerstapel vereinzelt den im Anlagetisch der Druckmaschine angeordneten
Vorder- und Seitenmarken durch geeignete Fördermittel zugeführt werden, wobei die
Bogen nach dem Auftreffen auf die Vordermarken gegen einen Seitenanschlag der Seitenmarke
gezogen werden,
dadurch gekennzeichnet , daß die Bogen nach dem Seitenziehvorgang durch unterhalb
der Bogen angeordnete Sauger erfaßt und gegen die Vordermarken gedrückt werden.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugluft für die Sauger im Takt der an die Vorder- und Seitenmarken kommenden
Bogen derart gesteuert wird, daß die Bogen vor Anlauf an die Vordermarken von Saugluft
beaufschlagt und damit abgebremst werden.
3.) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
mit unterhalb der Bogen in Bogenlaufrichtung vor den Vordermarken angeordneten und
in Bogenlaufrichtung hin- und herbewegbaren Saugern und quer zur Bogenlaufrichtung
bewegbaren Seitenmarken, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Welle (25) die Steuerkurve
(13) zur Verschwenkung der Sauger (9), die Steuerkurve (20) zur Hin- und Herbewegung
der Seitenmarke (5) und die Steuerscheibe (15) für die Saugluftzufuhr zu den Saugern
(9) befestigt und in einer Winkelstellung zueinander eingestellt und ausgelegt sind,
daß nach erfolgter Seitenziehung der Bogen von den Saugern (9) angesaugt und erneut
gegen Vordermarken (4) bewegt wird.
4.) Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerscheibe (15)
zwei Steuerschlitze (16, 26) aufweist.
5.) Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens zwei Sauger
(9) tangential zur Bogenlaufrichtung in Richtung Vordermarken (4) und rechtwinklig
zur Seitenmarke (5) unterhalb des Anlagetisches (2) angeordnet sind.
6.) Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Hub des Saugers
(9) an der Oberfläche des Anlagetisches (2) ca. 2 bis 4mm beträgt.
7.) Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sauger (9) zum Zeitpunkt des Druckbogeneinlaufes an
die Vordermarken (4) mittels zweiten Steuerschlitzes (26) an der Steuerscheibe kurzzeitig
einschaltbar sind.
8.) Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sauger (9) einzeln in der Luftstärke variabel regulierbar
sind.
9.) Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sauger (9) und die Seitenziehmarke (4) einen gemeinsamen
Saugluftanschluß (17) aufweisen.