[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Ofen zur Wärmebehandlung von Leichtmetallbarren,
bestehend aus einem heißgasdurchströmten Ofenraum, in dem zwischen einem Guteinlaß
und einem Gutauslaß ein Schrittförderer für die einzelnen, quer zur Förderrichtung
liegenden Barren vorgesehen ist.
[0002] Zum Strangpressen von Profilen oder Rohren aus Leichtmetall wird im allgemeinen von
stranggegossenen Rundbarren ausgegangen, die zum Ausgleich von beim Strangguß auftretenden
Gußheterogenitäten einer unter dem Namen Homogenisierungsglühen bekannten Wärmebehandlung
unterworfen werden müssen. Die Behandlungstemperatur beträgt dabei für die am häufigsten
eingesetzten Legierungen etwa 560 - 580° C. Nach dem Erreichen dieser Homogenisierungstemperatur
müssen die Barren auf dieser Temperatur gehalten werden, um die für die Diffusionsvorgänge
benötigte Zeit sicherzustellen. Werden die Barren zu diesem Zweck in einem Durchlaufofen
erwärmt, der gegenüber einer Erwärmung eines Barrenstapels in einem Kammerofen vor
allem den Vorteil einer gleichen Wärmebehandlung aller Barren aufweist, so muß der
Hubbalkenförderer bei einer erwünschten Durchsatzleistung eine entsprechende Anzahl
von Barrenaufnahmen erhalten, damit die einzelnen Barren nicht nur innerhalb des Durchlaufofens
auf die Homogenisierungstemperatur gebracht, sondern auch auf dieser Temperatur für
eine vorgegebene Zeit gehalten werden können, die im allgemeinen mehrere Stunden beträgt.
Die vergleichsweise große Anzahl von Barrenaufnahmen bedingt aber eine große Ofenlänge,
was wiederum einen großen Ofenraum nach sich zieht, so daß sich ein ungünstiges Verhältnis
der Ofenleistung zum Ofenvolumen ergibt. Da die Balken des Hubbalkenförderers durch
die aufliegenden Barren vor allem auf Biegung beansprucht werden, müssen diese Balken
entsprechend abgestützt werden. Diese das Ofengehäuse durchsetzenden Abstützungen
für die Hubbalken verlangen jedoch Durchtrittsöffnungen, die eine Bewegung der Abstützungen
in Förderrichtung entsprechend der Schrittlänge des Hubbalkenförderers zulassen, so
daß trotz der Versuche, diese Durchtrittsöffnungen wärmeisolierend abzudichten, mit
vermehrten Wärmeverlusten zu rechnen ist, die auf Grund der großen Ofenlänge bereits
von vornherein erheblich sind.
[0003] Die Bestrebungen, die Länge solcher Durchlauföfen zu verkürzen, haben dazu geführt,
daß der zu durchlaufende Ofenraum in Förderrichtung in zwei unterschiedlich beheizte
Zonen unterteilt wurde, nämlich in eine Aufheizzone und in eine Zone, in der die erreichte
Behandlungstemperatur gehalten wird. Da auf Grund dieser Unterteilung des Ofenraumes
die Erwärmung der Barren auf die Behandlungstemperatur mit gegenüber dieser Behandlungstemperatur
überhitzten Heißgasen durchgeführt werden kann, kann die Erwärmungszeit erheblich
herabgesetzt und damit die Länge der Heizzone entsprechend verkürzt werden. Trotzdem
bleibt der Platzbedarf für solche Durchlauföfen groß, so daß vorgeschlagen wurde,
die Erwärmung der Barren auf die erforderliche Behandlungstemperatur in gesonderten
Tunnelöfen vorzunehmen, was allerdings den Investitions- und Konstruktionsaufwand
wesentlich vergrößert.
[0004] Die einer Wärmebehandlung unterzogenen Barren müssen vor dem Strangpressen zur Erreichung
einer bestimmten Duktilität wieder erwärmt werden, wobei die geforderten Anwärmtemperaturen
etwa 50 - 100
* C unterhalb der Behandlungstemperaturen für das Homogenisieren liegen. Dieses Anwärmen
der Barren vor dem Strangpressen erfolgt im allgemeinen in gesonderten Öfen, was einen
zusätzlichen Energieaufwand mit sich bringt. Es liegt daher nahe, das Homogenisierungsglühen
der Barren unmittelbar vor dem Verpressen vorzunehmen, um das nachträgliche Aufwärmen
auf die Verpreßtemperatur einzusparen. Das Zusammenlegen des Homogenisierungsglühens
und des Aufwärmens für den Preßvorgang in einem gemeinsamen Durchlaufofen scheitert
jedoch im allgemeinen an dem großen Platzbedarf eines solchen Ofens, weil das Platzangebot
insbesondere bei bestehenden Strangpreßanlagen beschränkt ist.
[0005] Um Leichtmetallbarren zur Wärmebehandlung durch einen Ofen fördern zu können, ist
es schließlich bekannt (DE-PS 752 031), einen umlaufenden, vertikalen Kettenförderer
einzusetzen, dessen Förderketten Tragglieder zur Aufnahme der Leichtmetallbarren aufweisen.
Gegenüber Schrittförderern haben solche Kettenförderer den erheblichen Nachteil, daß
die Fördergeschwindigkeit zwangsläufig über die gesamte Förderstrecke gleichbleiben
muß und daß beim Übergang von den aufwärts führenden Kettentrumen zu den abwärts führenden
Kettentrumen die Barren im Bereich der oberen Umlenkräder von den Traggliedern abheben
und neu aufgefangen werden müssen. Außerdem können die bekannten Öfen mit solchen
vertikalen Kettenförderern nur eine einheitliche Behandlungstemperatur für alle im
Ofenraum befindlichen Barren anbieten, so daß eine Unterteilung des Ofenraumes in
eine Aufheizzone und eine Wärmebehandlungszone nicht möglich ist.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und einen
Ofen zur Wärmebehandlung von Leichtmetallbarren der eingangs geschilderten Art so
zu verbessern, daß der Platzbedarf für den Durchlaufofen wesentlich verringert wird,
daß die einzelnen Barren unter Wahrung eines vorteilhaften Wirkungsgrades der jeweils
erforderlichen Wärmebehandlung unterworfen werden können und daß der Schrittförderer
zwischen dem Guteinlaß und dem Gutauslaß des Ofens keine aufwendige Abdeckung von
Durchtrittsöffnungen im Ofengehäuse erfordert.
[0007] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Schrittförderer in einem
schachtartigen Ofenraum angeordnet ist und in an sich bekannter Weise aus wenigstens
zwei nebeneinandergereihten, durch eine Uberleitung miteinander verbundenen, vertikalen
Förderstrecken mit entgegengesetzter Förderrichtung besteht und daß zumindest zwischen
der an den Guteinlaß anschließenden Förderstrecke und der unmittelbar benachbarten
Förderstrecke eine den schachtartigen Ofenraum unterteilende, vertikale Trennwand
vorgesehen ist.
[0008] Durch die Anordnung von vertikalen, nebeneinandergereihten Förderstrecken mit entgegengesetzter
Förderrichtung in einem diese Förderstrecken umschließenden, schachtartigen Ofenraum
wird zunächst die für den Ofen benötigte Grundfläche gegenüber den herkömmlichen Durchlauföfen
mit horizontalen Hubbalkenförderern entscheidend verringert. Außerdem wird die Höhe
des Ofenraumes gegenüber der benötigten Förderlänge durch das Nebeneinanderreihen
von wenigstens zwei gegensinnigen Förderstrecken zumindest halbiert, so daß ein besonders
günstiges Verhältnis zwischen der Ofenleistung und dem Ofenvolumen erreicht wird.
Dazu kommt noch, daß die Heißgasströmung, unabhängig davon, ob sie entgegen oder in
der Förderrichtung verläuft in wärmetechnisch vorteilhafter Weise in vertikaler Richtung
durch den Ofenraum geführt wird, was eine besonders gleichmäßige Erwärmung der einzelnen
Barren zur Folge hat. Da die Abstützungen für die Barren bei vertikalen Schrittförderern
in Förderrichtung verlaufen und deshalb bei einer Förderbewegung nur axial verschoben
werden, können die Durchtritte dieser Abstützungen durch das Ofengehäuse in einfacher
Weise wärmeisolierend ausgeführt werden.
[0009] Durch die vertikale Trennwand zwischen den gegensinnigen Förderstrecken des vertikalen
Schrittförderers wird der Ofenraum in vorteilhafter Weise in zwei vertikale Strömungswege
getrennt. Diese Strömungswege zu beiden Seiten der Trennwand können zu einem Heiß.gaskreislauf
miteinander verbunden werden, wenn die den Ofen durchlaufenden Barren nach einem Homogenisierungsglühen
auf Preßtemperatur zu bringen sind. Ist ein rasches Anwärmen und danach ein Halten
der erreichten Behandlungstemperatur erwünscht, so wird der eine Strömungsweg im Bereich
der an den Ofeneinlaß anschließenden Förderstrecke für eine Heißgasführung benützt,
bei der die Heißgastemperatur über der Behandlungstemperatur der Barren liegt, während
der Strömungsweg auf der gegenüberliegenden Trennwandseite lediglich eine Heißgasströmung
benötigt, die die auftretenden Wärmeverluste deckt. Besonders vorteilhafte Verhältnisse
werden dabei erreicht, wenn die Trennwand wärmeisolierend ausgebildet ist, um gegenseitige
Temperaturrückwirkungen zwischen den beiden Strömungswegen auszuschließen.
[0010] Die für die Deckung der Wärmeverluste erforderliche Heißgasströmung im Bereich der
an die einlaßseitige Förderstrecke ansschließenden Förderstrecke bzw. Förderstrecken
kann in einfacher Weise von der Heißgasströmung im Bereich der einlaßseitigen Förderstrecke
abgezweigt werden. Zur Steuerung dieser Zweigströmung kann die Trennwand vorzugsweise
in einem Wandbereich, der der Überleitung zwischen den durch die Trennwand voneinander
getrennten Förderstrecken in vertikaler Richtung gegenüberliegt, Durchströmöffnungen
aufweisen, die durch Steuerklappen verschließbar sind. Über die Stellung der Steuerklappen
kann der Nebenkreislauf der Heißgasströmung für das Warmhalten der auf die Behandlungstemperatur
gebrachten Barren gemäß den jeweiligen Anforderungen gesteuert werden.
[0011] Um besonders einfache Konstruktionsverhältnisse für den Schrittförderer zu erhalten,
können die Förderstrecken in Längsrichtung der Barren nebeneinandergereihte, drehverstellbar
gelagerte, vertikale Wellen aufweisen, die mit gleichmäßigem, axialem Abstand Tragarme
für die Barren tragen, wobei ein Teil der Wellen axial unverschiebbar und die anderen
Wellen um ein zumindest dem axialen Abstand der Tragarme voneinander entsprechendes
Maß axial verschiebbar gehalten sind. Zur schrittweisen Förderung der Barren sind
die axial verschiebbaren Wellen um einen Förderschritt zu heben bzw. zu senken, damit
die Barren nach einem Rückdrehen der für die Barrenbewegung aus der Barrenbahn geschwenkten
Tragarme in die Arbeitsstellung auf die rückgeschwenkten Tragarme der unverschiebbaren
Wellen abgelegt werden können. Die Tragarme der heb- und senkbaren Wellen werden anschließend
nach einem Verschwenken aus der Barrenbahn in ihre Ausgangslage zurückgeführt, um
für einen neuen Förderschritt bereit zu sein. Da die Wellen für die Tragarme auf Grund
ihrer vertikalen Anordnung lediglich eine Abstützung in axialer Richtung bedürfen
und die Wellen neben einer Drehverstellung höchstens eine axiale Verschiebebewegung
ausführen, können die Durdhführungen dieser Welle durch das Ofengehäuse in einfacher
Weise wirksam wärmeisolierend ausgebildet werden, was zusätzliche Wärmeverluste verhindert.
[0012] Wegen des geringen Platzbedarfes der erfindungsgemäßen Öfen können diese Öfen den
Preßanlagen unmittelbar zugeordnet werden, so daß die Barren nach dem Homogenisierungsglühen
ohne zusätzliche Anwärmung verpreßt werden können. Diese Öfen können aber auch als
gesonderte Anwärmöfen oder als Homogenisierungsöfen mit Vorteil eingesetzt werden.
Bei der Verwendung als Homogenisierungsofen muß für eine anschließende Abkühlung der
aus dem Ofen austretenden Barren gesorgt werden. Diese Abkühlung kann in besonders
einfacher Weise im Zusammenhang mit Öfen durchgeführt werden, bei denen eine ungerade
Anzahl von Förderstrecken vorgesehen ist, wobei sich an die dem Gutauslaß zugeordnete
Förderstrecke eine weitere vertikale Förderstrecke in einem Kühlschacht außerhalb
des Ofenraumes anschließt. Die aus dem Ofen ausgeförderten warmen Barren durchlaufen
den Kühlschacht ebenfalls in vertikaler Richtung, was nicht nur einen geringen Platzbedarf
für die Kühleinrichtung sicherstellt, sondern auch vorteilhafte Strömungsverhältnisse
für die Kühlluft ergibt, deren fühlbare Abwärme beispielsweise für eine Raumheizung
od.dgl. ausgenützt werden kann. Auf Grund der ungeraden Anzahl der Förderstrecken
im Ofenraum ergibt sich mit der Förderstrecke im Kühlschacht eine gerade Gesamtanzahl
an Förderstrecken, so daß ein einheitliches Förderniveau außerhalb des Ofenbereiches
eingehalten werden kann. Ob dabei die Barren zunächst abwärts oder aufwärts gefördert
werden, ist für die Funktion des Ofens unerheblich und hängt im allgemeinen von den
jeweiligen Ortsverhältnissen ab.
[0013] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Ofen zur Wärmebehandlung von Leichtmetallbarren in
einem vereinfachten Vertikalschnitt,
Fig. 2 diesen Ofen in einem Schnitt nach der Linie II-II der Fig. l,
Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung des Ofenteiles mit einer gegenüber
der Fig. 1 abgewandelten Heizeinrichtung für die Heißgase,
Fig. 4 eine Konstruktionsvariante eines erfindungsgemäßen Ofens in einem Vertikalschnitt,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ofens im Vertikalschnitt
und
Fig. 6 eine teilweise nach der Linie VI-VI der Fig. 5 aufgerissene Draufsicht auf
einen Ofen gemäß Fig. 5.
[0014] Der Ofen nach dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 besteht im wesentlichen aus
einem stehenden Ofengehäuse 1, das einen schachtartigen Ofenraum 2 umschließt. In
diesem Ofenraum 2 ist zwischen einem aus Ubersichtlichkeitsgründen nicht näher dargestellten
0feneinlaß und einem Ofenauslaß ein Schrittförderer für quer zur Förderrichtung liegende
Barren 3 vorgesehen, der aus zwei nebeneinandergereihten, vertikalen Förderstrecken
4a und 4b besteht. Diese Förderstrecken 4a und 4b weisen jeweils in Längsrichtung
der Barren 3 nebeneinandergereihte, vertikale Wellen 5a und 5b auf, die drehverstellbar
im Ofengehäuse 1 gelagert sind und mit gleichmäßigem, axialem Abstand Tragarme 6 für
die Barren 3 tragen. Während die Wellen 5a lediglich drehverstellbar im Gehäuse 1
des Ofens gelagert sind, werden die Wellen 5b zusätzlich in axialer Richtung verschiebbar
geführt, so daß über die Tragarme 6 der Wellen 5b die Barren 3 jeweils um einen Förderschritt
zum nächst höheren bzw. nächst tieferen Tragarm 6 gehoben oder abgesenkt werden können.
Um die Barren beim Heben oder Senken an den Tragarmen 6 der unverschiebbaren Wellen
5a vorbeibewegen zu können, müssen diese Tragarme mit den Wellen 5a aus der Barrenbahn
ausgeschwenkt werden. Die angehobenen oder abgesenkten Barren werden dann auf die
wieder eingeschwenkten Tragarme der unverschiebbaren Wellen 5a abgelegt, wobei die
Tragarme 6 der verschiebbaren Wellen 5b vor der Rückführung dieser Wellen in die Ausgangsstellung
aus der Barrenbahn ausgeschwenkt werden müssen, um an den Barren vorbeibewegt werden
zu können. Durch eine entsprechende Abstimmung der axialen Verschiebebewegungen und
der Drehbewegungen der Wellen 5a und 5b können die Barren 3, die über angetriebene
Rollengänge 7 und 8 in ihrer Längsrichtung durch den 0feneinlaß bzw. durch den Ofenauslaß
dem Schrittförderer zugeführt bzw. vom Schrittförderer abgeführt werden, schrittweise
gehoben oder gesenkt werden.
[0015] Zur Drehverstellung der Wellen 5a und 5b dienen mit den Wellen drehfest verbundene,
außerhalb des Ofengehäuses angeordnete Stellarme 9, die miteinander über Stellstangen
10 verbunden sind und über einen nicht dargestellten Stelltrieb, beispielsweise einen
Zylindertrieb, angetrieben werden, der einerseits am Ofengehäuse und anderseits an
den Stellstangen angelenkt ist. Die axiale Förderbewegung der Wellen 5b erfolgt mit
Hilfe von Spindeltrieben 11, die je Förderstrecke durch eine gemeinsame Antriebswelle
12 miteinander verbunden sind.
[0016] Zur Überführung der einzelnen Barren 3 von der Förderstrecke 4a auf die Förderstrecke
4b ist eine Überleitung 13 vorgesehen, die gemäß dem Ausführungsbeispiel aus mit den
Wellen 5a verbundenen Ablaufkeilen besteht, auf denen die aufgelegten Barren zu der
anschließenden, gegensinnig bewegten Förderstrecke abrollen.
[0017] Zwischen den beiden Förderstrecken 4a und 4b ist eine den Ofenraum 2 in zwei Strömungswege
unterteilende Trennwand 14 vorgeshen, die in dem in vertikaler Richtung der Überleitung
13 entgegengesetzten Wandbereich Durchtrittsöffnungen 15 bilden, die mit Hilfe von
Steuerklappen 16 abgedeckt werden können.
[0018] Zur Erzeugung einer Heißgasströmung sind Gebläse 17 vorgesehen, die von Antrieben
18 außerhalb des Ofenraumes 2 angetrieben werden und im Bereich eines innerhalb des
Ofengehäuses 1 vorgesehenen Strömungsschachtes 19 angeordnet sind, der durch eine
Wand 20 vom Ofenraum 2 abgetrennt wird. Mit Hilfe der Gebläse 17 kann somit Luft aus
dem Ofenraum 2 angesaugt und im Kreislauf durch den Strömungsschacht 19 wieder in
den Ofenraum 2 gedrückt werden. Da in dem Strömungsschacht 19 ein elektrisches Heizregister
21 vorgesehen ist, wird die durch das Heizregister 21 gedrückte Luft auf eine entsprechende
Temperatur erwärmt. Die über den Guteinlaß des Ofens über den Rollgang 7 in den Ofenraum
2 eingebrachten Barren 3 werden von der Förderstrecke 4a schrittweise nach oben gefördert
und durch die gegensinnig durch den Ofenraum geführte Heißluft auf eine erwünschte
Behandlungstemperatur erwärmt. Da die abwärts führende Förderstrecke 4b von der aufwärts
führenden Förderstrecke 4a durch die Trennwand 14 thermisch isoliert ist, kann im
Bereich der Förderstrecke 4a die Aufwärmung mit gegenüber der erwünschten Behandlungstemperatur
überhitztem Heißgas durchgeführt werden, was eine rasche Aufheizung erlaubt. Eine
Überhitzung der Barren ist nicht zu befürchten, weil nach dem Erreichen der Behandlungstemperatur
die Barren von der Förderstrecke 4b übernommen werden, die sich in einem Nebenkreislauf
der Heißgasströmung befindet. Die Strömungsverhältnisse in diesem Nebenkreislauf können
über die Steuerklappen 16 eingestellt werden, wobei lediglich die erreichte Temperatur
durch eine entsprechende Abdeckung der Wärmeverluste gehalten werden muß. Wird die
Temperatur der Barren 3 am Ende der Förderstrecke 4a gemessen, so kann über die Temperatur
der Heißgase die erwünschte Endtemperatur genau eingestellt werden.
[0019] Wie Fig. 3 zeigt, können sehr unterschiedliche Heizeinrichtungen für die Heißgaserzeugung
vorgesehen sein. Nach dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 werden zu diesem Zweck Brenner
22 eingesetzt, die mit Hilfe eines Rekuperators einen vergleichsweise hohen Wirkungsgrad
erzielen.
[0020] Der Ofen nach Fig. 4 weist keinen vom Ofenraum 2 abgetrennten Strösungsschacht für
die Heißgaserzeugung auf. Der schachtartige Ofenraum 2 wird vielmehr durch die Trennwand
14 zwischen den beiden Förderstrecken 4a und 4b in zwei zu einem Kreislauf verbundene,
vertikale Strömungswege unterteilt, durch die das Heißgas geführt wird. Zur Erzeugung
dieses Heißgases dient ein Brenner 23, der im Bodenbereich in den Ofenraum mündet
und zur Heißgasumwälzung die Verbrennungsgase mit hoher Geschwindigkeit ausstößt.
Da die Förderstrecken 4a und 4b gemäß dieser Konstruktionsvariante nicht thermisch
voneinander isoliert sind, wird ein solcher Ofen bevorzugt nur für das Erwärmen der
Barren auf eine gewünschte Temperatur, beispielsweise auf die Preßtemperatur, eingesetzt.
Trotzdem bleiben alle Vorteile hinsichtlich der einfachen Ausbildung der Förderstrecken
und bezüglich des geringen Platzbedarfes sowie des hohen Wirkungsgrades erhalten.
[0021] Gemäß den Fig. 5 und 6 weist der Schrittförderer im Ofenraum 2 nicht zwei, sondern
drei vertikale Förderstrecken 4a, 4b und 4c auf. Die über den Rollgang 7 in den Ofenraum
2 eingebrachten Barren 3 werden schrittweise über die Förderstrecke 4a angehoben und
im Gegenstrom durch eine Heißgasströmung erwärmt, die mit Hilfe des Gebläses 17 angesaugt
und durch das elektrische Heizregister 21 in dem vom Ofenraum 2 durch eine Wand 20
abgetrennten Strömungsschacht 19 gedrückt wird, um aus dem Strömungsschacht 19 wieder
zwischen der Trennwand 14 und der Wand 20 abwärts geführt zu werden. Die im Bereich
der Förderstrecke 4a in einer vergleichsweise kurzen Zeitspanne aufgewärmten Barren
3 werden nach dem Erreichen der gewünschten Endtemperatur der Förderstrecke 4b übergeben,
die zusammen mit der Förderstrecke 4c in dem durch die Trennwand 14 abgeteilten Ofenraum
2 vorgesehen ist, in dem die erreichte Temperatur der Barren beibehalten werden soll,
um die für einen Ausgleich von Gußheterogenitäten notwendigen Diffusionsvorgänge sicherzustellen.
Über die Steuerklappe 16 kann ein Nebenkreislauf durch diesen abgetrennten Teil des
Ofenraumes sichergestellt werden, der gerade ausreicht, um die auftretenden Wärmeverluste
auszugleichen. Da zwei Förderstrecken 4b und 4c vorgesehen sind, ist die Verweilzeit
in diesem Ofenraum vergleichsweise lang. Nach der Wärmebehandlung der Barren 3 werden
die Barren über den verschließbaren Ofenauslaß 24 zu einer weiteren Förderstrecke
25 überführt, die außerhalb des Ofengehäuses 1 in einen Kühlschacht 26 vorgesehen
ist und einen gleichen Aufbau wie die übrigen Förderstrecken aufweist. In diesem Kühlschacht
26 werden die Barren 3 im Gegenstrom abgekühlt, wobei die erwärmte Kühlluft mit Hilfe
von Gebläsen 27 abgesaugt wird. Die fühlbare Abwärme dieser Kühlluft kann beispielsweise
für Heizzwecke ausgenützt werden.
[0022] Da die Gesamtanzahl der Förderstrecken innerhalb des 0fenraumes 2 und außerhalb des
0fenraumes gerade ist, wird durch die letzte Förderstrecke 25 wieder das Förderniveau
des Ofeneinlasses erreicht, so daß zusätzliche Fördereinrichtungen entfallen können.
1. Ofen zur Wärmebehandlung von Leichtmetallbarren, bestehend aus einem hdßgasdurchströmten
Ofenraum (2), in dem zwischen einem Guteinlaß und einem Gutauslaß ein Schrittförderer
für die einzelnen, quer zur Förderrichtung liegenden Barren (3) vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schrittförderer in einem schachtartigen Ofenraum (2) angeordnet
ist und aus wenigstens zwei nebeneinandergereihten, durch eine Überleitung (13) miteinander
verbundenen, vertikalen Förderstrecken (4a, 4b) mit entgegengesetzter Förderrichtung
besteht und daß zumindest zwischen der an den Guteinlaß anschließenden Förderstrecke
(4a) und der unmittelbar benachbarten Förderstrecke (4b) eine den schachtartigen Ofenraum
(2) unterteilende, vertikale Trennwand (14) vorgesehen ist.
2. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (14) wärmeisolierend
ausgebildet ist.
3. Ofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (14) vorzugsweise
in einem Wandbereich, der der Überleitung (13) zwischen den durch die Trennwand (14)
voneinander getrennten Förderstrecken (4a, 4b) in vertikaler Richtung gegenüberliegt,
Durchströmöffnungen (15) aufweist, die durch Steuerklappen (16) verschließbar sind.
4. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderstrecken
(4a, 4b, 4c) in Längsrichtung der Barren (3) nebeneinandergereihte, drehverstellbar
gelagerte, vertikale Wellen (5a, 5b) aufweisen, die mit gleichmäßigem, axialem Abstand
Tragarme (6) für die Barren (3) tragen, und daß ein Teil der Wellen (5a) axial unverschiebbar
und die anderen Wellen (5b) um ein zumindest dem axialen Abstand der Tragarme (6)
voneinander entsprechendes Maß axial verschiebbar gehalten sind.
5. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine ungerade
Anzahl von Förderstrecken (4a, 4b, 4c) vorgesehen ist und daß sich an die dem Gutauslaß
(24) zugeordnete Förderstrecke (4c) eine weitere, vertikale Förderstrecke (25) in
einem Kühlschacht (26) außerhalb des Ofenraumes (2) anschließt.