[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine rechteckige freitragende Bodenplatte mit einer
Grundplatte und mit einem Rahmen, der mit der Grundplatte materialeinheitlich nach
Art einer Wanne für die Aufnahme einer Füllung hergestellt und an seinem umlaufenden
Rand nach außen abgewinkelt ist.
[0002] Freitragende Bodenplatten werden als Basis von Verbundbauplatten für Doppelböden
verwendet. Mit ihren Ecken werden die Verbundbauplatten auf Stützen verlegt, die ihrerseits
auf einen Rohboden aufgestellt werden. Die Bodenplatte ist aus einem Werkstoff mit
hoher Zugfestigkeit und hohem Elastizitätsmodul gefertigt, zum Beispiel aus Stahlblech.
Ihre Grundplatte und die Rahmen bilden eine Wanne, in die ein fließ- oder schüttfähiger
und aushärtbarer Werkstoff mit geringer Zugfestigkeit und geringem Elastizitätsmodul,
zum Beispiel Beton, eingebracht wird. Die obere Fläche des Werkstoffs wird mit einem
Deckbelag belegt.
[0003] Eine freitragende Bodenplatte der eingangs genannten Art ist aus der DE-GMS 78 04
148 bekannt. Bei der bekannten Bodenplatte verläuft der Rahmen ausgehend von der Grundplatte
konisch nach außen. Sein umlaufender Rand geht in einen nach außen abstehenden Umfangsflansch
über, der in einer Stoßkante endet. Benachbarte Bodenplatten berühren sich an diesen
Stoßkanten. Der Deckbelag ist von den Stoßkanten zurückversetzt aufgebracht. Es entstehen
zwischen den Deckbelägen benachbarter Verbundbauplatten Fugen, die zur Erzielung eines
wasser- und luftdichten Abschlusses mit einem dauerelastischen Kitt ausgefüllt sind.
Die bekannte Bodenplatte weist keine Merkmale zur Erhöhung ihrer Biegefestigkeit und
zur Erzielung der Feuerhemmung in dem Randbereich auf, in dem benachbarte Bodenplatten
aneinanderliegen. Außerdem muß bei Herausnahme und Wiedereinsetzen von Verbundbauplatten
der Kitt erneuert werden. Bei der aus der DE-OS 27 00 619 bekannten Bodenplatte ist
die Grundplatte zur Erhöhung der Biegefestigkeit mit einer Vielzahl von nach innen
gerichteten Einbuchtungen versehen; außerdem ist ein Armierungsgitter eingelegt. Bei
der aus der DE-GMS 81 07 208 bekannten Bodenplatte ist zur Erzielung eines luftdichten
Abschlusses der Fugen zwischen benachbarten Verbundbauplatten ein elastischer Dichtungsstreifen
umlaufend an dem hinterschnittenen Rand der Bodenplatte angebracht.
[0004] Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, bei
einer Bodenplatte der eingangs genannten Art Maßnahmen zur Erhöhung der Biegefestigkeit
zu verbinden mit einer solchen Ausgestaltung ihres Rahmens, daß im Randbereich die
Möglichkeit eines luft- und wasserdichten Abschlusses der Fuge zur benachbarten Bodenplatte
und/oder einerfeuerhemmendenBestückung gegeben ist.
[0005] Die durch die Erfindung erzielten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß
die Sicken, die Schienen und die Rahmenausbildung die Bodenplatte extrem biegesteif
machen. Die Rahmenausbildung ermöglicht außerdem einen dreifachen Einsatz der Bodenplatte:
Ohne zusätzliche Elemente ist die Bodenplatte einsetzbar bei Verwendungen ohne zusätzliche
Beanspruchung. Mit in die Rinne eingelegtem Rundschnurring ist die Bodenplatte einsetzbar
für Verwendungen, bei denen es auf luft- und wasserdichten Verschluß der Fugen zwischen
benachbarten Verbundbauplatten ankommt, zum Beispiel bei Teppichboden oder Keramik-
oder Kunststoffbelägen auf der Verbundbauplatte. Mit in die Rinne eingelegten Leisten
ist die Bodenplatte geeignet für eine Verwendung, bei der Feuerhemmung auch im Bereich
des Randes der Verbundbauplatte gegeben sein soll, gegebenenfalls kombiniert mit einem
luft- und wasserdichten Verschluß der Fugen.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 die verkleinerte Ansicht einer Bodenplatte;
Fig. 2 einen Schnitt durch die Bodenplatte parallel zu den Sicken entlang der Schnittlinie
A-A;
Fig. 3 den Ausschnitt A aus Fig.2 in vergrößertem Maßstab;
Fig. 4 eine Stirnans.icht - Ansicht X - der Bodenplatte;
Fig. 5 den Ausschnitt B aus Fig. 4 in vergrößertem Maßstab;
Fig. 6 in vergrößertem Maßstab einen Teilschnitt durch die Bodenplatte senkrecht zu
den Sicken im Abstand von einer Leiste entlang der Schnittlinie B-B;
Fig. 7 in vergrößertem Maßstab einen weiteren Teilschnitt durch die Bodenplatte senkrecht
zu den Sicken in Höhe einer Leiste entlang der Schnittlinie C-C;
Fig. 8 einen Randausschnitt aus Fig. 3 mit eingebrachtem Rundschnurring;
Fig. 9 einen Randausschnitt aus Fig. 3 mit eingebrachter Leiste;
Fig. 10 eine Leiste in a) Draufsicht, b) einer Seitenansicht, c) der anderen Seitenansicht,
d) einer Stirnansicht und e) der anderen Stirnansicht;
Fig. lleine Verbundstelle zweier Leisten.
[0007] Die als Ausführungsbeispiel gewählte Bodenplatte ist in der Ansicht rechteckig und
freitragend. Sie besteht aus einer Grundplatte 1 und einem Rahmen 2, der mit der Grundplatte
1 materialeinheitlich nach Art einer Wanne hergestellt ist. Die Bodenplatte besteht
aus einem Werkstoff mit hoher Zugfestigkeit und hohem Elastizitätsmodul, zum Beispiel
aus verzinktem Stahlblech. Ihre Wanne dient der Aufnahme einer Füllung aus einem fließ-
oder schüttfähigen und aushärtbaren Werkstoff mit geringer Zugfestigkeit und geringem
Elastizitätsmodul, zum Beispiel Beton. Die Füllung ist nicht dargestellt; ebenfalls
nicht ein Bodenbelag, der auf die Oberfläche der Füllung aufgebracht wird.
[0008] In die Grundplatte 1 sind in einer Richtung parallel zu einer Seitenkante 3 Sicken
4 eingebracht. In die Grundplatte 1 ist dabei zunächst am Übergang zu dem Rahmen 2
- im Bereich der Seitenkanten 3 - ein umlaufender Randbereich 5 nach außen gedrückt.
Im Abstand von dem Randbereich 5 sind in einer Richtung die Sicken 4 nach innen gedrückt.
Die Mulden des Randbereichs 5 sind also zum Innern der Bodenplatte hin offen; die
Mulden der Sicken 4 nach außen.
[0009] Senkrecht zu den Sicken 4 ist in der Grundplatte 1 eine Bewehrung in der Form von
an den Sicken im Abstand voneinander befestigten Schienen vorgesehen. Die Schienen
sind als Doppel-Z-Schienen 7 ausgebildet. Jede Doppel-Z-Schiene 7 besteht aus einem
Boden 8, zwei an den Längskanten des Bodens 8 anschließende senkrechte Mittelstücke
9 und an den freien Kanten der Mittelstücke 9 jeweils nach außen anschließende Flansche
10.
[0010] Jede Doppel-Z-Schiene 7 ist mit ihrem Boden 8 an die überbrückten Sicken 4 der Grundplatte
1 geschweißt. Zu diesem Zweck sind die Sicken 4 in dem Bereich 12, in dem die Doppel-Z-Schienen
7 anliegen, abgeflacht. Das Verschweißen der Doppel-Z-Schienen 7 mit den Sicken 4
erfolgt durch Verklinchen. Bei diesem Verklinchen wird nicht nur der Boden 8 der Doppel-Z-Schiene
7 in den Bereich 12 der Sicke 4 eingedrückt, sondern punktförmig Material weiter nach
außen gedrückt, wie es in Fig. 3 dargestellt ist.
[0011] Der Rahmen 2 ist an seinem umlaufenden Rand nach außen zweifach abgewinkelt, nämlich
einmal nach außen, sodann in Richtung der Grundplatte 1. Es entsteht eine nach unten
offene Rinne 13.
[0012] Bei der in Fig. 8 dargestellten Ausführung ist die Rinne 13 mit einer über die äußere
Seitenfläche 14 der Rinne 13 vorstehenden umlaufenden Rundschnur 15 aus Moosgummi
versehen. Die Rundschnuren 15 sind bei jeder Bodenplatte, die zu demselben Doppelboden
gehören, in demselben Abstand von dem Rahmen 2 angeordnet. Die Rundschnuren 15 von
nebeneinanderliegenden Bodenplatten sind gegeneinandergedrückt. Die Fuge zwischen
benachbarten Bodenplatten wird so luft- und wasserdicht abgeschlossen.
[0013] Bei der in den Fig. 9 bis 11 dargestellten Ausführung ist die Rinne 13 umlaufend
mit Leisten 17 aus feuerhemmendem Material versehen. In die offene Rinne 13 sind dabei
vier Leisten 17 gesteckt, von denen jede im wesentlichen eine Länge gleich der Kantenlänge
des Rahmens 2, eine Breite gleich der Stärke der Bodenplatte und eine Dicke gleich
der-Breite der Rinne 13 aufweist. Damit die Leiste 17 sich in der Verlängerung der
Seitenfläche 14 der Rinne 13 fortsetzen kann, weist die Leiste 17 in dem von der Rinne
13 aufgenommenen Bereich eine Aussparung 18 auf. Länge und Tiefe der Aussparung 18
sind gleich Länge und Dicke des Außenschenkels 16, die die Seitenfläche 14 bildet.
[0014] Jede Leiste 17 weist an einer Stirnseite eine parallel zu ihren Längsseiten angeordnete
Rippe 19, im Abstand von der entgegengesetzten Stirnseite an der inneren Längsseite
eine für die Aufnahme der Rippe 19 der benachbarten Leiste 17 eine Nut 20 auf. Mit
den Rippen 19 und Nuten 20 werden die von der Rinne 13 aufgenommenen Leisten 17 ineinandergesteckt.
Die Rippen 19 und die Nuten 20 haben im Querschnitt Schwalbenschwanzform. Sie gewährleisten
eine genaue und sichere Ineinanderfügung der Leisten 17 einschließlich der Parallelität
zu benachbarten Katen und Flächen. Leisten 17 benachbarter Bodenplatten liegen in
der Verlängerung der Seitenflächen 14 aneinander. Es entsteht so auch im Randbereich
der Bodenplatte eine feuerhemmende Ausführung.
[0015] Soll zusätzlich zu der feuerhemmenden Ausführung eine luft- und wasserdichte Ausführung
gewählt werden, wird in eine Längsnut 21, die in der Außenfläche der Leiste 17 vorgesehen
ist, die umlaufende Rundschnur 15 eingebracht.
[0016] Zur unverlierbaren Halterung entweder der Rundschnur 15 oder der Leisten 17 sind
in den die Rinne 13 mitbildenden Außenschenkel 16 des Rahmens 2 Zungen 22 geschnitten
und zum Innern der Rinne 13 abgewinkelt. Diese federnden Zungen 22 halten die Rundschnur
15 oder die Leisten 17. In die Leisten 17 können zur besseren Halterung in Höhe der
Zungen 22 Taschen eingebracht sein.
1. Rechteckige freitragende Bodenplatte mit einer Grundplatte (1) und mit einem Rahmen
(2), der mit der Grundplatte (1) materialeinheitlich nach Art einer Wanne für die
Aufnahme einer Füllung hergestellt und an seinem umlaufenden Rand nach außen abgewinkelt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß in die Grundplatte (1) in einer Richtung parallel
zu einer Seitenkante (3) Sicken (4) eingebracht und senkrecht zu den Sicken (4) eine
Bewehrung in der Form von an den Sicken (4) im Abstand voneinander befestigten Schienen
(7) vorgesehen ist, und daß der Rahmen (2) an seinem umlaufenden Rand zu einer in
Richtung der Grundplatte (1) offenen Rinne (13) zweifach abgewinkelt ist.
2. Bodenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinne (13) mit einer
über die äußere Seitenfläche (14) der Rinne (13) vorstehenden Rundschnur (15) aus
Moosgummi versehen ist.
3. Bodenplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinne (13)
umlaufend mit Leisten (17) aus feuerhemmendem Material versehen ist.
4. Bodenplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in die offene Rinne (13)
vier Leisten (17) gesteckt sind, von denen jede im wesentlichen eine Länge gleich
der Kantenlänge des Rahmens (2), eine Breite gleich der Stärke der Bodenplatte und
eine Dicke gleich der Breite der Rinne (13) aufweist.
5. Bodenplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Leiste (17) an einer
Stirnseite eine parallel zu ihrer Längsseite angeordnete Rippe (19) und im Abstand
von der entgegengesetzten Stirnseite an der inneren Längsseite eine Nut (20) für die
Aufnahme der Rippe (19) der benachbarten Leiste aufweist.
6. Bodenplatte nach Anspruch 2 zusammen mit einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leisten (17) außen eine Längsnut (21) für die Aufnahme der umlaufenden Rundschnur
(15) aufweisen.
7. Bodenplatte nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in den
die Rinne (13) mitbildenden Außenschenkel (16) des Rahmens (2) Zungen (22) geschnitten
und zum Innern der Rinne (13) abgewinkelt sind, mit denen die Rundschnur (15) und/oder
die Leisten (17) gehalten sind.
8. Bodenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Grundplatte (1)
am Übergang zu dem Rahmen (2) ein umlaufender Randbereich (5) nach außen gedrückt
und im Abstand von dem Randbereich (5) die Sicken (4) nach innen gedrückt sind.
9. Bodenplatte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen als Doppel-Z-Schienen
(7) ausgebildet sind, von denen jede mit ihrem Boden (8) an die überbrückten Sicken
(4) geschweißt ist.
10. Bodenplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicken (4) in dem
Bereich, in dem die Doppel- Z-Schienen (7) anliegen, abgeflacht sind und das Verschweißen
durch Verklinchen vorgenommen ist.