[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum ein-oder beidseitigen Einpressen
einer Schlaucharmatur in einen Schlauch.
[0002] Im industriellen Bereich verwendete Schläuche, insbesondere Niederdruckschläuche
mit grossem Durchmesser, sind in der Regel dickwandig und bevorzugt mit einem faserigen
Material von hoher Zugfestigkeit bzw. von hohem Platzdruck, wie beispielsweise Textil-,
Glas- oder Kohlenstoffasern, verstärkt. Aus diesem Grunde ist es oft äusserst schwierig,
die Schlaucharmaturen anzubringen.
[0003] Insbesondere in der Lebensmittel- bzw. Getränkeindustrie ist ein glatter Uebergang
zwischen der. Schlauchseele und der Armatur erwünscht, d.h. die Innendurchmesser von
Schlauch und Armatur sind gleich. Dies entspricht den hohen hygienischen Ansprüchen
dieser Industrien. Durch die immense Aufweitung des Schlauches im Armaturenbereich
entstehen Haltekräfte, die je nach Druck und Verhältnis der Nennweiten keinen oder
nur noch einen ganz normalen Einband mit zwei oder drei Schlauchbändern erforderlich
machen.
[0004] Bei der notwendigen grossen Aufweitung des Schlauches besteht jedoch stets die Gefahr,
dass die Schlauchseele verletzt wird. Die Folgen einer Verletzung der Schlauchseele
können verheerend sein. So können sich an den verletzten Stellen Mikroorganismen einnisten.
Diese können mittels einer normalen Reinigung kaum mehr entfernt werden, was zu untragbaren
Qualitätseinbussen der Lebensmittel bzw. Getränke führen kann.
[0005] Deshalb sind bereits zahlreiche Versuche unternommen worden, das Einpressen einer
Schlaucharmatur in einen dickwandigen, grosskalibrigen Schlauch zu verbessern.
[0006] Nach den DE-PS 32 29 691 und 32 29 692 werden eine Metallarmatur und ein mehrschichtiger
Schlauch ineinander verzahnt bzw. der Schlauch im Bereich der Armatur mit hoher Festigkeit
und geringer Dehnfähigkeit ausgebildet. Beide Herstellungsarten von armierten Schläuchen
führen wohl zu guten Ergebnissen, sind jedoch nur mit verhältnismässig grossem Arbeits-
und Kostenaufwand durchzuführen.
[0007] Nach einer weiteren bekannten Variante wird die Schlaucharmatur dadurch eingepresst,
dass eine Schlauchkupplungsgarnitur in den Schlauch eingeführt wird, wobei ein Dorn
in Abstand vom Schlauchende angeordnet ist. Dann wird der Schlauch auf der Höhe des
Dorns in einen Schraubstock eingespannt, wobei Vorsichtsmassnahmen getroffen werden
müssen, damit der Schlauch nicht verletzt wird. Durch Drehen eines Hebels wird die
Schlaucharmatur durch eine sich im Dorn drehende Gewindestange in den Schlauch gezogen.
Abgesehen vom nicht einfachen Einführen der Armatur in den Schlauch besteht beim Einpressen
eine grosse Verletzungsgefahr der Schlauchseele.
[0008] Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zum ein- oder beidseitigen
Einpressen einer Schlaucharmatur in einen Schlauch zu schaffen, welche Verletzungen
der Schlauchseele mit Sicherheit vermeiden lässt, einfach zu handhaben ist und einen
geringen Investitions- und Arbeitsaufwand erfordert.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch
- eine in Abstand von dessen Ende mit dem Schlauch in kraftschlüssigem Eingriff stehende
Ziehgarnitur,
- einen in die Bohrung der Schlaucharmatur einsteckbaren, deren in den Schlauch eingepresste
Stirnseite abdeckenden Einführungsring, der aus mindestens drei Einführungssegmenten
besteht, welche einen sich in Einpressrichtung leicht verjüngenden, glatten Konus
und eine ringförmig ausgebildete Anschlagfläche für die Schlaucharmatur haben, und
- eine Druckplatte als Widerlager für die Schlaucharmatur bei deren Einpressen in
den Schlauch.
[0010] Für die Ausgestaltung der Ziehgarnitur ist wesentlich, dass sie im Schlauch verankerbar
ist, ohne der Schlauchseele die geringste Verletzung zuzufügen. Bekannte Ziehgarnituren,
welche diese Voraussetzungen erfüllen, sind für die erfindungsgemässe Vorrichtung
geeignet, beispielsweise der oben erwähnte, in den Schlauch eingeführte Dorn.
[0011] Vorzugsweise weist die Ziehgarnitur eine Gewindestange mit im Uhrzeiger- und Gegenuhrzeigersinn
betätigbaren Antriebsmitteln auf, insbesondere eine starr mit einer gekonterten Mutter
verbundene Kurbel, die mit einem oder zwei Hebelarmen und dazugehörenden Handgriffen
ausgerüstet ist. In industriellem Rahmen kann die Gewindestange zweckmässig auch durch
einen Elektromotor mit entsprechendem Getriebe, hydraulische oder pneumatische Mittel
antreibbar sein, und ggf. auch Steuervorrichtungen aufweisen.
[0012] Nach einer ersten bevorzugten Ausführungsform kann das Klemmorgan der Ziehgarnitur
aus einem Haltedorn mit zylindrischer Aussenfläche bestehen, die an der Innenfläche
des Schlauchs anliegt, jedoch noch problemlos und mit geringer Kraft eingeführt werden
kann. Der Haltedorn ist auf das in den Schlauch hineinragende Ende der Gewindestange
geschraubt und mit einer Mutter gekontert. Derart kann für verschieden grosse Haltedorne
dieselbe Gewindestange verwendet werden, was nicht notwendig, aber kostengünstig ist.
[0013] Im Bereich des Haltedorns werden formstabile Kunststoffschalen mit einer dem Aussendurchmesser
des Schlauchs entsprechenden Bohrung derart festgeklemmt, dass der Haltedorn selbst
bei Anwendung sehr grosser Zugkräfte nicht mehr gleiten kann.
[0014] Vorzugsweise hat die zylindrische Aussenf l äche des Haltedorns feine Noppen, ein
Schraubengewinde, eine Querrillung, eine Randrierung oder dgl., welche den Gleitwiderstand
in Schlauchlängsrichtung erhöhen. Zweckmässig erfolgt die Anwendung der Druckkraft
über zwei Kunststoffschalen mit in montierter Lage etwa quadratischen Aussenkonturen.
Die beiden Schalen werden durch je zwei Bohrungen durchgreifende Bolzen geführt, welche
ggf. als Schrauben ausgebildet sind. Das Schlauchende kann dann in einem Schraubstock
oder mit bekannten Mitteln, z.B. Schraubenzwingen, auf einer geeigneten Unterlage
befestigt werden.
[0015] Nach einer zweiten bevorzugten Ausführungsform besteht das Klemmorgan aus einem auf
der Gewindestange geführten, jedoch frei bewegbaren Hohlzylinder, der aus mindestens
zwei Segmenten, welche spreizbar und durch elastische Mittel zusammengehalten sind,
wobei die auf der Gewindestange aufliegende Bohrung dieses Spreizdorns bei den Stirnseiten
abgerundet ist bzw. sich konusförmig öffnet. Eine auf der Gewindestange frei drehbar
angeordnete ersten Konusmutter mit der Spitze in Richtung des Spreizdorns, eine auf
dessen andern Seite auf der Gewindestange mittels einer Kontermutter fixierten, den
gleichen Oeffnungswinkel aufweisende zweite Konusmutter mit der Spitze in Richtung
des Spreizdorns bilden das Kernstück, wobei die erste Konusmutter bei kraftschlüssigem
Eingriff mit der Bohrung des Spreizdorns den grösseren Reibungswiderstand hat als
die zweite Konusmutter.
[0016] Der als Spreizdorn wirkende, entspannt mit der Gewindestange in formschlüssigem Eingriff
stehende Hohlzylinder, der bevorzugt in mindestens drei gleiche Segmente aufgeteilt
ist, wird zweckmässig durch am äusseren Radius angeordnete, übliche 0-Ringe aus Gummi
zusammengehalten. In der Praxis hat es sich bewährt, zwei 0-Ringe im Bereich der Stirnflächen
des Spreizdorns in Ringnuten einzulegen.
[0017] Der Spreizdorn kann seine Wirkung nur entfalten, wenn - nach dem Einsetzen des Spreizdorns
in den Schlauch - beim Drehen der Gewindestange die erste Konusmutter wegen des grösseren
Reibungswiderstandes mit der Bohrung des Spreizdorns nicht dreht, die gekonterte zweite
Konusmutter dagegen drehend auf der Bohrung des Spreizdorns gleitet. Der Gegendruck
des Schlauchs bewirkt, dass sich der Spreizdorn über dessen gesamte Länge regelmässig
ausweitet, d.h. die beiden Konusmuttern in gleichem Masse in die Bohrung gezogen werden.
[0018] Der unterschiedliche Reibungswiderstand der Kegelmäntel der beiden Konusmuttern mit
der entsprechenden Abrundung bzw. konusförmigen Oeffnung der Bohrung des Spreizdorns
wird beispielsweise durch folgende Massnahmen erreicht:
- Der Kegelmantel der ersten Konusmutter und/oder die entsprechende Kontaktfläche
des Spreizdorns haben eine rauhe oder aufgerauhte - z.B. durch Längsrillen, Noppen
oder dgl. - Oberfläche, wodurch ein grosser Reibungswiderstand entsteht. Der Kegelmantel
der gekonterten zweiten Konusmutter und/oder die entsprechende Kontaktfläche des Spreizdorns
dagegen sind fein oder geschliffen ausgebildet.
- Mindestens der Kegelmantel der gekonterten zweiten Konusmutter besteht aus einem
auf der Kontaktfläche des Spreizdorns besser gleitenden Material. Der Kegelmantel
kann auch mit einem eine bessere Gleitfähigkeit vermittelnden Material beschichtet
sein, wobei jedoch darauf geachtet werden muss, dass dieses Beschichtungsmaterial
- bei Verwendung des mit einer bzw. zwei Armatur/en versehenen Schlauches in der Lebensmittel
bzw. Getränkeindustrie - lebensmittelverträglich ist.
- Als in bezug auf die Wirtschaftlichkeit besonders vorteilhafte Lösung hat sich herausgestellt,
die erste Konusmutter und den Spreizdorn aus Stahl, die gekonterte zweite Konusmutter
dagegen aus Messing herzustellen.
[0019] Der Aussendurchmesser des in den Schlauch eingeführten, entspannten Halte- bzw. Spreizdorns
ist so bemessen, dass er die Innenfläche des Schlauchs berührt, jedoch ohne nennenswerten
Widerstand entgegenzusetzen. Die lichte Weite der Schläuche ist bevorzugt der DIN-Norm
11 854 für Schlauchverschraubungen angepasst. Es kann also ein Sortiment von Spreizdornen
erstellt werden, welches diesen DIN-Normen entspricht.
[0020] Die für den erfolgreichen Einsatz der erfindungsgemässen Vorrichtung wesentlichen
Einführungssegmente gewährleisten, dass die Schlaucharmatur bei allen Varianten von
Ziehgarnituren in den Schlauch gepresst werden kann, ohne die Schlauchseele zu verletzen.
Der Durchmesser der in Richtung des Schlauches weisenden Stirnfläche der Einführungssegmente
ist vorzugsweise wenig kleiner als der Innendurchmesser des Schlauches. So trifft
das Schlauchende beim Einführen der mit den Einführungssegmenten bestückten Schlaucharmatur
auf die Konusfläche, weitet sich beim Einpressen kontinuierlich aus und kann ohne
Verletzungsgefahr für die Schlauchseele über die Schlaucharmatur bis zu einem Anschlag
gleiten.
[0021] Die in Richtung der Auflageplatte weisenden Stirnseiten der Einführungssegmente können
eine Bohrung haben, welche in der Mitte der Stirnseite angeordnet ist. In diese Bohrung
kann nach dem Entfernen der Ziehgarnitur eine entsprechende Hilfsstange gesteckt und
ein Einführungssegment herausgeschlagen werden.
[0022] Zur Vereinfachung der mit der Armierung von Schläuchen notwendigen Manipulationen
können nach dem Aufweiten des in den Schlauch eingeführten Spreizdorns in dessen Bereich
zwei entsprechend dimensionierte Kunststoffschalen aufgeschraubt werden. So kann der
Schlauch in einem Schraubstock verankert oder an einer anderen geeigneten Unterlage
angeschraubt oder sonstwie befestigt werden.
[0023] Im allgemeinen sind die dickwandigen, meist mit Verstärkungseinlagen versehenen Schläuche,
z.B. mit Nennweiten von 40, 50, 65 und 80 mm, zum Einpressen einer Schlaucharmatur
genügend steif. Bei dünnwandigeren und/oder flexiblen Schläuchen kann sich jedoch
beim Einpressen ein Balg bilden, der die Montage einer Schlaucharmatur erschwert oder
verunmöglicht. In diesem Fall werden benachbart dem Schlauchende mindestens drei,
vorzugsweise vier Löcher ausgespart, die der Aufnahme von als Abstandhalter wirkenden
Schlauchstützen dienen. Diese sind in Spannschalen, bevorzugt identisch mit den oben
erwähnten Kunststoffschalen, gehaltert. Zweckmässig werden die regelmässig über den
Schlauchumfang verteilten Löcher an der Stelle ausgespart, wo später das erste Schlauchband
angebracht wird.
[0024] Für die Bestandteile der erfindungsgemässen Vorrichtung und die Schlaucharmaturen
werden übliche Materialien verwendet, welche durch mechanische Festigkeitseigenschaften,
Bearbeitbarkeit und teilweise Reibungseigenschaften bestimmt werden. Als Werkstoffe
werden in erster Linie Metalle, insbesondere Stahl, Aluminium oder Messing, bzw. geeignete
Hartkunststoffe, beispielsweise Polyäthylen, eingesetzt.
[0025] Der armierte Schlauch braucht - insbesondere bei der Verwendung als Niederdruckschlauch
- höchstens noch mit 1 - 3 Schlauchbändern eingebunden werden. Selbstverständlich
kann die Einbindung auch auf jede andere, beliebige Weise erfolgen.
[0026] Der mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung zum ein- oder beidseitigen Einpressen
einer Schlaucharmatur hergestellte Schlauch kann für alle Arten von Transportschläuchen
verwendet werden. Wichtige Anwendungsgebiete sind flexible Leitungen zum Transport
von Erdöl, Erdgas, flüssigen und gasförmigen Chemikalien, Nahrungsmitteln und Getränken,
wie z.B. Bier, Wein, Milch, Fruchtsäften oder Spirituosen.
[0027] In besonderem Masse geeignet kann die Vorrichtung in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie
eingesetzt werden. Hier ist ein glatter Uebergang zwischen der Schlauchseele und der
Armatur besonders hinsichtlich der Hygiene wichtig. Die deshalb notwendige starke
Schlauchaufweitung erhöht die Verletzungsgefahr der Schlauchseele, was jedoch durch
die Anwendung der erfindungsgemässen Vorrichtung verhindert wird.
[0028] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Die schematischen
Schnitte bzw. Ansichten zeigen in
- Fig. 1 einen Längsschnitt einer erfindungsgemässen Vorrichtung, kurz vor dem Einpressen
der Schlaucharmatur,
- Fig. 2 eine Stirnansicht eines aus drei Segmenten bestehenden Spreizdorns.
- Fig. 3 eine aufgeschnittene Seitenansicht von Fig. 2,
- Fig. 4 drei Erweiterungssegmente für Fig. 2,
- Fig. 5 eine aufgeschnittene Seitenansicht von Fig. 4,
- Fig. 6 einen Längsschnitt durch eine Konusmutter,
- Fig. 7 einen Längsschnitt durch eine als Stufenscheibe ausgebildete Druckplatte,
- Fig. 8 eine aufgeschnittene Seitenansicht eines aus Einführungssegmenten bestehenden
Einführungsringes,
- Fig. 9 die Ansicht von Fig. 8 von links,
- Fig.10 eine Seitenansicht einer Hilfsstange, und
- Fig.11 eine Variante des Klemmorgans von Fig. 1 im Längsschnitt.
[0029] Fig. 1 zeigt einen dickwandigen, aus üblichen Materialien bestehenden Schlauch 10,
in welchen ein als Spreizdorn 12 ausgebildetes Klemmorgan mit entsprechendem Aussendurchmesser
eingeführt ist. Die in bezug auf den Schlauch 10 äussere Stirnwand 14 des Spreizkörpers
hat vom Schlauchende den Abstand L, welcher grösser ist als die Länge der Schlaucharmatur
16, die etwa den gleichen inneren Durchmesser wie der Schlauch 10 hat.
[0030] Der Spreizdorn 12 ist von einer sich über die ganze Vorrichtung erstreckende Gewindestange
18 durchgriffen, in welche ein Rechtsgewinde eingedreht ist.
[0031] Mit der in bezug auf den Schlauch 10 inneren Stirnwand 20 des aus vier gleichmässigen
Segmenten bestehenden Spreizdorns 12 steht die erste Konusmutter 22, welche auf der
Gewindestange 18 frei drehbar ist, in Eingriff. Die mit einer Kontermutter 24 auf
der Gewindestange 18 festgeklemmte zweite Konusmutter 26 dagegen steht mit der äusseren
Stirnwand 14 des Spreizdorns 12 in Eingriff. Falls die Gewindestange 18 ein Linksgewinde
aufweist, steht die erste Konusmutter 22 mit der äusseren Stirnwand 14, die gekonterte
zweite Konusmutter 26 mit der inneren Stirnwand 20 des Spreizdorns 12 in Eingriff.
Der Spreizdorn 12 ist - was in Fig. 1 nicht erkennbar ist - bereits in radialer Richtung
aufgeweitet, wodurch sich der Schlauch 10 und die 0-Ringe 28 etwas gedehnt haben.
[0032] Im Bereich des Spreizdorns 12 sind zwei Kunststoffschalen 30 mit je einer dem Aussendurchmesser
des aufgeweiteten Schlauches 10 angepassten Aussparung angeordnet. Die Kunststoffschalen
30 in ihrer Längsrichtung durchgreifende Bohrungen 31 sind geeignet, nach dem Einführen
von Schrauben den Schlauch 10 mit der Vorrichtung zum Einpressen an geeigneter Stelle
zu befestigen.
[0033] Auf die dem Schlauch zugewandte Oeffnung der Schlaucharmatur 16 ist ein aus vier
Einführungssegmenten 32 zusammengesetzter Ring aufgesetzt, der ebenfalls von der Gewindestange
18 durchgriffen ist. Der sich in Einpressrichtung der Schlaucharmatur 16 leicht verjüngende
Konus 34 der Einführungssegmente 32 bewirkt, dass die Schlauchöffnung erweitert wird
und über die Schlaucharmatur 16 gleiten kann, ohne die Schlauchseele zu verletzen.
[0034] Die Schlaucharmatur 16 liegt mit der andern Stirnseite auf der Druckplatte 36 auf.
Diese ist als Stufenscheibe derart ausgebildet, dass alle Nennweiten der Schlaucharmatur
16, insbesondere die DIN-Normen, aufgesetzt werden können. Die vom Schlauchende abgewandte
Stirnseite der Schlaucharmatur kann als Flansch ausgebildet sein, der an einer entsprechenden
Unterlage befestigbar ist.
[0035] Eine Kurbel 38 - der Handgriff ist in Fig. 1 nicht dargestellt - ist mit ihre Mutter
40 auf die Gewindestange 38 geschraubt und bildet beim Ziehen mit der Druckscheibe
36 ein Drucklager 42. Die Mutter 40 der Kurbel 38 kann mit einer Kontermutter 44 festgeklemmt
werden. Je nach Drehsinn der Gewindestange 18 ist die Kontermutter 44 auf der einen
oder andern Seite der Mutter 40 angeordnet.
[0036] Falls ein dünnwandiger, flexibler Schlauch 10 auf die Schlaucharmatur 16 gezogen
werden muss, wird die Vorrichtung gemäss Fig.l durch vier Schlauchstützen 70 ergänzt.
Diese haben je einen Bolzen 72, der mit einem Loch im Schlauch 10 in Eingriff steht.
Die Schlauchstützen 70 sind in im Schnitt nicht sichtbare, formschlüssige Bohrungen
der Kunststoffschalen 30 gesteckt.
[0037] In den Fig. 2 und 3 ist ein Spreizdorn 12 detaillierter dargestellt. Er besteht aus
drei gleichen Segmenten 46, die also mit dem Mittelpunkt je einen Winkel von 120°
bilden. In der Mitte jedes Segments 46 ist in radialer Richtung eine Bohrung 48 ausgespart,
die zur Aufnahme von Bolzen bestimmt ist. Im Bereich von beiden Stirnseiten 14, 20
des Spreizkörpers 12 ist die in axialer Richtung verlaufende Bohrung des Spreizkörpers
erweitert. Der Oeffnungswinkel ß ist den Konusmuttern angepasst, er liegt bei der
Hälfte von deren Oeffnungswinkel. Die Segmente 46 werden von zwei 0-R ingen 28 zusammengehalten.
[0038] In den Fig. 4 und 5 sind Erweiterungssegmente 50 dargestellt, welche geeignet sind,
den Durchmesser der Segmente 46 von Fig. 2 und 3 an eine grössere Nennweite des Schlauches
anzupassen. Der/die Bolzen 52 der Erweiterungssegmente 50 ist/sind in eine entsprechende
Bohrung/en 48 der Segmente 46 des Spreizdorns 12 einführbar. Wie beim Spreizdorn 12
selbst sind die Segmente zusammenhaltenden elastischen Mittel 0-Ringe 28, welche in
Ringnuten eingelegt sind.
[0039] Fig. 6 zeigt eine Konusmutter 22, 26. Die ersten und zweiten Konusmuttern unterscheiden
sich in ihrer geometrischen Form nicht. Sie haben ein Gewinde 54, mit welchem sie
auf die Gewindestange aufgeschraubt werden können. Der Kegelmantel 56 der Konusmutter
hat einen Oeffnungswinke1o< von etwa 42°, dieser liegt insbesondere im Bereich von
30-60°.
[0040] Die in Fig. 7 im Axialschnitt dargestellte Druckplatte 36 hat vier verschiedene Auflageflächen
58 für Schlaucharmtur mit verschiedener, vorzugsweise genormter Nennweite. Mit 42
ist die Aussparung zur Bildung des Drucklagers bezeichnet.
[0041] In den Fig. 8 und 9 ist ein aus drei Einführungssegmenten 32 gebildeter Einführungsring,
welcher in Richtung des Schlauches auf die Schlaucharmatur aufgesetzt wird, dargestellt.
Die Konusfläche 34 hat gegenüber der Längsachse einen Winkel γ von 15°. Diese Konusfläche
ist sehr glatt ausgebildet, damit der zu auszuweitende Schlauch möglichst gut gleitet.
Beim Einpressen der Schlaucharmatur werden die Einführungssegmente 32 auf die Stirnseite
der Schaucharmatur gedrückt und an ihrer ringförmigen Auflagefläche 60 gestützt. Die
vom Schlauch abgewandten Stirnflächen der Einführungssegmente 32 haben in der Mitte
Bohrungen 62 (Fig. 9), in welche im vorliegenden Fall ein Gewinde eingedreht ist.
[0042] In eine Bohrung 62 jeden Einführungssegments 32 ist eine Hilfsstange 64 gemäss Fig.
10 eindrehbar. Ein geriffelter bzw. randrierter Kopf 66 ermöglicht, dass das Eindrehen
leicht von Hand erfolgen kann. Die Länge der Schraube 68 liegt, entsprechend der Bohrung
62 von Fig. 9, etwa im Bereich von 12 mm. Die Gewinde sind an sich nicht notwendig.
[0043] Nach der in Fig. 11 dargestellten Variante des Klemmorgans ist ein Haltedorn 74 in
den Schlauch 10 eingeführt. Der auf einer Gewindestange 18 aufgeschraubte Haltedorn
74 ist mit einer Kontermutter 76 fixiert. Zwei Kunststoffschalen 30 werden mit in
die Bohrungen 31 eingebrachten, nicht dargestellten Schrauben auf den Schlauch 10
gepresst. Ausserhalb der Schnittebene ist eine der insgesamt vier Schlauchstützen
70 angedeutet.
Beispiel
[0044] Mit der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung wird ein Schlaucharmatur 16 folgendermassen
in einen Schlauch 10, z.B. zum Fördern von Bier,der die gleiche Nennweite wie die
Schlaucharmatur hat, gepresst:
I.Die Gewindestange 18 und die beiden Konusmuttern 22 und 26 werden mit medizinischem
Weissöl oder einem Paraffinöl eingeölt.
2.Die Kontermutter 24, die zweite Konusmutter 26, der Spreizdorn 12 und die erste
Konusmutter 22 werden auf die Gewindestange montiert. Die zweite Konusmutter 26 wird
gekontert, die erste Konusmutter 22 von Hand so eingedreht, dass sie satt am Spreizdorn
anliegt.
3.Die Gewindestange 18 mit dem fertig montierten Spreizdorn 12 wird in den Schlauch
10 eingeführt, bis die äussere Stirnwand 14 des Spreizdorns 12 den Abstand L vom Schlauchende
hat. Dieser Abstand L richtet sich nach der Länge der Schlaucharmatur 16, der Einführungssegmente
32, der Kontermutter 24 und der zweiten Konusmutter 26.
4.Die Kontermutter 44 und der Schaft 40 der Kurbel 38 werden am andern, freien Ende
der Gewindestange 18 aufgeschraubt und gekontert.
5.Die Kurbel 38 wird im Uhrzeigersinn gedreht, bis sich der Spreizdorn 12 im Schlauch
10 fest verankert hat.
6.Im Bereich des Spreizdorns 12 werden zwei passende Kunststoffschalen 30 auf den
Schlauch 10 aufgesetzt und gegebenenfalls in einen Schraubstock eingespannt.
7.Nach dem Lösen der Konterschraube 44 werden die Kurbel 38 und die Kontermutter demontiert.
8.Die Einführungssegmente 32 werden an der Vorderseite der Schlaucharmatur 16 aufgesetzt,
dann die Schlaucharmatur 16, der Konus 34 und das Schlauchinnere mit medizinischem
Weissöl bzw. Glycerin eingesprüht.
9.Die Schlaucharmatur 16 mit den montierten Einführungssegmenten 32 wird über die
Gewindestange geschoben und ein wenig auf den Schlauch gedrückt.
10.Die als Stufenscheibe ausgebildete Druckplatte 36 wird aufgesetzt und der Mutter
40 mit der Kurbel 38 bis zum Anschlag aufgeschraubt.
11.Durch stetiges Drehen der Kurbel wird die Schlaucharmatur 16 in den Schlauch 10
gepresst. Dabei wird darauf geachtet, dass die Schlaucharmatur während der ersten
Zentimeter nicht schräg in den Schlauch gepresst wird.
12.Die Kurbel 38 wird ganz zurückgedreht und die als Stufenscheibe ausgebildete Druckplatte
36 abgenommen.
13.Die in Fig. 10 dargestellte Hilfsstange 64 wird zwischen der Gewindestange 18 und
der Schlaucharmatur 16 eingeschoben und in die Bohrung 62 (Fig. 9) eines Einführungssegements
32 gesteckt.
14.Mit einem Kunststoffhammer wird dosiert auf den Kopf 66 der Hilfsstange 64 geschlagen
bis ein Einführungssegment 32 herausgestossen ist und die andern zusammenfallen. Dann
werden die Einführungssegmente 32 herausgenommen. Falls die Kunststoffschalen 30 in
einen Schraubstock eingespannt sind, werden diese gelöst und der Spreizdorn 12 analog
zum Spannen durch Drehen der gekonterten Kurbel 38 im Gegenuhrzeigersinn wieder entspannt.
15.Die Gewindestange 18 mit dem montierten Spreizdorn wird herausgezogen.
[0045] Bei der Verwendung einer Vorrichtung mit einem Klemmorgan gemäss Fig. 11 entfallen
die Punkte 1-5, der Haltedorn 74 muss vor dem Einführen in den Schlauch 10 lediglich
auf die Gewindestange 18 geschraubt und gekontert werden. Das Entspannen nach Punkt
14 entfällt. Sonst bestehen keine wesentlichen Unterschiede.
l. Vorrichtung zum Einpressen einer Schlaucharmatur (16) in einen Schlauch (10),
gekennzeichnet durch
- eine im Abstand (L) von dessen Ende mit dem Schlauch (10) in kraftschlüssigem Eingriff
stehende Ziehgarnitur
- einen in die Bohrung der Schlaucharmatur (16) einsteckbaren, deren in den Schlauch
(10) eingepresste Stirnseite abdeckenden Einführungsring, der aus mindestens drei
Einführungssegmenten (32) besteht, welche einen sich in Einpressrichtung leicht verjüngenden,
glatten Konus (34) und eine ringförmig ausgebildete Anschlagfläche (60) für die Schlaucharmatur
(16) haben, und
- eine Druckplatte (36) als Widerlager für die Schlaucharmatur (16) bei deren Einpressen
in den Schlauch (10).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussendurchmesser
der in Richtung des Schlauches (10) weisenden Stirnfläche der Einführungssegmente
(32) kleiner ist als der Innendurchmesser des Schlauches (10).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die in Richtung
der Druckplatte (36) weisenden Stirnseiten der Einführungssegmente (32) eine in der
Mitte angeordnete Bohrung (62) haben, in welche eine Hilfsstange (64) einführ- bzw.
eindrehbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ziehgarnitur
eine Gewindestange (18) mit einem im Uhrzeiger- und Gegenuhrzeigersinn betätigbaren
Antriebsmittel aufweist, vorzugsweise eine Kurbel (38) mit einer durch eine Konterschraube
(44) festklemmbaren Mutter (40).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmorgan der Ziehgarnitur
aus einem der Innenfläche des Schlauchs (10) anliegenden Haltedorn (74) mit zylindrischer
Aussenfläche, welcher auf die Gewindestange (18) aufgeschraubt und mit einer Kontermutter
(76) festgeklemmt ist, und im Bereich des Haltedorns (74) über den Schlauch gestülpte
und auf diesem festgeklemmten Kunststoffschalen (30) besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zylindrische Aussenfläche
des Haltedorns (74) Noppen, ein Schraubengewinde, eine Querrillung oder eine Randrierung
aufweist, und über den Schlauch (10) zwei Kunststoffschalen (30), vorzugsweise mit
je zwei Bohrungen (31) zum Einführen von Schrauben, gestülpt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmorgan der Ziehgarnitur
aus einem auf der Gewindestange (18) geführten, jedoch frei bewegbaren Hohlzylinder,
der mindestens zwei Segmente hat und durch elastische Mittel (28) zusammengehalten
ist, wobei die auf der Gewindestange (18) aufliegende Bohrung dieses Spreizdorns (12)
bei den Stirnseiten (14,20) abgerundet ist bzw. sich konusförmig öffnet, und einer
auf der Gewindestange (18) frei drehbar angeordneten ersten Konusmutter (22) mit der
Spitze in Richtung des Spreizdorns (12), einer auf dessen andern Seite auf der Gewindestange
(18) mittels einer Kontermutter (24) fixierten den gleichen Oeffnungswinkel (04) aufweisende zweite Konusmutter (26) mit der Spitze in Richtung des Spreizdorns (12),
wobei die erste Konusmutter (22) bei kraftschlüssigem Eingriff mit der Bohrung des
Spreizdorns (12) den grösseren Reibungswiderstand hat als die zweite Konusmutter (26),
besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (46) des
Spreizdorns (12) von 0-Ringen (28) zusammengehalten sind, die vorzugsweise in den
Stirnflächen (14,20) benachbarten Ringnuten angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf
jedes Segment (46) des Spreizdorns (12) ein der lichten Weite des Schlauches (10)
angepasstes Erweiterungssegment (50) aufgesetzt ist, wobei mindestens ein Bolzen (52)
eines Erweiterungssegments in entsprechende Bohrung/en des betreffenden Spreizdornsegments
gesteckt ist und die Erweiterungssegmente (50) wie die Segmente (46) des Spreizdorns
(12) von 0-Ringen (28) zusammengehalten sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass dünne
und/oder flexible Schläuche (10) mindestens drei dem Schlauchende benachbarte Löcher
haben, die zur Aufnahme von in den Kunststoffschalen (30) verankerten Schlauchstützen
(70) geeignet sind.