[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuerung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Kolbenpumpen, für die die Steuerung geeignet ist, sind beispielsweise in der DE-OS
34 10 911 beschrieben. Solche Kolbenpumpen werden beispielsweise als Baupumpen zur
Förderung von Schmutzwasser aus Baugruben und dergleichen verwandt. Solche Baupumpenn
müssen selbstansaugend sein, d.h. sie müssen zunächst eine reine Luftförderung durchführen
können. Es müssen aber auch Gemische von Luft und Wasser gefördert werden können,
wobei die Luft in dem Wasser ein kompressibles Medium darstellt, das nach der Kompression
durch die Pumpe eine zusätzliche, auf den Pumpenkolben wirkende Last darstellt. Es
müssen weiter insbesondere auch gasfreie Flüssigkeiten gefördert werden. Beim Absenken
des Grundwasserspiegels kann es weiter bei solchen Baupumpen zu einem Unterdruck in
der Ansaugleitung kommen, der nach Umkehr der Bewegungsrichtung des Pumpenkolbens
als ziehende Last auf diesen Kolben wirkt. Ein Abreißen der Flüssigkeitssäule im Druckraum
der Kolbenpumpe kann darüber hinaus zu Kavitationen führen. Kompressible Belastungen
des Pumpenkolbens können nach der Bewegungsumkehr des Kolbens zu unerwünschten Beschleunigungen
des Kolbens führen und damit zu einer Beschädigung der Dichtungen durch die bei der
Beschleunigung entstehende Reibungswärme.
[0003] Eine druckseitige Belastung des Pumpenkolbens durch die hier anstehende Wassersäule
kann zu einem Abreißen führen,-wenn die Verzögerung und Beschleunigung des Kolbens
nicht entsprechend angepaßt ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Steuerung der eingangs erwähnten Art so auszugestalten,
daß unter allen oben angeführten Belastungsfällen genau vorgegebene Bewegungsabläufe
sichergestellt werden.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruches 1 herausgestellten Merkmale.
[0006] Zweckmäßige Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007]
Fig. 1 zeigt schematisch einen hydraulischen Pumpenantrieb mit einem Differentialzylinder
mit einer erfindungsgemäßen Steuerung.
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Steuerung mit zwei Tandemzylindern.
Fig. 3 zeigt die gleiche Steuerung wie Fig. 2 in Verbindung mit einem einzelnen Differentialzylinder.
[0008] In der Schaltung nach Fig. 1 ist als Schubkolbenantrieb ein Differential-Hydraulik-Zylinder
2 in Eilgangschaltung wiedergegeben. Mit der Kolbenstange 3 des Zylinders 2 ist der
Kolben einer in der Zeichnung nicht dargestellten Kolbenpumpe verbunden. Die Druckölversorgung
erfolgt über eine Hydraulikpumpe 4 mit konstanter Fördermenge. Die Pumpe 4 ist druckseitig
in üblicher Weise über ein Druckbegrenzungsventil 6 abgesichert. Die Druckleitung
8 der Hydraulikpumpe 4 führt zum Stangenraum 10 des Zylinders 2. Von dieser Druckleitung
8 führt eine Zweigleitung 12 über die weiter unten zu beschreibende Steuerung 14 zur
Anschlußleitung 16 des Kolbenraumes 18 des Zylinders 2. Von der Steuerung 14 führt
eine Tankleitung 20 in den Öltank 22.
[0009] Mit der Hydraulikpumpe 4 ist eine Hilfspumpe 24 direkt gekuppelt. die über ein Druckbegrenzungsventil
25 abgesichert ist. Diese Pumpe liefert das Drucköl für das Schalten des Steuerventils
26, das über ein fernbetätigtes Umsteuerventil 28 umschaltbar ist. Ir: der Tankleitung
20 dieses Hydraulikkreises ist eine verstellbare Drossel 32 angeordnet, mit der die
Geschwindigkeit der Bewegung des Steuerkolbens 34 des Steuerventils 26 bei einer Umsteuerung
einstellbar ist. Das Gehäuse des Steuerventils 26 ist hier durch gestrichelte Linien
angedeutet. In ihm sind vier Ringräume 36, 38, 40, 42 ausgebildet, von denen der rechte
Ringraum 36 an die Leitung 12 angeschlossen ist.
[0010] Zusätzlich zu dem Steuerventil 26 weist die Steuerung 14 zwei Druckwaagen 44, 46
auf. Die Druckwaage 44 liegt in einer Leitung 48, die vom Ringraum 38 des Steuerventils
24 zur Anschlußleitung 16 des Zylinders 2 führt. Mit der Leitung 16 ist weiter über
eine Leitung 50 der Ringraum 42 verbunden. Die Tankleitung ist über die Druckwaage
46 an den Ringraum 40 angeschlossen.
[0011] Der Steuerkolben 34 ist als Hohlkolben mit zwei Hohlräumen 52, 54 ausgebildet, die
mit Zuflußbohrungen 56, 58 im Bereich der Ringräume 36 bzw. 42 versehen sind und an
den einander zugewandten Enden mit Drosselschlitzen 60, 62 im Bereich der Ringräume
38 bzw. 40 versehen sind, die hier als radial durchströmte Drosselschlitze ausgebildet
sind.
[0012] Die beiden Druckwaagen 44, 46 sind mit ihren Steuerleitungen 64, 66 bzw. 68, 70 parallel
zu den Drosseln 60, 62 geschaltet, im vorliegenden Fall an die Ringräume 36, 42 bzw.
38, 40 angeschlossen.
[0013] In der gezeichneten Ausführungsform beträgt das Verhältnis der beiden von Hydrauliköl
beaufschlagten Flächen des Kolbens 19 2 : 1. Es können aber auch hiervon abweichende
Flächenverhältnisse gewählt werden.
[0014] In der dargestellten Stellung befindet sich der Steuerkolben 24 des Steuerventils
28 in seiner rechten Endlage und der Kolben 19 in einer Mittelstellung. In dieser
Stellung des Steuerkolbens ist die Verbindung zwischen den Ringräumen 36 und 38 gesperrt.
Die Pumpe 4 fördert damit ausschließlich in den Stangenraum 10 des Zylinders 2. Aus
der Kolbenseite 18 des Zylinders L strömt über die Leitungen 16, 50 Öl über die Drosselschlitze
52 und die Druckwaage 46 in den Tank. Der Kolben 19 bewegt sich also nach links in
Richtung des Pfeiles 5.
[0015] Wenn in einer Zwischenstellung des Kolbens 19 eine ziehende Last in Richtung des
Pfeiles 5 zusätzlich zu der normalen Last auf den Kolben 19 wirkt, führt dies zu einer
Erhöhung des Ölabflusses über die Leitung 16. Dieser erhöhte Ölabfluß führt über der
Drossel 62 sofort zu einem Druckanstieg, der über die Steuerleitung 60 die Druckwaage
schließt und damit einen erhöhten Ölabfluß aus dem Zylinderraum 18 verhindert. Auf
dieser Weise wird der zusätzlichen ziehenden Last entgegengewirkt und eine gleichmäßige
Bewegung des Kolbens sichergestellt.
[0016] Im Bewegungsbereich der Kolbenstange 3 sind feststehende Sensoren 72, 74 vorgesehen,
die hier schematisch angedeutet sind und mit denen beispielsweise bestimmte Markierungen
an der Kolbenstange abgetastet werden. Diese Markierungen sind so angeordnet, daß
die Sensoren 72, 74 jeweils in einem vorbestimmten Abstand des Kolbens 19 vor seiner
Endlage ansprechen. Nach Ansprechen einse solchen Sensors wird die Verzögerung des
Kolbens eingeleitet. Dies erfolgt durch Umsteuerung des Umschaltventils 28, wobei
Drucköl in den Betätigungsraum vor der rechten Stirnseite des Steuerkolbens einströmt,
während aus dem linken Betätigungsraum das Öl über die Drossel 32 in den Tank abfließt.
Mit vom eingestellten Durchlaß der Drossel 32 abhängiger Geschwindigkeit wiro der
Steuerkolben 34 dabei nach links verschoben. Während dieser Verschiebungsbewegung
wird der Durchströmquerschnitt der Längsdrossel 62 in dem Maße verkleinert, in dem
der Durchströmquerschnitt der Längsdrossel 60 vergrößert wird. Damit gelangt Drucköl
aus der Leitung 12 über die Druckwaage 44 in die Leitung 50 und von da in die Tankleitung
20. Um den hier abfließenden Betrag wird die Förderung über die Leitung 8 in den Zylinderraum
10 verringert. Gleichzeitig wird der Abfluß aus dem Zylinderraum 18 um die über die
Drossel 60 zuströmende Ölmenge verringert, da der Gesamtablauf durch den Durchströmquerschnitt
der Drossel 62 bestimmt ist. Die Ölströme über die Drossel 60 und die Druckwaage 44
sowie die Drossel 62 und die Druckwaage 46 sind von der Stellung des Steuerschiebers
abhängig und ändern sich fortlaufend während der Verstellbewegung des Steuerkolbens.
Durch Einstellung der Verstellgeschwindigkeit des Steuerkolbens 34 über die Drossel
32 läßt sich somit eine Verzögerungs- und Beschleunigungsrampe festlegen, d.h. die
Verzögerung über der Zeit bei Annäherung an die Endlagen und die Beschleunigung über
der Zeit nach Umschaltung der Bewegungsrichtung.
[0017] Wenn der Steuerkolben 34 seine Mittelstellung erreicht hat und damit der Zulauf über
die Drossel 60 gleich dem Ablauf über die Drossel 62 ist, kommt der Kolben 19 zum
Stillstand. Bei der weiteren Bewegung des Steuerkolbens 34 in Richtung auf die linke
Endlage wird über die Drossel 60 mehr Öl durchgelassen als über die Drossel 62 abfließt.
Es erfolgt-also eine Umkehr der Bewegung des Kolbens 19, wobei die Beschleunigung
einer Rampe folgt, die der Verzögerungsrampe bei Annäherung an die Endlage entspricht.
Das in dieser Bewegungsrichtung aus dem Stangenraum 10 verdrängte Öl wird zusätzlich
in den Zylinderraum 80 übergeführt. Eine ziehende Kraft in dieser Bewegungsrichtung
des Kolbens entsprechend dem gestrichelten Pfeil 7 kann zu keiner Beschleunigung der
Ausfahrbewegung führen, da das aus dem Stangenraum 10 verdrängte Öl über die Drossel
60 in Verbindung mit der Druckwaage 44 lastunabhängig konstant gehalten wird.
[0018] Mit der beschriebenen Steuerung ist es möglich, den Kolben 19 lastunabhängig ein
vorgegebenes Bewegungsprogramm durchführen zu lassen. Durch die Drosseln in Verbindung
mit den Druckwaagen wird dabei die hierfür erforderliche hydraulische Einspannung
des Kolbens erreicht.
[0019] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2, in der nur das Steuerventil mit seinem Steuerkolben
und die zugehörigen Druckwaagen sowie zwei Tandemarbeitszylindern dargestellt sind,
sind in. dem Steuerkolben 72 in Achsrichtung im Abstand voneinander zwei Paare von
Längsdrosseln 74, 76 bzw. 78, 80 vorgesehen, die über die Bohrungen oder Hohlräume
82 bzw. 84 mit mittig angeordneten radialen Anschlußbohrungen 83 bzw. 85 verbunden
sind. Das linke Längsdrosselpaar 78, 80 steht über die Anschlußbohrungen 86 mit der
Zulaufleitung 12 in Verbindung, während das Drosselpaar 74, 76 über die Anschlußbohrung
83 mit dem Tankanschluß 20 verbunden sind. Den Anschlüssen 12 und 20 sind wiederum
Ringräume 86, 88 zugeordnet, während die Drosseln 74, 76 bzw. 78, 80 jeweils mit Ringräumen
90, 92 bzw. 94, 96 zusammenwirken. Die Ringräume 90, 92 sind über Druckwaagen 98,
100 mit den Stangenräumen 102 bzw.
104 der Antriebszylinder 106 bzw. 108 verbunden. Die beiden Kolbenräume 110, 112 der
Antriebszylinder sind über eine Leitung 114 nach Art eines hydraulischen Gestänges
miteinander verbunden. Die gestrichelt dargestellten Steuerleitungen der Druckwaagen
98, 100 sind hier wiederum über die Drosseln 78 bzw. 80 geschaltet.
[0020] Den Einlässen der Ringräume 94, 96 und damit in Durchflußrichtung den Drosseln 74,
76 des anderen Drosselpaares vorgeschaltet sind zwei weitere Druckwaagen 116 bzw.
118. Der Einlaß der Druckwaage 118 ist in dem Punkt 120 mit der Zuleitung 122 zum
Kolbenraum 102 des Antriebszylinder 106 verbunden, während der Einlaß der Druckwaage
116 mit der Leitung 124 zum Stangenraum 104 des Antriebszylinder 108 in Verbindung
steht. Die Funktion dieser Ausführungsform der Steuerung ergibt sich ohne weiteres
aus der Beschreibung der Fig. 1. Auch bei dieser Anordnung mit zwei Zylindern wird
über die Kombinationen der Drosseln und der zugehörigen Druckwaagen eine Einspannung
der Kolben während aller Betriebszustände sichergestellt.
[0021] Die Schaltung nach Fig. 3 entspricht hinsichtlich der Ausführung der Steuerung der
nach Fig. 2. Es wird insofern auf die Beschreibung der Fig. 2 verwiesen. Es sind daher
hier auch die gleichen Bezugszeichen eingetragen. Abweichend ist hier der Antriebszylinder
ein einzelner Differentialzylinder 126, wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1. Die
Geschwindigkeit der Bewegung des Kolbens 128 mit der Kolbenstange 130 ist hier in
beiden Richtungen unterschiedlich und abhängig vom Flächenverhältnis. Bei dieser Anordnung
können durch Wahl unterschiedlicher Drosselquerschnitte auf der Zulauf- und der Ablaufseite
auch vom Flächenverhältnis des Kolbens 128 unterschiedliche Geschwindigkeiten vorgegeben
werden. Beispielsweise können die Drosselquerschnitte auf der Ablaufseite im Verhältnis
der wirksamen Kolbenflächen größer ausgebildet sein, um zu gleichen Kolbengeschwindigkeiten
in beiden Richtungen zu gelangen.
1. Steuerung für Hydraulikzylinder als Antriebe für Kolbenpumpen, mit einem zwischen
seinen Endlagen umschaltbaren Steuerkolben mit reziprok wirksamen Längsdrosseln in
den Arbeitsleitungen,
bei dem dem Steuerventil wenigstens eine Druckwaage zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsrichtung des Öls durch alle Längsdrosseln
(60,62;74,76,78,80) in allen Schaltstellungen des Steuerkolbens gleich ist,
daß jeder Längsdrossel eine Druckwaage (44,46;98,100,116,118) zugeordnet ist, die
vom Druckabfall über der Längsdrossel gesteuert ist,
und daß der Auslaß (38) des Steuerventils für den Zulauf zum Hydraulikzylinder (2)
und dessen zugehöriger Einlaß (42) für den Ablauf aus dem Hydraulikzylinder jeweils
in/zu einem der Anschlüsse des Hydraulikzylinders zusammengeführt sind.
2. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckwaagen (44,46)
den Durchlässen des Steuerventils jeweils in Durchflußrichtung nachgeschaltet sind.
3. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Steuerkolben (72) jeweils
zwei Längsdrosselpaare (74,76;78,80) axial im Abstand angeordnet sind, die jeweils
mit einem gemeinsamen Zulaufanschluß (85,86) bzw. Ablaufanschluß (83,88) in Verbindung
stehen..
4. Steuerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckwaagen (98,100)
in Strömungsrichtung den Auslässen (90,92) des Steuerventils für den Zulauf (12) nachgeschaltet
und den Einlässen (94,96) des Steuerventils für den Rücklauf (20) vorgeschaltet sind.
5. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mittelstellung des
Steuerkolbens (34;72) beide einander zugeordnete Längsdrosseln bzw. Längsdrosselpaare
durchlässig sind.
6. Steuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer Hydraulikpumpe mit
konstanter Fördermenge, dadurch gekennzeichnet, daß die maximale Durchflußmenge einer
Längsdrossel-Druckwaagen-Kombination größer ist als die durch die Kapazität der Hydraulikpumpe
vorgebene größte Durchflußmenge.
7. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkolben als Hohlkolben
und die Längsdrosseln als Längsschlitze in der Hohlkolbenwandung ausgebildet sind.
8. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Verstellung des
Steuerkolbens eine gesonderte Hilfspumpe (24) vorgesehen ist.
9. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsteuergeschwindigkeit
des Steuerkolbens einstellbar ist.