(19)
(11) EP 0 243 755 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.11.1987  Patentblatt  1987/45

(21) Anmeldenummer: 87105259.3

(22) Anmeldetag:  09.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F41C 17/04, F41C 19/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 12.04.1986 DE 3612386

(71) Anmelder: Würger, Franz
D-7600 Offenburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Würger, Franz
    D-7600 Offenburg (DE)

(74) Vertreter: Dipl.-Ing. Heiner Lichti Dipl.-Phys. Dr.rer.nat. Jost Lempert Dipl.-Ing. Hartmut Lasch 
Postfach 41 07 60
76207 Karlsruhe
76207 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Sichern von Repetierbüchsen


    (57) Die Erfindung sieht eine einfache, auch nachträglich vorzu­sehende Vorrichtung zum Sichern von Repetierbüchsen, wobei in einem Schlößchen eine Schlagbolzenmutter geführt ist, die mit einem in einem Verschluß geführten Schlagbolzen verbunden ist, der unter der Einwirkung einer Schlagfeder steht und wobei die Schlagbolzenmutter in einer Spannstellung arretierbar ist und bei Freigabe aus der Spannstellung die Schlagfeder den Schlag­bolzen gegen das Zündhütchen einer Patrone drückt vor, die der­art ausgestaltet ist, daß ein Gegenlager (5) der Spannfeder (5a) axial verschiebbar ausgebildet ist, in einer Bereitschaftsstel­lung entgegen der Wirkung der Schlagfeder (5a) arretierbar ist und aus dieser unter der Wirkung der Schlagfeder (5a) in eine Sicherheitsstellung bringbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sichern von Repe­tierbüchsen, wobei in einem Schlößchen eine Schlagbolzenmutter geführt ist, die mit einem in einem Verschluß geführten Schlag­bolzen verbunden ist, der unter der Einwirkung einer Schlag­feder steht und wobei die Schlagbolzenmutter in einer Spann­stellung arretierbar ist und bei Freigabe aus der Spannstellung die Schlagfeder den Schlagbolzen gegen das Zündhütchen einer Patrone drückt.

    [0002] Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Repetierbüchsen ähnlich nach Modell 98 der Firma Mauser und Systeme, die sich großer Beliebtheit erfreuen und daher neben ihrer ursprüng­lichen militärischen Verwendung in erheblichem Umfange als Jagdwaffe hergestellt bzw. in eine solche umgebaut und ent­sprechend eingesetzt werden.

    [0003] Aufgrund der ständig steigenden Zahl der Jäger und der damit verbundenen höheren Anzahl der Jagdunfälle wurden die Sicher­heitsbestimmungen immer weiter verschärft. Der Benutzer eines Gewehrs ist nunmehr dazu angehalten, erst möglichst kurz vor der Schußabgabe eine Patrone in das Patronenlager einzuführen, um die Unfallgefahr auf ein Minimum zu reduzieren. Anderer­seits tritt aber ein Erfordernis zur Schußabgabe häufig unver­hofft auf. Die Waffe muß dann schnell in den feuerbereiten Zu­stand gebracht werden. Dies ist bei Repetierbüchsen mit System Modell 98 nach Mauser kaum möglich, da die Patronenzufuhr und das Fertigladen aufgrund der alten Konzeption der Waffe um­ständlich ist, was immer wieder Störungen zu Folge hat. Es wurde daher nach einer Sicherung gesucht, welche die Sicherheitsein­buße der fertiggeladenen Waffe gegenüber der ungeladenen ver­nachlässigbar gering hält.

    [0004] Eine originale Flügelsicherung, mit der der Schlagbolzen ge­sichert wird, fand wegen der raschen Entwicklung der Zielfern­rohre in den letzten Jahrzehnten immer seltener Anwendung. Bei Zielfernrohren mit größerem Okulardurchmesser läßt sich der Verschluß mit aufgestelltem Sicherungsflügel oftmals nicht mehr zurückziehen, bzw. kann der Sicherungsflügel nicht mehr aufgestellt werden. Andere Lösungsversuche einer Schlagbolzen­sicherung setzten sich nicht durch, da sie entweder zu kost­spielig sind oder keine ausreichende Sicherheit gegen unbeab­sichtigtes Lösen bieten. Oftmals sind andere Ausführungsformen der Schlagbolzensicherung, wie seitliches Anbringen des Sicherungsflügels, so daß der Flügel außerhalb des Bereichs des Zielfernrohrs zu liegen kommt, zu aufwendig und daher un­wirstschaftlich. Aufgrund dieser Nachteile der Flügelsicherung wird meist auf verschiedene Systeme der Abzugsicherung umge­stellt und damit eine Sicherheitseinbuße in Kauf genommen.

    [0005] Der Neuerung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sicherung für Repetierbüchsen der eingangs genannten Art bereitzustellen, die den gleichen oder einen höheren Sicherheitsgrad wie die Flügelsicherung erreicht und insbesondere nachträglich an jede Waffe anbringbar und zudem preiswert ist.

    [0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß zunächst dadurch gelöst, daß ein Gegenlager der Spannfeder axial verschiebbar ausgebildet ist, in einer Bereitschaftsstellung entgegen der Wirkung der Schlagfeder arretierbar ist und aus dieser unter der Wirkung der Schlagfeder in eine Sicherheitsstellung bringbar ist.

    [0007] In der Sicherheitsstellung liegt das Gegenlager an einem Wider­lager der fest mit dem Schlagbolzen verbundenen Schlagbolzen­mutter an, so daß die Feder letztendlich zwischen einem Radial­flansch am vorderen Ende des Schlagbolzens und mit diesem starr verbundener Schlagbolzenmutter am hinteren Ende - über das ent­riegelte Gegenlager - verspannt ist und daher auf den Schlag­bolzen keinen diesen bewegenden Druck mehr ausüben kann, so daß bei einem unbeabsichtigten Auslösen des Abzugsstollens den Schlagbolzen nicht mehr in Bewegung gesetzt wird. In der Be­reitschaftsstellung ist dagegen das Gegenlager entgegen der Federwirkung von der Schlagbolzenmutter fortbewegt und relativ zum Schlößchen festgelegt, so daß ein endlicher Bewegungsweg zwischen Gegenlager und Schlagbolzenmutter existiert, über den sich dann zum Auslösen eines Schusses Schlagbolzenmutter und Schlagbolzen bewegen können, wobei dieser Abstand so bemessen ist, daß der Schlagbolzen das Züdhütchen trifft, bevor die Schlagbolzenmutter an der rückwärtigen Seite des Gegenlagers zum Anliegen gelangt. Es wird damit eine einfache, aber wirk­same Sicherung gegen unbeabsichtigtes Auslösen eines Schusses aus der Feuerstellung erreicht.

    [0008] In bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß das Gegenlager mittels eines Spannschiebers in Spannstellung bringbar ist, wobei insbesondere das Gegenlager mittels einer Klinke in der Spannstellung arretierbar ist und die Klinke am Spannschieber vorgesehen ist und am Schlößchen angreift.

    [0009] Weiterbildungen sehen vor, daß die Klinke unter der Wirkung einer Feder in ihrer Raststellung erhalten wird bzw. daß die Klinke durch ein Betätigungsteil entriegelbarist.

    [0010] In einer äußerst bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung ist vorgesehen, daß das Schlößchen auf der Außenseite des Ver­schlußzylinders mit diesem verbunden ist, wobei insbesondere das Schlößchen mittels eines Muttergewindes mit einem äußeren Bolzengewinde des Verschlußzylinders verschraubt oder auch durch eine Steckverbindung verbunden ist. Hierdurch kann die erfindungsgemäße Vorrichtung nachträglich vorgesehen werden. Ein ansich bekanntes Schlößchen kann derart, d.h. mit einem solchen Bohrdurchmesser axial durchbohrt werden, daß sein ge­samter vorderer Teil mit dem Träger eines Außengewindes weg­fällt, es wird dann in die vordere Öffnung des Schlößchens ein Muttergwinde eingeschnitten. Am rückwärtigen Ende des Ver­schlußzylinders wird auf der Außenseite ein passendes Bolzenge­winde aufgebracht. Hierzu kann der Verschlußzylinder abgedreht und ein Ring mit einem entsprechenden Gewinde darauf befestigt werden, z.B. hart oder weich verlötet, verklebt, verschweißt, geschrumpft oder in anderer Weise befestigt oder das Gewinde direkt eingeschnitten werden. Nun sind Schlößchen und Verschluß­zylinder auf der Außenseite des letzteren befestigt, so daß im Inneren des rückwärtigen Teils des Verschlußzylinders und des Schlößchens ein Freiraum geschaffen wurde, in dem das das dort vorher vorhandene feste Gegenlager ersetzende bewegliche Gegen­lager angeordnet werden kann.

    [0011] Weiterhin wird die o.g. Aufgabe in einer anderen Ausgestaltung dadurch gelöst, daß das freie Ende der Schlagbolzenmutter mit einem den Weg des Schlagbolzens begrenzenden Drehgriff versehen ist, der einen am Schlößchen vor dem Auftreffen des Schlag­ bolzens auf das Zündhütchen anschlagenden Stift aufweist.

    [0012] Die Schlagbolzenmutter einer für das Modell 98 von Mauser aus­gebildeten Handspanneinrichtung weist an ihrer dem Benutzer zugewandten Stirnseite einen Drehgriff auf, der durch Dreh­bewegung um ca. 90 Grad aus der Feuer- in die Sperrstellung bringbar ist. Dieser Drehgriff ist als Anbauteil ausgebildet und an jeder Waffe des Modells 98 und diesem nachempfundenen anbringbar, so daß keine aufwendigen und kostspieligen Umbau­arbeiten an der Waffe erforderlich sind.

    [0013] In der Sperrstellung begrenzt der Anschlagstift des Drehgriffs den Schlagweg des Schlagbolzens, indem der Stift derart am Drehgriff angeordnet ist, daß er vor dem Auftreffen des Schlag­bolzens auf das Zündhütchen einer eingelegten Patrone am Schlöß­chen anschlägt und dadurch die Zündung der Patrone verhindert. Beim Aufschlagen des Stifts am Schlößchen hat der Schlagbolzen vorteilhaft etwa 95% des Schlagwegs zurückgelegt, so daß die restliche Strecke des Schlagwegs auch bei einer unzeitigen Entsicherung und ohne neues Spannen der Handspanneinrichtung für die Zündung der Patrone nicht ausreicht.

    [0014] Der in Verlängerung der Schlagbolzenmutter aufgesetzte Dreh­griff ermöglicht auch die Verwendung eines niedrigst montierten Zielfernrohrs, da er die Oberseite des Schlagbolzens und des Verschlusses nicht überragt. Mit dieser erfindungsgemäßen Hand­spanneinrichtung wird das bisherige Höchstmaß an Sicherheit bei diesem System übertroffen und die Handhabung der Waffe an die durch die Sicherheitsbestimmungen gegebenen Erfordernisse angepaßt.

    [0015] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der Anschlagstift an der Außenseite des Drehgriffs achsparallel zum Schlößchen aufge­setzt. Um der Bewegung des Schlagbolzens beim Abfeuern folgen zu können, ist der Anschlagstift in Feuerstellung des Dreh­ griffs in axialer Verlängerung des Raststollens am Drehgriff vorgesehen.

    [0016] Vorteilhaft ist das Schlößchen mit einer den Anschlagstift auf­nehmenden Nut versehen, um eine unbeabsichtigte Drehung des Drehgriffs in der Schließstellung und bei entspannter Schlag­feder zu verhindern.

    [0017] Ein einfaches Anbringen des Drehgriffs an der Schlagbolzen­mutter wird dadurch erreicht, daß der Drehgriff an der der Schlagbolzenmutter anliegenden Stirnseite einen koaxialen Bol­zen mit Außengewinde und die Schlagbolzenmutter eine den Bolzen aufnehmende Bohrung mit Innengewinde oder umgekehrt aufweist. Die Manipulationen, die bei dieser Befestigungsart an der Hand­spanneinrichtung vorzunehmen sind, beschränken sich auf ein Minimum und sind ohne Schwierigkeiten durchführbar, so daß das Anbringen der Sicherung schnell und kostengünstig vonstatten geht.

    [0018] Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Drehgriff an der der Schlagbolzenmutter anliegenden Stirnseite eine ihn mit der Schlagbolzenmutter verbindende Steckverbindung aufweist. Auch hier ist die Sicherung sehr kostengünstig und ohne Aufwand befestigbar.

    [0019] Vorteilhaft weist der Drehgriff eine Handhabe in Form eines pilzförmigen Drehteils oder einer Daumenauflage auf. Diese griffgünstig ausgebildete Handhabe erleichtert das Spannen der gesicherten Handspanneinrichtung, so daß bei Bedarf die Feuer­bereitschaft der Waffe unverzüglich hergestellt werden kann.

    [0020] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Sichern von Repetierbüchsen unter Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert sind. Dabei zeigt:

    Fig. 1 eine erste Ausführungsform mit ausgelösten Schlagbolzen, nach Abfeuern der Büchse im Längs­schnitt (Figur 1a) und mit Aufsicht auf den hinteren Bereich (Figur 1b);

    Fig. 2 die gleiche Ausführungsform in gespannter, feuer­bereiter Stellung, wobei die Figur 2a den gleichen Längsschnitt, die Figur 2b einen hierzu im hin­teren Bereich vorgenommenen Längsschnitt dar­stellt;

    Fig. 3 ebenfalls die gleiche Ausführungsform nun in ge­sicherter Stellung, ebenfalls wieder im Längs­schnitt (Figur 3a bzw. in Teilaufsicht Figur 3b);

    Fig. 4 eine andere Ausführungsform einer Sicherungsein­richtung im gespannten und gesicherten Zustand;

    Fig. 5 die gleiche Einrichtung im entspannten und ge­sicherten Zustand; und

    Fig. 6a bis 6c einen als Anbauteil ausgebildeten Drehgriff mit Anschlagstift.



    [0021] Bei der in Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausführungsform ist zunächst ein Verschlußzylinder 1 in noch darzustellender Weise mit einem Schlößchen 2 versehen. Im Verschlußzylinder 1 ist der Schagbolzen 3 geführt, der an seinem rückwärtigen Ende mit einer Schlagbolzenmutter 4 versehen ist. Im rückwärtigen Ende des Verschlußzylinders 1 ist ein Gegenlager 5 für eine auf den Schlagbolzen 3 wirkende und diesen gegen das Zündhüt­chen einer in den Lauf einer Büchse, die mit dem Verschluß­ zylinder 1 versehen ist, eingelegten Patrone drückenden Schlag­feder 5a angeordnet. Die Schlagbolzenmutter 4 wirkt mit einem Abzugsstollen 8 zusammen, hinter dem sie durch Betätigung zweier miteinander korrespondierender Spannkurven (nicht dargestellt) entgegen der Wirkung der Schlagfeder 5a arretierbar ist (Fi­guren 2 und 3) und durch den sie bei Betätigung desselben frei­gebbar ist, so daß die Schlagfeder 5a frei auf den Schlagbolzen 3 einwirken kann.

    [0022] Während bei bekannten Verschlußzylindern 1 das Schlößchen 2 innenseitig des Verschlußzylinders 1 mit diesen verbunden ist, wobei die Verbindung ein festes Gegenlager für die Schlagfeder 5a bildet, sieht die erfindungsgemäße Ausgestaltung vor, daß das Schlößchen 2 mit dem Verschlußzylinder 1 auf der Außenseite desselben verbunden ist. Hierzu kann der Verschlußzylinder 1 in seinem rückwärtigen Teil ein Bolzengewinde 11 aufweisen, daß mit einem entsprechenden Muttergewinde 12 des Schlößchens 2 zusammenwirkt, so daß Schlößchen 2 und Verschlußzylinder 1 fest miteinander verbunden sind. Hierdurch wird im rückwärtigen Innenraum des Verschlußzylinders 1 Platz für das separate Ge­genlager 5 geschaffen, daß über eine beschränkte Strecke axial gleitbar im Verschlußzylinder 1 angeordnet ist. Mit dem Gegen­lager 5 wirkt an seiner der Schlagfeder 5a abgewandten Seite eine Spannstange 6 zusammen, die in einer achsparallelen Nut der Schlagbolzenmutter 4 geführt wird, über diese aus dem Schlößchen 2 hinausragt und an ihrem rückwärtigen, d.h. dem Gegenlager 5 abgewandten Ende einen nach oben gerichteten Zapfen 6a trägt.

    [0023] Der Zapfen 6a greift in einen Spannschieber 7 ein, mit dessen innerer Stirnseite er zusammenwirkt. Der Spannschieber 7 hat auf seiner Oberseite eine anatomisch der Daumenform angepaßte Betätigungsfläche 7a.

    [0024] Am Spannschieber 7 ist eine schwenkbare Klinke 9 vorgesehen (insbesondere Figur 2b) die einen vorderen Haken 13 aufweist. Sie steht unter Einwirkung einer Feder 14, die sie im Uhrzeiger­sinn um einen Zapfen 15 herumdrückt, so daß der Haken 13 einen Rand 16 des Schlößchens 2 umgreift.

    [0025] Es ist weiterhin ein Betätigungsknopf 17 vorgesehen, mit dem die Verrastung zwischen Haken 13 und Vorsprung 16 des Schlöß­schens 2 entriegelt werden kann.

    [0026] Die Figur 1 zeigt die ausgelöste Stellung des Schlagbolzens nach Abfeuern. Die Waffe befindet sich in Ruhestellung. Zum erneuten Spannen wird mittels Kammerstengel 34 (Fig. 4 ff) über zwei nicht dargestellten, miteinander korrespondierenden Spann­kurven die Schlagbolzenmutter 4 mit dem Schlagbolzen 3 entgegen der Wirkung der Schlagbolzenfeder 5a zurückbewegt, bis der Ab­zugsstollen 8 von der Schlagbolzenmutter aufspringt und letztere in der gespannten Stellung blockiert (Figur 2a). Der Spann­schieber ist dabei mit seiner Klinke 9 am Vorsprung 16 des Schlößchens 2 verrastet und wird hierdurch in dieser Stellung gehalten. Gleichzeitig hält er über die Spannstange 6 das Gegen­lager 5 entgegen der Federwirkung ebenfalls in seiner vorderen Stellung (ebenfalls Figur 2a).

    [0027] In der Bereitschaftsstellung (Figur 2a) ist das Gegenlager 5 entgegen der Wirkung der Schlagfeder 5a von der Schlagbolzen­mutter 4 entfernt angeordnet und relativ zum Schlößchen 2 fest­gelegt, so daß ein endlicher Bewegungsweg A zwischen Gegenlager 5 und Schlagbolzenmutter 4 existiert, über dem sich dann zum Auslösen eines Schusses Schlagbolzenmutter 4 und Schlagbolzen 3 bewegen können, wobei dieser Abstand so bemessen ist, daß der Schlagbolzen 3 das Zündhütchen trifft, bevor die Schlag­bolzenmutter 4 an der rückwärtigen Seite des Gegenlagers 5 zum Anliegen gelangt.

    [0028] In dieser Stellung ist dann die Waffe gespannt, der Spann­ schieber befindet sich in seiner vorderen, verrasteten und damit das verschiebbare Gegenlager in einer Spannstellung blockierenden Position. Durch Auslösen des Abzugsstollens 8 kann die Waffe abgefeuert werden.

    [0029] Um die Waffe gegen ein unbeabsichtigtes Abfeuern zu sichern, kann nun die Verrastung des Spannschiebers 7 gelöst werden, in dem die Klinke 9 zu Seite gedrückt wird. Damit wird der Spann­schieber freigegeben und kann unter der Wirkung der Schlagfeder 5a über das bewegliche Gegenlager 5 nach hinten gedrückt werden.

    [0030] In der Sicherheitsstellung (Figur 3a) liegt das Gegenlager 5 an einem Widerlager 10 der fest mit dem Schlagbolzen 3 verbun­denen Schlagbolzenmutter 4 an, so daß die Schlagfeder 5a letzt­endlich zwischen einem Radialflansch 3 am vorderen Ende des Schlagbolzens 3 und mit diesem starr verbundener Schlagbolzen­mutter 4 am hinteren Ende - über das entriegelte Gegenlager 5 ver­spannt ist, wodurch ein nach außen kräftefreies System ge­bildet ist, so daß beim unbeabsichtigten Abziehen des Abzugs­stollens 8 der Schlagbolzen in Ruhe verbleibt.

    [0031] Um die Waffe wieder feuerbereit zu machen, wird der Spann­schieber 7 über die Betätigungsfläche 7a nach vorne gedrückt, bis der Haken 13 der Klinke 9 hinter dem Vorsprung 16 einrastet, so daß das Gegenlager 5 ebenfalls wieder in seiner vorderen Stellung der Figur 2 blockiert ist.

    [0032] Die Figur 4 zeigt einen Verschluß 1 mit einem Schlößchen 2, einem im Verschlußzylinder 1 axial geführten Schlagbolzen 3 und einer mit diesem verbundenen Schlagbolzenmutter 4. Die Schlagbolzenmutter 4 weist auf ihrer dem Schlagbolzen 3 abge­wandten Seite einen Drehgriff 25 auf, der als Anbauteil an die Schlagbolzenmutter 4, z.B. über eine Schraub-, Steck-, oder an­dere Verbindung, welche ihrerseits durch Verklebung, Ver­schweißung oder dergleichen angebracht ist, montiert wird. Der Drehgriff 25 besitzt einen an seiner Außenseite angebrachten Anschlagstift 26. Zudem weist die Schlagbolzenmutter 4 einen Raststollen 27 auf der mit einem, diesen arretierenden Abzugs­stollen 8 zusammenwirkt. In Feuerstellung des Drehgriffs 25 liegt der Anschlagstift 26 hinter dem Raststollen 27 (ge­strichelte Darstellung) und kann der Bewegung der Schlagbolzen­mutter 4 und somit des Schlagbolzens 3 beim Abfeuern folgen. Durch Drehung des Drehgriffs 25 um ca. 90 Grad gegen den Uhr­zeigersinn wird der Anschlagstift 26 verdreht und tritt aus der Lage hinter dem Raststollen 27 hervor. Er liegt nun nicht mehr hinter dem Raststollen 27, sondern in axialer Verlängerung hinter dem Schlößchen 2. Durch Betätigung des Abzugsstollens 8 in Richtung des Pfeils 29 wird der Raststollen 27 entriegelt, woraufhin sich die Schlagbolzenmutter 4 und der Schlagbolzen 3 in Richtung einer eingelegten Patrone bewegen. Nach Überwindung von ca. 95% des zur Zündung der eingelegten Patrone erforder­lichen Schlagwegs schlägt der Anschlagstift 26 an der Außen­seite des Schlößchens 2 an und arretiert dadurch die weitere Bewegung der Schlagbolzenmutter 4 und des Schlagbolzens 3. Um eine unbeabsichtigte Drehung des Drehgriffs 25 aus dieser Po­sition zu verhindern, weist das Schlößchen 2 an der Anschlag­stelle eine Nut 30 auf, in die der Anschlagstift 26 eingreift.

    [0033] Die Waffe wird aus dieser gesicherten Stellung heraus dadurch feuerbereit gemacht, daß der Benutzer den Drehgriff 25 an der Handhabe 31 ergreift und ihn gegen den Druck der (nicht darge­stellten) Schlagfeder soweit nach hinten zieht, bis der Abzugs­stollen 8 vor dem Raststollen 27 der Schlagbolzenmutter 4 auf­springt. Durch Drehung des Drehgriffs 25 um 90 Grad im Uhr­zeigersinn wird die Sperrung aufgehoben und die Waffe feuerbe­reit.

    [0034] Die Figuren 6a bis 6c zeigen den als Drehteil ausgebildeten Drehgriff 25 in detaillierterer Ansicht. Bei der in Figur 6a dargestellten axialen Draufsicht ist die achsparallele Lage des Anschlagstiftes 26 erkennbar sowie die den Drehgriff 25 begrenzende Handhabe 31. Bei der in Figur 6b dargestellten Seitenansicht des Drehgriffs 25 ist die als Gewindebolzen 32 ausgeführte Verbindungseinrichtung zur Schlagbolzenmutter 4 dargestellt. Figur 6c zeigt eine andere Verbindungseinrichtung zur Schlagbolzenmutter 4 mit einer Anordnung 33 im Drehgriff 25.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Sichern von Repetierbüchsen, wobei in einem Schlößchen eine Schlagbolzenmutter geführt ist, die mit einem in einem Verschluß geführten Schlagbolzen verbunden ist, der unter der Einwirkung einer Schlagfeder steht und wobei die Schlagbolzenmutter in einer Spannstellung arre­tierbar ist und bei Freigabe aus der Spannstellung die Schlagfeder den Schlagbolzen gegen das Zündhütchen einer Patrone drückt, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gegenlager (5) der Spannfeder (5a) axial verschiebbar ausgebildet ist, in einer Bereitschaftsstellung entgegen der Wirkung der Schlagfeder (5a) arretierbar ist und aus dieser unter der Wirkung der Schlagfeder (5a) in eine Sicherheitsstellung bringbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenlager (5) mittels eines Spannschiebers (7) in Spannstellung bringbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenlager (5) mittels einer Klinke (9) in der Spannstellung arretierbar ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinke (9) am Spannschieber (7) vorgesehen ist und am Schlößchen (2) angreift.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinke (9) unter der Wirkung einer Feder (14) in ihrer Raststellung erhalten wird.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Klinke durch ein Betätigungsteil (17) entriegelbar ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlößchen (2) auf der Außenseite des Verschlußzylinders (1) mit diesem verbunden ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlößchen (2) mittels eines Muttergewindes (12) mit einem äußeren Bolzengewinde (11) des Verschlußzylinders (1) verschraubt ist.
     
    9. Vorrichtung zum Sichern von Repetierbüchsen, wobei in einem Schlößchen eine Schlagbolzenmutter geführt ist, die mit einem in einem Verschluß geführten Schlagbolzen verbunden ist, der unter der Einwirkung einer Schlagfeder steht und wobei die Schlagbolzenmutter in einer Spannstellung arre­tierbar ist und bei Freigabe aus der Spannstellung die Schlagfeder den Schlagbolzen gegen das Zündhütchen einer Patrone drückt, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende der Schlagbolzenmutter (4) mit einem dem Weg des Schlag­bolzens (3) begrenzenden Drehgriff (25) versehen ist, der einen am Schlößchen (2) vor dem Auftreffen des Schlagbolzens (3) auf das Zündhütchen anschlagenden Stift (26) aufweist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlagstift (26) an der Außenseite des Drehgriffs (25) achsparallel zum Schlößchen (2) angeordnet ist.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlagstift (26) in Feuerstellung des Drehgriffs (25) in axialer Verlängerung des Raststollens (27) am Dreh­griff (25) vorgesehen ist.
     
    12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlößchen (2) mit einer den An­schlagstift (26) aufnehmenden Nut (30) versehen ist.
     
    13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Drehgriff (25) an der der Schlag­bolzenmutter (4) anliegenden Stirnseite einen koaxialen Bolzen (32) mit Außengewinde und die Schlagbolzenmutter (4) eine den Bolzen (32) aufnehmende Bohrung mit Innenge­winde oder umgekehrt aufweist.
     
    14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Drehgriff (25) an der der Schlag­bolzenmutter (4) anliegenden Stirnseite eine ihn mit der Schlagbolzenmutter (4) verbindende Steckverbindung (33) aufweist.
     
    15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Drehgriff (25) eine Handhabe (31) in Form eines pilzförmigen Drehteils oder eine Daumenauf­lage aufweist.
     




    Zeichnung