[0001] Die Erfindung betrifft eine Hohlladung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der US-PS 3,077,834 ist eine Hohlladung bekannt, die eine Sprengstoffüllung
aufweist, die eine Einlage umgibt, wobei die Einlage einen Hohlraum begrenzt, während
auf der der Einlage abgewandten Seite der Sprengstoffüllung eine Übertragungsladung,
die von einem Initialzünder gezündet wird, angeordnet ist. Bei einer gegebenen Hohlraumform
und bei einem gegebenen Abstand des Hohlraumes vom Zünder liegt damit der Auftreffwinkel
des Detonationsstrahles fest. Will man die punktförmige Zündung durch eine ringförmige
Zündung ersetzen, sind besondere Maßnahmen zu treffen. Hierzu ist es aus der DE-AS
11 42 537 bekannt, benachbart zu dem Initialzünder und mit Abstand zu der Spitze der
Einlage eine inerte Scheibe vorzusehen, die abgesehen von der Stelle, an der sich
der Initialzünder befindet, von der Sprengstoffüllung umgeben ist. Die Sprengstoffüllung
benachbart zu der inerten Scheibe bildet die Übertragungsladung. Dieser Aufbau erfordert
eine relativ große Bauhöhe.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Hohlladung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zu schaffen, die mit verringerter Bauhöhe auskommt.
[0004] Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und dem
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der beigefügten Abbildung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert, in der eine Hohlladung im Schnitt dargestellt
ist.
[0007] Die dargestellte rotationssymmetrische Hohlladung besitzt eine Hülse 1, beispielsweise
aus Kunststoff oder dergleichen, zur Aufnahme einer Sprengstoffüllung 2, die eine
spitzkegelige Einlage 3 umgibt, die einen Hohlraum 4 begrenzt. Die Einlage 3 kann
aus einem für Hohlladungen üblichen Material, beispielsweise Kupfer, Blei oder dergleichen
bestehen. Die Sprengstoffüllung 2 besitzt stirnseitig eine Ausnehmung 5, in die ein
Schichtkörper 6 eingesetzt ist, der aus mehreren Schichten 7, 8 aus einem inerten
Material besteht. Die Schichten 7, 8 sind abwechselnd angeordnet, wobei die Schichten
7 aus dichterem Material und die Schichten 8 aus weniger dichtem Material bestehen,
so daß die Schallausbreitung in den Schichten 7, 8 mit unterschiedlicher Geschwindigkeit
erfolgt. Die Schichten 7, 8 besitzen ferner unterschiedliche Stärken. Eine weitere
Schicht 9 ist mit den Schichten 7, 8 zu dem Schichtkörper 6 verbunden und befindet
sich an der Stirnseite der Sprengstoffüllung 2. Die Schicht 9 ist eine Sprengstoffolie.
Die Sprengstoffüllung 2 ist ferner in ein Fußteil 10 eingesetzt, das eine Bohrung
11 zum Einsetzen eines (nicht dargestellten) Initialzünders aufweist. Benachbart zu
der als Sprengstoffolie ausgebildeten Schicht 9 ist die Ausnehmung 5 zum Außenrand
der Sprenstoffüllung 2 hin abgeschrägt. Das Fußteil 10 liegt mit seiner Innenseite
an der freien Seite der Schicht 9 an.
[0008] Die aus Sprengstoffolie bestehende Schicht 9 erstreckt sich im wesentlichen (bis
auf den abgeschrägten Außenrand der Sprengstoffüllung 2) über die gesamte Stirnseite
der Sprengstoffüllung 2, während die Schichten 7, 8 etwa halben Durchmesser im Vergleich
zum Durchmesser der Sprengstofffüllung 2 aufweisen. Der Scheibenkörper 6 ist mit
relativ großem Abstand zu der Spitze der Einlage 3 angeordnet.
[0009] Der als Detonationswellenlenker dienende Scheibenkörper 6 bewirkt durch seinen Aufbau,
daß die von der Sprengstoffolie 9 erzeugte Stoßwelle stark abgebaut wird, so daß im
Zentrum der Sprengstoffüllung keine Initiierung erfolgt, vielmehr die Sprengstoffüllung
2 durch die Sprengstoffolie 9 nur ringförmig am Rand angefeuert wird. Die Zusammensetzung
der Sprengstofffolie 9 hängt von der zu initiierenden Sprengstoffüllung 2 und von
der Stärke der Zündung des Initialzünders ab. Die Sprengstoffolie 9 ersetzt die sonst
übliche Übertragungs- und Verteilerladung. Sie kann aus einem hochenergetischen, relativ
empfindlichen Sprengstoff bestehen, der in eine Kunststoffmatrix eingebettet ist.
Beispielsweise kann man bei einer 96mm-Hohlladung eine Sprengstoffolie 9 einer Stärke
von 4 mm und einer Zusammensetzung von 85% PETN und 15% Kunststoffbinder bei einer
Sprengstoffüllung aus 85% RDX und 15% TNT verwenden. Hierbei kann das Verhältnis
der Länge (L) der Hohlladung zum Durchmesser (D) 1,3 betragen, während bei konventionellen
Hohlladungen dieses Verhältnis 2 beträgt.
[0010] Für die Schicht 7 aus dichterem Material empfiehlt sich ein Metall, beispielsweise
Stahl. Als weniger dichtes Material für die Schicht 8 hat sich Kunststoff, beispielsweise
Silikonkautschuk, bewährt.
1. Hohlladung mit einer Sprengstoffüllung, die eine insbesondere spitzkegelige Einlage
umgibt, wobei die Einlage einen Hohlraum begrenzt, und mit einem Initialzünder, wobei
zwischen Initialzünder und Sprengstoffüllung ein inerter Scheibenkörper zur Ausbildung
einer ringförmigen Zündzone vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Scheibenkörper (6) aus mehrereren Schichten (7, 8) unterschiedlicher Dichte
und Schallgeschwindigkeit besteht und auf der dem Initialzünder zugewandten Seite
eine weitere Schicht (9) in Form einer Sprengstoffolie trägt.
2. Hohlladung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten (7, 8) unterschiedlicher
Dichte unterschiedliche Stärken haben.
3. Hohlladung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten (7,
8) unterschiedlicher Dichte abwechselnd mit höherer und niedrigerer Dichte angeordnet
sind.
4. Hohlladung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Schicht (9) in Form der Sprengstoffolie im wesentlichen über die gesamte Stirnseite
der Sprengstoffüllung (2) erstreckt.
5. Hohlladung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten
(7, 8) unterschiedlicher Dichte etwa halben Durchmesser im Vergleich zum Durchmesser
der Sprengstoffüllung (2) aufweisen.
6. Hohlladung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
von Länge der Hohlladung zum Durchmesser der Hohlladung bei spitzkegeliger Einlage
(3) etwa 1,3 ist.
7. Hohlladung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Werkstoff für die Schicht (7) ein Metall und als Werkstoff für die Schicht
(8) ein Kunststoff vorgesehen ist.
8. Hohlladung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Metall Stahl und als Kunststoff Silikonkautschuk vorgesehen ist.