[0001] Die Erfindung betrifft eine Dosierpumpe nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Eine derartige Dosierpumpe ist aus dem DE-GM 77 33 135 bekannt.
Bei den bekannten gegen Druck arbeitenden Dosierpumpen führt das Eintreten von Luft
oder Gas in die Pumpenkammer zur Leistungsverminderung oder sogar zum Ausfall der
mit der Pumpe zu betätigenden Dosiereinrichtung. Dieser Umstand tritt bei der Inbetriebnahme,
beim Wechsel des Dosiermittelbehälters und auch beim Ausgasen von Dosiermedien auf.
Das Gas wird beim Druckhub aufgrund des Gegendrucks im System in der Pumpenkammer
verdichtet und entspannt sich wieder beim Saughub. Durch dieses Luftpolster kann die
Dosierflüssigkeit weder angesaugt noch verdrängt werden. Diese Erscheinung tritt insbesondere
bei Dosierpumpen mit geringem Hubvolumen und hoher Hubfrequenz auf.
[0003] Herkömmliche Dosiereinrichtungen, z.B. Kolben-Membranpumpen sind zum Dosieren von
aggressiven Medien wie etwa Chlorbleichlauge ungeeignet, da sehr schnell Verschleißerscheinungen
vor allem in den Kolbendichtungen auftreten und somit die Lebensdauer solcher Pumpen
sehr gering ist. Es sind Dosierpumpen bekannt, die zwar für aggressive Medien geeignet
sind, diese sind aber nicht selbstentlüftend, so daß das Entlüften manuell erfolgen
muß. Das führt zu unregelmäßigem Pumpen und zu Unterbrechungen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Dosierpumpe der eingangs beschriebenen Art zu
schaffen, bei der die aufgeführten Nachteile vermieden werden. Insbesondere soll eine
Dosierpumpe geschaffen werden, die selbstansaugend und selbstentlüftend ist und beständig
gegen aggressive Medien und somit zum Dosieren aggressiver Medien geeignet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Dosierpumpe gelöst.
[0006] Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0007] Im weiteren erfolgt die Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand
der Figuren. Von den Figuren zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch die Dosierpumpe und
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Ablaufes der Antriebe der Dosierpumpe.
[0008] Die Dosierpumpe 1 weist ein Gehäuse 2 mit einem Pumpenkopf 3 auf. In dem Pumpenkopf
ist ein Vorförderraum 4 vorgesehen, der in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ringförmig
ausgebildet ist. An seinem unteren Ende ist der Vorförderraum über eine Bohrung 5
mit einer ein Saugventil 6 aufweisenden Saugleitung 7 verbunden. Vorzugsweise an ihrem
in vertikaler Richtung gesehen höchsten Punkt ist der Vorförderraum über eine Bohrung
8 mit einer ein Druckventil 9 aufweisenden Rücklaufleitung 10 verbunden. Über die
Saugleitung 7 und die Rücklaufleitung 10 ist die Dosierpumpe in der in Figur 1 gezeigten
Weise mit einem Dosiermittelbehälter 11 verbindbar.
[0009] Die eine vertikale Wand 12 des Vorförderraumes 4 weist eine konzentrisch angeordnete
ringförmige Vertiefung auf, die eine Dosierkammer 13 bildet. An der in vertikaler
Richtung gesehen höchsten Stelle ist die Dosierkammer 13 abgesichert über ein Druckventil
14 mit einem Dosierkanal 15 verbunden, welcher wiederum mit einer ein Druckventil
16 aufweisenden Dosierleitung 17 verbunden ist, die zu einer Dosierstelle führt.
[0010] Am in vertikaler Richtung gesehen unteren Rand der Dosierkammer mündet eine ein Saugventil
18 aufweisende Überströmleitung 19, die direkt mit der Bohrung 5 verbunden ist.
[0011] Gegenüber der Wandung 12 ist eine Membran 20 vorgesehen, die in Übereinstimmung mit
dem ringförmigen Vorförderraum ringförmig ausgebildet und an ihrem Rand ringsherum
eingespannt ist. Die Membran weist einen zentralen als Dosierteil 21 bezeichneten
Abschnitt und einen diesen ringförmig umgebenden als Außenabschnitt 22 bezeichneten
Abschnitt auf. Zwischen den Abschnitten 21 und 22 weist die Membran einen ringförmigen
Dichtring 23 auf. Die Wandung 12 weist gegenü ber dem Dichtring
23 eine die Dosierkammer 13 umgebende ringförmige Vertiefung 24 auf. Die Abmessungen
der ringförmigen Vertiefung und der Dichtung 23 sind so bemessen, daß bei Eingriff
des Dichtringes in die Vertiefung eine Abdichtung der Dosierkammer 13 gegenüber dem
übrigen Vorförderraum 4 erfolgt.
[0012] Auf den den Außenabschnitt 22 und den Dichtring 23 umfassenden Bereich der Membran
20 wirkt ein Druckstück 25 ein. Dieses ist in der in Figur 1 gezeigten Weise mit einem
Ankerstück 26 fest verbunden. Das Ankerstück 26 ist koaxial in einem im Gehäuse 2
angeordneten Hubmagneten 27 angeordnet. Mittels einer Druckfeder 28 ist das Ankerstück
und damit das Druckstück in die in Figur 1 gezeigte zurückgezogene Stellung vorgespannt.
Der Hub magnet ist so ausgebildet, daß bei Erregen desselben das Druckstück über das
Ankerstück in Richtung des Pfeiles 29 so bewegt wird, daß die Membran 20 auf die Wand
12 hin bewegt und der Dichtring 23 dicht in Eingriff mit der ringförmigen Vertiefung
24 gebracht wird. Bei Abschalten des Magneten wird das Druckstück und die damit verbundene
Membran durch die Wirkung der Druckfeder 28 in die in Figur 1 gezeigte Stellung zurückbewegt.
[0013] Das Ankerstück 26 und das Druckstück 25 weisen jeweils eine koaxiale Bohrung 30 auf.
In dieser ist koaxial ein Hubstößel 31 angeordnet. Dieser weist an seinem der Membran
zugewandten Ende eine Platte 32 auf, mit der er auf der Rückseite des Dosierteiles
21 der Membran angreift und mit diesem verbunden ist. Der Hubstößel weist einen Ansatz
33 auf, der auf seiner der Membran abgewandten Seite an dem Ankerstück anliegt und
somit eine axiale Bewegung in das Ankerstück hinein über die in Figur 1 gezeigte Stellung
hinaus begrenzt. Auf seiner der Membran zugewandten Seite dient der Anschlag als Widerlager
für eine Druckfeder 34, die den Hubstößel in die gezeigte Stellung vorspannt, bei
der der Anschlag 33 an dem Ankerstück anliegt. An dem der Membran abgewandten Ende
des Hubstößels 31 ist ein Exzenter 35 vorgesehen, der über eine Welle 36 von einem
Getriebemotor 37 angetrieben wird.
[0014] Im Betrieb wird zum Ansaugen der Dosierflüssigkeit das Druckstück 25 nach rechts
bei zum Anschlag gedrückt, wodurch gleichzeitig auch der Hubstößel 31 in die gezeigte
zurückgezogene Stellung bewegt wird. Die Membran 20 bewegt sich von der Wand 12 weg
und saugt das Dosiermedium aus dem Vorratsbehälter 11 an. Nach Ausführen des Saughubes
wird der Hubmagnet 27 erregt, wodurch über des Ankerstück 26 das Druckstück und der
Hubstößel in Richtung des Pfeiles 29 nach vorn bewegt werden. Der umlaufende Dichtring
23 taucht in die ringförmige Vertiefung 24 ein und wird gegen den Grund und die Seitenwände
desselben gepreßt, so daß die Dosierkammer 13 hermetisch gegen den übrigen Vorförderraum
4 abgedichtet ist. Die Dosierflüssigkeit, die nun in der Dosierkammer ist, ist vollständig
von der sich im übrigen Vorförderraum befindlichen Flüssigkeit abgetrennt. Luft oder
angesaugtes Gas steigt beim Ansaugen im Vorförderraum nach oben und wird zusammen
mit übriger Dosierflüssigkeit des Vorförderraumes durch en Außenabschnitt 22 über
das Druckventil 9 und die Rücklaufleitung 10 drucklos zurück in den Vorratsbehälter
11 gepumpt. Die Haltekraft des Hubmagneten 27 ist dabei so ausgelegt, daß die Kraft
größer ist als der Gegendruck in dem zu dosierenden System.
[0015] Nun wird der Exzenter 35 über den Motor 37 so angetrieben, daß sich der Hubstößel
31 in Richtung des Pfeiles 29 weiter nach vorne in die Dosierkammer 13 bewegt und
den Dosierteil 21 der Membran in die Dosierkammer 13 hineindrückt, wodurch die darin
befindliche Flüssigkeit über den Dosierkanal 15 in die Dosierleitung 17 zu der Dosierstelle
gefördert wird. Da die Zuhaltekraft des Hubmagneten 27 auf den Dichtring größer ist
als die Gegenkraft durch den Flüssigkeitsdruck im System, wird ein Austreten des Dosiermediums
in den Vorförderraum verhindert. Erst nachdem der Exzenter 35 seinen höchsten Punkt
überlaufen hat und der Hubstößel 31 mit dem Dosierteil der Membran durch die Federkraft
zurü ckbewegt ist, schaltet der Hubmagnet 27 ab, und das Ankerstück 26
wird mit dem damit fest verbundenen Druckstück mit Hilfe der Druckfeder 28 zurückbewegt,
wodurch erneut Flüssigkeit angesaugt wird.
[0016] Um zu verhindern, daß sich während des Rückhubes der Membran bei noch geschlossenem
Dichtring ein Vakuum in der Dosierkammer 13 bildet, ist die Überströmleitung 19 vorgesehen.
Bei Unterdruck öffnet das Saugventil, und es strömt Dosierflüssigkeit in die Dosierkammer
13.
[0017] In der Figur 2 zeigt die obere Kurve die Bewegung des Exzenters und damit des Hubstößels,
und die untere Kurve zeigt die Bewegung des Ankers bzw. die Erregung des Hubmagneten.
Während der Phase des Saughubes A wird der Exzenter so bewegt, daß sich der Hubstößel
31 bis in die am weitesten zurückgezogene Stellung zum Zeitpunkt B bewegt. Der Anker
des Hubmagneten befindet sich in seiner am weitesten zurückgezogenen Stellung Bʹ.
Im nächsten Takt wird der Hubmagnet 27 betätigt, so daß der Anker und damit das Druckstück
in Richtung des Pfeiles 29 nach vorne bewegt werden und der Dichtring 23 mit der ringförmigen
Vertiefung 24 abdichtend in Eingriff gelangt (Cʹ). Gleichzeitig wird der Hubstößel
durch seinen Anschlag am Ankerstück mit nach vorne bewegt (C). Die Drehbewegung des
Exzenters, die etwas langsamer abläuft als die Vorwärtsbewegung des Ankerstückes,
setzt sich im Leerlauf von Punkt B nach Punkt D fort und trifft dort wieder auf den
Hubstößel, der nun weiter nach vorne bewegt wird auf Punkt E hin und der nun seinen
Dosierhub ausführt. Kurz nach Beendigung des Dosierhubes wird bei Punkt F die Erregung
des Hubmagneten beendet, so daß der Anker in seine zurückgezogene Stellung bewegt
wird. Der Hubstößel wird währenddessen gegen den Exzenter gedrückt und läuft bei Weiterbewegung
desselben in die zurückgezogene Stellung zurück. Dabei kann die Ansteuerung des Hubmagneten
zum Beispiel über Nocken am Exzenter erfolgen. Bei Ausführung ist eine entsprechende
elektrische Steuerung vorzusehen.
[0018] Die Membran ist beispielsweise aus einem Material wie PTFE gebildet.
[0019] Anstelle des oben beschriebenen Antriebes können auch ausschließlich Exzenterantriebe,
zwei Hugmagnete oder hydraulische oder pneumatische Zylinder vorgesehen sein.
[0020] Bei der beschriebenen Ausführungsform steht der Vorförderraum 4 einmal über die Bohrung
5 direkt und zum anderen über die Überströmleitung 19 mit dem Dosiermittelbehälter
11 in Verbindung. In einer anderen Ausführungsform erfolgt die Verbindung zu der Saugleitung
7 ausschließlich über die Überströmleitung 19, wodurch eine mechanische Vereinfachung
erreicht wird. Bei der gezeigten Ausführungsform besteht allerdings der Vorteil, daß
der von dem Dichtring 23 gegenüber der Dosierkammer 13 abgetrennte übrige Vorförderraum
4 direkt einerseits mit der Saugleitung und andererseits mit der Rücklaufleitung in
Verbindung steht.
[0021] Eine mögliche Variante der Ansteuerung ergibt sich daraus, daß nach dem anfänglichen
Entlüften die Vorfördermembrane 22 z.B. nur bei jedem fünften oder zehnten Hub des
Hubstößels 31 mit nach hinten bewegt wird. Das Dosiermedium wird bei dieser Betriebsart
dann über die Überströmleitung 19 angesaugt. Der Vorteil dieser Ansteuerung liegt
in einer Schonung der Membrane und der Abdichtung 23 bei gleichzeitiger ständig gewährleisteter
Entlüftung durch das regelmäßige Öffnen des Vorförderraumes. Zu diesem Zweck ist eine
Steuerung zum entsprechenden Ansteuern des Hubmagneten 27 vorgesehen.
1. Dosierpumpe (1) mit einer eingangsseitig mit einem Vorförderraum (4) und ausgangsseitig
mit einer Dosierstelle verbundenen Dosierkammer (13), wobei der Vorförderraum (4)
über eine ein Saugventil (6) aufweisende Saugleitung (7) und eine eine Druckventil
(9) aufweisende Rücklaufleitung (10) mit einem Dosiermittelbehälter (11) verbindbar
ist, und mit einer Membran (20) zum Vorfördern in den Vorförderraum (4) hinein, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Dosierteil (21) der Membran (20) z
ur Ausführung des Dosierhubes mit der Dosierkammer (4) zusammenwirkt und zu diesem
Zweck gesondert antreibbar ist.
2. Dosierpumpt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abdichtung (23) vorgesehen
ist, die beim Dosierhub die von dem Dosierteil (21) beaufschlagte Dosierkammer (13)
zu dem übrigen Vorförderraum (4) abtrennt.
3. Dosierpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenzeichnet, daß der Dosierteil (21)
allseitig von einem Außenabschnitt der Membran (22) umgeben ist.
4. Dosierpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dosierteil (21) im
wesentlichen konzentrisch zu dem Außenabschnitt (22) angeordnet ist.
5. Dosierpumpe nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran
(20) einen die Abdichtung bildenden und den Dosierteil (21) gegen den Außenabschnitt
(22) begrenzenden Dichtungsabschnitt (23) aufweist.
6. Dosierpumpe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsabschnitt
(23) ringförmig ausgebildet ist und zur Abdichtung mit einer die Dosierkammer (13)
umgebenden ringförmigen Vertiefung (24) zusammenwirkt.
7. Dosierpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster
Antrieb (31-37) vorgesehen ist, der während des Dosierhubes auf den Dosierteil (21)
einwirkt.
8. Dosierpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter
Antrieb (25-28) vorgesehen ist, der wenigstens auf den Außenabschnitt (22) einwirkt.
9. Dosierpumpe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Antrieb (25-28)
die Membran (20) zum Zwecke des Vorförderns zwischen einer zurückgezogenen und einer
vorgeschobenen Stellung hin- und herbewegt und der erste Antrieb (31-37) in der vorgeschobenen
Stellung eingeschaltet wird.
10. Dosierpumpe nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Antrieb
(25-28) durch einen Elektromagneten (27) in die vorgeschobene Stellung und durch eine
Druckfeder (28) in die zurückgezogene Stellung bewegbar ist.
11. Dosierpumpe nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Antrieb (31-37) durch einen Nockenantrieb steuerbar ist.