[0001] Die Erfindung geht aus von einer Prüfvorrichtung für gegurtete elektronische Bauelemente
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Aus einem Prospekt vom Oktober 1985 der Schweizer Firma Ismeca ist eine Gurtbestückungsmaschine
mit elektrischem Test bekannt, mit welcher ein leeres Gurtband, welches Nester genannte
Vertiefungen zur Aufnahme der Bauelemente enthält, von einer Vorratsrolle durch eine
Bestückungsposition zu einer Aufwickelrolle geführt wird. An der Bestückungsstation
werden die mit Hilfe eines Vibrators vereinzelten Bauelemente nach Durchlaufen einer
Teststation seitlich an den Gurt herangeführt, mit Hilfe eines Greifers aufgenommen
und nach dessen Verschwenken um 90° in ein Nest des Gurtes abgelegt. Schlechte Bauelemente
werden in ein Ausschußgefäß abgeworfen. Anschließend wird ein von einer Rolle abgezogenes
Deckband über die Nester mit den geprüften Bauelementen gelegt und mit dem Gurt verklebt.
Diese Bestückungsmaschine kann in einen sogenannten Testhandler umgebaut werden, mit
dem sich bereits gegurtete Bauelemente nach Herausnahme aus dem Gurt prüfen und anschließend
wieder in den Gurt einsetzen lassen. Ein solcher Umbau ist jedoch immer nur für eine
Bauelementgröße möglich, für Bauelemente mit anderen Abmessungen muß ein anderer Umbausatz
verwendet werden.
[0003] Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine universell
für Bauelemente verschiedenster Abmessungen einstellbare Prüfvorrichtung zu schaffen,
die keinen Umbau für unterschiedliche Bauelemente und damit Gurtabmessungen erfordert,
sondern sich mit wenigen Handgriffen - oder auch programmgesteuert - auf unterschiedliche
Abmessungen einstellen läßt.
[0004] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung und Einstellbarkeit des Greifes in Horizontalrichtung
gegenüber der Gurtführung können seine Greifelemente einfach und schnell auf unterschiedliche
Bauelemente ausgerichtet werden, die in Gurten unterschiedlicher Breite und unterschiedlicher
Nesttiefe an die Prüfstation transportiert werden. Hierzu braucht lediglich der den
Greifer tragende Support horizontal so verschoben und eine Führungsschiene für den
Gurt vertikal so eingestellt zu werden, daß das an der Entnahme- bzw. Gurtbestückungsposition
befindliche Greifelement etwa auf die Mitte des vom Gurt herantransportierten Bauelementes
ausgerichtet ist und bei seinem Abwärtshub sich bis zur Oberfläche des Bauelementes
absenkt und dieses ansaugen kann. Dieser Hub darf konstant sein, da die unterschiedliche
Höhe der Bauelemente durch die vertikale Führungsschieneneinstellung berücksichtigt
wird.
[0005] Für die genaue Positionierung der zu prüfenden Bauelemente in der Kontaktierstation
werden diese zweckmäßigerweise zuvor in der Ausrichtstation so ausgerichtet, daß sie
beim Ankommen in der Kontaktierstation die richtige Lage zur Kontaktierung mit den
Prüfkontakten haben. Eine zweckmäßige Ausgestaltung des Ausrichtwerkzeugs besteht
in Form zweier Richtbackenpaare, wobei die parallelen beiden Backen jedes Paares bei
einer aufeinander zu gerichteten Bewegung das dazwischen befindliche Bauelement parallel
zu den Backen ausrichten, während anschließend die Backen des anderen Paares das Bauelement
in hierzu senkrechter Richtung in die gewünschte Ausrichtlage verschieben, in welcher
es dann vom Greifer aufgenommen und in die Prüfstation transportiert wird. Eine relativ
einfache und zuverlässige Konstruktion erhält man, wenn die Betätigung der Richtbacken
von einem gemeinsamen Exzenter aus erfolgt, jedoch sind auch andere Antriebe, beispielsweise
über Pneumatikzylinder, denkbar.
[0006] Zur Anpassung an unterschiedliche Bauelemente sind an der Kontaktierstation die Prüfkontaktsätze,
welche sich einerseits an die Kontakte des Bauelementes
anlegen und andererseits vom Prüfkopf kontaktiert werden, günstigerweise einfach auswechselbar.
[0007] Von besonderer Bedeutung ist die Speicherstation, an welcher ein gewisser Vorrat
guter Bauelemente, von denen immer eins auf den Greifer ausgerichtet ist, aufgesammelt
ist, so daß leere Nester im Gurt, in denen möglicherweise Bauelemente gefehlt haben
oder die durch Entfernen von bei der Prüfung als schlecht klassifizierten Bauelementen
entstanden sind, aus diesem Vorrat aufgefüllt werden können. Die Anzahl der hier gespeicherten
Bauelemente richtet sich nach der Wahrscheinlichkeit, wieviel fehlende oder Ausschußelemente
in einem Gurt zu erwarten sind.
[0008] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung besteht in der Auswechselbarkeit
der Saugdüsen, deren Öffnungen der Oberflächenform unterschiedlicher Bauelemente angepaßt
sein sollten, damit diese sicher von den Greifelementen aufgenommen werden. Je besser
die Form der Saugdüsenöffnung mit der Bauelementoberfläche übereinstimmt, mit desto
geringerem Unterdruck kann man arbeiten und desto sicherer werden die Bauelemente
gehalten.
[0009] Der Einstellbarkeit auf unterschiedliche Gurtbreiten dient auch die Verstellbarkeit
der Kleberolle, mit welcher die heißsiegelnde Klebefolie des Deckbandes nach Einsetzen
der Bauelemente in die Nester des Gurtes mit den Randteilen der Gurtoberfläche verbunden
wird. Die zweckmäßigerweise über eine auswechselbare Patrone in ihrem hohlen Inneren
heizbare Kleberolle weist hierzu zwei verstellbare reifenartig über den Rollenumfang
hinausragende Klebringe auf, deren Abstand auf die Gurtbreite einstellbar ist, beispielsweise
durch Verschieben auf der Rollenoberfläche. Ferner ist es zweckmäßig, die Kleberolle
während der Bewegungspausen des Gurtes von diesem abzuheben, damit ihre heißen Klebringe
das Deckband mit dem Heißsiegelkleber nur dann berühren, wenn es mit dem Gurt verklebt
werden soll. Günstigerweise ist auch die Andruckkraft der Kleberolle einstellbar,
beispielsweise über einen Hubmagnet, mit dem die Kleberolle über einen schwenkbaren
Lagerarm in Klebstellung gebracht wird.
[0010] Die Erfindung sei nun anhand der Darstellungen eines Ausführungsbeispiels im einzelnen
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Frontansicht der erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Prüfvorrichtung nach Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Prüfvorrichtung;
Fig. 4 eine Veranschaulichung unterschiedlicher Gurtbreiten, auf welche die erfindungsgemäße
Prüfvorrichtung einstellbar ist;
Fig. 5 einen Teilschnitt durch den mit einem Transportkreuz ausgebildeten Greifer
mit einem Saugdüsengreifelement;
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Positioniereinrichtung, mit Hilfe deren die Bauelemente
vor ihrer Zuführung zur Prüfstation in die richtige Lage gebracht werden;
Fig. 7 einen Querschnitt durch die Positioniereinrichtung nach Fig. 6;
Fig. 8 eine Veranschaulichung des Positioniervorgangs;
Fig. 9 eine Detailzeichnung der Kleberolle mit ihrem Hubmechanismus und
Fig.10 einen Schnitt durch die Kleberolle nach Fig. 9.
[0011] Die Frontansicht der Prüfvorrichtung läßt links eine Vorratsspule 2 erkennen, von
der ein Gurt 4 mit zu prüfenden Bauelementen abgerollt und über eine Umlenkrolle 6
der allgemein mit 8 bezeichneten Prüfstation zugeführt wird. Hier ergreift eine Transportrolle
10 den in eine Führungsschiene 12 eingefädelten Gurt 4, wobei eine Verzahnung 14 der
Transportrolle 10 in eine seitliche Perforation 16 des Gurtes eingreift (siehe Fig.
2). Das die Bauelemente im Gurt haltende Deckband 18 wird vorher abgezogen und auf
eine Deckbandspule 20 aufgewickelt. Über eine beweglich angeordnete Umlenkrolle 22
läßt sich dabei die Abzugskraft und damit die Klebkraft des Deckbandes am Gurt messen
und gegebenenfalls anzeigen. Diese Messung kann beispielsweise zur Kontrolle der vorgeschriebenen
Klebkraft dienen.
[0012] Der Übersichtlichkeit halber ist in Fig. 1 die in Fig. 2 von oben gezeigte, allgemein
bis 24 bezeichnete Prüfstation weggelassen. Nach Passieren dieser Prüfstation wird
dem Gurt ein neues Deckband 26 von einer Deckbandvorratsrolle 28 zugeführt. Mittels
einer anhand der Fig. 9 und 10 noch im einzelnen erläuterten heizbaren Kleberolle
30 wird das Deckband an den Rändern mit dem Gurt verklebt, so daß die geprüften Bauelemente
gesichert sind. Eine zweite Transportrolle 32 greift wiederum mit ihrer Verzahnung
in die Perforation des Gurtes 4 ein, der über eine weitere Umlenkrolle 34 einer Aufwickelspule
36 zugeführt und dort aufgewickelt wird. Unter den festen Führungsschienen 12 befindet
sich eine in ihrer Höhe und seitlich einstellbare Auflageschiene 38, auf welcher der
Gurt 4 beim Durchlaufen der Prüfstation 8 gleitet und durch die Verzahnung der Transportrollen
10, 32 auf einer Seite und Führungsstifte 38a an der gegenüberliegenden Gurtkante
geführt wird. Die Höhenverstellbarkeit ist durch die rechts veranschaulichten Pfeile
symbolisch dargestellt, deren Abstand mit H als einem Maß für die Dicke der Bauelemente
und damit des Gurtes bezeichnet ist. Die Höheneinstellung der Auflageschiene 38 kann
entweder von Hand oder automatisch nach Eingabe der entsprechenden Daten der zu prüfenden
Bauelementtypen, gegebenenfalls auch programmgesteuert, erfolgen.
[0013] Die Einstellung auf die Gurtbreite erfolgt durch Verschieben des Supports 40 mit
dem Prüfkopf 41 samt Greifer 46 und Auflageschiene 38 quer zur Gurttransportrichtung
und ist in Fig. 2 durch die Doppelpfeile mit der Bezeichnung B veranschaulicht (siehe
auch Fig. 3). Die Einstellung des Verschiebemechanismus 42 kann ebenfalls von Hand,
automatisch aufgrund eingegebener Daten oder programmgesteuert erfolgen, so daß das
jeweils über dem Gurt befindliche Greifelement 44 eines vier solche Greifelemente
enthaltenden Greifers 46 sich in der Mitte des aus dem Gurt zu entnehmenden Bauelementes
befindet. Der Verschiebemechanismus 42 kann einfacherweise als Spindeltrieb ausgeführt
sein, so daß sich über die Spindelumdrehungen die jeweilige Verschiebungsgröße einfach
bestimmen läßt. Auch ein Zahnstangentrieb oder pneumatischer Antrieb mit einstellbaren
Anschlägen kann vorgesehen werden, um die Breite B einzustellen.
[0014] Anhand von Fig. 3 sei erläutert, daß bei dieser Einstellung entsprechend den Pfeilen
B der gesamte Support 40 gegenüber den Transportrollen 12 und 32 und dem von diesen
über die Verzahnung festgehaltenen Gurt 4 verschoben wird. Unabhängig davon läßt sich
die Auflageschiene 38 aufbzw. absenken (Pfeile H). Auf diese Weise läßt sich das in
Fig. 3 linke Greifelement 44 genau auf die Mitte der Oberfläche des dort im Gurt befindlichen
Bauelementes ausrichten. Diese Ausrichtung nach Breite und Höhe sowie die Schrittlänge
des Gurtvorschubes kann durch Eingabe der entsprechenden Bauelementdaten programmiert
werden, gegebenenfalls auch durch automatisches Abtasten einer entsprechenden Codierung
am Gurtanfang. Man kann also mit einer Maschine sämtliche vorkommenden Gurtbreiten
von derzeit 8, 12, 16, 24, 32, 44 oder 56 mm erfassen; entsprechendes gilt für die
Gurtdicke, so daß problemlos Bauelemente unterschiedlicher Abmessungen gurtweise geprüft
werden können, ohne daß zeitraubende oder umständliche Einstellarbeiten erforderlich
wären.
[0015] In Fig. 2 sind vier Positionen I, II, III und IV veranschaulicht, welche die Greifelemente
44 einnehmen können, wenn der Greifer 46 um jeweils 90° weitergeschaltet wird. An
der ersten Position I befindet sich die Entnahmestation, an welcher jeweils ein Bauelement
aus einem Nest des Gurtes herausgenommen wird und beim Weiterschalten des Greifers
in die Position II gebracht wird. Hier befindet sich die Ausrichtstation, in welcher
das Bauelement, dessen Lage im Gurtnest ja nicht ganz exakt definiert ist, für die
nachfolgende Kontaktierung genau ausgerichtet wird. Es sei an dieser Stelle auf Fig.
8 vorgegriffen, wo ein Bauelement 48 zwischen paarweise über Kreuz a ngeordneten Richtbacken
50a, b und 51a, b, liegt. Links ist die Ausgangsstellung gezeigt, in welcher das Bauelement
48 vom Greifelement 44 abgelegt wird. Im Arbeitsschritt 1 fahren die Klemmbacken 50a
und 50b auf das Bauelement zu und richten es parallel zu sich und in der Mitte zwischen
sich aus und fahren anschließend wieder auseinander. Im Arbeitsschritt 2 erfolgt die
hierzu senkrechte Ausrichtung durch die Richtbacken 51a und 51b in entsprechender
Weise.
[0016] Zur Aufnahme eines Bauelementes durch ein Greifelement wird der Greifer 46 jeweils
abgesenkt und bewegt sich anschließend wieder nach oben, ehe die 90°-Weiterschaltung
zum Transport des Bauelementes in die jeweils nächste Station erfolgt, wo sich der
Greifer zum Ablegen des Bauelementes erneut absenkt. Zum Ablegen der Bauelemente werden
die an Unterdruckleitungen angeschlossenen Greifelemente 44 jeweils entlüftet, wobei
sie zur sichereren Freigabe der Bauelemente mit einem geringen Überdruckimpuls beaufschlagt
werden können. Auf diese Weise nimmt das in der Ausrichtposition II befindliche Greifelement
44 das in der erläuterten Art ausgerichtete Bauelement wieder auf, während gleichzeitig
das über dem Gurt befindliche Greifelement 44 ein neues Bauelement aus dem Gurt entnimmt.
Bei der Weiterschaltung des Greifers 46 wird das ausgerichtete Bauelement von der
Ausrichtstation zur Kontaktierstation in die Greiferposition III übertragen, während
gleichzeitig das aus dem Gurt in der Greiferposition I entnommene Bauelement zur Ausrichtstation
gebracht wird. Nach Absenken des Greifers und Ablegen dieser Bauelemente wird das
nun in der Kontaktierstation befindliche ausgerichtete Bauelement vom Kontaktkopf
52 kontaktiert, der sich dazu mit seinen Kontakten nach oben an die an der Unterseite
des Bauelementes befindlichen Kontakte anlegt. Nun kann die elektrische Prüfung des
Bauelementes nach einem gewünschten Prüfprogramm erfolgen, das von einer Prüfelektronik
ausgeführt wird, mit der die hier beschriebene Prüfvorrichtung nach Wunsch bestückt
werden kann. Der Kontaktkopf mit dem Kontaktsatz kann durch einfaches Lösen einer
Verschraubung ausgewechselt werden, wenn Bauelemente mit einer anderen Kontaktanordnung
zu prüfen sind.
[0017] Nach der elektrischen Prüfung wird das Bauelement an der Kontaktierstation wiederum
vom Greifelement 44 aufgenommen und zu einer Speicherstation IV transportiert, wenn
es die Prüfung als gut bestanden hat. Genügt das geprüfte Bauelement dagegen den Anforderungen
nicht, dann wird ein durch die Prüfelektronik gesteuerter, hier nicht eigens dargestellter
Auswerfer an der Station IV betätigt, so daß dieses Bauelement in einen Ausschußbehälter
fällt. Aus dem Vorrat guter Bauelemente an der Speicherstation holt sich das nun leere
Greifelement dann ein anderes Bauelement und setzt es in das leere Nest des Gurtes
ein, um die durch das schlechte Bauelement entstandene Lücke wieder aufzufüllen.
[0018] Nach dem Einsetzen der geprüften Bauelemente in die Nester des Gurtes wird dieser
mit einem neuen Deckband 26 verschlossen, das beiderseitig mit Hilfe zweier Klebringe
54 der heizbaren Klebrolle 30 mit dem Gurt versiegelt wird. Temperatur und Andruckkraft
der Klebringe 54 kann in gewünschter Weise eingestellt werden. Der verschlossene Gurt
wird dann auf die Aufwickelspule 36 aufgewickelt.
[0019] Fig. 4 veranschaulicht verschiedene Gurtbreiten von 8 bis 56 mm, wobei die schmaleren
Breiten nur auf einer Seite, die größeren Breiten dagegen auf beiden Seiten mit einer
Perforation versehen sind. Bei der hier beschriebenen Prüfvorrichtung wird nur die
Perforation auf einer Seite ausgenutzt, in welche die Zähne der Transportrollen 10
und 32 eingreifen. Die Breiteneinstellung entsprechend den Pfeilen B kann so ausgelegt
sein, daß sie den gesamten Bereich praktisch vorkommender Gurtbreiten überstreicht.
Entsprechendes gilt für die Höheneinstellung gemäß den Pfeilen H zwischen den kleinsten
und damit flachen und den größten und entsprechend dickeren Bauelementen. Da die Perforierung
für sämtliche Gurtbreiten gle iche Lochabstände aufweist, brauchen die Transport rollen
10, 32 nicht ausgewechselt zu werden und können den Vorschub für alle Gurtarten gleichermaßen
besorgen. Beim Einfädeln eines neuen Gurtes wird der Gurtanfang nach Lösen des Deckbandes
18 durch Betätigung einer Gurteinzugstaste zunächst von der Transportrolle 10 erfaßt,
und das offene Gurtband wird bis zur Entnahmestation (Greiferposition I) vorgetaktet.
Durch Betätigung einer Start-Taste wird das erste Bauelement vom Greifer entnommen
und in der bereits beschriebenen Weise zur Ausrichtstation in die Position II gebracht.
Ist der Gurt soweit eingezogen, daß er von der zweiten Transportrolle 32 erfaßt wird,
dann übernimmt diese den Vorschub, und die erste Transportrolle 10 wird nicht mehr
angetrieben. Dadurch wird sichergestellt, daß der Gurt immer unter Zug steht und nicht
staucht und dadurch klemmt.
[0020] Ein Ausführungsbeispiel des Greifers 46 ist in Fig. 5 veranschaulicht, wo eines der
vier Greifelemente 44 im Schnitt gezeigt ist. Man erkennt einen Unterdruckschlauch
56, der auf einem senkrechten Röhrchen 58 sitzt, welches axial verschieblich in einem
Greiferkopf 60 gelagert ist. Eine Feder 62 drückt das Röhrchen nach unten, so daß
sein konisches unteres Ende in eine entsprechend konisch geformte obere Öffnung einer
Saugdüse 62 gedrückt wird. Die Saugdüse 62 sitzt verschiebbar und auswechselbar in
einer Gewindekappe 64, die mit dem Greiferkopf 60 verschraubt ist. Je nach Oberflächenform
der zu prüfenden Bauelemente wird eine Saugdüse mit dieser Oberflächenform angepaßter
Saugöffnung gewählt, wie bereits erläutert wurde. Beim Absenken des Greifers mit den
Greifelementen 44 erlaubt die Verschiebbarkeit der Saugdüse 62 mit der federnden Lagerung
des Röhrchens 58 ein Nachgeben der Saugdüse bei ihrem Aufsetzen auf dem Bauelement,
so daß eine dichte Berührung der Saugdüsenöffnung mit der Oberfläche des Bauelementes
ohne Gefahr von Beschädigungen gewährleistet ist. Auch kann man bei größeren Bauelementen
dickere Saugdüsen mit einer größeren Saugöffnung wählen, wobei gegebenenfalls eine
andere Gewindekappe verwendet wird.
[0021] Fig. 6 zeigt Einzelheiten des Antriebs der im Zusammenhang mit Fig. 8 bereits erwähnten
Richtbacken für das Ausrichten der Bauelemente in der Ausrichtstation gemäß Position
II in Fig. 1. Die vier Richtbacken 50a, b und 51a, b sind jeweils mit Hilfe einer
durch Schienen gebildeten Linearführung 66, mit der sie über Bolzen 68, 70 verbunden
sind, längsverschieblich gelagert und werden durch je eine hier am Bolzen 68 angreifende
Feder 72 in ihrer rückwärtigen Stellung gehalten. Am Bolzen 68 greift ferner eine
Mitnahmeleiste 74 an, die mit ihrem anderen Ende an einem Exzenterstift 76 einer Exzenterscheibe
78 gelagert ist. Die Exzenterscheibe 78 hat zwei einander gegenüberliegend angeordnete
Exzenterstifte 76, an deren jedem zwei Mitnahmeleisten 74 gelagert sind, von denen
je eine zu jedem Richtbackenpaar gehört: Die zu den Richtbacken 50a und 51b gehörigen
Mitnahmeleisten 74 sitzen an einem der Exzenterstifte 56, die zu den Richtbacken 51a
und 50b gehörenden Mitnahmeleisten 74 sitzen an dem anderen Exzenterstift. Dadurch
wird erreicht, daß bei maximaler Bewegung des einen Klemmbackenpaares das andere praktisch
in Ruhe ist und umgekehrt. Zur Anpassung der Richtbackenbewegung an unterschiedliche
Bauelementgrößen kann die Exzenterscheibe 78 über eine Rutschkupplung vom Riemen 80
durch einen Motor 82 angetrieben werden, der ein mit der Greifersteuerung synchronisierter
Schrittschaltmotor sein kann. Die Rutschkupplung kann einfacherweise auch durch Ausbildung
des Riemens 80 als Reibriemen realisiert werden.
[0022] In der Querschnittsdarstellung gemäß Fig. 7 ist eine Auflage für Bauelemente in zwei
verschiedenen Höhenlagen dargestellt: im rechten Teil der Figur ist sie mit 84a bezeichnet
und in der obersten Stellung für flache Bauelemente gezeichnet, im linken Teil der
Figur ist sie mit 84b in einer tieferen Lage für dickere Bauelemente gezeigt. Die
Ausrichtung erfolgt dadurch immer in der Nähe der Oberkante der Bauelemente,
da an der Unterkante die Anschlußkontakte sitzen, während die Oberkanten davon ungestörte
Bezugskanten darstellen.
[0023] Fig. 9 zeigt ein Lagerungsbeispiel für die Kleberolle 30, deren Klebringe 54 das
heißsiegelnde Deckband 26 mit den Rändern des Gurtes 4 beiderseits der Gurtnester
86 verkleben. Die Kleberolle 30 ist an einem Schwenkarm 88 drehbar gelagert, der seinerseits
um eine Achse 90 mit Hilfe eines Hubmagneten 92 schwenkbar ist. Der Hubmagnet hebt
die Kleberolle 30 zwischen den Bewegungsintervallen des Gurtes 4 von diesem ab und
drückt die Rolle nur während der Vorschubbewegungen des Gurtes 4 mit dem Deckband
26 zum Versiegeln von Band und Gurt während des Gurtvorschubes nach unten. Der hierbei
wirksame Anpreßdruck kann über den Magnetstrom nach Wunsch eingestellt werden: Hierzu
kann der Anker 94 des Hubmagneten durch eine Feder nach unten gedrückt werden, deren
Kraft durch die Magnetkraft der Erregerspule mehr oder weniger vermindert und zum
Abheben der Kleberolle völlig überwunden wird.
[0024] Ein Querschnitt durch die Kleberolle 30 ist in Fig. 10 gezeigt. Hier sind auch verschieden
breite und tiefe Nester 86 im Gurt 4 veranschaulicht. Während der linke Klebring 54
fest auf der zylinderförmigen Oberfläche 96 der Kleberolle 30 sitzt, ist der rechte
Klebring 54 axial verschiebbar und somit auf unterschiedliche Gurtbreiten einstellbar.
In der Figur ist er auf die schmalste Breite eingestellt. Die Klebringe weisen jeweils
einen schmaleren umlaufenden Klebspurkranz 98 auf, der die tatsächliche Breite der
Versiegelung zwischen Deckband 26 und Gurt 4 bestimmt. Im hohlen Inneren der Kleberolle
30 befindet sich eine Heizpatrone 100, deren Temperatur über den Heizstrom eingestellt
werden kann und die die zylindrische Oberfläche 96 der Kleberolle 30 mit den Klebringen
54 auf die gewünschte Versiegelungstemperatur erwärmt. In Fig. 10 erkennt man ferner
Wälzlager 102 zur Lagerung des Rollenzylinders.
[0025] Eine Prüfvorrichtung der vorbeschriebenen Art wird allgemein als Testhandler bezeichnet.
Im vorliegenden Fall kann er mikroprozessorgesteuert sein und ist ausgelegt mit einer
Gurtrollenabwickel- und -aufwickelstation und z.B. rastbar auf unterschiedliche Gurtbreiten
einstellbar, beispielsweise zwischen 8 und 56 mm praktisch vorkommender Gurtbreiten.
Diese Einstellbarkeit bezieht sich auch auf die Führungsrollen für den Gurtabzug sowie
die Kleberolle für den Wiederverschluß des Gurtes. Ist die Programmierung auf Stückzahl,
Gurtbreite, Gurtdicke etc. durchgeführt, so wird der Gurtfang in den Automatikvorschub
eingelegt. Das Deckband wird abgezogen und mit einem Abzugsband verklebt, und über
eine Gurteinzugtaste wird das offene Gurtband bis zur Bauelemententnahmestation I
getaktet. Über die Start-Taste wird das erste Bauelement nach Erkennung im Entnahmebereich
entnommen und zu einer Richtstation transportiert, wo es für die in der nächsten dritten
Station vorzunehmende Kontaktierung richtig positioniert wird. Nach der Prüfung wird
das Bauelement entweder in ein Ausschußgefäß abgeworfen oder nach Durchlaufen einer
Speicherstation in das leere Nest des Gurtes zurückgelegt. Bei all diesen Bewegungsläufen
wird ständig ein neues Bauelement entnommen, während gleichzeitig andere gerichtet,
geprüft und ausgewertet werden. Der Gurt mit den geprüften Bauelementen wird durch
Schrittmotore zur Heißsiegelstation transportiert, wo er mit einem Deckband versehen
und anschließend wieder aufgespult wird. Der Kontaktsatz für die Prüfung mit dem zugehörigen
Adapter oder Stecker wird von unten durch einen Ausschnitt an der Handlerfrontseite
mit dem Handler verschraubt, so daß der Testkopf in der Prüfstation direkt von unten
an den Adapter angedockt werden kann. Der Handler kann an alle gebräuchlichen Tester
angeschlossen werden, mit denen die jeweils gewünschten Testprogramme durchgeführt
werden können. Eine Reihe von Sensoren überwachen den gesamten Ablauf und melden durch
Textanzeige auf einem Display oder durch akustische Signale eventuelle Fehlerzustände.
1) Prüfvorrichtung für gegurtete elektronische Bauelemente mit einer von einer Vorratsspule
mit ungeprüften zu einer Fertigspule mit geprüften Bauelementen verlaufenden Gurtführung
und einer zwischen diesen Spulen angeordneten Prüfstation, an welcher die Bauelemente
nach Lösen eines Deckbandes einzeln mit einem Greifer vom Gurt entnommen, elektrisch
geprüft und in den Gurt zurückgelegt werden und schließlich durch ein neues Deckband
gesichert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer (44,46) vier auf dem Umfang eines Kreises angeordnete Greifelemente
(44) aufweist, die nacheinander eine Entnahmeposition (I) über dem Gurt (4) und neben
dem Gurt eine Ausrichtstation (II), eine Kontaktierstation (III) und eine einen Vorrat
guter Bauelemente enthaltende Speicherstation (IV) und schließlich wieder über dem
Gurt eine Gurtbestückungsposition (I) anfährt,
und daß der Greifer (44,46) auf einem zur Anpassung an unterschiedliche Bauelementabmessungen
gegenüber der Gurtführung (12,38) einstellbaren Support (40) gelagert ist.
2) Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Support (40) über
Spindeltriebe - von Hand ober programmgesteuert - einstellbar ist.
3) Prüfvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurtführung
eine höhen- und breitenverstellbare Auflageschiene (38,38a) für den Gurt (4) aufweist.
4) Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifelemente
(44) in Winkelabständen von 90° an einer Greiferplatte (46) angeordnet sind, die zwischen
den einzelnen Positionen um jeweils 90° weiter schaltbar ist.
5) Prüfvorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifelemente
(44) an Unterdruckleitungen angeschlossene auswechselbare Saugdüsen (62) aufweisen.
6) Prüfvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die auswechselbaren
Saugdüsen (62) zur Anpassung an verschiedene Bauelementformen mit unterschiedlich
geformten Saugöffnungen ausgebildet sind.
7) Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine an der Ausrichtstation
(II) angeordnete Ausrichtvorrichtung (Fig. 7, 8) mit einem ersten und einem dazu senkrecht
angeordneten zweiten Paar (50, 51) jeweils parallel zu bzw. auseinander verschiebbarer
Richtbacken (50a,b,51a,b) ausgebildet ist, die über einen gemeinsamen Exzenterantrieb
(74-78) paarweise nacheinander zur Werkstückausrichtung bewegbar sind.
8) Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Transportrollen
(10,32) der Gurtführung (12,38) eine Kleberolle (30) mit zwei in ihrem gegenseitigen
Abstand einstellbaren erhöhten Klebringen (98) zum Befestigen des neuen Deckbandes
(26) angeordnet ist.
9) Prüfvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der
Klebringe (98) auf der Zylinderfläche (96) der Kleberolle (30) verschiebbar ist, in
deren hohlem Inneren sich eine Heizpatrone (100) befindet.
10) Prüfvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kleberolle (30)
zwischen den Bewegungsintervallen des Gurtes (4) von diesem abhebbar an einem schwenkbaren
Lagerarm (88) mit einstellbarer Andruckkraft sitzt.
11) Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine an der Prüfstation
(III) vorgesehene Prüfeinrichtung (Prüfkopf 41) mit auswechselbaren Prüfkontaktsätzen
ausgebildet ist.
12) Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das abgelöste Deckband
(18) über eine Meßrolle (122) zur Messung der Abzugskraft geführt ist.
13) Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß am Gurtanfang einige Bauelemente entnommen, geprüft und in der
Speicherstation als Vorrat abgelegt werden,
daß dann die übringen Bauelemente des Gurtes bis zum Gurtend
e durchgeprüft werden
und daß die danach in der Speicherstation verbliebenen Bauelemente am Gurtende wieder
in den Gurt eingesetzt werden.