(19)
(11) EP 0 278 359 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.08.1988  Patentblatt  1988/33

(21) Anmeldenummer: 88101421.1

(22) Anmeldetag:  02.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05B 47/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 09.02.1987 DE 3703909

(71) Anmelder: Mauer GmbH
D-42579 Heiligenhaus (DE)

(72) Erfinder:
  • Mauer, Günter
    D-5628 Heiligenhaus (DE)

(74) Vertreter: Götz, Friedrich, Dipl.-Phys. 
Tulpenweg 15
42579 Heiligenhaus
42579 Heiligenhaus (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektromagnetisch gesteuerter Tueroeffner


    (57) Die Erfindung betrifft die Verbesserung und Weiterentwick­lung eines elektromagnetisch gesteuerten Türöffners.
    Bekannte Türöffner weisen einen kräftigen Elektromagneten (10) auf, der einen federbelasteten Anker (10c) anzieht. Für die Hub­arbeit wird eine bestimmte elektrische Energie benötigt.
    Aufgabe der Erfindung ist es, das Magnetvolumen und den Leistungsbedarf zu verringern. Die Lösung besteht barin, daß das Schließblech (2) einen tangential wirkenden Keil (2b) trägt, daß dieser auf einen Antriebsschieber (5) einwirkt, daß mit diesem ein Steuerschieber (6) federnd verbunden ist und daß ein Elektromagnet (10) beim Anstehen eines Öffnungsimpulses den Steuerschieber (6) festhält. Je nach Stellung des Steuerschiebers (6) läuft eine Sperrfläche (2b1) des Schließbleches (2) gegen einen Sperr­stift (6a) oder an diesem vorbei.




    Beschreibung

    Technisches Gebiet



    [0001] Die Erfindung betrifft einen elektromagnetisch gesteuerten Türöffner für Zugangstüren mit einem hohlen quaderförmigen Gehäuse, in dem ein Schließblech schwenkbar gelagert ist.

    Stand der Technik



    [0002] Bei einem bekannten elektromagnetischen Türöffner trägt das Schließblech einen Nocken, der einen einarmigen Hebel antreibt. Das Ende dieses Hebels ruht auf der Schneide eines Steuerhebels, der einen langgestreckten Magnetanker trägt. Dieser Anker wird durch die Kraft einer Feder in der Ruhelage gehalten, in der das Schließblech gesperrt ist. Der Elektromagnet weist ein U-förmiges Joch mit zwei kräf­tigen Spulen auf. Wenn die Spulen mit Wechselstrom kleiner Spannung erregt werden, zieht das Joch unter Leistung von Hubarbeit den federbelasteten Anker an, so daß die Schneide den Hebel und das Schließblech freigibt. Da die Magnetkraft über einen großen Luftspalt den Anker bewegen muß, benötigt man einen relativ großen Betätigungsstrom.

    Darstellung der Erfindung



    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Magnetvolumen und den Leistungsbedarf solcher Türöffner entscheidend zu verringern. Insbesondere soll die Herstellung des Magneten vereinfacht und verbilligt werden.

    [0004] Diese Aufgabe wir durch die Merkmale gemäß dem zweiten Teil des Patentanspruches 1 gelöst.

    Beschreibung der Zeichnungen



    [0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand von Fig. 1 - 5 der Zeichnung erläutert.

    Fig. 1 zeigt den Türöffner im Ruhezustand,

    Fig. 2 beim Öffnungsversuch ohne Freigabeimpuls,

    Fig. 3 im Öffnungszustand,

    Fig. 4 eine Ansicht von der Schmalseite her,

    Fig. 5 einen Querschnitt entlang der Linie AB in Fig. 1.



    [0006] In Fig. 1 ist mit 1 ein quaderförmiges Gehäuse bezeichnet, das eine trogförmige Aussparung 1a aufweist. In einer weiteren flacheren Aussparung 1b ist ein Schließblech 2 schwenkbar gelagert. Der rechte Rand 2a ragt über den Rand des Gehäuses 1 hinaus und hält die nicht dargestellte Falle der Tür fest. Zur Lagerung des Schließbleches dienen zwei Zylinderstifte 3 und 4, die in Bohrungen des Gehäuses 1 eingesetzt sind. Das Schließblech 2 weist links oben einen Vorsprung auf, der als Antriebskeil 2b ausgebildet ist. Dieser Keil wirkt auf einen punktiert dargestellten Antriebs­schieber 5 ein, der eine Keilfläche 5a aufweist. Auf dem nur teilweise sichtbaren Antriebsschieber 5 ist ein Steuerschie­ber 6 gelagert, der einen Sperrstift 6a aufweist. Beide Schieber sind in Längsrichtung beweglich und mit Langlöchern versehen, durch die eine Schraube 7 hindurchgreift. Zwischen dem Steuerschieber 5 und dem Gehäuse 1 ist eine Schrauben­feder 8 angeordnet. Eine weitere Schraubenfeder 9 liegt zwischen einer Abkantung 5b des Antriebsschiebers 5 und dem Steuerschieber 6. Mit 10 ist ein Elektromagnet bezeichnet, der aus einem gehäusefesten Joch 10a, einer Spule 10b und einem Anker 10c besteht, der schwenkbar auf dem Steuerschie­ber 6 ruht.

    [0007] Die Wirkungsweise des Türöffners ist folgende:
    Wenn bei nicht erregtem Elektromagneten das Schließblech entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt wird, verschiebt der Keil 2b den Keil 5a und damit den gesamten Antriebsschieber 5 in Richtung des Pfeiles 11. Dabei wird über die Abkantung 5b und die Feder 9 der Steuerschieber 6 mitgenommen, weil sich der Anker 10c vom Joch 10a lösen kann. Der Sperrstift 6a wandert unter den Antriebskeil 2b, bis eine Sperrfläche 2b1 auf diesem Stift aufsitzt und das Schließblech nach einem für den Steuervorgang erforderlichen Vorlauf blockiert.

    [0008] Dieser Zustand ist in Fig. 2 dargestellt.

    [0009] Wenn dagegen entsprechend Fig. 3 ein Öffnungsimpuls ansteht und der Anker 10b festgehalten wird, bleibt der Steuerschie­ber 6 mit dem Sperrstift 6a im Ruhezustand. Die Sperrfläche 2b1 läuft an dem Stuft 6a vorbei und der Antriebsschieber 5 wird ganz nach oben verschoeben. Das Schließblech 2 wird dabei so weit verschwenkt, daß seine Kante 2a nicht mehr übersteht und die Öffnung der Tür freigibt.
    Sobald auf den Türöffner keine äußere Kraft mehr einwirkt, drückt die Feder 8 den Antriebsschieber 5 und das Schließ­blech 2 in die Ausgangslage zurück. Die Feder 9 hat eine sehr geringe Rückstellkraft. Sie muß lediglich in der Lage sein, den Steuerschieber 6 zu verstellen, wenn der Magnet 10 nicht erregt ist. Andererseits muß sie bei erregtem Magneten den gesamten Verstellweg des Antriebsschiebers 5 aufnehmen können. Die Federn 8 und 9 sind in nicht dargestellten Boh­rungen der Teile 1 und 5 gelagert, so daß sich relativ lange Federn und Federwege ergeben.

    [0010] In Fig. 4 sind mit 12 und 13 Langlöcher bezeichnet, in die durch seitliche Öffnungen bewegliche Muttern eingesetzt werden können. Der Türöffner wird mit 2 Schrauben an einem Türbeschlag befestigt und kann dann im eingebauten Zustand einjustiert werden.

    [0011] Der Querschnitt in Fig. 5 zeigt die Trogform des Gehäuses 1, die U-form des Antriebsschieber 5 und die Form des in dem Antriebsschieber gelagerten Steuerschiebers 6. Man erkennt die Rückseite des Antriebskeiles 2b, dessen Keilfläche auf der geneigten Fläche 5a des Antriebsschiebers 5 aufliegt. Zwischen der Sperrfläche 2b1 und dem Sperrstift 6a ver­bleibt im dargestellten Ruhezustand ein Abstand von etwa 2 - 3 mm, so daß das Schließblech 2 und die Schieber 5, 6 einen gewissen Vorlauf ausführen können, um die Sperrwirkung nach Fig. 2 herbeizuführen.

    Gewerbliche Verwertbarkeit



    [0012] Sehr vorteilhaft ist bei dem beschriebenen Türöffner, daß der Magnet 10 keinerlei Hubarbeit zu leisten hat. Das Joch 10a braucht lediglich den ihm optimal angebotenen Anker 10c festzuhalten. Hierzu reicht eine einzige kleine Spule und eine äußerst geringe Erregerleistung aus.
    Der Magnet kann daher auch leicht aus Trockenbatterien mit einigen Volt Gleichspannung gespeist werden. Um dem Besucher die Bereitschaft zur Türöffnung anzuzeigen, ist es möglich, mit einer Leucht- oder Blinkdiode ein optisches Signal zu geben.

    [0013] Batteriebetriebene Türöffner sind insbesondere bei innerbe­triebslichen Zugangssystemen vorteilhaft, deren Öffnungsim­puls von einer Codierungseinheit ausgeht, die durch Magnet­streifenkarte oder Tastenfeld angesteuert wird. Die Auslöse­impulse und die Elektronik können dann aus einer einzigen Batterie gespeist werden, wodurch die Einbaukosten klein gehalten werden.

    [0014] Grundsätzlich kann der elektrische Türöffner statt im Tür­rahmen auch im Türblatt untergebracht werden. Eine dazuge­hörende Falle müßte dann in der Zarge gelagert werden.

    Bezugszeichenliste



    [0015] 1 Gehäuse
    1a, 1b Aussparungen
    2 Schließblech
    2a Schließblechrand
    2b Antriebskeil
    2b1 Sperrfläche
    3, 4 Zylinderstifte
    5 Antriebsschieber
    5a Keilfläche
    5b Abkantung
    6 Steuerschieber
    6a Sperrstift
    7 Schraube
    8, 9 Schraubenfedern
    10 Elektromagnet
    10a Joch
    10b Spule
    10c Anker
    11 Pfeil
    12, 13 Langlöcher



    Ansprüche

    1. Elektromagnetisch gesteuerter Türöffner für Zugangstüren mit einem hohlen, quaderförmigen Gehäuse (1), in dem ein Schließblech (2) schwenkbar gelagert ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Schließblech (2) ein tangential wirkender Keil (2b) verbunden ist, daß der Keil auf einen axial verstellbaren Antriebsschieber (5) einwirkt, daß auf dem Antriebsschieber (5) ein Steuer­schieber (6) federnd gelagert ist und daß der Steuer­schieber (6) einen Sperrstift (6a) und einen Anker (10c) trägt, dem das gehäusefeste Joch (10a) eines Elektromag­neten (10) gegenüber steht.
     
    2. Elektromagnetisch gesteuerter Türöffner nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß eine Keilfläche (2b) des Schließbleches (2) auf einer Keilfläche (5a) des Antriebs­schiebers (5) aufliegt und daß eine dem Keil benachbarte Sperrfläche (2b1) den auf dem Steuerschieber (6) angeord­neten Sperrstift (6a) passiert, falls der Steuerschieber (6) durch den Elektromagneten (10) festgehalten ist.
     
    3. Elektromagnetisch gesteuerter Türöffner nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß im Ruhezustand zwischen der Sperrfläche (2b1) des Schließbleches (2) und dem Sperr­stift (6a) des Steuerschiebers (6) ein den Vorlauf ermög­lichender Abstand besteht.
     
    4. Elektromagnetisch gesteuerter Türöffner nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand etwa 2 - 3 mm beträgt.
     
    5. Elektromagnetisch gesteuerter Türöffner nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsschieber (5) im wesentlichen U-förmig gestaltet ist, daß der Steuer­schieber (6) in der Aussparung des Antriebsschiebers (5) und der letztere in der Aussparung (1a) des Gehäuses (1) gelagert ist.
     




    Zeichnung