[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Axialkolbenmaschine nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Eine Axialkolbenmaschine dieser Art ist in der DE-OS 21 19 754 beschrieben und dargestellt,
und zwar als Pumpe. Bei dieser bekannten Ausgestaltung sind die Kolben auf drei zueinander
konzentrisch angeordneten Teilkreisen angeordnet, wobei die jedem Teilkreis zugeordnete
Kolbengruppe in eine separate Förderleitung speist. Die Winkelteilungen der Kolben
jeder Kolbengruppe sind dabei gleich. Dies führt im Betrieb dazu, daß die Axialkolbenmaschine
ein stark einzeltonhaltiges Geräusch erzeugt bzw. abstrahlt, welche sich aus der Multiplikation
von Drehzahl und Kolbenzahl ergibt. Dieses Geräusch wird als sehr störend empfunden,
und deshalb eignet sich die bekannte Ausgestaltung inbesondere nicht in solchen Fällen,
in denen - wenn auch nur vorübergehend - Aufenthaltsräume für Menschen in der Nähe
des Einsatzortes der Axialkolbenmaschine angeordnet sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Axialkolbenmaschine der eingangs
bezeichneten Art so auszugestalten, daß bei Gewährleistung einer möglichst kleinen
Bauweise das Laufgeräusch der Axialkolbenmaschine verringert werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ergibt sich die angestrebte Laufgeräuschverringerung
aufgrund unterschiedlicher Winkelteilungen der Kolben. Dieser Vorteil kommt den Kolben
auf beiden Teilkreisen zugute, weil sie jeweils in den Lücken der größten Winkelteilungen
des benachbarten Teilkreises angeordnet sind.
[0006] Der zunächst erkennbare Nachteil einer ungleichen Aufteilung der Kolben, nämlich
eine schlechtere Ausnutzung des vorhandenen Bauraums aufgrund der durch den festigkeitsmäßig
erforderlichen Minimalabstand von zwei benachbarten Kolben vorgegebenen Zylindergröße,
ist bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung dadurch zumindest weitgehend aufgehoben,
daß die Kolben im Bereich der Lücken der größten Winkelteilungen des benachbarten
Teilkreises angeordnet sind. Dabei können die Kolben bezüglich beider Teilkreise in
gleicher Anzahl, ungleicher Anzahl und auch in gleichen oder ungleichen Gruppen angeordnet
sein, in denen die Winkelteilungen gleich, die Winkelteilungen von Kolbengruppe zu
Kolbengruppe jedoch unterschiedlich sind.
[0007] Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung läßt sich somit eine Axialkolbenmaschine
mit wenigstens zwei Teilkreisen und einem verhältnismäßig niedrigen Laufgeräusch verwirklichen.
Eine erfindungsgemäße Axialkolbenmaschine eignet sich deshalb insbesondere für die
Anordnung in der Nähe von Aufenthaltsräumen für Personen, wie Fahrgasträumen, und
insbesondere für Kraftfahrzeuge.
[0008] Die ungleichförmige Teilung ist jedoch nicht beliebig. Da die Förderstromungleichförmigkeit
eine Funktion der Teilung ist, kann als maximal sinnvolle Bandbreite für den Teilungswinkel
der Wert

bei einer Kolbenzahl i angesehen werden. Bei größerer Bandbreite würde die Förderstrompulsation
größer als bei einer Pumpe von geringerer Kolbenzahl sein. Dies würde jedoch dem Auslegungsziel
einer der Kolbenzahl entsprechenden geringen Pulsation bei einer Axialkolbenmaschine
widersprechen.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Bei Versuchen haben sich sehr gute Ergebnisse mit den Merkmalen nach wenigstens einem
der Ansprüche 5 bis 8 erreichen lassen, und zwar sowohl hinsichtlich des Laufgeräusch
als auch der Baugröße.
[0010] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in einer Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt:
Fig.1 eine erfindungsgemäß ausgestaltete Axialkolbenpumpe im axialen Schnitt;
Fig. 2 den Schnitt 11-11 in Fig. 1.
[0011] Die in Fig. 1 allgemein mit 1 bezeichnete Axialkolbenpumpe besteht aus einem topfförmigen
Gehäuseteil 2 und einem Gehäusedeckel 3, einer das topfförmige Gehäuseteil 2 und den
Hohlraum 4 des allgemein mit 5 bezeichneten Gehäuses längs der mittelachse 6 durchsetzende
Antriebswelle 7, jeweils einer Mehrzahl Kolben 8, 9, die auf Teilkreisen 10, 11 angeordnet
und in Kolbenbohrungen 12, 13 des Gehäusedeckels 3 durch eine Schiefscheibe 14 axial
verschiebbar sind, und allgemein mit 15, 16; 17, 18 bezeichneten Einlaß- und Auslaßventilen.
Die Kolben 8, 9 sind mit kugelförmigen Köpfen gelenkig in bekannten Gleitschuhen 19
gelagert und mittels dieser Gleitschuhe 19 an der Schieffläche 21 der Schiefscheibe
14 abgestützt, wobei der jeweilige Rückzug der Kolben 8, 9 durch eine Rückzugplatte
22 gewährleistet ist, die radial in einem Kugelkopflager 23 einer auf der Antriebswelle
7 angeordneten Hülse 24 gelagert und mittels einer an der Hülse 24 angreifenden und
am Gehäusedeckel 3 abgestützten Feder 25 gegen die Schiefscheibe 14 beaufschlagt
ist. Die Schiefscheibe 14 ist drehfest auf der Antriebswelle 7 befestigt und in am
topfförmigen Gehäuseteil 2 angeordneten Radial- und Axiallagern 26, 27 im Gehäuse
5 gelagert. Mittels dieser Radial- und Axiallager 26, 27 ist auch die Antriebswelle
an dieser Seite des Gehäuses 5 gelagert und mittels einer Wellendichtung 28 abgedichtet.
An ihrem anderen Ende ist die Antriebswelle 7 in einem Radiallager 29 im Gehäusedeckel
3 gelagert. Um die Kolbenbohrungen 12, 13 in voller Länge aufnehmen zu können, weist
der Gehäusedeckel 3 an seiner Innenseite einen verhältnismäßig langen zylindrischen
Ansatz 31 auf, mit dem er um das Maß a in das topfförmige Gehäuseteil 2 hineinragt.
Zwischen dem Ansatz 31 und dem ihn in einem Abstand b umgebenden Ringabschnitt des
topfförmigen Gehäuseteils 2 sind axial hintereinanderliegend ein innerer und ein äußerer
Zwischenring 32, 33 angeordnet, von denen der innere Zwischenring 32 an einer axialen
Schulter 34 des Gehäuseteils 2 und der äußere Zwischenring 33 an einer axialen Schulter
35 am Ansatz 31 anliegt. Auf seiner dem inneren Zwischenring 32 zugewandten Seite
weist der äußere Zwischenring 33 einen verjüngten Ringsteg 36 auf, mit dem er an der
ihm zugewandten Seite des inneren Zwischenrings 32 anliegt. Von den Kolbenbohrungen
12 auf dem inneren Teilkreis 10 verlaufen radial nach außen Förderkanäle 37, die mit
durch das Vorhandensein des Ringstegs 36 gebildete Ringkanäle 38, 39 in Verbindung
stehen, die durch radiale Öffnungen im Ringsteg 36 miteinander verbunden sind. Vom
äußeren Ringkanal 39 geht radial ein weiterer, radial im topfförmigen Gehäuseteil
2 verlaufender Förderkanal 41 aus, an den in üblicher Weise eine Förderleitung anschließbar
ist. Die Ringkanäle 38, 39, 43 und die Förderkanäle 37, 41, 45 befinden sich in einer
etwa das innere Ende der Kolbenbohrungen 12, 13 schneidenden Ebene.
[0012] Aufgrund des Vorhandenseins der Schulter 35 ist zwischen dem äußeren Zwischenring
33 und dem Flansch 42 des Gehäusedeckels 3 ein weiterer Ringkanal 43 gebildet, der
einerseits durch radiale Förderkanäle 44 mit den inneren Enden der Kolbenbohrungen
13 des äußeren Teilkreises 11 und andererseits mittels einem radialen Förderkanal
45 mit einer Förderleitung 46 in Verbindung, die am topfförmigen Gehäuseteil 2 anschließbar
ist. Die Kolben 8 des inneren Teilkreises 10 und die Kolben 9 des äußeren Teilkreises
11 fördern somit in voneinander getrennte Förderkreise, nämlich in die Förderleitungen
40, 46.
[0013] Die Einlaß- und Auslaßventile 15, 17, 16, 18 sind prinzipiell jeweils gleich ausgebildet.
[0014] Die Einlaßventile 15, 17 werden jeweils durch eine innerhalb des Kolbens 8, 9 verlaufende
und radial an einer bestimmten Stelle des Kolbenmantels austretende Kanalverbindung
gebildet. Die Anordnung ist so getroffen, daß diese mit 47, 48 bezeichnete Öffnung
in der zurückgezogenen Position des Kolbens (siehe Kolben 9 in Fig. 1) zum Hohlraum
4 des Gehäuses 5 freiliegt, jedoch in der vorgeschobenen Position des Kolbens (siehe
Kolben 8 in Fig. 1) von der zugehörigen Kolbenbohrungswandung abgedeckt ist. Der Abstand
c dieser Öffnungen 47, 48 vom Rand 49 der Kolbenbohrungen 12, 13 in der zurückgezogenen
Stellung der Kolben 8, 9 ist an die funktionellen Anforderungen der Axialkolbenpumpe
anzupaßen und beträgt beim vorliegenden Ausführungsbeispiel etwa 2 mm. In dieser Position
der Kolben 8, 9 erfolgt das Füllen der Kolbenbohrungen 12, 13 bzw. das Ansaugen durch
Unterdruck.
[0015] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel werden Kolben 8, 9 mit einer von ihrer Stirnseite
ausgehenden Bohrung (Hohlkolben) eingesetzt. Die Öffnung 47, 48 zum Hohlraum 5 hin
ist durch wenigstens eine, vorzugsweise vier radiale Bohrungen gebildet.
[0016] Die Auslaßventile 16, 18 sind durch Ventilringe 51, 52 aus (in Umfangsrichtung) nicht
dehnbarem bzw. zugfestem Material gebildet, die in den Ringkanälen 38 bzw. 43 angeordnet
sind und mit der Mantelfläche 53 des zylindrischen Ansatzes 31 sowie den darin enthaltenen
Austrittsöffnungen 54, 55 der Förderkanäle 37, 44 zusammenwirken. Die zylindrischen
Ventilringe 51, 52 sind bezüglich ihrer Durchmesser um ein bestimmtes Maß größer bemessen
als der Durchmesser des Ansatzes 31 und schmaler bemessen als die Ringkanäle 38 bzw.
43. Hierdurch ergeben sich Strömungsspalte s₁ und s₂, durch die im Betrieb das geförderte
Fluid zu strömen vermag. Wie schon beschrieben, bestehen die Ventilringe 51, 52 aus
einem zugfesten Material wie Metall oder Kunststoff, jedoch sind sie in ihrer Ringform
elastisch biegsam. Im Betrieb werden die Ventilringe 51, 52 aufgrund der Fluidströmung
radial verschoben und dabei aufgrund ihrer Elastizität so elastisch verformt, daß
die eine Ventilringhälfte von den Austrittsöffnungen 54, 55 der geöffneten Auslaßventile
16, 18 beabstandet ist (Druckseite) während die andere Ventilringhälfte die zugehörigen
Auslaßöffnungen 54 schließt, damit die Kolbenbohrungen 12, 13 durch Nachsaugen aus
dem Hohlraum 4 bzw. aus einer daran radial anschließenden Zuleitung 30 gefüllt werden
können. Die Ventilringe 51, 52 bewegen sich somit radial hin und her, wobei sie jeweils
eine Öffnungs- und eine Schließfunktion zugleich erfüllen. Einer Fixierung der Ventilringe
51, 52 in Umfangsrichtung bedarf es nicht.
[0017] Wie aus Fig. 2 deutlich zu entnehmen ist, sind die Winkelteilungen der Kolben 8,
9 beider Teilkreise 10, 11 unterschiedlich. Auf dem äußeren Teilkreis 11 sind sieben
Kolben 9 gleichen Querschnitts angeordnet, wobei drei Gruppen Gl₁, G₂, G₃ mit jeweils
zwei bzw. drei Kolben vorgesehen, bei denen die Winkelteilungen W₁ innerhalb der Gruppen
G₁, G₂, G₃ jeweils gleich sind, jedoch zwischen den Gruppen größer, nämlich w₂. Es
ergibt sich somit eine Gruppe G₁ mit drei Kolben und zwei Gruppen G₂, G₃ mit jeweils
zwei Kolben 9.
[0018] Auf dem inneren Teilkreis 10 befinden sich drei Kolben 8, die jeweils im wesentlich
mittig im Bereich der Lücken 55 mit den größeren Winkelteilungen w₂ angeordnet sind.
Aufgrund dieser Ausgestaltung ergeben sich auch für die Kolben 8 des inneren Teilkreises
10 unterschiedliche Winkelteilungen, nämlich zwei im vorliegenden Falle einander
gleiche kleinere Winkelteilungen w₃ und eine größere Winkelteilung w₄.
[0019] Aufgrund dieser Ausgestaltung ist nicht nur eine verhältnismäßig geringe Förderstrompulsation
gewährleistet, sondern es wird auch eine ungleichmäßige Pulsation geschaffen, wodurch
das Laufgeräusch der Pumpe wesentlich verringert wird. Außerdem führt die erfindungsgemäße
Ausgestaltung aufgrund der Anordnung der Kolben 8 auf dem inneren Teilkreis 10 in
den größeren Lücken 56 des äußeren teilkreises 11 zu einer verhältnismäßig kleinen
Baugröße, weil die beiden Teilkreise so dicht wie möglich zueinander gerückt werden
können und sich somit eine kleine Baugröße in radialer Richtung ergibt. Aufgrund der
Anordnung der Auslaßventile 16, 18 von Ventilringen 51, 52 führt zu einer geringen
axialen Baugröße.
[0020] Für die Kolben 8 auf dem inneren Teilkreis 10 ergibt sich ein geringerer Hub als
für die Kolben 9 auf dem äußeren Teilkreis 11. Deshalb können die Kolbenbohrungen
12 für die Kolben 8 kürzer ausgeführt und die Auslaßventile 16, 18 in zwei radialen
Ebenen angeordnet werden, wobei das Auslaßventil 16 gegenüber dem Auslaßventil 18
zur Schiefscheibe 14 hin versetzt ist, siehe Abstand d.
[0021] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung führt somit nicht nur zu einer einfachen, sondern
auch zu einer kleinen Bauweise, und zu einer Axialkolbenmaschine mit einem niedrigen
Laufgeräusch, die sich insbesondere für Fortbewegungsmittel für Personen, insbesondere
Kraftfahrzeuge eignet.
[0022] Es ist möglich, die erfindungsgemäße Ausgestaltung an Axialkolbenmaschinen auch mit
mehreren als zwei Teilkreisen für Kolben bzw. Kolbenbohrungen, z.B. drei oder vier
Teilkreisen zu verwirklichen.
1. Axialkolbenmaschine der Schrägachsen- oder Schiefscheibenbauart, mit auf zwei
Teilkreisen angeordneten Kolben,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolben (8,9) in unterschiedlichen Winkelteilungen (w₂, w₄) und im Bereich
der größeren Winkelteilungen (w₂, w₄) bzw. größeren Lücken (56) des jeweils benachbarten
Teilkreises (9, 10) angeordnet sind.
2. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Kolben (8,9) von Teilkreis (10) zu Teilkreisen (11) unterschiedlich
ist.
3. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolben wenigstens des Teilkreises (11) mit der größeren Anzahl Kolben (9)
in Gruppen (G₁,G₂,G₃) unterteilt sind, und die Winkelteilungen (w₁) in den Gruppen
vorzugsweise gleich ist.
4. Axialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Kolben (9) wenigstens auf dem Teilkreis (11) mit der größeren Anzahl
Kolben eine ungerade Zahl ist, vorzugsweise fünf, sieben oder neun Kolben (9).
5. Axialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die in der größeren Anzahl vorhandenen Kolben (9) auf dem äußeren Teilkreis (11)
angeordnet sind.
6. Axialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem inneren Teilkreis (10) drei Kolben (8) angeordnet sind.
7. Axialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt der auf dem inneren Teilkreis (10) angeordneten Kolben (8) kleiner
ist als der Querschnitt der auf dem äußeren Teilkreis (11) angeordneten Kolben (9).