[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum intermittierenden Richten von Draht gemäss
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 7.
[0002] Verfahren dieser Art sind von jenen zu unterscheiden, bei denen der Draht auch bei
der auf das Richten folgenden Operation, insbesondere einem auf das Richten folgenden
Schneidvorgang mit unverzögerter Vorschubgeschwindigkeit vorgeschoben und deshalb
die die auf das Richten folgende Operation ausführenden Operationsmittel, z. B. eine
Schneidvorrichtung zum Ablängen des Drahts, mit der hohen Vorschubgeschwindigkeit
mit dem Draht mitbewegt werden müssen. Diese z. B. aus der US-A-1 703 885 bekannten
Verfahren haben zwar den Vorteil, dass sich das Problem der Erhitzung und Beschädigung
(Abbrennen, Verspröden, inhomogene Materialfestigkeit) des stillstehenden Drahts
im rotierenden Richtrotor nicht stellt, jedoch den Nachteil, dass die mit der hohen
Drahtvorschubgeschwindigkeit mitbewegten Operationsmittel, z. B. die als sog. "fliegende
Schere" ausgebildete Schneidvorrichtung, konstruktiv aufwendig und teuer ist. Ein
Verfahren jener anderen Art, bei welcher der Draht nicht intermittierend sondern auch
während der nachfolgenden Operation fortlaufend mit unverändert hoher Vorschubgeschwindigkeit
weiterläuft, betrifft auch die JP-A-58 122 139. Die daraus bekannte Drahtrichtvorrichtung
hat mehrere Förderrollengruppen zum Vorschieben des Drahts, verstellbare Formänderungsrollen,
einen Richtrotor mit einem zylindrischen Gehäuse, in dem drei Richtblöcke angeordnet
sind, und eine Draht-Abtastvorrichtung, welche die Geradlinigkeit des gerichteten
Drahts prüft. Im Gehäuse des Richtrotors ist eine Verstelleinrichtung für die radiale
Einstellung der Richtblöcke angeordnet, die bei in einer bestimmten Drehstellung
stehendem Richtrotor über eine Kupplung mit einem durch eine Verschiebungseinrichtung
verschiebbaren Motor verbunden werden kann. Die Drahtvorschubgeschwindigkeit und
die Winkelgeschwindigkeit des Richtrotors werden durch eine Steuereinrichtung aufgrund
des Drahtdurchmessers und des Drahtmaterials berechnet und eingestellt. Der Richtrotor
ist wahlweise (offensichtlich über eine Freilaufkupplung) mit einem die Winkelgeschwindigkeit
für das Richten erzeugenden Elektromotor und einem Schrittmotor für das Drehen des
Rotors in die Drehstellung zur Einstellung der Richtblöcke verbindbar, wobei der
Schrittmotor durch die Steuereinrichtung angesteuert wird, nachdem der Richtrotor
bei angehaltenem Elektromotor ausgelaufen ist. Das Richten wird dabei nur unterbrochen,
wenn ein neuer Draht mit anderen Eigenschaften verwendet werden soll, der eine andere
Einstellung der Richtblöcke erfordert.
[0003] Das gattungsgemässe Verfahren ist auch zu unterscheiden von jenen Verfahren anderer
Art, bei denen der Draht während der Operation, insbesondere des Schneidvorgangs,
angehalten und der Richtrotor bei angehaltenem Draht in axialer Richtung (Drahtlängsrichtung)
bewegt wird, um eine übermässige Walkarbeit an einer Stelle und damit ein Verspröden
oder Abbrennen des Drahtes zu verhindern. Ein Verfahren und eine Vorrichtung jener
anderen Art ist aus der US-A 2 172 134 bekannt. Bei ihr ist der Richtrotor an einem
auf einem Stangenpaar hinund herbewegbaren Schlitten gelagert und über eine Kupplung
angetrieben. Der Schlitten wird jeweils beim Drahtvorschub mit dem rotierenden Richtrotor
vorwärts und bei zum Abschneiden durch Greifer festgeklemmtem, stillstehendem Draht
mit dem rotierenden Richtrotor rückwärts bewegt. Am Ende der Rückwärtsbewegung schlägt
der Schlitten an einem Anschlag an, wodurch die Kupplung ausgekuppelt wird und der
Richtrotor ausläuft. Nach dem Ablängen des Drahts werden die Greifer geöffnet und
der Schlitten wieder vorwärts bewegt, wobei die Kupplung eingekuppelt wird und das
zuvor beim Rückwärtslaufen des Schlittens gerichtete Drahtstück durch die Greifer
läuft.
[0004] Das aufwendige und störanfällige, sehr schnelle Bewegen des Operationsmittels, z.
B. der sog. fliegenden Schere, und das Bewegen des Richtrotors in Drahtrichtung (in
Richtung der Richtrotorachse) entfällt bei dem aus der CH-A-475 806 bekannten gattungsgemässen
Verfahren. Dabei wird der Draht im Stillstand abgeschnitten und die Richtsteine des
rotierenden Richtrotors werden in der Zeit des Drahtstillstands hydraulisch oder pneumatisch
radial so bewegt, dass die Walkarbeit verringert und damit ein Verspröden und Abbrennen
des Drahtes vermieden wird. Auch die radiale Verstellung der Richtsteine des rotierenden
Richtrotors ist jedoch aufwendig und störanfällig.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die einfach, störungsfrei und mit hoher Produktionsrate
arbeiten und eine einwandfreie, über die ganze Drahtlänge homogene, gleichmässige
Drahtqualität (Festigkeit, Gleichmassdehnung, usw.) gewährleisten.
[0006] Die erfindungsgemässe Lösung dieser Aufgabe ist in verfahrensmässiger Hinsicht Gegenstand
des Anspruchs 1 und in vorrichtungsmässiger Hinsicht Gegenstand des Anspruchs 7.
[0007] Durch die synchrone Verzögerung der Rotation des Richtrotors und des Drahtvorschubs
vor der Operation sowie die synchrone Beschleunigung nach der Operation wird eine
über die ganze Drahtlänge homogene, einwandfreie Drahtqualität erreicht: Die Materialeigenschaften
des Drahts werden durch das erfindungsgemässe Richten in Drahtlängsrichtung homogen
verändert und der gerichtete Draht behält insbesondere eine über seine ganze Länge
annähernd konstante Festigkeit und Gleichmassdehnung, d. h. namentlich auch der mit
zuerst verzögertem und dann wieder beschleunigtem Vorschub durch den ebenfalls zuerst
verzögerten und dann wieder beschleunigten Richtrotor laufende Drahtabschnitt erlangt
dieselbe oder zumindest nahezu dieselbe Festigkeit und Gleichmassdehnung wie der
übrige, mit konstanter Vorschubgeschwindigkeit durch den mit konstanter Winkelgeschwindigkeit
rotierenden Richtrotor laufende Draht.
[0008] Mit der Erfindung werden die beim Stand der Technik in Kauf genommenen Nachteile
der sehr raschen Bewegung der Operationsmittel in Drahtlängsrichtung (US-A-1 703 885),
der Hin- und Herbewegung des Richtrotors in Richtung der Rotorachse bei Drahtstillstand
(US-A-2 172 134) bzw. der radialen Verschiebung der Richtsteine beim Aussetzen des
Drahtdurchlaufs (CH-A-475 806) zwecks Verringerung der Erhitzung und Beschädigung
des angehaltenen Drahts durch den weiterlaufenden Richtrotor beseitigt. In Kauf genommen
wurden diese Nachteile beim Stand der Technik, weil die Fachwelt bisher der Meinung
war (vgl. z. B. CH-A-475 806), ein Abbremsen des Richtrotors beim Aussetzen des Drahtdurchlaufs
sei wegen der im Hinblick auf die hohen Kräfte und den hohen Verschleiss notwendigerweise
massiven Ausführung des Richtrotors und der Richtsteine (vgl. die in den oben erwähnten
Druckschriften sowie in der US-A-1 594 570 und US-A-2 965 150 dargestellten Richtrotoren)
innert der für ein intermittierendes Richtverfahren wirtschaftlich noch vertretbaren
Zeit nicht durchführbar.
[0009] Der durch die Erfindung beschrittene, neue Weg der synchronen Verzögerung und Beschleunigung
des Richtrotors mit dem Draht wird in vorrichtungsmässiger Hinsicht dadurch ermöglicht,
dass das Massenträgheitsmoment des Richtrotors so klein bemessen ist, dass dieser
wenigstens annähernd in der gleichen Zeit wie der Draht mit den Fördermitteln verzöger-
und beschleunigbar ist. Diese im Hinblick auf den Stand der Technik überraschende
vorrichtungsmässige Lehre wird vorzugsweise mit den Merkmalen der Ansprüche 9-16 ausgeführt.
[0010] Das erfindungsgemässe Verfahren kann grundsätzlich in den beiden folgenden Ausführungsarten
durchgeführt werden. Bei der ersten Ausführungsart werden der Draht auf eine verringerte
Vorschubgeschwindigkeit und der Richtrotor auf eine verringerte Winkelgeschwindigkeit
verzögert bzw. abgebremst, und bei der verringerten Vorschubgeschwindigkeit werden
die Operationsmittel, insbesondere die Schneidvorrichtung synchron mit dem Draht
mitbewegt. Nach dem Ablängen werden Draht und Richtrotor wieder beschleunigt und
die Operationsmittel bzw. die Schneidvorrichtung fährt, um für den nächsten Schnitt
bereit zu sein, wieder in ihre Ausgangslage zurück. Bei der zweiten Ausführungsart
wird der Draht bis zum völligen Stillstand und der Richtrotor entweder ebenfalls bis
zum völligen Stillstand oder auf eine derart geringe Winkelgeschwindigkeit verzögert,
dass keine Beeinträchtigung der Drahtqualität auftritt. Die auf das Richten folgende
Operation bzw. das Ablängen erfolgt in diesem Fall bei Drahtstillstand mit ortsfest
angeordneten bzw. gelagerten Operationsmitteln bzw. einer ortsfest angeordneten Schneidvorrichtung.
[0011] Beide Ausführungsarten haben ihre optimalen Einsatzgebiete. Die erste Ausführungsart
ist konstruktiv aufwendiger als die zweite, ermöglicht dafür aber höhere Produktionsraten.
Für die erste Ausführungsart kann eine Schneidvorrichtung verwendet werden, die nach
Art der aus der US-A-1 703 885 bekannten Schneidvorrichtung (sog. "fliegende Schere")
ausgeführt ist, wobei der Konstruktionsaufwand und die Störanfälligkeit wegen der
verzögerten Drahtvorschubgeschwindigkeit wesentlich geringer ist.
[0012] Beide Ausführungsarten lassen sich an die Taktzeiten nachfolgender und vorangehender
Maschinengruppen optimal anpassen.
[0013] Die Erfindung wird anhand der beiliegenden, lediglich einen beispielsweisen Ausführungsweg
darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Teil einer Drahtricht- und -schneidmaschine,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Richtrotors der Maschine von Fig. 1,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Richtrotor entlang der Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 einen Querschnitt durch den Richtrotor entlang der Linie IV-IV in Fig. 1,
Fig. 5 eine Draufsicht auf einen der Richtsteine des Richtrotors,
Fig. 6 einen Längsschnitt durch den Richtstein,
Fig. 7 eine Stirnansicht des Richtsteins,
Fig. 8 eine schematische Darstellung der Steuereinrichtung und der Antriebsmittel
der Maschine von Fig. 1, und
Fig. 9 ein schematisches Diagramm der Drahtvorschubgeschwindigkeit und der Winkelgeschwindigkeit
des Richtrotors in Abhängigkeit von der Zeit.
[0014] Die Vorrichtung zum Richten und Ablängen von Draht 1 hat zwei Walzenpaare 2 zum Beschleunigen,
gleichförmigen Bewegen und Abbremsen des Drahts 1, eine ortsfeste Schneidvorrichtung
10 zum Schneiden des Drahts 1 im Stillstand, und je ein Führungsrohr 3 vor und hinter
einem Richtrotor 4 mit Rotorkörper 8. Im Rotorkörper 8 befinden sich drei Richtsteine
5, 6, 7 mit je einem Ausgleichsgewicht 44 und je zwei Madenschrauben 40, 41, sowie
je eine Führungsbüchse 9 vor und hinter den drei Richtsteinen 5, 6, 7. Der Rotorkörper
8 ist ein einstückiges Bauelement mit drei gleichlangen quaderförmigen Abschnitten
11, 12, 13 und zwei zwischen diesen Abschnitten 11, 12, 13 liegenden kreiszylindrischen
Regionen 15, sowie je einem kreiszylindrischen Absatz 16, 17 zur Lagerung und je
einem hohlzylindrischen Stück 18, 19 zur Fixierung von je einer Führungsbüchse 9.
Die Achsen der kreiszylindrischen Absätze 16, 17, der hohlzylindrischen Stücke 18,
19, der zwei kreiszylindrischen Regionen 15 und die Diagonalenschnittpunkte der Stirnseiten
der quaderförmigen Abschnitte 11, 12, 13 liegen auf der geometrischen Rotationsachse
25 des Richtrotors 4. Die Rotationsachse 25 ist auch die Achse einer im Rotorkörper
8 befindlichen Zylinderbohrung 21, deren Durchmesser durch die für die Stabilität
des gesamten Richtrotors 4 massgebenden Wandstärke der kreiszylindrischen Regionen
15 gegeben ist. Der Aussendurchmesser der kreiszylindrischen Regionen 15 ist so gross
wie die kleine Seite der Stirnfläche 34, 35 des quaderförmigen Abschnitts 11, 12,
13. Senkrecht zur kleinen Seite des quaderförmigen Abschnitts 11, 12, 13 sind drei
Ausfräsungen 22, 23, 24 mit Spielpassungen für die Richtsteine 5, 6, 7 angeordnet.
Die beschriebene Ausgestaltung des Rotorkörpers 8 ist so gewählt, dass ein minimales
Massenträgheitsmoment erzielt wird.
[0015] Der zu richtende, durch die Walzenpaare 2 in Richtung des Pfeils 14 geförderte Draht
1 tritt in der Rotationsachse 25 an der vorderen Stirnseite 27 in den Richtrotor
4 ein, wird durch die Führungsbüchse 9 im hohlzylindrischen Stück 18 in der Rotationsachse
25 gehalten und durch die Richtsteine 5, 6, 7 geleitet, und verlässt den Richtrotor
4 wieder an seiner hinteren Stirnseite 28 durch die Führungsbüchse 9 im hohlzylindrischen
Stück 19.
[0016] Die Richtsteine 5, 6, 7 haben eine ebene geschlossene Unterseite 29 und eine zur
Oberseite 30 des Richtsteins 5, 6, 7 hin geöffnete Rille 31. Die Rille 31 verläuft
in der Mitte der Oberseite 30 des Richtsteins 5, 6, 7 und ist in ihrer Breite um eine
Toleranz grösser als der Drahtdurchmesser. Die Tiefe der Rille 31 ist in ihrem nicht
verbreiterten Teil so gross, dass sie den zu richtenden Draht vollständig aufnimmt.
Von der ebenen Unterseite 29 laufen die zwei Seitenwände 33, sowie die Stirnflächen
34, 35 vertikal nach oben. Zur vorderen Stirnfläche 34 hin ist die Rille 31 annähernd
auf die doppelte Breite der ursprünglichen Rillengrösse trichterförmig erweitert,
wohingegen der rückwärtige Auslauf nur eine Erweiterung von annähernd 20 % aufweist
und annähernd zehn Prozent der Gesamtlänge des Richtrotors 5; 6, 7 beträgt. Die Tiefe
der nicht erweiterten Rille 31 beträgt etwa 40 % der Höhe des Richtsteins 5, 6, 7.
Infolgedessen wird das Massenträgheitsmoment des Rotors durch die Richtsteine nur
unwesentlich vergrössert. Ueber seine gesamte Länge hat der Richtstein 5, 6, 7 gleiche
Höhe. Die Breite der hinteren Stirnfläche 35 beträgt zwei Drittel der vorderen Stirnfläche
34. Vordere 34 und hintere Stirnfläche 35 liegen parallel zueinander und senkrecht
zur Achse der Rille 31. Unmittelbar anschliessend an den Erweiterungspunkt für den
vorderen Rillentrichter 36 in Richtung rückwärtigen Auslauf hat der Richtstein 5,
6, 7 auf der Oberseite 30 eine kreisförmige Ausbuchtung 38, deren Durchmesser annähernd
zehn Prozent kleiner ist als die Breite der vorderen Stirnfläche 34, und die sich
entlang der beiden Längsseiten 33 bis zur Unterseite 29 erstreckt. Die kreisförmige
Ausbuchtung 38 im Richtstein 5, 6, 7 befindet sich im Kraftangriffspunkt des ausgelenkten
Drahts 1. Der Durchmesser der Ausbuchtung 38 ist so gross gewählt, dass die Ausbuchtung
38 einerseits durch die Spielpassung mit Gewinde 43 für die Madenschrauben 40, 41
in der Ausfräsung 22, 23, 24 rutscht, und andererseits der glatte, geschlossene Boden
39 der Madenschraube 40 eine gute Auflagefläche 42 erhält. Wie schon beim Richtrotor
4 ist auch beim Richtstein 5, 6, 7 auf minimales Gewicht geachtet worden. Deshalb
sind die Seitenwände 33 im Bereich der Oberkante der Rille 31 ausserhalb der Ausbuchtung
38 nur einen Bruchteil, vorzugweise ein Drittel der Rille 31 breit.
[0017] Die Lage der Ausfräsungen 22, 23, 24 für die Richtsteine 5, 6, 7, und der Führungsbüchsen
9, sowie deren Abmessungen richten sich nach den mechanischen Daten des zu richtenden
Drahts 1. Die Ausfräsungen 22, 23, 24 sind als Spielpassungen für die Richtsteine
5, 6, 7 ausgebildet und besitzen in dem Teil, der die Ausbuchtung 38 der Richtsteine
5, 6, 7 aufnimmt ein Gewinde 43. Durch zwei Madenschrauben 40, 41 über und unterhalb
des Richtsteins 5, 6, 7 in dem Gewinde 43 wird der Richtstein 5, 6, 7 in seiner Lage
gehalten. Der vordere und der hintere Richtstein 5 und 7 lenken den Draht 1 in eine
Richtung aus der Rotationsachse 25 aus, während der mittlere Richtstein 6 ihn hierzu
entgegengesetzt auslenkt. Die Rillen 31 der Richtsteine 5, 6, 7 sind in Richtung deren
Versetzung von der Rotationsachse 25 offen, wobei die Richtsteine 5, 7 in der gleichen
radialen Richtung und der Richtstein 6 entgegengesetzt zur Achse versetzt sind. Durch
die Versetzung der Richtsteine 5, 6, 7 wird die zum Richten notwendige Walkarbeit
des Drahtes 1 während der Rotation des Richtrotors 4 und die damit verbundene Entspannung
des Drahtmaterials erreicht. Da die Richtsteine 5 und 7 in der einen und der Richtstein
6 in der entgegengesetzten Richtung zur Achse 25 versetzt sind, lässt sich eine gleichmässige
Massenverteilung dadurch erreichen, dass der Richtstein 6 entsprechend weiter als
die Richtsteine 5 und 7 von der Achse 25 entfernt angeordnet wird. Eine allenfalls
infolge ungleichmässiger Abnutzung oder infolge einer anderen, durch spezielle Drahteigenschaften
bedingten Anordnung der Richtsteine entstehende, geringe Unwucht lässt sich durch
je ein im Gewinde 43 der Ausfräsungen 23 befindliches Gegengewicht 44 ausgleichen.
Der gegenseitige Abstand der Richtsteine 5, 6, 7 ist kleiner als ihre eigene Länge.
Der Aussendurchmesser der Teile des Richtrotors 4, die keine Richtsteine 5, 6, 7
halten, ist zur Verringerung des Gesamtträgheitsmoments auf das allein für die mechanische
Stabilität notwendige Mass reduziert. Auf Oeffnungen zwischen den Richtsteinen 5,
6, 7 wie sie in bekannten Richtrotoren zur Entnahme von gebrochenem Draht vorgesehen
sind, wurde bewusst verzichtet. Bei Drahtbruch kann der ganze Richtrotor 4 leicht
ausgewechselt werden.
[0018] Der Richtrotor 4 ist mit seinen Richtsteinen 5, 6, 7 und Führungsbüchsen 9 auf einen
Drahtdurchmesser bzw. Drahttyp optimiert und kann als ganze Einheit in seiner Lagerung
46 ausgewechselt werden.
[0019] Die Madenschrauben 40, 41 dienen zum Einstellen des Richtsteins 5, 6, 7 auf optimale
Richtwirkung beim Draht 1. Der von einem nicht gezeichneten Drahtvorrat, in der Regel
einer Drahtrolle, kommende Draht 1 wird zum Richten und Ablängen durch die beiden
Walzenpaare 2 auf Vorschubgeschwindigkeit beschleunigt, und durch das koaxial zum
Draht 1 angeordnete Führungsrohr 3 in den Richtrotor 4 gestossen und durch ein dem
Richtrotor 4 nachgeschaltetes weiteres Führungsrohr 3 zur Abschneidevorrichtung 10
geleitet.
[0020] Beim Einfädeln des Drahts 1 in den Richtrotor 4 wird er über die vordere Führungsbüchse
9 zum vorderen Trichter 36 des ersten Richtsteins 5 geführt. Das Umlenken des Drahts
1 zum nächstfolgenden Richtstein 6, 7 bzw. der Führungsbüchse 9 in Nähe der rückwärtigen
Stirnfläche 35 des Richtrotors 4 wird durch den glatten Boden 39 der Madenschraube
40 erreicht. Das Einfädeln in den folgenden Richtstein 6 bzw. 7 erfolgt jeweils durch
den vorderen Trichter 36 des betreffenden Richtsteins 6, 7. Im Betrieb läuft der Draht
1 nur noch über den Rillenboden 47 der Richtsteine 5, 6, 7.
[0021] Der grosse vordere Trichter 36 jedes Richtsteins 5, 6, 7 wird hauptsächlich nur während
des Drahteinfädelns benötigt, während der kleinere hintere Trichter 35, sowie der
unmittelbar an den Kraftangriffspunkt anschliessende Teil des vorderen Trichters
36 im Betrieb den Draht in der Rille 31 führen.
[0022] Wie in Fig. 8 dargestellt, ist der Richtrotor 4 über einen mit dem als Zahnriemenrad
48 ausgebildeten hohlzylindrischen Stück 18 des vorderen Endteils 27 des Rotors
4 kämmenden Zahnriemen 50 durch einen Gleichstrommotor 51 angetrieben. Die oberen
Walzen bzw. Räder der Walzenpaare 2 sind durch einen Zahnriemen 52 miteinander verbunden
und gemeinsam über einen Zahnriemen 54 ebenfalls vom Gleichstrommotor 51 angetrieben.
Auf der Abtriebswelle des Gleichstrommotors 51 sitzen zwei Zahnriemenscheiben 56,
57 unterschiedlichen Durchmes sers, mit denen die Zahnriemen 50, 54 kämmen, wobei
die Uebersetzungsverhältnisse so bemessen sind, dass der Richtrotor 4 mit grösserer
Winkelgeschwindigkeit als die Walzenpaare 2 umläuft. Der Gleichstrommotor 51 ist durch
einen Servoverstärker 58 mit durch eine Steuereinrichtung 60 (NC- oder CNC-Steuerung)
gesteuertem Regler (PID-Proportionalregler) gespeist, der den Strom aufgrund der von
der Steuereinrichtung 60 in zeitlicher Folge gelieferten Sollwerte und der von einem
Tachometer 62 gemessenen Istwerte der Winkelgeschwindigkeit der Abtriebswelle des
Motors 51 steuert und regelt. Die jeweils vorgeschobene Drahtlänge wird von der Steuereinrichtung
60 mittels eines an der Abtriebswelle des Motors 51 angeordneten Inkrementgebers (inkrementalen
Drehgebers) 64 bestimmt. (Der Istwert der Winkelgeschwindigkeit kann auch mittels
des Inkrementgebers 64 bestimmt werden, wobei der Tachometer 62 entfällt).
[0023] Durch die oben angegebene Konstruktion des Richtrotors 4 mit den Richtsteinen 5,
6, 7 und Führungsbüchsen 9 ist das bei der Rotation wirksame gesamte Massenträgheitsmoment
des Richtrotors 4 so klein bemessen, dass dieser in der gleichen Zeit wie der Draht
1 mit den Walzenpaaren 2 verzöger- und beschleunigbar ist. Die Schneidvorrichtung
10 und die Antriebsmittel 48-58 der Walzenpaare 2 und des Richtrotors 4 sind durch
die Steuereinrichtung 60 so gesteuert, dass jeweils vor der Ansteuerung der Schneidvorrichtung
10 die Walzenpaare 2 und der Richtrotor 4 synchron miteinander bis zum Stillstand
verzögert und danach synchron miteinander beschleunigt werden, wobei infolge des gemeinsamen
Antriebs des Richtrotors 4 und der Walzenpaare 2 (mit unterschiedlicher Uebersetzung)
die Winkelgeschwindigkeit des Richtrotors 4 proportional zur Vorschubgeschwindigkeit
des Drahts 1 erhöht bzw. verringert wird.
[0024] Der durch die Steuereinrichtung 60 gesteuerte und durch den Regler geregelte Arbeitszyklus
zum Richten und Ablängen des Drahts 1 besteht aus drei, im folgenden anhand Fig.
9 näher erläuterten Phasen, wobei das Verhältnis der Winkelgeschwindigkeit des Richtrotors
4 zur durch die Antriebswalzen 2 erzeugten Vorschubgeschwindigkeit des Drahts 1 wegen
des gemeinsamen Antriebs konstant ist. Das Verhältnis kann für unterschiedliche Drahttypen
durch Auswechseln der Zahnriemenscheiben geändert werden, oder es können abweichend
von Fig. 8 für den Antrieb des Richtrotors 4 und der Antriebswalzen 2 zwei unabhängige
Antriebseinrichtungen vorgesehen sein, deren Regler gemeinsam von der Steuereinrichtung
60 gesteuert sind, so dass das Verhältnis durch die Steuereinrichtung je nach Drahttyp
fest oder ggf. auch geschwindigkeitsabhängig eingestellt werden kann.
[0025] In der ersten, bei t₁ beginnenden Phase werden der Draht 1 und der Richtrotor 4 aus
dem Stillstand auf eine vorbestimmte Vorschub- und Winkelgeschwindigkeit v₁, w₁ beschleunigt,
wobei die Winkelgeschwindigkeit w des Richtrotors 4 synchron und proportional zur
Vorschubgeschwindigkeit v erhöht wird. In der anschliessenden zweiten, bei t₂ beginnenden
Phase werden der Draht 1 und der Richtrotor 4 mit konstanter Geschwindigkeit v₁, w₁
weiterbewegt, und in der dritten, bei t₃ beginnenden Phase werden der Draht 1 und
der Richtrotor 4 durch Verzögerung der Drehzahl des Motors 51 bis zum Stillstand
abgebremst, wobei der Motor 51 als durch die Steuervorrichtung 60 und den Regler gesteuerte
und geregelte Bremsvorrichtung arbeitet und entsprechend der ersten Phase die Winkelgeschwindigkeit
des Richtrotors 4 synchron und proportional zur Vorschubgeschwindigkeit des Drahts
1 verringert wird. Nach dem bei t₄ erreichten Stillstand des Drahts 1 wird der Treiber
65 der ortsfest angeordnete Schneidvorrichtung 10 von der Steuereinrichtung 60 angesteuert
und der Draht 1 abgelängt, woraufhin der nächste Zyklus mit der ersten Phase der
synchronen Beschleunigung von Richtrotor 4 und Draht 1 beginnt.
[0026] Die Vorschubgeschwindigkeit v₁ kann beispielsweise 2-5 m/sec betragen und die Winkelgeschwindigkeit
w₁ so gewählt werden, dass der Richtrotor bei einem Drahtvorschub von 5-25 mm eine
Umdrehung ausführt, die Winkelgeschwindigkeit w₁ also z. B. 12'000 Umdrehungen pro
Minute beträgt. Beim in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel war die in
der ersten Phase für die Beschleunigung des Richtrotors 4 aus dem Stillstand auf w₁=
12'000 U/min erforderliche Beschleunigungszeit t₂-t₁= 0,1-0,2 sec. Entsprechend klein,
also lediglich ein bis zwei Zehntelsekunden war die Verzögerungszeit t₄-t₃ für die
Verzögerung des Richtrotors 4 (und des Drahts 1) von der Winkelgeschwindigkeit w₁
bis zum Stillstand. Die extrem kurze Beschleunigungs- und Verzögerungszeit wird dank
dem durch die oben angegebene Konstruktion erreichten, äusserst geringen Massenträgheitsmoment
des Richtrotors 4 erreicht, das um zwei Grössenordnungen (etwa hundert mal) kleiner
ist als dasjenige herkömmlicher Richtrotoren.
[0027] Bei extrem kurzen Arbeitszyklen im Zehntelsekundenbereich, resp. sehr kurz (im Zentimeterbereich)
abzulängenden Drahtstücken, kann die zweite Phase der gleichmässigen Bewegung entfallen,
d. h. Draht 1 und Richtrotor 4 können unmittelbar aufeinanderfolgend beschleunigt
und wieder verzögert werden. Besitzen der Drahtricht- und -schneidmaschine vor- oder
nachgeschaltete Maschinen oder Maschinengruppen in einer Produktionslinie einen längeren
Arbeitszyklus, kann an das Ablängen des Drahtes 1 ein Wartezyklus angeschlossen werden,
nach dem dann wieder mit der ersten Bewegungsphase fortgefahren wird.
[0028] Anstelle des Ablängens sind auch andere Operationen möglich, wie z. B. ein Biegen
des Drahts, ein Anschweissen eines Querdrahts u. dgl.
[0029] Anstelle der beiden Walzenpaare 2 vor dem Richtrotor 4 zum Einstossen des Drahts
1 können auch je ein Walzenpaar 2 vor und eines hinter dem Richtrotor 4 angeordnet
sein, oder es können auch nur Walzenpaare vorhanden sein, die den Draht 1 durch den
Rotor 4 ziehen. Die zu wählende Anordnung richtet sich nach den Drahtdaten und den
geforderten Richtqualitäten. Im allgemeinen verschlechtern jedoch Zugwalzen 2 hinter
dem Richtrotor 4 die Richtqualität des Drahts 1.
[0030] Der Antrieb des Richtrotors (und ev. auch der Fördermittel) kann statt durch einen
Elektromotor auch hydraulisch erfolgen, wobei die Hydraulikflüssigkeit gleichzeitig
zur Kühlung des Rotors genutzt werden kann.
[0031] Als Variante kann die auf der Unterseite 29 des Richtsteins 5, 6, 7 angreifende
Madenschraube 41 durch eine in der Ausfräsung angeordnete Feder ersetzt werden.
[0032] Für den laufenden Betrieb sind mehrere auswechselbare Richtrotoren 4 vorhanden. Der
Richtrotor 4 wird als Ganzes mit seinen beiden Lagern aus den beiden Lagerhalterungen
46, die mit je zwei Schrauben fixiert sind genommen. Jeder der Richtrotoren 4 ist
durch entsprechende Bemessung der Richtsteine und Führungsbüchsen 9, sowie deren
Lage im Richtrotor 4 auf den betreffenden zu richtenden Drahttyp zugeschnitten.
[0033] Anstatt die Bewegung des Drahts 1 und die Rotationsgeschwindigkeit des Richtrotors
8 in der dritten Bewegungsphase auf Stillstand abzubremsen, kann auch mit reduzierter
Geschwindigkeit weitergefahren werden, und der Draht 1 mit einer in Vorschubrichtung
des Drahts mitbewegten Schneidvorrichtung abgeschnitten werden. Gegenüber herkömmlichen
Verfahren, die in voller Laufgeschwindigkeit ablängen, kann hier in der für die jeweilige
Schneidvorrichtung optimalen Geschwindigkeit abgelängt werden. Der Vorteil dieser
Variante gegenüber dem oben geschilderten Ablängen im Stillstand ist die höhere erreichbare
Stückzahl abgelängter Drahtabschnitte pro Zeiteinheit. Da die Schneidvorrichtung
nur mit der verringerten Vorschubgeschwindigkeit mitbewegt wird, entfallen die bei
den herkömmlichen Verfahren auftretenden Beschleunigungsprobleme der Schneidvorrichtung
("fliegenden Schere").
1. Verfahren zum intermittierenden Richten von Draht (1), bei dem der Draht (1) auf
eine Vorschubgeschwindigkeit beschleunigt, durch eine Gruppe von Richtsteinen (5,
6, 7) eines ortsfest gelagerten, mit einer Winkelgeschwindigkeit rotierenden Richtrotors
(4) radial ausgelenkt und jeweils für eine nachfolgende Operation verzögert wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rotation des Richtrotors (4) synchron mit dem Drahtvorschub
vor der Operation verzögert und danach wieder beschleunigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Draht (1) auf eine
verringerte Vorschubgeschwindigkeit und der Richtrotor (4) synchron auf eine verringerte
Winkelgeschwindigkeit verzögert und die Operationsmittel für die Durchführung der
nachfolgenden Operation, insbesondere eine Schneidvorrichtung (10) zum Ablängen des
Drahts (1), mit der verringerten Vorschubgeschwindigkeit mit dem Draht (1) mitbewegt
und nach dem Ablängen wieder in seine Ausgangsposition zurück bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Draht (1) für die nachfolgende Operation,
insbesondere zum Ablängen, bis zum Stillstand verzögert wird, und die nachfolgende
Operation bei Drahtstillstand mit ortsfesten Operationsmitteln, insbesondere einer
ortsfesten Schneidvorrichtung (10) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotation
des Richtrotors (4) synchron mit dem Drahtvorschub wenigstens annähernd bis zum Stillstand
verzögert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Draht
(1) vor und hinter der Gruppe der Richtsteine (5, 6, 7) durch mindestens je eine
Führung (9) in der Rotationsachse (25) der Richtsteine (5, 6, 7) geführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkelgeschwindigkeit
des Richtrotors (4) wenigstens annähernd proportional zur Vorschubgeschwindigkeit
des Drahts (1) erhöht bzw. verringert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe
aus den Zeiten für das Beschleunigen, einen gleichförmigen Vorschub, das Verzögern
des Drahts (1), und einer Zeit zwischen dem Verzögern und Wiederbeschleunigen des
Drahts (1), während der die Operation erfolgt bzw. der Draht abgeschnitten wird, an
Taktzeiten im Produktionsablauf vorangehender oder anschliessender Maschinen angeglichen
wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem eine Gruppe
von Richtsteinen (5, 6, 7) aufweisenden, ortsfest gelagerten Richtrotor (4) und Fördermitteln
(2) zum Vorschieben des Drahts (1), dadurch gekennzeichnet, dass das Massenträgheitsmoment
des Richtrotors (4) so klein bemessen ist, dass der Richtrotor (4) wenigstens annähernd
in der gleichen Zeit wie der Draht (1) mit den Fördermitteln (2) verzöger- und beschleunigbar
ist, und die Operationsmittel (10) für die Durchführung der nachfolgenden Operation
sowie die Antriebsmittel (48-58) der Fördermittel (2) und des Richtrotors (4) durch
eine Steuervorrichtung (60) so gesteuert sind, dass jeweils vor der Ansteuerung der
Operationsmittel (10) die Fördermittel (2) und der Richtrotor (4) synchron miteinander
verzögert und danach synchron miteinander beschleunigt werden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördermittel (2)
und der Richtrotor (4) durch eine gemeinsame Antriebseinrichtung (48-58) beschleunig-
und verzögerbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Richtrotor
(4) vor und hinter der Gruppe Richtsteine (5, 6, 7) mindestens je eine auswechselbare
Führungsbüchse (9) hat.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der
Richtrotor (4) mit seinen Richtsteinen (5, 6, 7), Führungsbüchsen (9) und seiner Lagerung
(46) eine auswechselbare Baueinheit bildet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen Satz auswechselbarer
Richtrotoren (4), die je unterschiedlichen Drahtdurchmessern bzw. Drahttypen zugeordnet
und in ihren Abmessungen, gegenseitigen Abständen der Richtsteine (5, 6, 7), sowie
der Lage und Grösse von Ausgleichsgewichten (44) und der Führungsbüchsen (9) entsprechend
den ihnen zugeordneten Drahtdurchmessern bzw. Drahttypen unterschiedlich bemessen
sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, gekennzeichnet durch einen Satz
auswechselbarer bzw. mit ihrer Lagerung auswechselbarer Richtrotoren (4), wobei die
Abstände der Richtsteine (5, 6, 7) kleiner als deren Länge und nur zur Erreichung
einer optimalen Richtwirkung bemessen sind, ohne dass zwischen den Richtsteinen (5,
6, 7) Raum für zum Entfernen gebrochener bzw. verklemmter Drähte (1) mittels Werkzeugen
bemessene Oeffnungen vorhanden ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der
Richtrotor (4) nur drei Richtsteine (5, 6, 7) und zwei Führungsbüchsen (9) aufweist,
zwischen denen die drei Richtsteine (5, 6, 7) angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der
Richtrotor (4) an jeder Drahtauslenkstelle nur einen, mit seiner Gleitfläche (31)
von der Rotationsachse (25) weggerichteten Richtstein (5, 6, 7) mit einer Rille (31)
hat, deren Tiefe mindestens dem Drahtdurchmesser entspricht, und die radiale Lage
jedes Richtsteins (5, 6, 7) durch zwei Madenschrauben (40, 41) oder eine Madenschraube
(40) und ein federndes Element fixiert ist, wobei das der Gleitfläche (31) zugewandte
Ende der Madenschraube (40) bzw. des federnden Elements eine glatte Abschlussfläche
hat.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Richtstein (5,
6, 7) formschlüssig mit Spielpassung in einer radialen, mit Innengewinde versehenen
Aussparung (22, 23, 24) des Richtrotors (4) sitzt, beidseits seiner Führungsrille
(31) im Kraftangriffspunkt des ausgelenkten Drahts (1) je eine wenigstens annähernd
kreissegmentförmige Ausbuchtung (38) besitzt, die mit Spielpassung im Innengewinde
(43) sitzt, in das die Madenschraube bzw. -schrauben (40, 41) geschraubt ist bzw.
sind, und eine in bezug auf die Ausbuchtungen (38) verbreiterte Stirnfläche (34)
am Drahteinlassende hat, in dem sich die Führungsrille (31) U-förmig in Richtung auf
die Stirnfläche (34) erweitert.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe und die
Breite der Führungsrille (31) jedes Richtsteins (5, 6, 7) um eine Toleranz grösser
als der Drahtdurchmesser ist, und die Dicke der beiden Seitenwände (33) der Führungsrille
(31) an ihren freien Längsrändern ausserhalb der Ausbuchtung (38) nur ein Bruchteil
der Breite der Führungsrille (31), vorzugsweise nur ein Drittel ist.