[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrbahnübergang für Dehnfugen bei Brücken oder
ähnlichen Bauwerken, mit sich über die gesamte Fugenbreite erstreckenden Stützträgern,
auf denen quer zur Verkehrsweglängsachse verlaufende Lamellen verschiebbar abgestützt
sind, wobei jede verschiebbar abgestützte Lamelle einen den zugeordneten Stützträger
umklammernden Lagerfuß aufweist, der ein gegen die Unterseite des Stützträgers anliegendes
elastisches Spannkissen zum vertikalen Vorspannen des Lagerfußes gegenüber dem Stützträger
sowie ein den Lagerfuß auf der Oberseite des Stützträgers abstützendes Lager trägt.
[0002] Bei Fahrbahnübergängen, bei denen der Lamellenabstand zwangsgesteuert ist und die
Lamellen verschieb- und kippgesichert abgestützt werden, besteht bei der Aufnahme
von Kippmomenten ein besonderes Problem im Auftreten unerwünscht großer Kantenpressungen.
Denn die in den Lamellen und der Abstützung auftretenden Momente werden bevorzugt
nicht in die Lamellensteuerung, sondern in die Stützträger eingeleitet. Eine Möglichkeit
hierfür besteht darin, die Lamelle über ihren Lamellenfuß starr am zugehörigen Stützträger
zu befestigen, z.B. anzuschweißen, was zwar zu einer starren und guten Überleitung
der auftretenden Momente führt, jedoch den Nachteil aufweist, daß bei der Auslenkung
einer Lamelle gleichzeitig auch stets der zugeordnete Stützträger mit ausgelenkt werden
muß. Ferner kann mit jedem Stützträger nur eine Lamelle fest verbunden sein, so daß
bei einer solchen Konstruktion die Anzahl der Stützträger der Anzahl der Lamellen
entsprechen muß. Dies und die speziellen für die Auslenkung der Stützträger geeigneten
seitlichen Lagerungen derselben führen insgesamt zum Nachteil eines relativ großen
Raumbedarfes und Bauaufwandes (DE-C-16 58 611).
[0003] Die Zahl der eingesetzten Stützträger kann deutlich reduziert werden, wenn sich mehrere
Lamellen auf einem Stützträger abstützen können, was jedoch bedingt, daß dann die
Lamellen relativ zum Stützträger verschiebbar und kippgesichert abgestützt sein müssen.
Die Abstützung des Lamellenfußes über ein Gleitelement, d.h. ein (starres) Gleitlager
auf dem Lamellenfuß könnte im Prinzip zwar eine verschiebbare Lagerung bei gleichzeitig
großen zulässigen Flächenpressungen ermöglichen. Um jedoch das Auftreten von Klappergeräuschen
o.ä. am betreffenden Fahrbahnübergang zu vermeiden, muß der Lamellenfuß gegenüber
dem Stützträger ausreichend stark vorgespannt werden. Bei einer Abstützung über reine
Gleitelemente (im Sinne starrer Gleitlager bzw. Gleitplatten) führt eine entsprechend
starke Vorspannung des Lagers jedoch zum Auftreten starker Reibkräfte (im Hinblick
auf die gewünschte Relativbewegung zwischen Lamellenfuß und Stützträger) und übergroßer
Kantenpressungen bei der Aufnahme der auftretenden Kippmomente. Um hier eine Verbesserung
zu schaffen, wird bei anderen bekannten Lösungen die Lagervorspannung durch am oder
im Lagerfuß unterhalb des Stützträgers liegende, vorgespannte Federelementen ("elastische
Spannkissen") vorgenommen, wobei jedoch wegen der deutlich geringeren zulässigen
Flächenpressungen der Elastomere, die für solche elastischen Spannkissen eingesetzt
werden, ziemlich schnell Verkantungskräfte auftreten können, die ein Vielfaches dieser
zulässigen Flächenpressungen des Elastomers betragen. Beim Einsatz elastischer Spannkissen
ist auch eine genaue statische Auslegung der Gesamtlagerung wegen des elastischen
Verhaltens des Spannkissens nicht möglich, was insbesondere in den Fällen noch verstärkt
wird, bei denen nicht nur auf der Unterseite, sondern auch auf der Oberseite oder
gar über den gesamten Umfang des Stützträgers hinweg ein vorgespanntes elastisches
Stützelement vorgesehen ist (vgl. etwa DE-C- 23 02 008).
[0004] Bei einem anderen bekannten Fahrbahnübergang erfolgt die gleitende Abstützung der
Lamelle auf dem Stützträger mittels eines diesen umgreifenden Lagerfußes, der ein
(starres) Gleitelement in Form einer Gleitplatte zum Abstützen auf der Oberseite des
Stützträgers sowie ein gegen die Unterseite des Stützträgers anliegendes elastisches
Spannkissen zum vertikalen Vorspannen des Lagers trägt. Bei dieser bekannten Lagerung
ist die Aufnahmefähigkeit für Verkantungskräfte (auch noch wegen des relativ großen
Verhältnisses zwischen Lamellenhöhe und Auflagebreite im Lamellenfuß) sehr gering,
weshalb auftretende Verkantungskräfte eigens von dem vertikal angeordneten Scheren-Steuerungsmechanismus
für die Lamellen direkt neben dem Stützträgerbereich aufgenommen werden müssen. Darüberhinaus
ist auch hier keine definierte Ableitung der statischen Kräfte infolge des eingesetzten
elastischen Spannkissens möglich.
[0005] In der US-A-4 132 481 ist ein Fahrbahnübergang beschrieben, bei dem sich der Lagerfuß
der Lamelle sowohl oben, wie auch unten auf dem Stützträger jeweils über eine elastische
Platte abstützt. Die Kräfte aus Verkehrslasten werden dabei über die Mittellamelle,
eine obere Rahmenplatte und eine weitere Platte auf den Stützträger und von diesem
über Stützlager in Randträger übertragen. Bei der Übertragung von Horizontallasten
tritt infolge von Pressungsüberlagerungen wieder eine Kantenpressung an den elastischen
Platten auf, wobei wegen des elastischen Verhaltens der Platten wiederum keine genaue
statische Auslegung der Gesamtlagerung mehr möglich ist.
[0006] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Fahrbahnübergang
vorzuschlagen, bei dem trotz des Einsatzes eines elastischen Spannkissens in der verschieblichen
Lagerung der Lamelle auf dem Stützträger eine eindeutig zuordenbare Ableitung auftretender
statischer Kräfte, insbesondere auch beim Auftreten von Kippmomenten, erreichbar und
gleichzeitig die Aufnahme deutlich größerer Verkantungskräfte als bei bisher üblichen
elastischen Lagerungen möglich ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies bei einem Fahrbahnübergang der eingangs genannten Art dadurch
erreicht, daß das obere Lager als starres Gleitlager ausgebildet und beidseits des
elastischen Spannkissens - in Stützträgerlängsrichtung gesehen - jeweils ein ebenfalls
starres Gleitelement, d.h. ein nicht-elastisches Gleitlager, im Lagerfuß aufgenommen
ist, dessen Abstützfläche nur bei horizontaler Belastung der Lamelle gegen die zugewandte
Stützfläche des Stützträgers zur Anlage kommt bzw. dort angedrückt ist.
[0008] Bei der Erfindung wird in überraschend einfacher Weise innerhalb der Lagerung des
Lamellenfußes eine Trennung der Funktionen "federnde Abstützung" einerseits und "kippsichere
Lagerung" andererseits erreicht, indem beide Funktionen von getrennten Elementen übernommen
werden. Dabei ermöglicht es das Spannkissen, die erforderliche Vorspannung des Lagers
aufzubringen, ohne daß das Spannkissen beim Auftreten von Kippmomenten durch diese
belastet wird. Denn die beidseits des Spannkissens angebrachten starren Gleitschienen
(Gleitelemente) bilden die kippsichere Abstützung des Lamellenfußes gegenüber der
Unterseite des Stützträgers aus, ohne daß sie ihrerseits zum Erreichen der gewünschten
Lagervorspannung beitragen müßten. Durch diese seitlich vom Spannkissen angebrachten
nicht-elastischen Gleitelemente, die bevorzugt in Form von "Gleitschienen" ausgebildet
sind, ist auch eine genau definierte Ableitung der statischen Belastungen möglich,
was insbesondere beim Auftreten von Kippmomenten gilt. Für ein erfindungsgemäßes Lager
kann der statische Nachweis der kippsicheren Lagerung deshalb eindeutig geführt werden,
was bei bisher eingesetzten, durch elastische Spannkissen vorgespannten Lagern nicht
möglich war.
[0009] Der Einsatz der seitlichen, starren Gleitelemente bzw. Gleitschienen läßt bei der
Übertragung von Kippmomenten auch die Aufnahme sehr viel größerer zulässiger Flächenpressungen
(und damit das Übertragen deutlich höherer Kippmomente) zu als beim alleinigen Vorliegen
eines elastischen Vorspannkissens, das gleichzeitig auch noch gegen die Kippkräfte
abstützen muß, weshalb im Vergleich zum gattungsgemäßen Fahrbahn übergang auch jegliche
Notwendigkeit zum Einleiten von Kippmomenten in eine seitliche Lamellensteuerung ersatzlos
entfallen kann. Beim erfindungsgemäßen Lager ist lediglich bei der Montage des Lagers
darauf zu achten, daß zwischen der oberen Abstützfläche der Gleitelemente und der
zugeordneten Gegenfläche des Stützträgers ein (wenn auch sehr kleines) Restspiel verbleibt,
um die Gleitelemente trotz der Lagervorspannung durch das Spannkissen ihrerseits
frei von einer vorspannenden Andruckkraft gegen die Unterseite des Stützträgers zu
halten. Erst wenn an der betreffenden Lamelle eine Horizontalkraft wirksam wird, die
zum Auftreten und Übertragen eines Kippmomentes an der Lamelle führt, werden die Gleitelemente
unter Aufhebung des kleinen Spiels gegen die Unterseite des Stützträgers angedrückt.
[0010] Bevorzugt werden beim erfindungsgemäßen Fahrbahnübergang die Gleitelemente jeweils
unter Ausbildung eines Spaltes zum elastischen Spannkissen angeordnet. Der Spalt zwischen
Vorspannkissen und seitlich von diesem angeordneten Gleitelementen läßt eine von den
Gleitelementen völlig unbeeinflußte Kompression des elastischen Spannkissens zum
Aufbau der gewünschten Vorspannkraft zu und verhindert, daß es an der dem Spannkissen
zugewandten Innenkante jedes Gleitelementes zu einer unerwünschten Wechselwirkung
mit dem vorgespannten elastischen Material des Vorspannkissens kommen kann.
[0011] Bevorzugt beträgt der seitliche Abstand der Gleitelemente vom Spannkissen jeweils
2,5 bis 10 mm, wobei bei den üblicherweise auftretenden Belastungen und Einbauabmessungen
eine ausreichende Spaltweite erzielt wird, um eine Deformation des Spannkissens unbeeinflußt
von den seitlichen Gleitelementen zu ermöglichen, dennoch aber bei der Lagerlänge
den meist gegebenen engen Grenzen für die Lagerausdehnung entsprechen zu können.
[0012] Die seitlich vom Spannkissen angebrachten Gleitelemente, die ihrerseits aus einem
nicht-elastischen Matertial bestehen und in Form von Gleitkufen oder Gleitschienen
ausgebildet sind, können aus jedem geeigneten Werkstoff gefertigt werden, der insbesondere
aber den auftretenden großen Drücken bei Belastung standhält. Vorteilhafterweise wird
hierfür hochdruckfester Kunststoff, bevorzugt ein Polyamid, insbesondere das Polyamid
PA 6.6 (vgl. DIN 7728) eingesetzt.
[0013] Für das elastische Spannkissen können bevorzugt geeignete bewehrte Elastomerlager,
wie sie z.B. auf dem Gebiet der Fahrbahnübergänge und der Brückenlager bekannt sind,
eingesetzt werden, wobei sie vorteilhafterweise an ihrer dem Stützträger zugewandten
Oberseite mit einer geeigneten Gleitauflage, bevorzugt aus Polytetrafluorethylen oder
einem geeigneten Polyamid, beschichtet werden, um beiAuftreten einer Gleitbewegung
die Reibkräfte möglichst gering zu halten.
[0014] Ganz besonders bevorzugt werden bei einem erfindungsgemäßen Fahrbahnübergang das
Spannkissen und die seitlichen Gleitelemente in einer unteren, am Lagerfuß angeschraubten,
geeignet geformten Abschlußplatte aufgenommen, wobei die seitlichen Gleitelemente
ihrerseits an diese Abschlußplatte angeschraubt sind. In manchen Einsatzfällen ist
es von Vorteil, wenn an der Abschlußplatte auch noch eine Vorspanneinrichtung angebracht
wird, die es erlaubt, die Stärke der Vorspannung des Spannkissens von außen her nachstellen
oder verändern zu können.
[0015] Besonders bevorzugt werden die beidseits des elastischen Spannkissens ausgebildeten
Spalte zum jeweils benachbarten Gleitelement gleich groß gewählt, d.h. das Spannkissen
wird genau mittig zwischen den Gleitelementen angeordnet, um bei Auftreten gleich
starker, aber in unterschiedlicher Richtung wirkender Kippmomente auch eine entsprechend
symmetrische Belastungsaufnahme in der unteren Lagerhälfte zu erreichen.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielshalber im Prinzip noch
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Fahrbahnübergang an einem Stützträger
(längs B-B in Fig. 3 geschnitten);
Fig. 2 einen (etwas vergrößerten) Detail-Schnitt längs A-A in Fig. 1 durch einen Lamellenfuß;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Fahrbahnübergang gemäß Fig. 1, wobei im Bereich der Lagerstelle
längs C-C in Fig. 1 geschnitten ist;
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Einzellamelle mit Lamellenfuß und Abstützstelle auf einem
Stützträger, sowie
Fig. 5 einen Detailschnitt längs D-D aus Fig. 4.
[0017] Der in den Figuren dargestellte Fahrbahnübergang 1 erstreckt sich zwischen zwei Fugenrändern
einer Fuge zwischen zwei Bauwerksteilen, z.B. bei einer Brückenkonstruktion, wobei
die Oberseite des Überbaus beidseits der Fuge mit einer (in Fig. 1 nicht gezeigten)
geeigneten Abdichtung versehen ist, oberhalb derer ein Fahrbahnbelag 2, z.B. Beton,
vorgesehen ist, der eine Oberfläche 3 ausbildet.
[0018] Der Aufbau des Fahrbahnübergangs 1 weist innerhalb der Dehnfuge in Fugenlängsrichtung
und parallel zu den Fugenrändern verlaufende Lamellen 4 auf, die untereinander über
geeignete elastische Dichtungskörper 5 verbunden sind, wobei jeweils die Dichtungskörper
5 den zwischen den Lamellen 4 vorliegenden Spalt wasserdicht überbrücken. Die Randlamellen
sind mit an den Fugenrändern angebrachten Stahlprofilen 12 ebenfalls über solche elastische
Dichtungskörper5 formschlüssig verbunden.
[0019] Jede Lamelle besteht dabei, wie die Fig. 1 und 4 zeigen, aus einem Lamellenkopf 4′,
der an seinen beiden Randseiten jeweils geeignete Profilaufnahmen für die Halterung
der Dichtungsprofile 5 aufweist. Die Lamellenköpfe 4′ gehen in einen Lamellenkörper
6 über (Fig. 1 bzw. 4), der bei der Darstellung nach Fig. 4 im Querschnitt rechteckig
und bei der Darstellung nach Fig. 1 im Querschnitt quadratisch ausgebildet ist. Die
Lamellenköpfe 4′ erstrecken sich ebenso wie die Lamellenkörper 6 über die gesamte
Länge der Fuge parallel zu den Fugenrändern.
[0020] Unterhalb des Lamellenkörpers 6 ist bei jeder Lamelle 4 ein Lamellenfuß 7 ausgebildet,
innerhalb dessen die verschiebbare Lagerung der Lamelle auf dem Stützkörper 9 aufgenommen
ist, auf die nachfolgend noch in Verbindung mit der Beschreibung der Fig. 2, 4 und
5 im einzelnen einzugehen sein wird.
[0021] Die Lamellen 4 sind über ihre gesamte Länge hinweg an mehreren Lagerstellen des Fahrbahnübergangs
1 abgestützt, wie die in Fig. 3 gezeigte Draufsicht auf den Fahrbahnübergang aus Fig.
1 im Bereich einer Lagerstelle desselben erkennen läßt. Dabei sind im Bereich dieser
Lagerstelle, der in Fig. 3 gezeigt ist, die einzelnen Lamellen 4 geschnitten und zwar
längs Ebene C-C aus Fig. 1. Die in Fig. 3 eingezeichnete Schnittebene B-B zeigt ihrerseits
die Schnittlage des Schnitts aus Fig. 1. Es sei noch darauf hingewiesen, daß bei der
Darstellung nach Fig. 3 nicht nur der Fahrbahnbelag 2, sondern auch die elastischen
Dichtungskörper 5 zwischen den Lamellen 4 im Interesse einer besseren Übersichtlichkeit
weggelassen sind.
[0022] Wie aus der Darstellung aus Fig. 3 entnehmbar ist, sind bei der gezeigten Lagerstelle
zwei Stützbalken 9, 9′ vorgesehen, die an den Fugenrändern jeweils in Aussparungen
13 bzw. 14 aufgenommen sind, wobei diese Aussparungen außerhalb des Fugenspaltes liegen.
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Beispiel sind die Stützträger 9, 9′ am linken Fugenrand
bei 10 in horizontaler Weise fest eingespannt, während sie am anderen Fugenrand über
geeignete Gleitlager 11 in horizontaler Richtung beweglich sind, wobei auch eine umgekehrte
oder wechselseitige Anordnung der Gleit- und Festlager möglich ist.
[0023] Wie die Darstellungen der Fig. 1 und Fig. 3 zeigen, sind die Füße 7 nebeneinanderliegender
Lamellen 4.1, 4.2, 4.3, 4.4 und 4.5 abwechselnd auf einem anderen Stützträger 9 bzw.
9′ gelagert.
[0024] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch einen Lamellenfuß 7 gemäß Linie A-A in Fig. 1, der
aber auch gleichermaßen einen gleich gelegten Schnitt durch die Lamelle aus Fig. 4
darstellt, die sich von der Einzellamelle aus Fig. 1 im wesentlichen nur durch den
nicht-quadratischen Querschnitt des Lamellenkörpers 6 unterscheidet.
[0025] Aus dem Schnitt nach Fig. 2 ist erkennbar, daß der Lamellenfuß 7 der Lamelle 4 aus
Fig. 1 bzw. aus Fig. 4 den seinerseits im Querschnitt rechteckigen Stützträger 9 vollständig
umgreift bzw. "umklammert".
[0026] Dabei ist innerhalb des Lamellenfußes 7 oberhalb des Stützträgers 9 ein starres (nicht-elastisches)
Gleitelement 8 angeordnet, das aus einem geeigneten druckfestem Material, vorzugsweise
aus einer PTFE- oder einer Polyamid-Platte, besteht und über das sich der Lamellenkörper
6 bzw. der Lamellenfuß 7 auf der Oberseite des Stützträgers 9 gleitend abstützt.
[0027] Wie die Fig. 1, 2 und 4 zeigen, besteht der untere Teil des Lamellenfußes 7 aus einer
Abschlußplatte 19, die in ihrem mittleren Bereich mit einer sich quer zur Längsrichtung
des Stützträgers 9 erstreckenden Vertiefung versehen ist, in welcher ein elastisches
Spannkissen 16 in Form eines geeigneten bewehrten Elastomerlagers angebracht ist.
Dieses elastische Spannkissen 16 ist auf seiner Oberseite mit einer Gleitschicht 15,
vorzugsweise in Form einer dünnen PTFE-Platte, beschichtet, die gegen die Unterseite
des Stützträgers 9 anliegt.
[0028] In Verschieberichtung, d.h. in Längsrichtung des Stützträgers 9 gesehen, ist auf
jeder Seite des Stützkissens 16 ein nicht-elastisches Gleitelement 17 bzw. 18 jeweils
in Form einer Gleitschiene angebracht, wobei die Gleitschienen 17, 18 am Abschlußdeckel
19 des Lamellenfußes 7 über geeignete Senkkopfschrauben befestigt sind (die Lage dieser
Schrauben ist bei den Darstellungen der Fig. 2, 4 und 5 der besseren Übersichtlichkeit
halber nur durch strichpunktierte Linien angedeutet).
[0029] Die Gleitelemente 17, 18 bestehen aus einem geeigneten hochdruckfesten Werkstoff,
wofür sich insbesondere ein hochfester Polyamid-Kunststoff des Typs PA 6.6 (vgl. DIN
7728) oder der unter der Bezeichnung POM bekannte Werkstoff eignen. Zwischen jedem
Gleitelement 17, 18 und dem Spannkissen 16 ist jeweils ein Spalt gleicher Spaltweite
ausgebildet, wobei die Spaltweite mindestens 2,5 mm und höchstens 10 mm beträgt, und
durch den sicherstellt wird, daß die aufgrund der Vorspannung bewirkte seitliche Auswölbung
des Spannkissens 16 unbehindert von den seitlichen Gleitelementen 17, 18 stattfinden
kann.
[0030] Die Montage jedes Lamellenfußes erfolgt derart, daß im unbelasteten Zustand der Lamelle
zwischen den Oberflächen der Gleitelemente 17, 18, die dem Stützträger 9 zugewandt
sind, und der entsprechenden Gegenfläche auf der Unterseite des Stützträgers 9 ein
(sehr kleiner) Einbauspalt freigehalten wird, so daß bei Nichtbelastung der Lamelle
die Gleitelemente 17, 18 mit ihren Abstützflächen gerade noch nicht an der Unterseite
des Stützträgers 9 anliegen. Erst beim Auftreten einer Horizontalbelastung, die zu
einem Kippmoment an der betreffenden Lamelle führt, wird die Abstütz- bzw. Tragfläche
des entsprechenden Gleitelementes 17 bzw. 18 unter Aufhebung dieses Einbauspaltes
in Anlage gegen die Unterseite des Stützträgers 9 gebracht und kann dann die auftretenden
Vertikalkräfte entsprechend in den Stützträger 9 einleiten.
[0031] Das starre Gleitelement 8, über das sich der Lamellenfuß 7 auf der Oberseite des
Stützträgers 9 abstützt, erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte Ausdehnung
des Lamellenfußes 7, wobei das in Form einer Gleitplatte ausgebildete starre Gleitelement
8 ebenfalls über geeignete Senkkopfschrauben nach oben hin am Lamellenfuß 7 befestigt
ist (die Lage dieser Verschraubungen ist in Fig. 4 wieder nur durch strichpunktierte
Linien angedeutet).
[0032] Am Abschlußdeckel 19 kann auch eine (in den Figuren nicht gezeigte) Vorrichtung angebracht
sein, mit der es möglich ist, von außen her die Vorspannung des Spannkissens 16 nachzustellen
bzw. zu verändern, z.B. in Form einer auf der Unterseite des elastischen Spannkissens
16 liegenden dünnen Druckplatte, die auf ihrer dem Spannkissen 16 abgewandten unteren
Seite über geeignete Mittel in ihrer Höhenlage zur Einstellung der Vorspannung des
Spannkissens 16 verstellt werden kann.
[0033] Der in den Figuren gezeigte Fahrbahnübergang 1 weist eine Steuerung für die Lamellen
auf, die z.B. durch eine entsprechend steife Ausgestaltung der zwischen den einzelnen
Lamellen 4 angeordneten Dichtungskörper 5 gebildet werden kann. Es könnte auch (in
den Figuren nicht gezeigt) eine unabhängige mechanische Lamellensteuerung eingesetzt
werden, die dann in üblicher und bekannter Form anzuordnen und auszubilden wäre.
[0034] Der Begriff "starr" bzw. nicht-elastisch", der in vorstehenden Ausführungen in Verbindung
mit den Gleitelementen benutzt wird, soll in dem Sinne verstanden werden, daß das
eingesetzte Material (abgesehen von seiner ihm natürlich grundsätzlich zuzuordnenden
Eigenelastizität) im Gegensatz zu einem elastisch-deformierbaren Spannkissen keine
gewollten Einfederungen zuläßt und somit technisch als "starr" angesehen werden kann,
also nicht für ein gezieltes Auftreten elastischer Deformationen bestimmt und geeignet
ist.
1. Fahrbahnübergang für Dehnfugen bei Brücken oder dgl., mit sich über die gesamte
Fugenbreite erstreckenden Stützträgern (9), auf denen quer zur Verkehrsweglängsachse
verlaufende Lamellen (4) verschiebbar abgestützt sind, wobei jede verschiebbar abgestützte
Lamelle (4) einen den zugeordneten Stützträger (9) umklammernden Lagerfuß (7) aufweist,
der ein gegen die Unterseite des Stützträgers (9) anliegendes elastisches Spannkissen
(16) zum vertikalen Vorspannen des Lagerfußes (7) gegenüber dem Stützträger (9) sowie
ein den Lagerfuß (7) auf der Oberseite des Stützträgers (9) abstützendes Lager (8)
trägt, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Lager (8) als starres Gleitlager ausgebildet und - in Stützträgerlängsrichtung
gesehen - vor und hinter dem elastischen Spannkissen (16) ein ebenfalls starres Gleitelement
(17; 18) im Lagerfuß (7) angeordnet ist, dessen Abstützfläche nur bei horizontaler
Belastung der Lamelle (4) gegen den Stützträger (9) zur Anlage kommt.
2. Fahrbahnübergang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitelemente
(17; 18) jeweils unter Ausbildung eines Spaltes (21) zum elastischen Spannkissen (16)
vorgesehen sind, wobei der Spalt (21) bevorzugt eine Spaltbreite von 2,5 mm bis 10
mm aufweist.
3. Fahrbahnübergang nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitelemente
(17, 18) aus hochdruckfestem Kunststoff, bevorzugt einem hochdruckfesten Polyamid
bestehen.
4. Fahrbahnübergang nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, daß
das elastische Spannkissen (16) mit einer Gleitauflage (15) beschichtet ist.
5. Fahrbahnübergang nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitauflage
aus Polytetrafluorethylen besteht.
6. Fahrbahnübergang nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Spannkissen (16) und die seitlichen Gleitelemente (17, 18) in einer unteren, am
Lagerfuß (7) angeschraubten Abschlußplatte (19) aufgenommen sind.
7. Fahrbahnübergang nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitelemente
(17, 18) an der Abschlußplatte (19) angeschraubt sind.
8. Fahrbahnübergang nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die beidseits des elastischen Spannkissens (16) ausgebildeten Spalte (21) zum jeweils
anschließenden Gleitelement (17, 18) eine im wesentlichen gleich große Spaltweite
aufweisen.
9. Fahrbahnübergang nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das elastische Spannkissen (16) ein bewehrtes Elastomerlager ist.