(19)
(11) EP 0 338 231 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.10.1989  Patentblatt  1989/43

(21) Anmeldenummer: 89104062.8

(22) Anmeldetag:  08.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B02C 23/32, B02C 23/12, B02C 21/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 22.04.1988 DE 3813661

(71) Anmelder: KRUPP POLYSIUS AG
D-59269 Beckum (DE)

(72) Erfinder:
  • Knobloch, Osbert Richard, Dipl.-Ing.
    D-4840 Rheda-Wiedenbrück (DE)
  • Kimmeyer, Ludger, Dipl.-Ing.
    D-4720 Beckum (DE)
  • Heese, Norbert
    D-4722 Ennigerloh (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Volkmar, Dr.-Ing. Dr. jur. 
Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mahlanlage


    (57) Die Erfindung betrifft eine Mahlanlage, insbeson­dere zur Herstellung von Zement, mit einer Mühle (1), einem dynamischen Windsichter (4) als Hauptsichter, einem in die Mühlenabgasleitung (11) eingeschalteten statischen Windsichter (2) und einer an diese Abgas­leitung angeschlossenen Feingut-Abscheideeinrich­tung (3). Damit auf einfache Weise die Möglichkeit ge­geben ist, das Endprodukt in weiten Grenzen mit einstellbarer Korngrößenverteilung herzustellen, ist der statische Windsichter (2) als Umlenksichter mit relativ grober Trenngrenze ausgebildet, und eine Einstellweiche (14) ermöglicht es, das von der Feingut-Abscheideeinrichtung (3) ablaufende Feingut wahlweise dem Fertiggut oder dem dynamischen Wind­sichter (4) (Hauptsichter) zuzuführen.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Mahlanlage, insbeson­dere zur Herstellung eines mineralischen Endpro­duktes, wie z. B. Zement, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Mahlanlagen der vorausgesetzten Art gehören seit langem zum Stand der Technik, und sie kommen un­ter anderem in der Zement-, Kalk- und Gips-Indu­strie sowie auch in der Aufbereitung von Erzen und dergleichen zum Einsatz.

    [0003] Betrachtet man dabei beispielsweise die Herstel­lung von Zement aus Zementklinker, bei der also ein verhältnismäßig feines Endprodukt hergestellt werden soll, dann wird das aus der Feinmahlmühle ausgetragene Mahlgut zu einem großen Teil mit Hil­fe einer Fördereinrichtung direkt einem als Haupt­sichter vorgesehenen dynamischen Windsichter, also einem Windsichter mit rotierenden Sichtelementen, zugeleitet, während der übrige, etwas feinere An­teil des Mahlgutes zusammen mit einem Abgasstrom, insbesondere einem Abluftstrom aus der Mühle aus­getragen wird, wobei die dazugehörige Abgasleitung zu einer Feingut-Abscheideeinrichtung führt, aus der das abgeschiedene Feingut als Endprodukt ab­geführt wird. Hierbei ist es ferner bekannt, in diese Mühlenabgasleitung noch einen statischen Windsichter, also einen Windsichter ohne rotie­rende Sichtelemente, einzuschalten, durch den Grob­gut aus dem Mühlenabgasstrom - vor dessen Einleiten in die Abscheideeinrichtung - ausgeschieden werden soll, wobei dieses Grobgut im allgemeinen dem Haupt­sichter zusammen mit dem Hauptmahlgutanteil zuge­führt wird.

    [0004] Die bei diesen bekannten Mahlanlagen verwendeten statischen Windsichter (sogenannte Luftstromsich­ter) sind im wesentlichen aus einem konischen Außenmantel, einem Innenkonus mit Grobgutaustrag, einem am oberen Ende des inneren Konus angebrach­ten, einstellbaren Leitschaufelkranz sowie einem Tauchrohr zum Weiterleiten des mit Feingut bela­denen Abgasstromes aufgebaut. Hinsichtlich der Sichtarbeit dieser Ausführungsart eines statischen Windsichters ist zu sagen, daß das dort mit dem Mühlenabgasstrom wieder ausgetragene Feingut etwa die Feinheit des Gesamtproduktes besitzt und sich dieses Feingut hinsichtlich der Korngrößenvertei­lung nicht wesentlich von dem des dynamischen Wind­sichters unterscheidet. Das aus diesem statischen Windsichter ausfallende Grobgut weist noch einen relativ großen Anteil an Feingut auf, weshalb die­ses Grobgut im allgemeinen auch noch dem als Haupt­sichter wirkenden dynamischen Windsichter zugeführt wird.

    [0005] Bei der Herstellung von Zementen ist nun festzu­stellen, daß bis vor kurzem generell eine möglichst enge Korngrößenverteilung (enges Kornband) mit re­lativ feinem Endprodukt (möglichst geringem Rück­stand von größer als 32 µm bei gegebener massenbe­zogener Oberfläche angestrebt wurde). Solche End­produkte können vor allem mit Hilfe moderner dyna­mischer Hochleistungswindsichter verhältnismäßig trennscharf hergestellt werden. Da so hergestellte Zemente aufgrund ihrer engen Korngrößenverteilung vielfach jedoch Probleme bei der Verarbeitung und Festigkeitsentwicklung zeigen, ist man in der Pra­xis dazu übergegangen, diese trennscharfen dynami­schen Hochleistungswindsichter zumindest teilweise so zu betreiben, daß die als Endprodukte zu ver­wendenden Zemente eine breitere Korngrößenvertei­lung erhalten, was jedoch meist zu einer schlech­teren Energieausnutzung der Mühle führt.

    [0006] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Mahlanlage der im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausgesetzten Art vorzuschlagen, die bei rela­tiv einfachem Aufbau und guter Energieausnutzung der Mühle die Möglichkeit schafft, ein feines End­produkt, insbesondere Zement, herzustellen, dessen Korngrößen­verteilung innerhalb sehr weit gesteckter Grenzen einstellbar ist.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kom­bination der im Kennzeichen des Anspruches 1 an­gegebenen Merkmale gelöst ist.

    [0008] Da bei dieser erfindungsgemäß ausgebildeten Mahl­anlage der statische Windsichter durch einen Um­lenksichter (anstelle des weiter oben geschilder­ten statischen Windsichters in Form eines koni­schen Luftstromsichters) gebildet wird, ergibt sich in diesem Bereich der Mahlanlage nicht nur ein konstruktiv einfacher Aufbau, sondern kommt auch ein Windsichter zum Einsatz, dessen Trenn­grenze gegenüber der dynamischen Windsichter-Ein­richtung (Hauptsichtung) sehr deutlich zum Gro­ben hin verschoben ist, so daß hier einerseits ein gegenüber dem bisher verwendeten statischen Wind­sichter erheblich gröberes Feingut erzeugt werden kann, das - wie noch erläutert wird - vor allem die Möglichkeit schafft, die Korngrößenverteilung des Endproduktes deutlich zu beeinflussen, während andererseits ein praktisch feingutfreies Grobgut geliefert wird, das direkt zur Mühle zurückgelei­tet werden kann, d. h. die dynamische Windsichter­Einrichtung wird mit diesem Grobgut (Grießen) nicht mehr belastet und das scharfe Aussichten dieses Grobgutes begünstigt eine äußerst gute Energieausnutzung bei der weiteren Zerkleinerung in der Mühle.

    [0009] Von besonderem Vorteil ist bei dieser erfindungs­gemäßen Mahlanlage ferner die Anordnung einer Ein­stellweiche am Feingutablauf der Feingut-Abschei­deeinrichtung. Die sich hieraus ergebenden Ein­stellmöglichkeiten für die Weiterleitung des in der Feingut-Abscheideeinrichtung abgeschiedenen Feingutes sind eine wesentliche Voraussetzung da­für, das Endprodukt, also insbesondere den Zement, in der gewünschten Weise und vor allem in weiten Grenzen in seiner Korngrößenverteilung einzustel­len. Soll beispielsweise ein Produkt mit einer breiten Korngrößenverteilung erzeugt werden, so kann das über den Umlenksichter erzeugte und in der Abscheideeinrichtung abgeschiedene Feingut über den entsprechenden Abzweig der Einstellwei­che mit dem Feingut (Endprodukt) der dynamischen Winsichter-Einrichtung direkt zusammengeführt wer­den. Soll dagegen ein Endprodukt mit einer engen Korngrößenverteilung erzeugt werden, so wird das im Umlenksichter erzeugte und in der Abscheide­einrichtung abgeschiedene Feingut über den ande­ren Abzweig der Einstellweiche der Sichtgutzufüh­rung der dynamischen Windsichter-Einrichtung zuge­leitet (zusammen mit dem Hauptanteil des aus der Mühle ausgetragenen und von der Fördereinrichtung herangeführten Mahlgut). Im letzteren Falle wird dann allein das von dier dynamischen Windsichter-­Einrichtung kommende Feingut als Endprodukt verwen­det.

    [0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

    [0011] Die Erfindung sei nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Die einzige Zeichnungsfigur zeigt dabei ein vereinfachtes Schema der erfindungsge­mäßen Mahlanlage.

    [0012] Bei der in der Zeichnung veranschaulichten Mahl­anlage sei angenommen, daß es sich um eine solche für die Herstellung von fertigen Zementen mit in weiten Bereichen einstellbarer Korngrößenvertei­lung handelt. Es versteht sich von selbst, daß auch andere Mahlgüter, insbesondere mineralische Mahlgüter, Erze und dergleichen, im Bedarfsfalle in gleicher Weise hergestellt werden können.

    [0013] Die veranschaulichte Mahlanlage enthält eine Mühle 1, einen als Umlenksichter 2 ausgebildeten stati­schen Windsichter, eine diesem Umlenksichter 2 nachgeordnete Feingut-Abscheideeinrichtung 3, fer­ner einen als Hauptsichter vorgesehenen dynami­schen Windsichter 4 sowie eine vorzugsweise durch einen Elevator 5 gebildete Fördereinrichtung als Förderverbindung zwischen der Mühle 1 und dem dy­namischen Windsichter 4.

    [0014] Die Mühle 1 kann jede für die Feinmahlung von Ze­ment oder dergleichen geeignete Mühle sein, bei der es sich - wie gezeichnet - um eine Rohr- oder Trom­melmühle oder insbesondere auch um eine Gutbettwal­zenmühle handeln kann. Diese Mühle 1 enthält an ihrem einen Mühlenzapfen eine Mahlgutaufgabeein­richtung 6 sowie einen Anschluß 7 für die Zufüh­rung von Gas, insbesondere Luft (strichpunktier­ter Pfeil 8), und sie besitzt an ihrem anderen Mühlenzapfen eine Austragsvorrich­tung für zerkleinertes Mahlgut und Mühlenabluft. Diese Austragsvorrichtung 9 ist - wie an sich be­kannt - so ausgebildet, daß der größte Teil des zerkleinerten Mahlgutes nach unten ausfällt, so daß es über eine Förderverbindung 10 dem unteren Zulauf 5a des Elevators 5 zugeleitet werden kann. Der Rest des aus der Mühle 1 ausgetragenen Mahl­gutes gelangt zusammen mit der Mühlenabluft aus der Austragsvorrichtung 9 in eine Abgasleitung 11, die die Mühle 1 mit der Feingut-Abscheideeinrich­tung 3 verbindet. Diese Feingut-Abscheideeinrich­tung 3 kann in jeder geeigneten Weise ausgeführt sein, wobei im veranschaulichten Ausführungsbei­spiel ein Feingutfilter 3 verwendet wird, dem ein den Saugzug erzeugender und die gereinigte Ab­luft ableitenden Ventilator 12 zugeordnet ist und der einen Feingutablauf 13, beispielsweise eine Zellenradschleuse oder dergleichen, aufweist.

    [0015] Diesem Feingutablauf 13 ist eine Einstellweiche, vorzugsweise in Form einer Zweiwegeweiche 14 mit einem ersten Abzweig 14a und einem zweiten Abzweig 14b nachgeordnet. Der erste Abzweig 14a dieser Wei­che 14 verbindet den Feingutfilter 3 mit einer Fer­tiggut-Abfördereinrichtung, beispielsweise einer Förderrinne 15, während andererseits der zweite Abzweig 14b den Feingutfilter 3 mit der Sichtgut-­Zuführung 4a des dynamischen Windsichters 4 ver­bindet, indem dieser zweite Abzweig 14b mit dem Elevator 5 verbunden ist, dessen oberes Abwurf­ende 5b mit der Sichtgutzuführung 4a des dynami­schen Windsichters 4 verbunden ist.

    [0016] An dieser Stelle sei gesagt, daß in der Förderver­ bindung zwischen dem oberen Abwurfende 5b des Elevators 5 und der Sichtgutzuführung 4a des dy­namischen Windsichters 4 eine zweite Einstellwei­che, vorzugsweise ebenfalls in Form einer Zweiwe­geweiche 16 vorgesehen ist, von der ein erster Ab­zweig 16a an die Sichtgutzuführung 4a und ein zweiter Abzweig 16b an die Abgasleitung 11 im Be­reich vor dem Umlenksichter 2 angeschlossen ist.

    [0017] Wie sich aus der bisherigen Beschreibung ergibt, ist bei dem in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiel als dynamische Windsichter-­Einrichtung ein einziger dynamischer Windsichter 4 vorgesehen. Dieser kann grundsätzlich in jeder geeigneten Ausführung eines an sich bekannten dy­namischen Windsichters ausgebildet sein, so daß er für eine sehr trennscharfe Windsichtung (Haupt­sichtung) geeignet ist; er kann dabei insbesondere als Umluft-Windsichter mit eingebautem Rotor sowie mit innerem oder - wie veranschaulicht - äußerem Kreislauf ausgeführt sein, oder er kann auch mit bis zu 100 % Frischluftzufuhr - also weitgehend oder vollkommen ohne Umluft - betrieben werden. Als dynamische Windsichter-Einrichtung können außerdem auch zwei an sich bekannte dynamische Windsichter - anstelle eines einzigen - angeord­net werden, die beispielsweise auf unterschiedli­che Feinheiten eingestellt sind; außerdem kann ein einziger dynamischer Windsichter vorgesehen werden, der mit zeitlich periodisch veränderter Einstellung gefahren werden kann, d. h. mit sogenanntem "Sich­terpendeln". Durch diese Ausbildungsarten und Be­triebsmaßnahmen im Verein mit dem relativ grob ab­scheidenden Umlenksichter 2 kann ein im groben Be­reich noch gleichförmigeres Kornspektrum des Pro­dukts erreicht werden.

    [0018] In jedem Falle besitzt diese dynamische Windsich­ter-Einrichtung, im vorliegenden Beispiel also der Windsichter 4, wenigstens einen Grobgutaustrag (Grießeaustrag) 4b und wenigstens einen Feingut­austrag (Fertiggutaustrag) 4c, der am unteren En­de eines zugehörigen Feingutabscheiders 4d vorge­sehen ist. Der Grobgutaustrag 4b steht über eine Grießeleitung 17 mit der Gutaufgabeeinrichtung 6 der Mühle 1 in Verbindung, während der Feingut­austrag 4c über eine Feingutleitung 18 mit der Vorderrinne 15 zum Abführen des Fertiggutes ver­bunden ist.

    [0019] Wie bereits weiter oben angedeutet worden ist, be­findet sich in der Verbindung zwischen der Mühle 1, und zwar der zugehörigen Austragsvorrichtung 9, und im Feingutfilter 3 der Umlenksichter 2, d.h. dieser Umlenksichter 2 ist direkt in die Mühlen­abgasleitung 11 eingeschaltet, so daß diese Abgas­leitung in einen vor (unterhalb) dem Umlenksichter 2 befindlichen ersten Leitungsabschnitt 11a und einem hinter dem Umlenksichter 2 befindlichen und letzteren mit dem Feingutfilter 3 verbindenden zweiten Leitungsabschnitt 11b unterteilt ist.

    [0020] Dieser Umlenksichter 2 ist für eine relativ gro­be Trenngrenze ausgebildet und weist eine innere Umlenkkammer 19 auf, die eine Sichtkammer bzw. einen Grobgut-Abscheideraum bildet. Am trichter­artig ausgebildeten unteren Ende des Umlenksich­ters 2 befindet sich ein beispielsweise mit Schleu­senklappen versehener Grobgutauslaß (Grießeauslaß) 20, der über eine Grießeleitung 21 direkt mit der Gutaufgabeeinrichtung 6 verbunden ist.

    [0021] Der mit Mahlgut beladene Mühlenabgasstrom strömt über eine in der einen Gehäuseseitenwand 22 des Umlenksichters 2 angebrachte Einströmöffnung 23 in die Umlenkkammer 19 ein. Wie in der schemati­schen Schnittdarstellung dieses Umlenksichters 2 zu erkennen ist, ist in die Umlenkkammer 19 wenig­stens eine etwa parallel und mit Abstand zu bzw. vor der Einströmöffnung 23 vorgesehene Umlenkwand 24 eingebaut. Bei dieser Umlenkwand 24 handelt es sich vorzugsweise um eine im wesentlichen ebene Umlenkklappe, die in ihrer Relativlage zur Ein­strömöffnung 23 über eine horizontale Schwenkachse 25 eingestellt werden kann. Diese Schwenkachse 25 ist vorzugsweise unmittelbar unter der Gehäuse­decke 26 des Umlenksichters 2 angeordnet.

    [0022] Wie gestrichtelt angedeutet ist, kann unmittelbar im Bereich der Einströmöffnung 23 sowie mit aus­reichendem Abstand zur ersten Umlenkklappe 24 noch eine zweite Umlenkklappe 27 mit ebenfalls horizon­ taler Schwenkachse 28 vorgesehen sein, wobei diese Schwenkachse 28 jedoch am unteren Ende der Umlenk­klappe 27 bzw. an der unteren Umlenkkante der Ein­strömöffnung 23 vorgesehen ist. Durch die relativ zueinander verschwenkbaren beiden Umlenkklappen 24 und 25 läßt sich in der Weise auf den in den Um­lenksichter 2 einströmenden Mühlenabgasstrom ein­wirken, daß sich dadurch die Trennschärfe dieses Umlenksichters 2 in Grenzen einstellen läßt.


    Ansprüche

    1. Mahlanlage, insbesondere zur Herstellung eines mineralischen Endproduktes, wie z. B. Zement, enthaltend

    a) eine Mühle (1) mit einer Gutaufgabeeinrich­tung (6) und einem Mahlgutaustrag (9),

    b) eine zur Hauptsichtung mit hoher Trenngren­ze vorgesehene dynamische Windsichter-Ein­richtung (4), die eine Sichtgutzuführung (4a), wenigstens einen Grobgut- und einen Feingut-Austrag (4b, 4c) besitzt und die der Mühle (1) nachgeordnet ist, wobei die Sicht­gutzuführung über eine Fördereinrichtung (5) mit dem Mahlgutaustrag (9) und der Grobgut­austrag dieser Windsichter-Einrichtung mit der Gutaufgabeeinrichtung (6) der Mühle verbun­den ist,

    c) eine Abgasleitung (11), die die Mühle (1) mit einer einen Feingutablauf (13) aufwei­senden Feingut-Abscheideeinrichtung (3) ver­bindet und in die ein statischer Windsichter (2) eingeschaltet ist, der einen Grobgutaus­laß (20) für aus dem Mühlenabgasstrom abge­trenntes Grobgut besitzt,
    gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:

    d) als statischer Windsichter ist ein für eine relatiy grobe Trenngrenze ausgebildeter Um­lenksichter (2) mit in einer Gehäuseseiten­wand (22) angebrachter Einströmöffnung (23) und einer inneren Umlenkkammer (19) vorgese­hen, in die wenigstens eine etwa parallel und mit Abstand zur Einströmöffnung verlau­fende Umlenkwand (24, 27) eingebaut ist;

    e) der Grobgutauslaß (20) des Umlenksichters (2) steht mit der Gutaufgabeeinrichtung (6) der Mühle (1) in Verbindung;

    f) dem Feingutablauf (13) der Feingut-Abschei­deeinrichtung (3) ist eine Einstellweiche (14) mit einem ersten Abzweig (14a) und einem zweiten Abzweig (14b) nachgeordnet, die diese Abscheideeinrichtung einerseits mit einer Fertiggut-Abfördereinrichtung (15) und andererseits mit der Sichtgut-Zuführung (4a) der dynamischen Windsichter-Einrichtung (4) verbindet.


     
    2. Mahlanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß in der Verbindung zwischen der Förder­einrichtung (5) und der Sichtgutzuführung (4a) der dynamischen Windsichter-Einrichtung(4) eine zweite Einstellweiche (16) vorgesehen ist, von der ein erster Abzweig (16a) an die Sichtgutzuführung und ein zweiter Abzweig (16b) an die Abgaslei­tung (11) im Bereich vor dem Umlenksichter (2) angeschlossen ist.
     
    3. Mahlanlage nach Anspruch 2, wobei die die Mühle mit der dynamischen Windsichter-Einrichtung (4) verbindenden Fördereinrichtung ein mechanischer Höhenförde­rer, insbesondere ein Elevator ist, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Abzweig (14b) der dem Feingutablauf (13) der Feingut-Abschei­ deeinrichtung (3) nachgeordneten Einstellweiche (14) mit dem mechanischen Höhenförderer (5) ver­bunden ist.
     
    4. Mahlanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß die in der Umlenkkammer (19) des Um­lenksichters (2) eingebaute Umlenkwand durch eine im wesentlichen ebene Umlenkklappe (24, 27) ge­bildet ist, die in ihrer Relativlage zur Ein­strömöffnung (23) über eine horizontale Schwenk­achse (25, 28) einstellbar ist.
     
    5. Mahlanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß als Feingut-Abscheideeinrichtung ein Feingutfilter (3) mit zugeordnetem Abgasventi­lator (12) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung