[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Nadeldrucker, bei dem die Betätigung der Nadeln
unter Ausnutzung der in einem Magnetfeld auf einen stromdurchflossenen Leiter ausgeübten
Kraft erfolgt.
[0002] Ein Nadeldrucker der eingangs genannten Art ist z. B. durch die DE-OS 24 06 132 bekannt
geworden. Die bekannte Bauart enthält eine Anschlagvorichtung für Punktdrucker mit
einer elektrodynamischen Spule, die mit einem Anschlaghammer fest verbunden, der Wirkung
mindestens eines zu ihrer Ebene im wesentlichen senkrechten Magnetfeldes ausgesetzt
und mittels eines elastisch verformbaren Aufhängeteils mit einem feststehenden Halter
verbunden ist. Dabei ist die elektrodynamische Spule durch mindestens eine, aus einer
dünnen Metallfolie ausgeschnittenen Spirale gebildet, während das elastische Aufhängeteil
durch Metallbändchen gebildet ist, die untereinander und zu der Spirale coplanar
sind. Die aus den Metallfolien geschnittenen Spiralen werden mit unmagnetischen Seitenplatten
verbunden. Die um eine feststehende Achse über die elastischen Metallbändchen drehbare
Vorrichtung ist formschlüssig mit einem Anschlaghammer verbunden, der mit einem Amboß
zusammenwirken kann. Die bekannte Bauart besitzt einen komplizierten Aufbau und viele
zu bewegende Teile.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufbau eines Nadeldruckers der eingangs
genannten Art zu vereinfachen. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß mindestens ein als Einzelleiter ausgebildetes, eingespanntes, elastisch verformbares
Leiterelement vorgesehen ist, das an der Stelle seiner größten Auslenkung mit einer
Drucknadel versehen ist. Eine derartige Bauart besitzt kleine zu bewegende Massen
und ermöglicht damit hohe Druckgeschwindigkeiten. Der Aufbau ist denkbar einfach und
störunanfällig. Eine besondere Rückholfeder entfällt, da das als Einzelleiter ausgebildete
Leiterelement elastisch verformbar ist. Die Drucknadel ist an der Stelle angebracht,
an der das elastisch verformbare Leiterelement bei Stromdurchgang seine größte Auslenkung
erfährt. Dabei ist das zu bedruckende Papier in einem solchen Abstand vor der Drucknadel
angeordnet, daß die Drucknadel keine Schwingungen ausführen kann. Die erfindungsgemäße
Bauart besitzt ferner eine geringe Geräuschentwicklung, da im Vergleich zu bekannten
Bauarten nur ein Bruchteil von Bauelementen zu bewegen ist. Dies bedeutet ebenfalls
einen geringeren Leistungsbedarf. Insgesamt ergibt sich damit im Vergleich zu bekannten
Bauarten eine höhere Lebensdauer. Das elastisch verformbare Leiterelement ist im Hinblick
auf seine Federkonstanten derart gewählt, daß die beim Stromdurchgang durch das elastische
Element zur Auslenkung und damit zum Druck erforderliche Kraft möglichst klein ist.
[0004] In Ausgestaltung der Erfindung ist das Leiterelement ein endseitig eingespannter
Drahtbügel, wobei die von der Einspannstelle ausgehenden Schenkel des Drahtbügels
in unterschiedlich gerichteten Magnetfeldern liegen und wobei die Drucknadel an dem
beide Schenkel verbindenden freien Bügelteil angeordnet ist. Eine derartige Bauart
ergibt mit relativ geringen Kräften eine relativ große Auslenkung der Nadel in Richtung
auf das zu bedruckende Papier. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist
als Leiterelement ein gerader, an seinen Enden eingespannter Draht vorgesehen, der
in einem gleichsinnig gerichteten Magnetfeld liegt und im Mittelbereich mit der Drucknadel
versehen ist. Ein derartiger Einzeldraht kann auf einfache Weise an seinen beiden
Enden eingespannt werden. Auch können dabei die zur Erzielung einer maximalen Auslenkung
bei einer minimalen Energiezufuhr erforderlichen Federkonstanten einfach bestimmt
werden.
[0005] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß das Leiterelement eine
viereckig geformte Schleife ist, die von einem gleichsinnig gerichteten Magnetfeld
durchsetzt ist, wobei die eine Ecke mit einer Drucknadel versehen ist, während die
gegenüberliegende Ecke als Stromzu- und -abführung ausgebildet ist. Bei Stromzuführung
erfolgt dabei ein Zusammenziehen der Schleife und damit eine Auslenkung der mit der
Drucknadel versehenen Spitze der Schleife.
[0006] Eine Befestigung der oben genannten Drahtbügel oder Schleifen kann z. B. auf einfache
Weise durch Einlöten des Bügel- oder Schleifenendes in eine Platine erfolgen.
[0007] Die elastisch verformbaren Leiterelemente können entweder innerhalb eines längs einer
Druckzeile verschiebbaren Druckkopfes angeordnet sein, sie können jedoch ebenfalls,
nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung, ortsfest über die Druckbreite des
Druckers verteilt angeordnet sein.
[0008] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Gegenstandes gemäß der Erfindung besteht
darin, daß ein sich über die Breite der Druckwalze erstreckender, im Querschnitt etwa
sichelförmiger Dauermagnet vorgesehen ist, in dessen Magnetfeld sich eine Schar von
elastisch verformbaren Leiterelementen befindet. Diese Leiterelemente befinden sich
vorzugsweise innerhalb eines Rahmens, der sich über die Breite des Magneten erstreckt,
wobei die Leiterelemente schräg zu den Magnetfeldlinien verlaufend angeordnet sind.
Durch die mehr oder weniger schräge Anordnung der Leiterelemente wird die Größe der
beim Stromdurchgang im Zusammenwirken mit dem Magnetfeld erzeugten Kraft eingestellt.
[0009] In der Zeichnung sind in den Fig. 1 bis 8 Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
gemäß der Erfindung schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Ausführung mit bügelförmigen Leiterelementen in zwei gegensinnig
gerichteten Magnetfeldern,
Fig. 2 zeigt endseitig eingespannte Drähte in einem gleichsinnig gerichteten Magnetfeld,
Fig. 3 zeigt ein schleifenförmiges Leiterelement in einem gleichsinnig gerichteten
Magnetfeld,
Fig. 4 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Ausführung mit einem sich über die Zeilenbreite
erstreckenden Dauermagneten, Fig. 5 zeigt eine Leiteranordnung für eine Bauart gemäß
Fig. 4,
Fig. 6 zeigt eine Ausführung mit Einzelmagneten und blattfederförmig ausgebildeten
Leiterelementen, und
Fig. 7 zeigt die Auslenkung eines erfindungsgemäßen Leiterelementes in Abhängigkeit
von der Zeit,
Fig. 8 ein konkretes Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 und 5.
[0010] Fig. 1 zeigt schematisch in perspektivischer Ansicht zwei Dauermagnete 10 und 11,
zwischen deren Polen sich ein magnetisches Feld 12 aufbaut. In diesem Magnetfeld liegen
drei bügelförmige, elastisch verformbare Leiterelemente 13, die an ihrem einen Ende
13a bei 14 jeweils fest eingespannt sind und die an ihrem freien Ende 13b jeweils
eine Drucknadel 15 tragen. Sobald über einen Übertrager 16 die Bügel 13 mit Strom
versorgt werden, erfolgt eine elastische Auslenkung der Bügel 13 in Richtung 17 und
somit eine Bewegung der Drucknadeln 15 in Richtung auf eine nicht dargestellte Druckwalze.
[0011] Gemäß Fig. 2 sind die elastisch verformbaren Leiterelemente als beidseitig eingespannte
Einzeldrähte 18 ausgebildet, die an der Stelle ihrer größten Auslenkung mit den Drucknadeln
15 versehen sind. Das Magnetfeld 12 verläuft rechtwinklig zu den Drähten 18 und zu
der Auslenkung in Richtung 17.
[0012] Fig. 3 zeigt eine weitere Variante, wonach das elastisch verformbare Leiterelement
in Form eines Viereckes gebogen ist, dessen eine Ecke mit einer Drucknadel 15 versehen
ist. Die somit gebildete Schleife 19 besitzt an der der Drucknadel gegenüberliegenden
Seite die Stromzu- und -abführung. Sobald die Schleife mit Strom beschickt wird, erfolgt
eine Zusammenziehung der Schleife in Richtung 20 und somit eine Auslenkung der Nadel
15 in Richtung 17.
[0013] Fig. 4 zeigt in einer perspektivischen Teilansicht einen im Querschnitt etwa halbmondförmigen
Dauermagneten 21, der zwischen seinen Polen ein Magnetfeld 12 ausbildet. In diesem
Magnetfeld liegt ein Rahmen 22 (siehe Fig. 5), der mit schräg angeordneten, elastisch
verformbaren Leiterelementen 23 versehen ist. Mit 24 ist ein Farbband und mit 25
ein zu bedruckendes Papier bezeichnet. Die als elastisch verformbare Einzeldrähte
23 ausgebildeten Leiterelemente sind in dem Rahmen 22 eingespannt und werden über
eine Schaltung 26 mit Strom versorgt. Der Rahmen 22 kann eine Leiterplatte sein, wobei
die Verdrahtung 26 und die elastischen Drähte 23 in einem Arbeitsgang, z. B. Ätzen,
hergestellt werden können. Bei Stromfluß in Richtung 27 erfolgt eine Auslenkung der
elastischen Drähte 23 in Richtung senkrecht zur Zeichenebene. Dabei wirkt die rechtwinklig
zu den Drähten 23 verlaufende Komponente 12a des Magnetfeldes 12. Somit bewirkt die
Größe des Winkels 28 die Größe der auf die Drähte 23 ausgeübten Kraft.
[0014] Fig. 6 zeigt in einer schematischen, perspektivischen Teilansicht eine Bauart, wobei
die elastisch verformbaren Leiterelemente als Blattfedern 29 ausgebildet sind, die
einzelnen Teilmagneten 30 zugeordnet sind. Mit 31 sind Weicheisenteile bezeichnet.
Bei Stromfluß durch die Leiter 29 in Richtung 32 erfolgt eine Auslenkung der endseitig
eingespannten Blattfedern 29 in Richtung 17, so daß die Drucknadeln 15 ebenfalls in
Richtung auf das zu bedruckende Papier bewegt werden.
[0015] Fig. 7 zeigt die Auslenkung eines Leiterelementes in Abhängigkeit von der Zeit. Mit
33 ist der maximale Nadelhub und mit 34 die Stromanschaltzeit bezeichnet.
[0016] Fig. 8 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Druckkopfes gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 4 und 5. Der Druckkopf enthält den sich über die gesamte Breite des zu bedruckenden
Papiers 25 erstreckenden, etwa halbmondförmigen Dauermagneten 21, der gemäß Fig.
4 zwischen seinen Polen ein Magnetfeld 12 ausbildet. In diesem, in Fig. 8 nicht eingezeichneten
Magnetfeld liegt der Rahmen 22 mit den schräg angeordneten, elastisch verformbaren
Leiterelementen 23. Als Widerlager für die Druckelemente 23 dient ein den Hohlraum
des halbmondförmigen Dauermagneten ausfüllendes, nicht-magnetisches Material 35,
das an seiner Außenfläche zum Papier hin gewölbt ist. Mit 36 sind Papiereinzugsrollen,
mit 37 Papiertransportrollen und mit 38 ist eine Papierführung bezeichnet. Der Rahmen
22 mit den Leiterelementen 23, auf denen die Drucknadeln 15 ausgebildet sind, wird
von einem ortsfesten Träger 39 gehalten. Das Farbband 24 verläuft zwischen den Nadeln
15 und dem zu bedruckenden Papier und wird von Farbbandtransportrollen 40 gefördert.
Da sich der Druckkopf mit dem Magneten 21 und den die Nadeln 15 tragenden Leiterelementen
23 über die gesamte Breite des zu bedruckenden Papiers 25 erstreckt, erfolgt bei diesem
Ausführungsbeispiel keine Längsbewegung des Druckkopfes.
1. Nadeldrucker, bei dem die Betätigung der Nadeln unter Ausnutzung der in einem Magnetfeld
auf einen stromdurchflossenen Leiter ausgeübten Kraft erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein als Einzelleiter ausgebildetes, eingespanntes, elastisch verformbares
Leiterelement (13, 18, 23, 29) vorgesehen ist, das an der Stelle seiner größen Auslenkung
mit einer Drucknadel (15) versehen ist.
2. Nadeldrucker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Leiterelement ein endseitig eingespannter Drahtbügel (13) ist, daß die
von der Einspannstelle (14) ausgehenden Schenkel (13', 13") in unterschiedlich gerichteten
Magnetfeldern (12) liegen und daß die Drucknadeln (15) an dem beide Schenkel (13',
13") verbindenden freien Bügelteil angeordnet sind.
3. Nadeldrucker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Leiterelement ein gerader, an seinen freien Enden eingespannter Draht (18)
vorgesehen ist, der in einem gleichsinnig gerichteten Magnetfeld (18) liegt und im
Mittelbereich eine Drucknadel (15) aufweist.
4. Nadeldrucker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Leiterelement eine z.B. viereckig geformte, rechtwinklig von einem Magnetfeld
(12) durchsetzte Schleife (19) ist, deren eine Ecke als Zu- und Abführung des Stromes
und zur Einspannung dient und deren gegenüberliegende Ecke mit einer Drucknadel (15)
versehen ist.
5. Nadeldrucker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elastisch verformbaren Leiterelemente (13, 18, 19, 23) ortsfest über die
Breite des Druckers verteilt angeordnet sind.
6. Nadeldrucker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen sich über die Breite der Druckwalze erstreckenden, im Querschnitt etwa sichelförmigen
Dauermagneten (21) und durch eine im Magnetfeld (12) des Dauermagneten (21) angeordnete
Schar von elastisch verformbaren Leiterelementen (23).
7. Nadeldrucker nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen sich über die Breite des Dauermagneten erstreckenden Rahmen mit schräg zum
Magnetfeld verlaufenden Leiterelementen (23).
8. Nadeldrucker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elastisch verformbaren Leiterelemente (13, 18, 19) innerhalb eines längsverschiebbaren
Druckkopfes angeordnet sind.
9. Nadeldrucker nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch in einem längsbeweglichen Druckkopf oder ortsfest über die Breite des Druckers verteilt
angeordnete Dauermagnete (30), zwischen denen jeweils blattfederförmige, elastisch
verformbare Leiterelemente (29) mit je einer darauf angebrachten Drucknadel (15) angeordnet
sind.
10. Nadeldrucker nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der von dem sichelförmigen Dauermagneten (21) gebildete Hohlraum von einem nicht-magnetischen,
als Widerlager für die Drucknadeln (15, 23) dienenden Material (35) ausgefüllt ist.