(19)
(11) EP 0 350 053 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.01.1990  Patentblatt  1990/02

(21) Anmeldenummer: 89112435.6

(22) Anmeldetag:  07.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F15B 15/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 08.07.1988 DE 3823225

(71) Anmelder: Montanhydraulik GmbH
D-59439 Holzwickede (DE)

(72) Erfinder:
  • Bräckelmann, Gerd
    D-4750 Unna-Uelzen (DE)

(74) Vertreter: Henfling, Fritz, Dipl.-Ing. 
Beurhausstrasse 7
D-44137 Dortmund
D-44137 Dortmund (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mehrstufiger hydraulischer Teleskopzylinder mit einer Zwangssteuerung für die Aus- und Einfahrfolge der Teles-kopglieder


    (57) Zwecks Verbesserung der Lagestabilität in der Halte­situation ist bei einem beidseitig beaufschlagbaren mehrstufigen, insbesondere zweistufigen, Teleskopzylinder mit Aus- und Einfahrfolgesteuerung die Überleitung des beim Ausfahren in den Zylinderdruckraum (112) eingespeisten Druckmittels in den Druckraum (122) der ersten Stufe durch eine beim Übergang der ersten Stufe in die Ausfahrendlage mechanisch entsperrende Verbindungsleitung (123) im Boden (121) der ersten Stufe vorgesehen, und beim Einfahren die Über­leitung des durch eine sich über eine Durchführung (124′) in den Innenraum der Endstufe fortsetzende Verbindungsleitung (124) im Zwischenkolbenboden (121) eingespeisten Einfahrdruckmittel über eine von der Verbindungsleitung (124) im Zwischenkolbenboden (121) zum Zylinderringraum (112′) führende, beim Auflaufen der ein­fahrenden Endstufe gegen den Zwischenkolbenboden (121) mecha­nisch entsperrende Verbindungsleitung (124˝) zum Zylinderring­raum (112′).
    Auf diese Weise läßt sich das Überfahren von Bohrungen und Umgehungen vermeiden, die nicht leckfreie, die Zylinderraume gegeneinander abdichtende Dichtungen erfordern.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen mehrstufigen hydraulischen Teleskopzylinder entsprechend dem Oberbegriff des An­spruches 1. Ein solcher Teleskopzylinder ist beispiels­weise beschrieben in der DE-PS 22 53 646.

    [0002] Bei dem vorbekannten Teleskopzylinder wird die gewünschte Ausfahrfolge Zwischenstufe - Endstufe dadurch sicherge­stellt, daß in der Zylinderwandung eine Umgehung vorge­sehen wird, die in Ausfahrendlage des Zwischenkolbens über den Zwischenkolbenboden eine Verbindung zwischen dem Zylinderdruckraum und dem Druckraum des Zwischen­kolbens herstellt. Auch was die gewünschte Einfahrfolge Endstufe - Zwischenstufe betrifft, muß hierbei eine Bohrung in der Zwischenkolbenwandung überfahren werden. Das Einlaufen in die Umgehung an der Zylinderwandung und das Überfahren der Bohrung in der Zwischenkolbenwandung machen metallische Dichtungen erforderlich, die nicht vollständig abdichten, was zur Folge hat, daß solche Teleskopzylinder in der Haltesituation nicht voll­ständig lagestabil sind.

    [0003] Ausgehend vom im vorausgehenden umrissenen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Teleskopiersystem so auszugestalten, daß seine absolute Lagestabilität in der Haltesituation gewährleistet wird.

    [0004] Die Aufgabe wird mit einem gattungsgemäßen Teleskop­zylinder gelöst, der entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 ausgestaltet ist.

    [0005] Der erfindungsgemäße Teleskopzylinder, der Umgehungen bzw. Bohrungen in den kritischen Bereichen generell vermeidet, gestattet den Einsatz elastischer Dich­tungen, sogenannter Weichdichtungen, jedenfalls an den Stellen, an denen eine hundertprozentige Abdich­tung Voraussetzung für die absolute Lagestabilität des Zylinders in der Haltesituation ist. Die erfindungs­gemäße Lösung baut dann auch kürzer als Umgehungen verwendende Lösungen. Die Lösung ist im übrigen ferti­gungs-, montage- und wartungsfreundlich sowie ver­schleißarm.

    [0006] In der DE-OS 30 21 633 ist zwar auch schon ein mehr­stufiger hydraulischer Teleskopzylinder beschrieben, bei dem die Ausfahrfolge Zwischenstufe - Endstufe über eine Verbindungsleitung im Zwischenkolbenboden sichergestellt wird, wobei in die Verbindungsleitung ein beim Übergang des Zwischenkolbens in die Ausfahr­ endlage entsperrbares Rückschlagventil eingefügt ist, damit allein wird das Problem der Lagestabilisierung des Teleskopzylinders in der Haltesituation jedoch noch nicht vollständig gelöst, da die auch hier ge­wünschte Einfahrfolge Endstufe - Zwischenstufe nach wie vor in der Weise bewirkt wird, daß der Boden der Endstufe beim Übergang in die Einfahrendlage der End­stufe eine die Verbindung zum Zylinderringraum her­stellende Bohrung in der den Zylinderringraum begren­zenden Wandung der Zwischenstufe überfährt, was im Boden der Endstufe nach wie vor eine nichtleckfreie metallische Dichtung erforderlich macht. Angesprochen ist in der DE-OS 30 21 633 dann auch, daß in Zusammen­hang mit der Absicherung der Verbindungsleitung zwischen dem Zylinderdruckraum und dem Druckraum der Zwischenstufe durch ein beim Übergang des Zwischen­kolbens in die Ausfahr-Endstufe mechanisch aufsteuer­bares Rückschlagventil sich eine Anordnung des Rück­schlagventils parallel zur Zylinderlängsachse nicht empfiehlt und ein zur Längsachse des Teleskopzylinders geneigte Anordnung des Ventils vorzuziehen ist. Damit sind dann allerdings erhebliche fertigungstechnische Probleme verbunden.

    [0007] Mit der Erfindung wird dann auch eine einwandfreie Absicherung der Verbindungsleitung zwischen dem Zylinderdruckraum und dem Innenraum der Zwischenstufe mittels einer Ventilanordnung parallel zur Längsachse des Teleskopzylinders realisiert. Zweckmäßigerweise sind hierbei sowohl dem Schließkörper des die Verbin­dungsleitung zwischen dem Zylinderdruckraum und dem Innenraum des Zwischenkolbens absichernden Ventils als auch dem dem Zwischenkolbenboden zugeordneten soge­nannten Stellring Rückstellfedern zugeordnet.

    [0008] In Ausgestaltung der Erfindung geht von der von der den Innenraum des Hubkolbens über die vom Zwischenkolben­boden ausgehende Durchführung beaufschlagenden Verbin­dungsleitung im Zwischenkolbenboden abgehenden, zum Zylinderringraum oberhalb des Zwischenkolbenbodens führenden, eine das Ventil in der Zweigleitung umge­hende, in die Verbindungsleitung mündende Stichleitung aus, die durch ein federbelastetes, von zylinderring­raumseitig anstehendem Druckmitteldruck aufsteuerbares Ventil abgesichert ist. Diese Ausgestaltung stellt sicher, daß sich der Hubkolben auch dann aus der Aus­fahrstellung einziehen läßt, wenn der Zwischenkolben vorweg bereits soweit abgesenkt ist, daß der Zwischen­kolbenbodenbereich den Anschluß der Einfahrdruckmittel­leitung an den Zylinderringraum überfahren hat.

    [0009] In weiterer Ausgestaltung ist dann auch noch eine bei gegen den Zwischenkolben verfahrenem Hubkolben gesperrte Kurzschlußleitung zwischen dem Zylinderringraum und dem Zylinderdruckraum mit einem zum Zylinderdruckraum hin öffnenden Ventil vorgesehen, der sicherstellt, daß in den Ringraum gelangendes Lecköl, insbesondere aus der Einfahrdruckmittelleitung in den Ringraum gelangendes Lecköl, nicht zu einer ungewollten Verlagerung des Zwischenkolbens führt. Für die Sperrung der Kurzschluß­leitung bei gegen den Zwischenkolbenboden abgesenktem Hubkolben bietet sich der dem in die Verbindungslei­tung im Boden des Zwischenkolbens eingefügten Ventil zugeordnete Betätigungsstößel als Schieber ausgebildet an.

    [0010] Bei Teleskopzylindern mit mehr als zwei Stufen, kann die erfindungsgemäße Lösung sinngemäß mit einer dem­entsprechend ausgelegten teleskopierbaren Durchfüh­rung für das Einfahrdruckmittel zum Boden der ersten Stufe in den Innenraum der Endstufe realisiert werden.

    [0011] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand von Aus­führungsbeispielen weitergehend erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen zweistufigen Teleskopzylinder, ausgefahren,

    Fig. 2 den Teleskopzylinder in Fig. 1, die Zwischenstufe ausgefahren, die End­stufe eingefahren,

    Fig. 3 den Teleskopzylinder in den Figuren 1 und 2 vollständig eingefahren,

    Fig. 4 eine Ausgestaltung des Teleskopzy­linders nach den Figuren 1 bis 3, ausgefahren,

    Fig. 5 eine weitergehende Ausgestaltung des Teleskopzylinders nach Fig. 4, aus­gefahren.



    [0012] Der Teleskopzylinder besteht aus dem Zylinder 11, dem sich darin führenden Zwischenkolben 12 und der sich im Zwischenkolben 12 führenden Endstufe, dem Hubkolben 13. Der Zylinderboden ist mit 111 bezeichnet, der Zylinder­druckraum mit 112, zwischen dem Zylinder 11 und dem Zwischenkolben 12 ist der Zylinderringraum 112′ ausge­bildet. Der Boden des Zwischenkolbens 12 ist mit 121 bezeichnet, der Druckraum des Zwischenkolbens 12 mit 122, zwischen dem Zwischenkolben 12 und dem Hubkolben 13 ist der Ringraum 122′ der ersten Stufe bzw. des Zwischen­kolbens 12 ausgebildet. Der Boden des Hubkolbens 13 ist mit 131 bezeichnet, der Innenraum des Hubkolbens mit 132. Die Druckräume 112, 122 des Systems sind gegenüber den jeweiligen Ringräumen 112′, 122′ durch elastische Dichtungen 21, 22 am Umfang des Zwischenkolbens 121 bzw. Hubkolbens 131 abgedichtet, die Ringräume 112′, 122′ nach außen dann auch durch elastische Dichtungen 23, 24 am Zylinder 11 bzw. am Zwischenkolben 12. Auf eine noch im Zwischenkolbenboden 121 vorgesehene metallische Dichtung 21′ wird später eingegangen.

    [0013] Am Boden 111 des Zylinders 11 ist die von einem Steuer­schieber 113 ausgehende, den Zylinderdruckraum 112 beaufschlagende Ausfahrdruckmittelleitung 114 ange­schlossen, am Umfang des Zylinders 11, und zwar im Bereich der Ausfahrendlage des Zwischenkolbenbodens 121 ist die ebenfalls vom Steuerschieber 113 ausgehende, den Zylinderringraum 112′ beaufschlagende Einfahrdruck­mittelleitung 116 angeschlossen. Von den drei möglichen Stellungen A, B, C des Steuerschiebers 113 symbolisiert die Stellung A Halt, die Stellung B Ausfahren und die Stellung C Einfahren. Wie aus den Schaltbildern ersicht­lich ist, wird bei der Druckmittelbeaufschlagung der Ausfahrdruckmittelleitung 114 (Stellung B des Steuer­schiebers 113) die Verbindung der Einfahrdruckmittel­leitung 116 zum Tank freigegeben und bei der Druck­mittelbeaufschlagung der Einfahrdruckmittelleitung 116 (Stellung C des Steuerschiebers 113) die Verbindung der Ausfahrdruckmittelleitung 114 zum Tank.

    [0014] Durch den Boden 121 des Zwischenkolbens 12 erstreckt sich zum einen eine den Zylinderdruckraum 112 mit dem Druckraum 122 der Zwischenstufe 12 verbindende, durch ein beim Übergang der Zwischenstufe 12 in die Ausfahr­endlage in Richtung auf den Zylinderdruckraum 112 öffnendes Rückschlagventil (125) abgesicherte Leitung 123. Zum andern verläuft im Zwischenkolbenboden 121 eine den Innenraum 132 des Hubkolbens 13 über eine vom Zwischenkolbenboden 121 ausgehende, sich durch den Hub­kolbenboden 131 erstreckende Durchführung 124′ mit der Einfahrdruckmittelleitung 116 in der Ausfahrendlage des Zwischenkolbens 12 verbindende Leitung 124, von der eine oberhalb des Zwischenkolbenbodens 121 in den Ringraum 112′ mündende, durch ein gegen Federdruck (126˝) beim Übergang des Hubkolbens 13 in die Einfahrendlage öffnendes Ventil 126 abgesicherte Leitung 124˝ abzweigt.

    [0015] Die Durchführung 124′ ist gegenüber dem Boden 131 der End­stufe 13 durch eine elastische Dichtung 26 abgedichtet. Die am Umfang des Zwischenkolbenbodens 121 liegenden Eingänge der Leitungen 124 und 124˝ sind gegeneinander durch die Dichtung 21′ abgeschirmt. Da diese Dichtung 21′ keine Haltefunktionen erfüllen muß, kann es sich dabei um eine metallische Dichtung handeln, mit der sich der Anschluß 116′ der Einfahrdruckmittelleitung 116 am Zylinder 11 unbeschadet überfahren läßt. Es besteht dann noch eine ständig offene Verbindung 133 zwischen dem Innenraum 132 der Endstufe 13 und dem Ringraum 122′ der Zwischen­stufe 12.

    [0016] Für die Betätigung des in die Verbindungsleitung 123 zwischen Zylinderdruckraum 112 und Zwischenkolbendruck­raum 122 eingefügten Rückschlagventils (125) ist ein sich in einer Ringnut 128 am Umfang des Zwischenkolben­bodens 121 mit achsialem Spiel führender, unter der Einwirkung einer Feder 129˝ angehobener Stellring 129 vorgesehen, der mit einem in einen Rücksprung 128′ in der Ringnut 128 oberhalb des Ventils (125) hineinragen­den Ansatz 129′ versehen ist, der sich über einen vom Schließkörper 125 des Ventils (125) ausgehenden, in den Rücksprung 128′ hineinragenden Stößel 125′ mit achs­parallelem Verlauf erstreckt. Beim Übergang des Zwischen­kolbens 12 in die Ausfahrendlage wird der gegen einen Anschlag 117 am Zylinder 11 auflaufende Stellring 129 abgesenkt, wodurch über seinen auf den Stößel 125′ des Schließkörpers 125 des in die Leitung 123 eingefügten Ventils (125) einwirkenden Anschlag 129′ die Öffnung des Ventils (125) bewirkt und die durchgängige Verbin­dung zwischen dem Zylinderdruckraum 112 und dem Druck­raum 122 der Zwischenstufe 12 hergestellt wird.

    [0017] Für die Betätigung des Ventils (126) in der von der die Verbindung zwischen dem Innenraum 132 der Endstufe 13 und der Einfahrdruckmittelleitung 16 herstellenden Leitung 124 abgehenden, oberhalb des Zwischenkolben­bodens 121 in den Zylinderringraum 112′ mündenden Zweig­leitung 124˝ im Zwischenkolbenboden 121 ist ein vom Schließkörper 126 des Ventils ausgehender, bei geschlos­senem Ventil in den Druckraum 122 des Zwischenkolbens 12 vorspringender, achsparallel verlaufender Stößel 126′ vorgesehen. Beim Übergang der Endstufe 13 in die Einfahrendlage läuft der Boden 131 der Endstufe gegen diesen Stößel 126′ auf und senkt ihn gegen den Druck der den Schließkörper 126 des Ventils hinterfangenden Rückstellfeder 126˝ ab, woraus die Öffnung des Ventils (126) resultiert und die Verbindung zwischen dem Zylinderringraum 112′ und der Einfahrdruckmittellei­tung 116 bei in Ausfahrendlage befindlichem Zwischen­kolben 12 hergestellt ist.

    [0018] Zum Ausfahren des Teleskopzylinders, also zum in den Figuren 1 bis 3 in der Abfolge 3 - 2 - 1 erfolgenden Verschieben der Teleskopglieder 12 und 13, wird der Steuerschieber 113 in die Position B überführt und Druckmittel über die Ausfahrdruckmittelleitung 114 zunächst in den Zylinderdruckraum 112 eingeleitet, wobei ein gleichzeitiges Überströmen des Druckmittels in den Druckraum 122 der Zwischenstufe 12 durch das in der Verbindungsleitung 123 zwischen Zylinderdruck­raum 112 und Druckraum 122 der Zwischenstufe 12 be­findliche, unter der Einwirkung des hinter ihm im Zylinderdruckraum 112 anstehenden Druckmittels unter­stützt durch eine Rückstellfeder 125˝ geschlossene Ventil (125) unterbunden wird, so daß zunächst aus­schließlich die Zwischenstufe 12 ausfährt. Beim Über­gang der Zwischenstufe 12 in die Ausfahrendlage wird der gegen den Anschlag 118 am Zylinder 11 auflaufende, am Zwischenkolbenboden 121 gelagerte Stellring 129 abgesenkt, wobei sein den vom Schließkörper 125 des Ventils (125) ausgehenden Stößel 125′ übergreifender Ansatz 129′ den Schließkörper 125′ über den Stößel 129′ absenkend das Ventil öffnet, so daß bei anhaltender druckmittelzufuhr nunmehr Druckmittel in den Zwischen­kolbendruckraum 122 einzuströmen vermag, unter dessen Einwirkung der Hubkolben 13 ausgefahren wird. Damit ist die Ausfahrfolge Zwischenkolben 12 - Hubkolben 13 eindeutig festgelegt. Das beim Ausfahren der Zwischen­stufe 12 aus dem Zylinderringraum 112′ zu verdrängende Druckmittel strömt bei noch in Einfahrendstellung befindlicher Endstufe 13 geöffnetem Ventil (126) durch die Zweigleitung 124˝ und die Verbindungsleitung 124 im Zwischenkolbenboden 121 in die beim Ausfahrvorgang zum Tank hin durchgängigen Einfahrdruckmittelleitung 116 ab.

    [0019] Zum Einfahren des Teleskopzylinders, also zum in den Figuren 1 bis 3 in der Abfolge 1 - 2 - 3 erfolgenden Verschieben der Teleskopglieder 12 und 13, wird der Steuerschieber 113 in die Position C überführt und Druckmittel gelangt über die Einfahrdruckmittelleitung 116, die Verbindungsleitung 124 im Zwischenkolben­boden 121 und die Durchführung 124′ in den Innenraum 132 der Endstufe 13, aus dem es durch den Durchgang 133 in den Ringraum 122′ der Zwischenstufe 12 gelangt und das Einziehen der Zwischenstufe 12 bewirkt. Die gleichzeitige Beaufschlagung des Zylinderringraums 112′ mit Einfahrdruckmittel ist unterbunden einerseits durch die Unterbrechung (126) der Verbindung 124˝ im Zwischen­kolbenboden 121 und andererseits durch die Dichtung 21′ am Umfang des Zwischenkolbenbodens 121. Aus dem Druck­raum 122 des Zwischenkolbens 12 verdrängtes Druckmittel strömt über die Leitung 123 im Zwischenkolbenboden 121 bei unter der Einwirkung vor ihm anstehenden Druck­mitteldrucks öffnendem Ventil (125) in den Zylinder­druckraum 112 über und von dort durch die während des Einfahrvorganges zum Tank hin durchgängige Ausfahr­druckmittelleitung 114 ab. Beim Übergang des Hubkolbens 13 in die Einfahrendlage wird der die Zweigleitung 124˝ zum Zylinderringraum 112′ oberhalb des Zwischenkolben­bodens 121 im Zwischenkolbenboden 121 absperrende Schließkörper 126 durch das Absenken des von ihm aus­gehenden, in Schließlage des Schließkörpers 126 über den Zwischenkolbenboden 121 vorspringenden Stößels 126′ beim Auflaufen des Hubkolbenbodens 131 auf den Zwischenkolbenboden 121 aus seiner Schließlage ent­fernt und das weiterhin durch die Einfahrdruckmittel­leitung 116 eingespeiste Druckmittel vermag zunächst einmal durch die Zweigleitung 124˝ in den Zylinder­druckraum 112′ oberhalb des Zwischenkolbenbodens 121 zu strömen, womit das Einfahren der Zwischenstufe 12 im Anschluß an das Einfahren der Endstufe 13 einge­leitet wird. Nach dem Überfahren des Anschlusses 116′ der Einfahrdruckmittelleitung 116 am Zylinder 11 wird der Zylinderringraum 112′ sodann unmittelbar beauf­schlagt. Sich im Zylinderdruckraum 112 befindliches Druckmittel strömt weiterhin durch die Ausfahrdruck­mittelleitung 114 zum Tank hin ab.

    [0020] Die Ausführungsform nach Fig. 4 stellt sicher, daß sich der Hubkolben 13 auch dann aus der Ausfahrstel­lung einziehen läßt, wenn die Zwischenstufe 12 vor­eilend soweit abgesenkt ist, daß der Zwischenkolben­boden 121 bereits den Anschluß 116′ der Einfahrdruck­mittelleitung 116 an den Zylinderringraum 112′ über­fahren hat. Dann vermag Einfahrdruckmittel durch die im Zwischenkolbenboden 121 noch vorgesehene Stichleitung 124 ‴ unter Öffnung des darin vorgesehenen Rückschlag­ventils 130 immer noch in die Verbindungsleitung 124 und von dort in die Durchführung 124′ und weitergehend in den Innenraum 132 der Endstufe 13 sowie den Ring­raum 122 der Zwischenstufe 12 zu gelangen. Das unter Federdruck schließende Rückschlagventil 130 stellt hierbei sicher, daß die Einfahrfolge Hubkolben 13 -­Zwischenkolben 12 unter Normalbedingungen gewähr­leistet bleibt.

    [0021] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist ergänzend eine bei gegen den Zwischenkolbenboden 121 abge­senktem Hubkolben 13 gesperrte Kurzschlußleitung 124IV zwischen dem Zylinderringraum 112′ und dem Zylinderdruckraum 112 vorgesehen, in die ein feder­belastetes, zum Zylinderdruckraum 112 öffnendes Rückschlagventil 133 eingefügt ist. Diese Kurz­schlußleitung 124IV ermöglicht den Abbau von sich durch in den Ringraum 112′ gelangendes Lecköl, etwa vom in der Einfahrdruckmittelleitung 116 anstehenden Hydrauliköl herrührendem Lecköl, aufbauendem Über­druck zum Zylinderdruckraum 112 hin, womit vermieden wird, daß der Zwischenkolben 12 ungewollt einfährt. Die für das gewollte Einfahren des Zwischenkolbens 12 erforderliche Unterbrechung der Verbindung zwi­schen dem Zylinderringraum 112′ und dem Zylinder­druckraum 112 wird durch den als Schieber ausge­bildeten Stößel 126′ des in die über die Durch­führung 124′ in den Innenraum 131 des Hubkolbens 13 führende Verbindungsleitung 124 im Zwischenkolben­boden 121 eingefügten, durch Auflaufen des einfah­renden Hubkolbens 13 auf den Stößel 126′ in Schließ­stellung überführten Ventils 126 bewirkt, der abge­senkt die Kurzschlußleitung 124IV absperrt.


    Ansprüche

    1. Mehrstufiger hydraulischer Teleskopzylinder mit mindestens zwei ineinander verschiebbaren hohlen Kolben und Ringräumen zwischen den einzelnen Teleskopgliedern, einer an den Druckraum des Zylinders angeschlossenen ersten Druckmittel­leitung und einer an den Ringraum des Zylinders angeschlossenen zweiten Druckmittelleitung, einer ersten Verbindungsleitung zwischen Druckraum des Zylinders und Druckraum des Zwischenkolbens im Zwischenkolbenboden mit einer zweiten, den Innen­raum des Hubkolbens in Ausfahrendlage des Zwischen­kolbens mit der Einfahrdruckmittelleitung kurz­schließenden, sich über eine vom Zwischenkolben­boden ausgehende Durchführung in den Innenraum des Hubkolbens fortsetzende Verbindungsleitung im Zwischenkolbenboden, einer Verbindung zwischen Ringraum des Zwischenkolbens und Innenraum des Hub­kolbens sowie einer in einem Übergangsbereich bestehenden Beaufschlagbarkeit des Zylinderring­raums über den Boden des Zwischenkolbens mit Ein­fahrdruckmittel, mit einem bei Beaufschlagung einer der Druckmittelleitungen die jeweils andere Druckmitteleitung öffnenden Steuerschieber, da­durch gekennzeichnet, daß

    a) in die Verbindungsleitung (123) im Zwischenkolbenboden (121) zwischen den Zylinderdruckraum (112) und dem Druckraum (122) des Zwischenkolbens (12) ein Ventil mit einem einen sich achs­parallel in Ausfahrrichtung erstrek­kenden Stößel (125′) versehenen Schließ­körper (125) eingefügt ist, der Stößel (125′) in Schließstellung des Ventils in einen von einer Ringnut (128) am Umfang des Zwischenkolbenbodens (121) ausgehenden Rücksprung (128′) vorspringt, und in der Ringnut (128) sich mit achsia­lem Spiel ein beim Übergang des Zwischen­kolbenbodens (121) in Ausfahrendlage gegen einen Anschlag 117 am Zylinder auflaufen­der Stellring (129) führt, von dem ein sich in den Rücksprung (128′) in der Ring­nut (128) hinein über den Stößel (125′) erstreckender Ansatz (129′) ausgeht,

    b) und von der über die Durchführung (124′) zum Innenraum (132) des Hubkolbens (13) führenden Verbindungsleitung (124) im Boden (121) des Zwischenkolbens (12) eine in den Zylinderringraum (112′) oberhalb des Zwischenkolbenbodens (121) mündende Zweigleitung (124˝) abgeht,
    in die ein Ventil (126) eingefügt ist, von dessen unter Federdruck schließenden Schließkörper (126) ein sich achsparallel in Ausfahrrichtung erstreckender, in Schließstellung des Ventils über den Zwischenkolbenboden (121) in den Druck­raum (122) des Zwischenkolbens (12) vor­springender Stößel (126′) ausgeht.


     
    2. Teleskopzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Schließkörper (125) des in die Verbindungsleitung (123) zwischen dem Zylinder­druckraum (112) und dem Innenraum (122) des Zwischenkolbens (12) eingefügten Ventils von einer Rückstellfeder (125˝) hinterfangen ist.
     
    3. Teleskopzylinder nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Zwischenkol­benboden (121) zugeordnete Stellring (129) von einer Rückstellfeder (129˝) hinterfangen ist.
     
    4. Teleskopzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß von der von der über die Durchführung (124′) zum Innenraum (132) des Hubkolbens (13) führenden Verbindungsleitung (124) im Zwischenkolbenboden (121) abgehenden, zum Zylin­derringraum (112′) oberhalb des Zwischenkolben­bodens (121) führenden Zweigleitung (124˝) eine das Ventil (126) in der Zweigleitung (124˝) um­gehende, in die Verbindungsleitung (124) mündende Stichleitung (124‴) ausgeht, die durch ein feder­belastetes, von zylinderringraumseitig anstehendem Druckmitteldruck aufsteuerbares Ventil (130) abge­sichert ist.
     
    5. Teleskopzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß von der zum Zylinder­ringraum (112′) führenden Zweigleitung (124˝) im Zwischenkolbenboden (121) eine bei gegen den Zwischen­kolbenboden (121) verfahrenem Hubkolben (13) ge­sperrte Kurzschlußleitung (124IV) zum Zylinderdruck­ raum (112) ausgeht, die durch ein federbelastetes, vom zylinderringraumseitig anstehendem Druckmittel­druck aufsteuerbares Ventil (133) abgesichert ist.
     
    6. Teleskopzylinder nach Anspruch 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß der dem in die über die Durchführung (124′) zum Innenraum (132) des Hubkolbens (13) führende Verbindungsleitung (124) im Boden (121) des Zwischenkolbens (12) eingefügten Ventil (126) zugeordnete Betätigungsstößel (126′) als die Kurz­schlußleitung (124IV) sperrender Schieber ausge­bildet ist.
     
    7. Teleskopzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit mehr als zwei Stufen, gekennzeichnet durch eine vom Boden der ersten Stufe ausgehende, sich in den Innenraum der letzten Stufe erstreckende teleskopierbare Durchführung für das Einfahrdruck­mittel.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht