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EP 0 363 709 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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18.04.1990 Patentblatt 1990/16 |
(22) |
Anmeldetag: 22.09.1989 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
13.10.1988 DE 3834889
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Anmelder: REAKU- HOBEIN GmbH |
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D-7770 Überlingen (DE) |
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Erfinder: |
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- Luber,Willibald
D-7060 Schorndorf (DE)
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Vertreter: Patentanwälte
Dipl.-Ing. Bodo Thielking
Dipl.-Ing. Otto Elbertzhagen |
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Gadderbaumer Strasse 20 33602 Bielefeld 33602 Bielefeld (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Vorrichtung auf Abdichtungen von flächenhaften Bauteilen zu deren Entwässerung, Parzellierung
und Herstellung einer Verzahnung zwischen Abdichtung und der darüber angeordneten
Schicht auf Brücken, Parkdecks, Wannen, Grundwasserschutzanlagen und dergleichen |
(57) Die erfindungsgemäße Vorrichtung sieht eine Entwässerung der Abdichtung von befahrenen
und nicht befahrenen Bauteilen (4), deren Parzellierung sowie eine Verzahnung der
durch die Entwässerung getrennten Schichten (4, 6, 7) vor. Mit ihr werden die häufigsten
Schäden der herkömmlichen, fest mit ihrer Schutzschicht verbundenen Abdichtungen (8)
vermieden. Durch die Trennung der Abdichtung (8) von der Schutzschicht wird die Abdichtung
(8) von der Schubübertragung befreit. Damit kann für die Abdichtung (8) eine wesentlich
längere Lebensdauer erwartet werden.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Die vorgesehenen Einbauten sollen eine eindeutige Zuweisung von Aufgaben im Zusammenwirken
der einzelnen Schichten ermöglichen und durch die Aufteilung großer Flächen in einzelne
Parzellen das Risiko ungewollter Rißbildungen ausschalten.
[0003] Bei den derzeitig angewendeten Abdichtungs- und Belagskonstruktionen ist eine feste
Verklebung aller Schichten zwangsläufig gegeben. Diese Bauweise setzt jedoch voraus,
daß vor allem die Schutzschicht auf der Abdichtung unter Verkehr ihre Aufgabe, nämlich
ihre Schutzfunktion, beibehält. Dies ist aber nicht immer der Fall. Sie wird infolge
von Spannungen aus Temperaturwechsel und Verformungen unter der Verkehrsbelastung
rissig. Diese Risse übertragen sich bei dieser Bauweise zwangsläufig auf die Abdichtung.
Da sie meißt das erträgliche Maß für die Abdichtung überschreiten, kommt es an ihr
zu vorzeitigen Schäden. Auch ist bei dieser Bauweise eine Blasenbildung in den Belagsschichten
durch Fremdeinschlüsse und deren Wachstum durch Temperaturschwankunge nicht zu verhindern.
Die Einlage eines Glasvlieses wurde auch seither schon angewendet, doch führte die
nur punktweise vorgesehene Entwässerung zur Pfützenbildung bei mangelhafter Gefälleauslegung
auf der Abdichtungsoberfläche und förderte damit eine gewisse Pumpwirkung bei Verkehrsbelastung,
die dann zur vorzeitigen Ermüdung des Belages und zu seinem Aufbrechen führte. Auch
die allseitig umlaufende Fugenausbildung in der Gußasphaltschutzschicht begünstigt
diesen Vorgang. Bei der damit verbundenen schwimmenden Lagerung dieser Schicht, wanderte
diese zur tiefen Seite ab und quetschte den relativ welchen Fugenverguß aus. Mit dieser
Wanderung der Schutzschicht wurde aber bereits eine erste Überbeanspruchung der Abdichtung
unvermeidbar, da ja eine feste Verklebung vorlag. Auf die Ausbildung der umlaufenden
Vergußfuge kann aber bei dieser Bauweise nicht verzichtet werden, da einsickerndes
Wasser im Randbereich keine Entwässerungsmöglichkeit hat, also der Fugenverguß eine
Dichtungsfunktion übernehmen muß. Diese Aufgabe kann er auf Dauer nur unzulänglich
erfüllen.
[0004] Mit den erfindungsgemäßen Einbauten lassen sich diese vorgenannten Nachteile der
seitherigen Bauweisen vermeiden. Es erfolgt eine klare Trennung der Aufgaben eines
jeden, im Gesamtsystem vorhandenen Bauteile. Vor allem die Dränung aus Einkornbeton
unter den Schrammborden bzw. entlang der Formstahlprofile, die das eingesickerte
Wasser auf kürzestem Wege sammeln und abführen und eine Pfützenbildung verhindern,
lassen eine wesentlich längere Lebensdauer der Abdichtung erwarten.Dazu trägt aber
auch die mit der Parzellierung erreichbare feste Einspannung der Schutzschicht zwischen
die Formstahlprofile bei, weil jetzt die Randfugenausbildung, die eine "schwimmende
Lagerung" der Schutzschicht bewirkt entfallen kann. Durch die feste Arretierung der
Schutzschicht einerseits und die Trennung von Abdichtung und Belag andererseits, wird
die Anforderung an die Risseüberbrückungsfähigkeit der Abdichtung ( derzeit 2 mm,
auch bei Minusgraden ) geringer, da die Beanspruchung aus möglichen Rissen im Belagsaufbau
entfällt. Die Abdichtungen können zu Gunsten anderer Eigenschaften verbessert werden.
Dies ist vor allem bei der immer mehr zur Anwendung kommenden Flüssigkunststoffabdichtung
der Fall.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel wird in den anliegenden Zeichnungen dargestellt und im folgenden
näher beschrieben.
[0006] Es zeigen:
Figur 1 Die Ausbildung der Parzellierung einer abzudichtenden Fläche mittels Formstahlprofilen,
deren Verankerung, die Dränung aus Einkornbeton sowie dessen Entwässerung bei einem
dreischichtigen Belagaufbau.
Figur 2 Wie Figur 1 ,jedoch bei einem zweischichtigen Belagaufbau.
Figur 3 Ausführung einer Dränung einer Brückenfläche unter dem Schrammbord, wobei
der Einkornbeton gleichzeitig als Auflager für den Schrammbord selbst dient und die
Gehwegkappe anschließend betoniert wird.
Figur 4 Wie vor, jedoch bei einer Instandsetzung der Abdichtung, wenn die Gehwegkappe
bereits betoniert ist und erhalten bleibt. Bei dieser Bauweise läßt sich unter dem
Schrammbord eine gute Überlappung der alten mit der neuen Abdichtung herstellen.
Figur 5 Wie vor, jedoch ohne Fetigteilschrammbord. In diesem Fall wird die Dränung
vorab eingebaut und gegenüber dem nachfolgenden Beton mit einer Pappeschicht abgedicht.
[0007] In den Figuren bedeuten:
1 Schrammbordfertigteil
2 Einkornbeton mit Epoxidharzbindemittel
3 Entwässerungsrohr
4 Abzudichtender Beton
5 Gehwegkappenbeton
6 Asphaltbetonschicht
7 Gußasphaltschicht
8 Abdichtung
9 Entwässerungsschicht
10 Schrammbordverankerung
11 Fuge
12 Fugenverguß
13 Gehwegbeschichtung
14 Formstahlprofil
15 Verankerung des Formstahlprofiles
zu Ziffer 6
Bezeichnung der Erfindung:
[0008] Vorrichtung auf Abdichtungen von flächenhaften Bauteilen zu deren Entwässerung, Parzellierung
und Herstellung einer Verzahnung zwischen Abdichtung und der darüber angeordneten
Schicht auf Brücken, Parkdecks, Wannen, Grundwasserschutzanlagen und dergleichen.
1. Vorrichtung auf Abdichtungen von flächenhaften Bauteilen zu deren Entwässerung,
Parzellierung und Herstellung einer Verzahnung zwischen Abdichtung und der darüber
angeordneten Schicht, auf Brücken, Parkdecks, Wannen, Grundwasserschutzanlagen und
dergleichen, gekennzeichnet dadurch, daß auf die Abdichtung eine Entwässerungsschicht
in Form eines bewehrten Dränvlieses gelegt wird und dieses an eine Dränung aus Einkornbeton
mit Kunststoff als Bindemittel einmündet, diese Dränung vorzugsweise unter den Schrammborden,
bei Aufteilung der abzudichtenden Flächen in einzelne Parzellen an deren Randzonen,
angeordnet ist, die durch die Dränschicht aufgehobene Verbindung der Abdichtung mit
dem Belag nur durch eine zusätzliche Verzahnungsschicht ersetzt wird, die Einleitung
der Schubkräfte aus dem Verkehr über Formstahlprofile erfolgt, die so konstuiert sind,
daß die Anordnung der Dränung aus Einkornbeton die darüberliegenden Schichten nicht
schwächt und die damit allseits gewährleistete Abdichtungsentwässerung einen Randfugenverguß
in der Gußashaltschutzschicht entbehrlicht macht.
2. Wie vor, jedoch dadurch gekennzeichnet, daß das Dränvlies durch eine andere wasserleitfähige
Schicht ersetzt werden kann,die keine oder nur eine geringe Verbindung zur Abdichtung
eingeht.
3. Wie vor, jedoch dadurch gekennzeichnet, daß der Einkornbeton mit Kunstharz als
Bindemittel auch ohne Entwässerungsschicht als Unterlage für den Schrammbord eingebaut
werden kann und die Fähigkeit der Wasserabführung keine hauptsächliche Aufgabe ist.
4. Wie vor, jedoch dadurch gekennzeichnet, daß die Aufteilung der Brückenfläche mit
Formstahlprofilen in zweckmäßig große Parzellen der Abminderung der Spannungen in
Folge Temperaturwechsel in den Belagschichten dient und eine Sollbruchstelle vorgibt.
5. Dränvlieslage, gekennzeichnet durch, daß diese nur der Verhinderung von Blasenbildungen
im Belag beim Einbau und unter Verkehr dient.