[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebseinheit für eine Wäsche-Behandlungsmaschine,
insbesondere eine Waschmaschine und/oder einen Wäschetrockner mit einer Waschtrommel
und einer mit dieser verbundenen Antriebswelle, bestehend aus einem Elektromotor und
einem Drehbewegungsübertragungsteil zum Antrieb der Antriebswelle sowie aus einer
Lagerbuchse für die Antriebswelle.
[0002] Bei bekannten Wäschebehandlungsmaschinen, insbesondere Waschmaschinen oder Wäschetrocknern,
erfolgt der Antrieb der Wäschetrommel über einen Wechselstrom-Elektromotor, der unterhalb
der Wäschetrommel angeordnet ist und wobei das Drehbewegungsübertragungsteil aus einem
Riemenantrieb besteht, der aus einer mit dem Elektromotor verbundenen Riemenscheibe
und einer mit der Antriebswelle der Wäschetrommel verbundenen Riemenscheibe sowie
einem über diese beiden Riemenscheiben verlaufenden Antriebsriemen besteht.
[0003] Damit ist die bekannte Antriebseinheit relativ platzaufwendig und insofern störanfällig,
da es immer wieder zu einem Schleifen bzw. einem Reißen des Antriebsriemens kommen
kann. Zudem ist die Motorcharakteristik des Wechselstrommotors und dessen Regelbarkeit
nicht optimal.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine platzsparende Antriebseinheit
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, und zwar unter Verwendung von Elektromotoren
mit einer günstigen Motorcharakteristik und einem guten Wirkungsgrad.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Elektromotor als kollektorloser
Außenläufer-Gleichstrommotor ausgebildet ist, dessen Rotor das Drehbewegungsübertragungsteil
bildet. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn der Rotor konzentrisch die Lagerbuchse der
Antriebswelle umgibt und mit dieser Antriebswelle form- und/oder kraftschlüssig verbunden
ist.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0007] Die Erfindung ermöglicht eine sehr platzsparende und kompakte Ausführung der Antriebseinheit,
da der erfindungsgemäß verwendete Elektromotor unmittelbar konzentrisch zur Antriebswelle
an ihrem freien Ende angeordnet ist und wobei eine unmittelbare kraft- und formschlüssige
Verbindung zwischen dem Rotor des Elektromotors und der Antriebswelle gegeben ist,
so daß Übertragungsverluste vermieden werden und zusätzliche Übertragungsmittel wie
Treibriemen oder dergleichen entfallen können. Zudem ermöglicht der verwendete Gleichstrom-Außenläufermotor
eine vielfältige Regelungsmöglichkeit, wodurch sich der Bedienungskomfort einer mit
der erfindungsgemäßen Antriebseinheit ausgestatteten Wäschebehandlungsmaschine wesentlich
verbessern läßt.
[0008] Anhand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele wird
die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Waschmaschineneinheit mit erfindungsgemäßer Antriebseinheit,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeils II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Schnittlinie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 zwei weitere Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Antriebseinheit im
Schnitt gemäß Fig. III, jedoch nur jeweils eine obere bzw. untere Hälfte,
Fig. 5 eine Prinzipansicht der in Fig. 4 oberhalb der Achsmittellinie verwendeten
Getriebeeinheit,
Fig. 6 eine Variante einer Getriebeeinheit zur Ausführungsform gemäß Fig. 5, entsprechend
Fig. 4 unterhalb der Achsmittellinie,
Fig. 7 ein Prinzipschaltbild einer Antriebsschaltung für den erfindungsgemäß verwendeten
kollektorlosen Gleichstrommotor.
[0009] In den Fig. 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Antriebseinheit 1 als Antriebseinheit
für eine Waschmaschine 2 darge stellt. Diese Waschmaschine besteht bekannterweise
aus einem äußeren Behältnis 3, in dem eine Wäschetrommel (nicht dargestellt) drehbar
und über eine aus dem Behältnis 3 einseitig herausgeführte Antriebswelle 4 über die
Antriebseinheit 1 angetrieben wird. Das Behältnis 3 ist an der der Antriebseinheit
1 gegenüberliegenden Seite mittels einer Tür 5 wasserdicht verschließbar.
[0010] Aus Fig. 3 ist der Aufbau der erfindungsgemäßen Antriebseinheit näher zu entnehmen.
Diese wird von einem kollektorlosen Gleichstrommotor mit einem Außenläufer (Rotor)
6 und einem Stator 7 gebildet. Der Rotor besteht aus einem Hohlzylinderabschnitt 8,
an dessen Innenseite Magnetsegmente 9 mit in Umfangsrichtung wechselnder Polarität
angeordnet sind, sowie aus einem Rotorboden 10, der als Rückflußring dient, in dem
eine Rotorbuchse 11 befestigt ist. Die Rotorbuchse 11 ist vorzugsweise mit dem Rotor
10 einteilig ausgebildet. Der Rotor 6 ist über die Rotorbuchse 11 auf der Antriebswelle
4 kraft- und/oder formschlüssig, vorzugsweise über eine Keilnutverbindung, befestigt.
Die Antriebswelle ist in einer Lagerbuchse 12, vorzugsweise über zwei axial beabstandet
in dieser angeordnete Kugellager 13 gelagert. Wie Fig. 3 zu entnehmen ist, dient die
Lagerbuchse 12 gleichzeitig als Statorbuchse und trägt auf ihrer Außenseite ein Statorblechpaket
14 mit Statorwicklungen 14a. Das Statorblechpaket 14 ist auf der Lagerbuchse 12 vorzugsweise
im Preßsitz oder durch Kleben befestigt. Der Rotor 6 ist über eine auf dem freien
Ende der Antriebswelle 4 aufgeschraubte Mutter 15, insbesondere eine Hutmutter, axial
über die Rotorbuchse 11 gegen den inneren Kugellagerring des angrenzenden Kugellagers
13 verspannt. Im dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die Lagerbuchse
12 Bestandteil eines Lagerkreuzes 16, das an dem Behältnis 3 rückseitig befestigt
ist. In diesem Lagerkreuz 16 ist auch ein Simmerring 17 angeordnet, der zur Abdichtung
des Innenraums des Behältnisses 3, das beim Waschen mit Wasser gefüllt ist, nach außen
im Durchführungsbereich der Antriebswelle 4 dient. Zwischen dem Statorblechpaket 14
und dem Lagerkreuz 16 ist auf der Lagerbuchse 12 vorzugsweise eine Leiterplatte 18
befestigt, auf der sich die gesamte Motorsteuerungselektronik befindet, und zwar beispielsweise
einschließlich eines Hall-Generators 19, sowie ein Isolationsteil 20 zur elektrischen
Abschirmung der Leiterplatte 18 gegenüber dem Lagerkreuz 16. Das Lagerkreuz 16 ist
mit der Lagerbuchse 12 vorteilhafterweise einstückig als Druckgußteil aus Metall hergestellt.
[0011] In den Fig. 4 bis 6 sind weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
wobei gleich Teile wie in den Fig. 1 bis 3 mit denselben Bezugsziffern gekennzeichnet
sind. Diese Ausführungsformen unterscheiden sich gemäß den Fig. 1 bis 3 dadurch, daß
der Motor 6 nicht direkt mit der Antriebswelle 4 form- und kraftschlüssig verbunden
ist, sondern über ein Getriebe 29, so daß mit diesen Ausführungen höhere Drehmomente
erzeugt werden können. Hierbei ist gemäß Fig. 4 (oberhalb der Achsmittellinie) und
Fig. 5 der Rotor 6 mit seiner Lagerbuchse 11 auf einem auf der Antriebswelle 4 angeordneten
Freilauflager 21 gelagert. An dem Rotor 6 ist konzentrisch zur Antriebswelle 4 ein
ringförmiger Zahnkranz 22 mit einer Innenverzahnung 23 befestigt. Dieser Zahnkranz
22 kann insbesondere aus Kunststoff bestehen. Auf der Antriebswelle 4 ist form- und
kraftschlüssig eine Nabe 24 gelagert, die vorzugsweise drei an ihrem Umfang in gleichen
Abständen zueinander angeordnete, radial abstehende Stege 25 besitzt. An den freien
Enden der Stege 25 ist jeweils ein Zahnrad 26 gelagert, das mit der Innenverzahnung
23 des Zahnkranzes 22 in Eingriff ist. Durch entsprechende Auswahl und Abstimmung
der Über setzungsverhältnisse zwischen dem Zahnkranz 22 und den Zahnrädern 26 kann
die Drehzahl der Antriebswelle 4 und das zu übertragende Drehmoment bestimmt werden.
[0012] Fig. 6 zeigt in Verbindung mit Fig. 4 unterhalb der Achsmittellinie eine weitere
Ausführungsvariante des Getriebes 29. Hierbei sitzt auf der Antriebswelle 4 form-
und kraftschlüssig ein Zahnrad 27 mit einer Außenverzahnung und zwischen diesem Zahnrad
27 und dem Zahnkranz 22 sind nach Art eines Planetengetriebes Zwischenzahnräder 28
angeordnet, die sowohl mit dem Zahnkranz 22 als auch mit dem Zahnrad 27 in Eingriff
stehen.
[0013] Bei den Ausführungen der Fig. 4 bis 6 ist die Nabe 24 bzw. das Zahnrad 27 sowie die
einzelnen Lager axial durch die endseitige Mutter 15 auf der Antriebswelle 4 verspannt.
[0014] Es liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung, die erfindungsgemäße Antriebseinheit
1 nicht konzentrisch zur Antriebswelle anzuordnen. Hierbei kann beispielsweise bei
der Verwendung für einen Wäschetrockner der kollektorloseAußenläufer-Gleichstrommotor
oben seitlich neben der Wäschetrommel angeordnet werden. Mit einem an dem Rotor befestigten
Zahnkranz mit Außenverzahnung kann dann durch eine oberhalb des Wasserstandsbereiches
liegende Öffnung in der Behälteraußenwand 3 die Wäschetrommel unmittelbar über einen
an ihrem Umfang befestigten Außenzahnkranz angetrieben werden oder mittelbar über
einen Zahnriemen.
[0015] In Fig. 7 ist eine Grundschaltung für den erfindungsgemäßen Gleichstrommotor dargestellt.
Hierbei wird der Gleichstrommotor 30 direkt von einer Netzspannung mit vorzugsweise
220 V und einer Netzfrequenz von 50-60 Hz betrieben. Diese Netzspannung (Wechselspannung)
wird über einen Brückengleichrichter 31 in eine pulsierende Gleichspannung gewandelt
und mit einem Stützkondensator 32 geglättet. Der Höchstwert einer sinusförmigen Wechselgröße
ergibt sich durch Multiplikation des Effektivwertes mit dem Wert √2 = 1,41. Daraus
ergibt sich für die am Brückengleichrichter anstehende Gleichspannung ein Spitzenwert
von 311 V. Durch den Stützkondensator ergibt sich dann die Gleichspannung von 300
V. Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung der Antriebsschaltung entfällt der sonst
übliche, aufwendige Power Supply für Gleichstrommotoren, bestehend aus Transformator
und Gleichrichter. Erfindungsgemäß wird somit der Gleichstrommotor 30 unmittelbar
vom Netz betrieben, ohne daß ein Transformator erforderlich ist.
[0016] Wie oben beschrieben, weist die erfindungsgemäße Antriebseinheit eine interne, auf
der eventuell vergrößerten Leiterplatte 18 befindliche Kommutierungselektronik auf.
Es ist jedoch auch möglich, eine externe Elektronik einzusetzen, wobei die Verbindung
vom Motor zur Elektronik über Litzen und eine Steckverbindung erfolgt. Die erfindungsgemäß
vorgesehene Drehzahlregelschaltung kann je nach der auftretenden Motorbelastung eine
einstellbare Anlaufstrombegrenzung aufweisen und sollte für das relativ hohe Anlaufmoment
des Motors einen ausreichenden Regelüberschuß aufweisen. Zudem ist ein Blockierschutz
über Einbau eines Temperaturwächters in der Wicklung des Motors vorgesehen. Beispielsweise
erfolgt die Drehzahlüberwachung mittels eines Drehzahlüberwachungssignals, das über
eine Rechteckspannung mit zwei Perioden pro Umdrehung gewonnen wird. Der verwendete,
kollektorlose Gleichstrommotor kann auf Wunsch mit folgenden Optionen ausgerüstet
werden:
a) die Drehrichtung kann umgekehrt werden, auch unter Voll-Last,
b) Bremsschalter auch mit Statusanzeige über LED,
c) Drehzahlsteuerung z.B. über Potentiometer,
d) Temperaturabhängige Drehzahlsteuerung über NTC- bzw. PTC-Fühler,
e) Drehzahlregelung (geschlossener Regelkreis); der Sollwert wird als lineare Spannung
vorgegeben und das von dem Hall-Generator erzeugte Hall-Signal als Istwert.
1. Antriebseinheit für eine Wäschebehandlungsmaschine, insbesondere Waschmaschine
und/oder Trockner, mit einer Waschtrommel und einer mit dieser verbundenen Antriebswelle,
bestehend aus einem Elektromotor und einem Drehbewegungsübertragungsteil zum Antrieb
der Antriebswelle sowie aus einer Buchse für die Antriebswelle,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor als kollektorloser Außenläufer-Gleichstrommotor (30) ausgebildet
ist, dessen Rotor (6) das Drehbewegungsübertragungsteil bildet.
2. Antriebseinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (6) konzentrisch die Lagerbuchse (12) der Antriebswelle (4) umgibt
und mit dieser form- und/oder kraftschlüssig verbunden ist.
3. Antriebseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stator (7) des Außenläufermotors (30) unmittelbar auf der Lagerbuchse (12)
befestigt ist.
4. Antriebseinheit nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stator (7) im Preßsitz oder durch Kleben auf der Lagerbuchse (12) angeordnet
ist.
5. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerbuchse (12) ein Teil eines Lagerkreuzes (16) darstellt, das mit einem
Behältnis (3) für die Wäschetrommel verbindbar ist.
6. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (6) über ein Getriebe (29) mit der Antriebswelle (4) verbunden ist.
7. Antriebseinheit nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß am Rotor (6) ein Zahnkranz (22) mit einer Innenverzahnung (23) befestigt ist
sowie auf der Antriebswelle (4) eine Nabe (24) form- und kraftschlüssig gelagert ist,
die mindestens drei an ihrem Umfang angeordnete radiale Stege (25) besitzt, die endseitig
Zahnräder (26) drehbar gelagert aufweisen, die mit dem Zahnkranz (22) in Eingriff
stehen.
8. Antriebseinheit nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (29) aus einem auf der Antriebswelle (4) form- und kraftschlüssig
gelagerten Zahnrad (27) mit Außenverzahnung besteht sowie aus zwischen dem Zahnkranz
(22) und dem Zahnrad (27) angeordneten Zwischenzahnrädern (28), die sowohl mit der
Innenverzahnung (23) als auch mit der Außenverzahnung des Zahnrades (27) in Eingriff
stehen.
9. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Stator (7) und dem Lagerkreuz (16) auf der Lagerbuchse (12) eine Leiterplatte
(18) für die Motorelektronik befestigt ist.
10. Antriebseinheit nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Leiterplatte (18) und dem Lagerkreuz (16) auf der Lagerbuchse (12)
ein Isolationsteil (20) angeordnet ist.
11. Antriebseinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (4) innerhalb der Lagerbuchse (12) mit Kugellagern (13) gelagert
ist.
12. Antriebseinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß auf dem freien Ende der Antriebswelle (4) eine Mutter (15), insbesondere eine
Hutmutter, aufschraubbar ist, und zwar zur Verspannung der auf der Antriebswelle (4)
angeordneten Antriebsteile.
13. Antriebseinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Speisespannung des Gleichstrommotors (30) 300 V Gleichspannung beträgt und
diese Gleichspannung aus einer Wechselspannung von 220 V mit einer Netzfrequenz von
50 bis 60 Hz über einen Brückengleichrichter (31) und einen Glättungskondensator (32)
gewonnen wird.