Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schalung für im Querschnitt polygonale Betonstützen
mit einem äusseren im Querschnitt runden Stützrohr und in dieses eingeschobenen, geeignet
vorgeformten Formteilen.
Stand der Technik
[0002] Schalungen dieser Art sind beispielsweise bekannt aus dem britischen Patent Nr. 814,349,
der französischen Patentanmeldung Nr. 2,616,469 oder auch dem US-Patent Nr. 3,350,049.
[0003] Bei den bekannten Schalungen ist in das Stützrohr jeweils konzentrisch ein Tubus
mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt eingeschoben. Die ebenen Seitenflächen
des Tubus sind durch zusätzliche, in die Spalte zwischen dem Tubus und der Innenwand
des Stützrohres eingeschobene Stützelemente gegenüber dieser abgestützt. Aus den beiden
letztgenannten Druckschriften ist auch bekannt, die genannten Spalte auszuschäumen.
Aus dem US-Patent ist es schliesslich noch bekannt, entsprechend der Form der vorgenannten
Spalte durch Spritzen in Spritzformen vorgeformte Formteile aussen auf einen quadratischen
Tubus aufzulegen und nachfolgend mit einem Band zu umwickeln.
[0004] Bei allen bekannten Lösungen wird demnach der gewünschte polygonale Querschnitt von
einem entsprechend geformten Tubus unmittelbar begrenzt und bestimmt.
[0005] Obwohl sich die bekannten Konstruktionen in der Praxis durchaus bewährt haben, sind
sie recht teuer in der Herstellung, da insbesondere das Einbringen des Tubus in das
äussere Stützrohr sowie seine Stabilisierung darin recht umständlich ist. Kompliziertere
als quadratische oder rechteckige Querschnittsformen sind nur mit grossem Aufwand
realisierbar, genauso wie optisch ansprechende Fasen in den Ecken.
Darstellung der Erfindung
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es insbesondere, eine einfacher und kostengünstig herzustellende
Schalung für polygonale Betonstützen anzugeben. Diese Aufgabe wird gelöst durch eine
Schalung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0007] Die erfindungsgemässe Schalung ist demnach dadurch gekennzeichnet, dass die genannten
Formteile aus einem aufgeschäumten Material bestehen, unmittelbar den polygonalen
Querschnitt begrenzen und im wesentlichen den gesamten Raum zwischen dem polygonalen
Querschnitt und der Innenwand des Stützrohres ausfüllen. Ein zusätzlicher Tubus entfällt.
[0008] Die erforderlichen Formteile lassen sich z.B. mittels moderner Laserschneidetechnik
mit ausreichender Genauigkeit aus Blöcken ausschneiden. Teure Spritzformen werden
deshalb ebenfalls nicht benötigt. Diese Herstellungsart ist überdies sehr flexibel
was die gewünschten Formen und ihre Grösse anbetrifft, da sich die Formen bei modernen
computergesteuerten Laserschneidemaschinen durch einfache Programmänderungen variieren
lassen.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
gekennzeichnet.
[0010] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung erläutert.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0011] Die Zeichnung zeigt in vierzehn Figuren Querschnitte von bzw. stirnseitige Aufsichten
auf erfindungsgemässe Schalungen. Die dargestellten Schalungen unterscheiden sich
einerseits hinsichtlich des polygonalen Querschnitts und zum anderen durch die Form
der jeweiligen Formteile.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0012] Es wird nunmehr auf die Zeichnung Bezug genommen. In allen Figuren ist das äussere,
runde, vorzugsweise aus Papier oder Karton bestehende Stützrohr jeweils mit 1 bezeichnet.
[0013] Beim Ausführungsbeispiel von Fig. 1 sind in das Stützrohr 1 zur Erzielung eines quadratischen
Querschnitts für die zu betonierende Betonstütze vier formgleiche Formteile 2 eingeschoben.
Die Formteile 2 weisen im Querschnitt im wesentlichen die Form von Kreisabschnitten
auf und stossen an den Ecken des quadratischen Querschnitts zusammen. Die aneiandergrenzenden
Stossflächen der Formteile 2 sind, zumindest teilweise, radial bezüglich der Längsachse
des Stützrohres 1 ausgerichtet. Zur Erzielung von Fasen an den vier Ecken des quadratischen
Querschnitts sind an den Formteilen 2 einseitig jeweils noch im Querschnitt dreieckige
Leisten 2.1 angeformt.
[0014] Das Ausführungsbeispiel von Fig. 2 entspricht im wesentlichen dem von Fig. 1, nur
sind hier zur Erzielung von Fasen an den vier Ecken im wesentlichen doppel-t-förmige
Profilleisten 3 vorgesehen, welche mit ihren Längsstegen zwischen die aneinandergrenzenden,
hier gänzlich radial ausgerichteten Längsseiten der wieder mit 2 bezeichneten Formteile
geschoben sind. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass die Profilleisten 3 beim
Betonieren vom Druck des Betons in die Ecken gedrückt werden und die dort vorhandene
Spalte verschliessen.
[0015] Im Beispiel von Fig. 3 wird ein quadratischer Querschnitt von vier formgleichen Formteilen
4 begrenzt, die auf den ebenen Seitenflächen des Querschnitts mittig zusammenstossen.
[0016] Fig. 4 zeigt entprechende Formteile 4, die jedoch an ihren Stossflächen durch eine
Art von Verzahnung miteinander gegenseitig in Eingriff sind. Anstelle der Verzahnung
könnte auch eine Nut- und Federverbindung vorgesehen sein. Durch ihren gegenseitigen
Eingriff sind die Formteile im Stützrohr besser fixiert. Weiter wird das Vordringen
von Beton in die Stossspalte zwischen den Formteilen 4 behindert. Es versteht sich,
dass eine gegenseitige Verzahnung der Formteile miteinander nicht nur bei der konkreten
Ausführungsform von Fig. 4 sondern auch bei anderen Ausführungsformen möglich ist
und sinnvoll sein kann.
[0017] Beim Ausführungsbeispiel von Fig. 5 sind lediglich zwei Formteile 5 vorgesehen. Die
Stossflächen dieser Formteile verlaufen hier schiefwinklig zu den ebenen Seitenflächen
des wieder quadratischen Querschnitts und enden mittig auf zwei gegenüberliegenden
dieser Seitenflächen. Es versteht sich, dass natürlich auch die Formteile 5 zu insgesamt
vier Formteilen noch einmal unterteilt sein könnten, oder dass umgekehrt z.B. jeweils
zwei der Formteile 2 oder 4 oder der noch nachfolgend beschriebenen Formteile zu einheitlichen
Formteilen zusammengefasst sein könnten.
[0018] Fig. 6 zeigt eine Aufsicht auf eine der beiden Stirnseiten der Formteile 2 von Fig.
1, auf denen Stege 2.2 vorgesehen sind. Auf den gegenüberliegenden Stirnseiten der
Formteile 2 sollen jeweils entprechende Nuten vorgesehen sein. Die Stege und Nuten
dienen dazu, in Längsrichtung nacheinander in längere Stützrohre 1 eingeschobene Formteile
an ihren aneinandergrenzenden Strinseiten miteinander in Eingriff zu bringen. Es versteht
sich, dass solche Stege und Nuten natürlich auch bei allen anderen Arten von Formteilen
vorgesehen sein können.
[0019] Beim Ausführungsbeispiel von Fig. 7 sind zur Erzielung eines quadratischen Querschnitts
vier Formteile 6 in das Stützrohr 1 eingeschoben, deren Form so gewählt ist, dass
sich die Spalte zwischen ihren aneinandergrenzenden Stossflächen beim Betonieren unter
dem vom Beton ausgeübten Druck selbsttätig schliessen. Ausgenutzt sind hierbei die
an den Ecken des quadratischen Profils vorgesehen Fasen, wobei die Stossflächen der
Formteile 6 Verlängerungen dieser Fasen sind. Bei dieser Ausführungsform können die
Formteile ohne weiteres etwas Spiel gegeneinander aufweisen, was das Einschieben in
das Stützrohr 1 wesentlich erleichtert. Zur künstlichen Erzeugung von etwas Spiel
können die Formteile 6 in ihren mit 6.1 jeweils bezeichneten Bereichen aussen gegenüber
der Kreisform sogar etwas abgenommen sein. Das so künstlich erzeugte Spiel kann durch
überschüssiges Material in dem mit 6.2 bezeichneten gegenüberliegenden Bereichen wieder
kompensiert sein.
[0020] Das Konzept des Ausführungsbeispiels von Fig. 7 ist in den Figuren 8 bis 10 auf einen
sechseckigen, einen achteckigen sowie einen dreieckigen Querschnitt übertragen. Die
jeweiligen Formteile sind mit 7, 8 bzw. 9 bezeichnet.
[0021] In den Figuren 11 und 12 wird ein quadratischer bzw. ein rechteckiger Querschnitt
durch zwei Paare von verschiedenen Formteilen 10, 11 bzw. 12, 13 begrenzt. Die Formteile
11 und 13 sind hier nach Art von Keilen zwischen die Formteile 10 bzw. 12 eingesetzt.
Auch bei dieser Lösung können sich unter dem Druck des Betons beim Betonieren die
Spalte an den Stossflächen der Formteile selbsttätig schliessen.
[0022] In Fig. 13 wird ein quadratischer Querschnitt durch vier identische Formteile 14
begrenzt, welche im Querschnitt die Form von Kreisabschnitten aufweisen und welche
in den Ecken des polygonalen Querschnitts nicht aneinandergrenzen, sondern dort zur
Erzielung von Fasen einen gewissen gegenseitigen Abstand aufweisen und die Innenwand
des Stützrohres unbedeckt lassen.
[0023] Bei allen Ausführungsformen kann zumindest die den polygonalen Querschnitt begrenzende
innere Oberfläche der Formteile mit einer wasserundurchlässigen, vorzugsweise selbstklebenden
Kunsstoffolie überzogen sein. Lässt man die Folie über die Längsseiten der Formteile
jeweils beidseitig überstehen, so können die überstehenden Folienstreifen zur Abdichtung
der Spalte zwischen den Formteilen über diese hinweg geklebt werden. Bei der Ausführungsform
von Fig. 13 können die Folienstreifen in den Ecken des polygonalen Querschnitts an
der Innenwand des Stützrohres, wo diese von den Formteilen nicht bedeckt ist, überlappend
angeklebt sein. In Fig. 14, die in vergrösserter Darstellung die obere rechte, mit
einem Kreis umrahmte Ecke von Fig. 13 zeigt, ist letzteres dargestellt. Die Folie
ist in Fig. 14 mit 15 bezeichnet.
[0024] Es versteht sich, dass die vorstehend beschriebenen Formen von Formteilen nur eine
Auswahl aus einer Vielzahl von möglichen und geeigneten Formen darstellen und dass
die vorliegende Erfindungsidee nicht auf die ausgewählten Formen beschränkt ist.
1. Schalung für im Querschnitt polygonale Betonstützen mit einem äusseren im Querschnitt
runden Stützrohr und in dieses eingeschobenen, vorgeformten Formteilen, dadurch gekennzeichnet,
dass die genannten Formteile (2,4-14) aus einem aufgeschäumten Material bestehen,
unmittelbar den polygonalen Querschnitt begrenzen und im wesentlichen den gesamten
Raum zwischen dem polygonalen Querschnitt und der Innenwand des Stützrohres (1) ausfüllen.
2. Schalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützrohr aus mehrlagigem,
insbesondere spiralförmig gewickeltem Papier besteht.
3. Schalung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Formteile
aus Polyurethanschaum bestehen und vorzugsweise nicht in Formen gespritzt sondern
aus Blöcken ausgeschnitten sind.
4. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Formteile
eine geringere Länge als das Stützrohr aufweisen und dass in das Stützrohr mehrere
Formteile hintereinander eingeschoben sind.
5. Schalung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die im Stützrohr hintereinander
angeordneten Formteile an ihren aneinandergrenzenden Stirnseiten, vorzugsweise nach
Art einer Nut- und Federverbindung (2.2) miteinander in Eingriff sind.
6. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Formteile
an der Innenwand des Stützrohres befestigt, insbesondere verklebt oder verschraubt
sind.
7. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Stützrohr
mehrere Formteile nebeneinander eingeschoben und an ihren aneinandergrenzenden Längsseiten
miteinander verzahnt oder nach Art einer Nut und Federverbindung miteinander in Eingriff
sind.
8. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in das Stützrohr
mehrere Formteile nebeneinander eingeschoben sind, dass die Längsseiten der Formteile
in Ecken des polygonalen Querschnitts aneinandergrenzenden und in Bezug auf die Achse
des Stützrohres radial ausgerichtet sind und dass zur Vermeidung von Spalten sowie
zur Erzielung von Fasen an den genannten Ecken Profilleisten (3) vorgesehen sind,
welche vorzugsweise ein annähernd doppelt-t-förmiges Profil aufweisen und mit ihrem
Verbindungssteg zwischen die jeweiligen aneinandergrenzenden Längsseiten der Formteile
geschoben sind.
9. Schalung nach einem der Ansprüche 1 Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in das
Stützrohr mehrere Formteile nebeneinander eingeschoben sind und dass das Qquerschnittsprofil
der Formteile so gewählt ist, dass sich etwa vorhandene Spalte zwischen aneinandergrenzenden
Längsseiten von Formteilen beim Betonieren unter dem vom Beton ausgeübten Druck selbsttätig
schliessen.
10. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in das Stützrohr
mehrere Formteile (14) nebeneinander eingeschoben sind, welche im Querschnitt die
Form von Kreisabschnitten aufweisen und welche in den Ecken des polygonalen Querschnitts
nicht aneinandergrenzen, sondern dort zur Erzielung von Fasen einen gewissen gegenseitigen
Abstand aufweisen und die Innenwand des Stützrohres unbedeckt lassen.
11. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest
die den polygonalen Querschnitt begrenzende Oberfläche der Formteile mit einer wasserundurchlässigen
Folie (15) überzogen ist.
12. Schalung nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (15)
über die Längsseiten der Formteile jeweils beidseitig übersteht und dass die überstehenden
Folienstreifen in den Ecken des polygonalen Querschnitts an der Innenwand des Stützrohres,
wo diese von den Formteilen (14) nicht bedeckt ist, angeklebt sind.