[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schnellwechselvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Aus der DE-A 17 84 323 ist eine Schnellkupplung zum Verbinden eines Arbeitsgerätes
mit einem Schaufellader bekannt, die ein Bolzenpaar umfaßt, das in bzw. außer Eingriff
mit Bohrungen des Arbeitsgerätes gebracht werden kann. Die Bolzen werden über Gestänge
und Umlenkhebel betätigt, welche mit einem Druckluft-Zylinder verbunden sind. Eine
solche Anordnung benötigt relativ viel Raum und die aufzubringenden Kräfte zum Verstellen
der Bolzen sind verhältnismäßig hoch.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schnellwechselvorrichtung zu schaffen, die als
eine Baueinheit platzsparend am Knickarm unterzubringen ist, einen stabilen Aufbau
aufweist und eine zuverlässige Verbindung zwischen Arbeitsgerät und Knickarm gewährleistet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Weitere vorteilhafte Merkmale beinhalten die Unteransprüche.
[0005] Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile bestehen darin, daß die Sperrbolzen
durch eine zwischengeschaltete einzige Druckfeder in einer Verriegelungsposition stehen
und nur zur Verstellung in eine Ruhepositon (Entriegelungsposition) die Sperrbolzen
bzw. die Kolben der Sperrbolzen entsprechend mit Druck beaufschlagt werden. Hierdurch
wird gewährleistet, daß das System in der Verriegelungsposition alleinig unter der
Spannung der Druckfeder steht und somit bei Ausfall des Druckkreislaufes trotzdem
diese Position nicht gefährdet ist.
[0006] Die Verriegelungselemente, bestehend aus koaxial angeordneten Kolben mit Sperrbolzen
in einem zylindrischen Gehäuse, sind platzsparend in einem Adapter unterzubringen
und entsprechend den Anforderungen hinsichtlich der Aufnahme von Kräften und Momenten
dimensionierbar. Insbesondere wird der hydraulische Steuerkreis so ausgelegt, daß
ein Zurückfahren der Kolben gegen die Spannung der Druckfeder erfolgen kann. Zur Unterstützung
der Federspannung könnte nach einer weiteren Ausführung eine Druckbeaufschlagung der
Kolben auch in Wirkrichtung der Druckfeder erfolgen.
[0007] Je nach den Erfordernissen kann eine Baueinheit bestehend aus einem Kolbenpaar mit
zwei Sperrbolzen oder zwei Kolbenpaare mit vier Sperrbolzen verwendet werden.
[0008] Die koaxiale Anordnung der beiden Kolben mit axialer Lage der Druckfeder zwischen
den Kolben ergibt eine kleinbauende kompakte Baueinheit, die in einfacher Weise im
Adapter unterzubringen und montagefreundlich ein- und auszubauen ist.
[0009] Die Verstellung der Kolben erfolgt über ein betätigbares Mehr-Wegeventil der Steuereinheit,
das manuell oder elektrisch über einen Schalter zu verstellen ist.
[0010] Bei einer Ausführung der Schnellwechselvorrichtung mit nur einem Verriegelungselement,
wird das mit dem Knickarm zu verbindende Arbeitsgerät am Adapter eingehängt, wozu
dieser einen Haken umfaßt, der einen Nocken des Arbeitsgerätes formschlüssig umgreift.
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben.
[0012] Es zeigen
- Fig.1
- eine Seitenansicht eines an einem Knickarm und einer Koppelstange über Verriegelungselemente
gehaltenen Tieflöffels,
- Fig.2
- eine Ansicht in Pfeilrichtung X der Fig. 1 gesehen,
- Fig.3
- ein Adapter in einer Seitenansicht,
- Fig.4
- einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig.1 durch ein Verriegelungselement,
- Fig.5
- eine weitere Ausführung einer Schnellwechseleinrichtung mit einem Verriegelungselement,
- Fig.6
- eine Seitenansicht eines Adapters bei einer Einrichtung gemäß Fig.5,
- Fig.7
- einen Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig.5 durch den Adapter mit Verriegelungselement,
- Fig.8
- einen hydraulischen Wirkschaltplan für zwei Verriegelungseinheiten und
- Fig.9
- einen weiteren hydraulischen Wirkschaltplan mit hydraulischer Druckunterstützung der
Druckfeder.
[0013] Eine Schnellwechseleinrichtung 1 für ein Arbeitsgerät, wie z.B. für einen Tieflöffel
2 ist in einem Adapter 3 untergebracht, der mit einer Koppelstange 4 und einem Knickarm
5 verbunden ist. Im Adapter 3 sind die Verriegelungselemente 6 befestigt, wobei diese
zwischen Schenkeln 7 und 8 des Tieflöffels 2 zum Halten angeordnet sind.
[0014] Das Verriegelungselement 6 umfaßt in einem zylindrischen Gehäuse 9 koaxial angeordnete
Kolben 10 und 11 mit endseitig ausgebildeten Sperrbolzen 12 und 13. Zwischen den beiden
Kolben 10 und 11 ist eine Druckfeder 14 angeordnet, die die Kolben in die Pfeilrichtungen
16 auseinander zu verschieben sucht.
[0015] In Fig.4 ist ein solches Verriegelungselement 6 näher dargestellt, wobei der Sperrbolzen
12 in einer eingefahrenen Ruheposition R und der weitere Sperrbolzen 13 in einer ausgefahrenen
Arbeitsposition A der Einfachheit halber in einer Zeichnung dargestellt ist. Die Sperrbolzen
12 und 13 weisen zusammen immer eine gleiche Position A oder R auf.
[0016] Die Kolben 10 und 11 sind mit einem hydraulischen Druckkreis einer Steuereinheit
15 derart verbunden, daß die Kolben von der Arbeitsposition A in die Ruheposition
R entgegen der Pfeilrichtung 16 verschiebbar sind. Hierzu weisen die Kolben 10 und
11 zwischen den Sperrbolzen 12 und 13 und dem Gehäuse 9 einen Druckraum 17 auf, in
den jeweils eine Druckleitung 18, 18a einmündet. Dieser Druckraum 17 ist einerseits
durch eine Führungshülse 19 und andererseits durch einen Druckflansch 20 des jeweiligen
Kolbens begrenzt.
[0017] Die Druckfeder 14 stützt sich endseitig in Sackbohrungen 21 und 22 der Kolben 10
und 11 ab. Sie durchdringt eine mittige Querwand 23, an welche sich die Druckflansche
20, 20a der Kolben 10 und 11 in der Ruheposition R abstützen.
[0018] Wie in der Ausführung gemäß Fig. 1 näher dargestellt ist, sind im Adapter 3 zwei
Gehäuse 9 mit Verriegelungselementen 6 angeordnet. Die Sperrbolzen 12, 13 sind in
der Hülse 19 geführt und durchdringen in der Arbeitsposition A die Bohrungen 24 und
25 in den Schenkeln 7 und 8 des Tieflöffels 2.
[0019] Nach einer weiteren Ausführung gemäß der Figuren 5 bis 7 ist im Adapter 3 nur ein
Verriegelungselement 6 gehalten und der Adapter 3 weist einen Haken 26 auf, der einen
Nocken 27 des Tieflöffels 2 untergreift.
[0020] In Fig. 8 ist ein erster möglicher hydraulischer Wirkschaltplan für die Steuerung
der Kolben 10 und 11 in die Ruheposition R schematisch dargestellt. Diese Steuereinheit
15 umfaßt im wesentlichen ein von einer Pumpe 28 über ein Mehr-Wegeventil 29 geführte
Leitung 30, von der Leitungen 18 und 18a zu den Druckräumen 17 der Kolben 10 und 11
abzweigen.
[0021] In Fig.9 ist ein zweiter möglicher hydraulischer Wirkschaltplan für die Steuerung
der Kolben 10 und 11 in die Ruheposition R und zur Unterstützung in der Arbeitsposition
A schematisch dargestellt. Die Steuereinheit 15a umfaßt vom Mehr-Wegeventil 29 a zwei
abgehende Druckleitungen 30 und 30a. Die erste Leitung 30 weist zu den Druckräumen
17 abzweigende Leitungen 18 und 18a auf. Die zweite Leitung 30a weist eine abzweigende
Leitung 31 auf, die in einen Raum 33 zwischen den Kolben 10 und 11 führt und eine
Bewegung der Kolben in eine Arbeitsposition A unterstützt, d.h. die Kolben werden
in Wirkrichtung der Feder 14 verschoben.
[0022] Die Aussparung in der Verbindungsrippe im Adapter 3 (Fig .3) zwischen den beiden
Bohrungen 25 ist so ausgebildet, daß sie als Gegenstück zum Versteifungsprofil am
Tieflöffel 2, eine Vorfixierung beim "Kupplungsvorgang" ermöglicht.
1. Schnellwechselvorrichtung für einen Bagger zum Auswechseln von Arbeitsgeräten, die
an einem Adapter eines Knickarmes über Verriegelungselemente lösbar befestigt und
schwenkbar um eine horzizontale Achse am Knickarm gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungselemente (6) aus in einem Gehäuse (9) koaxial angeordneten
Kolben (10, 11) mit endseitigen Sperrbolzen (12, 13) bestehen, die über eine zwischengeschaltete
Druckfeder (14) in eine ausgefahrene Arbeitsposition (A) und über eine von einer Steuereinheit
(15; 15a) geregelte Druckbeaufschlagung in eine eingefahrene Ruheposition (R) innerhalb
des Adapters (3) verstellbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils nebeneinander angeordnete Kolbenpaare, bestehen aus den Kolben (10 und
11), in Gehäusen (9) im Adapter (3) angeordnet und in diesem über Schrauben befestigt
sind, wobei der Adapter (3) von Schenkeln (7, 8) eines Arbeitsgerätes (2) umgriffen
ist, in denen korrespondierend zu den Sperrbolzen (12 und 13) Bohrungen (24 und 25)
angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Adapter (3) mit Nocken (27) des Arbeitsgerätes (2) in Eingriff stehende
Haken (26) sowie ein Verriegelungselement (6) umfaßt, das benachbart eines Lagerorts
einer Koppelstange (4) angeordnet ist und zwei koaxial in einem Gehäuse (9) angeordnete
Kolben (10, 11) mit Sperrbolzen (12, 13) aufweist, die in Bohrungen (24, 25) der Schenkel
(7, 8) des Arbeitsgerätes (2) eingreifen.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Kolben (10 und 11) eine einzige axial wirkende Druckfeder
(14) angeordnet ist, die sich in gegenüberliegenden Sackbohrungen (21, 22) der Kolben
(10, 11) abstützt.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben (10, 11) in der Ruheposition (R) an einer mittigen Querwand (23)
des Gehäuses (9) abgestützt sind, die von der einzigen Druckfeder (14) durchdrungen
ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrbolzen (12, 13) der Kolben (10, 11) einen im Durchmesser größeren anschließenden
Druckflansch (20, 20a) aufweisen und zwischen diesem und einer das Gehäuse (9) abschließenden
Führungshülse (19) jeweils ein kreisringförmiger Druckraum (17) gebildet wird, in
den eine Druckleitung (18, 18a) der Steuereinheit (15; 15a) einmündet.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (15) ein betätigbares Wegeventil (29) in einer Druckleitung
(30) umfaßt, welche jeweils abzweigende Leitungen (18, 18a) zu den einzelnen Druckräumen
(17) der koaxial angeordneten Kolben (10, 11) in jedem Gehäuse (9) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (15a) von einem betätigbaren Wegeventil (29a) abgehende erste
und zweite Druckleitungen (30, 30a) aufweist, wobei die erste Druckleitung (30) abzweigende
Leitungen (18 und 18a) zu den Druckräumen (17) der koaxial angeordneten Kolben (10
und 11) umfaßt und die zweite Druckleitung (30a) eine in einen zwischen den beiden
Kolben (10 und 11) vorgesehenen Zwischenraum (33) einmündende Leitung (31) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum zwischen den beiden Kolben 10 und 11 als Druckraum (33) derart ausgeführt
ist, daß die Verschiebung der Kolben (10, 11) in eine Arbeitsposition A unterstützbar
ist.