[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Entwässerung für eine seitlich von einem Bordstein
begrenzte Fahrbahn nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Als Straßenbelag ist ein sogenannter Dränasphalt bekannt, der zwei Funktionen erfüllt.
Zum einen werden die Lärmbelästigungen durch den Verkehr reduziert und zum anderen
ermöglicht er eine direkte Entwässerung der Fahrbahnoberfläche, wodurch die Verkehrssicherheit
(Aquaplaning) erhöht wird. Die Entwässerung der Fahrbahnoberfläche bei Verwendung
von Dränasphalt ist abhängig vom Porenanteil, der wiederum abhängig ist von der Kornzusammensetzung
der Zuschlagstoffe. Er beträgt in der Regel zwischen 15 und 25 %.
[0003] Ein direktes Versickern durch den Dränasphalt hindurch ist wegen der annähernd wasserdichten
Asphaltbinderschicht unterhalb des Dränasphalts in den Baugrund nicht möglich. Da
eine Schadstoffbelastung des abzuführenden Wassers nicht ausgeschlossen werden kann,
wird diese Möglichkeit auch nicht angestrebt. Vor allen Dingen besteht die Gefahr,
daß das Wasser die Tragfunktion der Tragschicht beeinträchtigt.
[0004] Aus der DE-PS 36 32 620 ist bekannt geworden, entlang des Bordsteins einen Streifen
aus ebenfalls wasserdurchlässigem Material vorzusehen, der sich nach unten über die
Dränschicht hinaus bis zu einem wasserundurchlässigen Fundament erstreckt und mit
mindestens einer Ausnehmung an der Unterseite des Streifens oder im Fundament einen
an die Abläufe angeschlossenen Kanal bildet. Das in dem Dränasphalt eindringende Wasser
wird seitlich in den wasserdurchlässigen Streifen geleitet und von dort in den darunterliegenden
Kanal, der entweder im wasserdurchlässigen Streifen oder im Fundament geformt und
mit einem Einlauf verbunden ist. Die Formung eines derartigen Kanals bei dem Bau der
Fahrbahn ist verhältnismäßig aufwendig. Ferner können die Kanäle nicht kontrolliert
und gereinigt werden, falls sie verstopfen. Außerdem ist die maximal abführbare Wassermenge
unter anderem abhängig von dem Porenanteil bzw. der Wasserdurchlässigkeit des Dränasphalts
und des wasserdurchlässigen Streifens.
[0005] Aus der DE-OS 36 19 785 ist bekannt geworden, mindestens teilweise unter dem wasserdurchlässigen
Belag linienförmige Ableitelemente anzuordnen, die an die Straßenabläufe oder an Ablaufschächte
angeschlossen sind. Die linienförmigen Ableitelemente können als Rinnen ausgebildet
sein. Auch bei dieser Ausführungsform ist die Wasserabführungskapazität des Entwässerungssystems
von der Wasserdurchlässigkeit des wasserdurchlässigen Fahrbahnbelags abhängig.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Entwässerung für eine mit einer wasserdurchlässigen
Dränschicht versehene Fahrbahn zu schaffen, die einfach installiert werden kann und
sowohl das in die Dränschicht eintretende als auch bei Erschöpfung der Dränkapazität
auftretendes Oberflächenwasser wirksam abführt.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Entwässerung wird der an sich bekannte wasserdurchlässige
Streifen entlang des Bordsteins von einem Randabschnitt der Dränschicht gebildet,
die z.B. bis zum Bordstein gezogen ist und von einem Fundament getragen wird.
[0009] Die den Kanal bildenden Rinnenelemente sind so geformt, daß sie zum einen seitliche
(waagerechte) Öffnungen haben, die mit dem Randabschnitt ausgerichtet sind. Sie weisen
zum anderen obere (senkrechte) Öffnungen auf in annähernd der Höhe des Randabschnitts,
wodurch nicht in die Dränschicht eingedrungenes Oberflächenwasser bei stärkerem Regen
ebenfalls von dem Entwässerungskanal abgeführt wird. Vorzugsweise liegt die Unterkante
der waagerechten Öffnungen in Höhe der Unterseite des Randabschnitts, damit alles
in den Randabschnitt eingedrungene Wasser abgeführt werden kann.
[0010] Es sind verschiedene Ausbildungen von Rinnenelementen denkbar für die Verwendung
im erfindungsgemäßen Entwässerungssystem. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
daß eine Schlitzrinne verwendet wird, wie sie an sich in Verbindung mit der Oberflächenentwässerung
bekannt geworden ist. Die Rinnenelemente einer Schlitzrinne sind mit seitlichen Öffnungen
versehen, die mit dem Randabschnitt ausgerichtet sind.
[0011] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung können im Querschnitt U-förmige Rinnenelemente
vorgesehen sein mit einer wasserdurchlässigen Abdeckung, insbesondere einem Rost,
deren Oberseite annähernd in Höhe der Oberseite des Randabschnitts liegt. Die seitlichen
zum Randabschnitt ausgerichteten Öffnungen können unmittelbar unterhalb der Abdeckung
angeordnet sein, so daß unter Umständen auf eine Verdickung des Randabschnitts verzichtet
werden kann bzw. die Verdickung nur so gering wie möglich vorgesehen werden muß. Die
Dränschicht wird bekanntlich nach dem Aufbringen verdichtet (Dränasphalt). Wenn der
Randabschnitt die gleiche Dicke wie die Dränschicht aufweist, wird er zwangsläufig
in analoger Weise verdichtet.
[0012] Die Abdeckung, insbesondere der Rost, kann in das Material des U-förmigen Rinnenelements
eingebettet sein, was bei der Fertigung des Rinnenelements aus Polymerbeton keine
Probleme bereitet.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Abdeckung aus Polymerbeton
gebildet und weist eine größere Dicke auf. Die Abdekkung aus Polymerbeton weist mehrere
durchgehende Schlitze auf sowie mindestens auf einer Seite seitliche Öffnungen, die
mit den Einlaufschlitzen verbunden sind. Die Oberseite der Abdeckung ist so anzuordnen,
daß beim Verdichten von Dränschicht und Randabschnitt die Abdichtung nicht beschädigt
wird und das Gefälle zur Abdeckung erhalten bleibt.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher
erläutert.
[0015]
Fig. 1 zeigt im Schnitt schematisch eine erste Ausführungsform einer Entwässerung
nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt schematisch eine zweite Ausführungsform einer Entwässerung nach der Erfindung.
Fig. 3 zeigt eine dritte Ausführungsform einer Entwässerung nach der Erfindung.
Fig. 4 zeigt die Seitenansicht eines Rinnenelements der Entwässerung nach Fig. 3.
Fig. 5 zeigt die Seitenansicht eines Rinnenelements der Entwässerung nach Fig. 2.
[0016] In den Figuren 1 bis 3 ist ein identischer Schichtaufbau einer Fahrbahn zu erkennen.
Eine Deckschicht 10 aus wasserdurchlässigem Asphalt (Dränasphalt) stützt sich über
eine Binderschicht 12 auf einer bituminösen Tragschicht 14 ab. Darunter befindet sich
eine weitere Tragschicht 16. Neben der Fahrbahn erstreckt sich ein Bordstein 18, der
in ein Fundament 20 aus Beton eingelassen ist. Pflastersteine 22 oder Platten bilden
einen Weg auf der der Fahrbahn abgewandten Seite des Bordsteins 18.
[0017] Ein Randabschnitt 24a der Dränschicht 10 erstreckt sich teilweise über das Fundament
20. Bezüglich der Figuren 1 bis 3 sind die Randabschnitte mit einem Zusatz (a, b...)
versehen, da sie unterschiedlich ausgeführt sind.
[0018] In Fig. 1 erstreckt sich der Randabschnitt 24a bis in Tiefe der ersten Tragschicht
14. Er ist daher dicker als die Dränschicht 10. Der Randabschnitt 24a grenzt an eine
Entwässerungsrinne an, die aus einzelnen Rinnenelementen 26 aufgebaut ist. Die Rinnenelemente
26a sind annähernd im Querschnitt kreisförmig geschlossen, weisen jedoch an der Oberseite
einen von Stegen unterbrochenen Schlitz 28 auf. Die Oberseite der Rinnenelemente 26
liegt etwas unterhalb der Oberseite des Randabschnitts 24a, so daß der Einlauf von
Oberflächenwasser gewährleistet ist und die Rinne beim Verdichten nicht zerstört wird.
Die Rinnenelemente 26 weisen außerdem in Längsrichtung seitlich mehrere Löcher 30
auf, die zum Randabschnitt 24a ausgerichtet sind, und zwar zu seinem unteren Bereich,
d.h. die Löcher 30 liegen kurz oberhalb oder in Höhe der Oberseite des Fundaments
20 in diesem Bereich.
[0019] Die Rinnenelemente 26 sind im Fundament 10 eingebettet. Ein Fugenverguß 32 dichtet
die Rinnenelemente 26 gegenüber dem Bordstein 18 ab.
[0020] Auf der Dränschicht 10 befindliches Wasser dringt in diese ein und wird wegen der
Undurchlässigkeit der Binderschicht 12 seitlich in den Randabschnitt 24a abgeführt
und kann über die Löcher 30 in die Entwässerungsrinne eintreten. Oberflächenwasser,
das bei größerer Regenmenge bzw. Erschöpfung der Dränschicht seitlich abfließt, kann
über den Schlitz 28 in die Entwässerungsrinne eintreten. Die Entwässerungsrinne ist
mit einem nicht gezeigten Ablauf verbunden, der vorzugsweise ein Sinkkasten ist, über
den die Rinnenabschnitte zugänglich sind.
[0021] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind U-förmige Rinnenelemente 36 im Fundament
20 eingebettet. Sie weisen an der Oberseite als Abdekkung einen Rost 38 auf, der sich
auf einem Rahmen 42 abstützt, der in das verdickte Material des Rinnenelements 36
eingebettet ist. Der Rahmen 42 ermöglicht die Ausformung von seitlichen Öffnungen
40, die zum Randabschnitt 24b ausgerichtet sind, wobei die Unterseite der Öffnungen
40 annähernd mit der Oberseite des Fundaments 20 in diesem Bereich ausgerichtet ist.
Die seitlichen Öffnungen 40 ermöglichen die Einleitung von Wasser in die Rinne über
den Randabschnitt 24b und damit von in die Dränschicht 10 eingedrungenem Wasser. Über
den Rost 38 wird Oberflächenwasser in die Rinne abgeführt.
[0022] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist ein Rinnenelement 44 ähnlich dem Rinnenelement
36 im Fundament 20 eingebettet. Es liegt jedoch tiefer als der Randabschnitt 24c.
Auf das Rinnenelement 44 aufgesetzt und gegebenenfalls mit diesem durch Klebung oder
dergleichen verbunden, ist eine Abdeckung 46, die ebenfalls aus Polymerbeton besteht,
wie die übrigen in den Ausführungsformen gezeigten Rinnenelemente. Die Abdeckung 46
hat eine Dicke von einem Viertel bis zu einem Drittel der Höhe der Rinnenelemente
44 und besitzt zwei parallele Reihen von Wassereintrittsschlitzen 48. Außerdem weist
die Abdeckung 46 seitlich zum Randabschnitt 24c ausgerichtete Öffnungen 50 auf, über
die in den Randabschnitt 24 eingetretenes Wasser abgeführt werden kann.
[0023] In Fig. 5 ist zu erkennen, daß die Rinnenelemente 36 nach Fig. 2 im oberen verdickten
Bereich auf einer Seite quadratische Öffnungen 40 aufweisen, wodurch Wassereintrittsöffnungen
gebildet sind. Bei den Rinnenelementen 44 bzw. der Abdekkung 46 dafür ist zu erkennen,
daß die Öffnungen 50 dreieckig sind mit nach oben weisender Spitze (Fig. 5). Nach
unten sind die Öffnungen 50 mit einer nach außen abfallenden Schräge 52 versehen.
Dadurch wird verhindert, daß beim Verdichten sich Material des Randabschnitts (z.B.
24c) in die Öffnung setzt und diese verstopft.
1. Entwässerung für eine beispielsweise seitlich von einem Bordstein begrenzte Fahrbahn,
die eine obere wasserdurchlässige Dränschicht, eine darunterliegende Sperrschicht
und unter der Sperrschicht angeordnete Tragschichten aufweist, mit einem seitlichen
Streifen aus wasserdurchlässigem Material entlang dem Bordstein unter dem sich ein
Fundament erstreckt und einem an den Streifen angrenzenden Kanal, der zu einem Wasserablauf
führt, dadurch gekennzeichnet, daß der wasserdurchlässige Streifen von einem Randabschnitt
(24a, 24c, 24d) der Dränschicht (10) gebildet ist und der Kanal von im Fundament (22)
eingelassenen Rinnenelementen (26, 34, 36, 44) gebildet ist, die mit seitlichen zur
Dränschicht (10) ausgerichteten und oberen in Höhe des Randabschnitts (24a, 24c, 24d)
liegenden Öffnungen (32, 40, 50; 28, 38, 48) am Randabschnitt (24a, 24c, 24d) angeordnet
sind.
2. Entwässerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinnenelemente (26)
eine Schlitzrinne bilden.
3. Entwässerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Querschnitt U-förmige
Rinnenelemente (36, 44) vorgesehen sind mit einer wasserdurchlässigen Abdeckung (38,
46), deren Oberseite annähernd in Höhe der Oberseite des Randabschnitts (24c, 24d)
liegt.
4. Entwässerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Öffnungen
(40) unmittelbar unterhalb der Abdeckung (38) angeordnet sind.
5. Entwässerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (46) aus
Polymerbeton eine größere Dicke aufweist mit vertikalen Entwässerungsschlitzen (48)
und die Abdeckung (46) mit den Eintrittsschlitzen (48) verbundene seitliche (waagerechte)
Öffnungen (50) aufweist.
6. Entwässerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dicke des Randabschnitts (24a, 24c, 24d) annäherd gleich der Dicke der Dränschicht
(10) ist und die Unterkante der seitlichen Öffnungen etwa in Höhe der Unterseite des
Randabschnitts liegt.
7. Entwässerung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
seitlichen Öffnungen (50) im oberen Bereich dreiekkig sind mit nach oben weisender
Spitze.
8. Entwässerung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
seitlichen Öffnungen (50) eine nach außen zum Randabschnitt (24c) abfallende Schräge
(52) aufweisen.
9. Entwässerung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Rinnenabschnitten Sinkkästen angeordnet sind, über die die Rinnenabschnitte zugänglich
sind.