(19)
(11) EP 0 486 767 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.05.1992  Patentblatt  1992/22

(21) Anmeldenummer: 91113805.5

(22) Anmeldetag:  17.08.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 1/60
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH ES FR GB LI

(30) Priorität: 20.10.1990 DE 4033474

(71) Anmelder: Langenhorst, Günter, Dipl.-Ing.
D-59494 Soest (DE)

(72) Erfinder:
  • Langenhorst, Günter, Dipl.-Ing.
    D-59494 Soest (DE)

(74) Vertreter: Honke, Manfred, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Andrejewski, Honke & Partner, Postfach 10 02 54
D-45002 Essen
D-45002 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Befestigung einer Türzarge in der Wandöffnung einer Ständerwand


    (57) Es handelt sich um eine Vorrichtung zum Befestigen einer Türzarge (5) in der Wandöffnung einer Ständerwand (1). Die Vorrichtung ist zwischen der Laibung der Türzarge angeordnet und weist einen Wandanker (11) mit beidseitigen Anschlußwinkeln (6,7) und wandparallelen Klemmbacken (8,9) für das Zargenprofil auf. Die eine Klemmbacke (8) ist mittels einer Stellschraube (10) verstellbar. Auf dem Ständerprofil (2) ist eine Ankerplatte (11) mit einem Verankerungsschenkel (12) befestigt. Der verstellbaren Klemmbacke (8) ist eine mittels der Stellschraube (10) verstellbare Konterbacke zugeordnet (13). Bei Betätigung der Stellschraube (10) klemmen Klemmbacke (8) und Konterbacke (13) den Verankerungsschenkel (12) der Ankerplatte zwischen sich ein, wodurch das Zargenprofil befestigt wird, ohne daß ein Aufklemmen auf den die Wandflächen bildenden Gipskartonplatten (4) der Ständerwand und folglich ein Einbrechen bzw. Beschädigen dieser Gipskartonplatten zu befürchten ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen einer Türzarge in der Wandöffnung einer Ständerwand mit einem U-förmigen Ständerprofil mit auf den U-Schenkeln befestigten Wandplatten aus Gipskarton oder dergleichen, wobei
    • die Türzarge ein insbesondere U-förmiges die Laibung der Wandöffnung umfassendes Zargenprofil und
    • die zwischen Laibung und Türzarge angeordnete Vorrichtung einen Wandanker mit beiseitigen Anschlußwinkeln und wandparallelen Klemmbacken für das Zargenprofil aufweist und
    • die eine Klemmbacke mittels einer von außen durch das Zargenprofil zugänglichen laibungsparallelen Stellschraube verstellbar ist.


    [0002] Es ist eine derartige Vorrichtung zum nachträglichen Befestigen einer Türzarge in der Wandöffnung einer Ständerwand bekannt, bei welcher die beiden Klemmbacken der Anschlußwinkel und folglich des Wandankers die Gipskartonplatten außenseitig umfassen. Bei Betätigung der Stellschraube werden also die wandflächenbildenden Gipskartonplatten zwichen den Klemmbacken in zunehmendem Maße eingeklemmt. Die Klemmbacken bilden gleichsam eine Schraubzwinge, wobei eine stufenlose und folglich unkontrollierte Betätigung der Stellschraube nicht ausgeschlossen ist, weil keine Stellbegrenzung vorgesehen ist. Folglich besteht die Gefahr, daß über die Klemmbacken solche Klemmkräfte auf die Gipskartonplatten übertragen werden, daß die Gipskartonplatten schließlich beschädigt werden und sogar einbrechen. Diese Einbruchgefahr wird dadurch noch erhöht, daß sich die Wandanker bzw. Klemmbacken regelmäßig im Bereich eines Türbandes befinden bzw. ein solches Türband umfassen, so daß häufige Türbetätigung zur erhöhten Beanspruchung der Gipskartonplatten in den Klemmbackenbereichen führt. Außerdem besteht bei einer stufenlosen Betätigung der Stellschraube über das erforderliche Maß hinaus die Gefahr, daß die Zargenlaibung Deformationen erfährt, die in ästhetischer Hinsicht stören. - Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Ausführungsform zu schaffen, welche die nachträgliche Befestigung einer Türzarge in der Wandöffnung einer Ständerwand in wohldefinierter Weise derart ermöglicht, daß einerseits eine Beschädigung der Ständerwand, andererseits eine Deformation der Zargenlaibung ausgeschlossen ist.

    [0004] Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Befestigungsvorrichtung dadurch, daß auf dem Ständerprofil eine Ankerplatte mit einem im Wandlängsrichtung vorkragenden Verankerungschenkel befestigt ist, daß der verstellbaren Klemmbacke eine an dem anderen Anschlußwinkel mit der unverstellbaren Klemmbacke laibungsparallel geführte Konterbacke zugeordnet und die Konterbacke auf der Stellschraube gegensinnig zu der zugeordneten Klemmbacke durch Betätigung der Stellschraube verstellbar ist, und daß die Betätigung der durch den Verankerungsschenkel hindurchgeführten Stellschraube die Klemmbacke und die Konterbacke das Zargenprofil auf dem zwischen ihnen angeordneten Verankerungsschenkel festklemmen. - Die Erfindung geht zunächst einmal von der Erkenntnis aus, daß die Abmessungen der Türzarge bzw. des U-förmigen Zargenprofils ohnehin auf die Breite der betreffenden Ständerwand abgestimmt ist. Folglich ist im Zuge einer nachträglichen Befestigung einer solchen Türzarge lediglich deren einwandfreie Befestigung auf dem Ständerprofil erforderlich. Dazu dient die auf dem Ständerprofil zu befestigende Ankerplatte mit dem Verankerungsschenkel. Dieser Verankerungsschenkel wird zwischen Klemmbacke und Konterbacke durch Betätigung der Stellschraube eingeklemmt, wobei die verstellbare Klemmbacke und Konterbacke wiederum Bestandteil des Wandankers für die Türzarge sind. Dadurch, daß die verstellbare Klemmbacke nicht länger gegen die ihr zugeordnete wandbildende Gipskartonplatte angezogen wird, also beide wandbildenden Gipskartonplatten nicht länger zwischen den beiden Klemmbacken des Wandankers im Zuge der nachträglichen Befestigung der Türzarge eingeklemmt werden, ist jede Beschädigung und jedes Einbrechen der Gipskartonplatten im Zuge der Türzargenmontage ausgeschlossen. Ebenso sind Deformationen der Zargenlaibung im Zuge der nachträglichen Türzargenmontage nicht länger zu befürchten, weil eben die verstellbare Klemmbacke und die gegensinnig verstellbare Konterbacke gegen den Verankerungsschenkel der Ankerplatte angezogen werden. Dieser Verankerungsschenkel bildet gleichsam einen Anschlag für die verstellbare Klemmbacke und gegensinnig verstellbare Konterbacke und folglich eine Drehbegrenzung für die Stellschraube. Im Ergebnis wird die Befestigung der Türzarge nicht länger durch ein Aufklemmen des Wandankers auf die wandbildenden Gipskartonplatten vorgenommen, sondern durch das Aufklemmen auf den Verankerungsschenkel der Ankerplatte, welcher die angreifenden Klemmkräfte ohne weiteres aufnehmen und über die Ankerplatte in das Ständerprofil ohne Beanspruchung der Gipskartonplatten einleiten kann. Das ist insbesondere auch deshalb von großem Vorteil, weil sich nunmehr auch die aus den Türbandbeanspruchungen resultierenden Kräfte unschwer in das Ständerprofil ableiten lassen.

    [0005] Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt. So weisen die Ankerplatte und das Ständerprofil vorzugsweise vertikale Langlöcher auf und ist die Ankerplatte mittels die Langlöcher durchdringender Feststellschrauben mit drehfesten Schraubenmuttern, die beispielsweise drehsicher in die Langlöcher des Ständerprofils eingreifen, auf dem Ständerprofil mit Höhenjustierung fixierbar. Diese Höhenjustierung ist insbesondere für eine einwandfreie Montage der Bandlager für die Türbänder erforderlich, zumal für die Türbänder vorgegebene Abstandsmaße vom Boden eingehalten werden müssen. Um ferner dafür Sorge zu tragen, daß die verstellbare Klemmbacke sich auf der der unvorstellbaren Klemmbacke gegenüberliegenden Wandseite befindet, kann der Verankerungsschenkel der Ankerplatte mit der einen Wandfläche fluchten, so daß die Ankerplatten praktisch ein im Querschnitt L-förmiges Profil bildet. Ferner lehrt die Erfindung, daß der eine Anschlußwinkel mit der unverstellbaren Klemmbacke eine Gleitfläche mit Führungswangen für die verstellbare Konterbacke aufweist, um eine stabile und leichtgängige Führung für die Konterbacke zu gewährleisten. Ferner kann der Anschlußwinkel mit der unverstellbaren Klemmbacke in an sich bekannter Weise backeninnenseitig ein Bandlager für ein Türband aufweisen. Vorzugsweise besitzen die Klemmbacken und die Konterbacke auf der Backeninnenseite eine Riffelung, um besondere griffige und folglich rutschfeste Klemmfläche zu bilden, während die Stellschraube als Inbusschraube ausgebildet sein kann, um eine einfache Betätigung mittels eines stangenartigen Inbusschlüssels parallel zur Zargenlaibung zu ermöglichen.

    [0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
    Fig. 1
    einen Horizontalschnitt durch eine zwischen Ständerwand und Türzarge eingesetzte erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung im Bereich einer Wandöffnung,
    Fig. 2
    eine Seitenansicht auf den Gegenstand nach Fig. 1 mit Bohrungen für einerseits ein Türbandlager und andererseits ein Betätigungswerkzeug für die Stellschraube,
    Fig. 3
    einen Vertikalschnitt I-I durch den Gegenstand nach Fig. 1 im Bereich der Konterbackenführung,
    Fig. 4
    einen Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 1 bei gelöster Klemmbacke und Konterbacke.


    [0007] In den Figuren ist eine Vorrichtung zum nachträglichen Befestigen einer Türzarge in der Wandöffnung einer Ständerwand 1 mit einem U-förmigen Ständerprofil 2 aus Stahl, Aluminium oder dergleichen mit auf den U-Schenkeln 3 befestigten Wandplatten 4 aus Gipskarton oder dergleichen dargestellt. Die Türzarge weist ein U-förmiges die Laibung der Wandöffnung umfassendes Zargenprofil 5 auf. Die zwischen Laibung und Türzarge angeordnete Anordnung besitzt einen Wandanker mit beidseitigen Anschlußwinkeln 6,7 und wandparallelen Klemmbacken 8,9 für das Zargenprofil 5. Die eine Klemmbacke 8 ist mittels einer von außen durch das Zargenprofil 5 zugänglichen laibungsparallelen Stellschraube 10 verstellbar. Auf dem Ständerprofil 2 ist eine Ankerplatte 11 mit einem in Wandlängsrichtung vorkragenden Verankerungsschenkel 12 befestigt. Der verstellbaren Klemmbacke 8 ist eine an dem einen Anschlußwinkel 7 mit der unverstellbaren Klemmbacke 9 laibungsparallel geführte Konterbacke 13 zugeordnet. Die Konterbacke 13 weist wie die verstellbare Klemmbacke 8 eine Gewindebohrung für die Stellschraube 10 auf, ist jedoch auf der Stellschraube 10 gegensinnig zu der zugeordneten Klemmbacke 8 durch bloße Betätigung der Stellschraube verstellbar. Bei Betätigung der durch den Verankerungsschenkel 12 hindurchgeführten Stellschraube 10 klemmen die Klemmbacke 8 und Konterbacke 13 das Zargenprofil 5 auf dem zwischen ihnen angeordneten Verankerungsschenkel 12 fest. Die Ankerplatte 11 und das Ständerprofil 2 weisen vertikale Langlöcher 14 auf. Dadurch ist die Ankerplatte 11 mittels die Langlöcher 14 durchdringender Feststellschrauben 15 mit rückseitig in den Langlöchern des Ständerprofils 2 drehsicheren Schraubenmuttern 16 auf dem Ständerprofil 2 mit Höhenjustierung fixierbar. Der Verankerungsschenkel 12 der Ankerplatte 11 fluchtet mit der einen Wandfläche. Der Anschlußwinkel 7 mit der unverstellbaren Klemmbacke 9 weist eine Gleitfläche 17 mit Führungswangen 18 für die verstellbare Konterbacke 13 auf. Der Anschlußwinkel 7 mit der unverstellbaren Klemmbacke 9 besitzt ferner backeninnenseitig ein Bandlager 19 für ein Türband. Die Stellschraube 10 ist als Inbusschraube ausgebildet. - Außerdem sind Distanz- und Justierschrauben 20 für das Zargenprofil 5 gegen die Ankerplatte 11 angedeutet.

    [0008] Das Zargenprofil 5 kann als einteiliges oder zweiteiliges Profil ausgebildet sein. Nach dem Ausführungsbeispiel sind die beiden Zargenteile 5a, 5b miteinander verschraubt. Das ist angedeutet. Der eine Zargenteil 5a weist einen abgewinkelten Innenfalz 21 auf, der von einem Ansatz 22 an der Konterbacke 13 hintergriffen wird, so daß auch bei einer geteilten Zarge 5 stets eine einwandfreie Befestigung des Zargenteils 5a erreicht wird. Das gilt selbstverständlich auch für den Zargenteil 5b.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Befestigen einer Türzarge in der Wandöffnung einer Ständerwand mit einem U-förmigen Ständerprofil mit auf den U-Schenkein befestigten Wandplatten aus Gipskarton oder dergleichen, wobei

    - die Türzarge ein die Laibung der Wandöffnung umfassendes Zargenprofil und

    - die zwischen Laibung und Türzarge angeordnete Vorrichtung einen Wandanker mit beidseitigen Anschlußwinkeln und wandparallelen Klemmbacken für das Zargenprofil aufweist und

    - die eine Klemmbacke mittels einer von außen durch das Zargenprofil zugänglichen laibungsparallelen Stellschraube verstellbar ist,

    dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Ständerprofil (2) eine Ankerplatte (11) mit einem vorkragenden Verankerungsschenkel (12) befestigt ist, daß der verstellbaren Klemmbacke (8) eine an dem Anschlußwinkel (7) mit der unverstellbaren Klemmbacke (9) laibungsparallel geführte Konterbacke (13) zugeordnet und die Konterbacke (13) auf der Stellschraube (10) gegensinnig zu der zugeordneten Klemmbacke (8) verstellbar ist, und daß bei Betätigung der durch den Verankerungsschenkel (12) hindurchgeführten Stellschraube (10) die Klemmbacke (8) und die Konterbacke (13) das Zarprofil (5) auf dem zwischen ihnen angeordneten Verankerungsschenkel (12) festklemmen.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerplatte (11) und das Ständerprofil (2) vertikale Langlöcher (14) aufweisen und die Ankerplatte (11) mittels die Langlöcher durchdringender Festellschrauben (15) auf dem Ständerprofil (2) mit Höhenjustierung fixierbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsschenkel (12) der Ankerplatte (11) mit der einen Wandfläche fluchtet.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußwinkel (7) mit der unverstellbaren Klemmbacke (9) eine Gleitfläche (17) mit Führungswangen (18) für die verstellbare Konterbacke (13) aufweist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußwinkel (7) mit der unverstellbaren Klemmbacke (9) backeninnenseitig ein Bandlager (19) für ein Türband aufweist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacken (8,9) und Konterbacke (13) eine Riffelung aufweisen und die Stellschrauben (10) als Inbusschraube ausgebildet ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zarge (5) als geteilte Zarge aus Zargenteilen (5a, 5b) oder als ungeteilte Zarge ausgebildet ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Zargenteil (5a) einen abgewinkelten Innenfalz (21) aufweist, der von einem Ansatz (22) an der Konterbacke (13) hintergriffen ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht