[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbauvorrichtung zum Abstützen von Grabenwänden
mit zwei im wesentlichen parallel zueinander stehenden rechteckigen Verbauplatten,
die von mindestens zwei Spreizen auf Abstand gehalten sind.
[0002] Verbauvorrichtungen dieser Art sind bekannt aus Heft 5 der Schriftenreihe der Tiefbau-Berufsgenossenschaft
"Verbauverfahren und Verbaugeräte für den Leitungsgrabenbau" Ausgabe 1981.
[0003] Die bekannten großflächigen Verbauvorrichtungen mit zwei über Spreizen auf Abstand
gehaltenen Doppelwandigen Stahlverbauplatten werden als mittig gestützte und als randgestützte
Verbaueinheiten ausgeführt. Bei der mittig gestützten Verbaueinheit sind in der Längsmitte
der Verbauplatten auf der Innenseite vertikale Stützen befestigt, an die mindestens
zwei übereinander angeordnete Spreizen angreifen und die beiden Verbauplatten auf
Abstand halten. Bei den randgestützten Verbaueinheiten sind an den seitlichen Rändern
der Verbauplatten vertikale Stützen mit den großflächigen Verbauplatten verbunden,
und die einander gegenüberstehenden Stützen der beiden Verbauplatten sind über mindestens
zwei übereinander angeordnete Spreizen miteinander verbunden.
[0004] Beim Verbau eines Leitungsgrabens werden diese Verbaueinheiten abstandslos nebeneinander
in den zu verbauenden Graben eingesetzt, so daß über die Länge eines Verbaufeldes
der Graben gegen Einsturz gesichert ist. Bei einem derartigen Grabenverbau macht es
ganz erhebliche Schwierigkeiten, wenn quer verlaufende Leitungen den ausgehobenen
Graben kreuzen oder Abzweigleitungen vorgesehen sind. In solchen Fällen konnte im
Bereich der quer verlaufenden Leitungen der Graben nicht mit Hilfe der großflächigen
Verbauvorrichtungen verbaut werden. Im Bereich quer verlaufender Leitungen mußte also
eine Lücke gelassen werden zwischen den eingesetzten großflächigen Verbauvorrichtungen,
und diese Lücke wurde dann in traditioneller Weise mittels Holzbohlen oder dergleichen
verbaut. Ein derartiger Verbau mittels Holzbohlen ist jedoch sehr zeit- und arbeitsaufwendig.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine großflächige Verbauvorrichtung zu
schaffen, mit der es möglich ist, auch im Bereich quer verlaufender Leitungen und
Abzweigleitungen schnell und zuverlässig zu verbauen.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruches
1.
[0007] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verbauvorrichtung kann im Bereich einer quer zum
Graben verlaufenden Leitung mindestens eine erfindungsgemäße großflächige Verbauvorrichtung
im Abstand von der benachbarten großflächigen Verbauvorrichtung in den teilweise oder
ganz ausgehobenen Graben eingesetzt werden und zum Verbau der Lücke einzelne Bohlen
horizontal aus der erfindungsgemäßen Verbauvorrichtung zur benachbarten Verbauvorrichtung
vorgeschoben werden. Dort, wo eine quer verlaufende Leitung den ausgehobenen Graben
kreuzt, kann eine Bohle nur bis zu dieser Leitung vorgeschoben werden, so daß nur
noch der hinter dieser Leitung befindliche Raum bis zur nächsten Verbauvorrichtung
unverbaut bleibt. Aber auch dieser Raum ist dann mit Hilfe von ausziehbaren Bohlen
verbaubar, wenn zu beiden Seiten der quer verlaufenden Leitung erfindungsgemäße Verbauvorrichtungen
eingesetzt werden.
[0008] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 bis 10 enthalten.
[0009] In der folgenden Beschreibung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
- Fig. 1
- eine Frontansicht einer Verbauvorrichtung nach der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Ansicht nach der Schnittlinie II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Verbauvorrichtung nach Fig. 1 und Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Frontansicht einer dreiwandigen Verbauplatte,
- Fig. 5
- eine vergrößerte Darstellung von auf eine doppelwandige Verbauplatte angebrachte Führungskammern,
- Fig. 6
- eine Frontansicht einer Führungskammer mit Anschlägen für die horizontal verschiebbare
Bohle,
- Fig. 7
- eine Seitenansicht auf eine Verbauplatte mit horizontal verschiebbaren Bohlen.
[0010] Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen Verbauvorrichtungen zum Abstützen von Grabenwänden mit
zwei im wesentlichen parallel zueinander stehenden rechteckigen, großflächigen Verbauplatten
1 und 2, die von oberen Spreizen 3 und tiefer angeordneten Spreizen 4 einstellbar
auf Abstand gehalten sind. Die Spreizen 3 und 4 sind an vertikalen Stützen 11 und
12 angelenkt, welche an den seitlichen Rändern 8 und 9 der Verbauplatten 1 und 2 an
deren Innenseiten befestigt sind. In den Verbauplatten 1 und 2 sind horizontale Führungen
6 für hochkant geführte Bohlen 7 angeordnet, und auf diesen Führungen 6 sind die Bohlen
7 an mindestens einer Seite 8 oder 9 der Verbauplatten 1 und 2 unabhängig voneinander
herausziehbar gelagert. Die an einer Verbauplatte 1 oder 2 übereinander angeordneten
Bohlen 7 haben einen Abstand voneinander, der so gering wie möglich ist und nur durch
die Blechstärke der Führung 6 bedingt ist.
[0011] Wie die Fig 2 zeigt, sind im Bereich der quer zum ausgehobenen Graben verlaufenden
Leitungen 21 und 22 zwei erfindungsgemäße Verbauvorrichtungen im Abstand voneinander
in den ausgehobenen Graben eingesetzt,und im Bereich der quer verlaufenden Leitungen
21 und 22 sind die Grabenwände durch Bohlen 7 verbaut, die aus den Führungen 6 bzw.
den Führungskammern 20 der Verbauplatten 1 und 2 herausgezogen wurden. Zum Herausziehen
der Bohlen 7 aus den Führungen 6 dienen Ösen oder Löcher 10, in welche ein Haken einhängbar
ist, der von einer Ziehvorrichtung oder einem Grabenbagger bewegt wird, um eine Bohle
7 horizontal aus einer Verbauplatte 1 oder 2 herauszuziehen. In den Führungskammern
20 sind Anschläge 17 angeordnet, die mit Anschlägen 16 zusammenwirken, welche am rückwärtigen
Ende der Bohlen 7 angebracht sind. Diese Anschläge 16 und 17 verhindern, daß die Bohlen
7 aus ihren Führungen 6 herausgezogen werden können. Die Bohlen 7 sind nach Art von
Spundwandbohlen profilierte Walzstahlbohlen.
[0012] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 sind auf einer üblichen doppelwandigen Verbauplatte
2' zur Bildung der horizontalen Führungen 6 und Führungskammern 20 L-förmige Blechprofile
14 aufgeschweißt, deren kurzer Schenkel die Bohlen 7 stützen und deren langer Schenkel
15 mit den benachbarten Blechprofilen über horizontale Schweißnähte 13 mit den benachbarten
Blechprofilen verbunden sind und die Außenwand 5 einer dreiwandigen Verbauplatte bilden.
[0013] In Fig. 5 sind die Führungskammern 20 und die L-förmigen Blechprofile 14 vergrößert
dargestellt.
[0014] Die Fig. 6 zeigt eine Führungskammer 20, in der eine Bohle 7 geführt ist, die mit
zwei in der Höhe und in der Längsrichtung zueinander versetzte Anschläge 16 und 18
aufweist. Diese Anschläge 16 und 18 wirken mit Anschlägen 17 und 19 zusammen, die
ebenfalls in der Höhe und in der Längsrichtung zueinander versetzt am langen Schenkel
15 des L-förmigen Blechprofils 14 befestigt, zum Beispiel angeschweißt, sind.
[0015] Wie die Fig. 7 zeigt, ist der Anschlag 19 der Führungskammer 20 auf der Linie 23
des ersten Drittels der Länge der Verbauplatte 1 und der andere Anschlag 17 auf der
Linie 24 des zweiten Drittels der Länge der Verbauplatte angeordnet, wobei diese Anschläge
17 und 19 in der Höhe zueinander versetzt sind. Jede Bohle 7 ist ebenfalls mit zwei
Anschlägen 16 und 18 ausgerüstet, die mit den Anschlägen 17 und 19 der Führungskammern
20 korrespondieren. Die Anschläge 16 und 18 befinden sich ebenfalls auf den Drittellinien
23 und 24 der Verbauplatte, wenn die Bohlen 7 eingeschoben sind und ihre Ausziehköpfe
25 und 26 um gleiche Beträge an beiden Seiten 8 und 9 der Verbauplatte vorstehen.
Diese Anordnung der Anschläge 16 bis 19 hat den Vorteil, daß die Anschläge 17 und
19 der Führungskammern 20 während der Herstellung der Verbauplatte und ein Anschlag
16 oder 18 der Bohlen 7 vor Einschieben der Bohlen 7 in die Führungskammern 20 angebracht
werden können. Nach Einschieben und Durchschieben einer Bohle 7 zu der Seite, wo der
zweite Anschlag der Bohle fehlt, kann der Anschlag, zum Beispiel 18, an der rechten
Seite 8 der Verbauplatte an die Bohle angeschweißt oder angeschraubt werden. Die Bohlen
7 können dann jeweils um etwa 1/3 ihrer Länge nach rechts oder nach links in ihren
Führungen verschoben werden. Um eine Bohle 7 aus ihrer Führung zu entfernen, ist es
notwendig, daß die Bohle so weit nach rechts oder nach links geschoben wird, daß der
Anschlag 16 oder der Anschlag 18 entfernt werden kann. Ist einer dieser beiden Anschläge
entfernt, zum Beispiel der Anschlag 16, dann kann die Bohle 7 nach rechts herausgezogen
werden. Ist der Anschlag 18 entfernt worden,dann kann die Bohle 7 nach links herausgezogen
werden.
[0016] Zur Transportsicherung dient eine Stange 17, welche durch Ösen oder Bohrungen in
den Führungskammern 20 und den Bohlen 7 hindurchgesteckt werden kann, wenn diese Ösen
und Bohrungen miteinander fluchten.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 1
- Verbauplatte links
- 1'
- Verbauplatte rechts
- 2
- Verbauplatte links
- 2'
- Verbauplatte rechts
- 3
- Spreize, obere
- 4
- Spreize, untere
- 5
- Außenwand
- 6
- horizontale Führung
- 7
- Bohle
- 8
- rechte Seite
- 9
- linke Seite
- 10
- Loch, Öse
- 11
- Stütze
- 12
- Stütze
- 13
- Schweißnaht
- 14
- L-förmiges Blechprofil
- 15
- langer Schenkel
- 16
- Anschlag an Bohle
- 17
- Anschlag an Führungskammer
- 18
- Anschlag an Bohle
- 19
- Anschlag an Führungskammer
- 20
- Führungskammer
- 21
- Querleitung
- 22
- Querleitung
- 23
- erste Drittellinie
- 24
- zweite Drittellinie
- 25
- Ausziehkopf
- 26
- Ausziehkopf
- 27
- Stange
1. Verbauvorrichtung zum Abstützen von Grabenwänden, mit zwei im wesentlichen parallel
zueinander stehenden rechteckigen Verbauplatten (1,2), die von mindestens zwei Spreizen
(3,4) auf Abstand gehalten sind,
dadurch gekennzeichnet, daß an den Verbauplatten (1,2) hinter deren Außenwänden (5)
horizontale Führungen (6) für hochkant geführte Bohlen (7) angeordnet sind und auf
diesen Führungen (6) die Bohlen (6) an mindestens einer Seite (8 oder 9) der Verbauplatten
(1,2) unabhängig voneinander herausziehbar gelagert sind, wobei der Abstand der übereinander
angeordneten Bohlen (7) voneinander möglichst klein ist.
2. Verbauvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontalen Führungen
(6) als Führungskammern (20) und die darin geführten Bohlen (7) innerhalb einer doppelwandigen
Verbauplatte (1 oder 2) angeordnet sind.
3. Verbauvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer äußeren Wand
einer doppelwandigen Verbauplatte (1',2') zur Bildung der horizontalen Führungen (6)
und Führungskammern (20) L-förmige Blechprofile (14) aufgeschweißt sind, deren kurze
Schenkel die Bohlen (7) stützen und deren lange Schenkel (15) am freien Ende über
horizontale Schweißnähte (13) mit den benachbarten Blechprofilen (14) verbunden sind
und die Außenwand (5) einer dreiwandigen Verbauplatte bilden.
4. Verbauvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (6) und
die darauf geführten Bohlen (7) auf der Innenseite einer mittig gestützten Verbauplatte
angeordnet sind, wobei die Länge der Bohlen (7) kleiner ist als die Hälfte der Länge
der Verbauplatte, und die Bohlen (7) an mindestens einer Seite (8 oder 9) der Verbauplatte
herausziehbar sind.
5. Verbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bohlen (7) an ihren Ausziehköpfen ein Loch oder eine Öse (10) aufweisen.
6. Verbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bohlen (7) Anschläge (16,18) aufweisen, die im Zusammenwirken mit Anschlägen (17,19)
an den Führungen (6) bzw. den Führungskammern (20) ein völliges Herausziehen der Bohlen
(7) aus den Führungen (6) verhindern.
7. Verbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bohlen (7) nach der Art von Spundwandbohlen profilierte Walzstahlbohlen sind.
8. Verbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Bohlen (7) etwas größer ist als die Länge einer Verbauplatte (1,2)
und beidseitig herausschiebbar in den Führungen (6) gelagert sind.
9. Verbauvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Führungskammer
(20) zwei zueinander in der Höhe versetzte Anschläge (17,19) aufweist, von denen ein
Anschlag (19) auf der Linie (23) des ersten Drittels der Länge der Verbauplatte (1
oder 2) und der andere Anschlag (17) auf der Linie (24) des zweiten Drittels der Länge
der Verbauplatte angeordnet ist und jede Bohle (7) zwei mit den Anschlägen (17,19)
der Führungskammern (20) korrespondierende Anschläge (16,18) aufweist, die sich ebenfalls
auf den Drittellinien (23,24) der Verbauplatte (1,2,1',2') befinden, wenn die Bohlen
(7) eingeschoben sind und ihre Ausziehköpfe (25,26) um gleiche Beträge an beiden Seiten
(8,9) der Verbauplatte (1,2,1',2') vorstehen.
10. Verbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an
den Stirnseiten einer benachbarten Verbauvorrichtung Widerlager für die Ausziehköpfe
(25 oder 26) herausgezogener Bohlen (7) angeordnet sind.
11. Verbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Transportsicherung eine Stange (27) durch miteinander fluchtende Ösen oder Bohrungen
in den Führungskammern (20) der Verbauplatten (1,1',2,2') und in den eingeschobenen
Bohlen (7) einschiebbar ist.