[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen magnetischen Rückschluß für einen Induktionstiegelofen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein solcher magnetischer Rückschluß ist aus der US-PS 37 04 336 bekannt.
[0003] Ein ähnlicher magnetischer Rückschluß für einen Induktionstiegelofen ist aus der
ABB-Druckschrift Nr. D ME/D 118 289 D bekannt. Der Induktionstiegelofen eignet sich
zum induktiven Schmelzen von Gußeisen, Stahl, Leichtmetall, Schwermetall und Legierungen,
wobei der Betrieb bei Ausbildung als Mittelfrequenz-Induktionstiegelofen beispielsweise
bei Frequenzen von 125 bis 1000 Hz erfolgt. Zur Einstellung einer Wechselspannung
vorgegebener Frequenz wird ein Stromrichter eingesetzt.
[0004] Der aktive Teil des Induktionstiegelofens ist die Ofenspule, deren Innenraum ein
keramischer Tiegel auskleidet. Der durch die Ofenspule fließende Wechselstrom erzeugt
ein magnetisches Wechselfeld, das innerhalb des Ofentiegels durch das metallene Einsatzmaterial
und außerhalb der Spule durch die Eisenblechpakete der magnetischen Rückschlüsse geführt
wird. Das magnetische Wechselfeld induziert im metallischen Einsatzmaterial Wirbelströme,
d.h. elektrische Energie, die in Wärme umgesetzt wird. Der Ofen nimmt aufgrund des
transformatorischen Prinzips aus dem speisenden Netz Leistung auf, so daß unter ständiger
Energiezufuhr das Einsatzmaterial zum Schmelzen gebracht wird. Die auf die Schmelze
wirkenden elektromagnetischen Kräfte führen zu einer intensiven Badbewegung, die für
einen schnellen Wärme- und Stoffausgleich sorgt.
[0005] Die magnetischen Rückschlüsse sind auf der Außenseite der Spule in Form einzelner
über den Umfang der Spule mit Zwischenräumen verteilter Einzelpakete parallel zur
Ofenachse angeordnet. Die Eisenbleckpakete der magnetischen Rückschlüsse haben den
Zweck, den magnetischen Wechselfluß zu führen, wie vorstehend bereits erwähnt. Dabei
soll den magnetischen Fluß ein Weg geringen magnetischen Widerstandes geboten werden,
der gleichzeitig nur geringe Wirbelstromverluste verursacht. Durch Einsatz der magnetischen
Rückschlüsse wird infolge Reduzierung des magnetischen Widerstandes im Rückschlußbereich
des Flusses die erforderliche Blindleistung verringert. Zusätzlich wird auch der Fluß
vom Eintritt in die meist ferromagnetischen, tragenden äußeren Bauteile des Ofens
(Ofenkörper mit Verkleidung) abgehalten und somit deren Erwärmung durch Wirbelströme
verhindert.
[0006] Ein weiterer Zweck der magnetischen Rückschlüsse ist die radiale Abstützung der Spule
gegen die elektromagnetisch bedingten sowie die durch die thermische Ausdehnung des
feuerfesten Tiegels bedingten Kräfte.
[0007] Bei modernen Hochleistungs-Induktionstiegelöfen mit einer Leistung von 1MW/t Inhalt
an metallischem Einsatzmaterial ist insbesondere auch die Entstehung, Verstärkung
und Ausbreitung von Schallwellen zu vermeiden.
[0008] Um diese Aufgaben erfüllen zu können, müssen die magnetischen Rückschlüsse selbst
gewissen Anforderungen genügen:
- Das den Wechselfluß führende Material muß eine hohe Permeabilität und geringe Wirbelstromverluste
aufweisen. Üblich ist der Aufbau aus entsprechend dünnen, elektrisch voneinander isolierten
Transformatorblechen mit hohem spezifischem elektrischem Widerstand.
- Die magnetischen Rückschlüsse müssen ein genügend hohes mechanisches Widerstandsmoment
in im eingebauten Zustand radialer Richtung haben, um die Übertragung der gesamten
Abstützkräfte (bis zu 100 t/m² Spulenoberfläche und mehr) mit möglichst wenig Unterstützungspunkten
zu ermöglichen.
- Die magnetischen Rückschlüsse sollen verwindungssteif sein und insbesondere zur Vermeidung
von Resonanzen sollen die Trägheitsmomente in Längsrichtung (gegen Biegung) sowie
gegen Torsion hoch sein.
- Die Einzelbleche des Blechpaketes des magnetischen Rückschlusses müssen ausreichend
stark zusammengepreßt werden, um Vibrationen der Einzelbleche zu vermeiden (sonst
tritt Geräuschbildung und unter Umständen auch eine Zerstörung der Isolation der Bleche
mit der Gefahr von Eisenbrand auf).
[0009] Das Widerstandsmoment der magnetischen Rückschlüsse in radialer Richtung ist im wesentlichen
durch ihre radiale Ausdehnung gegeben, weshalb die Blechpakete oft größer dimensioniert
werden müssen, als dies aus Gründen des eigentlichen Zweckes, der Führung des magnetischen
Flusses, erforderlich wäre. Dies ist eine Lösung, die vergleichsweise hohe Kosten
für die Erzielung des notwendigen oder wünschenswerten Widerstandsmomentes erfordert.
[0010] Die vorstehend erwähnte erforderliche Zusammenpressung der Blechpakete in senkrechter
Richtung zu den Einzelblechen kann auf verschiedene Weise erfolgen: Allgemein bekannt
ist der Einsatz von Preßbolzen, die durch Löcher in den Blechpaketen geführt werden.
Damit ist eine ausreichend gute Pressung möglich, insbesondere, wenn genügend viele
derartiger Preßstellen eingesetzt werden oder wenn bei wenigen individuellen Preßstellen
die Preßkräfte durch entsprechend steife Deckblätter zu beiden Seiten des Blechpaketes
gleichmäßig auf die ganze zu pressende Fläche verteilt werden. Dies hat den Vorteil,
daß die Pressung jederzeit wieder auf den optimalen Wert nachjustiert werden kann,
es hat jedoch den Nachteil, daß zusätzlich in den Blechen eine größere Zahl von Löchern
erforderlich ist. Dadurch entstehen zusätzliche Schnittkanten, die bei nicht ganz
exakter Ausführung oder z.B. bei abgenutztem Stanzwerkzeug Gratbildung aufweisen können,
wodurch die Gefahr eines elektrischen Kontaktes zwischen den Eisenblechen und ein
dadurch verursachter Eisenbrand gegeben ist.
[0011] Allgemein bekannt ist auch eine weitere Preßmethode, bei der die Einzelbleche zwischen
zwei Deckblechen eingespannt werden, die durch Spannelemente miteinander verbunden
sind. Beispielsweise können die Pakete mit den Deckblechen und Spannelementen unter
Vorspannung verschweißt werden. Dies hat den Vorteil sehr einfacher Blechformen mit
ausschließlich geraden Schnittkanten, die sich leicht gratfrei ausführen lassen. Es
bestehen jedoch die Nachteile, daß eine nachträgliche Justierung des Preßdruckes nicht
mehr möglich und die spezifische Anpressung nicht gleichmäßig ist.
[0012] Es hat sich herausgestellt, daß außer den Wirbelstromverlusten, die durch das vorwiegend
parallel zu den Blechen verlaufende magnetische Wechselfeld verursacht werden, an
bestimmten Stellen der Blechpakete örtlich begrenzt weitere, zum Teil erhebliche Wirbelstromverluste
auftreten. In Zwischenraum zwischen Ofenspule und Schmelze und auch im Bereich der
Eindringtiefe des magnetischen Wechselfeldes in die Schmelze ist längs des Spulenumfanges,
d.h. in azimutaler Richtung, der magnetische Widerstand konstant, es sind demnach
auch die Flußdichten längs des Spulenumfanges konstant und die Feldlinien verlaufen
durchgehend parallel zur Ofenachse. In Rückschlußraum des Feldes auf der Außenseite
der Ofenspule wechseln dagegen bei der vorstehend beschriebenen Anordnung der magnetischen
Rückschlüsse am Spulenunfang Bereiche mit geringem magnetischen Widerstand mit Bereichen
großen magnetischen Widerstandes ab (Blechpakete und Zwischenräume). Für den Fluß
sind demgemäß Bereiche hohen magnetischen Leitwertes mit solchen sehr niedrigen Leitwertes
parallelgeschaltet. Der Fluß nimmt somit im Außenbereich der Spule seinen Weg weitgehend
durch die Bereiche hohen Leitwertes, wird also fast ausschließlich in den Blechpaketen
geführt. An den Spulen- bzw. Blechpaketenden breitet er sich jedoch in Umfangsrichtung
aus, um im Spuleninnern auf in Umfangsrichtung gleichmäßige Flußdichte überzugehen.
Dabei tritt ein Teil des Flusses im Endbereich der Blechpakete quer zur Schichtungsebene
der Bleche aus den Paketen aus. Hierdurch werden im Endbereich der Blechpakete erhebliche
zusätzliche Wirbelstromverluste erzeugt, die zu einer lokalen Überhitzung der Blechpakete
und der Deckbleche führen können. Bei entsprechend großen Leistungen sind an diesen
Stellen gesonderte aufwendige Zusatzkühlungen erforderlich.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen magnetischen Rückschluß für einen
Induktionstiegelofen der eingangs genannten Art anzugeben, der trotz insgesamt einfachen
Aufbaus ein hohes Trägheitsmoment und Torsionsmoment aufweist.
[0014] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0015] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch
die Einfassung des Blechpaketes in einen Tragkörper eine hohe Steifigkeit bezüglich
Biegung und Torsion des magnetischen Rückschlusses bei vergleichsweise geringem Materialeinsatz,
eine hohe Dämpfung auf dem Übertragungsweg von der Spule zum Ofengehäuse für Radialschwingungen
und eine hohe Wärmeableitfähigkeit für die während des Betriebes erzeugte Verlustwärme
gewährleistet wird.
[0016] Aufgrund der großen Steifigkeit des Tragkörpers ist es möglich, die Abstützung des
magnetischen Rückschlusses gegen den Ofenkörper in radialer Richtung auf zwei Stellen
je magnetischem Rückschluß nahe den Enden der Blechpakete zu beschränken. Damit lassen
sich statisch bestimmte Verhältnisse erzielen und die gewünschte Anpreßkraft ist leicht
definiert einstellbar. Der Einsatz eines eigenen Ofenkörper-Rahmenstabes je magnetischem
Rückschluß ist nicht erforderlich, so daß der Ofenkörper einfacher und materialsparender
aufgebaut werden kann. Die Abstützung der magnetischen Rückschlüsse gegen den Ofenkörper
erfolgt zweckmäßig über einen unteren und einen oberen Rahmen hoher Steifigkeit und
hoher Eigenfrequenz. Dementsprechend werden lediglich hohe, unschädliche Resonanzfrequenzen
von der Ofenspule über die magnetischen Rückschlüsse zum Rahmen geleitet. Außerdem
können in diese Abstützungen mit minimalem Aufwand schwingungsdämpfende Elemente eingebaut
werden, die eine Übertragung der von der Ofenspule ausgehenden und zumindest teilweise
über die magnetischen Rückschlüsse auf den Ofenkörper fortgeleiteten Schwingungen
sehr stark dämpfen.
[0017] Eine weitere Dämpfung bereits bei der Schwingungsübertragung von der Ofenspule auf
die Blechpakete kann dadurch erzielt werden, daß die magnetischen Rückschlüsse respektive
ihre Tragkörper auf ihrer der Spule zugekehrten Seite mit schwingungsdämpfenden Elementen
belegt werden.
[0018] Durch ein Bündel von Maßnahmen, die je nach Erfordernis einzeln oder in beliebigen
Kombinationen eingesetzt werden, wird die Entstehung, Verstärkung und Ausbreitung
von Schallwellen vermieden. So wird die Weiterleitung der elektromagnetisch bedingten
Schwingungen der Ofenspule auf den Ofenkörper optimal gedämpft, so daß die Schallabstrahlung
vom Induktionsofen an die Umgebung minimiert wird.
[0019] Bei Einfassung der Blechpakete durch einen Tragkörper hoher elektrischer Leitfähigkeit
auf den drei nicht der Ofenspule zugewandten Seiten wird das Ein- und Austreten von
Flußkomponenten quer zur Blechrichtung im Sinne einer Abschirmung verhindert. Damit
werden Zusatzverluste und damit zusätzliche Erwärmungen insbesondere in den Endbereichen
der Blechpakete vermieden, so daß auf Sondermaßnahmen zu ihrer Abführung verzichtet
werden kann.
[0020] Die Abfuhr der in den Blechpaketen entstehenden Wirbelstrom-Wärmeverluste ist in
sehr einfacher Weise möglich, in dem die Längskanäle des Tragkörpers zumindest teilweise
zur Kühlmittelführung herangezogen werden. Je nach erforderlicher Wärmeübergangsfläche
können ein, zwei, drei oder mehr Längskanäle als Kühlmittelkanäle verwendet werden.
Auf diese Weise wird gewährleistet, daß die Temperatur der Blechpakete innerhalb zulässiger
Grenzen gehalten wird. Als Kühlmittel kann z. B. Wasser dienen. Der Einsatz separater
Kühlvorrichtungen, die mit den Blechpaketen in direkten Wärmeleitungskontakt zu bringen
sind, ist nicht erforderlich.
[0021] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert.
[0022] Es zeigen:
- Figur 1
- einen Induktionstiegelofen im seitlichen Schnitt,
- Figur 2
- eine Aufsicht auf einen Induktionstiegelofen,
- Figur 3
- eine erste prinzipielle Ausgestaltung eines magnetischen Rückschlusses im Schnitt,
- Figur 4
- eine zweite prinzipielle Ausgestaltung eines magnetischen Rückschlusses im Schnitt,
- Figur 5
- einen magnetischen Rückschluß mit einen einstückigen Strangprofil im Schnitt,
- Figur 6
- einen magnetischen Rückschluß mit drei Einzelprofilen im Schnitt,
- Figur 7
- eine bevorzugte Ausführungsform des magnetischen Rückschlusses im Schnitt,
- Figur 8
- einen magnetischen Rückschluß mit schwingungsdämpfenden Bauelement im Schnitt,
- Figur 9
- einen magnetischen Rückschluß mit mechanisch befestigtem Blechpaket im Schnitt,
- Figur 10
- einen magnetischen Rückschluß mit eingespanntem Blechpaket,
- Figur 11
- einen magnetischen Rückschluß mit Klammern zur Befestigung der drei Einzelprofile
des Tragkörpers und des Blechpakets,
- Figur 12
- eine Aufsicht auf einen magnetischen Rückschluß mit Klammern,
- Figur 13
- den Verlauf des magnetischen Flusses bei Übertritt von magnetischen Rückschluß zur
Schmelze im Tiegel.
[0023] In Figur 1 ist ein Induktionstiegelofen im seitlichen Schnitt dargestellt. Der Induktionstiegelofen
1 besteht aus einen feuerfesten, vorzugsweise keramischen, zylinderförmigen, unten
geschlossenen und oben offenen Tiegel 2, einer zylinderförmigen, um den Tiegel 2 greifenden
Spule 3 und mehreren magnetischen Rückschlüssen 4, die in Form einzelner, parallel
zur Ofenachse an der Außenmantelfläche der Spule angeordneter Stäbe ausgebildet ist.
Die Schmelze (= geschmolzenes metallisches Einsatzmaterial) im Innenraum des Tiegels
2 ist mit 5 bezeichnet. Die Anpressung der einzelnen stabförmigen magnetischen Rückschlüsse
4 an die Ofenspule 3 erfolgt durch einen oberen bzw. einen unteren Rahmen 6 bzw. 7.
Diese Rahmen 6,7 sind Teil eines nicht dargestellten tragenden Ofenkörpers.
[0024] In Figur 2 ist eine Aufsicht auf einen Induktionstiegelofen 1 mit Tiegel 2, Schmelze
5, Ofenspule 3, den einzelnen stabförmigen magnetischen Rückschlüssen 4 und dem oberen
Rahmen 6 dargestellt. Der Rahmen 6 ist in Figur 2 ringförmig ausgebildet, er kann
jedoch beispielsweise auch quadratisch geformt sein. Zwischen den einzelnen magnetischen
Rückschlüssen 4 sind Zwischenräume vorhanden. Der eigentliche tragende Ofenkörper
ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
[0025] In Figur 3 ist eine erste prinzipielle Ausgestaltung eines magnetischen Rückschlusses
im Schnitt dargestellt. Es ist zu erkennen, daß das aktive Blechpaket 9 von einen
einstückigen Tragkörper 8 C- bzw. U-förmig eingefaßt ist. Der Tragkörper 8 ist zweckmäßig
als Strangpreßprofil ausgebildet, und zwar vorzugsweise aus einer Aluminium-Legierung,
was den Vorteil hoher elektrischer Leitfähigkeit aufweist. Das Blechpaket 9 besteht
aus einer Vielzahl einzelner, elektrisch gegeinander isolierter Einzelbleche, wie
vorstehend erläutert.
[0026] In Figur 4 ist eine zweite prinzipielle Ausgestaltung eines magnetischen Rückschlusses
im Schnitt dargestellt. Im Unterschied zur Ausgestaltung gemäß Figur 3 ist das aktive
Blechpaket 9 dabei von einem aus drei Einzelprofilen bestehenden Tragkörper eingefaßt.
Die drei Einzelprofile, nämlich zwei Seitenwände 10, 11 und eine Rückwand 12 umgeben
das Blechpaket C- bzw. U-förmig, wobei die Rückwand 12 auf geeignete, nachfolgend
noch beschriebene Weise mit beiden Seitenwänden 10, 11 verbunden ist.
[0027] In Figur 5 ist ein magnetischer Rückschluß mit einem einstückigen Strangpreßprofil
im Schnitt dargestellt. Der Tragkörper 8 ist dabei als Aluminium-Strangpreßprofil
mit einer Vielzahl von einzelnen Längskanälen 13 ausgebildet, so daß das Strangpreßprofil
im Querschnitt ein Gitterwerk mit einer großen Zahl von Längshohlräumen darstellt
(ein ähnliches Gitterwerk ist in Figur 8 gezeigt). Diese Ausführungsart - die auch
für die Einzelprofile der dreiteiligen Variante gemäß Figur 4 anwendbar ist - hat
eine Reihe von Vorteilen. Zum einen ist eine hohe Steifigkeit gegen Biegung und Torsion
bei vergleichsweise geringem Materialeinsatz, niedrigem Materialgewicht und geringen
Materialkosten gewährleistet. Zum anderen ergibt sich eine hohe Dämpfung der Radialschwingungen,
die von der Ofenspule 3 über die magnetischen Rückschlüsse 4 und die Rahmenringe 6,
7 zum Ofenkörper übertragen werden. Die Längskanäle 13 können zumindest teilweise
als interne Kühlkanäle zur Zirkulation eines Kühlmittels (vorzugsweise Wasser) herangezogen
werden, so daß sich infolge der großen Wärmeübergangsfläche eine hohe Wärmeableitfähigkeit
für die während des Betriebes entstehende Verlustwärme ergibt. Auf diese Weise ist
es möglich, die Temperaturbelastung der magnetischen Rückschlüsse auf vorgeschriebene
Werte zu begrenzen.
[0028] In Figur 6 ist ein magnetischer Rückschluß mit drei Einzelprofilen im Schnitt dargestellt.
Es ist zu erkennen, daß die vorzugsweise aus Aluminium bestehenden Seitenwände 10,11
mit internen Längskanälen 14 versehen sind, während die Rückwand als Stahlprofil 15
ausgebildet ist. Dabei kann das Stahlprofil 15 massiv oder als hohles Vierkantprofil
oder hohles Rechteckprofil ausgebildet sein. Eine Befestigung des Stahlprofiles 15
mit den beiden Seitenwänden 10, 11 kann beispielsweise über Befestigungsschrauben
16 erfolgen, die durch Bohrungen in den Seitenwänden 10, 11 greifen und in Gewindebohrungen
im Stahlprofil 15 verankert sind. Alternativ können auch Stehbolzen mit dem Stahlprofil
15 verschweißt sein, wobei diese mit einem Gewinde versehenen Stehbolzen durch Bohrungen
in den Seitenwänden 10, 11 greifen und eine Anpressung der Seitenwände gegen die Rückwand
über mit dem Stehbolzen verschraubte Muttern erfolgt.
[0029] In Figur 7 ist eine bevorzugte Ausführungsform des magnetischen Rückschlusses im
Schnitt dargestellt. Der einstückige Tragkörper 8 weist mehrere - im Ausführungsbeispiel
fünf - Kühlkanäle 17 mit jeweils kreisförmigem Querschnitt auf. Jeweils zwischen den
Kühlkanälen befinden sich weitere Längskanäle 18 mit unregelmäßig geformtem Querschnitt.
Die der Ofenspule 3 zugewandte Stirnfläche des aktiven Blechpakets 9 und die beiden
Stirnflächen der Seitenwände des Tragkörpers können mit einer Abdeckung 19 - beispielweise
aus Glimmer - versehen sein. Durch den Winkel Alpha mit einem Wert von ungefähr 170°
ist angedeutet, daß sowohl die der Ofenspule 3 zugewandte Stirnfläche des Tragkörpers
als auch die entsprechende Fläche des Blechpakets an die Zylinderform der Ofenspule
angepaßt sind. An der Außenfläche der Rückwand des Tragkörpers 8 können zwei Haltenasen
21 zur Arretierung eines auf der Rückwand befestigten Stahlprofils 20 angeformt sein.
Durch das Stahlprofil 20 wird die Biege- und Torsionssteifigkeit des Tragkörpers 8
erhöht. Die Befestigung des Stahlprofiles erfolgt zweckmäßig mittels Klebstoff 22.
[0030] Die Befestigung der Bodenfläche des aktiven Blechpakets 9 an der Innenfläche der
Rückwand des Tragkörpers 8 erfolgt beispielsweise durch einen Klebstoff 23 mit hoher
Wärmeleitfähigkeit. Alternativ hierzu kann eine Wärmeleitpaste eingesetzt werden,
wobei das Blechpaket auf andere Weise zu befestigen ist. Auf diese Weise ist stets
ein guter Wärmeübergang von der Bodenfläche des Blechpakets 9 zur Rückwand des Tragkörpers
8 gewährleistet. Um einen guten Wärmeübergang zwischen den Seitenflächen des Blechpakets
9 und den Seitenwänden des Tragkörpers 8 sicherzustellen und um störende Geräuschbildung
zu unterbinden, wird das Blechpaket vorzugsweise zwischen beiden Seitenwänden eingepreßt.
[0031] In Figur 8 ist ein magnetischer Rückschluß mit schwingungsdämpfendem Bauelement im
Schnitt dargestellt. Es ist zu erkennen, daß ein schwingungsdämpfendes Bauelement
24 - beispielsweise aus Keramik oder einem teflongetränkten Keramikfaserprofil - an
der Stirnfläche der zur Ofenspule 3 zugewandten Seitenwand des Tragkörpers 8 befestigt
ist. Hierzu sind Haltenasen 25 an der Stirnflächen des Tragkörpers angeformt, zwischen
denen ein schwalbenschwanzförmiger Zwischenraum zur Einführung des entsprechend geformten
Bauelements 24 gebildet wird. Dieses schwingungsdämpfende Bauelement 24 wird gegen
den Außenmantel der Spule 3 gepreßt und dämpft zusätzlich die Schwingungsübertragung
von der Ofenspule 3 zu den Rahmenringen 6, 7.
[0032] In Figur 9 ist ein magnetischer Rückschluß mit mechanisch befestigtem Blechpaket
im Schnitt dargestellt. Dabei ist das Blechpaket 9 in seinem der Rückwand 12 bzw.
dem Stahlprofil 15 des Tragkörpers zugewandten Bodenbereich mit einer, zwei oder mehr
schwalbenschwanzförmigen Nuten senkrecht zur Längsachse (senkrecht bzw. tangential
zum Durchmesser der Ofenspule) versehen. In diese Nuten greifen entsprechend geformte
Befestigungskeile 26 ein, die das Blechpaket über Befestigungschrauben 27 an die Innenfläche
der Rückwand bzw. des Stahlprofils 15 des Tragkörpers pressen. Die Befestigungsschrauben
27 greifen hierzu durch entsprechende Bohrungen der Rückwand bzw. des Stahlprofils
15. Die Ausbildung der Seitenwände 10, 11 des Tragkörpers mit Längskanälen 14 sowie
die Befestigung der Seitenwände am Stahlprofil 15 mittels Befestigungsschrauben 16
ist wie vorstehend unter Figur 6 erläutert. In Figur 9 ist ein aus drei Einzelprofilen
zusammengesetzter Tragkörper gezeigt, die vorstehend erläuterten Befestigungsweisen
des Blechpakets sind jedoch auch bei einstückigem Tragkörper (siehe Figur 3) möglich.
[0033] In Figur 10 ist ein magnetischer Rückschluß mit eingespanntem Blechpaket dargestellt.
Bei dieser Variante drücken Preßbolzen 28, die ihr Widerlager 29 in den Seitenwänden
10, 11 des Tragkörpers haben, gegen das Blechpaket 9. Die Preßbolzen 28 werden mit
vorgegebenem Drehmoment angezogen, um eine ausreichende Pressung des Blechpakets 9
zu erzielen. Um die punktförmigen Druckkräfte gegen die Seiten des Blechpakets gleichmäßig
zu verteilen, können steife Deckblätter 30 jeweils zwischen Blechpaket-Seitenfläche
und Innenfläche der Seitenwand 10 bzw. 11 vorgesehen sein. Bei Bedarf ist ein nachträgliches
Justieren des optimalen Preßdruckes durch Nachziehen der Preßbolzen 28 möglich (z.B.
bei Materialermüdung oder prinzipiell nach einer vorgeschriebenen Betriebszeit). Durch
eine gleichmäßige optimale Pressung über die ganze Länge des Blechpaketes wird insbesondere
ein "Eigenbrummen" des Blechpaketes unterdrückt.
[0034] In Figur 10 ist ein aus drei Einzelprofilen 10 bis 12 zusammengesetzter Tragkörper
gezeigt, die vorstehend erläuterte Einspannung des Blechpakets ist jedoch auch bei
einstückigem Tragkörper (siehe Figur 3) einsetzbar.
[0035] In Figur 11 ist ein magnetischer Rückschluß mit Klammern zur Befestigung der drei
Einzelprofile des Tragkörpers und des Blechpakets dargestellt. Es sind U- bzw. C-förmige
Klammern 31 zu erkennen, die sowohl Rückwand 12 als auch Seitenwände 10, 11 umfassen.
Bei entsprechender Vorspannung der Klammern 31 ist eine Befestigung der drei Einzelprofile
10 bis 12 des Tragkörpers ohne weitere Hilfsmittel möglich, wobei gleichzeitig eine
Einspannung des Blechpakets 9 durch den auf beide Seitenwände 10, 11 ausgeübten Druck
erfolgt. Alternativ ist es durch Einsatz von Preßbolzen 32 die ihre Widerlager in
den Seitenwangen der Klammern 31 haben, möglich, eine präzise vorgegebene Druckkraft
auf die Seitenwände 10, 11 und das Blechpaket 9 auszuüben. Zur zusätzlichen Verteilung
der über die Preßbolzen 32 punktförmig aufgebrachten Druckkraft können steife Deckplatten
34 zwischen Seitenwangen der Klammern 31 und Außenflächen der Seitenwände 10, 11 vorgesehen
sein.
[0036] In Figur 12 ist eine Ansicht auf einen magnetischen Rückschluß mit Klammern dargestellt.
Es ist der stabförmige magnetische Rückschluß 4 mit Seitenwänden 10, 11 des Tragkörpers,
eingespannten Blechpaketen 9 und mehreren Klammern 31 zu erkennen. Desweiteren ist
in Figur 12 beispielhaft angedeutet, wie eine Kühlmittelzufuhr und ein Kühlmittelrücklauf
zu einen externen Rückkühler erfolgen kann. Hierzu können die Kühlkanäle bzw. Längskanäle
an ihrem einen Ende mit Stutzen 38 versehen sein, auf die Kühlmittelschläuche 39 aufsteckbar
sind. Die weiteren Enden der Kühlkanäle bzw. Längskanäle können über U-Bögen 40 miteinander
verbunden sein. Es sind auch andere allgemein bekannte Kühlmittelverbindungen einsetzbar.
Das vorstehend angedeutete Konzept ist selbstverständlich nicht auf die Variante des
magnetischen Rückschlusses mit Klammern beschränkt, sondern allgemein bei allen Ausführungsarten
einsetzbar.
[0037] In Figur 13 ist der Verlauf des magnetischen Flusses bei Übertritt vom magnetischen
Rückschluß 4 zur Schmelze im Tiegel dargestellt. Der magnetische Fluß tritt aus den
Enden der Blechpakete 9 aus und verläuft über den Tiegel 2 zur Schmelze 5 respektive
zum metallischen Einsatzmaterial. Der magnetische Fluß im Blechpaket ist mit Ziffer
37, der Fluß im Randbereich der Ofenspule 3 bzw. des Tiegels ist mit Ziffer 35 und
der Fluß im metallischen Einsatzmaterial respektive in der Schmelze 5 ist mit Ziffer
36 bezeichnet. Durch die Abschirmwirkung des aus elektrisch leitfähigem Material (vorzugsweise
einer Aluminiumlegierung) bestehenden Tragkörpers 8 wird verhindert, daß der Fluß
im Endbereich des magnetischen Rückschlusses quer zur Längsachse des Blechpakets ein-
oder austritt, so daß entsprechende Zusatzverluste vermieden werden. Es wird auf die
diesbezüglichen vorstehenden Ausführungen hingewiesen.
1. Magnetischer Rückschluß für einen Induktionstiegelofen, mit einem zur Führung des
von der Ofenspule (3) des Induktionstiegelofens (1) erzeugten magnetischen Flusses
geeigneten stabförmigen Blechpaket (9), wobei das Blechpaket (9) auf seinen drei nicht
der Ofenspule (3) zugewandten Hauptoberflächen von einem im Querschnitt C- oder U-förmigen
Körper (8, 10 bis 12) eingefaßt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper als biege- und verwindungssteifer Tragkörper (8, 10 bis 12) ausgebildet
ist und aus einem elektrisch gut leitenden Material besteht.
2. Magnetischer Rückschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper
(8, 10 bis 12) aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung besteht.
3. Magnetischer Rückschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragkörper (8, 10 bis 12) mindestens einen Längskanal (13,14,17,18) aufweist.
4. Magnetischer Rückschluß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Längskanal (13,14,17,18) zur Führung eines Kühlmittels geeignet ist.
5. Magnetischer Rückschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragkörper (8) einstückig ausgebildet ist.
6. Magnetischer Rückschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragkörper aus drei Stücken - zwei Seitenwänden (10,11) und einer Rückwand
(12) - ausgebildet ist.
7. Magnetischer Rückschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragkörper (8, 10 bis 12) aus mindestens einem Strangpreßprofil besteht.
8. Magnetischer Rückschluß nach Anspruch 6 und/oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindungen zwischen Rückwand (12) und Seitenwänden (10,11) über Befestigungsschrauben
(16) erfolgen.
9. Magnetischer Rückschluß nach Anspruch 6 und/oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindungen zwischen Rückwand (12) und Seitenwänden (10,11) über Klammern (31) erfolgen.
10. Magnetischer Rückschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Blechpaket (9) im Tragkörper (8, 10 bis 12) eingeklebt ist.
11. Magnetischer Rückschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Blechpaket (9) im Tragkörper (8, 10 bis 12) eingepreßt ist.
12. Magnetischer Rückschluß nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressung
über Preßbolzen (28) erfolgt, die ihre Widerlager (29) in den Seitenwänden (10,11)
des Tragkörpers haben.
13. Magnetischer Rückschluß nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein steifes
Deckblatt (30) zwischen Blechpaket (9) und Seitenwänden (10,11) des Tragkörpers angeordnet
ist.
14. Magnetischer Rückschluß nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressung
über die zur Verbindung der Rückwand (12) mit den Seitenwänden (10,11) eingesetzten
Klammern (31) erfolgt.
15. Magnetischer Rückschluß nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressung
über Preßbolzen (32) erfolgt, die ihre Widerlager (33) in den Seitenwangen der Klammern
(31) haben.
16. Magnetischer Rückschluß nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine steife
Deckblatte (34) zwischen einer Seitenwange der Klammer (31) und einer Seitenwand (10,11)
des Tragkörpers angeordnet ist.
17. Magnetischer Rückschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Blechpaket (9) über Befestigungskeile (26) im Tragkörper (8, 10 bis 12) fixiert
ist.
18. Magnetischer Rückschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß Wärmeleitpaste zwischen Blechpaket (9) und Tragkörper (8, 10 bis 12) eingebracht
ist.
19. Magnetischer Rückschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß schwingungsdämpfende Bauelemente (24) an den der Ofenspule zugewandten Stirnflächen
des Tragkörpers (8, 10 bis 12) angeordnet sind.
20. Magnetischer Rückschluß nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß eine Fixierung
der schwingungsdämpfenden Bauelemente (24) mittels am Tragkörper (8, 10 bis 12) angeformter
Haltenasen (25) erfolgt.
21. Magnetischer Rückschluß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückwand
(12) des Tragkörpers als Stahlprofil (15) ausgebildet ist.
22. Magnetischer Rückschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stahlprofil (20) auf mindestens einer Hauptoberfläche des Tragkörpers (8,
10 bis 12) befestigt ist.
23. Magnetischer Rückschluß nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Stahlprofil
(20) auf dem Tragkörper (8, 10 bis 12) aufgeklebt ist.
24. Magnetischer Rückschluß nach Anspruch 22 und/oder 23, dadurch gekennzeichnet, daß
der Tragkörper (8, 10 bis 12) mit Haltenasen (21) zur Arretierung des Stahlprofils
(20) versehen ist.