[0001] Die Erfindung betrifft ein Klappflügelfenster mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruches 1. Derartige Klappflügelfenster sind bekannt aus
LUEGER, Bd. 10 - Lexikon der Bautechnik, A-K, S. 428 re.Sp., Deutsche Verlagsanstalt
Stuttgart 1966. Insbesondere betrifft die Erfindung einflügelige Klappflügelfenster.
[0002] Es ist ferner bekannt, den die Fensterscheibe aufnehmenden Fensterflügel mittels
eines Beschlags an der Fensterzarge schwenkbar zu lagern. Die Fensterzarge ist bei
der Erfindung von einem oder mehreren Fassadenprofilen gebildet. Diese Fassadenprofile
können beispielsweise als Pfostenprofile oder Blendrahmenprofile ausgeführt sein,
jedoch ist auch jede andere geeignete Profilart geeignet.
Die bekannten Scherenbeschläge bestehen fassadenseitig aus einem mit der Fensterzarge
verbundenen Träger und klappflügelseitig aus einem mit dem Klappflügel verbundenen
Schwenkarm. Bei geöffnetem Klappflügel stehen der Schwenkarm und der Träger wie die
Klingen einer geöffneten Schere zueinander.
[0003] Bei der Montage der eingangs genannten Klappflügelfenster an Fassadenprofilen ergeben
sich mehrere technische Probleme. Meistens befinden sich in den Fassadenprofilen vorgebohrte
Löcher zur Befestigung der Träger der Klappflügelfenster mittels Befestigungsschrauben.
Diese Löcher müssen eine hohe Lagegenauigkeit aufweisen, um wiederum eine hohe Einpaßgenauigkeit
des Klappflügelfensters in die an der Fassade vorhandene Fensteröffnung zu gewährleisten.
Aus der
GB-A-21 45 768
ist beispielsweise bekannt, diese Löcher als Langlöcher auszuführen, um den Träger
des Scherenbeschlags am Fassadenprofil längsverschieben zu können. Hierdurch können
zwar gewisse Toleranzfehler ausgeglichen werden, jedoch ist eine exakte Justierung
des Klappflügelfensters in der Fensterzarge an der Fassade nicht möglich.
[0004] Zur Lösung dieses Justierproblems ist es zwar bekannt, in den Beschlag eine Höhenverstelleinrichtung
zu integrieren. Nachteilig hierbei ist jedoch, daß das schwergewichtige Klappflügelfenster
vom Monteur so lange festgehalten werden muß, bis es am Fassadenprofil befestigt,
insbesondere verschraubt ist.
[0005] Ausgehend von diesen Problemen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Klappflügelfenster
montagefreundlich zu gestalten und eine Justiermöglichkeit zum Ausgleich von Toleranzfehlern
gegenüber dem Fassadenprofil zu ermöglichen. Diese Aufgabe ist durch die Merkmalskombination
des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Das erfindungsmäßige Klappflügelfenster weist hierfür einen zweigeteilten Träger
als Feststehbereich des Beschlags auf. Der Träger besteht aus einem Tragarm und einem
Justierbock für den Tragarm. Vorteilhaft ist, daß der Justierbock bereits bei der
Einbringung der Löcher für die Befestigungsschrauben am Fassadenprofil befestigt werden
kann. Dies kann vorteilhaft bereits in der Werkstatt des Pfostenprofilherstellers
geschehen. Auf diese Weise wird der Grad der Vormontage kostensenkend erhöht und das
Auffinden der späteren Montageposition des Scherenbeschlags erleichtert.
[0007] Bei der Montage kann der Tragarm zunächst auf dem Justierbock abgestellt werden,
um den Tragarm zumindest vorübergehend am Fassadenprofil stehend zu lagern und provisorisch
zu befestigen. Das Klappflügelfenster muß bei der Montage am Fassadenprofil also nur
noch gehalten werden, jedoch nicht wie beim Stand der Technik mit seinem hohen Gewicht
getragen werden. Die Tragfunktion übernimmt der Justierbock, während der Monteur nur
noch die Halte- und Montagefunktion auszuführen hat.
[0008] Mittels des am Justierbock angebrachten Justierelements läßt sich die Relativlage
des Tragarms und damit des gesamten Beschlags gegenüber dem Fassadenprofil stufenlos
einstellen. Der Tragarm ist also in einem gewissen Bereich längsverschieblich am Fassadenprofil
fixiert. Sobald der Klappflügel in der Fensterzarge seine gewünschte Endstellung erreicht
hat, kann der Träger zusätzlich in bekannter Weise fest mit dem Pfostenprofil verbunden,
insbesondere verschraubt werden. Das Justierelement ist dann als zusätzliche Lagesicherung
des Fensters in seiner Montageendstellung wirksam.
[0009] Die Montage des Klappflügelfensters ist durch die Erfindung stark vereinfacht, weil
keine Hilfsperson zum tragenden Festhalten des Klappflügelfensters bei der Montage
benötigt wird. Zudem ist der Tragarm und damit der Klappflügel am Fassadenprofil derart
höhenverstellbar, daß Toleranzfehler leicht und sehr präzise ausgeglichen werden können.
Die Fertigung der Fassadenprofile kann entscheidend dadurch verbilligt werden, daß
für die Positionierung der Befestigungseinrichtungen der Beschläge ein größerer Toleranzbereich
genutzt werden kann. Es kann also mit größerer Toleranz gefertigt werden, ohne daß
der Ausschuß steigt.
[0010] Zudem ist der Aufbau des Beschlags gegenüber handelsüblichen Beschlägen im wesentlichen
unverändert und der Aufbau der Höhenverstellung mittels des höhenverstellbar am Justierbock
gelagerten Tragarms sehr einfach und kostengünstig. Ferner ist das der Erfindung zugrundeliegende
Konstruktionsprinzip so einfach, daß es auch von gering qualifizierten Arbeitskräften
durchschaut wird, weshalb auch diese die Montage vornehmen können. Gleichzeitig steigt
durch den einfachen Aufbau der Erfindung die Montagesicherheit.
[0011] Nach Anspruch 2 ist es vorteilhaft, die Fensterscheibe mit einem handelsüblichen
Scherenbeschlag an der Fensterzarge beweglich zu lagern. Die bekannten Scherenbeschläge
bestehen fassadenseitig aus einem mit der Fensterzarge verbundenen Träger und klappflügelseitig
aus einem mit dem Klappflügel verbundenen Schwenkarm sowie den Schwenkarm und den
Träger verbindenden und zwischen diesen wirksamen Hebeln. Diese Hebel bilden zusammen
mit dem Träger und dem Schwenkarm ein Hebelgetriebe mit dem Träger als Gestell. Derartige
Hebelgetriebe sind beispielsweise bekannt aus
Richter - v.Voss, Bauelemente der Feinmechanik, S. 387 ff., Verlag Technik GmbH 1949. Bei der bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 2 ist das Klappflügelfenster mit
zwei Scherenbeschlägen an zwei benachbarten vertikalen Pfostenprofilen befestigt.
Die beiden benachbarten Pfostenprofile bilden gleichsam die Fensterzarge. Diese Montage
zwischen zwei Pfostenprofilen einer Modulfassade hat den Vorteil, daß neben den Klappflügelfenstern
auch andere Fassadenelemente zwischen benachbarten Pfostenprofilen der Modulfassade
anbringbar sind. Die übrigen Fassadenelemente und die Klappflügelfenster sind also
baukastenartig an der Modulfassade anbringbar und untereinander austauschbar.
[0012] Gegenstand der Ansprüche 3 und 4 ist die nähere Gestaltung des mit dem Justierbock
zusammenwirkenden Trägerfreiendes als Standfuß. Die T-Querschnittsform ist einerseits
sehr einfach und gewährleistet andererseits ein günstiges Kraftaufnahmeverhalten.
Besonders gut ist das Zusammenwirken dieses Standfußes und der daran angeformten Standkufe
mit der U-förmigen Aufnahmenut nach Anspruch 9.
[0013] Die Ansprüche 5 bis 7 beinhalten Merkmale zur konstruktiven Aus- und Weiterbildung
des Justierbocks. Aufgrund seines L-förmigen Querschnitts ist der Justierbock einfach
an das Pfostenprofil anflanschbar. Zudem bildet der Justierbock eine solide Standkonsole
für den Tragarm. Insbesondere ist in der Aufnahmenut eine große Standfläche für die
Standkufe vorhanden. Der Tragarm kann auf diese Weise bei der Fenstermontage sicher
in die Aufnahmenut hineingestellt werden. Um ein Herauskippen des Tragarms aus der
Aufnahmenut zu verhindern, hintergreift der Haltevorsprung an der Standkufe nach Anspruch
3 das Hintergreifteil in der Aufnahmenut nach Anspruch 7.
[0014] Das Zusammenwirken des Tragarms und des Justierbocks, insbesondere des Standfußes
und der Aufnahmenut wird durch die Maßnahmen der Ansprüche 8 bis 10 weiter verbessert.
Zur Tragfunktion des Justierbocks bei der Montage tritt dadurch die Führungsfunktion
von Aufnahmenut und Standkufe bei der Höhenverstellung des Tragarms. Hierbei bilden
mindestens eine Seitenwand der Standkufe und mindestens eine Innenwand eines U-Schenkels
eine Gleitführung mit großen Führungsflächen und damit guten Führungseigenschaften.
Diese guten Führungseigenschaften werden dadurch verbessert, daß nach Anspruch 9 nur
eine Seitenwand der Standkufe an der Innenwand nur eines U-Schenkels gleitet, während
an der Innenwand des gegenüberliegenden U-Schenkels lediglich die Stirnseite des Haltevorsprungs
gleitend anliegt und an der entsprechenden Seitenwand der Standkufe nur die Stirnseite
des Haltevorsprungs anliegt. Die Standkufe ist auf diese Weise mit ihrer Seitenwand
an der Innenwand des einen U-Schenkels zwar sicher und großflächig geführt, während
die Standkufe am gegenüberliegenden U-Schenkel nur punktartig geführt ist, wodurch
ein Verkanten der Standkufe in der Aufnahmenut bei der Höhenverstellung wirksam verhindert
wird. Außerdem gleicht diese Punktführung leichte Fluchtungsfehler der von Standkufe
und Aufnahmenut gebildeten Geradführung aus. Außerdem ist hierdurch der Reibungswiderstand
auf einer Seite der Führung derart herabgesetzt, daß kein sogenannter Slip-Stick-Effekt
auftritt. Dieser Slip-Stick-Effekt tritt bei Gleitführungen dann auf, wenn diese nicht
optimal fluchten oder die Führungselemente gegeneinander verkantet sind. Zunächst
bewirkt die in die Gleitführung eingeleitete Kraft dann keine Relativverschiebung
der beiden Führungselemente mit der Folge, daß hierzu immer mehr Kraft eingeleitet
wird. Wird aufgrund der überschüssig eingeleiteten Kraft die zwischen den beiden Führungselementenn
wirksame Klemmkraft überwunden, findet eine weit größere Relativverschiebung beider
Führungsteile als die gewünschte Relativverschiebung statt, was als Slip-Stick-Effekt
bezeichnet wird.
[0015] Neben ihrer Funktion als Aufkippsicherung bei auf dem Justierbock abgestelltem Tragarm
und ihrer Führungsfunktion tritt beim Haltevorsprung und beim Hintergreifteil noch
die Funktion als Verstellanschlag in einer Extremstellung von Tragarm und Justierbock
hinzu. Der maximale Verstellbereich zwischen Tragarm und Justierbock ist dadurch definiert,
daß in der einen Extremstellung die Stirnseite der Standkufe direkt auf der Standfläche
der Aufnahmenut aufliegt, während in der anderen Extremstellung Hintergreifteil und
Haltevorsprung aneinanderliegen.
[0016] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung, insbesondere des Justierelements, sind
den Ansprüchen 11 bis 13 zu entnehmen. Nach Anspruch 11 ist das Justierelement als
einfache Stellschraube ausgeführt. Hierdurch ist mit einfachen Mitteln die stufenlose
Höhenverstellbarkeit des Tragarms gewährleistet. Besonders vorteilhaft ist es, wenn
die Einschraubrichtung der Stellschraube deckungsgleich mit der Höhenverstellrichtung,
also der Längsrichtung des Tragarms verläuft. Die Stellschraube beaufschlagt mit ihrer
Schraubenstirnseite hierbei den Tragarm mit ihrer Schraubkraft. Die Kraftrichtung
ist also gleich mit der Verstellrichtung. Andererseits beaufschlagt der Tragarm die
Stellschraube mit seinem Eigengewicht, was eine Selbsthemmung der Stellschraube in
jeder Funktionsstellung gewährleistet. Zur Steigerung der Betriebssicherheit und zur
besseren Zentrierung der Stellschraube sieht Anspruch 13 ein in die Standkufenstirnseite
eingebrachtes Sackloch vor.
[0017] Die Ansprüche 14 und 15 sind auf vorteilhafte Gestaltungen und Verbesserungen des
Tragarms gerichtet. Anspruch 14 sieht einfach herstellbare und bekannte Langlöcher
zur Fixierung des Tragarms am Pfostenprofil in Montageendstellung vor. Die in Anspruch
14 beschriebene Profilform des Tragarms gestattet die verdeckte Anbringung der Befestigungsschrauben
am Tragarm. Die Schraubenköpfe können hierbei in den Profilquerschnitt des U-Profils
hineinragen, während als Sichtblende auf die Offenseite des U-Profils ein Schienenprofil
aufrastbar ist, wobei die Abbiegungen der U-Schenkel als Rastvorsprünge dienen. Anspruch
15 betrifft eine fertigungstechnisch einfache und dauerhafte Verbindung zwischen Tragarm
und Standfuß.
[0018] Anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung
näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Seitenansicht des Klappflügelfensters mit ausgestelltem Klappflügel,
- Fig. 2
- die Detaildarstellung 11 des Justierbocks mit daran befestigtem Trägerarm in Seitenansicht,
- Fig. 3
- die Draufsicht gem. Fig. 2,
- Fig. 4
- die Vorderansicht gem. Pfeil IV in Fig. 1.
[0019] Fig. 1 zeigt den zweiteiligen Träger 1 und den am Träger 1 gelagerten Klappflügel
2. Der Träger 1 besteht aus dem sich in Längsrichtung 3 erstreckenden Tragarm 4 und
dem Justierbock 5. Der Klappflügel 2 ist in der zur Längsrichtung 3 senkrecht verlaufenden
Aufklapprichtung 6 vom Tragarm 4 weggeschwenkt.
[0020] Der Klappflügel 2 besteht aus der in den Zeichnungen nicht dargestellten Fensterscheibe
und dem Blendrahmen 7. An den Blendrahmen 7 ist der Schwenkarm 8 mit Befestigungsschrauben
9 angeschraubt.
[0021] Der Klappflügel 2 ist mittels des Scherenbeschlags 10 mit der in den Zeichnungen
nicht dargestellen Modulfassade verbunden. Der Scherenbeschlag 10 ist ein Hebelgetriebe,
also eine mehrgliedrige Gelenkkette. Der Tragarm 4 bildet das Gestell. Der Schwenkarm
8 ist über Hebel 11 mit dem Tragarm 4 verbunden. Die Hebel 11 dienen teilweise als
Lenker beim Ausklappen des Klappflügels 2 in Aufklapprichtung 6 und teilweise als
Befestigungsstangen in Aufklappstellung gem. Fig. 1. Der Klappflügel 2 ist mittelbar
über den Scherenbeschlag 10 mit der in den Zeichnungen nicht dargestellten Modulfassade
verbunden, wobei in den Tragarm 4 Langlöcher 12 eingebracht sind, durch welche Befestigungsschrauben
steckbar sind, mittels derer der Tragarm 4 am nicht dargestellten Pfostenprofil anschraubbar
ist.
[0022] Die Montage des Klappflügelfensters und insbesondere die Wirkungsweise der Höhenverstellung
werden anhand der Fig. 2 bis 4 im folgenden näher beschrieben:
Fig. 2 zeigt das Detail II aus Fig. 1. Der in seiner Gesamtheit mit 5 bezeichnete
Justierbock 5 weist in der von der Längsrichtung 3 und der Aufklapprichtung 6 aufgespannten
Ebene einen L-förmigen Querschnitt auf. Der sich in Längsrichtung 3 erstreckende Vertikalschenkel
13 bildet den Befestigungsflansch des Justierbocks 5 zur Befestigung am Pfostenprofil.
Hierfür sind in den Vertikalschenkel 13 des Justierbocks 5 Flanschbohrungen 14 eingebracht,
in welche Befestigungsschrauben einbringbar sind zum Anschrauben des Justierbocks
5 an dem in den Zeichnungen nicht dargestellten Pfostenprofil. Senkrecht zum Vertikalschenkel
13 verläuft der die Tragkonsole des Justierbocks 5 bildende Horizontalschenkel 15.
Der Horizontalschenkel 15 weist an seiner dem Tragarm 4 zugewandten Oberseite die
U-förmige Aufnahmenut 16 auf. Die U-förmige Aufnahmenut 16 ist von den U-Schenkeln
17 und dem U-Querjoch 18 gebildet. Das U-Querjoch 18 bildet die Standfläche 19 für
die Standkufe 20 des Tragarms 4. An der dem U-Querjoch 18 abgewandeten Endseite 21
weist der eine U-Schenkel 17 das in die Aufnahmenut 16 in Aufklapprichtung 6 hineinstehende
Hintergreifteil 22 auf.
[0023] Die Standkufe 20 ist Bestandteil des im Querschnitt T-förmigen Standfußes 23, wobei
die Standkufe 20 den T-Schenkel des T-Querschnitts bildet, während das T-Querjoch
24 die Verbindung zwischen der Standkufe 20 und dem Tragarm 4 bildet. Die Standkufe
20 springt also aus dem T-Querjoch 24 in Längsrichtung 3 in Richtung auf die Standfläche
19 vor, wobei die Stirnseite 25 der Standkufe 20 die eigentliche Standfläche der Standkufe
bildet. Aus der Stirnseite 25 der Standkufe 20 steht in Aufklapprichtung 6 einseitig
der Haltevorsprung 26 vor.
[0024] Von der der Standfläche 19 abgewandten Konsolenunterseite 27 her ist in Längsrichtung
3 die Stellschraube 28 in den Justierbock 5 hineingeschraubt. Die Einschraubrichtung
der Stellschraube 28 ist hierbei richtungsgleich mit der Längsrichtung 3. Die Stellschraube
28 liegt mit ihrer dem Schraubenkopf 29 abgewandten Schraubenstirnseite 30 an der
Stirnseite 25 der Standkufe 20 an. Das Ende der Stellschraube 28 mit der Schraubenstirnseite
30 ragt hierbei in das als Schraubenzentrierung wirksame Sackloch 31 hinein. Das Sacklock
31 ist in die Stirnseite 25 der Standkufe 20 eingeformt.
[0025] Bei der Montage des Klappflügelfensters wird der Tragarm 4 zunächst mit seinem Standfuß
23 so auf dem Justierbock 5 abgestellt, daß die Stirnseite 25 der Standkufe 20 auf
der Standfläche 19 des Justierbocks 5 aufliegt. Hierbei hintergreift das Hintergreifteil
22 am Justierbock 5 den Haltevorsprung 26 an der Standkufe 20.
[0026] Um das Klappfenster in dieser Montagestellung zu halten, werden in die Langlöcher
12 die in den Zeichnungen nicht dargestellten Befestigungsschrauben eingebracht und
in Gewinde am nicht dargestellten Pfostenprofil eingeschraubt. Die Schrauben werden
jedoch noch nicht angezogen, so daß sie den Tragarm 4 über die Langlöcher 12 nur formschlüssig
am Pfostenprofil halten, während der Justierbock 5 das Gewicht des Tragarms und des
daran fixierten Scherenbeschlags sowie das Gewicht des am Scherenbeschlag angebrachten
Klappflügels 2 trägt.
[0027] Sobald sämtliche Befestigungsschrauben in die Langlöcher 12 der an beiden Seiten
des Klappflügels 2 über Scherenbeschläge 10 befestigten Tragarme 4 eingebracht und
mit den Pfostenprofilen verschraubt sind, wird mit der Höhenverstellung in Längsrichtung
3 des Klappflügels 2 und des Scherenbeschlags 10 begonnen. Hierzu weist die Stellschraube
28 in ihrem Schraubenkopf 29 den Innensechskant 32 zum Angriff eines passenden Montageschlüssels
auf. Die Stellschraube 28 wird so lange in Längsrichtung 3 in Richtung auf den Tragarm
4 in die den Horizontalschenkel 15 durchsetzende Bohrung 33 geschraubt bis sie in
das Sackloch 31 eingreift und mit ihrer Schraubenstirnseite 30 an der Stirnseite 25
der Standkufe 20 innerhalb des Sacklochs 31 anliegt. Durch das weitere Einschrauben
der Stellschraube 28 in Längsrichtung 3 hebt der außerhalb des Sacklochs 31 befindliche
Bereich der Stirnseite 25 der Standkufe 20 von der Standfläche 19 des Justierbocks
5 ab. Hierbei bilden die Seitenwand 34 der Standkufe 20 und die Innenwand 35 des U-Schenkels
17 eine Flächenführung miteinander. Bei der Bewegung des Tragarms 4 in Längsrichtung
3 von der Standfläche 19 des Justierbocks 5 weg gleiten die Seitenwand 34 und die
Innenwand 35 aufeinander. Ebenso gleitet die Stirnseite des Hintergreifteils 22 auf
der entsprechenden Seitenwand 34 der Standkufe 20 sowie die Stirnseite des Haltevorsprungs
26 auf der entsprechenden Innenwand 35 des U-Schenkels 17.
[0028] Sobald der Scherenbeschlag 10, also der Tragarm 4, gegenüber dem Pfostenprofil seine
Montageendstellung erreicht hat, werden die die Langlöcher 12 durchsetzenden Befestigungsschrauben
festgezogen zur Ausbildung einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen Pfostenprofil
und Tragarm 4.
[0029] Fig. 3 zeigt die Draufsicht auf das den Tragarm 4 bildende U-Profil, dessen U-Grund
36 die Anlagefläche an dem in den Zeichnungen nicht dargestellten Pfostenprofil bildet.
Aus dem U-Grund 36 stehen dem nicht dargestellten Pfostenprofil abgewandt die U-Profilschenkel
37 hinaus. Die U-Profilschenkel 37 weisen an ihren dem U-Grund 36 abgewandten Enden
Abbiegungen 38 auf, welche parallel zum U-Grund 36 verlaufen. Ferner ist in Fig. 3
schematisch der den Befestigungsflansch bildende Vertikalschenkel 13 des Justierbocks
5 angedeutet sowie der Standfuß 23.
[0030] Fig. 4 zeigt die Vorderansicht gem. Pfeil IV aus Fig. 1 des Justierbocks 5 und des
Tragarms 4. Der Tragarm 4 ist mit dem Standfuß 23 über die an der dem Justierbock
5 in Längsrichtung 3 abgewandten Aufnahme 39 mit dem Standfuß 23 verbunden.
Bezugszeichenliste: |
|
|
35 |
Innenwand |
1 |
Träger |
36 |
U-Grund |
2 |
Klappflügel |
37 |
U-Profilschenkel |
3 |
Längsrichtung |
38 |
Abbiegung |
4 |
Tragarm |
39 |
Aufnahme |
5 |
Justierbock |
|
|
6 |
Aufklapprichtung |
|
|
7 |
Blendrahmen |
|
|
8 |
Schwenkarm |
|
|
9 |
Befestigungsschraube |
|
|
10 |
Scherenbeschlag |
|
|
11 |
Hebel |
|
|
12 |
Langloch |
|
|
13 |
Vertikalschenkel |
|
|
14 |
Flanschbohrung |
|
|
15 |
Horizontalschenkel |
|
|
16 |
Aufnahmenut |
|
|
17 |
U-Schenkel |
|
|
18 |
U-Querjoch |
|
|
19 |
Standfläche |
|
|
20 |
Standkufe |
|
|
21 |
Endseite |
|
|
22 |
Hintergreifteil |
|
|
23 |
Standfuß |
|
|
24 |
T-Querjoch |
|
|
25 |
Stirnseite |
|
|
26 |
Haltevorsprung |
|
|
27 |
Konsolenunterseite |
|
|
28 |
Stellschraube |
|
|
29 |
Schraubenkopf |
|
|
30 |
Schraubenstirnseite |
|
|
31 |
Sackloch |
|
|
32 |
Innensechskant |
|
|
33 |
Bohrung |
|
|
34 |
Seitenwand |
|
|
1. Klappflügelfenster mit einem Beschlag (10) zur Befestigung an einem Fassadenprofil,
wobei
a) das Klappflügelfenster an einem beweglichen Schwenkarm (8) des Beschlags (10) befestigt
ist und
b) ein den Feststehbereich des Beschlags (10) bildender Träger (1) am Fassadenprofil
fixierbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
c) daß der Träger (1)
c₁) aus einem als Gestell des Beschlags (10) wirksamen Tragarm (4) und
c₂) einem Justierbock (5) für den Tragarm (4) besteht,
d) daß bei der Fenstermontage der Tragarm (4) zur Lagesicherung in seiner Längsrichtung
(3) auf den Justierbock (5) aufstellbar ist und
e) daß der Tragarm (4) mittels eines am Justierbock (5) angebrachten Justierelements
(Stellschraube 28) in Längsrichtung (3) höhenverstellbar ist.
2. Fenster nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Beschlag ein nach Art eines Hebelgetriebes wirksamer Scherenbeschlag (10)
ist bestehend
-- aus dem Schwenkarm (8),
-- aus dem Träger (1) und
-- aus mit dem Schwenkarm (8) und dem Träger (1) verbundenen Hebeln (11) und
- daß das fenster mit zwei Scherenbeschlägen (10) zwischen zwei benachbarten Pfostenprofilen
einer aus Pfosten- und Sprossenprofilen gebildeten Modulfassade montierbar ist.
3. Fenster nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das im Montageendzustand nach unten weisende Freiende des Tragarms (4) als Standfuß
(23) ausgebildet ist und
- daß der Standfuß (23) einen T-förmigen Querschnitt aufweist derart, daß das T-Querjoch
24 flächig am Tragarm (4) anliegt und der T-Schenkel eine in Richtung auf den Justierbock
(5) vorspringende Standkufe (20) bildet.
4. Fenster nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus der dem T-Querjoch (24) abgewandten Stirnseite (25) der Standkufe (20) ein
zum T-Querjoch im wesentlichen paralleler Haltevorsprung (26) hinaussteht.
5. Fenster nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Justierbock (5) im Querschnitt im wesentlichen L-förmig ist, wobei
-- der Vertikalschenkel (13) des L-Querschnitts ein Befestigungsflansch ist zur Befestigung
des Justierbocks (5) am Pfostenprofil und
-- der Horizontalschenkel (15) des L-Querschnitts eine Tragkonsole für den Tragarm
(4) bildet derart, daß der Tragarm (4) mit seinem Standfuß (23) auf die im Montageendstellung
nach oben weisende Standfläche (19) der Konsole aufstellbar ist.
6. Fenster nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Standfläche (19) das Querjoch (18) einer U-förmigen Aufnahmenut (16) für
die Standkufe (20) des Tragarms (4) ist und
- daß die U-Schenkel (17) der Aufnahmenut (16) die Standkufe (20) im Montageendzustand
flankieren.
7. Fenster nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer der beiden U-Schenke (17) an seiner dem U-Querjoch (18) abgewandten Endseite
(21) einen in den U-Querschnitt hineinstehenden Vorsprung aufweist als Hintergreifteil
(22) für den Haltevorsprung (26) an der Standkufe (20).
8. Fenster nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Seitenwand (20) der Standkufe (20) an der Innenwand (35) eines U-Schenkels
(17) gleitbar anliegt zur Bildung einer Flächenführung.
9. Fenster nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnseite des Haltevorsprungs (26) an der Innenwand (35) eines U-Schenkels
(17) anliegt und die Stirnseite des Hintergreifteils (22) an einer Seitenwand (34)
der Standkufe (20) anliegt zur Ausbildung einer zweiseitigen Gleitführung.
10. Fenster nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltevorsprung (26) und das Hintergreifteil (22) als Anschlag für den maximalen
Verstellbereich zwischen Tragarm (4) und Justierbock (5) wirksam sind.
11. Fenster nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine die Tragkonsole (Horizontalschenkel 15) in Längsrichtung (3) des Tragarms (4)
durchsetzende Bohrung (33), in welche eine als Justierelement wirksame Stellschraube
(28) von der der Standfläche (19) abgewandten Konsolenunterseite (27) her einschraubbar
ist.
12. Fenster nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellschraube (28) den Tragarm (4) an seiner Standkufe (20) stirnseitig mit
der dem Schraubenkopf (29) abgewandten Schraubenstirnseite (30) mit ihrer Schraubenkratt
beaufschlagt.
13. Fenster nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der der Standfläche (19) der Konsole zugewandten Standkufenstirnseite (25)
ein Sackloch (31) als Zentrierführung für die Stellschraube (28) eingebracht ist.
14. Fenster nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Tragarm (4) in Richtung auf das Pfostenprofil von mehreren bei der Fenstermontage
als Montagehilfe und im Montageendzustand als Fixierungsaufnahme wirksamen Langlöchern
(12) durchsetzt ist und
- daß der Tragarm (4) ein U-Profil ist, mit einander zugewandten parallel zum U-Grund
(36) verlaufenden endseitigen Abbiegungen (38) der U-Profilschenkel (37).
15. Fenster nach Anspruch 14,
gekennzeichnet durch
eine der Profilform des Tragarms (4) entsprechende Aufnahme (39) an der dem Justierbock
(5) abgewandten Oberseite des Standfußes (23) zur dauerhaften Verbindung von Tragarm
(4) und Standfuß (23).