[0001] Die Erfindung betrifft eine Überwachungsschaltung für computergesteuerte, insbesondere
mikroprozessorgesteuerte Sicherheitsgeräte, wobei ein durch ein erstes Ansteuersignal
vom Computer in seine Betriebsstellung bringbares Umschaltrelais vorgesehen ist.
[0002] Computergesteuerte bzw. mikroprozessorgesteuerte Sicherheitsgeräte bedürfen über
normale Sicherungsfunktionen hinaus besonderer Überwachungsmaßnahmen, die auch im
Fehlerfall des steuernden Computers die Sicherheit gewährleisten.
[0003] Unter Sicherheitsgeräten versteht man bei Gasinstallationen Gasventile, Zündeinrichtungen
u. ä.
[0004] Dagegen gibt es auch nichtsicherheitsrelevante Verbraucher, wie Gebläsemotoren, Umwälzpumpen,
Dreiwegeventile usw.
[0005] Für die von den Sicherheitsgeräten zu erfüllenden Sicherheitsklassen gibt es einschlägige
Normen und Vorschriften. Dabei werden in der Gasbrenner-Sicherheitstechnik im wesentlichen
zwei Betriebsarten unterschieden. Diese sind "intermittierender Betrieb" unter 24
Stunden Dauer und "Dauerbetrieb". Für den intermittierenden Betrieb ist insbesondere
eine "Anlaufüberwachung" wichtig, d. h., daß die für die Sicherheit wichtigen Funktionen
oder Schaltungskomponenten vor Gasfreigabe geprüft werden müssen. Bei Folgesteuerungen
muß ein Fehler im Verlauf einer Schaltfolge erkannt und die Gasfreigabe zweifelsfrei
verhindert werden.
[0006] Beim Dauerbetrieb müssen die Fehler ständig, d.h. kontinuierlich oder quasi kontinuierlich
erkannt werden, und die Abschaltung muß innerhalb einer gewissen Zeit erfolgen. Bei
einer Mikroprozessorsteuerung solcher Gasbrenner kann es vorkommen, daß der steuernde
Mikroprozessor im Fehlerfall ein Steuerprogramm nicht mehr ausführt oder durch Störungen
(EMV) unverhergesehene Programmsprünge oder Zustandsänderungen auftreten.
[0007] Gattungsgemäße Überwachungsschaltungen, die mittels eines vom Mikroprozessor durch
Ansteuerimpulse beaufschlagten Relais eine sogenannte "Watchdog"-Funktion erfüllen,
sind im Stand der Technik bekannt. Das Sicherheitsrelais hält die sicherheitsrelevanten
Geräte zunächst abgeschaltet, bis der Mikroprozessor unter Einhaltung geforderter
Zeitbedingungen seine Selbsttestroutine erfolgreich abgeschlossen hat. Weiterhin verlangt
die Überwachungsschaltung, daß der Mikroprozessor nach Durchführung des Selbsttests
ständig weitere Ausgabebefehle erzeugen muß, die das Sicherheitsrelais in seiner Betriebsstellung
halten.
[0008] Bei solchen Überwachungsschaltungen besteht ein besonderes Bedürfnis einer einfachen
und möglichst eigensicheren Schaltungsanordnung.
[0009] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung eine gattungsgemäße Überwachungsanordnung so
zu ermöglichen, daß eine besonders einfache Schaltungsanordnung mit hoher Eigensicherheit
realisiert werden kann.
[0010] Die obige Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Überwachungsschaltung erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß ein Haltekondensator parallel zum Ansteuerzweig des Umschaltglieds
geschaltet ist, der Haltekondensator in der Ruhestellung des Umschaltglieds über einen
Ladestromkreis aufladbar ist und das Umschaltglied nach erfolgter Ladung des Haltekondensators
und gleichzeitigem Anliegen des ersten Ansteuersignals in die Betriebsstellung bringbar
ist. Eine Forderung für eine solche Überwachungsschaltung für Gasfeuerungsautomaten
besteht darin, daß letztere bei Auftreten eines unzulässigen Betriebszustandes abgeschaltet
bleiben und eine Störverriegelung erfolgen muß.
[0011] Bevorzugt ist als Umschaltglied ein Umschaltrelais eingesetzt.
[0012] Die Entriegelung muß von Hand und darf nicht durch Netzspannungsausfall und wiederkehrender
Netzspannung erfolgen.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung ist die erfindungsgemäße Überwachungsschaltung
so ausgelegt, daß das Umschaltglied bei Netzausfall und Wiederkehr der Netzspannung
in seiner Ruhestellung bleibt.
[0014] Da eine zeitliche Forderung besteht, daß die Störungsverriegelung für mindestens
10 Stunden gespeichert sein muß, kann man für den Fall, daß das Umschaltglied ein
Umschaltrelais ist eine über diesen Zeitraum funktionsfähig bleibende Batterie-Notstromversorgung
vorsehen. Die Störverriegelung kann in einem EEPROM, einem batteriegepufferten RAM
oder einem zusätzlichen Remanenzrelais gespeichert werden.
[0015] Auf eine solche Notstromversorgung kann jedoch verzichtet werden, wenn als Störverriegelungselement
ein Remanenzrelais parallel zum Umschaltrelais geschaltet wird oder das Umschaltglied
ein Remanenzrelais ist.
[0016] Das Remanenzrelais wird bevorzugt durch Ansteuerimpulse vom Computer gesetzt und
abgeworfen. Auf keinen Fall darf der Computer die Störverriegelung selbst löschen.
[0017] Dabei kann ein Remanenzrelais mit einer oder auch mehreren Wicklungen eingesetzt
werden.
[0018] Das Remanenzrelais kann auch mit einem NTC-Widerstand gekoppelt werden, um das Remanenzrelais
verzögert abzuwerfen.
[0019] Selbstverständlich kann auch eine ein Remanenzrelais enthaltende, das eigentliche
Umschaltglied ansteuernde Schaltung vorgesehen werden. Solche Remanenzrelais haben
den Vorteil, daß die Störung auch bei Ausfall der Netzspannung beliebig lange gespeichert
wird. Eine Fern-Störentriegelung mittels elektrischen Impulsen kann nur vorgesehen
werden, wenn die Störentriegelungseinrichtung im Sichtbereich des Brenners liegt.
Die Stromversorgungsleitung zu jedem sicherheitsrelevanten Verbraucher ist über einen
Umschaltkontakt des genannten Umschaltglieds geführt, wobei in den Stromspeiseleitungen
zu den sicherheitsrelevanten Verbrauchern nochmals jeweils mindestens ein Schaltelement
vorgesehen ist, dessen geöffneter Zustand miterfaßt wird. Dies geschieht dadurch,
daß das Schaltelement in der Ruhestellung des Umschaltglieds zusammen mit dem sicherheitsrelevanten
Verbraucher dem Haltekondensator parallel geschaltet ist, wobei im Ladestromkreis
des Haltekondensators nach dem Umschalter des Umschaltglieds ein Spannungsteiler eingeschaltet
ist, mit dessen einem Ende mindestens ein sicherheitstechnisches Gerät über eines
der besagten Schaltelemente verbunden ist und wobei der durch das sicherheitsrelevante
Gerät bei geschlossenem Schaltelement vom Spannungsteiler her fließende Strom eine
Aufladung des Haltekondensators verhindert.
[0020] Damit der steuernde Mikroprozessor die Überwachungsschaltung selbst überwachen kann,
weist letztere einen ersten Ausgangsanschluß auf, der ein die Stellung des Umschaltglieds
angebendes erstes Ausgangssignal abgibt, welches zum Mikroprozessor geführt ist. Weiterhin
weist die Überwachungsschaltung vorteilhafterweise einen zweiten Ausgangsanschluß
auf, über den der Mikroprozessor die korrekte Funktion der Überwachungsschaltung bei
Anliegen des vom ihm erzeugten ersten Ansteuersignals abfragen kann.
[0021] Da es vorzuziehen ist, daß die Überwachungsschaltung potentialmäßig von dem Mikroprozessor
getrennt ist, sind bei der bevorzugten Ausführungsart der Überwachungsschaltung zwischen
dieser und dem ersten sowie dem zweiten Ausgangsanschluß jeweils eine Potentialtrennstufe
vorgesehen.
[0022] In der bevorzugten Ausführungsform weist die Überwachungsschaltung eine logische
Antivalenzschaltung auf, die das vom Mikroprozessor erzeugte erste Ansteuersignal
mit einem zweiten, in regelmäßigen Zeitintervallen erzeugten Ansteuersignal so verknüpft,
daß das Umschaltrelais nur dann in seine Betriebsstellung bringbar ist, wenn beide
Ansteuersignale nicht gleichzeitig anliegen. Dazu muß im Mikroprozessor eine programmgesteuerte
Synchronisation des ersten Ansteuersignals mit dem dem Mikroprozessor gleichfalls
anliegenden zweiten Ansteuersignal vorgenommen werden.
[0023] Vorzugsweise ist die Antivalenzschaltung durch eine weitere Potentialtrennstufe potentialmäßig
von der Überwachungsschaltung getrennt.
[0024] Weitere Merkmale und vorteilhafte Eigenschaften der erfindungsgemäßen Überwachungsschaltung
werden im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben, die mehrere Ausführungsalternativen
und eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darstellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- in Blockform eine prinzipielle Schaltungsanordnung der erfindungsgemäßen Überwachungsschaltung;
- Fig. 2
- drei alternative Ausführungsformen einer Schaltung zur Erzeugung des am ersten Ausgangsanschluß
anliegenden ersten Ausgangssignals;
- Fig. 3
- zwei alternative Schaltungsvarianten einer Ansteuerschaltung;
- Fig. 4
- ein Schaltdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Überwachungsschaltung;
und
- Fig. 5
- ein Funktions-Zeitdiagramm zur Erläuterung der Funktionen der erfindungsgemäßen Überwachungsschaltung.
[0025] Zunächst wird eine prinzipielle und dann alternative Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Überwachungsschaltung sowie deren Funktion beschrieben.
[0026] Fig. 1 zeigt ein Umschaltrelais K mit einem Umschaltkontakt K 1, dessen Mittelkontakt
COM an einem Speisespannungseingangsanschluß L1 liegt. Im Ruhezustand liegt der Umschaltkontakt
K1 in der mit N
c bezeichneten Stellung. Parallel zum Ansteuerpfad des Umschaltrelais K liegt ein Haltekondensator
C1, der in der Ruhestellung N
c des Umschaltkontakts K1 über den Widerstand R1 und die Diode V1 aufgeladen wird.
Die Aufladung des Haltekondensators C1 kann jedoch nur dann vonstatten gehen, wenn
der Ansteuerkreis des Umschaltrelais K hochohmig, d. h. wenn die Schaltung 40 hochohmig
ist.
[0027] Ein Speicherglied z. B. ein Remanenzrelais zur Störungsverriegelung ist in Fig. 1
und den weiteren Figuren nicht dargestellt.
[0028] Auf die Funktion der Schaltung 40 wird weiter unten eingegangen. Der Widerstand R1
ist so hochohmig gewählt, daß es dem Relais K nicht möglich ist, direkt über R1 anzuziehen.
[0029] Der Haltekondensator C1 muß jetzt so lange aufgeladen werden, bis seine Ladung ausreicht,
das Relais anzuziehen und den Umschaltkontakt K1 sicher in die mit No bezeichnete
Stellung zu bringen.
[0030] Zum Verständnis der Funktionsweise der beschriebenen Überwachungsschaltung ist es
wichtig, daß der erwähnte Widerstand R₁ mit einem weiteren Widerstand R₂ einen Spannungsteiler
bildet, das andere Ende des Widerstandes R₂ am Kontaktpunkt N₀ des Umschaltkontakts
K1 liegt und daß in den mit dem Kontaktpunkt N
o verbundenen Ausgangsleitungen S₁ bis S
n zu den sicherheitsrelevanten Verbrauchern einzeln oder in Gruppen schaltbare Schalter
X₂ bis X
n angeordnet sind, deren Schaltzustand miterfaßt wird. Dies geschieht dadurch, daß
ein nicht abgeschalteter, sicherheitsrelevanter Verbraucher einen Widerstand zwischen
dem jeweiligen Ausgang S₁ bis S
n und einer Rückleitung N bildet und damit der über den relativ hochohmigen Widerstand
R1 fließende Ladestrom für den Haltekondensator C1 über R2 und den eingeschalteten
Verbraucher fließt. Dadurch kann der Haltekondensator C1 nicht geladen werden, wenn
ein oder mehrere Schalter X₂ bis X
n geschlossen sind. Der Widerstand R2 ist so ausgelegt, daß es dem Umschaltrelais K
reicht, sich damit auf der N
o-Seite zu halten. Dabei liegt die Spannung am Relais K zwischen der Abfall- und der
Anzugsspannung. Um das Relais K sicher anzuziehen, muß der aus dem Widerstand R3,
dem Umschaltrelais K, der Schaltung 30 und der Schaltung 40 bestehende Ansteuerweg
niederohmig werden. Um das Umschaltrelais von der Ruhestellung in die Betriebsstellung
zu bringen, müssen folgende Bedingungen erfüllt werden:
- Der Haltekondensator C1 muß über die Ladeschaltung mit der Energiemenge geladen werden,
die benötigt wird um das Umschaltrelais K in die Betriebsstellung zu bringen.
- Diese Energiemenge aus dem Haltekondensator C1 wird über den Widerstand R3 und die
Ansteuerschaltung 40 als Anzugsenergie auf die Spule des Umschaltrelais K geschaltet.
Reicht diese Energiemenge nicht aus, um das Umschaltrelais K in die Betriebsstellung
zu bringen und damit den Haltestromkreis zu schließen, fällt das Umschaltrelais K
in seine Ruhestellung zurück.
- Die Energiemenge des Haltekondensators ist die Ladungsmenge Q, die dem Produkt aus
Spannung und Kapazität entspricht.
- Kapazitätsverlust des Haltekondensators C1 reduziert die Ladungsmenge und damit bleibt
das Umschaltrelais K in seiner Ruhestellung.
- Durch die Wahl eines Haltekondensators C1 mit entsprechender Kapazität kann z. B.
erreicht werden, daß die Kondensatorspannung zum Anziehen des Umschaltrelais doppelt
so hoch sein muß wie die Anzugsspannung des Umschaltrelais K.
- Mit einem Haltekondensator sehr hoher Kapazität muß die Kondensatorspannung nur größer
oder gleich der Anzugsspannung sein.
- Durch die Dimensionierung der Ladeschaltung, die Wahl der Kapazität des Kondensators
C1 und die Auswahl des Relais kann die Schaltung in weiten Bereichen an die Erfordernisse
der Funktion und Anlaufsicherheit angepaßt werden.
- Die Schaltung ist für Gleich- und Wechselspannung geeignet.
[0031] An der rechten Seite der Überwachungsschaltung 10 sind zwei zum Mikroprozessor führende
Ausgangsanschlüsse A1 und A2 und zwei Eingangsanschlüsse E1 und E2 dargestellt, wobei
der Eingangsanschluß E1 ein Signal 101 vom Mikroprozessor und der Eingangsanschluß
E2 ein Signal von einem Rechteckgenerator oder ein von der Netzfrequenz abgeleitetes
Signal erhalten, die später genauer beschrieben werden.
[0032] Nachstehend werden anhand der Fig. 2 und 3 jeweils die zwischen den Kontaktpunkt
Nc des Umschalters K1 und dem ersten Ausgangsanschluß A1 angeordnete Schaltung 20,
die das Signal 104 am zweiten Ausgangsanschluß A2 erzeugende Schaltung 30 und die
die beiden Eingangssignale 101 und 102 jeweils von den Eingangsanschlüssen E1 und
E2 empfangende Ansteuerschaltung 40 in mehrereren Varianten näher beschrieben. Die
Fig. 2 stellt drei Varianten 20a, 20b und 20c der Schaltung 20 dar. Die zuoberst dargestellte
Variante 20a weist einen die am Kontaktpunkt Nc liegende Eingangsspannung gleichrichtenden
Gleichrichter dar, der aus einem Widerstand 201, einem kapazitiven Vorwiderstand 202,
einem Vollweggleichrichter 203 und einem Elektrolytkondensator 204 besteht. Die Gleichrichterschaltung
gibt an ihrem Ausgang eine an die Eingangsspannung des Mikroprozessors angepaßte Spannung
ab, die über eine Potentialtrennstufe, einen über einen Widerstand 205 angesteuerten
Optokoppler 206 als Signal 103 zum ersten Ausgangsanschluß A1 gekoppelt wird.
[0033] Die in der Mitte dargestellte Schaltungsvariante 20b geht davon aus, daß am Kontaktpunkt
Mc bereits Gleichspannung liegt, sodaß der Gleichrichter und auch die Potentialtrennstufe
entbehrlich sind. Die Schaltung 20b besteht aus einem Spannungsteiler aus Widerstandsgliedern
210 und 211 und einem invertierenden Operationsverstärker 212, der am ersten Ausgangsanschluß
A1 das Gleichspannungssignal 103 mit einem an die Eingangsspannung des Mikroprozessors
angepaßten Pegel erzeugt.
[0034] Die in Fig. 2 unten dargestellte Schaltungsvariante 20c hat eine ähnliche Funktion
wie die zuerst beschriebene Schaltungsvariante 20a und weist eine aus einem Trenntransformator
220 bestehende Potentialtrennstufe und eine aus einem Vollweggleichrichter 221 und
einem Elektrolytkondensator 222 bestehende Gleichrichterstufe sowie eine Ausgangsentkoppelstufe
auf die aus einem Widerstandselement 223 und einem Transistor 224 besteht. Auch die
Schaltung 20c liefert das pegelmäßig angepaßte Ausgangssignal 103 am ersten Ausgangsanschluß
A1.
[0035] Die Funktion der Schaltung 20 bzw. der Schaltungsvarianten 20a, 20b und 20c besteht
darin, daß der Mikroprozessor die Stellung des Umschaltkontakts K1 am ersten Ausgangsanschluß
A1 anhand des logischen Pegels des Signals 103 abfragen kann. Mit einer solchen Abfrage
kann der Mikroprozessor z. B. ein Kleben der Kontakte des Umschalters K1 erkennen.
Weiterhin kann der Mikroprozessor mittels des Signals 103 ein Kleben eines oder mehrerer
der Schalter X2 bis Xn erkennen, da in diesem Fall der Haltekondensator C1 nicht seine
volle Ladespannung erhält und somit das Relais K auch nach Durchsteuern der Schaltung
40 nicht anzieht.
[0036] In Fig. 3 sind die beiden Schaltungen 30 und 40 jeweils zusammen in zwei alternativen
Schaltungsvarianten 30a, 40a und 30b, 40b dargestellt. Die im oberen Teil dargestellte
Schaltungsvariante weist in der Ansteuerschaltung 40a ein Antivalenzglied 404 auf,
welches mit den Eingangsanschlüssen E1 und E2 eingangsseitig verbunden ist. Die Antivalenzschaltung
404 verknüpft ein am ersten Eingangsanschluß E1 vom Mikroprozessor angelegtes Rechtecksignal
mit einem zweiten Eingangssignal 102 am zweiten Eingangsanschluß E2, das von einem
Rechteckgenerator erzeugt wird, oder von der Netzfrequenz abgeleitet ist. Die Netzfrequenz
oder das Signal E2 kann auch dem Mikroprozessor zur Synchronisation zugeführt werden.
Die Antivalenzschaltung 404 erzeugt nur dann ein Ausgangssignal, wenn die beiden Signale
101 und 102 an dem ersten und zweiten Eingangsanschluß E1 und E2 nicht gleichzeitig
anliegen. Damit der Haltekondensator C1 aufgeladen werden kann, muß der Mikroprozessor
das erste Eingangssignal 101 am ersten Eingangsanschluß E1 im Gleichtakt zum zweiten
Eingangssignal 102 am zweiten Eingangsanschluß E2 erzeugen, wobei das Ausgangssignal
der Antivalenzschaltung 404 tief bleibt, der Transistor 401 gesperrt und somit der
Ansteuerweg des Relais K hochohmig bleibt. Der Transistor 401 ist in üblicher Weise
als Schalttransistor an seiner Basis über einen aus Widerstandselementen 402 und 403
bestehenden Spannungsteiler mit dem Ausgang der Antivalenzschaltung 404 verbunden.
Die Ausgangsschaltung 30a besteht in einfacher Weise aus einer Diode 301, die mit
dem Kollektor des Transistors 401 verbunden ist, so daß der Mikrocomputer am zweiten
Ausgangsanschluß A2 ein Signal 104 abfragen kann, das angibt, ob der Schalttransistor
401 durchgeschaltet hat, oder nicht, d. h. ob der Ansteuerweg für das Relais K niederohmig
oder hochohmig ist. Zum Anziehen und zum Halten des Relais K muß der Mikroprozessor
den Eingang E1 im Gegentakt zum Eingang E2 ansteuern, so daß die beiden Eingangssignale
101 und 102 nicht gleichzeitig anliegen. Die im unteren Teil der Fig. 3 dargestellten
Schaltungsvarianten 30b und 40b unterscheiden sich von den oben beschriebenen Schaltungsvarianten
in erster Linie darin, daß das Ausgangssignal der Antivalenzschaltung 418 in der Ansteuerschaltung
40b durch einen Optokoppler 416 potentialmäßig von der Überwachungsschaltung getrennt
ist und daß auch das Ausgangssignal A2 der Schaltung 30b potentialmäßig durch einen
Optokoppler 302 von der Überwachungsschaltung getrennt ist. Ferner wird statt des
bipolaren Schalttransistors 401 der Schaltungsvariante 40a ein Feldeffekttransistor
414 in Verbindung mit einer 10er-Diode 415 eingesetzt. Das Gate des Feldeffekttransistors
414 liegt an einem Spannungsteiler, der durch die Zenerdiode 415 und einen Widerstand
413 gebildet ist, der seinerseits mit seinem anderen Ende an einem Verbindungspunkt
einer Gleichrichterdiode 420 und einem Kondensator 421 liegt. Die Diode 420 ist mit
dem Mittelkontakt COM des Umschalters K1 verbunden und bildet mit dem Kondensator
421 einen Einweggleichrichter, so daß die von diesem Einweggleichrichter erzeugte
Gatevorspannung durch den Spannungsteiler 413 und 415 den Feldeffekttransistor 414
offen, d. h. hochohmig hält, bis der Optokopplertransistor 416 leitend wird. Die Ansteuerbedingungen
für das Antivalenzglied 418 durch die Eingangssignale 101 und 102 an den beiden Eingangsanschlüssen
E1 und E2 sind dieselben, wie sie oben für die Schaltungsvariante 40a erläutert wurden.
[0037] Insgesamt weisen die oben anhand der Fig. 1 bis 3 beschriebenen Schaltungen folgende
Merkmale und vorteilhafte Funktionen auf:
- Ansteuerfehler, die durch einen eventuellen Ausfall oder fehlerhafte Programmsprünge
des Mikroprozessors verursacht sein können, werden während des Ladevorgangs dadurch
erkannt, daß der Haltekondensator C1 immer wieder entladen wird, so daß dieser die
erforderliche Anzugsladespannung nicht erreicht;
- Ansteuerfehler, wenn das Umschaltrelais K angezogen hat führen zu einem Abfall des
Relais K in die NC-Stellung. Ein sofortiges Wiederanziehen ist nicht möglich, da der
Haltekondensator C₁ nur auf Haltespannung aufgeladen ist. Die Voraussetzung dafür
ist, daß das Widerstandselement R1 so dimensioniert ist, daß die Ladung des Haltekondensators
C1 erst nach mehreren Zyklen des zweiten Eingangssignals 102 am zweiten Eingangsanschluß
zum Anzug des Relais K ausreicht;
- wenn vom Mikroprozessor das Signal 101 am ersten Eingangsanschluß E1 nicht oder nicht
zeitrichtig erzeugt wird, bleibt die erfindungsgemäße Überwachungsschaltung im Ruhezustand,
da das zweite Eingangssignal 102 am zweiten Eingangsanschluß E2 verhindert, daß der
Haltekondensator C1 auf die Haltespannung aufgeladen wird;
- der Ausfall eines Bauteils wird erkannt oder führt zu einer Blockierung der Überwachungsschaltung;
- die Schalter X₂ bis Xn stellen einen zweiten Abschaltweg dar;
- die Überwachungsschaltung kann nicht freischalten, wenn eines der Schalter X₂ bis
Xn mit angeschlossener Last geschlossen ist. Eine zweckmäßige Dimensionierung der den
Ladespannungsteiler bildenden Widerstandselemente R1 und R2 ist R1 ≈ 10 . R2;
Fig. 4 zeigt eine bevorzugte Schaltungsanordnung der erfindungsgemäßen Überwachungsschaltung,
die sich aus der Prinzipschaltung gemäß Fig. 1 und den Schaltungsvarianten 20a, 30b
und 40b gemäß den Fig. 2 und 3 zusammensetzt. Die mit den entsprechenden Schaltelementen
der Fig. 1 bis 3 übereinstimmenden Schaltelemente sowie Signale und Leitungen sind
in Fig. 4 mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.
[0038] In Fig. 5 ist ein Funktions-Zeitdiagramm dargestellt, anhand dessen nachstehend die
Funktion der in Fig. 4 gezeigten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Überwachungsschaltung erläutert wird. Im oberen Teil der Fig. 5 sind die Eingangssignale
101 und 102, die am ersten und zweiten Eingangsanschluß E1 und E2 anliegen und mit
denen das Antivalenzglied 418 beaufschlagt ist, dargestellt. Im mittleren Teil sind
die beiden Ausgangssignale 103 und 104 dargestellt, die an den Ausgangsanschlüssen
A1 und A2 auftreten und vom Mikrocomputer abfragbar sind. Im unteren Teil von Fig.
5 ist die den Schaltern X₂ bis X
n über den Umschaltkontakt N₀ zugeführte Speisespannung dargestellt. Das Zeitdiagramm
teilt sich in die Ladezeitdauer T
L und die Betriebszeitdauer T
W der Überwachungsschaltung gemäß Fig. 4. Um den Haltekondensator C1 zu laden, d. h.
den Feldeffekttransistor 414 zu sperren, erzeugt der Mikroprozessor das Signal 101
im Gleichtakt zum Signal 102. Der Ladevorgang des Haltekondensators C1 beginnt zum
Zeitpunkt t₀, wobei die Widerstandswerte der Widerstandsglieder R1 und R2 und der
Kapazitätswert des Haltekondensators C1 so gewählt sind, daß der Ladevorgang mindestens
50 Zyklen der Signale E1 und E2 dauert. Wie das in der dritten Zeile in Fig. 5 dargestellte
erste Ausgangssignal 103 während der Ladezeitdauer T
L angibt, ist das Umschaltrelais K während dieser Zeit im Ruhezustand und der Umschaltkontakt
K₁ hat die Stellung Nc. Das vom Mikrocomputer abfragbare zweite Ausgangssignal 104
am zweiten Ausgangsanschluß A2 (siehe die vierte Zeile in Fig. 5) gibt während der
Ladezeitdauer T
L ab dem Zeitpunkt t₁ an, daß der Feldeffekttransistor 414 nicht leitend ist. Nach
Ablauf der Ladezeitdauer T
L schaltet das Umschaltrelais K den Umschaltkontakt K1 in die Stellung N₀, was der
Mikrocomputer durch Abfrage des Signals 103 am ersten Ausgangsanschluß A1 erkennt
und daraufhin das Signal E1 im Gegentakt zum Signal E2 erzeugt (Zeitpunkt t₂). Dadurch
wird der Feldeffekttransistor 414 aufgrund des Ausgangssignals der Antivalenzschaltung
418 leitend, welcher Zustand am tiefen Pegel des Ausgangssignals 104 am Ausgangsanschluß
A2 abfragbar ist.
[0039] Um die Gleich- bzw. Gegentaktansteuerung durchzuführen, muß sich der Mikroprozessor
auf das am Eingang E1 liegende Rechtecksignal bzw. das von der Netzfrequenz abgeleitete
Signal synchronisieren, da sonst das Anziehen bzw. das Halten des Relais nicht möglich
ist. Dies bedeutet Sicherheit durch
- Anzugsverzögerung; und
- Abwurf des Umschaltrelais K sofort nach Sperrung des Feldeffekttransistors 414 mit
einer Abwurfzeit ≦ 5 ms.
[0040] Der Wert des Widerstandes R2 ist so zu bemessen, daß nur ein Vielfaches der Netzperioden,
bzw. der Perioden des Rechtecksignals E2 ausreicht, um den Haltekondensator C1 auf
das zum Anziehen des Umschaltrelais K notwenige Niveau zu laden. Der Wert von R2 ist
so zu wählen, daß er in Verbindung mit dem Wert von R3 ausreicht, um das Umschaltrelais
zu halten und in Kombination mit dem Haltekondensator C1 einen Netzausfall von bis
zu 20 ms überbrücken kann.
[0041] Die Anlaufsicherheit der erfindungsgemäßen Überwachungsschaltung ist dadurch sichergestellt,
daß ein an den Schaltern X₂ bis X
n liegender Verbraucher mit einem Widerstand ≦ 10 kOhm bei geschlossenem Schalter eine
Aufladung des Haltekondensators C2 auf eine für den Anzug des Relais ausreichende
Spannung verhindert.
[0042] Durch die vom Mikroprozessor abfragbaren Ausgangssignale 103 und 104 ist eine Prüfung
der erfindungsgemäßen Überwachungsschaltung seitens des Mikroprozessors ermöglicht.
Um sicherzustellen, daß der Feldeffekttransistor 414 sich schalten läßt, kann er während
des Betriebs, d. h. bei angezogenem Umschaltrelais K kurzzeitig gesperrt und gleich
danach wieder durchgeschaltet werden (Signale 101' und 104' in Fig. 5). Anhand des
Signals 104' am Ausgangsanschluß A2 kann der Mikroprozessor abfragen, ob sich der
Transistor 414 sperren läßt oder nicht.
[0043] Die hier beschriebene Überwachungsschaltung ist eine Anordnung, die mittels eines
Sicherheitsrelais K sicherheitsrelevante Verbraucher zunächst abgeschaltet hält, bis
ein Selbsttest des steuernden Computers unter Einhaltung geforderter Zeitbedingungen
abgeschlossen ist. Ein Haltekondensator C₁ liegt parallel zum Ansteuerzweig des Sicherheitsrelais
K, welcher Haltekondensator C₁ in der Ruhestellung N
c des Sicherheitsrelais K über einen Ladestromkreis R₁, V₁ aufladbar ist und das Relais
K nach erfolgter Ladung unter gleichzeitigem Anliegen eines Ansteuersignals vom Mikroprozessor
in die Betriebsstellung nur dann bringt, wenn vorgegebene Anschaltbedingungen der
sicherheitsrelevanten Verbraucher erfüllt sind. Die erfindungsgemäße Überwachungsschaltung
nutzt die Differenz zwischen der Anzugs- und der Abfallspannung des Sicherheitsrelais
aus.
1. Überwachungsschaltung für computergesteuerte Sicherheitsgeräte mit einem durch ein
erstes Ansteuersignal (E₁) vom Computer in eine Betriebsstellung (N₀) bringbaren Umschaltglied
(K),
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Haltekondensator (C₁) parallel zum Ansteuerzweig des Umschaltglieds (K) geschaltet
ist,
der Haltekondensator (C1) in der Ruhestellung (Nc) des Umschaltglieds (K) über einen Ladestromkreis (R₁; V₁) aufladbar ist,
und daß das Umschaltglied (K) nach erfolgter Ladung des Haltekondensators (C1) und
gleichzeitigem Anliegen des ersten Ansteuersignals (E₁) in seiner Betriebsstellung
gehalten wird, bei der der Ladestromkreis (R₁, V₁) abgeschaltet ist.
2. Überwachungsschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Umschaltglied
ein monostabiles Umschaltrelais (K) ist.
3. Überwachungsschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungsschaltung
so ausgelegt ist, daß das Umschaltglied (K) bei Netzausfall und Wiederkehr der Netzspannung
in seiner Ruhestellung bleibt.
4. Überwachungsschaltung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Störungsspeicherung zusätzlich zum Umschaltglied (K) ein Remanenzrelais verwendet
wird.
5. Überwachungsschaltung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Ladestromkreis des Haltekondensators (C₁) ein Spannungsteiler (R₁, R₂) eingeschaltet
ist, wobei mit dem einen Ende des Spannungsteilers (R₁, R₂) mindestens ein sicherheitstechnisches
Gerät über ein Schaltelement (X₂, ... Xn) verbunden ist und wobei der durch das Gerät bei durchgeschaltetem Schaltelement
(X₂, ..., Xn) vom Spannungsteiler (R₁, R₂) fließende Strom ein Aufladen des Haltekondensators
(C₁) verhindert.
6. Überwachungsschaltung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Überwachungsschaltung (10) einen ersten Ausgangsanschluß (A₁), aufweist, der
ein die Stellung des Umschaltrelais (K) angebendes erstes Ausgangssignal (103) abgibt.
7. Überwachungsschaltung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Überwachungsschaltung (10) einen zweiten Ausgangsanschluß (A₂) aufweist, der
ein das Anliegen des ersten Ansteuersignals (E₁) angebendes zweites Ausgangssignal
(104) abgibt.
8. Überwachungsschaltung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Überwachungsschaltung (10) und dem ersten (A₁) und/oder dem zweiten Ausgangsanschluß
(A₂) jeweils eine Potentialtrennstufe (206; 302) vorgesehen ist.
9. Überwachungsschaltung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Computer ein Mikroprozessor ist, welcher eine programmgesteuerte
Selbsttestroutine in regelmäßigen Zyklen ausführt und das erste Ansteuersignal (E₁)
nur bei erkannter Fehlerfreiheit des Mikroprozessors abgibt.
10. Überwachungsschaltung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungsschaltung eine logische Antivalenzschaltung
(418) aufweist, die das vom Mikrocomputer gelieferte erste Ansteuersignal (E₁) mit
einem zweiten, in regelmäßigen Zeitintervallen erzeugten Ansteuersignal (E₂) so verknüpft,
daß das Umschaltglied (K) nur dann in seine Betriebsstellung bringbar ist, wenn beide
Ansteuersignale (E₁, E₂) nicht gleichzeitig anliegen.