[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine aus mindestens einer Fertigelement-Garage
bestehende Garageanlage.
[0002] Im Garagebau ist man heute bestrebt, optimale Bedingungen sowohl bezüglich des Bauwerkes
als auch des Einbringens der Automobile in die Boxen zu schaffen. Dies gilt auch für
die seit über 10 Jahren gebauten Tiefgaragenanlagen, welche aus Fertigelement-Garagen,
d.h. Einzelgaragen mit abschliessbarem Kipptor, sich gegenüberliegend und reihenweise
aufgestellt, bestehen. Dabei wird die zwischen den Reihen liegende Fahrbahn mit Ortsbeton
oder vorfabrizierten Elementen überdacht.
[0003] Diese bekannten Konstruktionen können bei gleichem Nutzraum, Fahrkomfort und gleicher
Sicherheit aufgrund technischer Massnahmen wirtschaftlicher und auf weniger Baugrund
erstellt werden, was der Zweck der vorliegenden Erfindung ist.
[0004] Eine derartige, aus Fertigelement-Garagen erstellte Garageanlage zeichnet sich gemäss
einem der Ansprüche aus.
[0005] Die Bauart bekannter Tiefgaragen dieser Art sowie ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
werden anschliessend anhand einer Zeichnung erläutert.
[0006] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch eine aus Fertigelement-Garagen erstellte Garageanlage bisheriger
Bauart, in perspektivischer Darstellung, mit längsgeschnittenem Garageraum durch eine
Fertigelementgarage,
- Fig. 2
- einen Grundriss einer Garageanlage analog Fig. 1, nach erfindungsgemässer Bauart,
- Fig. 3
- einen Ausschnitt der Vorderteile von zwei sich gegenüberliegenden Fertigelement-Garagen
bisheriger Bauart im Längsschnitt, mit aufgeklapptem Tor,
- Fig. 4
- einen Horizontalschnitt durch die zwei Eingänge der sich gegenüberliegenden Fertigelement-Garagen
gemäss Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Ausschnitt der Vorderteile von zwei sich gegenüberliegenden Fertigelement-Garagen
erfindungsgemässer Bauart, analog Fig. 3,
- Fig. 6
- einen Horizontalschnitt durch die zwei Eingänge der Fertigelement-Garagen der Fig.
5, analog Fig. 4.
[0007] Anhand der Fig. 1 der bisherigen Ausführung derartiger, aus Fertigelement-Garagen
erstellten Garageanlage, hier als Tiefgarageanlage 1 dargestellt, wird der grundsätzliche
Aufbau erläutert. Diese Tiefgarageanlage weist nebeneinander angeordnete FertigelementGaragen
2 auf, von welchen in Fig. 1 zwei sich gegenüberliegende Reihen ersichtlich sind.
Die Fertigelement-Garagen 2 ruhen auf Streifenfundamenten 4. Der Deckenabschluss dieser
Fertigelement-Garagen 2, als Decke 17 bezeichnet, ist von einer Ortsbetondecke oder
Massivdecke 5 überdeckt, welche sich über die ganze Fläche der Garageanlage erstreckt.
Ueber dieser Ortsbetondecke 5 ist eine Deckschicht 7 ersichtlich, auf der bewachsenes
Terrain 8 ruht.
[0008] Die Streifenfundamente 4 ruhen ihrerseits in gewachsenem Terrain 8. Sie sind so dimensioniert
und angeordnet, dass ein Hohlraum 9 entsteht. An der Rückfront wird eine Entwässerung
10 eingebaut.
[0009] Eine Fahrbahnkofferung 12 mit einem Fahrbahnbelag 13, der beispielsweise aus Ortsbeton
besteht, ist so dimensioniert, dass normalerweise ein Fahrzeug seine Garage ohne Behinderung
benützen kann.
[0010] Die Garagetore sind als Kipptore 14 ausgebildet.
[0011] Fig. 3 zeigt an einer in Fig. 1 bezeichneten Stelle den Oberteil der Einfahrt einer
Fertigelement-Garage nach bisheriger Bauart. Die Decke dieser Fertigelement-Garage
endet in der Form einer Betontorleibung 16. Das Kipptor 14 ist in hochgekippter Lage
ersichtlich. Seine untere Fläche bestimmt die zur Verfügung stehende Garageeinfahrts-Höhe
H-. Die Abdeckung erfolgt mittels der Ortsbetondecke 5.
[0012] Fig. 4 zeigt die Beschaffenheit der einen Seitenwand 18 der bekannten Fertigelement-Garage,
deren vorderes Ende ebenfalls mit einer Betontorleibung 16 versehen ist. Diese Leibungen
16 dienen der Aufnahme der entsprechenden Kräfte und Gewichte und übertragen sie auf
die Streifenfundamente 4, welche entsprechend massiv ausgebildet sind.
[0013] Das Kipptor 14 ist hier in geschlossener Lage dargestellt. Die Einfahrtsbreite der
Fertigelement-Garage ist mit B- bezeichnet, während der Abstand der sich gegenüberliegenden
Garagen A+ ist.
[0014] Die anhand der Fig. 1, 3 und 4 beschriebenen derartigen Fertigelement-Garageanlagen
weisen den Nachteil auf, dass sie gegenüber konventionell gebauten Einstellhallen
mit offenen Abstellplätzen eine bis zu 2m grössere Baubreite erfordern und damit die
Baukosten merklich erhöhen. Weitere gravierende Nachteile sind:
[0015] Die Kipptore 14 sind vor, hinter oder zwischen der Torleibung 16 eingebaut. Sie verringern
damit die Einfahrtsbreite B- , weshalb eine grössere Fahrbahnbreite (A+) erforderlich
wird.
[0016] Solche Kipptore 14 schwenken beim Oeffnen nach aussen in den Fahrbahnbereich aus
und gefährden dadurch vorbeifahrende Fahrzeuge, insbesondere bei ferngesteuerten Torantrieben.
[0017] Diese Tore verringern zusätzlich auf der Innenseite die Nutzlänge der Garage durch
den Radius ihres Tornachlaufes, was sich insbesondere bei Kasten-, Stations- oder
Geländefahrzeugen sowie bei Kleinbussen negativ auswirkt.
[0018] Auch verringern solche Tore die nutzbare Innenraumhöhe H- in ihrem geöffneten Zustand
und bei Verwendung von Torantrieben.
[0019] Die vorliegende Erfindung trägt diesen Nachteilen Rechnung. Sie wird anhand der Fig.
2, 5 und 6 erläutert.
[0020] In Fig. 5 ist ersichtlich, dass die Decke 20 dieser Fertigelement-Garage an ihrem
vorderen Ende einen Stahlwinkel 21 aufweist, welcher über eine an den Stahlwinkel
21 beispielsweise angeschweisste Armierung 22 in der Ortsbetondecke 5 zusätzlich verankert
ist. Anstelle eines Kipptores ist eine Rollenstore 23 vorgesehen mit einem Storenkasten
24, einer Rolle 25 und einer Store 26. Die gleiche kompakte Bauweise bezüglich des
vorderen Abschlusses kann auch durch den Einsatz von aussen angeschlagenen Schiebetoren,
Rolltoren, Sektionaltoren, Falttoren, Lamellentoren, Kassettentoren, Jalousientoren,
Gittertoren, Flügeltoren, Schwenktoren, Hubtoren, Faltschiebe-Toren, Deckenglieder-Toren
oder Pendeltoren erreicht werden, sofern diese nicht die Einfahrtsbreite in die Einzelgarage
beeinträchtigen.
[0021] Ein Vergleich zwischen der bisherigen Bauweise gemäss Fig. 3 und der erfindungsgemässen
nach Fig. 5 ist ein Höhengewinn ΔH der Garageeinfahrt in der Grössenordnung von einigen,
beispielsweise 5, cm erreichbar, was die Garagierung von Fahrzeugen grösserer Höhe
erlaubt.
[0022] Aber auch bezüglich Garageeinfahrtsbreite B wirkt sich die vorliegende Erfindung
positiv aus, indem der vordere Abschluss der Seitenwände 28 mittels Stahlstützen 29,
in vorzugsweiser Ausführung quadratischen oder rechteckigen Querschnittes erfolgt,
so dass, wie im Deckenbereich, auch hier eine Dimensionsänderung in Form einer Vergrösserung
der Garageeinfahrt-Breite B von einigen cm erreicht wird. Diese in den Fig. 5 und
6 im einzelnen erläuterte Aenderung der Bauweise bringt aber auch eine Abstandsverkleinerung
der sich gegenüberliegenden Elementgaragen (A) in der Grössenordnung von 70cm, was
sich auf die Baukosten der Garageanlage merklich auswirkt.
[0023] Die Stahlstützen können auch eine andere Profilform auf weisen, wie ⊏-förmig, I-förmig
und dergleichen Formen.
[0024] Die erfindungsgemässe Konstruktion bringt mithin folgende Vorteile:
Das Ersetzen der Betonleibungen durch Stahlstützen auf Garagewandstärke und durch
den Vorteil der lichten Toreinfahrt auf Garagewandstärke kann die Fahrbahnbreite um
ca. 10% reduziert werden.
[0025] Durch das aussen montierte Roll- oder Lamellentor wird bei gleichbleibender Garage-Innenlänge
die Gesamtlänge der Garage kleiner.
[0026] Diese beiden Vorteile der kompakteren Bauweise ermöglichen eine um ca. 7% schmälere
Tiefgarageausführung und eine ca. 7,5% günstigere Bauweise. Durch das Anbringen des
aussenliegenden Roll- oder Lamellentores mit im Fahrbahnbereich liegender Aufrollung
kann die lichte Durchfahrt erhöht werden.
[0027] Die nutzbare Innenhöhe wird nicht durch ein Kipptor beeinträchtigt.
[0028] Durch die Möglichkeit, den Torautomaten im Aufrollbereich des Storentores zu integrieren
bleibt die lichte Höhe der Garagen bei Verwendung des Torautomaten voll erhalten.
[0029] Alle in der Beschreibung und/oder den Figuren dargestellten Einzelteile und Einzelmerkmale
sowie deren Permutationen, Kombinationen und Variationen sind erfinderisch, und zwar
für n Einzelteile und Einzelmerkmale mit den Werten n = 1 bis n → ∞.
1. Aus mindestens einer Fertigelement-Garage (2) bestehende Garageanlage (1), dadurch
gekennzeichnet, dass die Seitenwände (28) der Fertigelementgarage an ihrem Einfahrtsende
als Abschluss eine Stahlstütze (29) aufweisen, deren Breite in Längsrichtung der Stärke
der Seitenwand (28) entspricht.
2. Garageanlage, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Stahlstütze (29) ein Vierkant-Hohlprofil, insbesondere mit quadratischem
oder rechteckigem Querschnitt, aufweist oder ein offenes Profil, z.B. ⊏- oder I-förmig.
3. Garageanlage, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Decke (20) am Einfahrtsende als Abschluss ein Stahlprofil (21), insbesondere
ein Winkelprofil, aufweist.
4. Garageanlege, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Tor zum Oeffnen und Schliessen sich praktisch in einer vertikalen oder horizontalen
Ebene bewegt, um die Innenmasse nicht zu beeinträchtigen.