[0001] Die Erfindung betrifft eine Dämmung für Wellplatten mit mindestens einer Dämmplatte
mit einer Profilierung, die den Wellenbergen und -tälern der Wellplatten entspricht,
und mit mindestens einer Latte, wobei die Dämmplatte eine sich in Längsrichtung der
Wellen erstreckende Ausnehmung zur Aufnahme der Latte aufweist, und wobei die Latte
durch die Wellplatte hindurch mit einer Platte oder sonstigen Unterkonstruktion verschraubt
ist und Befestigungselemente für die Dämmplatte aufnimmt, und mit über der Dämmplatte
angeordneten Schutz- und/oder Dichtungslagen. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren
zur Anbringung einer Dämmung auf Wellplatten. Diese Dämmung und auch das Verfahren
zu Ihrer Anbringung dienen vor allen Dingen zur Sanierung eines mit Wellasbestplatten
gedeckten Daches. Die Befestigung der Dämmplatten unmittelbar an den Wellplatten,
setzt einen einwandfreien Zustand der letzteren voraus. Dies ist aber bei einem sanierungsbedürftigen
Dach in der Regel nicht überall gewährleistet. Aus diesem Grunde ist es nicht empfehlenswert
die Dämmplatten an den Wellplatten zu befestigen, sondern an einem Teil des Daches
der die notwendige Festigkeit für eine solche Befestigung aufweist.
[0002] Durch die DE 38 17 238 A1 ist eine Dämmung für Wellplatten der eingangs beschriebenen
Art bekannt geworden. Aufgrund der gleichen Profilierung der Wellplatten und Dämmplatten
können letztere leicht auf die Wellplatten aufgesetzt werden. Ihre Befestigung erfolgt
jedoch indirekt über Holzleisten, die in Nuten an der Oberseite der Dämmplatten eingelassen
sind. Die Holzleisten werden durch die Dämmplatten und Wellplatten hindurch mit der
darunter befindlichen Pfette oder entsprechenden tragenden Teilen des Daches fest
verbunden, insb. mit Hilfe von Schrauben.
[0003] Letztere müssen durch entsprechende Löcher der Wellplatten hindurchgeführt werden.
Weil aber solche Löcher in den Wellplatten nicht vorhanden sind, müßen sie extra gebohrt
werden. Dabei entsteht bei Wellasbestplatten ein gesundheitsgefährdender bzw. krebserregender
Staub, weswegen diese Art der Dämmung und Dachsanierung bei Wellasbestplatten nicht
empfehlenswert ist.
[0004] Durch die DE 86 23 121 U1 ist eine ähnliche Art der Dämmung eines mit Wellplatten
gedeckten Daches bekannt geworden. Im Gegensatz zur vorerwähnten Dämmung ist dabei
ein Verstärkungsprofil, bspw. eine Leiste einer seinem bzw. ihrem Querschnitt entsprechenden
Nut an der Unterseite der Dämmplatte zugeordnet, wobei sich die Nut an einem Wellenberg
befindet, so daß die Leiste oder Latte einem Wellental der Wellplatte zugeordnet ist.
Zur Befestigung der Leiste muß sowohl sie als auch die Wellplatte durchbohrt werden.
Somit ergeben sich bei einem Wellasbestdach die gleichen Probleme wie bei der vorstehend
beschriebenen Dämmung.
[0005] Auch bei der DE 31 26 107 A1 müssen die Wellasbestplatten durchbohrt werden, um die
Dämmplatten mit den Unterlagen zu veschrauben.
[0006] Es ist auch bekannt, beim Bohren den entstehenden Bohrstaub, der aus Asbestfasern
besteht, abzusaugen. Doch gelingt dies nicht immer zuverlässig.
[0007] Bei einem weiteren bekannten Verfahren werden die Dämmplatten mit den Wellplatten
verklebt. Doch ist diese Verbindung gefährlich, wenn sich infolge Alterung die oberste
Schicht der Wellplatte, die mit der Dämmplatte verklebt ist, löst.
[0008] Die Verwendung von Klammern zur Befestigung der Dämmplatten ist ebenfalls bekannt
(DE 32 14 890 A1). Hierbei greifen die Klammern unter die Wellasbestplatten und halten
die Dämmplatten mittels speziell ausgebildeter abdeckender Profile auf dem Welldach
fest. Nachteilig bei diesem System ist ebenfalls, daß die Stabilität dieser Befestigung
vom Zustand der Wellasbestplatten abhängig ist, die einem Alterungsvorgang unterworfen
sind und mit der Zeit vor allem an den Rändern, brüchig werden. Außerdem ist der Kraftweg
von der Auflage zum tragenden Dachbalken sehr lang, was vermieden werden sollte. Zudem
ist die Verwendung der Klammern umständlich und teuer.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, die o.g. Nachteile zu vermeiden und eine Dämmung bzw.
ein Verfahren zu ihrer Anbringung zu schaffen, bei der bzw. dem eine spanabhebende
Bearbeitung der Wellplatten vermieden wird, ohne Nachteile hinsichtlich einer sicheren
Befestigung der Dämmung am Dach in Kauf nehmen zu müssen.
[0010] Diese Aufgabe wird bei einer Dämmung der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Latte auf dem Wellenberg der Wellplatte angeordnet ist.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Anbringen einer Dämmung auf Wellplatten, die auf
ihren Wellenbergen Löcher zur Aufnahme von Schrauben zur Befestigung auf einer Unterlage
aufweisen, ist durch folgende Schritte gekennzeichnet:
(a) die vorhandenen Schrauben werden entfernt;
(b) in die Löcher werden Schrauben eingesetzt, mit denen eine auf den Wellenberg gelegte
Latte befestigt wird; die mit Löchern versehen wurde, deren Lage der Lage der Löcher
in den Wellplatten entspricht;
(c) auf die mit den Latten versehenen Wellplatten werden Dämmplatten aufgebracht,
die der Wellenform der Wellasbestplatten angepaßt sind und Ausnehmungen für die Latten
aufweisen.
[0012] Dabei werden die Löcher in die Latten auf dem Dach gebohrt. Es ist recht einfach
die Lage der zu bohrenden Löcher entsprechend den bereits vorhandenen Löchern in der
Wellplatte festzulegen.
[0013] Man kann somit, ohne die Wellplatten bohren zu müssen und demgemäß ohne Asbest- oder
andere Fasern freizusetzen, ein Welldach mit der erfindungsgemäßen Dämmung versehen,
insbesondere um es zu sanieren. Das Verfahren ist äußerst einfach durchzuführen.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dämmung wird im folgenden unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es stellen dar:
- Figur 1
- einen schematischen Schnitt durch ein Welldach vor der Aufbringung der Dämmung;
- Figur 2
- das Welldach gemäß Figur 1 nach der Aufbringung der Dämmung;
- Figur 2a
- eine Modifikation des Profils der Latte;
- Figur 3
- eine teilweise geschnittene perspektivische Ansicht des Welldaches nach Fig. 2.
[0015] Figur 1 zeigt ein auf querverlaufenden tragenden Balken 1 befestigtes Welldach 2
aus Wellasbestplatten 3, die mit Schrauben 4 auf dem tragenden Balken 1 befestigt
sind. Die Schrauben 4 erstrecken sich durch Bohrungen 4', die auf den Wellenbergen
5 der Wellasbestplatten 3 angebracht sind, wobei das Regenwasser seitlich abläuft.
Die Bohrungen 4' verlaufen in Längsreihen entlang den Wellenbergen 5 in der Nähe der
Längskanten der Welldachabschnitte.
[0016] Die Balken 1 bilden die "Unterlage". Es handelt sich dabei um die sog. Pfetten. Sie
sind meist aus Holz; es können aber auch U-förmige Stahlträger sein. Zur Befestigung
dienen dann L-förmige Haken, die durch die Bohrungen in den Wellplatten hindurchragen
und den Stahlträger umschließen.
[0017] Figur 2 zeigt das Welldach 2 der Figur 1 nach dem Aufbringen von Dämmplatten 9. Die
Schrauben 4 wurden zuvor entfernt. Auf Wellenberge 5 der Wellasbestplatten wurden
Latten 6 mit Bohrungen 6', die entsprechend den Bohrungen 4' angeordnet sind, aufgelegt.
Die Latten 6 weisen an ihrer Unterseite 7 ein konkaves Profil auf, das im wesentlichen
dem eines Wellenberges 5 entspricht. Sie sind in aller Regel aus Holz, können aber
auch aus anderen Materialien (z.B. Kunststoff) sein. Die Schrauben 4 wurden durch
längere Befestigungsschrauben 8 ersetzt, die durch die Bohrungen 6' der Latten 6 und
4' der Wellasbestplatten 3 hindurchgehen und in den tragenden Balken 1 eingeschraubt
sind. Die Unterseite 7 der Latten 6 kann konkav (Fig. 2) oder gemäß Fig. 2a dreieckförmig
ausgekehlt sein. Die konkave Auskehlung der Unterseite der Latten 6 entspricht etwa
der gekrümmten Oberflächen des Wellenberges der Wellplatte.
[0018] Oberhalb der Wellasbestplatten 3 und der Latten 6 sind die Dämmplatten 9 angeordnet.
Sie weisen auf ihrer Unterseite 10 ein gewelltes und mit Ausnehmungen 11 versehenes
Profil auf. Die Lage der Ausnehmungen 11 entspricht der Lage der Latten 6 auf den
Wellenbergen des Welldaches. Auf der Oberseite 12 der Dämmplatten 9 ist zur vereinfachten
Befestigung auf den Latten 6 der Verlauf der Ausnehmungen 11 mit einer Kennzeichnung
13, z.B. mit Streifen, versehen. Zum Schutz der Dämmplatten 9 sind auf ihnen in Bahnen
Schutzlagen 14 und Dichtungslagen 15 aus bituminisiertem oder anderem für Schutz-
und/oder Abdichtung geeignetem Material angebracht. Befestigungselemente, z.B. Stifte
16, befestigen den gesamten Aufbau 17 aus den Dämmplatten 9, den Schutzlagen 14 und
den Dichtungslagen 15 auf den Latten 6.
[0019] Die Sanierung von Welldächern 2 mit Wellasbestplatten 3 erfolgt folgendermaßen:
Das Dach findet man so vor, wie in Fig. 1 dargestellt. Zunächst werden die Schrauben
4 entfernt. Dann oder zuvor legt man eine Latte 6 neben den mit Schrauben bzw. Schraubenlöchern
versehenen Wellenberg. Anschließend bohrt man, was auf Grund dieses Nebeneinanderliegens
leicht und genau geht, Bohrungen 6' in die Latten 6. Deren Abstände und Lage entsprechen
den Bohrungen 4'. Auf die Wellenberge 5 werden die Latten 6 mit den Bohrungen 6' mit
ihrer konkaven Unterseite 7 aufgelegt (vgl. Fig. 2). Es werden dann neue Befestigungsschrauben
8 durch die Bohrungen 6' und 4' gesteckt und in die Unterlage bzw. in die tragende
Balken 1 fest eingeschraubt. Darauf werden die Dämmplatten 9 gelegt. Die überstehenden
Köpfe der Befestigungsschrauben 8 bzw. der nicht ersetzten Schrauben 4 drücken sich
- sofern nicht ausreichend Platz in den Ausnehmungen 11 bzw. zwischen Wellasbestplatte
3 und Dämmplatte 9 vorhanden ist - in die Dämmplatten 9 ein. Die Lagen 14 und 15,
die aus Teilstücken bzw. Bahnen bestehen, können entlang ihrer Überlappung verschweißt
oder verklebt werden.
[0020] Es wird in aller Regel pro Wellplatte nur eine Latte 6 mit der Unterlage verschraubt,
und zwar in der Nähe einer Kante, z.B. auf dem zweiten Wellenberg nächst der Kante,
gemäß der linken Lattenverschraubung in Figur 2. Dann kann die weitere, in Figur 2
rechts davon gelegene Verschraubung entfallen.
1. Dämmung für Wellplatten (3) mit mindestens einer Dämmplatte (9) mit einer Profilierung,
die den Wellenbergen (5) und -tälern der Wellplatten (3) entspricht, und mit mindestens
einer Latte (6), wobei die Dämmplatte (9) eine sich in Längsrichtung der Wellen erstreckende
Ausnehmung (11) zur Aufnahme der Latte (6) aufweist, und wobei die Latte (6) durch
die Wellplatte (3) hindurch mit einer Pfette oder sonstigen Unterkonstruktion verschraubt
ist und Befestigungselemente (16) aufnimmt, mit denen über der Dämmplatte (9) angeordnete
Schutz- und/oder Dichtungslagen (14,15) befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Latte (6) auf dem Wellenberg (5) der Wellplatte (3) angeordnet ist.
2. Dämmung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite (12) der Dämmplatten
(9) Kennzeichnungen (13) aufweist, die die Lage der Ausnehmungen (11) auf der Unterseite
(10) anzeigen.
3. Dämmung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Latten (6) auf ihrer
Unterseite (7,7') konkav ausgebildet sind.
4. Dämmung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite (7') der Latten
(6) dreieckförmig ausgekehlt sind.
5. Verfahren zur Anbringung einer Dämmung auf Wellplatten (3), die auf ihren Wellenbergen
(5) Löcher (4') zur Aufnahme von Schrauben (4) zur Befestigung auf einer Unterlage
aufweisen, bei dem
(a) die vorhandenen Schrauben (4) entfernt werden;
(b) in die Löcher (4') Schrauben (8) eingesetzt werden, mit denen (8) eine auf den
Wellenberg (5) gelegte Latte (6) befestigt wird, die mit Löchern (6') versehen wurde,
deren Lage der Lage der Löcher (4') in den Wellplatten (3) entspricht, und
(c) auf die mit Latten versehenen Wellplatten Dämmplatten (9) aufgebracht werden,
die der Wellenform der Wellasbestplatten (3) angepaßt sind und Ausnehmungen (11) für
die Latten (6) aufweisen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem die Dämmplatten (9) mit Befestigungselementen (16)
an den Latten (6) befestigt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß es bei Wellplatten aus Asbest
angewendet wird.