[0001] Die gegenständliche Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abdichtung der zwischen
den einzelnen Abschnitten einer Schlitzwand bestehenden Arbeitsfugen mittels eines
Dichtungsmaterials, welches mittels Bewehrungskörben in die im Boden hergestellten
Abschnitte des Schlitzes eingebracht wird und sich nach der Herstellung von zwei nebeneinander
befindlichen Abschnitten der Schlitzwand in den Bereichen der sich zwischen diesen
Abschnitten ausbildenden Arbeitsfugen befindet.
[0002] Bei der Errichtung von Wänden nach dem sogenannten Schlitzwandverfahren werden in
derjenigen Linie, längs welcher die Schlitzwand errichtet werden soll, im Abstand
voneinander befindliche Leitwände, nämlich parallele Wände, welche sich oberhalb der
zu errichtenden Schlitzwand befinden, hergestellt. In der Folge werden zwischen diesen
Leitwänden erste Abschnitte des Schlitzes, nämlich Abschnitte eines sog. Primärschlitzes,
ausgebaggert, deren Längen der mehrfachen Arbeitslänge der Baggerschaufel entsprechen.
Sobald ein erster Abschnitt die erforderliche Tiefe aufweist, wird dieser an seinen
beiden Enden dadurch begrenzt, daß in diesen Rohre, sog. Schalrohre, eingetrieben
werden. Beispielsweise beträgt die Länge der Abschnitte des Primärschlitzes 6 m, ihre
Breite 60 cm bis 120 cm und ihre Tiefe bis 50 m.
[0003] Während des Aushubes des Erdreiches wird in diese Abschnitte eine Bentonitsuspension
eingebracht, welche zur Abstützung dient. In der Folge werden in diese Abschntite
Bewehrungskörbe eingesetzt. Hierauf wird in diese Abschnitte mittels mindestens eines
in die Bentonitsuspension eintauchenden Rohres Unterwasserbeton eingebracht und wird
die hierdurch verdrängte Bentonitsuspension an der Oberseite abgepumpt. Die Herstellung
der einzelnen, in etwa gleichen Abständen voneinander befindlichen Abschnitte erfolgt
aufeinanderfolgend. Sobald der Beton im betreffenden Wandabschnitt erhärtet ist, werden
die seine Enden begrenzenden Schalrohre aus dem Erdreich herausgezogen.
[0004] Hierauf wird das zwischen diesen primären Abschnitten der Schlitzwand befindliche
Material ausgebaggert, wodurch Abschnitte des sogenannten Sekundärschlitzes hergestellt
werden, welche gleichfalls durch eine Bentonitsuspension abgestützt werden, werden
weiters in die zwischen den primären Abschnitten der Schlitzwand befindlichen sekundären
Abschnitte des Schlitzes Bewehrungskörbe eingesetzt und wird auch in diese sekundären
Abschnitte des Schlitzes Beton eingebracht. Hierdurch wird eine durchgehende Schlitzwand
hergestellt.
[0005] Bei der Herstellung derartiger Schlitzwände tritt allerdings das Problem auf, daß
sich zwischen den primären Abschnitten und den sekundären Abschnitten der Schlitzwand
Arbeitsfugen ausbilden, welche abgedichtet werden müssen. Der Grund hierfür liegt
einerseits darin, daß sich die nebeneinander liegenden primären und sekundären Abschnitte
der Schlitzwand miteinander nicht hinreichend verbinden, wodurch sich durch thermisch
bedingte Bewegungen bzw. durch den Gebirgsdruck zwischen den Betonkörpern Fugen ausbilden
können, welche für Flüssigkeiten durchlässig sind. Andererseits kann die mangelnde
Abdichtung auch dadurch verursacht werden, daß im Bereich der Arbeitsfugen Fremdkörper,
wie Steine oder Einschlüsse, verbleiben. Soferne durch Arbeitsfugen Flüssigkeit hindurchtritt,
werden die Arbeitsfugen mehr und mehr ausgespült.
[0006] Zudem besteht oftmals auch das Erfordernis, die Schlitzwand selbst abzudichten. Der
Grund hierfür liegt darin, daß an sich wasserdichter Beton gegenüber aggressiven Medien
nicht bestandfähig ist, weswegen das Erfordernis bestehen kann, den Zutritt von aggressiven
Flüssigkeiten zu verhindern.
[0007] Die Abdichtung der Arbeitsfugen bzw. die Abdichtung der Schlitzwand gegenüber aggressiven
Medien könnte nach dem Aushub des innerhalb der Schlitzwände befindlichen Materials
dadurch erzielt werden, daß deren Innenseite abgedichtet wird. Da jedoch die Flüssigkeit
an der Außenseite der Schlitzwände auftritt, kann hiedurch niemals eine vollständige
Abdichtung gewährleistet werden. Eine vollständige Abdichtung könnte vielmehr nur
dadurch erzielt werden, daß die Außenseite der Schlitzwand freigelegt und mit einer
Dichtung versehen wird. Diese Vorgangsweise wäre jedoch so aufwendig, daß sie wirtschaftlich
nicht vertretbar ist.
[0008] Aus der DE-OS 1 484 534 ist ein Verfahren zum Abdichten der Fugen einer Schlitzwand
bekannt, welches darin besteht, daß mit den Bewehrungskörben in die Abschnitte des
Schlitzes Dichtungsleisten eingebracht werden. Da sich jedoch diese Dichtungsleisten
quer zur Arbeitsfuge erstrecken, wodurch sich um die Dichtungsleisten herum eine Flüssigkeitsströmung
ausbilden kann, wird durch diese eine nur sehr wenig wirksame Abdichtung bewirkt.
[0009] Der gegenständlichen Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zu schaffen, durch welches eine einfache und wirkungsvolle Abdichtung der sich zwischen
den einzelnen Abschnitten einer Schlitzwand ausbildenden Arbeitsfugen und gegebenenfalls
der Außenseite der Schlitzwand gewährleistet wird. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
erzielt, daß die Bewehrungskörbe zumindest teilweise in den Bereichen ihrer beiden
Stirnwände und einer Seitenwand mit Dichtungsmatten versehen werden, welche sich nach
Herstellung der beiden aneinanderliegenden Abschnitte der Schlitzwand längs der Arbeitsfugen
zwischen den Abschnitten der Schlitzwand und vorzugsweise auch außenseitig längs der
Abschnitte der Schlitzwand erstrecken.
[0010] Vorzugsweise erstrecken sich die Dichtungsmatten, wie an sich bekannt, über die gesamten
Stirnflächen der Bewehrungskörbe. Zudem können sich die Dichtungsmatten auch über
die gesamten Außenseiten der Bewehrungskörbe erstrecken.
[0011] Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Dichtungsmatten in an sich bekannter
Weise doppelschichtig ausgebildet, wobei sich zwischen den beiden Schichten eine Bentonitfüllung
befindet.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren ist nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Die Fig. 1a, 1 und 1 c
aufeinanderfolgende Schritte der Herstellung von primären Abschnitten einer Wand nach
dem Schlitzwandverfahren, in Vorderansicht,
die Fig. 2a, 2b und 2c
diese Verfahrensschritte in Draufsicht,
Fig. 3a
eine Seitenansicht des Verfahrensschrittes gemäß Fig. 1 a,
die Fig. 4a, 4b und 4c
aufeinanderfolgende Schritte der Herstellung von sekundären Abschnitten dieser Schlitzwand,
und
die Fig. 5a, 5b und 5c
diese Schritte, in Draufsicht.
[0013] Wie dies in den Fig. 1 bis 3 dargestellt ist, werden zur Herstellung eines primären
Abschnittes der Schlitzwand zwischen zwei Leitwänden 1 erste Schlitzabschnitte 11
ausgebaggert, in welche eine Bentonitsuspension eingebracht wird, wodurch diese Schlitzabschnitte
11 abgestützt werden. Hierauf werden die beiden Enden dieser Abschnitte 11 durch Schalrohre
12 und 13 begrenzt und werden in diese Abschnitte 11 Bewehrungskörbe 14 eingebracht.
Zwischen zwei voneinander im Abstand befindlichen Abschnitten 11 des Primärschlitzes
befinden sich Abschnitte 20, welche noch das Erdreich enthalten.
[0014] Wie dies insbesondere aus den Fig. 2a und 2b ersichtlich ist, sind die Bewehrungskörbe
14 an denjenigen Seiten, welche der Außenseite der Schlitzwand, welche errichtet werden
soll, zugeordnet sind, mit Dichtungsmatten 15 bestückt, welche sich bis in den Bereich
der Stirnwände der Bewehrungskörbe 14 erstrecken.
[0015] Während des Aushubes des Erdreiches zur Herstellung der Abschnitte 11 des Primärschlitzes
werden diese durch Einbringen einer Bentonitsuspension abgestützt. Nach dem vollständigen
Aushub dieser Abschnitte 11 des Primärschlitzes wird in diese durch in die Bentonitsuspension
eintauchende Förderrohre 16 Unterwasserbeton 17 eingebracht und wird gleichzeitig
die hierdurch verdrängte Bentonitsuspension an der Oberseite abgepumpt. Durch das
Einbringen des Unterwasserbetons 17 werden die Dichtungsmatten 15 an die Außenwand
des Schlitzes gepreßt, wie dies in Fig. 2c dargestellt ist.
[0016] Sobald der Unterwasserbeton 17 hinreichend erhärtet ist, wodurch primäre Abschnitte
18 der Schlitzwand hergestellt wurden, werden die Schalrohre 12 und 13 herausgezogen
und werden, wie dies in den Fig. 4a bis 4c und in den Fig. 5a bis 5c dargestellt ist,
dadurch die sekundären Abschnitte 28 der Schlitzwand hergestellt, daß das sich zwischen
den primären Abschnitten 18 befindliche Erdreich ausgebaggert wird, in die sekundären
Abschnitte 21 des Schlitzes Stützflüssigkeit eingebracht wird, in diese Abschnitte
21 gleichfalls mit Dichtungsmatten 25 bestückte Bewehrungskörbe 24 abgesenkt werden
und in der Folge mittels Förderrohren 16 auch in diese Abschnitte 21 Unterwasserbeton
17 eingebracht wird, wodurch die sekundären Abschnitte 28 der Schlitzwand hergestellt
werden.
[0017] Wie dies aus den Fig. 5a bis 5c ersichtlich ist, erstrecken sich die Dichtungsmatten
25 über die Außenseiten und über die Stirnwände der Bewehrungskörbe 24, wobei durch
die außen liegenden Abschnitte der Dichtungsmatten 25, welche an die Außenwand des
Schlitzes gepreßt werden, eine Abdichtung der Schlitzwand bewirkt wird, und durch
die an den Stirnwänden der Bewehrungskörbe 24 befindlichen Teile, welche in die Arbeitsfugen,
welche sich zwischen den primären Abschnitten und den sekundären Abschnitten der Schlitzwand
ausbilden, gelangen, die erforderliche Abdichtung der Arbeitsfugen bewirkt wird.
[0018] Als Dichtungsmatten 15, 25, 25a werden vorzugsweise zweischichtig ausgebildete Matten
verwendet, wobei die eine Schichte aus Polypropylen und die andere Schichte aus einem
Faservlies gefertigt ist und sich zwischen diesen beiden Schichten pulverförmiges
Bentonit befindet. Um zu gewährleisten, daß die Bentonitfüllung auch bei senkrechter
Lage der Dichtungsmatte 15, 25, 25a gleichmäßig über die Fläche verteilt bleibt, sind
die beiden Schichten über ihre gesamte Fläche miteinander punktförmig verbunden. Dies
kann beispielsweise durch Vernadelung bewirkt werden.
[0019] Die abdichtende Wirkung dieser Dichtungsmatten 15, 25, 25a wird dadurch erzielt,
daß das in der Dichtungsmatte 15, 25, 25a enthaltene Bentonit bei Eindringen der Feuchtigkeit
aufquillt, wodurch die zwischen jeweils zwei Abschnitten 18, 28 der Schlitzwand befindliche
Arbeitsfuge gegenüber dem Durchtritt von Feuchtigkeit vollständig verschlossen wird.
1. Verfahren zur Abdichtung der zwischen den einzelnen Abschnitten einer Schlitzwand
bestehenden Arbeitsfugen mittels eines Dichtungsmaterials, welches mittels Bewehrungskörben
in die im Boden hergestellten Abschnitte des Schlitzes eingebracht wird und sich nach
der Herstellung von zwei nebeneinander befindlichen Abschnitten der Schlitzwand in
den Bereichen der sich zwischen diesen Abschnitten ausbildenden Arbeitsfugen befindet,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrungskörbe (14, 24) zumindest teilweise in den
Bereichen ihrer beiden Stirnwände und einer Seitenwand mit Dichtungsmatten (15, 25,
25a) versehen werden, welche sich nach Herstellung der beiden aneinanderliegenden
Abschnitte (18, 28) der Schlitzwand längs der Arbeitsfugen zwischen den Abschnitten
(18, 28) der Schlitzwand und vorzugsweise auch außenseitig längs der Abschnitte (18,
28) der Schlitzwand erstrecken.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Dichtungsmatten
(25), wie an sich bekannt, über die gesamten Stirnflächen der Bewehrungskörbe (24)
erstrecken (Fig. 5a bis 5c).
3. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Dichtungsmatten (25A) über die gesamte Außenseite der Bewehrungskörbe (24) erstrekken.
4. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtungsmatten (15, 25, 25a) in an sich bekannter Weise doppelschichtig ausgebildet
sind, wobei sich zwischen den beiden Schichten eine Bentonitfüllung befindet.