(19)
(11) EP 0 682 157 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.11.1995  Patentblatt  1995/46

(21) Anmeldenummer: 95103558.3

(22) Anmeldetag:  13.03.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04B 5/32, E04G 11/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 13.05.1994 CH 484/94

(71) Anmelder: Freidl, Gerhard
CH-6404 Greppen (CH)

(72) Erfinder:
  • Freidl, Gerhard
    CH-6404 Greppen (CH)

(74) Vertreter: Hotz, Klaus, Dipl.-El.-Ing./ETH Patentanwalt 
c/o OK pat AG Hinterbergstrasse 36 Postfach 5254
6330 Cham
6330 Cham (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Abschalungskorb für armierte Betondecken


    (57) Abschalungskorb für die Schalung der Randpartien von armierten Betondecken, bestehend aus einer äusseren Stirnplatte (1) aus nicht armiertem Beton, welche an ihrer Innenfläche in regelmässigen Abständen eine Reihe von U-förmigen, aus einem vertikalen Mittelstück (4) und zwei horizontalen längeren Schenkeln (2) und (3) bestehenden U-förmig gebogenen Armierungseisen trägt. Die Armierungseisen werden in üblicher Weise mit der Armierung der restlichen Decke verbunden; die Stirnplatte (1) bildet nach dem Giessen und Ausschalen der Decke den mit der Aussenmauer (18) bündigen Rand der Decke.
    Der Armierungskorb eignet sich auch für die Ausbildung von Eckpartien der gegossenen Decke. Die U-förmigen Armierungseisen werden zu diesem Zweck in der Vertikalrichtung etwas ausserhalb der Mitte der Stirnplatte positioniert. Durch Wenden des einen Armierungskorbs um 180o können in den beiden an der Eckpartie aneinanderstossenden Armierungskörben die vorstehenden Schenkel der U-förmigen Armierungseisen gekreuzt und in üblicher Weise miteinander verbunden werden. In die Stirnplatte eingelegte Halterungen (5), die durch Fortsätze (6) in der gegossenen Decke gehalten werden, dienen zum Einhängen von Konsolen (13) für die Befestigung einer äusseren Schutzwand (14) für das Aufmauern der Aussenmauer oberhalb der gegossenen Decke.




    Beschreibung


    [0001] Zum Giessen von armierten Betondecken benötigt man ausser der unteren Schalung, welche die Armierungseisen und das Gewicht des noch nicht erhärteten Betons trägt, noch weitere, seitliche Schalungselemente, welche am Rande der zu giessenden Decke den noch flüssigen Beton zurückhalten und am Herablaufen längs der tragenden Mauer verhindern. Normalerweise werden für diesen Zweck längs der tragenden Mauer Schalungsbretter verlegt, deren Höhe mindestens der Dicke der zu giessenden Decke entspricht. Diese Schalungsbretter werden unter Verwendung von Abstandshaltern einerseits an der unterhalb der Decke vorhandenen Mauer befestigt, anderseits von aussen durch Streben gestützt, derart dass sie beim Betonieren der Decke dem Druck des flüssigen Betons und der Beanspruchung durch das Vibrieren standzuhalten vermögen

    [0002] Die Verlegung solcher Randverschalungen ist stets mit einem gewissen zeitlichen und damit auch finanziellen Aufwand verbunden, und man hat auf verschiedene Art versucht, diesen zusätzlichen Aufwand zu vermeiden. Bekannt ist z. B. die Verwendung von sogenannten Abschalungskörben, d.h. Elementen, die einerseits aus einer Randplatte aus Isolierstoff und einer Anzahl von daran befestigten, nach innen gerichteten Armierungseisen besteht, wobei die Randplatte durch Winkel aus Stahl, welche mit der ersteren durch Halteelemente verbunden sind, an Ort und Stelle gehalten werden. Diese Abschalungskörbe werden in normierten Grössen, z.B. mit einer Breite von einem Meter hergestellt und verwendet.

    [0003] Unter Einhaltung bestimmter Bedingungen funktionieren solche Abschalungskörbe zur Zufriedenheit. Sie besitzen jedoch gewisse Nachteile: Die als Randverschalung dienenden Isolierstoffplatten sind mechanisch nicht sehr solide und zerbrechen unter zu hoher Belastung leicht; zudem verbleiben die zur Befestigung an der Deckenschalung dienenden Winkel im fertig gegossenen Beton, und schliesslich verursachen die Isolierstoffplatten zusätzliche Kosten und sind nicht in jedem Fall notwendig oder erwünscht.

    [0004] Der Abschalungskorb gemäss der vorliegenden Erfindung ist ein Bauelement zur einfachen Erstellung von Schalungen für die Ränder von armierten Betondecken, welches diese erwähnten Nachteile vermeidet. Er enthält ausschliesslich die für die armierte Betondecke notwendigen Materialien und lässt sich auf der vorbereiteten Stützschalung auf einfache Weise, ohne die Verwendung zusätzlicher vertikaler Schalbretter verlegen. Nach dem Erhärten des Betons müssen keine überflüssigen Teile entfernt werden; der auf den Aussenmauern aufliegende Rand der gegossenen Decke präsentiert sich unmittelbar in fertigem Zustand. Zusätzliche Elemente zur Halterung eines Schutzgeländers für die weitere Aufmauerung des nächstoberen Stockwerks können nach Wunsch in den erfindungsgemässen Abschalungskorb integriert werden.

    [0005] Der Abschalungskorb gemäss der Erfindung besteht aus einer vertikalen Stirnplatte aus Beton, an welcher in horizontaler Richtung nach innen weisende Armierungseisen in regelmässigen Abständen befestigt sind. Die Armierungseisen sind in der Regel U-förmig gebogen, derart, dass zwei horizontale, in einem vertikalen Abstand übereinanderliegende Stäbe durch ein an der Stirnplatte befestigtes vertikales Element untereinander verbunden sind. Die für die Armierung des inneren Teils der Decke notwendigen Armierungseisen werden sodann in üblicher Weise mit den übereinanderliegenden horizontalen Eisen des Abschalungskorbs verbunden und ergeben damit eine vollständige Armierung für die zu giessende Decke. Die auf den Aussenmauern aufliegenden Ränder der Decke präsentieren sich nach beendetem Betonieren ohne weitere Abschalungsarbeiten unmittelbar in fertigem Zustand. Der Abschalungskorb gemäss der Erfindung kann selbstverständlich auch für Decken verwendet werden, die auf der inneren Schicht eines Zweischalen-Mauerwerks aufliegen, oder für Deckenteile im Innern eines Gebäudes verwendet werden.

    [0006] Beim Betonieren von Ecken einer Gebäudedecke ist es unvermeidlich, dass die nach innen weisenden Armierunseisen zweier benachbarter Abschalungskörbe sich kreuzen. Um zu vermeiden, dass die sich kreuzenden Eisen auf der gleichen Ebene liegen und sich dadurch gegenseitig im Wege sind, wird der erfindungsgemässe Abschalungskorb derart konstruiert, dass die nach innen vorstehenden Armierungseisen in Bezug auf die äussere Betonplatte nicht symmetrisch angeordnet sind, sondern mit ungleichen Abständen vom obern, bezw. unteren Rand der Platte, wobei die Abweichung von der Mitte der Platte mindestens der halben Dicke eines Armierungseisens entspricht. Die beiden an einer Ecke benachbarten Armierungskörbe werden dann bei der Montage in der Vertikalebene relativ zueinander umgedreht, derart, dass die nach innen ragenden Stäbe des einen Korbs gegenüber denjenigen des benachbarten Korbs um mindestens die Dicke eines Armierungseisens in vertikaler Richtung verschoben sind und in üblicher Weise übers Kreuz verbunden werden können. Es ist dabei notwendig, bei dem für das Wenden vorgesehenen Teil der Abschalungskörbe die gegebenenfalls in der Betonplatte integrierten Halterungselemente in vertikal umgekehrter Richtung und verschobener Höhenlage einzulegen, damit diese bei umgedrehten Eckplatten die richtige Position einnehmen.

    [0007] Die Abschalungskörbe gemäss der Erfindung werden in Grössen gefertigt, die gewichtsmässig ein einfaches Manipulieren auf der Baustelle gestatten. Die Höhe einer Betonplatte entspricht der Dicke der zu giessenden Decke; die Breite eines Elements lässt sich z.B. nach üblichen, im Bau gangbaren Moduln wählen. Durch Zurichten der Stirnplatte mittels einer Trennscheibe lassen sich jedoch ohne besondere Schwierigkeiten Deckenschalungen beliebiger Abmessungen konstruieren.

    [0008] Das Wesen der Erfindung und ihrer Verwendung wird durch die nachfolgenden Figuren 1 bis illustriert, wobei jedoch die gezeigten Beispiele die möglichen Ausführungsformen der Erfindung in keiner Weise einschränken sollen.

    Fig. 1 zeigt einen Abschalungskorb gemäss der vorliegenden Erfindung in einem vertikalen Schnitt. An der Stirnplatte (1) ist eine Reihe von parallelen U-förmigen Armierungseisen befestigt, die je aus einem oberen (2) und einem untern Schenkel (3) in den mit Beton zu füllenden Raum horizontal hineinragen. Die beiden Schenkel sind durch das vertikale Mittelstück (4) verbunden, welches an der Stirnplatte befestigt ist. Die Einlage (5) in der Stirnplatte mit den Halterungseisen (6) dient zum Einführen von Konsolen (siehe Fig.2) zur Befestigung einer Schutzwand. Die Schenkel (2) und (3) dienen zum Verlegen und Befestigen der querliegenden Armierungseisen (7).

    In Fig. 2 ist im Vertikalschnitt ein Abschalungskorb gemäss der Figur (1) gezeigt, wie er auf einer bestehenden Aussenmauer aus den Backsteinen (10) und der horizontalen Stützschalung (8) fertig montiert ist, bereit zum Betonieren der Decke. Mit (11) sind in der bestehenden Aussenmauer eingesetzte Elemente bezeichnet, die zum Einsetzen der Halterungen (12) für die Konsolen (13) für eine Schutzwand (14) bestimmt sind. Diese Schutzwand dient zum Schutz des Maurers gegen herabfallen und kann nach Bedarf beim weiteren Aufmauern der Aussenwand über der betonierten Decke mit Hilfe der Konsolen (12) stufenweise angehoben werden. Die Einlagen (5) in der Stirnplatte des Abschalungselements , die mit Fortsätzen (6) versehen sind, welche die Befestigung in der fertiggegossenen Betondecke sicherstellen, dienen zum Einsatz weiterer Konsolen zum Tragen der Schutzwand (14).

    Figur 3 zeigt in perspektivischer Darstellung zwei Abschalungskörbe gemäss der Erfindung, die zu einer Ecke zusammengefügt sind. Die Armierungsschenkel (2) und (3) sind in der Stirnplatte (1) asymmetrisch eingestzt, so dass durch das Wenden der Stirnplatte (1') die Schenkel (2') und (3') gegenüber den Schenkeln (2) und (3) höhenmässig verschoben sind. Ausserdem sind in dieser Platte die Halterungselemente (5) für die Konsolen in umgekehrter Position eingesetzt .

    Figur 4 zeigt den konventionellen Stand der Technik für die Behandlung der Randpartien beim Giessen von armierten Betondecken: A in perspektivischer Darstellung von oben gesehen, B im Vertikalschnitt:
    Das vertikale Schalungsbrett (15) wird mittels der Streben (16) gegen die untere Mauer (18) angepresst, wobei die Streben durch die Schrauben (17) an der Mauer festgehalten werden. (15) bildet die äussere Schalung für den Rand der zu giessenden Decke, welche von unten her durch die Stützschalung (8) gehalten wird. Die letztere wird ihrerseits durch die Horizontalstreben (19) und durch in der Figur nicht sichtbare Bodenstützen in ihrer horizontalen Lage gehalten.

    Figur 5 zeigt ein im Handel erhältliches Hilfsmittel für die Schalung der Randpartien von armierten Betondecken: A in perspektivischer Darstellung von oben gesehen und B in einem Schnitt durch die fertig gegossene Decke mit der angrenzenden Aussenmauer. Die Stirnplatte (20) aus einem Isolierstoff, z.B. Steinwolle trägt in regelmässigen Abständen parallele Winkel (21) aus Stahl, die mittels Abstandhaltern (23) auf der unteren Stützschalung (8) befestigt werden. An der Stirnplatte (20) sind diese Winkel durch die Fixierschrauben (22) festgehalten. (18) ist der untere Teil der Aussenmauer, auf welche die armierte Decke abgestützt wird; im Schnitt B ist auch die obere Fortsetzung der Aussenmauer (24) sichtbar, welche nach dem Erhärten der armierten Decke erstellt wird. Die Stirnplatte (20) aus Isolierstoff verbleibt nach dem Abschalen an Ort und Stelle, ebenso die Stahlwinkel (21) mit ihrer Fixierung (22). Die Aussenmauern (18) und (24) sind in der gezeigten Bauweise ebenfalls mit Isolierplatten abgedeckt; wie aus dem Schnitt B ersichtlich ist die Isolationsschicht im Gebiet der Betondecke jedoch dicker und stützt sich teilweise auf den Rand der Aussenmauer (18) ab. Damit wird dem geringeren Isolationsvermögen des Betons gegenüber der Backsteinmauer Rechnung getragen.



    [0009] Die ganze, in der Figur 5 gezeigte Baumethode ist somit ausschliesslich für Gebäude mit Aussenisolierung geeignet. Sie ist aufwendiger als die Bauweise gemäss der vorliegenden Erfindung, da Teile, die nur zur Fixierung der isolierenden Stirnplatten dienen, in der fertig gegossenen Decke verbleiben.


    Ansprüche

    1. Abschalungskorb für die Schalung der Randzonen von armierten Betondecken, bestehend aus einer Stirnplatte und einer Reihe von daran in regelmässigen Abständen befestigten U-förmigen Armierungseisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnplatte aus nicht armiertem Beton besteht, und dass die U-förmigen Armierungseisen mit ihrem kurzen Verbindungsstück an der Stirnplatte verankert sind und mit ihren beiden längeren Schenkeln senkrecht von der Stirnplatte abstehen, derart, dass an dem am Bau verlegten Abschalungskorb die kurzen Verbindungsstücke der U-förmigen Armierungseisen vertikal nebeneinander, und die längeren, senkrecht dazu stehenden Schenkel horizontal übereinander in der Ebene der zu erstellenden armierten Decke angeordnet sind.
     
    2. Abschalungskorb gemäss dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die senkrecht von der Stirnplatte abstehenden Schenkel der Armierungseisen vom oberen, bezw. unteren Rand der Stirnplatte einen unterschiedlichen Abstand aufweisen, wobei die Differenz der Abstände mindestens der Dicke eines Armierungseisens entspricht.
     
    3. Abschalungskorb gemäss den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Stirnplatte in regelmässigen Abständen Halteelemente für das Einstecken von Konsolen eingegossen sind.
     
    4. Abschalungskorb gemäss den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente für das Einstecken der Konsolen in einer, in Bezug auf die Vertikalrichtung umgekehrten Position eingegossen sind.
     
    5. Abschalungskorb gemäss den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Stirnplatte der Dicke der zu fertigenden Decke entspricht, und dass seine Breite derart gewählt ist, dass der Abschalungskorb ein für die Manipulierung günstiges Gewicht aufweist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht