[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherungseinrichtung für eine Entwässerungsrinne gemäß
dem Oberbegriff der Patentansprüche 1, 7 oder 8.
[0002] Eine Sicherungseinrichtung für eine Entwässerungsrinne ist beispielsweise aus der
DE 42 41 707 A1 bekannt.
[0003] Bei der dort gezeigten Sicherungseinrichtung wird auf den Oberrand eines Rinnenkörpers
eine aufsetzbare Abdeckung angebracht. In den Seitenwänden des Rinnenkörpers sind
im wesentlichen gegenüberliegend Ausnehmungen angeordnet. In die Ausnehmungen greift
eine Traverse ein, welche quer zur Rinnenlängsachse im Innern der Rinne positioniert
ist. Die aufsetzbare Abdeckung wird mit einer Befestigungseinrichtung schraublos oder
mittels einer Schraubverbindung an der Traverse gegen Herausnehmen fixiert.
[0004] Die Traverse selbst ist an mindestens einem Ende mit einer Klemmeinrichtung versehen,
so daß ein Festsetzen der Traverse in den Ausnehmungen in den Seiteninnenwänden erfolgt.
[0005] Aus der DE 42 41 705 A1 ist eine Oberflächenentwässerungs-Einrichtung, insbesondere
eine Entwässerungsrinne bekannt, welche eine Abdeckung aufweist, die wiederum mit
Befestigungseinrichtungen am Rinnenkörper befestigbar ist.
[0006] Die Befestigungseinrichtungen umfassen einen Riegel, der an der Abdeckung gelagert
ist und welcher in Richtung auf einen Längsrand der Abdeckung in eine Verriegelungsstellung
bewegbar ist. Der Riegel kann weiterhin aus der Verriegelungsstellung in eine Öffnungsstellung
verschoben werden.
[0007] Mittels des erläuterten Riegels kann eine schraublose Befestigung der Abdeckung vorgenommen
werden. Dadurch, daß der Riegel Rasteinrichtungen aufweist, die mit der Abdeckung
in federndem Eingriff stehen, ist sichergestellt, daß der Riegel mindestens in der
Verriegelungsstellung in der entsprechenden Position fixiert ist. Hierdurch soll ein
unbeabsichtigtes Öffnen bzw. Abnehmen der Abdeckung unmöglich werden.
[0008] Es hat sich jedoch herausgestellt, daß bei Oberflächenentwässerungs-Einrichtungen,
insbesondere Entwässerungsrinnen einer Belastungsklasse B bis F nach DIN 19580, d.
h. Rinnen, deren Roste mit Fahrzeugen befahren werden, je nach der Belastungsklasse
insbesondere beim axialen Überfahren und beim Bremsen von Fahrzeugen direkt auf dem
Rinnenstrang, Schubkräfte zwischem den Abdeckrosten und den Zargen bzw. den Rinnenkörpern
auftreten.
[0009] Bei nicht ausreichend gesicherten Rosten und aufgrund der notwendigen Fertigungstoleranzen
erfolgt ein Zusammenschieben der Roste entlang des Rinnenstranges, wodurch unzulässige
Lücken oder Öffnungen in der Rinnenabdeckung entstehen. Dies führt zu Nachteilen in
der Verkehrssicherheit.
[0010] Die eingangs beschriebenen Rostsicherungssysteme in schraubloser oder verschraubter
Form können nur geringe axiale Schubkräfte aufnehmen.
[0011] Insofern sind die bisher bekannten Lösungen zur axialen Sicherung nicht ausreichend,
da insbesondere bei Entwässerungsrinnen ohne Kantenschutz bzw. mit Kantenschutz aus
Blechprofilen die auftretenden Kräfte nicht ausreichend aufgenommen und über den Rinnenkörper
abgeleitet werden können.
[0012] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Sicherungseinrichtung für eine Entwässerungsrinne
anzugeben, mit welcher ein ausreichendes Fixieren eines Abdeckrostes auf den jeweiligen
Rinnenkörpern auch bei höheren Belastungsklassen und Rinnensystemen, die Rinnenkörper
ohne Kantenschutz oder solchen, die mit Blechprofil-Kantenschutz versehen sind, erreicht
werden kann.
[0013] Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Gegenstand jeweils nach den
Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche 1, 7 oder 8, wobei die Unteransprüche mindestens
zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Grundgedanken der Erfindung umfassen.
[0014] Ein erster Grundgedanke der Erfindung besteht darin, eine Sicherungseinrichtung für
eine Entwässerungsrinne vorzuschlagen, welche von einem im wesentlichen einen U-förmigen
Querschnitt aufweisenden Rinnenkörper mit gegenüberliegenden Seitenwänden ausgeht.
Auf den Seitenwänden bzw. dem Oberrand des Rinnenkörpers liegt ein aufsetzbarer Abdeckrost
auf. Gegebenenfalls ist der Oberrand des Rinnenkörpers mit einer Zarge umgeben, wobei
der Abdeckrost auf der Zarge zum Liegen kommt. Durch die Zarge bzw. die Ausgestaltung
des Oberrandes des Rinnenkörpers wird der Abdeckrost seitlich geführt bzw. fixiert.
[0015] Zur Aufnahme axialer Kräfte, d. h. von Kräften, die längs des Entwässerungsrinnen-Verlaufes
einwirken, ist der Abdeckrost zusätzlich über eine formschlüssige Verbindung, die
mindestens an einer der Seitenwände ausgebildet ist, in Längsrichtung fixiert.
[0016] Diese formschlüssige Verbindung gemäß dem ersten Grundgedanken der Erfindung kann
einen Stift umfassen, der in mindestens eine der Seitenwände des Rinnenkörpers eingeschlagen,
eingepreßt oder eingesteckt ist. Der Stift selbst ist nach oben hervorstehend und
weist einen freien Abschnitt auf.
[0017] Dieser freie Abschnitt des Stiftes greift in eine zugehörige Ausnehmung oder Bohrung
im Abdeckrost ein, so daß das erwähnte axiale Verschieben, d. h. das Verschieben in
Längsrichtung der Rinne, ausgeschlossen ist. Die formschlüssige Verbindung gemäß dem
ersten Grundgedanken der Erfindung, d. h. der Stift, übernimmt also beim Auflegen
oder Aufsetzen des Abdeckrostes die axiale Sicherung und die Einleitung der Schubkräfte
in den Rinnenkörper.
[0018] Alternativ kann ein fest an den Abdeckrost angebrachter Stift in ein eingegossenes
Loch oder eine eingebrachte Bohrung in die entsprechende Seitenwand der Rinne bzw.
in eine Aussparung einer fest eingegossenen Blechformteilzarge eingreifen. Auch beim
letzteren Fall werden die Schubkräfte entweder über die Zarge indirekt oder direkt
in den Rinnenkörper eingeleitet.
[0019] Eine Alternative des ersten Grundgedankens der Erfindung besteht darin, daß die formschlüssige
Verbindung mindestens einen an der Zarge ausgebildeten Nocken oder einen im oberen
Bereich der Seitenwände angeformten hervorstehenden Fortsatz, der auch ein Fortsatz
der Blechteilzarge selbst sein kann, umfaßt, wobei der Nocken bzw. der Fortsatz in
eine dazugehörige Aussparung des Abdeckrostes eingreifen, so daß eine axiale Sicherung
gegeben ist.
[0020] Es liegt im Sinne der Erfindung, daß die Stift- und Nockensicherung miteinander kombiniert
werden können. Der entsprechende Abdeckrost kann als Standardteil gefertigt werden,
welches jeweils Aussparungen entsprechend einer Stift- und einer Blechnockensicherung
aufweist. Hierdurch ist sichergestellt, daß ein und dieselben Abdeckroste bei unterschiedlichen
Entwässerungsrinnen bzw. unterschiedlichen Rinnenkörpern verwendet werden können,
die entweder eine Stiftsicherung, insbesondere im Fall der zargenlosen Ausführungsform,
oder eine Blechnockensicherung, d. h. einen an der Zarge nach oben hervorstehenden
Nocken aufweisen.
[0021] Ein zweiter Grundgedanke der Erfindung besteht darin, daß die Sicherungseinrichtung
mit einer im Rinnenkörper befindlichen Traverse zusammenwirkt, wobei die Traverse
in bekannter Weise mit ihren Enden in zwei einander im wesentlichen gegenüberliegenden
Ausnehmungen in den Seiteninnenwänden des Rinnenkörpers eingesetzt ist. Die Traverse
befindet sich im eingesetzten Zustand quer zur Rinnenlängsachse im Inneren des Rinnenkörpers.
Die Traverse dient zum schraublosen oder unter Verwendung einer Schraubverbindung
erfolgenden Arretieren des Abdeckrostes von oben.
[0022] Erfindungsgemäß wird gemäß dem zweiten Grundgedanken der bei dieser Ausführungsform
verwendete Abdeckrost so weitergebildet, daß von vorhandenen Tragstegen, die quer
zur Rinne verlaufen, mindestens zwei benachbarte Tragstege mindestens abschnittweise
eine solche Länge aufweisen, daß diese nach Aufsetzen des Abdeckrostes formschlüssig
die Traverse beidseitig umgeben.
[0023] Diese Traverse, auch Verriegelungsblech, wird also formschlüssig beidseitig von den
Tragstegen umschlossen, so daß einerseits durch Verschrauben oder formschlüssige Verbindung
unter Nutzung der Traverse und andererseits durch das erwähnte beidseitige Umschließen
der Traverse das System sowohl gegen Herausnehmen des Abdeckrostes als auch gegen
axiale Verschiebung selbständig ohne zusätzliche Maßnahmen gesichert ist. Bei dieser
Ausführungsform werden erfindungsgemäß ausreichend dimensionierte Abdeckroste, Traversen
und Rinnenkörper eingesetzt.
[0024] Der Vorteil gemäß dem zweiten Grundgedanken der Erfindung besteht in einer axialen
Selbstsicherung durch die mindestens abschnittweise verlängerten Tragstege.
[0025] Bei einer zweiten Ausführungsform des zweiten Grundgedankens der Erfindung weist
der Abdeckrost eine mindestens einseitige Randprofilierung, d. h. eine Profilierung,
die in Längsrichtung der Rinne verläuft, auf, welche nach dem Aufsetzen des Abdeckrostes
die Traverse formschlüssig beidseitig umgreift.
[0026] Bei dieser Ausführungsform wird also die Randprofilierung im Bereich der Lage der
Traverse verlängert und besitzt vorzugsweise zwei Fortsätze, die eine U-Form bilden.
Die U-förmige Profilierung des Randprofils des Abdeckrostes umgreift dann wie vorerwähnt
die Traverse, so daß die erforderliche axiale Sicherung und das Einleiten von Schubkräften
in den Rinnenkörper gewährleistet ist.
[0027] Selbstverständlich können die erste und die zweite Ausführungsform gemäß dem zweiten
Grundgedanken der Erfindung konbiniert werden dergestalt, daß das Randprofil des Abdeckrostes
speziell ausgestaltet ist und mindestens zwei Tragstäbe so verlängert sind, daß diese
die Traverse im aufgesetzten Zustand des Rostes umgreifen können.
[0028] In einer weiteren Ausführungsform besitzt mindestens ein Schenkel der speziellen
Randprofilierung des Abdeckrostes eine hervorstehende stiftartige Verlängerung, welche
in eine zugeordnete Aussparung der Traverse eingreift, wodurch sich der Betrag aufnehmbarer
und abzuleitender axialer Schubkräfte noch erhöht.
[0029] Der dritte Grundgedanke der Erfindung ist durch eine Kombination von Ausführungsformen
nach dem zweiten Grundgedanken der Erfindung mit einer formschlüssigen Stift- oder
Nockenverbindung gekennzeichnet.
[0030] Insbesondere bei diesem dritten Grundgedanken der Erfindung wird durch die zusätzliche
Stift- oder Nockensicherung die Traverse weitgehend von einer axialen Kräfteaufnahme
befreit. Die ausgebildeten übergreifenden Seitenprofile des Abdeckrostes oder die
speziellen oben erläuterten Tragstege übernehmen dann die Funktion der Lagesicherung
der Traverse, so daß ein Herausgleiten letzterer aus den Aussparungen in den Seiteninnenwänden
bei wiederholter, wechselnder Belastung des Rinnenkörpers insbesondere durch Überfahren
vermieden wird.
[0031] Hierdurch erhöht sich die Zuverlässigkeit des gesamten Rinnensystems.
[0032] Es liegt im Sinne der Erfindung, daß die erläuterten Sicherungseinrichtungen in Abhängigkeit
von den jeweiligen Rostvarianten auswählbar sind. Die Ausführungsformen gemäß dem
ersten Grundgedanken der Erfindung können insbesondere dann eingesetzt werden, wenn
keine Sicherung gegen Herausheben oder Herausnehmen der Abdeckroste erforderlich ist,
d. h. keine Traversen notwendig werden. Insbesondere können diese Ausführungsformen
dann Anwendung finden, wenn Abdeckroste mit flachen oder kurzen Tragstegen, z. B.
Blech-Stegroste, eingesetzt werden.
[0033] Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles und unter Zuhilfenahme
von Figuren näher erläutert werden.
[0034] Hierbei zeigen:
- Fig. 1a
- eine Längsschnittdarstellung einer Entwässerungsrinne mit einem Blech-Stegrost und
vorhandener Stiftsicherung zur Aufnahme axialer Schubkräfte;
- Fig. 1b
- einen Längsschnitt durch eine Entwässerungsrinne mit einem Blech-Stegrost und einer
Blechnockensicherung zur Aufnahme axialer Schubkräfte;
- Fig. 1c
- einen Querschnitt durch eine Entwässerungsrinne mit kombinierter Stift-/Blechnockensicherung;
- Fig. 1d
- eine Draufsicht und Teilschnittdarstellung längs der Linie B-B gemäß Fig. 1a;
- Fig. 2a
- eine Ausführungsform einer Sicherungseinrichtung für eine Entwässerungsrinne in Längsschnittdarstellung
mit einem Guß-Stegrost und Tragstegen zur Schubkraftübertragung;
- Fig. 2b
- eine Draufsicht und Teilschnittdarstellung längs der Linie B-B aus Fig. 2a mit Tragstegen
zur Schubkraftübertragung;
- Fig. 2c
- eine weitere Ausführungsform mit einem Guß-Stegrost, wobei ein spezielles Randprofil
des Guß-Stegrostes die Schubkraftübertragung übernimmt;
- Fig. 2d
- eine Seitenansicht auf eine Entwässerungsrinne mit Stegrostsicherung zur Aufnahme
axialer Schubkräfte;
- Fig. 3a
- eine Längsschnittdarstellung einer Ausführungsform mit einem Abdeckrost in Guß-Stegrostausführung
und zusätzlicher Stiftsicherung;
- Fig. 3b
- eine Draufsicht und Teilschnittdarstellung längs der Linie B-B nach Fig. 3a; und
- Fig. 3c
- eine Seitenansicht auf eine Entwässerungsrinne mit zusätzlicher, teils weggebrochener
Darstellung der kombinierten Ausführungsform Stegrost und Stiftsicherung.
[0035] Ein erstes Ausführungsbeispiel der Sicherungseinrichtung für eine Entwässerungsrinne
sei anhand der Fig. 1a und 1b beschrieben.
[0036] Ein Rinnenkörper 1, welcher eine Entwässerungsrinne bildet, besitzt gegenüberliegende
Seitenwände 2. Auf der Innenseite der Seitenwände 2 sind gegenüberliegend Aussparungen
3 zur Aufnahme einer Traverse 4 angebracht.
[0037] Die Traverse 4 wird in den Innenraum des Rinnenkörpers 1 eingebracht und durch Verdrehen
bzw. Verschwenken in den Aussparungen 3 derart fixiert, daß diese eine Lage quer zur
Längsachse des Rinnenkörpers 1 einnimmt.
[0038] Die Traverse 4 dient dem Befestigen eines Abdeckrostes 5. Beim ersten Ausführungsbeispiel
ist der Abdeckrost 5 als Blech-Stegrost ausgebildet.
[0039] Der Abdeckrost 5 wird beim gezeigten Beispiel mittels einer Schraubverbindung 6 an
der Traverse 4 befestigt und liegt auf dem Oberrand 7 einer Blechformteilzarge 8 auf.
[0040] Die Blechformteilzarge 8 bildet demnach ein Auflager für den Abdeckrost 5 und dient
gleichzeitig zum seitlichen Fixieren des letzteren.
[0041] Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1a und 1d ist in mindestens eine der Seitenwände
2 eine Bohrung 9 zur Aufnahme eines Stiftes 10 eingebracht. Der Stift 10 kann jedoch
auch beim Gießen des Rinnenkörpers 1 eingegossen werden, so daß das zusätzliche Ausbilden
einer Bohrung 9 entfallen kann.
[0042] Der Stift 10 verfügt über einen freien, nach oben hervorstehenden Abschnitt 11. Dieser
freie Abschnitt 11, welcher eine umlaufende konische Fase 12 aufweisen kann, greift
in eine entsprechende Bohrung 13 im Profil des Abdeckrostes 5 ein, so daß über die
nun entstandene formschlüssige Verbindung das Aufnehmen mindestens axialer Schubkräfte,
d. h. von Kräften längs der Entwässerungsrinne, die auf den Abdeckrost 5 einwirken,
gewährleistet ist.
[0043] Es sei an dieser Stelle erwähnt, daß das Vorhandensein von Aussparungen 3 in den
Seiteninnenwänden 2 sowie die Anordnung einer Traverse 4 dann entfallen kann, wenn
eine Sicherung des Abdeckrostes 5 gegen ein Herausheben nach oben nicht erforderlich
ist.
[0044] Ein zweites Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1b zeigt eine Blechnockensicherung.
[0045] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Blechformteilzarge 8 mit einem nach oben teilweise
ausgestanzten und gebogenen Nocken 20 versehen, welcher in eine dazugehörige Aussparung
21 am Abdeckrost 5 eingreift.
[0046] Der Nocken 20 der Blechformteilzarge 8 wird bereits bei der Herstellung der Blechformteilzarge
selbst durch einen Stanz- und Biegeschritt ausgebildet, so daß eine axiale Sicherung
ohne zusätzlichen Sicherungsstift in einfacher Weise ausgebildet werden kann.
[0047] Fig. 1c zeigt ein Ausführungsbeispiel mit kombinierter Stift- und Blechnockensicherung.
[0048] Der Abdeckrost 5 kann als standardisiertes Bauteil gefertigt werden, welches im unteren
Bereich 22 seines Blechformprofiles die Aussparungen 21 bzw. 13 aufweist, die im Durchmesser
bzw. in ihrer Größe eine solche Form aufweisen, daß wahlweise der Nocken 20 oder der
freie Abschnitt 11 des Stiftes 10 aufgenommen werden können.
[0049] In einer nicht gezeigten Variante des ersten Ausführungsbeispiels kann der Abdeckrost
in seinem unteren Bereich des Profils einen zur Auflagefläche der Zarge bzw. der Seitenwände
gerichteten Nocken oder Fortsatz aufweisen, der in eine entsprechende Bohrung oder
Aussparung der Zarge und/oder in einen oberen Abschnitt der Seitenwände des Rinnenkörpers
eingreift.
[0050] Es wird also gemäß dem geschilderten Ausführungsbeispiel der vertikalen Seitenarretierfläche
23 und insbesondere der waagerechten Auflagefläche 24 des Abdeckrostes 5 in Verbindung
mit dem Stift 10 und/oder dem Nocken 20 eine zusätzliche Funktion hinsichtlich der
Aufnahme und des Ableitens axial einwirkender Schubkräfte zugewiesen.
[0051] Beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 2a, 2b und 2d wird wiederum von einem
Rinnenkörper 1 mit Seitenwänden 2 sowie einer in Aussparungen 3 angeordneten Traverse
4 ausgegangen.
[0052] Die Sicherungseinrichtung gemäß den Figuren 1a - 1d können insbesondere dann vorteilhaft
eingesetzt werden, wenn Blechsteg-, Maschen oder Gußroste axial ohne Riegelblech bzw.
Traverse zu befestigen sind.
[0053] Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ist hier ein Guß-Stegrost 30 als Abdeckrost
vorhanden. Der Guß-Stegrost 30 besitzt eine Vielzahl von im wesentlichen quer zum
Rinnenkörper 1 verlaufenden Tragstegen 31, welche gemäß den Fig. 2a, 2b und 2d nach
unten, d. h. zum Rinnenboden hin konisch verjüngt sind. Zwischen den Tragstegen 31
sind Einlauföffnungen 32 vorhanden. Beim zweiten Ausführungsbeispiel sind mindestens
zwei benachbarte Tragstege 31, gemäß Fig. 2a und 2b die Tragstege 310 und 320, so
nach unten, d. h. zum Rinnenboden hin verlängert, daß die sich gegenüberliegenden
Innenseiten der Tragstege 310 und 320 mindestens einen Abschnitt der Traverse 4 formschlüssig
umgreifen.
[0054] Durch die erwähnte konische Ausbildung der Tragstege 310, 320 werden einerseits Toleranzen
beim axialen Sichern und Arretieren des Guß-Stegrostes 30 mittels der Traverse 4 ausgeglichen,
und andererseits entsteht zusätzlich eine Keilwirkung, so daß unerwünschtes Spiel
in Rinnenlängsrichtung vermieden wird. Das vorstehende Ausführungsbeispiel gewährleistet
bei Anwendung von Gußrosten eine ausreichende axiale Sicherung und bei Maschenrosten
primär eine Sicherung der Traverse bzw. des Riegelbleches gegen Herausdrehen aus den
Ausnehmungen in den Seiteninnenwänden des Rinnenkörpers.
[0055] Fig. 2c zeigt eine Variante eines Guß-Stegrostes 30, welcher verkürzte bzw. kürzere
Tragstege 330 aufweist. Zur Gewährleistung der axialen Sicherung in Längsrichtung
der Rinne ist das Randprofil 34 des Guß-Stegrostes 30 so ausgebildet, daß die Traverse
4 in einem zur Seiteninnenwand 2 hin gerichteten Abschnitt formschlüssig umgriffen
wird.
[0056] Die spezielle Randprofilierung umfaßt dabei zwei gegenüberliegende Schenkel 35, wovon
mindestens einer einen U-förmigen Abschnitt zum Umgreifen der Traverse 4 aufweist.
[0057] Die Innenseiten des U-förmigen Ausschnitts, nämlich die Seiten, welche mit der Traverse
4 in Wirkverbindung stehen, können eine Keilflächenform aufweisen, so daß sich eine
spielfreie Arretierung des Guß-Stegrostes 30 ergibt.
[0058] Zusätzlich kann das Randprofil 34 eine nicht gezeigte stiftartige Verlängerung aufweisen,
welche in eine nicht gezeigte zugeordnete Aussparung der Traverse 4 eingreift.
[0059] Die Ausführungsform gemäß Figur 2c ist insbesondere dann von Vorteil, wenn ein Rost
zum Einsatz kommt, dessen Tragstege kurz ausgebildet sind oder bei einem Rost, z.
B. Maschenrost, dessen Tragstege keine axialen Kräfte aufnehmen können.
[0060] In einer Variante des zweiten Ausführungsbeispiels kann die Gußrostarretierung auf
der Basis verlängerter Tragstege mit der Randprofilarretierung in einem seitlichen
Abschnitt der Traverse kombiniert werden.
[0061] Beim dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3a bis 3c wird von einer Kombination
der axialen Sicherungsvarianten, die in den vorstehenden Ausführungsbeispielen jeweils
beschrieben sind, ausgegangen. Diese Kombination erfolgt mit dem Ziel, daß die axialen
Kräfte durch Stifte oder Nocken abgeleitet werden und die Tragstege oder Randprofile
das Herausdrehen der Traverse aus den Ausnehmungen der Seiteninnenwände verhindern.
[0062] Auch beim dritten Ausführungsbeispiel ist ein Rinnenkörper 1 mit Seitenwänden 2 vorhanden,
wobei in einer Aussparung 3 in den Seiteninnenwänden eine Traverse 4 im wesentlichen
quer zur Längsrichtung des Rinnenkörpers angeordnet ist. Der Guß-Stegrost 30 des dritten
Ausführungsbeispiels besitzt in einem Randabschnitt 40 des Randprofils eine Bohrung
oder Aussparung 41 zur Aufnahme eines freien Abschnittes 11 eines Stiftes 10, welcher
in der Seitenwand 2 des Rinnenkörpers 1 fixiert ist.
[0063] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist es durch einfache Dimensionierung möglich, dafür
Sorge zu tragen, daß axiale Schubkräfte, welche beim Überfahren in Längsrichtung auf
den Abdeckrost einwirken, primär durch die formschlüssige Verbindung zwischen dem
Stift 10 und dem Guß-Stegrost 30 aufgenommen und in den Rinnenkörper 1 weitergeleitet
werden.
[0064] Das Umgreifen der Traverse 4 mit den Tragstegen 310 und 320 dient dann vorzugsweise
der Lagesicherung der Traverse selbst, so daß diese bei dynamischen und Wechselbelastungen
sich nicht aus den Aussparungen 3 herausdreht oder herausschwenkt und dadurch die
Gefahr besteht, daß der betreffende Abdeckrost nach oben herausgeschleudert wird.
[0065] Alles in allem gelingt es mit den beschriebenen Ausführungsbeispielen, bei Entwässerungsrinnen
mit oder ohne Kantenschutz aus Blechprofilen, eine ausreichende axiale Sicherung,
insbesondere beim Überfahren entsprechender Abdeckroste des Rinnensystems in Längsrichtung,
zu erreichen, ohne daß ein unerwünschtes Zusammenschieben der Abdeckroste mit entsprechenden
Nachteilen hinsichtlich der Verkehrssicherheit auftritt.
Bezugszeichenliste
[0066]
- 1
- Rinnenkörper
- 2
- Seitenwände
- 3
- Aussparung
- 4
- Traverse
- 5
- Abdeckrost
- 6
- Schraubverbindung
- 7
- Oberrand
- 8
- Blechformteilzarge
- 9
- Bohrung
- 10
- Stift
- 11
- freier Abschnitt des Stiftes
- 12
- Fase am freien Abschnitt des Stiftes
- 13
- Bohrung im Profil
- 20
- Nocken
- 21
- Aussparung
- 22
- unterer Bereich des Profils
- 23
- vertikale Seitenarretierfläche
- 24
- waagerechte Auflagefläche
- 30
- Guß-Stegrost
- 31
- Tragstege
- 32
- Einlauföffnungen
- 310
- spezielle Tragstege
- 320
- spezielle Tragstege
- 33
- Innenseite der speziellen Tragstege
- 330
- verkürzte Tragstege
- 34
- Randprofil
- 35
- Schenkel
- 40
- Randabschnitt
- 41
- Aussparung
1. Sicherungseinrichtung für eine Entwässerungsrinne, umfassend
- einen im wesentlichen U-förmigen Rinnenkörper mit gegenüberliegenden Seitenwänden,
- einen auf einem Oberrand des Rinnenkörpers oder auf einer den Rinnenkörper im oberen
Bereich mindestens teilweise umgebenden Zarge angeordneten Abdeckrost, welcher seitlich
durch Aussparungen in den Seitenwänden des Rinnenkörpers oder durch die Form der Zarge
geführt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Aufnahme axialer Kräfte der Abdeckrost (5) über eine formschlüssige Verbindung
an mindestens einer der Seitenwände (2) in Längsrichtung der Entwässerungsrinne fixiert
ist.
2. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die formschlüssige Verbindung einen Stift (10) umfaßt, welcher in eine Bohrung
(9) mindestens einer Seitenwand (2) oder einer Zarge (8) teilweise nach oben hervorstehend
eingebracht ist, wobei ein freier hervorstehender Abschnitt (11) des Stiftes (10)
in eine zugehörige Ausnehmung oder Bohrung (13) des Abdeckrostes (5) eingreift.
3. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die formschlüssige Verbindung mindestens einen fest am Abdeckrost (5) angeordneten
stiftförmigen Fortsatz umfaßt, welcher beim Aufsetzen des Abdeckrostes (5) in zugehörige
Bohrungen in den Seitenwänden (2) und/oder der Zarge (8) eingreift.
4. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die formschlüssige Verbindung mindestens einen an der Zarge (8) ausgebildeten
Nocken (20) oder einen im oberen Bereich der Seitenwände (2) angeformten hervorstehenden
Fortsatz umfaßt, welcher in eine zugehörige Aussparung (21) des Abdeckrostes (5) eingreift.
5. Sicherungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zarge (8) als Blechformteil mit einer nach oben gerichteten, vertikalen Seitenarretierfläche
(23) und einer im wesentlichen waagerechten Auflagefläche (24) zum seitlichen Arretieren
und Aufnehmen von oben eingeleiteter Kräfte ausgebildet ist.
6. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Nocken (20) ein zungenförmiger, teilgestanzter, nach oben gebogener Abschnitt
der waagerechten Auflagefläche (24) der Zarge (8) ist.
7. Sicherungseinrichtung für eine Entwässerungsrinne, umfassend
- einen im wesentlichen U-förmigen Rinnenkörper mit gegenüberliegenden Seitenwänden,
- eine auf einem Oberrand des Rinnenkörpers oder auf einer den Rinnenkörper im oberen
Bereich teilweise umgebenden Zarge angeordneten aufsetzbaren Abdeckrost, welcher seitlich
durch Aussparungen in den Seitenwänden des Rinnenkörpers oder durch die Form der Zarge
geführt ist, und
- mindestens eine Traverse, die mit ihren Enden in zwei einander im wesentlichen gegenüberliegenden
Ausnehmungen in den Seiteninnenwänden des Rinnenkörpers so einsetzbar ist, daß diese
quer zur Rinnenlängsachse im Inneren des Rinnenkörpers verläuft,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abdeckrost (5) eine Vielzahl von im wesentlichen quer zur Rinne verlaufenden
Tragstegen (31) aufweist, wovon mindestens zwei benachbarte Tragstege (310, 320) mindestens
abschnittweise eine solche vertikale Länge aufweisen, daß die Traverse (4) nach Aufsetzen
des Abdeckrostes (5) formschlüssig beidseitig umgeben ist.
8. Sicherungseinrichtung für eine Entwässerungsrinne, umfassend
- einen im wesentlichen U-förmigen Rinnenkörper mit gegenüberliegenden Seitenwänden,
- eine auf einen Oberrand des Rinnenkörpers oder auf einer den Rinnenkörper im oberen
Bereich teilweise umgebenden Zarge angeordneten aufsetzbaren Abdeckrost, welcher seitlich
durch Aussparungen in den Seitenwänden des Rinnenkörpers oder durch die Form der Zarge
geführt ist, und
- mindestens eine Traverse, die mit ihren Enden in zwei einander im wesentlichen gegenüberliegenden
Ausnehmungen in den Seiteninnenwänden des Rinnenkörpers so einsetzbar ist, daß diese
quer zur Rinnenlängsachse im Inneren des Rinnenkörpers verläuft,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abdeckrost (5) ein mindestens einseitiges Randprofil (34) mit einem Schenkel
(35) aufweist, welcher nach Aufsetzen des Abdeckrostes (5) die Traverse (4) in einem
seitlichen Abschnitt formschlüssig beidseitig umgibt.
9. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Randprofilierung (34) aus zwei im wesentlichen vertikal verlaufenden, seitlich
gegenüberliegenden Schenkeln (35) besteht, wobei mindestens einer der Schenkel (35)
im Bereich der Lage der Traverse (4) im Rinnenkörper (1) die Traverse (4) U-förmig
umgreifend ausgebildet ist.
10. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Schenkel (35) eine hervorstehende, stiftartige Verlängerung
aufweist, welche in eine zugeordnete Aussparung der Traverse (4) eingreift.
11. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abdeckrost (5) weiterhin mindestens einseitig ein Randprofil (34) aufweist,
welches nach Aufsetzen des Abdeckrostes die Traverse (4) in einem seitlichen, dem
Umschließungsabschnitt der Tragstege (310, 320) benachbarten Abschnitt formschlüssig
beidseitig umgibt.
12. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 7, 8 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Aufnahme axialer Kräfte der Abdeckrost (5) zusätzlich über eine formschlüssige
Stift- oder Nockenverbindung (10, 20) mit mindestens einer der Seitenwände (2) des
Rinnenkörpers (1) verbunden ist.