[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Flammstartanlage für eine
Brennkraftmaschine, insbesondere einen Dieselmotor mit einer Flammglühkerze, die im
Luftansaugkanal der Brennkraftmaschine angeordnet ist und mit Kraftstoff versorgt
wird, sowie eine Flammstartanlage für eine Brennkraftmaschine, insbesondere einen
Dieselmotor mit einer Flammglühkerze, die im Luftansaugkanal der Brennkraftmaschine
angeordnet ist und über eine Kraftstoffleitung mit Kraftstoff versorgt wird.
[0002] Eine derartige Flammstartanlage mit einer Flammglühkerze ist aus der DE 4 243 959
A1 sowie der DE 4 243 965 A1 bekannt und dient dazu einen Kaltstart der Brennkraftmaschine
zu ermöglichen.
[0003] Bei den bekannten Flammstartanlagen wird die Flammglühkerze mit einer festen Kraftstoffdosierung
versorgt, die auf eine hohe Wärmeleistung bei Leerlaufdrehzahl der Brennkraftmaschine
ausgelegt ist. Das hat zur Folge, daß bei Brennkraftmaschinen mit kleinem Hubraum
oder Brennkraftmaschinen mit einer niedrigen Verdichtung Probleme in der Anlaßphase
auftreten, die darauf beruhen, daß die Flamme der Flammglühkerze zu viel Sauerstoff
verbraucht und daher ein relativer Sauerstoffmangel für die Maschine auftritt. Aufgrund
eines derartigen Sauerstoffmangels findet keine ausreichende Verbrennung in der Brennkraftmaschine
statt, was eine Weißrauchbildung durch unverbrannten Kraftstoff und eine Kondensatbildung
zur Folge hat. Wenn weiterhin die Flammglühkerze eine kleine Düsen- oder Blendenauslegung
hat, ist die Kraftstoffversorgung der Flammglühkerze bei höherer Drehzahl der Brennkraftmaschine
zu gering.
[0004] Bei den bekannten Flammstartanlagen erfolgt eine Kraftstoffdosierung nur über die
Größe der in der Flammglühkerze verwendeten Düse oder Blende und den Kraftstoffdruck.
Die Kraftstoffmenge kann von der Flammstartanlage selbst weder gesteuert noch geregelt
werden. Die Kraftstoffdrücke in den verschiedenen Systemen bei den Motor- und Kraftfahrzeugherstellern
sind aber über den gesamten Drehzahlbereich so verschieden, daß eine derartige Dosierung
des Kraftstoffes für die Flammglühkerze nicht ausreicht, um die Brennkraftmaschine
bei sehr tiefen Temperaturen zu starten.
[0005] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht demgegenüber darin, ein Verfahren
zum Betreiben einer Flammstartanlage sowie eine Flammstartanlage für eine Brennkraftmaschine
der eingangs genannnten Art anzugeben, mit denen ein zuverlässiger Betrieb der Brennkraftmaschine
über den gesamten Drehzahlbereich möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch
gelöst, daß die Kraftstoffversorgung der Flammglühkerze in Abhängigkeit von der jeweiligen
Betriebsphase der Brennkraftmaschine dosiert wird.
[0007] Die erfindungsgemäße Flammstartanlage für eine Brennkraftmaschine zeichnet sich dadurch
aus, daß in der Kraftstoffleitung zur Versorgung der Flammglühkerze ein Ventil zum
Steuern der Kraftstoffmenge angeordnet ist.
[0008] Gemäß der Erfindung ist es möglich, die Kraftstoffversorgung, d.h. den Kraftstoffdurchfluß
an der Flammglühkerze bei fester Düsengröße und gegebenem Vordruck in der Anlaßphase
abzusenken, wodurch Startprobleme wegen Sauerstoffmangels vermieden werden. Es ist
weiterhin möglich, die Kraftstoffversorgung der Flammglühkerze über den gesamten Drehzahlbereich
optimal zu dosieren.
[0009] Da somit die Flammengröße der Flammglühkerze an den Luftdurchsatz der Brennkraftmaschine
angepaßt werden kann, ergibt sich ein besseres Emissionsverhalten und wird der Rauchausstoß
nach dem Anlassen der Brennkraftmaschine vermindert.
[0010] Besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie
der erfindungsgemäßen Flammstartanlage sind Gegenstand der Patentansprüche 2 und 4
bis 7 jeweils.
[0011] Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 ein schematisches Diagramm des Aufbaus der Flammstartanlage,
Fig. 2 den Kraftstoffversorgungsteil der Flammglühkerze der in Fig. 1 dargestellten
Flammstartanlage im einzelnen,
Fig. 3 in einem Diagramm den Betrieb der Flammstartanlage insbesondere der Flammglühkerze
in den verschiedenen Betriebsphasen einer Brennkraftmaschine gegenüber der Zeit und
Fig. 4 in einem Diagramm die am Magnetventil der Flammstartanlage gemäß Fig. 1 liegenden
Taktsignale gegenüber der Zeit.
[0012] Wie es in Fig. 3 dargestellt ist, wird beim Kaltstart einer Brennkraftmaschine, insbesondere
eines Dieselmotors durch die Flammglühkerze einer Flammstartanlage zunächst 20 bis
30 Sekunden lang vorgeglüht. Nach der Vorglühzeit wird durch Betätigung des Starters
und des Anlassers der Brennkraftmaschine die Kraftstoffversorgung der Flammglühkerze
aufgenommen und wird durch die im Luftansaugkanal angesaugte Luft und den durch die
Flammglühkerze vorbereiteten Kraftstoff eine Flamme gezündet. An die Anlaßbetriebsphase
schließt sich eine Nachflammphase an.
[0013] Damit die Flamme an der Flammglühkerze insbesondere in der Anlaßphase und bei niedriger
Drehzahl der Brennkraftmaschine nicht zuviel Sauerstoff verbrennt, wird die Höhe der
Kraftstoffversorgung der Flammglühkerze in Abhängigkeit von der jeweiligen Betriebsphase
der Brennkraftmaschine entsprechend dosiert. Das heißt insbesondere, daß der Kraftstoffdurchfluß
an der Flammglühkerze in der Anlaßphase und bei niedriger Drehzahl abgesenkt wird,
um dadurch den Sauerstoffverbrauch herabzusetzen.
[0014] Um das zu erreichen ist die in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte Flammstartanlage, die
eine Flammglühkerze 1 aufweist, die über eine Kraftstoffleitung 5 mit Kraftstoff versorgt
wird, mit einem Ventil zum Steuern der Kraftstoffmenge, nämlich einem Magnetventil
2 versehen, das in der Kraftstoffleitung 5 zur Versorgung der Flammglühkerze angeordnet
ist. Über einen Steuerteil 3 wird das Magnetventil 2 so gesteuert, daß die Kraftstoffversorgung
für die Flammglühkerze insbesondere in der Anlaßphase und bei niedriger Drehzahl der
Brennkraftmaschine gedrosselt wird, so daß die an der Flammglühkerze auftretende Flamme
nicht zuviel Sauerstoff verbraucht.
[0015] Bei dem in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel liegen am Magnetventil
2 Taktsignale, die vom Steuerteil 3 in Abhängigkeit von den jeweiligen Betriebsphasen
erzeugt werden. Der Steuerteil 3 kann insbesondere Taktsignale mit variierender Taktfrequenz
fx und/oder Taktlänge tx, d.h. Öffnungszeit des Magnetventils 2 liefern.
[0016] Wie es in Fig. 4 dargestellt ist, liegen vom Steuerteil 3 in der Anlaßphase Taktsignale
mit relativ niedriger Taktfrequenz fx am Magnetventil 2, so daß die Höhe der Kraftstoffversorgung
der Flammglühkerze 1 entsprechend reduziert ist. In einem sich daran anschließenden
Bereich nach dem Anlassen der Brennkraftmaschine nimmt die Taktfrequenz fx des Taktsignals
vom Steuerteil 3 und damit die Höhe der Kraftstoffversorgung der Flammglühkerze 1
zu. Über diese verschiedenen Drehzahlbereiche können je nach Steuerteil verschiedene
Taktfrequenzen gefahren werden, um die Höhe der Kraftstoffversorgung der Flammglühkerze
1 entsprechend zu steuern oder zu dosieren. Wenn nach etwa 40 Sekunden die Brennkraftmaschine
mit einer höheren Drehzahl läuft, kann über eine Erfassung der jeweiligen Drehzahl
der Brennkraftmaschine das Takten des Magnetventils 2 beendet werden, so daß das Magnetventil
2 konstant geöffnet ist.
[0017] Wie es im einzelnen in Fig. 2 dargestellt ist, wirkt ein Schlauch, der den Teil der
Kraftstoffversorgungsleitung 5 zwischen dem Magnetventil 2 und der Flammglühkerze
1 bildet, als Puffer, es kann jedoch zusätzlich auch noch ein Kraftstoffspeicher 4
in der Kraftstoffversorgungsleitung 5 zwischen der Flammglühkerze 1 und dem Magnetventil
2 angeordnet sein. Weiterhin können Drosselblenden 6, 7 vor und/oder hinter dem Magnetventil
2 und/oder vor der Flammglühkerze 1 vorgesehen sein. Der Puffer, der Kraftstoffspeicher
und die Drosselblenden sorgen für einen vergleichmäßigten Kraftstoffdurchlauf und
Kraftstoffabbau und verringern dadurch das Pulsieren der Flamme an der Flammglühkerze
1. Die Drosselblenden 6 und 7 haben dabei ähnlich wie ein Verzögerungsglied die Funktion,
den Druck zu drosseln.
[0018] Mittels einer Flammstartanlage mit dem oben beschriebenen Aufbau kann über den gesamten
Drehzahlbereich der Brennkraftmaschine und bei verschiedenen Druckzuständen in der
Kraftstoffzufuhr der Flammglühkerze deren Brennverhalten so stabilisiert und optimiert
werden, daß sich verbesserte Kaltstarteigenschaften der Brennkraftmaschine ergeben
und die Emissionen im Warmlaufbetrieb sowie im Leerlauf- und Schubbetrieb vermindert
sind.
1. Verfahren zum Betreiben einer Flammstartanlage für eine Brennkraftmaschine, insbesondere
einen Dieselmotor mit einer Flammglühkerze, die im Luftansaugkanal der Brennkraftmaschine
angeordnet ist und mit Kraftstoff versorgt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftstoffversorgung
der Flammglühkerze in Abhängigkeit von der jeweiligen Betriebsphase der Brennkraftmaschine
dosiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Kraftstoffversorgung der
Flammglühkerze mit in Abhängigkeit von der jeweiligen Betriebsphase der Brennkraftmaschine
gewählten Taktfrequenzen und/oder Taktlängen getaktet erfolgt.
3. Flammstartanlage für eine Brennkraftmaschine, insbesondere einen Dieselmotor mit einer
Flammglühkerze, die im Luftansaugkanal der Brennkraftmaschine angeordnet ist und über
eine Kraftstoffleitung mit Kraftstoff versorgt wird, dadurch gekennzeichnet daß in
der Kraftstoffleitung (5) zur Versorgung der Flammglühkerze (1) ein Ventil (2) zum
Steuern der Kraftstoffmenge angeordnet ist.
4. Flammstartanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (2) zum Steuern
der Kraftstoffmenge ein getaktetes Magnetventil ist, an dem von einem Steuerteil (3)
Taktsignale liegen, deren Frequenz und/oder Länge von der jeweiligen Betriebsphase
der Brennkraftmaschine abhängen.
5. Flammstartanlage nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Puffereinrichtung, die
in der Kraftstoffleitung (5) zwischen dem Magnetventil (2) und der Flammglühkerze
(1) liegt.
6. Flammstartanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Puffereinrichtung
ein Kraftstoffspeicher (4) ist.
7. Flammstartanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 6 gekennzeichnet durch Drosselblenden
(6, 7), die in der Kraftstoffleitung (5) vor und/oder hinter dem Ventil (2) zum Steuern
der Kraftstoffmenge und/oder vor der Flammglühkerze (1) angeordnet sind.