(19)
(11) EP 0 830 830 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.03.1998  Patentblatt  1998/13

(21) Anmeldenummer: 97114321.9

(22) Anmeldetag:  20.08.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47H 13/14, A47H 23/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV RO SI

(30) Priorität: 23.09.1996 DE 19638910
09.01.1997 DE 19700417

(71) Anmelder: Garotex Heimtextilien GmbH & Co. KG
48291 Telgte (DE)

(72) Erfinder:
  • Stadermann, Günther
    58099 Hagen (DE)

(74) Vertreter: Castell, Klaus, Dr. 
Schillingsstrasse 335
52355 Düren
52355 Düren (DE)

   


(54) Vorhang mit einer Aufhängeinrichtung aus mehreren relativ zueinander beweglichen Teilen und verfahren zu seiner Herstellung


(57) Der Vorhang weist entlang einer Seite (2) mehrere nebeneinander angeordnete Löcher (5-14) auf. Indem ein Teil der Aufhängeeinrichtung durch mindestens zwei Doppellöcher (5-14) gefädelt wird, können Falten gebildet werden. Je nach Abstand der aufgefädelten Löcher (5-14) entstehen verschiedenartige gefaltete oder ungefaltete Bereiche.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Faltenbändern die nachträglich angenäht werden, hat der Vorhang den Vorteil, daß eine definierte Anordnung eines Musters relativ zu den Falten des Vorhanges gewährleistet werden kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Vorhang mit einer Aufhängeeinrichtung aus mehreren relativ zueinander beweglichen Teilen und ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Vorhangs.

[0002] Vorhänge sind bekannt als Gardine oder sogenannte Weißware und als Übergardine. Während bei Gardinen eine gewisse Durchsichtigkeit angestrebt wird, ist eine Übergardine so hergestellt, daß eine Durchsicht nicht mehr möglich ist. Derartige Vorhänge sollen auch im zugezogenen Zustand noch einen bestimmten Faltenwurf aufweisen und zu diesem Zweck wird an der Oberseite des Vorhanges ein Gardinen-Faltenband oder Kräuselband eingenäht. Derartige Bänder haben in ihrer einfachsten Ausführung mehrere Ösen, in die der Bügel einer Laufrolle eingeführt werden kann. Die Falle entsteht hierbei dadurch, daß der Faltenhaken durch mehrere Ösen hindurch geführt wird oder durch Zugfaden gekräusel und somit einen Teil des Vorhangs zusammenrafft.

[0003] Eine Weiterentwicklung stellt das Faltenband dar, das Fäden aufweist, an denen gezogen werden kann, um eine Faltenlegung des Vorhangs und somit einen vorbestimmten Faltenwurf zu erzielen (2er-Falte, 3er-Falte usw.).

[0004] Die Verwendung derartiger Bänder hat den Nachteil, daß sie sehr aufwendig in der Herstellung sind und genau plaziert auf den Vorhangstoff aufgenäht werden müssen. Darüberhinaus sind viele Vorhangstoffe mit einem Muster versehen und es wird angestrebt, daß Faltenbildung und Muster miteinander harmonieren. Beispielsweise sollen häufig bestimmte im Muster wiederkehrende Ornamente jeweils auf einem Faltenbogen angeordnet sein.

[0005] In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, daß bei der Verwendung von Faltenbändern eine harmonische Zuordnung zwischen den Falten und der Musterung meist nicht möglich ist, da im gewebten oder gewirkten Stoff der Abstand zwischen den Mustern nicht absolut konstant ist und spätestens nach der Ausrüstung des Vorhangstoffes zumindest an manchen Stellen ein kleinerer oder größerer Abstand zwischen den Mustern entsteht. Beim Aufnähen eines Faltenbandes summieren sich aber die Fehler und spätestens an einem Ende des Vorhanges ist damit zu rechnen, daß Falle und Muster nicht mehr absolut genau korrespondieren.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Vorhang so weiterzuentwickeln, daß eine einfache Aufhängung unter Bildung gefalteter und glatter Bereiche ermöglicht wird und bei gemusterten Stoffen eine Zuordnung zwischen Muster und Falte erreicht wird.

[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Vorhang entlang einer Seite nebeneinander gelochte und ungelochte Bereiche aufweist und in den gelochten Bereichen mindestens zweimal zwei Löcher enger als die anderen Löcher nebeneinander angeordnet sind und jeweils ein Teil der Aufhängeeinrichtung durch mindestens zwei der enger nebeneinander liegenden Löcher gefädelt ist, um dort eine Faltenbildung zu erzeugen.

[0008] Die vorhandenen Doppelöcher werden zur Aufhängung und zur Faltenbildung genutzt, so daß sich gefaltete und ungefaltete Vorhangbereiche abwechseln.

[0009] Der erfindungsgemäße Vorhang hat den großen Vorteil, daß kein Gardinen- oder Faltenband mehr notwendig ist. Dies führt zu großen Einsparungen bei der Herstellung und Konfektionierung der Vorhänge. Darüberhinaus können die Löcher so vorgesehen werden, daß sie mit dem Muster korrespondieren und eine Verschiebung zwischen Falte und Muster ausgeschlossen wird.

[0010] Unter Löchern wird im vorliegenden Fall jede Öffnung verstanden, die es erlaubt, eine Aufhängeeinrichtung hindurchzufädeln. Ein Doppelloch kann auch entstehen, wenn ein flotierender Faden verwendet wird, der waagerecht oder senkrecht angebracht ist und eine Schlaufe bildet.

[0011] Da jeweils zwei Löcher eng nebeneinander angeordnet sind, ist das Teil der Aufhängeeinrichtung bei einer Draufsicht auf eine Seite des Vorhanges kaum sichtbar und der Vorhang kann so gerafft werden, daß alle Teile der Aufhängeeinrichtung auf einer Seite der Wellen des gerafften Vorhanges angeordnet sind. Wird ein derart geraffter Vorhang an einer Vorhangschiene aufgehängt, ist es möglich, alle Wellen des Vorhangs von der Vorhangschiene in den Raum hineinragen zu lassen.

[0012] Eine vorteilhafte Ausgestaltungsform sieht vor, daß die enger nebeneinander angeordneten Doppellöcher in gleichen Abständen zueinander angeordnet sind. Dies erleichtert die Bildung eines gleichmäßigen Faltenwurfs, da der Abstand zwischen den Doppellöchern - oder ein Vielfaches dieses Abstandes - der Länge des die Falte bildenden Stoffbogens entspricht. Die Erfindung erlaubt auch das Bilden von nebeneinanderliegenden unterschiedlich großen Faltenbögen. Verständlicherweise wird die Falte größer, wenn nur jedes zweite oder dritte Doppelloch genutzt wird, als wenn jedes aufeinanderfolgende Doppelloch zur Faltenbildung verwendet wird. Die Löcher können auch anders angeordnet werden, zu: einer-, zweier-, dreier-, fünfer-Falten usw. (Fig. 1 und 2 = vierer-Falte). Darüber hinaus können auch verschiedene Falten wie z. b. dreier- und vierer-Falten miteinander kombiniert werden. Sofern der Vorhang ein Muster aufweist, ist es vorteilhaft, wenn die eng nebeneinander angeordneten Löcher in vom Muster definierten ggfls. gleichen Abständen angeordnet sind.

[0013] Üblicherweise ist die Breite des Vorhanges größer als die Breite der abzudeckenden Fensterfläche. Daher steht die Breite des Vorhangs in einem bestimmten Verhältnis zur Breite der abzudeckenden Fensterfläche. Dieses Verhältnis kann durch den Abstand der Doppellöcher festgelegt werden, der auf ein bestimmtes Verhältnis abgestimmt ist.

[0014] Eine spezielle Faltenart, die auch als überlappende Quetschfalte bezeichnet werden kann, ist dadurch zu erzielen, daß statt oder zwischen zwei enger nebeneinander angeordneten Löchern ein Einzelloch angeordnet ist. Zur Faltenbildung werden alle beschriebenen Löcher auf einer quer zum Vorhang liegenden Achse angeordnet und auf eine Aufhängeeinrichtung aufgefädelt. Dadurch entstehen mit dem Vorhang verlaufende Falten nach rechts oder nach links von der Mittelachse.

[0015] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die enger nebeneinander angeordneten Löcher in verschiedenen Abständen zur Seite des Vorhangs angeordnet sind. Dies erschließt weitere Möglichkeiten zur Einfädelung der Aufhängevorrichtung und eine Faltenbildung in einem breiten Bereich im Anschluß an die Seite des Vorhangs.

[0016] Vorteilhaft ist es, wenn in den gelochten Bereichen jeweils mehrere enger nebeneinander angeordnete Löcher untereinander angeordnet sind. Dies ermöglicht es, den vertikalen Bereich, in dein der Vorhang gerafft wird, auszudehnen. Entweder können die relativ zueinander beweglichen Teile der Aufhängeeinrichtung mit einem Bügel versehen werden, der auch ein Einfädeln durch untereinander angeordnete Löcher erlaubt, oder ein Lochpaar wird dazu benutzt, den Vorhang in einem Abstand zur Linie der oben genannten nebeneinander angeordneten Löcher beispielsweise durch eine ringartige Klammer zu raffen.

[0017] Je nach Material des Vorhanges ist es in vielen Fällen vorteilhaft, den Vorhang im Bereich der Löcher zu verstärken. Dadurch wird ein Ausreißen oder eine ungewollte Vergrößerung der Löcher bei der Verwendung des Vorhanges vermieden.

[0018] Eine bevorzugte Ausführungsform des Vorhangs sieht vor, daß der Vorhang ein Gewebe oder Gewirke aufweist. Dies erlaubt es, auf einfache Art und Weise beim Herstellungsvorgang des Vorhanges Löcher vorzusehen. Wenn das Gewebe oder Gewirke zwischen zwei nebeneinander angeordneten Löchern dünner gefertigt ist, ist dieser Bereich als Sollbruchstelle zu verwenden. Bei einem Gewebe kann dieser Bereich durch mindestens einen fehlenden senkrechten Faden gebildet werden.

[0019] Bei der Verwendung eines Gewebes oder Gewirkes wird vorgeschlagen, den Bereich der Löcher als Abschlußkante oder Schmuckband auszubilden. Das heißt, die Löcher werden entweder im Bereich der üblichen Abschlußkante vorgesehen oder die Abschlußkante wird so breit ausgebildet, daß sämtliche Löcher im Bereich der Abschlußkante liegen. Die Abschlußkante bildet eine natürliche Verstärkung des Vorhangs entlang der Seite, an der die Löcher vorzusehen sind, und kann je nach Anforderung auf einfache Art und Weise auch verstärkt ausgebildet werden.

[0020] Zum Aufhängen des Vorhanges eignet sich eine Aufhängeeinrichtung, deren relativ zueinander bewegliche Teile einen durch mindestens zwei Doppellöcher fädelbaren Bügel und eine Gleit- oder Rolleinrichtung aufweisen. Derartige Teile sind als Gleiter oder Rollen mit Faltenhaken bekannt, wobei vorzugsweise der Bügel so auszubilden oder auszuwählen ist, daß er leicht durch die vorgesehenen Löcher fädelbar ist.

[0021] Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Vorhanges vorzuschlagen.

[0022] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren gelöst, bei dein der Vorhang aus einem Gewebe oder Gewirke hergestellt wird, bei dessen Herstellung entlang einer Seite mehrere Doppellöcher aus enger nebeneinander angeordneten Löchern vorgesehen werden und jeweils ein Teil der Aufhängeeinrichtung durch mindestens zwei Doppellöcher jeweils vor und zurück gefädelt wird, um eine Falte zu erzeugen.

[0023] Gerade die Verwendung eines Gewebes oder Gewirkes erlaubt es, die Löcher während der Herstellung des Gewebes oder Gewirkes im Stoff zu berücksichtigen. Die Herstellungsmaschinen zur Erstellung des Gewebes oder Gewirkes können dabei so programmiert werden, daß ohne zusätzlichen Aufwand das Gewebe oder Gewirke mit den notwendigen Löchern an den richtigen Stellen hergestellt wird. Gerade wenn beim Web- oder Wirkvorgang in den Stoff Muster oder Ornamente eingearbeitet werden, können die Löcher direkt während des Web- oder Wirkvorganges so eingearbeitet werden, daß sie einen dem Muster entsprechenden Faltenwurf gewährleisten.

[0024] Die Herstellung der Löcher während der Herstellung des Gewebes oder Gewirkes erlaubt es darüberhinaus im Bereich der Löcher eine vorzugsweise besonders verstärkte Abschlußkante einzuarbeiten oder um die Löcher einen verstärkten Rand vorzusehen.

[0025] Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

[0026] Es zeigt,
Figur 1
eine schematische Darstellung der im gelochten Bereich vorgesehenen Löcher,
Figur 2
einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen ersten Vorhanges (ungerafft) auf schwarzem Grund,
Figur 3
einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen zweiten Vorhanges (ungerafft),
Figur 4
den Vorhang nach Figur 3 in geraffter Form von der Vorderseite und in einer Draufsicht,
Figur 5
einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen dritten Vorhanges (ungerafft),
Figur 6
ein Schema zum Einfädeln der Aufhängeeinrichtung und
Figur 7
den Vorhang nach Figur 5 in geraffter Form von der Rückseite z. B. eine Dreierfalte.


[0027] Der Vorhang 1 in Figur 1 hat eine obere Seite 2, an die sich oben eine Abschlußkante 3 anschließt. Die Abschlußkante geht etwa bis zur punktierten Linie 4, unterhalb der sich der Vorhang in üblicher Ausbildung mit oder ohne Muster fortsetzt.

[0028] Im Bereich der Abschlußkante ist eine obere Lochreihe waagerecht nebeneinander angeordneter Doppellöcher 5 - 9 vorgesehen, durch die die Teile der Aufhängeeinrichtung (nicht gezeigt) hindurchfädelbar sind. Unterhalb der beschriebenen Doppellochreihe besteht eine weitere Doppellochreihe mit 5 Doppellöchern 10 - 14. Diese Doppellöcher dienen dazu, den Vorhang mittels einer durch diese Löcher hindurchgefädelten Öse zu raffen. Dadurch wird über einen längeren vertikalen Bereich die Faltenbildung fixiert, die sich in einem lockeren Faltenwurf unterhalb der Abschlußkante 3 fortsetzt. Beidseitig des gelochten Bereiches 15 ist jeweils ein ungelochter Bereich 16, 17 vorgesehen. Da im vorliegenden Fall im Bereich zwischen den Doppellöchern 5 - 9 eine Faltenbildung gewünscht ist, wird ein Bügel des Teils der Aufhängeeinrichtung zunächst durch das Doppelloch 5, dann durch das Doppelloch 6 usw. bis schließlich durch das Doppelloch 9 hindurchgeführt. Im Steg zwischen den zwei Löchern der Doppellöchern 5 - 9 und 10 - 14 fehlt jeweils ein vertikaler Faden. Hierdurch ergibt sich jeweils eine "Soll-Knick-Stelle". Beim Einhängen von Faltenhaken in die oberen Doppellöcher 5 - 9 und ringartiger Klammern in die unteren Doppellöcher 10-14 wird der Vorhang leicht im Bereich der Soll-Knick-Stelle geknickt. Für die gezeigte Viererfalte muß nur jeweils fünfmal durch ein Doppelloch durchgehakt werden. Als Teil der Aufhängeeinrichtung eignen sich übliche Rollen oder Gleiter mit Faltenhaken, wobei der Vorhang mit den angegebenen Löchern am Faltenhaken befestigt wird. Durch das Auffädeln der Doppellöcher 5 - 9 auf den Faltenhaken wird der Vorhang in diesem Bereich gerafft und es entsteht eine Faltenbildung wie sie durch die Linie 18 schematisch angedeutet worden ist.

[0029] Figur 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Vorhang aus einem gewirkten Stoff, bei dem in den Vorhang 1 die erfindungsgemäßen Doppellöcher 5 - 9 und die weiteren Löcher 10 - 14 eingewirkt wurden. Das Fehlen des vertikalen Fadens, der zur Bildung der Soll-Knick-Stelle dient, ist an den Stellen der Bezugsziffern 19, 20, 21, 22, 23 zu sehen. Zwischen diesem Faltenbereich 15 mit den Doppellöchern und einem nächsten mit Doppellöchern angedeuteten Faltenbereich ist ein Zwischenraum 17, in dem keine Doppellöcher vorgesehen sind. Dieser Zwischenraum 17 ist nicht gefaltet, so daß das Muster der Blume 24 gut zu erkennen ist. Außerdem ist in diesem Zwischenbereich 17 eine Schnittstelle durch einen Doppelpfeil angezeigt.

[0030] Das vorliegende Beispiel zeigt klar, daß selbst bei einem unterschiedlich dicht gewebten oder gewirkten Stoff oder einem während der Ausrüstung bereichsweise gedehnten Stoff, das Muster der Blume 24 immer im ungefalteten Bereich 17 liegt. Somit ist auch bei starker Beanspruchung des Vorhangs während der Ausrüstung sichergestellt, daß die Falten mit dem Muster harmonieren.

[0031] Der Stoffverbrauch (Stoffbedarf) kann beliebig durch unterschiedliche Anordnung der Doppellöcher geregelt werden z. B.: 3 : 1 (wie Fig. 1 und 2), 2,7:1; 2,5:1; 2:1 usw.

[0032] Der in Figur 3 gezeigte gelochte Bereich des Vorhangs 25, weist an seiner oberen Seite ebenfalls Löcher 26 - 34 auf, zwischen denen Falten 35 - 42 angeordnet sind. Die Löcher 26, 27; 28, 29; 31, 32; und 33, 34 dienen hier als Doppellöcher. Die Falten 35, 37, 40 und 42 sind so gefaltet, daß die Knickstelle in die Blattebene hineinweist und die Falten 36, 38, 39 und 41 sind so gefaltet, daß die Knickstellen aus der Blattebene herausweisen. Der Vorhang kann dadurch so gerafft werden, daß alle Löcher 26 - 34 deckungsgleich übereinander liegen und ein in seiner Breite reduzierter, gefalteter Vorhang entsteht, der in Figur 4 gezeigt ist. Durch die übereinanderliegenden Löcher kann anschließend eine Auffädeleinrichtung geführt werden, die die Falte in der vorgegebenen Weise zusammenhält. Als Auffädeleinrichtung eignet sich bspw. eine Art Flachkopfnagel, der von vorne in das Loch 30 und durch die dahinterliegenden Löcher gefädelt wird und an dessen Ende die Aufhängeeinrichtung befestigt ist. Der flache Kopf des Nagels überdeckt dadurch flächig das Loch 30 und kann farblich auf die Art des Vorhanges abgestimmt werden.

[0033] In den Figuren 3 und 4 ist jeweils nur eine Falte dargestellt und es ist verständlich, daß üblicherweise im gelochten Bereich mehrere Falten nebeneinander angeordnet werden.

[0034] Figur 5 zeigt einen weiteren Vorhang 43, an dem durch parallel angeordnete nebeneinander liegende Einschnitte 44, 45, 46, 47 oder flottierende Fäden im Vorhang erzeugt werden, durch die eine Aufhängeeinrichtung fädelbar ist. Im vorliegenden Fall sind mittig zwei Doppeleinschnitte 45, 46 auf einer unteren Ebene und im Außenbereich jeweils ein Doppeleinschnitt 44, 47 auf einer oberen Ebene angebracht.

[0035] Figur 6 zeigt wie eine Aufhängeeinrichtung entsprechend der Pfeilrichtungen 48 - 51 durch die Doppellöcher 44 - 47 fädelbar ist, um, den Vorhang, wie in Figur 7 gezeigt, zu raffen. Die in Figur 7 gezeigte Raffung wird vom Erfinder "Türschanierfädelung" genannt, da die Aufhängeeinrichtung 52 wie bei einem Türschanier durch die Öffnungen 44 - 47 gefädelt wird, um den Vorhang zu raffen.

[0036] In Figur 7 ist die Rückseite des Vorhanges gezeigt und in dieser Figur ist deutlich zu erkennen, daß an der Vorderseite des Vorhanges die Aufhängevorrichtung 52 kaum zu sehen ist.


Ansprüche

1. Vorhang mit einer Aufhängeeinrichtung aus mehreren relativ zueinander beweglichen Teilen, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorhang (1) entlang einer Seite (2) nebeneinander gelochte und ungelochte Bereiche aufweist und in den gelochten Bereichen mindestens zweimal zwei Löcher (5 - 9; 10 - 14;; 26/27, 28/29, 31/32, 33/34; 44, 45, 46, 47) enger als die anderen Löcher nebeneinander angeordnet sind und jeweils ein Teil der Aufhängeeinrichtung (52) durch mindestens zwei der enger nebeneinanderliegenden Löcher (5 - 9; 10 - 14; 26/27, 28/29, 31/32, 33/34; 44, 45, 46, 47) gefädelt ist, um dort eine Faltenbildung zu erzeugen.
 
2. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die enger nebeneinander angeordneten Löcher (5 - 9; 10 - 14; 26/27, 28/29, 31/32, 33/34; 44, 45, 46, 47) in gleichen Abständen angeordnet sind.
 
3. Vorhang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei enger nebeneinander angeordneten Löchern (28, 29; 31, 32) ein Einzelloch (30) angeordnet ist.
 
4. Vorhang nach einer der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die enger nebeneinander angeordneten Löcher (44 - 47) in verschiedenen Abständen zur Seite (2) des Vorhanges (1) angeordnet sind.
 
5. Vorhang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils in den gelochten Bereichen mehrere enger nebeneinanderliegende Löcher (5, 10; 6, 11; 8, 13; 9, 18) untereinander angeordnet sind.
 
6. Vorhang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorhang (1) im Bereich der Löcher verstärkt ist.
 
7. Vorhang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorhang (1) ein Gewebe oder Gewirke aufweist.
 
8. Vorhang nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich der Löcher als Abschlußkante (3) ausgebildet ist.
 
9. Vorhang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Aufhängeeinrichtung einen durch mindestens zwei Löcher fädelbaren Bügel und eine Gleit- oder Rolleinrichtung aufweist.
 
10. Verfahren zur Herstellung eines Vorhangs mit einer Aufhängeeinrichtung aus mehreren relativ zueinander beweglichen Teilen, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorhang aus einem Gewebe oder Gewirke hergestellt wird, bei dessen Herstellung entlang einer Seite (2) mehrere Doppellöcher aus enger nebeneinander angeordneten Löchern (5 - 9) vorgesehen werden und jeweils ein Teil der Aufhängeeinrichtung durch mindestens zwei Doppellöcher (5 - 11) jeweils vor- und zurück gefädelt wird, um eine Falte zu erzeugen.
 




Zeichnung