(19)
(11) EP 0 831 173 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.03.1998  Patentblatt  1998/13

(21) Anmeldenummer: 97115324.2

(22) Anmeldetag:  04.09.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D21F 1/48
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 13.09.1996 DE 29615823 U

(71) Anmelder: Voith Sulzer Papiermaschinen GmbH
89509 Heidenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Feiler, Bruno
    89564 Nattheim (DE)

   


(54) Sauger- und Formatschieber


(57) An der Oberfläche eines Saugkastens für eine Papier- oder Kartonherstellungsmaschine sind Leisten quer zur Sieblaufrichtung zur Entwässerung der Fasersuspension angebracht. In den Lücken zwischen den Leisten sind quer zur Sieblaufrichtung verschiebbare Füllstücke angeordnet. Auf diese Weise entstehen einstellbare Saugschlitze. Die Füllstücke weisen zur Maschinenmitte hin eine Durchlässigkeit für Fluide auf, indem sie verjüngend gestaltet und/oder perforiert sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Saugkasten für eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, z.B. Papierbahn, im einzelnen mit den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen. Ein Saugkasten ähnlicher Bauart ist bekannt aus DE-PS 1937740. (Akte PA 02953)

[0002] Ein solcher Saugkasten dient beispielsweise in einer Papierherstellungsmaschine zum Entwässern einer Papierbahn, die auf einem Siebband oder zwischen zwei Siebbändern gebildet worden ist. Das Siebband bzw. die Siebbänder läuft bzw. laufen zusammen mit der zu entwässernden Papierbahn über den Saugkasten, so daß der im Saugkasten herrschende Unterdruck eine Entwässerung der Papierbahn bewirkt.

[0003] Der Saugkasten hat wenigstens zwei Stützleisten, die mit dem Siebband (bzw. mit einem der beiden Siebbänder) in Kontakt kommen. Zwischen je zwei Stützleisten befindet sich ein Saugschlitz. Gemäß DE'740 ist die Länge der Saugschlitze (und somit die Länge der Saugzone) durch zwei Dichtleisten bestimmt. Bei anderen bekannten Konstruktionen sind an jedem Ende des Saugkastens (d.h. in den beiden Randzonen des Siebbandes) zwischen den Stützleisten dichtend eingepaßte Füllstücke vorgesehen, so daß diese Füllstücke die Saugzonen-Länge bestimmen. Falls erforderlich, kann zumindest ein Teil dieser Füllstücke quer zur Band-Laufrichtung verstellt werden, nämlich zwecks Änderung der Saugzonen-Länge. In diesem Fall werden die Füllstücke im allgemeinen als "Formatschieber" bezeichnet.

[0004] Die oben erwähnte Druckschrift DE'740 befaßt sich u.a. mit dem Problem, den am Siebband und an den Stützleisten auftretenden Verschleiß zu verringern. Diese Verschleißerscheinungen resultieren bekanntlich aus der Tatsache, daß das Siebband (oder in anderen Fällen ein Filzband) in direktem Kontakt über die Stützleisten des Saugkastens läuft. Gemäß DE'740 wird dieser Verschleiß dadurch verringert, daß man den Abstand zwischen den Stützleisten möglichst weitgehend verringert. Die Praxis zeigt jedoch, daß speziell in den Randbereichen des Siebbandes immer noch gelegentlich ein vorzeitiger Sieb-Verschleiß stattfindet. Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen zu treffen, durch die ein vorzeitiger Verschleiß des Sieb- oder Filzbandes, insbesondere in den Randbereichen, möglichst weitgehend verringert wird.

[0005] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst. Durch die sich in Richtung zur Maschinenmitte hin erstreckenden Verlängerungen der Füllstücke werden die Randbereiche des Siebbandes (oder des Filzbandes) besser als bisher unterstützt. Es wird also vermieden, daß die Randbereiche des Bandes unter der Wirkung des Unterdruckes in den Saugschlitz bzw. in die Saugschlitze hineingezogen werden. Gemäß der Erfindung ist aber dafür gesorgt, daß die Verlängerungen der Füllstücke durchlässig sind für Fluid, also insbesondere für Luft und Wasser. Hierdurch wird erreicht, daß trotz der verbesserten Abstützung der Randbereiche des Sieb- oder Filzbandes die (quer zur Bahnlaufrichtung gemessene) Länge der Saugzone nicht verringert wird.

[0006] Die Durchlässigkeit der Füllstück-Verlängerungen für Fluid kann auf unterschiedliche Weise realisiert werden: Beispielsweise kann man die Verlängerungen, von oben gesehen, keilförmig ausbilden und/oder man kann die Verlängerungen perforieren.

[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an Hand der beigefügten Zeichnung beschrieben.

[0008] Die Figur 1 zeigt einen Saugkasten in einem Querschnitt entlang der Linie I-I der Figur 2.

[0009] Die Figur 2 ist eine Draufsicht auf den Saugkasten nach Figur 1.

[0010] Der insgesamt mit 10 bezeichnete Saugkasten besteht im wesentlichen aus einem Trog 11, aus einigen darauf quer angeordneten Tragstäben 13 und aus Stützleisten 20, die sich in Längsrichtung des Troges 11, d.h. quer zur Laufrichtung P des Siebbandes 9 erstrecken. Das laufende Siebband 9 kommt mit den Köpfen der Stützleisten unmittelbar in Kontakt. Befestigungselemente, mit denen die Stützleisten 20 auf den Tragstäben 13 befestigt sind, sind mit 25, 26, 27 bezeichnet. Zwischen den Enden der Tragstäbe 13 sind Dichtleisten 16 vorgesehen.

[0011] In Figur 2 ist die Breite des Siebbandes 9 mit B bezeichnet und die Länge der zwischen den Stützleisten 20 verbleibenden Saugschlitze mit L; dies ist die sogenannte Saugzonen-Länge. Sie wird bestimmt durch Füllstücke 31, 32, 33, welche zwischen die Stützleisten 20 dichtend eingepaßt sind.

[0012] Jedes der Füllstücke 31 bis 33 weist eine Verlängerung 31' bis 33' auf. Diese Verlängerungen erstrecken sich, ausgehend vom Ende der Saugzonen-Länge L, in Richtung zur Maschinenmitte hin. Jedes der Füllstücke und die dazugehörenden Verlängerungen kommen genauso wie die Stützleisten 20 mit dem Band 9 in direkten Kontakt. Jedoch sind die Verlängerungen, in der Draufsicht gemäß Figur 2 gesehen, entweder keilförmig verjüngt (siehe 31' oder 32') oder sie sind perforiert (siehe 33'). Es ist auch möglich, sowohl eine keilförmige Verjüngung als auch eine Perforation vorzusehen.

[0013] Falls die Saugzonen-Länge verändert werden muß, kann man die Position der Füllstücke 31 bis 33 zusammen mit den Verlängerungen 31' bis 33' parallel zu den Stützleisten 20 verstellen.


Ansprüche

1. Saugkasten (10) für eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, z.B. Papierbahn, mit den folgenden Merkmalen:

a) der Saugkasten (10) erstreckt sich quer zur Laufrichtung eines porösen Bandes, z.B. eines Siebbandes (9), Filzbandes oder dgl. und ist zu diesem Band hin offen, um auf das Band (und ggf. auf die mit dem Band laufende Bahn) eine Saugwirkung auszuüben;

b) der Saugkasten (10) hat wenigstens zwei das laufende Band (9) berührende Stützleisten (20), die sich quer zur Band-Laufrichtung (P) erstrecken und einen Saugschlitz begrenzen;

c) in den beiden Randzonen des Bandes (9) ist der Saugschlitz durch je ein Füllstück (31-33) begrenzt, das zwischen die Stützleisten (20) dichtend eingepaßt ist, wobei die Füllstücke eine Saugzonen-Länge (L) bestimmen, die kleiner ist als die Breite (B) des Bandes;

d) dadurch gekennzeichnet, daß jedes Füllstück (31-33), ausgehend vom Ende der Saugzonen-Länge (L), eine Verlängerung (31'-33') aufweist, die sich in Richtung zur Maschinenmitte hin erstreckt, wobei die Verlängerung das Band (9) berührt und durchlässig für Fluid (Luft, Wasser) ist.


 
2. Saugkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlängerung (31' oder 32') von oben gesehen, keilförmig ist.
 
3. Saugkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlängerung (33') perforiert ist.
 
4. Saugkasten nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstücke (31-33) einschließlich der Verlängerungen (31'-33') quer zur Band-Laufrichtung (P) verstellbar sind, zwecks Änderung der Saugzonen-Länge (L).
 




Zeichnung