[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Betondecke für Rundbehälter mit einem
Durchmesser von mindestens 5 m bestehend aus mehreren, die obere Öffnung des Rundbehälters
abdeckenden Halbfertigteilen als Unterbau und armiertem, aufgegossenem Über- beton.
Weiterhin betrifft die Erfindung das Verfahren zur Her- stellung derartiger Betondecken
sowie als Zwischenprodukt das Halbfertigteil zur Herstellung der Betondecken.
[0002] Betonrundbehälter werden vor allem für industrielle, kommunale und landwirtschaftliche
Wasserversorgung und Abwasserentsorgung gebaut, wie zum Beispiel Sprinklerzentralen
und Wasservorratsbehälter sowie Regenbecken, Regenüberlaufbecken, Regenzyklonbekken,
Löschwasserbehälter usw.. Sie weisen im allgemeinen Durchmesser von mehr als 5 m auf
und werden inzwischen auch in Durch-messern von 30 bis 40 m gebaut. Betondecken für
derartige Rund-behälter werden bisher gebaut durch Aufbau einer entsprechenden Schalung
im ansonsten fertigen Betonrundbehälter, Einbringen von Armierungseisen und Gießen
der Decke. Sofern die Betonrundbehälter größere Durchmesser aufweisen und somit die
Decken auch größere Spannweiten zu überbrücken haben, können derartige Decken nicht
mehr selbsttragend gebaut werden, sondern benötigen bei mittleren Größen mindestens
eine dauernde zentrale Stützsäule, bei größeren Durchmessern zusätzlich sogar mehrere
Stützsäulen zwischen der Mitte und der Wandung des Betonrundbehälters.
[0003] Während für normale Decken auch Halbfertigteile zur Anwendung kommen, ist die Herstellung
von Betondecken für Rundbehälter als sogenannte Filigrandecken aus statischen Gründen
nicht zulässig.
[0004] Aus der DE-A 26 49 936 ist bekannt, aus sektorförmigen Stahlbetonfertigteilen ein
Dach zu bauen, wobei das Dach aus sektorförmigen Spannbetonfertigteilen sowie bewehrtem
Aufbeton gefertigt wird und dabei eine Hängeschale ausbildet. Spannbetonfertigteile
benötigen zusätzlich teure Stahlteile wie Spannköpfe, Spannlitzen und Spannstahl.
Derartige Stahlteile sind so kostspielig und aufwendig, daß sich diese Art eines Daches
auf dem Markt nicht durchsetzen konnte, zumal das Dach mit der Ringwand verbunden
werden sollte und damit nicht für Belastungen aus der DIN 1072 12 to, SLW 30 oder
gar SLW 60 geeignet wäre.
[0005] Aus der DD-Zeitschrift "Der VEB Wasserwirtschaft", Heft 12 Dez. 1956, Seite 83 ist
bekannt, Kammern bis zu 300 m
3 aus Formsteinringwänden herzustellen und diese mit einer Segmentdecke abzudecken.
Diese Fertigteile werden auf eine Mittelstütze mit Pilzkopf und die Ringwand aufgelegt.
Um das Gewicht dieser Elemente möglichst gering zu halten, wurden sie in Platte und
fischbauchförmigen Steg aufgelöst. Diese Fertigteildecke ist ebenfalls von oben her
nur gering belastbar. Dieser Vorschlag aus dem Jahre 1956 hat sich offensichtlich
in der Praxis nicht bewährt. Er ist auch nicht geeignet, durch weitere Bewehrung und
Ortbeton verstärkt zu werden.
[0006] Aus der CS-Zeitschrift "INZENYRSKE STAVBY", 1/1964, Seiten 14-27 ist bekannt, vorgefertigte
Dreiecksteile zum Abdecken von Behältern zu verwenden, wobei die Dreiecksteile von
Unterzügen beidseitig umschlossen werden und zusätzlich in der Mitte entgegen der
außenliegenden Unterzüge einen Balken besitzen müssen. Die Teile sind aus Vollbeton
hergestellt. Die Platten sind untereinander nicht verbunden, so daß keine fortlaufende
Lastabtragung erfolgen kann. Eine Lastabtragung war somit bisher nur möglich, wenn
der Betonrundbehälter von innen her ausgeschalt und mit einer gegossenen Ortbetondecke
versehen wurde. Der Nachteil dieser Konstruktion ist aber, daß die Schalung im Betonbehälter
bleiben muß, bis der gegossene Beton ausreichend abgebunden hat. Es ist notwendig,
danach die Schalung abzubauen und durch die relativ kleine Öffnung oder Öffnungen
in der Decke aus dem Betonrundbehälter herauszuholen. Dieses Verfahren ist nicht nur
mühselig und zeitaufwendig, sondern erfordert von der Logistik der Schalungselemente
erneute Transporte über gegebenenfalls längere Strecken nach dem Abbinden der Betondecke
und dem Ausbau dieser Schalungselemente.
[0007] Ein weiterer Nachteil der herkömmlichen Bauweise von Betondecken für Rundbehälter
ist die Tatsache, daß gegenbenenfalls im Behälter unterzubringende Aggregate wie Druckluftwasserkessel,
Dieselaggregate, -beispielsweise bei Sprinklerzentralen, erst eingebracht und installiert
werden können, wenn die Decke fertig ist. In den meisten Fällen ist es sogar nötig,
nach dem Abbinden der gegossenen Decke und dem Ausbau der Schalungselemente eine gründliche
Reinigung des Rundbehälters vorzunehmen.
[0008] Die Erfindung hat sich somit die Aufgabe gestellt, Betondecken für Rundbehälter mit
einem Durchmesser von mindestens 5 m aus Halbfertigteilen als Unterbau zur Verfügung
zu stellen, welche aus speziellen Halbfertigteilen sowie aus armiertem, aufgegossenen
Überbeton bestehen. Hierbei sollten die Halbfertigteile später möglichst viel zur
Statik der Gesamtdecke beitragen und somit den Bedarf an Armierungseisen und Beton
mindern. Darüber hinaus sollte das Herstellungsverfahren der Betondecke zumindest
vor Ort des Rundbehälters vereinfacht, verkürzt und verbilligt werden, wobei auch
die Logistik, besonders bezüglich Schalungselementen und Halbfertigteilen so günstig
wie möglich gestaltet werden sollte.
[0009] Diese Aufgaben konnten jetzt überraschend einfach und gut dadurch gelöst werden,
daß die Halbfertigteile die Form von Kreissektoren mit gekappter Spitze aufweisen
und jeweils bestehen aus einer Abdeckplatte mit L-förmigen, tragenden Verstärkungen
unterhalb der runden Außenkante und unterhalb einer der beiden Schnittkanten der Abdeckplatte,
wobei die runde Außenkante eine umlaufende Attika aufweist und die Verstärkung der
Schnittkante der Abdeckplatte über die Schnittkante herausragt und somit die Auflage
für die nicht verstärkte Außenkante des nächsten Halbfertigteils bildet.
[0010] Bei kleineren Durchmessern der Rundbehälter ist es erfindungsgemäß möglich, die Decke
freitragend zu gestalten. Dazu wird in der Mitte der Decke eine Auflageplatte eingebaut,
die vor dem Bau der Betondecke mit Hilfe eines höhenverstellbaren Schalungsständers
aufgestellt wird. Dieser höhenverstellbare Schalungsständer ist dann praktisch das
einzige noch zu entfernende Schalungselement. Es ist sogar möglich, diesen höhenverstellbaren
Schalungsständer nach dem Vergießen des Überbetons durch einen oder mehrere Holzstempel
zu ersetzen. Diese können dann nach dem endgültigen Abbinden des Überbetons entfernt
werden und können letztlich an der Baustelle verbleiben und müssen nicht noch wieder
zum Herstellungswerk zurücktransportiert wer-den.
[0011] Bei Rundbehältern mittlerer Größe, die eine zentrale Abstützung benötigen, wird erfindungsgemäß
in der Mitte des Behälters eine Betonfertigsäule aufgestellt. Diese Betonfertigsäule
ist vorzugsweise auf einem höhenverstellbaren Justierpunkt aufgesetzt und wird in
einen Köcher einbetoniert oder auf der Bodenplatte gelenkig aufgestellt. Hierbei sollten
die Halbfertigteile - später möglichst viel - zur Statik der Gesamtdecke beitragen
und somit Einbau- von Armierungseisen und Beton auf der Baustelle mindern.
[0012] Die Betonfertigsäule weist vorzugsweise am oberen Ende einen Pilzkopf mit einer umlaufenden
Erhöhung als Ablagefläche auf. Diese Ausgestaltung führt zu einer Auflage des Halbfertigelements
auf den Pilzkopf, die auch geringe Abweichungen vom rechten Winkel gestattet. Es ist
somit sogar möglich, gezielt ein gewisses Gefälle der Betondecke von innen nach außen
aufzubauen, welches bei einer Reihe von Anwendungen als vorteilhaft angesehen wird.
[0013] Zur einfachen Überwachung der gewünschten Dicke des aufgegossenen Überbetons weist
die Betonfertigsäule in der Mitte einen Säulenfortsatz auf, welcher es gestattet,
die Oberfläche nach dem Vergießen mit einer Abziehlatte glatt abzuziehen und dabei
gleichzeitig zu kontrollieren, daß überall und möglichst gleichmäßig die ausreichende
Menge Überbeton aufgebracht wurde.
[0014] Bei Rundbehältern mit sehr großen Durchmessern ist es darüber hinaus erfindungsgemäß
möglich, zwischen dem Zentrum und der Wand des Behälters im Vieleck weitere Betonfertigsäulen
und Fertigteilunterzüge anzubringen, die auch nach Fertigstellung der Decke im Rundbehälter
verbleiben. Auch bei derartigen Betonbehältern mit Decke ist es nicht mehr nötig,
irgenwelche Schalungselemente aus dem fertigen abgedecken Betonbehälter herauszuholen.
[0015] Schließlich ist es möglich, in den Rundbehälter einen oder mehrere kleinere Behälter
einzubauen, deren Oberkante die gleiche Höhe aufweist wie der eigentliche Rundbehälter.
Es können dann die Oberkanten dieser zusätzlichen Behälter als Auflage für die Halbfertigteile
dienen.
[0016] Insbesondere bei Rundbehältern mit erfindungsgemäßen Betondecken mittlerer und großer
Durchmesser, bei denen keinerlei Schalungselemente mehr im Inneren des Behälters benötigt
werden, kann sogar der Behälter schon in Benutzung genommen werden und mit Wasser
gefüllt werden, bevor die Decke ausgehärtet ist.
[0017] Dies kann bei Behältern für Sprinkleranlagen von großem Vorteil sein, da diese oft
sehr spät neben dem zu versorgenden Gebäude erstellt werden. Die Benutzung des Gebäudes
darf aber erst erfolgen, wenn auch die Sprinkleranlage installiert und funktionstüchtig
ist.
[0018] Wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Betondecke ist die Ausgestaltung der Halbfertigteile
mit den L-förmigen tragenden Verstärkungen unterhalb der runden Außenplatte und außerhalb
einer der beiden Schnittkanten der Abdeckplatte, wobei diese Verstärkung der Schnittkante
über die Schnittkante herausragt und somit die Auflage für die danebenliegende nicht
verstärkte Außenkante bilden kann. Jede dieser Verstärkungen unterhalb einer der beiden
Schnittkanten dient somit bei der fertigen Betondecke zur Unterstützung beider Schnittkanten
der Abdeckplatte. Diese Ausgestaltung ist statisch wesentlich günstiger als eine tragende
Verstärkung unterhalb beider Schnittkanten der Abdeckplatte, da dabei zwei Verstärkungen
in unmittelbarer Nachbarschaft entstehen würden, die nicht miteinander verbunden sind
und deshalb bei Belastung von oben eine offensichtliche Schwachstelle bilden würden.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist somit statisch besonders günstig und obendrein
bezüglich des Materialbedarfs an Armierungseisen und Beton anderen Lösungen erheblich
überlegen.
[0019] Da die erfindungsgemäßen Halbfertigelemente weiterhin an der runden Außenkante eine
umlaufende Attika aufweisen, wird hierdurch ein unerwünschtes seitliches Ab- und Überlaufen
des Überbetons vermieden. Es ist auch keine weitere zusätzliche Schalung nötig. Durch
die Höhe der Attika wird gleichzeitig die Höhe und Menge des aufzugießenden Überbetons
festgelegt und begrenzt. Die Höhe der Attika ist somit abzustimmen beispielsweise
mit dem Säulenfortsatz in der Mitte der Betonfertigsäule. Beim Bau von Rundbehältern
mit geringem Durchmesser und Verwendung einer Auflageplatte kann diese wiederum zentral
eine zur Öse umgebogene Metallstange aufweisen. Diese erleichtert den Transport und
das Einsetzen der Auflageplatte, und gleichzeitig kann an ihr und mit ihrer Hilfe
markiert werden, bis zu welcher Höhe der Überbeton zu gießen ist.
[0020] Eine bevorzugte Ausführungsform der Verstärkung unterhalb der Schnittkante der Abdeckplatte
weist eine oder mehrere parallel zur Außenkante laufende Lüftungsöffnungen auf. Durch
diese Öffnungen kann beispielsweise auch dann noch Luft von einem Segment zum anderen
strömen, wenn der Wasserstand über die Unterkante der Verstärkungen ansteigt. Weiterhin
ist es möglich, durch die- se Lüftungsöffnungen Kabel und Meßleitungen zu legen und
diese dadurch gleichzeitig in einfacher Weise an der Unterseite der Betondecke zu
befestigen.
[0021] Da alle Rundbehälter mit Decke mindestens eine Einstiegsöffnung benötigen, wird vorzugsweise
eines der Halbfertigteile mit einer verstärkten Öffnung in der Abdeckplatte ausgestaltet.
Insbesondere wenn die Betondecke des Rundbehälters nach der Fertigstellung noch mit
Erde abgedeckt wird, kann die verstärkte Öffnung auch als entsprechend großes Schachtrohr
ausgestaltet sein.
[0022] Zur Erzielung einer optimalen Stabilität und zum Ausgleich von praktisch unvermeidlichen
Abweichungen der Maße der Rundbehälter einerseits und der Halbfertigteile andererseits
weisen die erfindungsgemäßen Decken gegenüber dem Rundbehälter einen gewissen Überstand
auf. Dieser Überstand kann dann auch mit einer Wassernase versehen werden, die vor
allem bei freistehenden Behältern ein direktes Ablaufen von Regenwasser an der Außenwand
des Rundbehälters vermeidet. Dies führt sonst zu recht unschönen Regenablaufflächen,
die sich rasch verfärben und zumindest unschön aussehen.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Betondecke erfolgt im allgemeinen
dadurch, daß in der Mitte des Rundbehälters entweder ein höhenverstellbarer Schalungsständer
und eine Auftragsplatte oder eine höhenverstellbar einsetzbare Betonfertigsäule sowie
gegebenenfalls weitere Betonfertigsäulen und Fertigunterzüge aufgestellt werden, dann
die Halbfertigteile eingesetzt, mit Armierungseisen belegt und mit Überbeton vergossen
werden, wobei nach dem Abbinden nur noch der gegebenenfalls vorhandene Schalungsständer
in der Mitte entfernt wird.
[0024] Nach dem Vergießen des Überbetons wird dieser vorzugsweise mit einer Abziehlatte
glatt abgezogen, wobei die Kante der Attika einerseits und die Orientierungshilfen
in der Mitte der Abdeckplatte oder der Betonfertigsäule andererseits dazu beitragen,
die optimale Menge an aufgegossenem Überbeton zu bestimmen und dabei gleichzeitig
für eine glatte und gutaussehende Oberfläche der Decke zu sorgen.
[0025] Schließlich ist es vorteilhaft, auf der Oberkante des Rundbehälters und gegebenenfalls
auf der Ablagefläche der umlaufenden Erhöhung der Betonfertigsäule einen elastischen
Dichtungsring oder eine dauerelastische Dichtungsmasse aufzubringen. Dies führt zu
einer optimalen und dauerhaften Abdichtung zwischen der Rundbehälterwand und der Decke.
Diese elastischen bzw. dauerelastischen Materialien sind darüber hinaus in der Lage,
geringe Schwankungen in der thermischen Ausdehnung abzufangen und dadurch unerwünschte
Spannungen zwischen dem Rundbehälter und der Decke abzubauen.
[0026] Die erfindungsgemäß verwendeten Halbfertigteile zur Herstellung von Betondecken werden
nach Möglichkeit so dimensioniert, daß sie an der Außenkante eine Größe von 2,35 m
bis 2,50 m aufweisen. Sie können dann auf normalen Lkws transportiert werden. Es ist
aber prinzipiell und insbesondere für größere Behälter auch möglich, Halbfertigteile
zu verwenden, deren Außenkante bis zu 3,50 m breit ist. Diese können dann zumindest
noch auf Spezialtransportern von der Herstellungsstätte zur Verwendungsstätte transportiert
werden.
[0027] Die Anzahl der benötigten Halbfertigteile und ihre Dimensionierung hängt somit ab
einerseits von dem Durchmesser der Rundbehälter und andererseits von den Möglichkeiten
des rationellen Transportes. Die Anforderungen an die Statik der Decke können gegebenenfalls
durch die Dimensionierung der tragenden Verstärkungen berücksichtigt werden. Auf alle
Fälle ist es erfindungsgemäß möglich, mit einer relativ geringen Anzahl von Halbfertigteilen
ein relativ breites Spektrum der Anforderungen an die Betondecken für die Rundbehälter
zu erfüllen. Dies ist vor allem wiederum eine Frage der Fertigungskosten, der Logistik
sowie der nicht unerheblichen Kosten für die Schalungselemente zur Herstellung der
Halbfertigteile.
[0028] Die Herstellung und der Transport von Betonfertigsäulen mit einem Pilzkopf sowie
gegebenenfalls weiteren Betonfertigsäulen und Fertigteilunterzügen sind demgegenüber
weniger kritisch. Dadurch, daß die Betonfertigsäulen in der Mitte des Behälters höhenverstellbar
zur Verfügung gestellt werden, können unvermeidliche Höhenschwankungen zwischen dem
Boden des Rundbehälters und der gewünschten Unterkante der Betondecke leicht kompensiert
werden. Es ist darüber hinaus sogar möglich, durch die Höhenverstellung der Decke
ein Gefälle nach außen zu geben, ohne das Säulenmaß verändern zu müssen.
[0029] Dadurch, daß jeweils eine unterhalb einer Schnittkante vorhandene tragende Verstärkung
gleichzeitig die Auflage für die nicht verstärkte Außenkante des nächsten Halbfertigteils
bildet, ist diese Konstruktion bereits abgedichtet gegen den aufzugießenden Überbeton.
Bei richtiger Montage der Halbfertigteile ist somit nicht einmal zu befürchten, daß
der noch flüssige Überbeton bis ins Innere des Behälters fließen kann und dort zur
Verunreinigung des Bodens des Rundbehälters führt. Es ist somit durchaus möglich,
nach Fertigstellung des Rundbehälters, aber noch vor Herstellung der Betondecke Aggregate
wie Druckluftwasserkessel, Dieselaggregate etc., im Rundbehälter einzubringen und
zu installieren.
[0030] Die erfindungsgemäßen Betondecken können je nach Verwendungszweck oberirdisch und
unterirdisch gebaut werden. Nach dem Ab- binden können diese Betondecken ohne weiteres
auch mit einer höheren Schicht von Erdreich abgedeckt werden und gegebenenfalls auch
als Parkplatz oder Fahrstraße ausgebaut werden. Die verbesserte Statik gegenüber herkömmlichen
Betondecken gibt somit auch eine langfristige Garantie für Haltbarkeit.
[0031] Es leuchtet ein, daß die Statik auch noch durch Art, Umfang und Formgebung der Armierungseisen
beeinflußt werden kann. Beispielsweise sind aus der gekappten Spitze austretende Armierungseisen
besonders gut geeignet, nach dem Vergießen den Überbeton mit den Halbfertigteilen
zu verbinden. Das gleiche gilt für Armierungseisen, die aus der Verstärkung unterhalb
der Schnittkante der Abdeckplatte über diese hinausragen und dadurch zu einer festeren
Verbindung der Verstärkung mit dem abgebundenen Überbeton führen.
[0032] Die Tatsache, daß Rundbehälter mit einer erfindungsgemäßen Betondecke gegebenenfalls
auch über die Oberkante des Rundbehälters hinaus gefüllt werden können, ohne daß es
zu Störungen oder Beschädigungen kommt, führt zu einer weiteren Optimierung des Materialverbrauchs
an Armierungseisen und Beton.
[0033] In den anliegenden Figuren sind die erfindungsgemäß verwendeten Halbfertigteile sowie
die erfindungsgemäße Betondecke näher erläutert.
[0034] Figur 1 zeigt in der Aufsicht eine Betondecke mit einer Auflageplatte.
[0035] Figur 2 zeigt ein Halbfertigteil sowie Schnitte und Ansichten dieses Halbfertigteils.
[0036] Figur 3 zeigt im Querschnitt einen Rundbehälter mit einer derartigen Betondecke.
[0037] Figur 4 zeigt in der Aufsicht eine Betondecke für mittlere Durchmesser, bei der die
Auflageplatte ersetzt ist durch eine Betonfertigsäule.
[0038] Figur 5 zeigt im Querschnitt die entscheidenden Teile eines Rundbehälters mit einer
derartigen Betondecke.
[0039] Figur 6 zeigt in der Aufsicht eine Betondecke für sehr große Durchmesser, bei der
zwischen dem Zentrum und der Wand des Behälters im Vieleck weitere Betonfertigsäulen
und Fertigteilunterzüge vorhanden sind.
[0040] Figur 7 zeigt im Querschnitt die wesentlichen Teile eines derartigen Rundbehälters
mit Betondecke.
[0041] In diesen Zeichnungen bedeutet
- 1
- eine Betonfertigsäule
- 2
- einen höhenverstellbaren Justierpunkt
- 3
- einen Köcher zum Einbetonieren der justierten Betonfertigsäule
- 4
- eine umlaufende Erhöhung am Pilzkopf als Auflage für die Halbfertigteile
- 5
- den Pilzkopf einer Betonfertigsäule
- 6
- die L-förmigen, tragenden Verstärkungen unterhalb der runden Außenkante und unterhalb
einer der beiden Schnittkanten der Abdeckplatte
- 7
- die Abdeckplatte in Form eines Kreissektors mit gekappter Spitze
- 8
- die Auflage für die nicht verstärkte Außenkante des jeweils nächsten Halbfertigteils
- 9
- Überbeton mit Armierungseisen
- 10
- umlaufende Attika auf der Außenkante der Halbfertigteile
- 11
- Säulenfortsatz in der Mitte des Pilzkopfes einer Betonfertigsäule
- 12
- elastischer Dichtungsring oder dauerelastische Dichtungsmasse
- 13
- parallel zur Außenkante verlaufende Lüftungsöffnungen
- 14
- Überstand der Betondecke gegenüber dem Rundbehälter
- 15
- Wassernase am Überstand
- 16
- runde Außenwand des Rundbehälters
- 17
- Betonfertigsäulen zwischen dem Zentrum und der Wand des Behälters
- 18
- Fertigteilunterzüge
- 19
- Boden des Rundbehälters
- 20
- Auflageplatte für Halbfertigteile bei. freitragender Konstruktion.
1. Betondecke für Rundbehälter mit einem Durchmesser von mindestens 5 m, bestehend aus
mehreren, die obere Öffnung des Rundbehälters abdeckenden Halbfertigteilen als Unterbau
und armiertem, aufgegossenem Überbeton, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbfertigteile
die Form eines Kreissektors mit gekappter Spitze aufweisen und jeweils bestehen aus
einer Abdeckplatte (7) mit L-förmigen, tragenden Verstärkungen (6) unterhalb der runden
Außenkante und unterhalb einer der beiden Schnittkanten der Abdeckplatte, wobei die
runde Außenkante eine umlaufende Attika (10) aufweist und die Verstärkung (6) der
Schnittkante der Abdeckplatte (7) über die Schnittkante herausragt und somit die Auflage
(8) für die nicht verstärkte Außenkante des nächsten Halbfertigteils bildet.
2. Betondecke gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mitte der Decke eine
Auflageplatte (20) vorhanden ist.
3. Betondecke gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mitte des Behälters
eine Betonfertigsäule (1) vorhanden ist.
4. Betondecke gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Betonfertigsäule (1)
auf einem höhenverstellbaren Justierpunkt (2) aufgesetzt und im Köcher (3) einbetoniert
ist.
5. Betondecke gemäß einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Betonfertigsäule
einen Pilzkopf (5) mit einer umlaufenden Erhöhung (4) aufweist.
6. Betondecke gemäß einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Betonfertigsäule
einen Säulenfortsatz (11) aufweist.
7. Betondecke gemäß einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Zentrum und der Wand des Behälters im Vieleck weitere Betonfertigsäulen (17) und
Fertigteilunterzüge (18) vorhanden sind.
8. Betondecke gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Rundbehälter
ein oder mehrere kleinere Behälter vorhanden sind, deren Oberkante die gleiche Höhe
aufweist wie der Rundbehälter und wobei deren Oberkanten als Auflage für die Halbfertigteile
dienen.
9. Betondecke gemäß einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung
(6) unterhalb der Schnittkante der Abdeckplatte (7) eine oder mehrere parallel zur
Außenkante laufende Lüftungsöffnungen (13) aufweist.
10. Betondecke gemäß einem der. Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Decke
gegenüber dem Rundbehälter einen Überstand (14) aufweist.
11. Betondecke gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der überstehende Teil der
Betondecke eine Wassernase (15) aufweist.
12. Betondecke gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eines der Halbfertigteile eine verstärkte Öffnung in der Abdeckplatte (7) aufweist.
13. Verfahren zur Herstellung von Betondecken für Rundbehälter gemäß einem der Ansprüche
1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mitte des Rundbehälters entweder ein
höhenverstellbarer Schalungsständer und eine Auftragsplatte (20) oder eine höhenverstellbar
einsetzbare Betonfertigsäule (1) sowie gegebenenfalls weitere Betonfertigsäulen (17)
und Fertigunterzüge (18) aufgestellt werden, dann die Halbfertigteile eingesetzt mit
Armierungseisen belegt und mit Überbeton vergossen werden, wobei nach dem Abbinden
nur noch der gegebenenfalls vorhandene Schalungsständer in der Mitte entfernt wird.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Überbeton nach dem Vergießen
mit einer Abziehlatte glatt abgezogen wird.
15. Verfahren gemäß Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Vergießen
der Schalungsständer durch einen oder mehrere Holzstempel ersetzt wird.
16. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Oberkante des Rundbehälters (16) und gegebenenfalls auf der Ablagefläche mit umlaufende
Erhöhung (4) der Betonfertigsäule (1) ein elastischer Dichtungsring oder eine dauerelastische
Dichtungsmasse (12) aufgebracht wird.
17. Halbfertigteil zur Herstellung von Betondecken gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12
in Form eines Kreissektors mit gekappter Spitze bestehend aus einer Abdeckplatte (7)
mit L-förmigen, tragenden Verstärkungen (6) unterhalb der runden Außenkante und unterhalb
einer der beiden Schnittkanten der Abdeckplatte, wobei die runde Außenkante eine umlaufende
Attika (10) aufweist und die Verstärkung (6) der Schnittkante der Abdeckplatte (7)
über die Schnittkante herausragt.