[0001] Die Erfindung betrifft einen Zylinder in einem Falzapparat, d.h. einen Sammel- oder
Falzzylinder, mit wenigstens einer für eine Produktionsumstellung axial verschiebbaren
Kurvenscheibe.
[0002] Aus der DE 4 408 200 A 1, der DE 4 408 203 A 1 und der DE 3 810 439 C 1 sind Sammel-
und Falzzylinder bekannt, die von Sammel- auf Einzelproduktion oder unlgekehrt umstellbar
sind. Die Produktionsumstellung wird dadurch bewirkt, dass die Steuerkurve für einen
Rollenhebel eines Falzmessers, einer Punkturnadel oder einer Falzklappe durch die
Überlagerung der Kurvenkonturen einer maschinengestellfesten Kurvenscheibe und einer
vom Falzzylinder aus drehangetriebenen Abdeckscheibe gebildet wird. Nachteil der aus
der DE 4 408 200 A 1 und der DE 4 408 203 A 1 bekannten Vorrichtungen zur Produktionsumstellung
ist, dass die Abdeckscheiben exakt in eine Umstellposition gefahren werden müssen,
damit ein Kuppeln möglich ist. Ferner entstehen wegen den beiden auf der Abdeckscheibe
und der Kurvenscheibe ablaufenden im gleichen Rollenhebel gelagerten Kurvenrollen
und den damit einhergehenden vergleichsweise hohen Massen auch hohe dynamische Kräfte,
die entsprechend starke Spindellager erforderlich machen bzw. den Verschleiß des Lagers
fördern. Die aus der DE 3 810 439 C1 bekannte Lösung erfordert einen relativ hohen
technischen Aufwand und viel Raum in axialer Richtung des Falzzylinders. Sie weist
ferner auch den mit der Doppelkurvenrolle einhergehenden Nachteil der hohen dynamischen
Belastung der Spindellagerung auf.
[0003] Ein gattungsgemäßer Falzzylinder ist aus der DE 4 426 504 A1 bekannt. Hierbei bildet
eine Kurvenscheibe zwei Steuerkurven, die durch axiale Verschiebung der Kurvenscheibe
wahlweise mit einer Kurvenrolle zusammenwirken und die Bewegung von Falzklappen steuern.
Zum Verschieben der Kurvenscheibe sind Führungsbolzen im Maschinengestell axial verschiebbar
gelagert. Mittels zusätzlicher Antriebsmittel werden die Führungsbolzen verschoben.
Die Führungsbolzen sind mit der zu verschiebenden Kurvenscheibe verschraubt. Bei dieser
Lösung wirkt sich nachteilig aus, dass die Führungsbolzen nicht spielfrei geführt
sind, wodurch beim Ablauf der Kurvenrollen auf der Steuerkurve Linienberührung der
Führungsbolzen in den gestellseitigen Führungsbohrungen auftreten. die zu der bekannten
Schlagrostbildung im Bereich der Berührung führt. Dies fördert den Verschleiß und
trägt des weiteren zu einer erhöhten Lärmentwicklung bei
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen umsteuerbaren Zylinder für einen Falzapparat
zu schaffen, der mit einfachen technischen Mitteln und geringem Raumbedarf in axialer
Richtung des Zylinders von einer Produktionsart des Falzapparats auf die andere umsteuerbar
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand von Anspruch 1 gelöst.
[0006] Gemäß der Erfindung greift ein gegenüber dem Zylinder axial verschiebbares Führungsmittel
in der Art einer Klaue in eine Ausnehmung ein, die an der ebenfalls gegenüber dem
Zylinder axial verschiebbar gelagerten Kurvenscheibe bzw. einer axial verschiebbar
gelagerten Buchse, auf der die Kurvenscheibe sitzt, ausgebildet ist. Durch Druck auf
die Ausnehmung in Zylinderachsrichtung beidseits begrenzende Seitenwände wird die
Buchse bzw. die Kurvenscheibe vom Führungsmittel mitgenommen und somit axial wahlweise
hin- oder her verschoben. Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist, dass die Kurvenscheibe
oder die die Kurvenscheibe tragende Buchse und das Führungsmitiel nur durch Formschluß
miteinander verbunden sind. Durch diese Verbindung zwischen Führungsmittel und Kurvenscheibe
bzw. Buchse ist ein Verdrehen der Kurvenscheibe relativ zum Führungsmittel grundsätzlich
möglich, d.h. durch die Verbindung selbst wird ein Verdrehen der Kurvenscheibe dem
Führungsmittel gegenüber nicht von vornherein ausgeschlossen. Durch die Entkopplung
wird auch erreicht, dass Kräfte von der auf der Steuerkurve ablaufenden Kurvenrolle
zurück auf das Führungsmittel bzw dessen Lagerung und Antrieb nicht oder wenigstens
vermindert übertragen werden. Durch das zum Zweck des Verschiebens rein formschlüssige
Zusammenwirken von Führungsmittel und Kurvenscheibe ist die erfindungsgemäße Lösung
ferner sowohl für die Verwendung bei feststehenden als auch bei gegenüber dem Zylinder
drehbaren Kurvenscheiben verwendbar. Es ist lediglich die an der Buchse oder direkt
an der Kurvenscheibe vorgesehene Ausnehmung, in die das Führungsmittel eingreift.
in Umfangsrichtung soweit zu verlängern. dass ein relatives Verdrehen der Kurvenscheibe
gegenüber dem Führungsmittel möglich ist. Vorzugsweise ist zumindest bei drehbar gelagerten
Kurvenscheiben die Ausnehmung umlaufend in Form einer Führungsnut für das Führungsmittel
ausgebildet. Grundsätzlich kann die erfindungsgemäße Verschiebevorrichtung, von der
Drehlagerung der Buchse oder Kurvenscheibe abgesehen, in beiden Verwendungsfällen
gleich ausgebildet sein
[0007] Vorzugsweise wird die Kurvenscheibe in ihren Verschiebestellungen axial fixiert.
In den fixierten Verschiebestellungen berührt das Führungsmittel auch nicht mehr die
Seitenwände der Ausnehmung, gegen die es zuvor zum Zwecke des Verschiebens noch gedrückt
hat.
[0008] Das Führungsmittel wird bevorzugt mittels eines axial verschiebbaren Kolbens selbst
axial verschoben. Der Kolben wird in einem maschinenfesten Zylinderraum axial geführt
und ist an seiner Stirn- und seiner Unterseite wahlweise mit einem Druckmedium, vorzugsweise
Druckluft, beaufschlagbar
[0009] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Führungsmittel einen einfachen
Bolzen auf, von dessen der Ausnehmung an der Buchse bzw. der Kurvenscheibe zugewandten
Ende ein Eingriffsteil winklig in der Form eines Hackens bzw. einer Klaue wegragt.
An seinem anderen Ende ist dieser Bolzen an einer Stirnseite des Antriebskolbens befestigt,
vorzugsweise ist eine den Antriebskolben hildende Scheibe einfach auf dieses Ende
des Führungsbolzens aufgeschraubt bzw. geeignet starr daran befestigt. Das Lager für
den Antriebskolben, d.h. die den Kolben umgebenden Zylinderwände und deren stirnseitiger
Abschluß bilden gleichzeitig die Lagerung für das Führungsmittel. Eine zusätzliche
Lagerung wird nicht benötigt, könnte jedoch durchaus vorgesehen sein. Dabei kann der
Zylinderraum für den Antriebskolben besonders platzsparend in einer Lagerbüchse für
den Falzzylinder ausgenommen sein. Die erfindungsgemäße Verschiebevorrichtung baut
in Zylinderachsrichtung sehr platzsparend, da grundsätzlich nur die das axiale Verschieben
der Kurvenscheibe benötigte freie Weglänge zur Verfügung stehen muß. Der Kolben wirkt
über einen kurzen Führungsbolzen mit Eingriffsteil unmittelbar auf die Kurvenscheibe.
Die erfindungsgemäße Verschiebevorrichtung ist besonders kompakt und robust.
[0010] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand von Figuren
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein drehbar gelagertes Kurvenscheibenpaar eines Sammelzylinders mit einer Vorrichtung
zum Verschieben des Kurvenscheibenpaars,
- Figur 2
- den Schnitt A-A nach Figur 1,
- Figur 3
- den Schnitt B-B nach Figur 1,
- Figur 4
- den Schnitt C-C nach Figur 1,
- Figur 5
- eine feststehende Kurvenscheibe eines Falzklappenzylinders mit einer Vorrichtung zum
axialen Verschieben der Kurvenscheibe und
- Figur 6
- den Schnitt D-D nach Figur 5
[0011] Figur 1 zeigt das lagerseitige Ende eines Sammelzylinders 1, auf dessen Wellenzapfen
22 ein Paar von Kurvenscheiben 9 und 10 drehbar und axial verschiebbar gelagert ist.
Mit der Kurvenscheibe 9 wird ein Punkturteil 2 und mit der Kurvenscheibe 10 ein Falzmesserteil
des Sammelzylinders 1 gesteuert. Hierzu laufen auf den Kurvenscheiben 9 und 10 in
bekannter Weise je in Rollenhebel 6 gelagerte Kurvenrollen 5 von Punkturspindeln 4
bzw. in Rollenhebeln 36 gelagerte Kurvenrollen 37 von Falzmesserspindeln 35 ab. Jede
der Kurvenscheiben 9 und 10 weist nebeneinander zwei Steuerkurven auf, die durch axiales
Verschieben der Kurvenscheiben 9 und 10 wahlweise mit den ihnen zugeordneten Kurvenrollen
5 und 37 in Eingriff gebracht werden. Die beiden Kurvenscheiben 9 und 10 sitzen ihrerseits
nebeneinander fest auf einer gemeinsamen, flanschförmigen Buchse 11. Die Buchse 11
ist auf einem buchsenfömigen Mitnehmer 18 drehfest, jedoch in Zylinderachsrichtung
gleitverschiebbar gelagert. Der Mitnehmer 18 ist seinerseits auf dem Wellenzapfen
22 drehbar gelagert. An seinem vom Sammelzylinder 1 aus gesehen äußeren Ende ist der
Mitnehmer 18 mit einem Zahnrad 21 starr verbunden. Über das Zahnrad 21 wird der Mitnehmer
18 unabhängig von der Drehbewegung des Sammelzylinders 1 drehangetrieben Am inneren
Ende des Mitnehmers 18 ist stirnseitig eine Scheibe aufgesetzt, die einen Anschlag
für die Buchse 11 bei deren axialen Verschieben bildet.
[0012] Jede der Kurvenscheiben 9 und 10 ist mit zwei Steuerkurven versehen, eine für Sammel-
und die andere für Einzelproduktion. Durch axiales Verschieben der Kurvenscheiben
9 und 10 wird wahlweise eine der beiden Steuerkurven jeder Kurvenscheibe in Wirkverbindung
zur jeweiligen Kurvenrolle gebracht. Grundsätzlich kann natürlich auch jede der Steuerkurven
an einer eigenen Kurvenscheibe vorgesehen sein, oder es können auch alle vier Steuerkurven
auf einer einzigen Kurvenscheibe sitzen. Im Sinne der Erfindung werden Steuerkurven
für die gleiche Kurvenrolle begrifflich zur "Kurvenscheibe" zusammengefasst. Kurvenscheiben
und Buchse 11 könnten auch einstückig ausgebildet sein.
[0013] Der Sammelzylinder 1 ist am äußeren Ende seines Wellenzapfens 22 in bekannter Weise
in einer Lagerbüchse 19 eines Maschinengestells 22 drehbar gelagert. Der Mitnehmer
18 kann sich gegenüber der Lagerbüchse 19 ebenfalls drehen. Er ist hierfür entweder
gleitend drehbar in der Lagerbüchse 19 gelagert oder weist einer inneren Umfangsfläche
der Lagerbüchse 19 gegenüber einen Abstand auf.
[0014] Das axiale Verschieben der Buchse 11 und damit der beiden Kurvenscheiben 9 und 10
wird mittels eines Führungsbolzens 16 bewirkt, der in Zylinderachsrichtung verschiebbar
in der Lagerbüchse 19 gelagert ist. Die Verschiebebewegung des Führungsbolzens 16
wird durch einen Kolben 17 bewirkt, der in einem in der Laberbüchse 19 ausgenommenen
Zylinderraum axial verschiebbar ist. Mehrere Führungsbolzen 16 sind über den Umfang
des Wellenzapfens 22 gleichmaßig verteilt angeordnet; im Ausführungsbeispiel sind
es drei solcher Führungsbolzen 16. Die Führungsbolzen 16 ragen jeweils rechtwinklig
zu einer Stirnseite des Kolbens 17 von diesem Kolben 17 weg direkt auf die gegenüberliegende
Stirnseite der Buchse 11 zu. Von seinem der Buchse 11 zugewandten Enden ragt von jedem
der Führungsbolzen 16 zur Zylinderachse hinein Eingriffsteil 15 ab. Die Eingriffsteile
15 können als Gleitstücke oder als Rollen ausgebildet sein mit rechtwinklig zur Zylinderachse
weisenden Drehachsen. Die Führungsbolzen 16 mit ihren Führungsteilen 15 greifen klauenartig
in Ausnehmungen ein, die an einer äußeren Umfangsfläche einer Flanke der flanschartigen
Buchsen 11 ausgenommen sind. Solch eine Ausnehmung kann vorteilhafterweise, muß jedoch
nicht, als umlaufende Führungsnut ausgebildet sein. Die Ausnehmung bzw. die Ausnehmungen
sind axial beidseitig durch Seitenwände 11' und 12' begrenzt, gegen die die Eingriffsteile
15 der Führungsbolzen 16 bei deren axialer Verschiebung drücken und dadurch die Buchse
11 ebenfalls in die gewünschte Richtung schieben. Der Eingriff der Eingriffsteile
15 in ihre jeweilige Ausnehmung bzw. die umlaufende Ausnehmung ist rein formschlüssig.
d.h. eine feste Verbindung, beispielsweise in Form einer Verschraubung, zwischen den
Eingriffsteilen 15 und der Buchse 11 existiert nicht. Desweiteren sind die Eingriffsteile
15 in Zylinderachsrichtung vorzugsweise sogar geringfügig schmaler als die Ausnehmung
bzw. Ausnehmungen.
[0015] Die buchsenseitige Ausnehmung wird im Ausführungsbeispiel einfach dadurch gebildet,
dass die Flanschflanke der Buchse 11 an ihrer äußeren Umfangskante abgedreht und anschließend
eine umfangsseitig die abgedrehte Flanschflanke überragende Scheibe 12 auf die Stirnseite
der Flanschflanke der Buchse 11 aufgeschraubt wird. Die Ausnehmung bzw. Ausnehmungen
können jedoch auch anders hergestellt werden und können auch anders liegen; sie muß
bzw. müssen nur vom Eingriffsteil 16 hintergreifbar sein.
[0016] Jeder der Führungsbolzen 16 kann starr mit einem einfach zylindrischen Kolben 17
verbunden sein. Grundsätzlich genügt auch ein einziger Führungsbolzen 16 mit solch
einem Kolben 17. Im Ausführungsbeispiel nach Figur 1 ist das Antriebsmittel 17 jedoch
als ein einziger ringförmiger Kolben ausgebildet, von dessen Unterseite die mehreren,
gleichmäßig über den Umfang des Wellenzapfens 22 verteilt angeordneten Führungsholzen
16 in Zylinderachsrichtung abragen. In der Lagerbüchse 19 ist entsprechend ein einziger,
ringförmig um die Zylinderachse umlaufender Zylinderraum ausgenommen, der sich zur
gegenüberliegenden Stirnseite der Buchse 11 hin öffnet. Die Verschiebevorrichtung
für die Kurvenscheiben 9 und 10 benötigt hierdurch in Zylinderachsrichtung gesehen
lediglich den Raum zwischen den sich gegenüberliegenden Stirnseiten der Lagerbüchse
19 und der Buchse 11. Der dazwischen verbleibende freie Raum muß nur so groß sein,
dass genügend Platz für das axiale Verschieben der Kurvenscheiben 9 und 10 verbleibt.
Entsprechend kurz können auch die Führungsbolzen 16 sein. Durch die direkte Übertragung
der Kolbenbewegung auf die Buchse 11 mittels der kurzen, im wesentlichen einfach geraden
Führungsbolzen 16 baut die erfindungsgemäße Verschiebevorrichtung besonders kompakt
und ist robust. Gefördert wird dies durch die Art des Antriebs der Führungsbolzen
16 und dessen Anordnung so nah als möglich bei der Kurvenscheibe. Diese Merkmale der
Erfindung wirken mit dem Merkmal der formschlüssigen Verbindung zwischen Führungsmittel
und Kurvenscheibe vorteilhaft zusammen, können aber grundsätzlich auch mit jeder anderen
Verbindung zwischen diesen Bauteilen zusammenwirken.
[0017] Der Zylinderraum für den Kolben 17 wird stirnseitig durch einen der Ringform des
Zylinderraums angepassten Verschlußflansch dicht verschlossen. Die Führungsbolzen
16 werden in diesem Verschlußflansch gleitend eng geführt und dabei gestützt.
[0018] Über zwei Druckschläuche 8 und 8' wird Druckluft in den Zylinderraum geführt. Dabei
werden wahlweise die von der Buchse 11 wegweisende Kolbenoberseite oder die zur Buchse
11 hinweisende Kolbenunterseite mit Druckluft beaufschlagt. Je nach Druckluftbeaufschlagung
und Bewegungsrichtung des Kolbens wird somit die Buchse 11 mit den Kurvenscheiben
9 und 10 über die Führungsbolzen 16 mit Eingriffsteilen 15 wahlweise in Zylinderachsrichtung
auf dem Mitnehmer 18 hin- oder her verschoben.
[0019] Die Kurvenscheiben 9 und 10 werden in ihren axialen Stellungen, im allgemeinen zwei
Stellungen, gegen ein weiteres axiales Verschieben fixiert. Eine Kugel 13 ist in einer
in radiale Richtung weisenden Bohrung in der Buchse 11 geführt. In der Bohrung sitzt
ferner eine Druckfeder 14, die die Kugel 13 auf die als Gleitläche für die Buchse
11 dienende äußere Umfangsfläche des Mitnehmers 18 zu drückt. Aut dieser Gleitfläche
des Mitnehmers 18 sind axial beabstandet zwei umlaufende Vertiefungen 16' ausgebildet,
in die die Kugel 13 gedrückt wird, wenn die Buchse 11 in eine ihrer beiden Betriebsstellungen,
nämlich Sammel- oder Einzelproduktion, geschoben worden ist. Durch die Kugel 13, es
können auch mehrere über den Umfang verteilt angeordnete Kugeln vorgesehen sein, wird
die Buchse 11 bzw. die Kurvenscheibe 9, 10 in der jeweiligen Betriebsstellung fixiert,
so dass ein Verschieben der Buchse 11 dann nur durch die Führungsbolzen bewirkt werden
kann. In den fixierten Betriebsstellungen besteht keine Berührung zwischen der Buchse
11 und den Führungsmitteln 15 und 16. Die Kugel 13 mit Druckfeder 14 bewirkt, dass
die Buchse 11 nach dem Stillstand des Kolbens noch weiter verfahren wird. indem die
Kugel 13 die Buchse 11 noch ein Stück weiter zieht, wenn sie durch ihre Feder 14 in
ihre Vertiefung 16' gedrückt wird.
[0020] In Figur 2 ist der Querschnitt A-A nach Figur 1 dargestellt. Drei Punkturnadeln 26
sind in bekannter Weise je über einen Punkturhebel 25 an einer Punkturspindel 4 befestigt,
deren Drehlage über einen Rollenhebel 6 durch Ablaufen einer Kurvenrolle 5 entlang
der Steuerkurve der Kurvenscheibe 10 gesteuert wird. In Figur 2 sind die Kurvenrollen
5 in der Drehlage des Punkturteils 2 gezeigt, in der die Kurvenscheibe 10 axial verschoben
werden kann. Die Kurvenbereiche 32, 33 und 34, in denen sich die Kurvenrollen 5 hierbei
befinden müssen, sind durch Schraffur angedeutet.
[0021] Der in Figur 3 dargestellte Querschnitt B-B nach Figur 1 zeigt entsprechendes für
das Falzmesserteil 3. Die drei Kurvenrollen 37 für die Falzmesser 38 sind ebenfalls
in einer Drehstellung gezeigt, in der ein Überschieben der Kurvenscheibe 9 möglich
ist. Hierzu müssen die drei Kurvenrollen 37 sich über den durch Schraffur hervorgehobenen
Kurvenbereichen 44, 45 und 46 befinden, oder es muss die Buchse 11 entsprechend gedreht
werden
[0022] Figur 4 zeigt den Querschnitt C-C nach Figur 1. In dieser Querschnittsdarstellung
sind insbesondere die drei Führungsbolzen 16 mit den daran befestigten Rollen 15 nach
dem Ausführungsbeispiel von Figur 1 dargestellt. Jede der Rollen 15 ist auf einem
Stift drehgelagert. Die Stifte sind durch entsprechende radiale Bohrungen in den Führungsbolzen
16 geführt und auf der von den Rollen 15 abgewandten Seiten gegen ihren jeweiligen
Führungsbolzen verschraubt.
[0023] Figur 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem Falzklappen eines Falzklappenzylinders
47 über zwei Steuerkurven einer nichtverdrehbaren Kurvenscheibe 51 gesteuert werden.
Die Verschiebung dieser Kurvenscheibe 15 auf dem in diesem Ausführungsbeispiel feststehenden
Mitnehmer 18 entspricht ansonsten jedoch der des Ausführungsbeispiels nach Figur 1.
Es werden deshalb bezüglich der die Verschiebevorrichtung betreffenden Bauteile die
gleichen Bezeichnungen verwendet wie beim Ausführungsbeispiel nach Figur 1. Die Schwenkbewegung
der Falzklappen werden in bekannter Weise über Kurvenrollen 50, Rollenhebel 49 und
Falzklappenspindeln 48 bewirkt.
[0024] In Figur 6 sind die Kurvenbereiche 72 bis 75 schraffiert eingezeichnet, in die die
Kurvenrollen 50 für die vier Anschlaglamellen 66 des Ausführungsbeispiels gebracht
werden müssen, damit ein Überschieben der beiden Steuerkurven der Kurvenscheibe 51
möglich wird.
[0025] Die Verdrehlage der Kurvenscheiben 9 und 10 sowie deren axiale Stellung auf dem Wellenzapfen
22 wird in beiden Ausführungsbeispielen mittels Sensoren 23 und 24 festgestellt. Die
Sensoren 23 und 24 sind einer äußeren Umfangsfläche eines Klemmrings 7 für die Kurvenscheibe
9 gegenüberliegend angeordnet. Der Klemmring 7 trägt an seiner äußeren freien Umfangskante
entsprechende Markierungen, anhand derer die Sensoren 23 und 24 die Verdrehlage der
Kurvenscheibe 9 bzw. 10 feststellen. Die beiden Sensoren 23 und 24 sind in Zylinderachsrichtung
gesehen zueinander seitlich um die axiale Verschiebelänge der Kurvenscheibe 9 bzw.
10 versetzt angeordnet. Die äußere freie Umfangskante des Klemmrings 7 kommt in der
einen von zwei axialen Stellungen unter den Sensor 23 und in der anderen axialen Stellung
unter den Sensor 24 zu liegen, wodurch sich auch die axiale Stellung der Kurvenscheibe
9 bzw. 10 feststellen läßt.
1. Zylinder in einem Falzapparat
a) mit wenigstens einer für eine Produktionsumstellung axial verschiebbaren Kurvenscheibe
(9, 10), deren Umfangskonturen wenigstens zwei Steuerkurven für einen Rollenhebel
(6) bilden, der die Bewegung einer Falzklappe, einer Punkturnadel (26) oder eines
Falzmessers (38) des Zylinders (1) erzeugt, wobei die Kurvenscheibe (9, 10) auf einer
Buchse (11) befestigt ist oder solch eine Buchse selbst bildet, und
b) mit wenigstens einem durch ein Antriebsmittel (17) axial verschiebbaren Führungsmittel
(15, 16), das zum Verschieben der Kurvenscheibe (9, 10) mit der Kurvenscheibe (9,
10) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
c) die Buchse (11) wenigstens eine durch Seitenwände axial beidseits begrenzte Ausnehmung
aufweist und dass
d) das Führungsmittel (15,16) in diese Ausnehmung eingreift und bei seinem axialen
Verschieben gegen die Seitenwände (11', 12') der Ausnehmung drückend die Buchse (11)
mit der Kurvenscheibe (9, 10) mitnimmt.
2. Zylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenscheibe (9, 10) durch
ein Fixiermittel (13) axial in wenigstens zwei Stellungen fixierbar ist.
3. Zylinder nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixiermittel
durch wenigstens eine in der Buchse (11) radial geführten Kugel (13) gebildet wird,
die in den wenigstens zwei Stellungen durch eine Federkraft in eine Vertiefung (16')
eines Verschiebelagers (18) für die Buchse (11) gedrückt wird.
4. Zylinder nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (15,
16) in den wenigstens zwei Stellungen die Buchse (11) mit der Kurvenscheibe (9, 10)
nicht berührt.
5. Zylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Buchse (11) durch einen Flansch gebildet wird und die Ausnehmung an einer äußeren
Umfangsfläche einer Flanschflanke ausgenommen ist.
6. Zylinder nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine äußere
Seitenwand (12') der Ausnehmung durch einen an einer Stirnseite des Flansches (11)
befestigten Ringscheibe (12) gebildet wird.
7. Zylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das
Antriebsmittel durch einen wahlweise beidseitig mit einem Druckmedium beaufschlagbaren
Kolben (17) gebildet wird, der in einem mit dem Gestell (20) des Zylinders(1) verbundenen
Zylinderraum axial geführt ist.
8. Zylinder nach dem vorhergehenden Anspruch. dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderraum
an einer der Buchse (11) unmittelbar gegenüberliegenden Stirnfläche eines gestellfesten
Maschinenbauteils (19) ausgenommen ist.
9. Zylinder nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderraum für
den Kolben (17) in einer Lagerbüchse (19) des Zylinders (1) ausgebildet ist.
10. Zylinder nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderraum
als umlaufender, axial offener Ringraum ausgebildet ist.
11. Zylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das
Führungsmittel durch einen in einem Gestell (20) des Zylinders (1) axial geführten
Bolzen (16) gebildet wird, der mit einem winklig vom Bolzen (16) wegragenden Eingriffsteil
(15) in die Ausnehmung (50) eingreift.
12. Zylinder nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingriffsteil
(15) durch ein Gleitstück oder eine Rolle gebildet wird.
13. Zylinder nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (16) unmittelbar
starr am Kolben (17) befestigt ist.