[0001] Die Erfindung betrifft eine Einspritzdüse für Brennstoffeinspritzvorrichtungen von
Brennkraftmaschinen, die an eine Hochdruck-Brennstoffleitung angeschlossen ist und
ein in Strömungsrichtung des Brennstoffes bzw. zum Brennraum öffnendes Einspritzventil
aufweist, bei welchem ein Brennstoffdruck (Schließdruck P
s) und/oder eine Federkraft in Schließrichtung wirkt und ein Brennstoffdruck (Öffnungsdruck)
in einer Druckkammer über einen Kolben in Öffnungsrichtung des Einspritzventils wirkt.
[0002] Eine solche aus der Patentveröffentlichung DE 195 04 849 A1 bekannte Einspritzdüse
kommt bei Brennstoffeinspritzvorrichtungen zum Einsatz, die nach dem sog. "Common-Rail-Prinzip"
arbeiten.
[0003] Hierbei fördert eine Hochdruckpumpe Brennstoffaus einem Niederdruckraum in eine für
alle Einspritzdüsen gemeinsame Hochdruck-Versorgungsleitung (Common-Rail) und baut
dort ein Brennstoffdruckniveau auf, das unabhängig von der Motordrehzahl für die Einspritzung
zur Verfügung steht. Von der Versorgungsleitung führen dann jeweils Brennstoffleitungen
zu den einzelnen, in den Brennraum der zu versorgenden Brennkraftmaschine, ragenden
Einspritzdüsen ab. Diese weisen jeweils ein Einspritzventil auf, welches den Weg des
Brennstoffes über die Einspritzöffnungen der Einspritzdüse in den Brennraum intermittierend
schließt und öffnet. Der an der Einspritzdüse anliegende Brennstoffdruck wird hierbei
für die Betätigung des Einspritzventils in Öffnungs- und Schließrichtung verwendet,
indem ein weiteres Ventil einen in Öffnungsrichtung wirkenden Brennstoffdruck auf
das Einspritzventil freigibt, so daß Brennstoff über die Einspritzöffnungen eingespritzt
werden kann. Zum Schließen des Einspritzventils wird der in Öffnungsrichtung wirkende
Brennstoffdruck gesperrt, so daß eine ständig in Schließrichtung wirkende Federkraft
und Brennstoffdruck zu einem raschen Schließen des Einspritzventils führt.
[0004] Über eine entsprechende Dimensionierung der vom Brennstoffdruck beaufschlagten Flächen
wird gewährleistet, daß die in Öffnungsrichtung wirkende Druckkraft höher ist als
die Schließkraft.
[0005] In Strömungsrichtung des Brennstoffes öffnende Einspritzventile (Mitstromdüsen) haben
den Vorteil, daß die Einspritzöffnungen während des Verbrennungsvorganges im Brennraum
geschlossen sind, und so vor Verunreinigung und Verrußung geschützt sind. Dies ist
insbesondere dann von Bedeutung, wenn das Einspritzventil beispielsweise für Piloteinspritzung
nur zeitweise in Betrieb ist und für die primäre Brennstoffversorgung die Einspritzdüse
ein weiteres Einspritzventil aufweist, welches den Brennraum den für die primäre Verbrennung
notwendigen Brennstoff zuführt. Hierbei kann es sich um ein Gas oder Schweröl handeln,
während das sekundäre, in Strömungsrichtung öffnende Einspritzventil den Brennraum
mit Dieselöl oder anderen Medien wie Wasser versorgt. Je nach Auslegung der Einspritzdüse
ist der auf das Einspritzventil einwirkende Schließ- oder Öffnungsdruck mittels eines
meist elektromagnetisch betätigten Steuerventils steuerbar.
[0006] Bei der Einspritzdüse nach der DE 195 04 849 A1 wirken die beiden Drucke an den gegenüberliegenden
Enden des Einspritzventils in entgegengesetzte Richtung, was bei der im Vergleich
zu Gegenstromdüsen sehr großen axialen Länge des Einspritzventils zu einer massiven
Bauweise führt, um unakzeptable Dehnungen zu vermeiden.
[0007] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Einspritzdüse
anzugeben, bei welchen das nach der Mitstrombauweise ausgeführte Einspritzventil eine
kurze Baulänge und eine möglichst niedrige Zugbeanspruchung aufweist.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Einspritzdüse ein vom Brennstoffdruck
betätigtes Wegeventil aufweist, das zur Steuerung des Öffnungsdruckes eine Verbindung
(Verbindungsleitung) zwischen der Druckkammer und der Hochdruck-Brennstoffleitung
schließt und öffnet, wobei der Brennstoffdruck in der der Hochdruck-Brennstoffleitung
in Öffnungsrichtung des Wegeventils wirkt und das in Schließrichtung von einem Brennstoffdruck
(Steuerdruck) beaufschlagte Wegevenil.
[0009] Die Erfindung macht sich den unter Hochdruck stehenden, in die Brennräume der Brennkraftmaschine
einzuspritzenden Brennstoff in zweierlei Weise zu Nutze: zum einen in dem dieser periodisch
gesteuert als Öffnungsdruck in Öffnungsrichtung des Einspritzventils wirkt und zum
anderen seitens der Einspritzöffnungen der Einspritzdüse als permanent anliegender
Schließdruck - als Alternative oder im Zusammenwirken mit einer Federkraft - in Schließrichtung
des Einspritzventils wirkt. Dies hat den Vorteil, daß für die Betätigung der Einspritzdüse
neben dem ohnehin zur Verfügung stehenden Brennstoff kein separates Steuerfluid erforderlich
ist. Statt der Einspritzung von Brennstoffist auch eine Wassereinspritzung möglich,
wobei dann der Anschluß an eine Hochdruck-Wasserversorgung vorzunehmen wäre.
[0010] Da das Druckniveau von Schließ- und Öffnungsdruck aufgrund der gleichen Druckquelle
(Hochdruckpumpe) im wesentlichen gleich sein wird, ist am Einspritzventil eine hydraulische
Übersetzung vorgesehen, in dem die vom Öffnugnsdruck beaufschlagte Druckfläche größer
ist als die vom Schließdruck beaufschlagte Druckfläche. Dies hat zur Folge, daß während
des Einspritzintervalls die auf das Einspritzventil einwirkende Öffnungskraft größer
ist als die ihr entgegen wirkende Schließkraft, die aus dem Schließdruck und/oder
einer Federkraft resultiert.
[0011] Für die periodische Betätigung des Einspritzventils ist die Steuerung des Öffnungsdruckes
mittels eines 2/2-Wegeventils vorgesehen, welches die Verbindung zwischen der Hochdruck-Brennstoffleitung
und einer Druckkammer schließt und öffnet, so daß der in der Druckkammer anstehende
Öffnungsdruck über einen separat beweglichen oder unmittelbar am Einspritzventil ausgebildeten
Kolben das Einspritzventil betätigt. Zusätzliche Antriebe bzw. Steuerkreise zur Betätigung
des Kolbens erübrigen sich somit.
[0012] Das 2/2-Wegeventil ist dabei derart mit einer Ventilkammer und einem Schließglied
ausgebildet, daß der in der Ventilkammer permanent anliegende Brennstoffdruck das
Schließglied in Öffnungsrichtung beaufschlagt, während an einem jenseits der Ventilkammer
gelegenen Ende des Schließgliedes dieses von einem Steuerdruck in Schließrichtung
beaufschlagt wird. Das vom Steuerdruck beaufschlagte 2/2-Wegeventil ist wiederum mittels
eines Steuerventils periodisch druckentlastbar, so daß durch einfaches Absteuern von
Brennstoff, beispielsweise in einen Überlauf, aufgrund des am 2/2-Wegeventils permanent
anliegenden Öffnungsdruckes das selbe geöffnet wird, so daß der Öffnungsdruck nun
das Einspritzventil in Öffnungsrichtung betätigen kann. Somit ist durch periodische
Absenkung des Steuerdruckes der Öffnungsdruck steuerbar, was letztlich den Vorteil
hat, daß lediglich eine Abstimmung der Drosseln erforderlich ist, wenn eine Einspritzdüse
an Motoren mit unterschiedlichen Einspritzcharakteristiken anzupassen sind.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
2 bis 19.
[0014] Vorteilhaft für die mechanische Beanspruchung des Einspritzventils ist die Ausführung
nach den Merkmalen des Anspruches 2, so daß zwischen der brennraumnahen und der brennraumfernen
Stelle das Einspritzventil keiner Zugbelastung unterliegt, so daß das Einspritzventil
leichter ausgeführt werden kann und somit flinker auf die Drucksignale reagiert. Eine
einfache Bauweise des 2/2-Wegeventils bei zuverlässiger Funktion geht aus den Merkmalen
des Patentanspruches 4 bis 6 hiervor.
[0015] Durch die Ausbildung einer Rücklaufdrossel in der Ablaufleitung der Druckkammer kann
auf die Schnelligkeit der Schließbewegung des Einspritzventils Einfluß genommen werden,
so daß beim Schließen des Einspritzventils die Zugbelastung im brennraumseitigen Abschnitt
des Einspritzventils reduziert wird. In analoger Weise ist mittels einer Vorlaufdrossel
in der Verbindung zwischen Druckkammer und der Hochdruck-Brennstoffleitung die Geschwindigkeit
der Öffnungsbewegung bestimmbar. Durch eine abgestimmte Dimensionierung der Rücklauf-
und Vorlaufdrossel entsprechend den Merkmalen des Patentanspruches 9 wird vermieden,
daß übermäßig viel Brennstoff über die Ablaufleitung abfließt, was sich störend auf
die Öffnungsbewegung auswirken würde.
[0016] Durch die Ausbildung des Steuerventils als elektromagnetisches Ventil, eröffnet sich
die elektronische Steuerbarkeit der Einspritzdüse, womit sich auf eine Vielzahl von
Einspritzparametern Einfluß nehmen läßt. Desweiteren zeichnet sich ein elektromagnetisches
Steuerventil durch schnelle Schaltzeiten aus.
[0017] In Zusammenhang mit dem elektromagnetischen Steuerventil können auch die Ausfürungen
nach den Ansprüchen 12 bis 15 gesehen werden, da die periodische Druckentlastung des
2/2-Wegeventils durch schnelles Öffnen und Schließen einer Ablauföffnung in idealer
Weise mit einem elektromagnetisch betätigten Ventilglied ermöglicht wird. Dem gegenüber
würde eine direkte elektromagnetische Betätigung des Einspritzventils weit höhere
Betätigungskräfte und somit einen erhöhten Bauaufwand seitens der elektromagnetischen
Mechanik erfordern.
[0018] Die koaxiale Anordnung der drei Ventile gemäß den Merkmalen der Ansprüche 16 und
17 erlaubt eine sehr schlanke Gestaltung der Einspritzdüse, so daß für ein eventuell
notwendiges zweites Einspritzventil (Haupteinspritzventil) ausreichend Platz in der
Einspritzdüse verbleibt.
[0019] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nachfolend unter Bezugnahme auf
die beigefügte Zeichnung erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine Einspritzdüse mit zwei Einspritzventilen, wovon eines
nach der Mitstrombauweise ausgeführt ist und
- Fig. 2
- eine Ausschnittsvergrößerung der Einspritzdüse nach Fig. 1 im Bereich des Steuer-
und 2/2-Wegeventils.
[0020] Die in Fig. 1 gezeigte Einspritzdüse 1 ist Bestandteil einer nicht weiter dargestellten
Kraftstoffeinspritzvorrichtung wie sie in der deutschen Patentanmeldung 196 40 085.6
beschrieben ist. Diese nach dem Speicherreinspritzprinzip (Common-Rail-System) ausgeführte
Kraftstoffeinspritzvorrichtung kommt insbesondere bei Großdieselmotoren zum Einsatz,
wobei je Brennraum eine Einspritzdüse 1 vorgesehen ist.
[0021] Die vorliegende Einspritzdüse 1 weist für die Haupteinspritzung ein Haupteinspritzventil
2 sowie ein zweites Einspritzventil 3 für die Piloteinspritzung auf. Das Einspritzventil
3 der Piloteinspritzung sowie dessen Ausbildung und Zusammenwirken mit den weiteren
Ventilen ist Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung.
[0022] Für die Einspritzung von Pilotbrennstoff ist die Einspritzdüse 1 über eine Hochdruck-Brennstoffleitung
4 an eine Speicherleitung (Common-Rail) 5 angeschlossen. Die Speicherleitung 5 wird
über eine nicht weiter dargestellte Brennstoffpumpe mit unter Hochdruck stehendem
Brennstoff versorgt. Das Einspritzventil 3 wird über den in der Brennstoffleitung
4 herrschenden Brennstoffdruck - er entspricht im wesentlichen den in der Speicherleitung
5 anliegenden Druck p
C - in Schließstellung wie in Fig. 1 dargestellt gehalten und von einem periodisch
gesteuerten Öffnungsdruck P
Ö geöffnet.
[0023] Das Einspritzventil 3 ist, wie weiter in Fig. 2 ersichtlich, in der sog. Mitstrombauweise
ausgefährt, d.h. das Einspritzventil 3 öffnet sich in Strömungsrichtung des in den
Brennraum eingespritzten Brennstoffes, also in Richtung Brennraum. Hierzu weist das
Einspritzventil 3 einen Ventilkopf 6 auf, der bei geschlossener Stellung des Einspritzventils
3 die in dem Brennraum mündenden Einspritzöffnungen 7 verschließt. Die Einspritzöffnungen
7 stehen über eine Düsenkammer 8 mit der Brennstoffleitung 4 in Verbindung, so daß
der Ventilkopf 6 bei Offenstellung des Einspritzventils 3 die Einspritzöffnung 7 freigibt
und somit der Piloteinspritzvorgang erfolgen kann.
[0024] An seinem jenseits des Ventilkopfes 6 gelegenen Ende wird das Einspritzventil 3 von
einem separat axial beweglichen Kolben 10 betätigt. Der Kolben 10 ist in seinem Hub
derart begrenzt, daß er den Öffnungshub des Einspritzventils 3 bestimmt. Der Kolben
10 weist eine jenseits des Einspritzventils 3 gelegene Kolbenfläche 11 auf, die im
Öffnungsintervall von einem in einer angrenzenden Druckkammer 12 herrschenden Öffnungsdruck
P
Ö in Öffnungsrichtung des Einspritzventils 3, also zum Brennraum 9 hin, beaufschlagt
wird. Für die Betätigung des Einspritzventils 3 in Schließrichtung, also entgegengesetzt
zur Öffnungsrichtung, ist am Einspritzventil 3 axial zwischen Ventilkopf 6 und Kolben
10 eine Druckschulter 13 ausgebildet, die in Richtung Brennraum 9 weist und ständig
vom in der Düsenkammer 8 herrschenden Brennstoffdruck, dem Schließdruck Ps beaufschlagt
wird. Da der Öffnungsdruck P
Ö und der Schließdruck P
s während des Öffnungsintervalls in etwa gleich sind, ist die wirksame Fläche der Druckschulter
13 kleiner als die Kolbenfläche 11 um eine in Öffnungsrichtung wirkende resultierende
Druckkraft F zu erhalten.
[0025] Für die periodische Steuerung des Öffnungsdruckes P
Ö in der Druckkammer 12 weist die Einspritzdüse 1 ein 2/2-Wegeventil 14 und ein Steuerventil
15 auf, die koaxial zum Einspritzventil 3 angeordnet sind und in folgender Weise zusammenwirken:
Das koaxial zwischen Steuerventil 15 und Kolben 10 gelegene 2/2-Wegeventil 14 weist
eine an die Brennstoffleitung 4 angeschlossene sacklochförmige Ventilkammer 16 sowie
ein darin axial bewegliches Schließglied 17 auf. Die Ventilkammer 16 und die Druckkammer
12 stehen über eine koaxiale Verbindungsleitung 18 miteinander in Verbindung, wobei
die ventilseitige Mündung 19 der Verbindungsleitung 18 vom nadelförmigen Schließkopf
20 des Schließgliedes 17 verschließbar ist. Der ständig in der Ventilkammer 16 herrschende
Brennstoffdruck p
c wirkt über eine am Schließglied 17 konisch ausgebildete Druckschulter 21 in Öffnungsrichtung
des 2/2-Wegeventils 14 bzw. dessen Schließglied 17. Am dem Schließkopf 20 gegenüberliegenden
Ende des Schließgliedes 17 ist eine Kolbenfläche 22 ausgebildet, auf welche eine Schließkraft
einwirkt, die größer ist als die auf die Druckschulter 21 einwirkende Öffnungskraft.
[0026] Die entsprechend dem Einspritzzyklus vom Steuerventil 15 periodisch gesteuerte Schließkraft
wirkt auf die Kolbenfläche 22 ein, die wiederum steuerventilseitig an einem axial
beweglichen Kolben 23 ausgebildet ist, der wiederum das Schließglied 17 in Schließrichtung
betätigt. Die Kolbenfläche 22 wiederum wird von dem in einer Steuerleitung 24 herrschenden
Brennstoffdruck beaufschlagt, wobei die Steuerleitung 24 über eine Steuerdrossel 25
an die Brennstoffleitung 4 angeschlossen ist. Über die Steuerdrossel 25 ist die Schließgeschwindigkeit
des Kolbens 23 und damit auch des Schließgliedes 17 bestimmbar. An ihrem jenseits
des Kolben 23 gelegenen Ende weist die Steuerleitung 24 eine Ablauföffnung 26 auf,
die von einem Ventilglied 28 des Steuerventils 15 entsprechend des Einspritzintervalls
periodisch geöffnet und geschlossen wird. Beim Öffnen der Ablauföffnung 26 kommt es
zu einem Druckabfall in der Steuerleitung 24, so daß der an der Druckschulter 21 anliegende
Brennstoffdruck das Wegeventil 14 in Offenstellung fährt und der in der Druckkammer
12 sich ausbildende Öffnungsdruck ein Öffnen der Einspritzdüse 3 bewirkt. Um eine
hohe Leckage am Steuerventil 15 zu vermeiden, ist die Ablauföffnung 26 mit einer Ablaufdrossel
28 versehen, wodurch sich auch die Betriebskräfte zum betätigen des Ventilgliedes
27 reduzieren. Über das Öffnen und Schließen der Ablauföffnung 26 wird somit mittelbar
der auf die Einspritzdüse 3 einwirkende Öffnungsdruck ausgelöst.
[0027] Eine weitere Drossel, nämlich die Rücklaufdrossel 29, ist zur Beeinflussung der Schließbewegung
des Einspritzventils 3 in einer Ablaufleitung 30 vorgesehen, die bei der Schließbewegung
des Einspritzventil 3 bzw. dessen vorgeschalteter Kolben 10 das Abfließen von Brennstoff
aus der Druckkammer 12 verzögert, so daß der Schließvorgang des Einspritzventils 3
gedämpft ist und somit die Beanspruchung des Einspritzventils, insbesondere die Zugbelastung
im Bereich des Ventilkopfes 6, reduziert wird. Entsprechend ist zur Beeinflussung
der Öffnugnsgeschwindigkeit des Einspritzventils 3 in der Verbindungsleitung 18 zwischen
Ventilkammer 16 und Druckkammer 12 eine Vorlaufdrossel 31 ausgebildet.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Einspritzdüse
- 2
- Haupteinspritzventil
- 3
- zweites Einspritzventil
- 4
- Hochdruck-Brennstoffleitung
- 5
- Speicherleitung
- 6
- Ventilkopf
- 7
- Einspritzöffnung
- 8
- Düsenkammer
- 9
- Brennraum
- 10
- Kolben
- 11
- Kolbenfläche
- 12
- Druckkammer
- 13
- Druckschulter
- 14
- 2/2-Wegeventil
- 15
- Steuerventil
- 16
- Ventilkammer
- 17
- Schließglied
- 18
- Verbindungsleitung
- 19
- Mündung
- 20
- Schließkopf
- 21
- Druckschulter
- 22
- Kolbenfläche
- 23
- Kolben
- 24
- Steuerleitung
- 25
- Steuerdrossel
- 26
- Ablauföffnung
- 27
- Ventilglied
- 28
- Ablaufdrossel
- 29
- Rücklaufdrossel
- 30
- Ablaufleitung
- 31
- Vorlaufdrossel
- pÖ
- Öffnungsdruck
- pC
- Brennstoffdruck
- pS
- Schließdruck
- FD
- Druckkraft
- FS
- Schließkraft
- FÖ
- Öffnungskraft
1. Einspritzdüse für Brennstoffeinspritzvorrichtungen von Brennkraftmaschinen, die an
eine Hochdruck-Brennstoffleitung (4) angeschlossen ist und ein in Strömungsrichtung
des Brennstoffes bzw. zum Brennraum (9) öffnendes Einspritzventil (3) aufweist, bei
welchem ein Brennstoffdruck (Schließdruck Ps) und/oder eine Federkraft in Schließrichtung wirkt und ein Brennstoffdruck (Öffnungsdruck)
in einer Druckkammer (12) über einen Kolben (10) in Öffnungsrichtung des Einspritzventils
(3) wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspritzdüse (1) ein vom Brennstoffdruck
(pC) betätigtes Wegeventil (14) aufweist, das zur Steuerung des Öffnungsdruckes eine
Verbindung (Verbindungsleitung 18) zwischen der Druckkammer (12) und der Hochdruck-Brennstoffleitung
(4) schließt und öffnet, wobei der Brennstoffdruck (PC) in der Hochdruck-Brennstoffleitung (4) in Öffnungsrichtung des Wegeventils (14)
wirkt und das in Schließrichtung von einem Brennstoffdruck (Steuerdruck pSt) beaufschlagte Wegeventil (14) mittels eines Steuerventils (15) vom Steuerdruck periodisch
druckentlastbar ist.
2. Einspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließdruck (Ps) bzw. die Federkraft an einer brennraumnahen Stelle und der vom Öffnungsdruck periodisch
betätigte Kolben (10) an einer brennraumfernen Stelle auf das Einspritzventil (3)
einwirkt.
3. Einspritzdüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die brennraumnahe Stelle
am Einspritzventil (3) als dem Brennraum (9) zugewandte, ringförmige Druckschulter
(13) ausgeführt ist.
4. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Wegeventil (14) eine an die Hochdruck-Brennstoffleitung (4) angeschlossene Ventilkammer
(16) und ein Schließglied (17) aufweist, welches die Verbindung (18) zwischen der
Druckkammer (12) und der Ventilkammer (16) schließt und öffnet, wobei der in der Ventilkammer
(16) herrschende Brennstoffdruck das Schließglied (17) in dessen Öffnungsrichtung
beaufschlagt.
5. Einspritzdüse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließglied (17) eine
Druckschulter (21) und eine Kolbenfläche (22) aufweist, wobei der Brennstoffdruck
der Ventilkammer (16) die Druckschulter (21) in Öffnungsrichtung des Wegeventils (14)
betätigt und der die Kolbenfläche (22) beaufschlagende Brennstoffdruck in Schließrichtung
wirkt und die wirksamen Druckflächen von Druckschulter (21) und Kolbenfläche (22)
derart aufeinander abgestimmt sind, daß die Schließkraft höher ist als die Öffnungskraft.
6. Einspritzdüse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenfläche (22) an
einem separat beweglichen Kolben (23) ausgebildet ist, der das Wegeventil (14) in
Schließrichtung betätigt.
7. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckkammer (12) zur Steuerung der Schließbewegung des Einspritzventils (3) über
eine Drossel (Rücklaufdrossel 29) mit einer Ablaufleitung (30) in Verbindung steht.
8. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Verbindung (18) zwischen der Druckkammer (12) und der Hochdruck-Brennstoffleitung
eine Drossel (Vorlaufdrossel 31) zur Steuerung der Öffnungsbewegung vorgesehen ist.
9. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckkammer (12) eine Rücklaufdrossel (29) und eine Vorlaufdrossel (31) aufweist,
wobei der wirksame Drosselquerschnitt der Vorlaufdrossel (31) größer ist als der der
Rücklaufdrossel (29).
10. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Druckkammer (12) ein separat beweglicher Kolben (10) angeordnet ist, der bei
Beaufschlagung mit Brennstoffdruck das Einspritzventil (3) betätigt.
11. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuerventil (15) ein elektromagnetisch betätigtes Ventil ist.
12. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Beaufschlagung des Wegeventils (14) in Schließrichtung mit Brennstoffdruck (pC) zwischen der Hochdruck-Brennstoffleitung (4) und dem Wegeventil (14) eine Steuerleitung
(24) vorgesehen ist, die mittels des an der Steuerleitung vorgesehenen Steuerventils
(15) druckentlastbar ist.
13. Einspritzdüse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerleitung (24)
über eine Drossel (Steuerdrossel 25) an die Hochdruck-Brennstoffleitung (4) angeschlossen
ist.
14. Einspritzdüse nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil
(15) ein Ventilglied (27) aufweist, welches eine Ablauföffnung (26) in der Steuerleitung
(24) öffnet bzw. schließt.
15. Einspritzdüse nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ablauföffnung (26)
eine Drossel (Ablaufdrossel 28) vorgesehen ist.
16. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ventile (3,14,15) der Einspritzdüse (1) koaxial hintereinander angeordnet sind.
17. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Wegeventil (14) axial zwischen dem Steuerventil (15) und dem Einspritzventil (3)
angeordnet ist.
18. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einspritzdüse (1) ein Düsengehäuse aufweist, welches das Einspritzventil (3) zur
Einspritzung eines Pilotbrennstoffes und ein weiteres, radial beabstandetes Einspritzventil
(2) zur Einspritzung eines Hauptbrennstoffes aufweist.
19. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Wegeventil (14) ein 2/2-Wegeventil ist.