[0001] Zukünftige Schadstofflimitierungen, deren Zahlenwerte bereits jetzt diskutiert werden,
lassen sich mit Verbrennungsmotoren nur unter Einsatz eines auf die Saugseite rückgeführten
Teils des Abgasmassenstroms unterschreiten. Um die Emission von Stickstoffoxiden so
gering wie möglich zu halten, muß der Anteil des rückgeführten Abgases an der Zylinderladung
möglichst hoch eingestellt werden. Bei betriebspunktabhängig jeweils optimal eingestellter
Höhe des rückgeführten Abgasstromes kann über die Stickoxidreduzierung hinaus auch
der Anteil der unverbrannten Kohlenwasserstoffe und der Kraftstoffverbrauch positiv
beeinflußt werden. Dies gilt grundsätzlich sowohl für Diesel- als auch für Otto-Motoren.
Wird dieser optimale Anteil rückgeführten Abgases an der durch die Zylinder angesaugten
gesamten Gasmasse überschritten, steigen sowohl die unverbrannten Kohlenwasserstoffe
als auch der Verbrauch wieder an. Zusätzlich können, insbesondere bei Dieselmotoren
oder bei direkteinspritzenden Otto-Motoren, Partikel im Abgas auftreten (in erster
Linie handelt es sich dabei um Rußpartikel), deren Höhe ebenfalls durch gesetzliche
Verordnungen festgelegt ist.
[0002] Nun ist die Betriebsweise von Verbrennungsmotoren im Automobil dadurch geprägt, daß
die Betriebspunkte des Motors, gekennzeichnet durch die jeweilige Motorlast und Drehzahl,
einem ständigen Wechsel unterworfen sind. Dadurch bedingt, ist eine einmal eingestellte
Abgasrückführrate, die für einen Motorbetriebspunkt unter verschiedenen Kriterien
als optimal ermittelt wurde, für den folgenden Betriebspunkt keineswegs optimal. Sie
kann dann zu hoch sein, wodurch der Ausstoß von Partikeln oder unverbrannten Kohlenwasserstoffen
oder der Verbrauch unzulässig oder unerwünscht ansteigt, oder sie kann zu niedrig
sein, wodurch hauptsächlich der Stickoxidausstoß unzulässig oder unerwünscht hohe
Werte annimmt.
[0003] Wenn man also in jedem Motorbetriebspunkt eine optimale Menge des rückgeführten Abgases
wieder auf die Saugseite des Verbrennungsmotors zurückführen will, muß diese Höhe
jederzeit und stetig den neuen Verhältnissen angepaßt werden. Man benötigt also als
Folge der sich sehr schnell ändernden Betriebsparameter des Motors eine Einrichtung,
die auch eine sehr schnelle Änderung des rückgeführten Abgasmassenstromes erlaubt.
[0004] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abgasrückführung für eine Brennkraftmaschine
in einem Kraftfahrzeug, mit einem Ansaugrohr, einem Abgasrohr und einer Abgasrückführleitung,
mit einem steuerbaren Abgasrückführventil, mit einem Gaskonzentrationssensor, der
in dem direkt mit dem Verbrennungsmotor verbundenen Abschnitt des Ansaugrohres (Saugrohr)
angeordnet ist, und mit einem Steuergerät, welches das Signal des Gaskonzentrationssensors
auswertet und das Abgasrückführventil steuert.
[0005] Aus der DE 37 03 091 A1 ist eine solche Steuervorrichtung für die rückgeführte Abgasmenge
in einem Verbrennungsmotor bekannt, bei der als Gaskonzentrationssensor ein im Saugrohr
angeordneter Sauerstoffsensor vorgesehen ist.
[0006] Aus dem einer Sauerstoffkonzentration entsprechenden Sensorausgangssignal wird durch
eine Steuervorrichtung mittels eines Kennfeldes der einzustellende Abgasrückführanteil
bestimmt und mit einem Soll-Abgasrückführanteil verglichen, der ebenfalls über Kennfelder
mittels der Parameter Motordrehzahl und Motorlast bestimmt wird, wobei bei Überschreitung
einer vorgegebenen Abweichung ein anormaler Zustand signalisiert wird. Die Steuerung
des Abgasrückführventils erfolgt ebenfalls abhängig von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine
über einen mittels Unterdruck betätigten pneumatischen Wandler.
[0007] Nachteilig an dieser Steuervorrichtung ist, daß die Bestimmung des rückgeführten
Abgasanteils (Abgasrückführrate) nicht direkt, sondern nur über eine indirekte Bestimmung
mittels Kennfeldern möglich ist.
[0008] Ein noch schwerwiegenderer Nachteil ist, daß sich die Anbauorte der Sensorik und
Aktuatorik der Steuervorrichtung über weite Bereiche der Brennkraftmaschine verteilen,
so daß die Ausrüstung einer Brennkraftmaschine mit einer solchen Steuervorrichtung
bereits aufgrund der Vielzahl einzubauender Komponenten sowie einer Vielzahl elektrischer
und pneumatischer Steuer- und Meßleitungen recht aufwendig ist.
[0009] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine möglichst einfache und kostengünstige
Vorrichtung zur Abgasrückführung für eine Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug
zu schaffen, die sich durch einen möglichst kompakten Aufbau auszeichnet.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Ansaugrohr, das Saugrohr
und die Abgasrückführleitung in einem eine Mischkammer ausbildenden Gehäuse münden,
daß sowohl im Saugrohr als auch in der Abgasrückführleitung jeweils ein Gaskonzentrationssensor
zur quantitativen Erfassung des Anteils einer oder mehrerer Abgaskomponenten in den
dem Verbrennungsmotor zugeführten Frischgas als auch im rückgeführten Abgas vorgesehen
ist.
[0011] Der angestrebte kompakte Aufbau wird somit durch ein eine Mischkammer ausbildendes
Gehäuse und durch Verwendung von zwei kleinbauend ausführbaren Gaskonzentrationssensoren
erzielt, die im Saugrohr und der Abgasrückführleitung, und zwar vorzugsweise im unmittelbaren
Bereich der Mischkammer, oder sogar in der Mischkammer, angeordnet sind.
[0012] Hierdurch kann vorteilhafterweise auf Sensoren verzichtet werden, deren Anbauorte
sich über weite Bereiche der Brennkraftmaschine erstrecken, wie dies insbesondere
für die häufig verwendeten Heißfilmluftmassensensoren gilt, die eine Anordnung in
einem Saugrohrbereich mit einem gewissen Maß an gerader Strömungsführung erfordern.
[0013] Die beiden Gaskonzentrationssensoren, die den Anteil einer oder mehrerer Abgaskomponenten
quantitativ erfassen, ermöglichen darüber hinaus vorteilhafterweise eine einfache
Bestimmung der Abgasrückführrate, ohne daß hierzu die Verwendung eines Kennfeldes
benötigt wird.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0015] So ist es besonders vorteilhaft, auch das Steuergerät im oder am Gehäuse der Mischkammer
anzuordnen, so daß die elektrischen Verbindungen zwischen den Gaskonzentrationssensoren
und dem Steuergerät auf besonders einfache Weise hergestellt werden können.
[0016] Ebenso ist es vorteilhaft, das Abgasrückführventil im oder am Gehäuse zu integrieren;
ebenso wie die Betätigungsvorrichtung für das Abgasrückführventil. Hierbei ist es
besonders vorteilhaft, wenn die Betätigungsvorrichtung als elektromotorischer oder
elektromagnetischer Aktuator ausgebildet ist, da dieser, etwa im Vergleich zu einem
pneumatischen Aktuator, besonders kleinbauend ausgeführt werden kann, keine Unterdruckversorgung
sowie keinen elektropneumatischen Wandler benötigt und somit direkt durch das Steuergerät
angesteuert werden kann.
[0017] Gleiches gilt auch für die Betätigungsvorrichtung einer im Ansaugrohr angeordneten
Druckregelklappe für dieselbetriebene Brennkraftmaschinen. Die genannten Komponenten
können dabei insgesamt, zusammen mit dem Gehäuse der Mischkammer, eine Baueinheit
ausbilden und elektrisch und mechanisch vormontiert werden. Vorteilhaft ist es hierzu
auch, wenn die Mischkammer Stutzen aufweist, die mit dem Ansaugrohr, dem Saugrohr
und der Abgasrückführleitung verbindbar sind, und so bereits ein vollständig vormontiertes
Abgasrückführmodul ausbildet.
[0018] Im folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher dargestellt und erläutert
werden.
[0019] Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäß ausgestaltete Vorrichtung zur Abgasrückführung,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung der Gasströme in einer Brennkraftmaschine mit Abgasrückführung,
- Figur 3
- eine Vorrichtung zur Abgasrückführung nach dem Stand der Technik.
[0020] Anhand der Figur 3 soll zunächst der Aufbau einer vorbekannten Abgasrückführvorrichtung
für eine dieselbetriebene Brennkraftmaschine dargestellt und näher erläutert werden.
[0021] Die Vorrichtung besteht aus den nachfolgend aufgeführten Komponenten:
[0022] Luftfilter (31), Begradigungsstrecke (32), Luftmassenmesser (33), Druckregelklappe
(34), Mischkammer (35), Saugrohr (36), Verbrennungsmotor (37), Abgasanlage (38), Drehzahlsensor
(39), Vakuumpumpe (40), elektropneumatische Druckwandler (41a, 41b), Abgasrückführventil
(42), Abgasrückführleitung (43), Fahrpedalgeber (44), Steuergerät (45).
[0023] Die Funktionsweise der Vorrichtung ist folgende: Der Verbrennungsmotor (37) saugt
ungedrosselt Luft an, und zwar über Luftfilter (31), Begradigungsstrecke (32), Luftmassenmesser
(33), Klappenstutzen (34) (Druckregelklappe nicht aktiviert), Mischkammer (35) und
Saugrohr (36). Der Motor läuft mit einer bestimmten Drehzahl, die mit dem Drehzahlsensor
(39) erfaßt und an das Steuergerät (45) weitergemeldet wird. Das bei der motorischen
Verbrennung produzierte Abgas wird durch die Abgasanlage (38) in die Umgebung ausgestoßen.
Ein bestimmter Teil des Abgases wird über die Rückführleitung (43) entnommen und über
das zumessende Abgasrückführventil (42) der Mischkammer (35) zugeführt. Das Abgasrückführventil
(42) wird mittels Unterdruck aktiviert, der von der Vakuumpumpe (40) erzeugt wird
und durch den elektropneumatischen Druckwandler (41a) moduliert wird. Die Modulation
erfolgt, indem das Steuergerät (45) den elektropneumatischen Druckwandler (41a) mit
einem pulsweitenmodulierten Signal beaufschlagt, aufgrund dessen der elektropneumatische
Druckwandler (41a) eine bestimmte Position einnimmt, so daß der Unterdruck in der
Leitung zum Abgasrückführventil (42) eine gewünschte Größenordnung erreicht. Ebenso
wird über den elektropneumatischen Druckwandler (41b) die Druckregelklappe (34) aktiviert,
allerdings erst dann, wenn das Abgasrückführventil (42) bereits voll geöffnet ist
und die treibende Druckdifferenz zwischen Abgasanlage (38) und Mischkammer (35) für
die einzustellende Rückführrate nicht ausreicht. Dann wird über teilweises Schließen
der Druckregelklappe (34) der Unterdruck in der Mischkammer (35), und damit auch die
treibende Druckdifferenz, erhöht. Die elektropneumatischen Druckwandler (41a, 41b)
werden vom Steuergerät (45) aufgrund folgender Informationen angesteuert: Der Betriebspunkt
ist aufgrund des Drehzahlsignals des Drehzahlsensors (39) und des Signals vom Fahrpedalgeber
(44) bekannt. Durch das Signal vom Luftmassenmesser (33) wird die tatsächliche Luftmasse
mit dem kennfeldprogrammierten Sollwert verglichen und somit auf die tatsächliche
Masse rückgeführten Abgases geschlossen und diese gegebenenfalls durch Öffnen oder
Schließen des Abgasrückführventils (42) korrigiert.
[0024] Wie aus der Figur 3 hervorgeht, verteilen sich die Anbauorte der beschriebenen Komponenten
über den gesamten Bereich der Brennkraftmaschine, was die Installation einer solchen
Abgasrückführvorrichtung recht aufwendig macht. Dieser komplexe Aufbau ist dabei weitgehend
durch die verwendete Aktuatorik und Sensorik mitbedingt, insbesondere zum Beispiel
durch den Luftmassenmesser (33), der zur Ausführung korrekter Messungen einen Bereich
mit einer gewissen geraden Strömungsführung benötigt und so einen kompakten Aufbau
einer Abgasrückführvorrichtung erschwert.
[0025] Bei der aus der DE 37 03 091 A1 bekannten Vorrichtung, welche zur Regelung des rückgeführten
Abgasanteils einen Sauerstoffsensor vorsieht, kommt zwar kein Luftmassenmesser zur
Anwendung, dafür wird zur Bestimmung der angesaugten Frischluftmenge jedoch ein Motorladedruckdetektor
verwendet, dessen Anordnung im Saugrohr zu einer gleichartigen Problemstellung führt.
[0026] Der angestrebte, wesentlich kompaktere Aufbau eines Abgasrückführsystems wird durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung erzielt, die in der Figur 1 dargestellt ist. Die
Vorrichtung besteht aus einem eine Mischkammer (7) ausbildenden Gehäuse (4), in das
das mit dem nicht dargestellten Luftfilter verbundene Ansaugrohr (1) und das mit dem
Verbrennungsmotor verbundene Saugrohr (11) sowie die mit der Abgasanlage verbundene
Abgasrückführleitung münden. Das Innere der Mischkammer (7) sollte dabei vorzugsweise
so ausgestaltet sein, daß dort eine möglichst homogene Gasgemischbildung erfolgt.
[0027] Das Gehäuse der Mischkammer (7) ist direkt mit dem Saugrohr (1) verbunden (z. B.
angeflanscht) oder bildet sogar einstückig einen Abschnitt mit dem Saugrohr (1) aus.
[0028] In oder an der Mischkammer (7) ist das Abgasrückführventil (5) angeordnet, ebenso
wie dessen Betätigungsvorrichtung (6), die durch einen elektromotorischen oder elektromagnetischen
Aktuator realisiert wird. Sofern die Anwendung der Abgasrückführvorrichtung an einer
dieselbetriebenen Brennkraftmaschine vorgesehen ist, so ist in das Ansaugrohr (1)
eine als Drosselklappe ausgebildete Druckregelklappe (2) angeordnet, welche ebenfalls
eine elektromotorisch oder elektromagnetisch betriebene Betätigungsvorrichtung (3)
aufweist.
[0029] Innerhalb oder außerhalb des Gehäuses (4) der Mischkammer (7) ist das Steuergerät
(9) angeordnet, welche die Betätigungsvorrichtungen (6, 3) für das Abgasrückführventil
(5) und die Druckregelklappe (2) steuert. Eingangsseitig erhält das Steuergerät (9)
hierzu Signalspannungen von zwei Gaskonzentrationssensoren (8a, 8b), die im Saugrohr
(11) sowie in der Abgasrückführleitung (10) angeordnet sind.
[0030] Die Gaskonzentrationssensoren (8a, 8b) sind dabei sehr kleinbauend ausführbar und
zudem in oder in unmittelbarer Umgebung der Mischkammer (7) anzuordnen, so daß die
soweit beschriebene Sensorik (Gaskonzentrationssensoren (8a, 8b)) und Aktuatorik (Abgasrückführventil
(5), Druckregelklappe (2), Betätigungsvorrichtungen (6, 3)) zusammen mit dem Gehäuse
(4) der Mischkammer (7) als Baueinheit ausführbar sind.
[0031] Unter Hinzufügung von Abschnitten des Ansaugrohres (1), des Saugrohres (11) und der
Abgasrückführleitung (10) als zur Mischkammer (7) gehörender Verbindungsstutzen ist
die gesamte, in der Figur 1 dargestellte Einheit vorteilhafterweise, und zwar inklusive
der elektrischen Verbindung, zwischen Steuergerät (9) und der Sensorik und Aktuatorik
vormontierbar.
[0032] Als externes Signal wird dem Steuergerät (9) noch ein, beispielsweise pulsweitenmoduliertes,
Signal (12) eines nicht dargestellten Motorsteuergerätes zugeführt, welches die zur
Einstellung der Abgasrückführrate benötigten Betriebsparameter des Kraftfahrzeuges
kodiert.
[0033] Die in der Figur 1 dargestellte Vorrichtung läßt sich auch in fremdgezündeten Brennkraftmaschinen
zur Anwendung bringen. Da eine solche Brennkraftmaschine, eine Drosselklappe besitzt,
kann hierbei auf die Druckregelklappe (2) verzichtet werden. Die Information über
die Drosselklappenstellung ist in diesem Fall ebenfalls im pulsweitenmodulierten Signal
(12) vom Motorsteuergerät enthalten.
[0034] Die Funktionsweise der in der Figur 1 dargestellten Vorrichtung stimmt prinzipiell
mit der in der Figur 3 dargestellten Vorrichtung überein. Ein wesentlicher Unterschied
besteht allerdings darin, daß hier zwei Gaskonzentrationssensoren (8a, 8b) zur Anwendung
kommen, die den kompakten Aufbau ermöglichen, sowie in deren Funktionsweise. Mit den
Gaskonzentrationssensoren (8a, 8b) wird es auf einfache Weise, das heißt, ohne daß
ein Kennfeld benötigt wird, möglich, die Abgasrückführrate direkt aus den Meßwerten
der Gaskonzentrationssensoren zu bestimmen, was unter Zuhilfenahme der Figur 2 näher
verdeutlicht werden soll.
[0035] Figur 2 zeigt die schematische Darstellung der dem Motor zugeführten und der vom
Motor weggeführten Gasströme.
[0036] Die in Figur 2 dargestellten Größen sind:
- ṁAGR:
- Massenstrom des rückgeführten Abgases
- ṁLuft:
- Massenstrom der angesaugten Umgebungsluft
- ṁSaugrohr:
- Massenstrom des dem Motor zugeführten Gasgemisches
- ṁAbgas:
- Massenstrom des dem Motor einströmenden Abgases
[0037] Die Rückführrate berechnet sich dabei zu:

unter der Voraussetzung gleicher Molmassen M
Luft und M
Abgas ergibt sich mit

(M = Molmasse, m = Massenstrom, n = Molenstrom) die Rückführrate zu

und weiter nach Erweiterung der Beziehung mit dem Molenstrom einer beliebigen Gemischkomponente

wobei der Index i für eine Einzelkomponente steht, deren Anteil an der Umgebungsluft
mit guter Näherung zu Null gesetzt werden kann, so daß gilt:

und mit

nach Einsetzen in Gl. (*) gilt dann:

was dem Verhältnis der jeweiligen Volumenskonzentrationen Ψ entspricht:

[0038] Werden nun die Volumenanteile einer geeigneten Einzelkomponente in der Rückführleitung
kurz vor Eintritt des Abgases in die Mischkammer sowie nach Zumischung des Abgases
in dem Gasgemisch, welches dem Motor zugeführt wird, gemessen, läßt sich das Verhältnis
nach der zuletzt aufgeführten Gleichung ermitteln und auswerten.
[0039] Damit kann durch eine einfache Verhältnisbildung der durch die Konzentrationssignale
der beiden Gaskonzentrationssensoren gegebenen Größen für eine oder auch mehrere Abgaskomponenten
die Abgasrückführrate, und zwar ohne Umweg über ein Kennfeld, direkt bestimmt und
geregelt werden.
[0040] Entscheidend für die Funktion, auch und gerade bei instationärer Betriebsweise des
Verbrennungsmotors, sind dabei zwei Voraussetzungen:
1. Es muß durch eine geeignete Einrichtung dafür Sorge getragen werden, daß das Gasgemisch
am Austritt aus der Mischkammer eine homogene Verteilung aufweist.
2. Die Gassensoren müssen über ein Auflösevermögen, eine Ansprechzeit und einen Betriebstemperaturbereich
verfügen, die sie für die Aufgabe geeignet erscheinen lassen.
[0041] Solche Gassensoren sind verfügbar, und zwar sowohl solche, die nur eine Abgaskomponente
sensieren, beispielsweise Stickoxide (NO) oder Kohlenwasserstoffe (HC), als auch solche,
die mehrere verschiedene Abgaskomponenten zu messen in der Lage sind.
Bezugszeichenliste
Vorrichtung zur Abgasrückführung für eine Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug
[0042]
- 1
- Ansaugrohr
- 2
- Druckregelklappe
- 3
- Betätigungsvorrichtung
- 4
- Gehäuse (der Mischkammer (7))
- 5
- Abgasrückführventil
- 6
- Betätigungsvorrichtung
- 7
- Mischkammer
- 8a, 8b
- Gaskonzentrationssensoren
- 9
- Steuergerät
- 10
- Abgasrückführleitung
- 11
- Saugrohr
- 12
- pulsweitenmoduliertes Signal
- 31
- Luftfilter
- 32
- Begradigungsstrecke
- 33
- Luftmassenmesser
- 34
- Druckregelklappe
- 35
- Mischkammer
- 36
- Saugrohr
- 37
- (Verbrennungs-) Motor
- 38
- Abgasanlage
- 39
- Drehzahlsensor
- 40
- Vakuumpumpe
- 41a, 41b
- elektropneumatische Druckwandler
- 42
- Abgasrückführventil
- 43
- Abgasrückführleitung
- 44
- Fahrpedalgeber
- 45
- Steuergerät
1. Vorrichtung zur Abgasrückführung für eine Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug,
mit einem Ansaugrohr, einem Abgasrohr und einer Abgasrückführleitung, mit einem steuerbaren
Abgasrückführventil, mit einem Gaskonzentrationssensor, der in dem direkt mit dem
Verbrennungsmotor verbundenen Abschnitt des Ansaugrohres (Saugrohr) angeordnet ist,
und mit einem Steuergerät, welches das Signal des Gaskonzentrationssensors auswertet
und das Abgasrückführventil steuert, dadurch gekennzeichnet, daß das Ansaugrohr (1),
das Saugrohr (11) und die Abgasrückführleitung (10) in einem eine Mischkammer (7)
ausbildenden Gehäuse (4) münden, daß sowohl im Saugrohr (11) als auch in der Abgasrückführleitung
(10) jeweils ein Gaskonzentrationssensor (8a, 8b) zur quantitativen Erfassung des
Anteils einer oder mehrerer Abgaskomponenten in den dem Verbrennungsmotor zugeführten
Frischgas als auch im rückgeführten Abgas vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuergerät (9) im oder
am Gehäuse (4) der Mischkammer (7) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgasrückführventil (5)
im oder am Gehäuse (4) der Mischkammer (7) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsvorrichtung
(6) des Abgasrückführventils (5) im oder am Gehäuse (4) der Mischkammer (7) angeordnet
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine als Drosselklappe ausgeführte
Druckregelklappe (2) im Ansaugrohr (1) im Bereich des Gehäuses (4) angeordnet ist
und daß die Druckregelklappe (2) eine durch das Steuergerät (9) angesteuerte Betätigungsvorrichtung
(3) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsvorrichtung
(6, 3) des Abgasrückführventils (5) und/oder der Druckregelklappe (2) als elektromotorischer
oder elektromagnetischer Aktuator ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Abschnitte des Ansaugrohres
(1), des Saugrohres (11) und der Abgasrückführleitung (10) zusammen mit dem Gehäuse
(4), der Mischkammer (7), dem Abgasrückführventil (5) und bedarfsweise der Druckregelklappe
(2) sowie deren Betätigungsvorrichtungen (6, 3), des Abgasrückführventils (5) und
der Druckregelklappe (2) ebenso wie die Gaskonzentrationssensoren (8a, 8b) und das
Steuergerät (9) eine vormontierbare Baueinheit ausbilden.