[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Aufzug, insbesondere Treibscheibenaufzug,
mit einem in einem Fahrschacht geführten Fahrkorb md mit einer Antriebsmaschine mit
zugeordnetem Steuerschrank.
[0002] In der Vergangenheit waren bei Aufzugsanlagen aufgrund geltender Vorschriften für
Triebwerke und zugehörige Schalteinrichtungen separate abschließbare Räume (Triebwerksräume)
vorgesehen. Um bei der Planung von Gebäuden eine größere Unabhängigkeit von da Projektierungsvorgaben
des Aufzugherstellers zu erzielen und um die mit Erstellung eines separaten Triebwerksraumes
verbundenen Kosten einzusparen, wurden in den letzten Jahren Aufzüge ohne separaten
Triebwerksraum vorgeschlagen. Derartige Aufzüge sind beispielsweise aus den EP 0 631
968 B1, EP 0 710 618 A2 und EP 0 719 724 A1 bekannt. Bei den in diesen Druckschriften
beschriebenen Aufzügen ist die Antriebsmaschineneinheit vollständig in dem Fahrschacht
angeordnet, so daß kein zusätzlicher Maschinen- bzw. Triebwerksraum benötigt wird.
[0003] Üblicherweise wird bei derartigen Aufzügen die Antriebsmaschine im oberen oder unteren
Teil des Fahrschachtes zwischen dem von dem Fahrkorb bei seiner Fahrbewegung benötigten
Bereich und einer Wand des Fahrschachtes angeordnet. Die Steuerungseinheit des Aufzuges
ist entsprechend in der Türzarge der Schachttür des obersten bzw. untersten Stockwerkes
angeordnet und zu Wartungs- und Reparaturarbeiten vom Stockwerksflur aus bedienbar.
Die Bedienung der Steuerung vom Stockwerksflur aus hat zur Folge, daß der Flur bei
Wartungsarbeiten wenigstens teilweise abgesperrt sein muß, was im Extremfall zu Behinderungen
von Fluchtwegen führt. Auch sind die Wartungs- bzw. Reparaturarbeiten nur eingeschränkt
möglich, da bei der Bedienung der Steuerungselemente vom Stockwerksflur aus kein bzw.
nur eingeschränkter Sichtkontakt mit dem Fahrkorb und somit keine (ausreichende) Beobachtung
dessen Fahrverhaltens möglich ist. Eine Überprüfung des Triebwerks im Fahrbetrieb
mit Nenngeschwindigkeit ist deshalb nicht möglich.
[0004] Aus der EP 0 646 537 A1 ist bekannt, bei einem Aufzug mit oberhalb des Fahrschachtes
angeordnetem Triebwerksraum im Schachtkopf eine Platte bzw. einen Träger vorzusehen,
die quer im Bereich des Schachtkopfes angeordnet werden kann und als Wartungsplattform
dient.
[0005] Aus der EP 0 725 033 A1 ist eine temporäre Arbeitssaumsicherung bekannt, mittels
welcher das Eindringen des Fahrkorbs in einen temporären Arbeitsraum wie beispielsweise
die Schachtgrube eines Aufzuges vermieden wird. Dazu sind Schwenkpuffer vorgesehen,
welche vor dem Betreten der Schachtgrube in den Fahrbereich des Fahrkorbs geschwenkt
werden. Der Schwenkpuffer ist vorzugsweise durch Schwerkraft selbsttätig in die den
Fahrweg des Fahrkorbs begrenzende Sicherungsstellung kippbar.
[0006] Aus der EP 0 129 678 A1 ist eine automatische Einrichtung zur Sicherung eines temporären
Arbeitsraumes in der Schachtgrube vorgesehen, die einen als Fahrwegbegrenzung mechanisch
in den Fahrweg des Fahrkorbes verstellbaren Hebel umfaßt. Beim Öffnen einer in die
Schachtgrube führenden Türe wird der Hebel zwangsweise in seine den Fahrweg des Fahrkorbs
begrenzende Sicherungsstellung geschwenkt, wobei bei eingeschwenktem Hebel der Fahrbetrieb
des Aufzugs unterbrochen ist.
[0007] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Aufzug der vorstehend
benannten Art bereitzustellen, der keinen separaten Triebwerksraum benötigt und dennoch
den an einen Triebwerksraum gestellten Auforderungen genügt.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Aufzug mit den Merkmalen des Anspruches 1 vorgeschlagen.
Der erfindungsgemäße Aufzug bietet die Möglichkeit, temporär einen abgeschlossenen
Triebwerksraum einzurichten ohne daß der Fahrbetrieb des Fahrkorbes in den unterhalb
bzw. oberhalb des temporär eingerichteten Triebwerksraums liegenden Fahrschachtabschnitten
beeinträchtigt ist. Dadurch wird die Verfügbarkeit des Aufzugs für den öffentlichen
Publikumsverkehr gegenüber den bekannten Aufzügen ohne Triebwerkraum gesteigert. Des
weiteren sind mit Reparatur- und Wartungsarbeiten keine Behinderungen im Stockwerksflur
mehr verbunden, da das Wartungspersonal sich in dem temporär in dem Fahrschacht eingerichteten
Triebwerksraum aufhält und sämtliche Arbeiten vom Fahrschacht aus durchführen kann.
Die Abschließbarkeit des Triebwerksraumes wird insbesondere dadurch erzielt, daß der
durch die Schachttür insbesondere des obersten Stockwerkes begehbare temporäre Triebwerksraum
nach Betreten durch das Wartungspersonal durch Schließen der Schachttüre geschlossen
wird. Während bei den bekannten Aufzügen ohne Triebwerksraum die meisten Instandsetzungsarbeiten
bei geöffneter Schachttüre durchgeführt werden müssen, können bei dem erfindungsgemäßen
Aufzug sämtliche Wartungs- und Reparaturarbeiten mit Ausnahme von Arbeiten an den
Türen bei geschlossener Schachttür erfolgen wodurch das Risiko der Schädigung einer
dritten Person (Absturzgefahr) minimiert wird. Da der Fahrbetrieb des Aufzuges in
den anderen Fahrschachtabschnitten nicht eingeschränkt ist, können von dem in dem
temporär eingerichteten Triebwerksraum tätigen Wartungspersonal Triebwerk und Schalteinrichtungen
unmittelbar bei Fahrbetrieb mit Nenngeschwindigkeit beobachtet werden, wodurch Einstellarbeiten
und Fehlersuchen erheblich erleichtert werden.
[0009] In der Praxis bietet sich für die Einrichtung des temporären Triebwerksraum der Bereich
des Schachtkopfes (oberste Haltestelle des Fahrschachtes) oder der Bereich der Schachtgrube
(unterste Haltestelle des Fahrschachtes) an. Insbesondere die Einrichtung des Triebwerksraums
im Bereich des Schachtkopfes erweist sich als vorteilhalt, da dann erfindungsgemäß
der Fahrbetrieb des Aufzuges in sämtlichen Stockwerken unterhalb des obersten Stockwerkes
selbst während Wartungsarbeiten aufrechterhalten werden kann.
[0010] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Steuerungsablauf des Fahrkorbs
bei eingerichtetem Triebwerksraum derart umschaltbar, daß der durch den temporär eingerichteten
Triebwerksraum belegte Fahrschachtabschnitt nicht mehr durch den Fahrkorb aufahrbar
ist. Erfindungsgemäß sind somit mindestens ein Steuerungsablauf des Fahrkorbs für
den Normalbetrieb sowie mindestens ein Steuerungsablauf für den Wartungsbetrieb vorgesehen,
wodurch sichergestellt ist, daß der Fahrkorb nicht in den durch den Triebwerksraum
belegten Fahrschachtabschnitt fährt.
[0011] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Fahrwegbegrenzung
des Fahrkorbes oder des Gegengewichtes bei eingerichtetem Triebwerksraum zur Vermeidung
einer Kollision des Fahrkorbs mit dem Triebwerksraum vorgesehen. Als besonders vorteilhaft
erweist sich dabei, daß eine Aktivierung der Vorrichtung zur Fahrwegbegrenzung zwangsweise
bei der Einrichtung des Triebwerksraumes effolgt. Erfindungsgemäß erfolgt somit eine
mechanische Fahrwegbegrenzung des Fahrkorbes direkt oder indirekt über das Gegengewicht,
so daß auch bei einer Fehlfunktion der elektronischen Steuerung eine Kollision des
Fahrkorbs mit dem temporären Triebwerksraum vermieden wird.
[0012] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung umfaßt die Vorrichtung zur Fahrwegbegrenzung
einen an mindestens einer Führungsschiene des Fahrkorbs oder des Gegengewichts angelenkten
Träger. Der Träger ist vorzugsweise so angelenkt, daß er im Normalbetrieb des Aufzugs
im wesentlichen vertikal an der Führungsschiene gehalten ist und bei Einrichtung des
temporären Triebwerksraums selbsttätig aufgrund Schwerkrafteinwirkung in eine da Fahrweg
des Fahrkorbs bzw. des Gegengewichts begrenzende Sicherungsstellung verschwenkt. Vorzugsweise
wird der Träger als Fahrwegbegrenzung des Fahrkorbs nach unten angeordnet, wenn der
Steuerschrank und der temporär eingerichtete Triebwerksraum in der Schachtgrube bzw.
im Bereich der untersten Haltestelle des Fahrschachtes angeordnet sind, und entsprechend
zur Begrenzung des Fahrwegs des Gegengewichts nach unten, wenn der Steuerschrank und
der temporär eingerichtete Triebwerksraum im Schachtkopf des Fahrschachts bzw. im
Bereich der obersten Haltestelle angeordnet sind. In besonders vorteilhafter Ausgestaltung
ist der üblicherweise in der Schachtgrube angeordnete nach oben zeigende Puffer für
das Gegengewicht bzw. den Fahrkorb an dem Gegengewicht bzw. dem Fahrkorb selbst befestigt
(nach unten zeigend), so daß an dem den Fahrweg begrenzenden Träger kein zusätzlicher
Puffer angebracht werden müß.
[0013] Vorteilhafterweise bestehen der Boden und/oder die Decke des Triebwerksraumes aus
mindestens einer quer im Schacht anzuordnenden Platte, die in weiterer vorteilhafter
Ausgestaltung in unterschiedlichen Höben anordenbar ist. Dadurch kann je nach anfallender
Reparatur- oder Wartungstätigkeit im Fahrschacht eine Anordnung des temporären Triebwerksraumes
auf unterschiedlichen Höbenlagen erfolgen. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
weist die Platte Bereiche mit unterschiedlichen Höhen auf, so daß ein die Instandsetzungstätigkeit
erleichternder Auf- oder Abstieg in dem temporären Triebwerksraum ermöglicht wird.
[0014] In besonders vorteilhalter Ausgestaltung ist die Platte ständig im Fahrschacht angeordnet,
so daß sich das Einrichten des temporären Triebwerksraums besonders einfach gestaltet.
[0015] Zur weiteren Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe wird ein Aufzug mit
den Merkmalen des Anspruches 5 vorgeschlagen. Demnach ist der Steuerschrank in dem
Fahrschacht neben der Fahrbahn des Fahrkorbs angeordnet und es ist mindestens eine
Platte vorgesehen, die zur Bildung einer begehbaren Plattform und/oder eines Schutzdaches
in eine dem Steuerschrank zugeordnete horizontale Position bringbar ist. Diese Ausgestaltung
ermöglicht einerseits eine raumsparende und den zur Verfügung stehenden Fahrschachtquerschnitt
gut ausnutzende Anordnung des Steuerschranks in dem Fahrschacht sowie andererseits
eine besonders einfache Zugängigkeit des Steuerschranks bei Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten.
[0016] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 6 ist vorgesehen,
daß die mindestens eine Platte im Normalbetrieb des Aufzugs als Abdeckung des Steuerschranks
dient. Somit kommt der als Abdeckung des Steuerschranks sowieso vorhandenen Platte
erfindungsgemäße eine Doppelfunktion zu, indem diese im Wartungs- bzw. Reparaturbetrieb
des Aufzugs zur Bildung einer begehbaren Plattform und/oder eines Schutzdaches in
eine horizontale Position bringbar ist. Vorzugsweise ist die mindestens eine Platte
an dem Steuerschrank unten und/oder oben angelenkt, so daß die Platte durch einfaches
Schwenken in die gewünschte horizontale Position gebracht werden kann. Vorteilhafterweise
liegt die Platte in der horizontalen Position zumindest mit ihrem der Anlenkung gegenüberliegenden
Ende auf einer Abstützung auf.
[0017] In Ausgestaltung der Erfindung ist die Platte derart angelenkt, daß sie sich durch
ihr Eigengewicht in die gewünschte horizontale Position bewegt.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine der Platte in deren horizontaler
Position zugeordnete Sicherungseinrichtung zur Verhinderung eines Absturzes von Personen,
insbesondere ein Geländer, vorgesehen. Durch diese Maßnahame wird erreicht, daß die
Platte zusammen mit der zugeordneten Sicherungseinrichtung und der wie vorstehend
bereits erläutert schließbaren Schachttür einen abgeschlossenen temporären Triebwerksraum
bildet. Dabei kann die Sicherungseinrichtung statt einfacher Querstreben in Ausgestaltung
der Erfindung mindestens zwei in Form eines Parallelepipeds an der Platte und dem
Steuerschrank angelenkte Streben umfassen, die bei in die horizontale Position geschwenkter
Platte ein Sicherungsgeländer bilden.
[0019] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Platte mittels eines
von außerhalb des Fahrschachtes betätigbaren motorgetriebenen Antriebs zwischen ihrer
Normalposition und der horizontalen Position verstellbar. Durch diese Maßnahme wird
gewährleistet, daß die Schachttür nur zum Betreten der in die horizontale Position
gebrachten Platte geöffnet werden muß. Das Bewegen der Platte in die horizontale Position
erfolgt bei geschlossener Schachttüre von außerhalb des Fahrschachtes, insbesondere
von einer vom Stockwerksflur aus zugängigen Einrichtung in oder neben der Türzarge
der zugeordneten Schachttüre. Nach dem Betreten der als Plattform dienenden Platte
durch das Wartungspersonal wird die Schachttüre wieder geschlossen und notwendige
Wartungs- und Reparaturarbeiten erfolgen bei geschlossener Schachttüre. Somit wird
erfindungsgemäß die Absturzgefahr dritter Personen minimiert.
[0020] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind Mittel zur elektrischen Überwachung
einer oder beider Endlagen der Platte vorgesehen, die mit Mitteln zur Fahrwegbegrenzung
des Fahrkorbes oder des Gegengewichts bei in horizontaler Position befindlicher Platte
in Verbindung stehen. Dadurch wird gewährleistet, daß bei in horizontaler Position
befindlicher Platte der Fahrkorb nicht mit der Platte kollidieren kann. Als Mittel
zur Fahrwegbegrenzung eignet sich vorzugsweise die bereits vorstehend beschriebene
Vorrichtung, die vorteilhafterweise einen an mindestens einer Führungsschiene des
Fahrkorbs oder des Gegengewichts angelenkten Träger umfaßt.
[0021] Zur weiteren Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe wird eine Vorrichtung
zur zeitweisen Begrenzung des Fahrwegs eines Fahrkorbs oder Gegengewichts mit den
Merkmalen des Anspruches 9 vorgeschlagen. Durch die erfindungsgemäße Anordnung des
Stützelements der Vorrichtung zur Fahrwegbegrenzung in der Wirkposition in einer horizontalen
abgestützten Lage parallel zu einer durch die beiden Führungsschienen des Fahrkorbs
bzw. Gegengewichts gegebenen Ebene resultieren beim Aufprall des Fahrkorbs bzw. Gegengewichts
auf das Stützelement keine Momente und somit keine Spreizkräfte. Die durch den Aufprall
des Fahrkorbs bzw. Gegengewichts auf das Stützelement ausgeübten Kräfte werden hauptsächlich
in Richtung des Aufpralls d.h. senkrecht zu dem Stützelement, über die zur Abstützung
des Stützelements vorgesehenen Auflagen abgeführt.
[0022] In Ausgestaltung der Erfindung umfaßt das Stützelement zwei die Führungsschienen
umgreifende, parallel zueinander angeordnete Profile. Das Stützelement umgreift somit
in der Wirkposition mit zwei Profilen die Führungsschienen, so daß eine symmetrische
Anordnung gegeben ist. Durch diese symmetrische Anordnung erfolgt eine symmetrische
Ableitung der Kräfte bei einem Aufprall des Fahrkorbs bzw. Gehengewichts, so daß eine
einseitige Beanspruchung der Befestigungsmittel und Verankerungen der einzelnen Elemente
der Vorrichtung zur Fahrwegbegrenzung vermieden wird.
[0023] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine an einem der Profile drehbar angelenkte
Prallplatte vorgesehen, die in der horizontalen Wirkposition auf beiden Profilen aufliegt
und als Aufprallfläche für einen an dem Fahrkorb bzw. Gegengewicht angebrachten Puffer
dient. Durch die erfindungsgemäße Prallplatte wird der zwischen den beiden Profilen
vorhandene Zwiscbenraum überbrückt und der bei dem Aufprall übertragene Impuls wird
über die Prallplatte auf die Profile des Stützelements und weiter auf die das Stützelement
abstützenden Auflagen abgeleitet. Vorteilhafterweise ist die Prallplatte derart an
dem Stützelement angelenkt, daß sie sich bei in der Wirkposition befindlichem Stützelement
durch ihr Eigengewicht in die gewünschte Auflageposition auf den beiden Profilen bewegt.
[0024] Das erfindungsgemäße Stützelement kann auf einer oder geteilt auf beiden Seiten der
Führungsschienenebene den Fahrweg sperren oder aber auch diagonal z.B. von der rechten
Seite der ersten Schiene zur linken Seite der zweiten Schiene. In diesem Fall kann
die Pufferaufprallfläche auch ohne zusätzliche Prallplatte ebenfalls in der Führungsschienebene
angeordnet sein, nur der Trägerdrehpunkt und die zweite Auflage sind nur jeweils auf
einer Schienenseite angeordnet.
[0025] In Ausgestaltung der Erfindung ist die Drehlagerung des Stützelements in der horizontalen
abgestützten Wirkposition des Stützelements kräftefrei. Dadurch wird vermieden, daß
bei einem Aufprall des Fahrkorbs bzw. Gegengewichts auf das Stützelement Kräfte in
die Drehlagerung abgeleitet werden. Vorteilhafterweise ist die Drehlagerung eine Langlochlagerung.
In der Ruhestellung des Stützelements außerhalb des Fahrwegs des Fahrkorbs oder Gegengewichts,
d.h. in einer im wesentlichen vertikalen Lage, liegen die entsprechenden Lagerzapfen
des Stützelements in den im wesentlichen vertikal verlaufenden Langlöchern auf. In
der horizontalen Wirkposition des Stützelements ist dieses auf der Drehlagerseite
derart abgestützt, daß sich die Lagerzapfen in den Langlöchern nicht in der Endlage
befinden.
[0026] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind zur Abstützung des Stützelements in
der Wilkposition an den Führungsschienen angeordnete Auflagen vorgesehen. Durch die
Anordnung der Auflagen an den Führungsschienen erfolgt eine besonders vorteilhalte
Ableitung der bei einem Aufprall auf das Stützelement entstehenden Kräfte entlang
der beispielsweise in der Fahrschachtwand verankerten Führungsschienen.
[0027] In Ausgestaltung der Erfindung ist das Stützelement an der ersten Führungsschiene
angeordnet und vorteilhafterweise in einem an der ersten Führungsschiene befestigten
Kopfstück drehbar gelagert.
[0028] Die nachfolgende numerierte Auflistung gibt eine Übersicht über die bevorzugten Ausgestaltungen
der Erfindung:
1. Aufzug, insbesondere Treibschibenaufzug, mit einem in einem Fahrschacht geführten
Fahrkorb und mit einer Antriebsmaschine mit zugeordnetem Steuerschrank, gekennzeichnet
durch einen im Bedarfsfall zum zugang der Antriebsmaschine und/oder des Steuerschranks
temporär in dem Fahrschacht einrichtbaren abgeschlossenen Triebwerksraum, wobei der
Fahrbetrieb des Fahrkorbes in den unterhalb bzw. oberhalb des temporär eingerichteten
Triebwerksraums liegenden Fahrschachtabschnitten unbeeinträchtigt ist.
2. Aufzug nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Triebwerksraum im Bereich
des Schachtkopfes und einer obersten Haltestelle oder im Bereich der Schachtgrube
und einer untersten Haltestelle des Fahrschachtes einrichtbar ist.
3. Aufzug nach Punkt 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerungsablauf des
Fahrkorbs bei eingerichtetem Triebwerksraum derart umschaltbar ist, daß der durch
den Triebwerksraum belegte Fahrschachtabschnitt nicht mehr durch den Fahrkorb anfahrbar
ist.
4. Aufzug nach einem der Punkte 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung
zur Fahrwegbegrenzung des Fahrkorbes oder des Gegengewichts bei eingerichtetem Triebwerksraum
zur Vermeidung einer Kollision des Fahrkorbs mit dem Triebwerksraum vorgesehen ist.
5. Aufzug nach Punkt 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Aktivierung der Vorrichtung
zur Fahrwegbegrenzung zwangsweise bei der Einrichtung des Triebwerksraumes erfolgt.
6. Aufzug nach einem der Punkte 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden und/oder
die Decke des Triebwerksraumes aus mindestens einer quer im Schacht anzuordnenden
Platte bestehen.
7. Aufzug nach Punkt 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte Bereiche mit unterschiedlichen
Höhen aufweist.
8. Aufzug nach Punkt 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte ständig im Fahrschacht
angeordnet ist.
9. Aufzug, insbesondere Treibscheibenaufzug, insbesondere nach einem der Punkte 1
bis 8, mit einem in einem Fahrschacht geführten Fahrkorb und mit einer Antriebsmaschine
mit zugeordnetem Steuerschrank,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerschrank in dem Fahrschacht neben der Fahrbahn des Fahrkorbs angeordnet
ist und daß mindestens eine Platte vorgesehen ist, die zur Bildung einer begehbaren
Plattform und/oder eines Schutzdaches in eine dem Steuerschrank zugeordnete horizontale
Position bringbar ist.
10. Aufzug nach Punkt 9, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Platte in
dem Fahrschacht über, unter oder gegenüber dem Steuerschrank angeordnet ist.
11. Aufzug nach Punkt 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestem eine Platte
schwenkbar angeordnet ist.
12. Aufzug nach einem der Punkte 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens
eine Platte im Normalbetrieb des Aufzugs als Abdeckung des Steuerschranks dient.
13. Aufzug nach Punkt 12, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Platte an
dem Steuerschrank unten und/oder oben drehbar angelenkt ist.
14. Aufzug nach einem der Punkte 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte
in der horizontalen Position zumindest mit ihrem der Anlenkung gegenüberliegenden
Ende aufeiner Abstützung aufliegt.
15. Aufzug nach einem der Punkte 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte
derart angelenkt ist, daß sie sich durch ihr Eigengewicht in die horizontale Position
bewegt.
16. Aufzug nach einem der Punkte 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Platte
in deren horizontaler Position zugeordnete Sicherungseinrichtung zur Verhinderung
eines Absturzes von Personen vorgesehen ist.
17. Aufzug nach einem der Punkte 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte
mittels eines von außerhalb des Fahrschachtes betätigbaren motorgetriebenen Antriebs
zwischen ihrer Normalposition und der horizontalen Position verstellbar ist.
18. Aufzug nach einem der Punke 9 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur elektrischen
Überwachung einer oder beider Endlagen der Platte vorgesehen sind.
19. Aufzug nach Punkt 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur elektrischen
Überwachung mit einer Vorrichtung zur Fahrwegbegrenzung des Fahrkorbes oder des Gegengewichts
bei in horizontaler Position befindlicher Platte in Verbindung stehen.
20. Vorrichtung zur zeitweisen Fahrwegbegrenzung eines Fahrkorbs oder Gegengewichts
für einen Aufzug, insbesondere nach einem der Punkte 1 bis 19, mit einem Stützelement,
das in seiner Ruhestellung außerhalb des Fahrwegs des Fahrkorbs oder Gegengewichts
im Bereich einer ersten Führungsschiene des Fahrkorbs bzw. Gegengewichts in eine in
den Fahrweg ragende Wirkposition schwenkbar angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschwenkung des Stützelements parallel zu einer oder diagonal durch eine
durch die erste Führungsschiene und eine der ersten Führungsschiene gegenüberliegende
zweite Führungsschiene gegebenen Ebene erfolgt und daß das Stützelement in der Wirkposition
eine im wesentlichen horizontale abgestützte Lage einnimmt.
21. Vorrichtung nach Punkt 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützelement zwei in
der Wirkposition die Führungsschienen umgreifende, parallel zueinander angeordnete
Profile umfaßt.
22. Vorrichtung nach Punkt 21, gekennzeichnet durch eine an einem der Profile angelenkte
Prallplatte, die in der horizontalen Wirkposition auf beiden Profilen aufliegt und
als Aufprallfläche für einen an dem Fahrkorb bzw. Gegengewicht angebrachten Puffer
dient.
23. Vorrichtung nach einem der Punkte 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehlagerung
des Stützelements in der horizontalen abgestützten Wirkposition des Stützelements
im wesentlichen kräftefrei ist.
24. Vorrichtung nach Punkt 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehlagerung eine Langlochlagerung
ist.
25. Vorrichtung nach einem der Punkte 20 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abstützung
des Stützelements in der Wirkposition an den Führungsschienen angeordnete Auflagen
vorgesehen sind.
26. Vorrichtung nach einem der Punkte 20 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützelement
an der ersten Führungsschiene angeordnet ist.
27. Vorrichtung nach Punkt 26, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützelement in einem
an der ersten Führungsschiene befestigten Kopfstück drehbar gelagert ist.
[0029] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung schematisch dargestellt
und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt einen Querschnitt durch das oberste Stockwerk eines erfindungsgemäßen Aufzugs
mit im obersten Stockwerk befindlichem Fahrkorb im normalen Fahrbetrieb.
- Figur 2
- zeigt den Querschnitt der Figur 1 im Wartungsbetrieb mit temporär eingerichtetem Triebwerksraum
und unterhalb des Triebwerksraums liegendem Fahrkorb.
- Figur 3
- zeigt eine Ansicht des erfindungsgemäßen Aufzugs gemäß Linie III-III der Figur 2.
- Figur 4
- zeigt eine perspektivische Ansicht der Darstellung der Figur 3.
- Figur 5
- zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur zeitweisen Begrenzung des Fahrwegs eines
Gegengewichts.
[0030] Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch das oberste Stockwerk eines erfindungsgemäßen
Aufzugs 10. Der Aufzug 10 umfaßt einen durch Schachtwände 12 begrenzten Fahrschacht
14, in welchem ein Fahrkorb 16 entlang Führungsschienen 26 in vertikaler Fahrtrichtung
geführt ist. Stockwerkseitig ist in der Schachtwand 12 eine durch eine Türleibung
22 begrenzte Türöffnung vorgesehen, die mittels einer Schachttür 20 verschlossen ist.
Dem Fahrkorb 16 ist eine Fahrkorbtür 18 zugeordnet, die zum Öffnen des Durchgangs
zwischen Fahrkorb 16 und dem Stockwerk gemeinsam mit der Schachttür 20 geöffnet werden
kann.
[0031] Zwischen dem Fahrkorb 16 und der in der Darstellung der Figur 1 links liegenden Schachtwand
12 sind an der Schachtwand 12 ein in Führungsschienen 54, 56 geführtes Gegengewicht
50 sowie ein Steuerschrank 24 angeordnet. Der Steuerschrank 24 weist schachtseitig
eine Platte 30 als öffenbare Abdeckung auf. Der Steuerschrank 24 ist einer nicht näher
dargestellten und ebenfalls im Schacht angeordneten Antriebsmaschine des Aufzugs 10
zugeordnet. Vorteilhalterweise ist der Steuerschrank im Bereich der Antriebsmaschine
angeordnet.
[0032] Figur 1 zeigt den erfindungsgemäßen Aufzug 10 im Normalbetrieb mit dem Fahrkorb 16
in Haltestellung in der obersten Haltestelle. Zur Durchführung von Arbeiten, zu denen
der Steuerschrank 24 zugängig sein muß (Wartungsbetrieb), wird der Fahrkorb 16 aus
der obersten Haltestelle heraus nach unten gefahren. Der Wartungsbetrieb ist in Figur
2 mit gestrichelt eingezeichnetem Fahrkorb 16 und Fahrkorbtür 18 dargestellt.
[0033] Zur Einleitung des Wartungsbetriebs des Aufzugs 10 wird über einen in der Darstellung
der Figuren 1 und 2 links von der Türleibung 22 angeordneten Bedienungskasten 34 die
als Abdeckung des Steuerschranks 24 dienende Platte 30 abgesenkt. Die Platte 30 ist
im unteren Bereich des Steuerschranks 24 drehbar angelenkt (vgl. Figuren 3 und 4)
und wird beispielsweise mittels eines nicht näher dargestellten Seilzugs auf- und
abbewegt. Um den Vorgang des Absenkens bzw. Ausklappens der Platte 30 in die gewünschte
horizontale Position zu vereinfachen ist die Platte 30 derart an dem Steuerschrank
24 angelenkt, daß sie schwerkraftbedingt durch ihr Eigengewicht in die horizontale
Position gezogen wird. Der Antrieb des Seilzugs erfolgt vorteilhafterweise elektrisch
und kann über einen für den Falle eines Stromausfalls ohnehin. schon vorgesehenen
12-Volt-Akku gespeist werden. Die Seiltrommel des Seiltriebs ist vorteilhafterweise
an oder in dem Steuerschrank 24 im oberen Bereich der vertikal stehenden Platte 30
angeordnet und das Seil greift am oberen Ende der vertikal stehenden Platte 30 an.
[0034] Bei Erreichen der gewünschten horizontalen Position liegt die Platte 30 mit ihrem
der Anlenkung an dem Steuerschrank 24 gegenüberliegenden Ende auf einer an einer Führungsschiene
26 des Fahrkorbs 16 vorgesehenen Abstützung 32 aufund bildet eine begehbare Plattform.
Dies ist in der Darstellung der Figur 2 anhand der eingezeichneten Fußspuren F und
in der Darstellung der Figur 3 anhand der strichpunktiert eingezeichneten Bedienperson
B verdeutlicht. Die Führungsschiene 26 ist mittels Schienenbügeln 28 an der Schachtwand
12 befestigt.
[0035] Um die Stabilität der Platte 30 zu erhöhen, verfügt diese mindestens entlang ihrer
Längsseiten jeweils über einen hochgezogenen Rand 31, der zusätzlich als Sockelleiste
zur Absturzsicherung dient. Des weiteren ist ans Sicherheitsgründen ein Geländer 36
vorgesehen, das aus zwei seitlich an dem Steuerschrank 24 angelenkten Längsstreben
38 und einer die beiden Längsstreben 38 mit der Platte 30 gelenkig verbindenden Querstrebe
39 gebildet ist. Die Geländerstreben 38, 39 sind parallelepipedartig gemeinsam mit
der Platte 30 verschwenkbar. Zur Erhöhung der Stabilität greifen die Längsstreben
38 bei erreichter horizontaler Ausrichtung in eine an der Führungsschiene 26 vorgesehene
Abstützung 40.
[0036] Nach erfolgter Absenkung der Platte 30 in die horizontale Position, in welcher sie
als begehbare Plattform dient, wird die Schachttüre 20 geöffnet, so daß die Plattform
von der Wartungsperson betreten werden kann. Der zwischen einem Stockwerkabsatz 44
und der Platte 30 vorhandene Spalt (vgl. Figur 4) entspricht in seiner Höhe und Tiefe
den gemäß geltenden Vorschriften zugelassenen Spaltdimensionen. Gegebenenfalls kann
an der Platte 30 als Untersicherung eine zusätzliche (gestrichelt dargestellte) Strebe
46 zur Spaltverkleinerung und eventuell als Aufstiegshilfe vorgesehen sein.
[0037] Nach dem Betreten der Plattform kann die Bedienperson B die Schachttüre 20 wieder
hinter sich schließen. Somit wird erfindungsgemäß durch die eine begehbare Plattform
bildende abgesenkte Platte 30, das mit der Platte 30 verbundene Sicherungsgeländer
36, die Schachtwände 12 und die Schachttür 20 ein temporär eingerichteter, abgeschlossener
Triebwerksraum geschaffen, in welchem das Wartungspersonal abgeschirmt vom Publikumsverkehr
die notwendigen Arbeiten vornehmen kann. Insbesondere sind keine aufwendigen, den
Publikumsverkehr beeinträchtigenden und im Extremfall Fluchtwege behindernden Absperrmaßnahmen
notwendig. Für das Publikum äußert sich der Wartungsbetrieb dahingehend daß der Fahrkorb
16 nicht mehr in das oberste Stockwerk fahren kann, da dieser Abschnitt des Fahrschachts
durch den temporär eingerichteten Triebwerksraum in Beschlag genommen ist. In sämtlichen
unterhalb des temporären Triebwerksraums liegenden Stockwerkem ist jedoch der reguläre
Fahrbetrieb möglich. Die notwendigen Sicherheitseinrichtungen, wie beispielsweise
Endschalter, sind entsprechend auch für den temporären Triebwerksraum vorgesehen.
Darüber hinaus ist neben den Komponenten für den temporären Triebwerksraum im Schachtquerschnitt
auch der oben bzw. unten erforderliche Sicherheitsraum angeordnet.
[0038] Für das Bedien- bzw. Wartungspersonal bietet der erfindungsgemäß temporär eingerichtete
Triebwerksraum den weiteren Vorteil, daß der Fahrkorb 16 und andere Komponenten im
Schacht, wie beispielsweise die Antriebsmaschine, der Geschwindigkeitsbegrenzer und
dergleichen, von der Plattform aus beobachtet werden können, so daß gegebenenfalls
Einstellungen im Fahrbetrieb bei Nenngeschwindigkeit möglich sind.
[0039] Zur Sicherung der abgesenkten Platte 30 vor einer Kollision mit dem Fahrkorb 16 ist
erfindungsgemäß eine Vorrichtung zur zeitweisen Begrenzung des Fahrwegs des Gegengewichts
50 nach unten vorgesehen (vgl. Figur 5). Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Fahrwegbegrenzung
(Fahrwegbegrenzer) 60 umfaßt ein im unteren Schachtbereich in entsprechender Höhe
an einer ersten Führungsschiene 54 des Gegengewichts 50 angeordnetes Stützelement
62, das insbesondere aus Metall ist. Das Stützelement 62 unmißt zwei länglich ausgebildete
Profile 62a, 62b, die parallel und beabstandet zueinander an einem Kopfende in einem
Kopfstück 66 befestigt und an dem Kopfende mittels Lagerzapfen 69 in dem Kopfstück
66 drehbar gelagert sind. Zur Aufnahme der Lagerzapfen 69 sind in dem Kopfstück 66
Langlöcher 68 vorgesehen, die sich in im wesentlichen vertikaler Richtung erstrecken.
Das Kopfstück 66 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel an der ersten Führungsschiene
54 angeordnet. Das Stützelement 62 ist in dem Kopfstück 66 derart angelenkt, daß es
mit den Profilen 62a, 62b die Führungsschiene 54 umgreift und durch sein Eigengewicht
in eine horizontale, den Fahrweg des Gegengewichts 50 begrenzende Stellung (Wirkposition)
gezogen wird.
[0040] Im Normalbetrieb des Aufzugs wird das Stützelement 62 in einer im wesentlichen vertikalen
Zwangslage an der ersten Führungsschiene 54 außerhalb des Fahrwegs des Gegengewichts
50 gehalten. Dies erfolgt beispielsweise mittels schaltbarer Magnete. Vorteilhafterweise
ist eine elektrische Überwachung der beiden Endlagen (Zwangslage und Wirkposition)
des Stützelements 62 vorgesehen. Bei Absenken der Platte 30 durch entsprechende Betätigung
eines Elementes im Bedienungskasten 34 wird diese Zwangslage des Stützelementes 62
gelöst. Dies erfolgt beispielsweise mittels eines die Position der Platte 30 an dem
Steuerkasten 24 überwachenden Sensorsehalters. Das Stützelement 62 fällt daraufhin
aufgrund der Schwerkrafteinwirkung in eine horizontale Stellung, in welcher es mit
den der Anlenkung gegenüberliegenden Enden der Profile 62a, 62b auf einer an der zweiten
Führungsschiene 56 des Gegengewichts 50 vorgesehenen Auflage 72 aufliegt.
[0041] Des weiteren liegen die Profile 62a, 62b in der Wirkposition des Fahrwegbegrenzers
60 auf einer an der ersten Führungsschiene 54 angeordneten Auflage 70 auf, die in
dem in der Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel auch zur Befestigung des Kopfstückes
66 dient. Durch die Abstützung des Stützelementes 62 an der Auflage 70 werden die
Lagerzupfen 69 in den beschriebenen Langlöchern 68 derart angehoben, daß sie die Langlöcher
68 nicht mehr beaufschlagen, so daß die Drehlagerung des Stützelementes in der Wirkposition
kräftefrei ist. Die Auflagen 70, 72 sind vorteilhafterweise mit den Führungsschienen
54, 56 im Bereich eines Schienenstoßes verschraubt, wobei die für die Stoßlaschen
der Führungsschienen ohnehin vorhandenen Bohrlöcher verwendet werden. Vorzugsweise
kommt den Auflagen 70, 72 neben der Funktion des Auflagers zusätzlich die Funktion
der Stoßlaschen zu.
[0042] In der in Figur 5 dargestellten horizontalen Wirkposition begrenzt der Fahrwegbegrenzer
60 mit dem Stützelement 62 den Fahrweg des Gegengewichts 50, wobei an dem Gegengewicht
50 ein Puffer 52 vorgesehen ist, der auf eine Prallplatte 74 des Stützelements 62
aufschlägt. Die Prallplatte 74 liegt auf den beiden Profilen 62a, 62b auf und ist
derart an dem Profil 62b (in in der Darstellung der Figur 5 nicht sichtbarer Weise)
drehbar angelenkt, daß sie zur Freigabe des Zwischenraums zwischen den Profilen 62a,
62b beim Hochklappen des Stützelementes 62 an die erste Führungsschiene 54 weggeschwenkt
werden kann. In weggeschwenktem Zustand bildet die Prallplatte 74 mit dem Stützelement
62 vorteilhafterweise einen Winkel, der kleiner ist als 90°, wodurch bewirkt wird
daß der Schwerpunkt der Prallplatte vor der Drehachse liegt und die Prallplatte bei
horizontal liegender Drehachse durch ihr Eigengewicht herunterklappt und sich auf
die Profile 62a, 62b auflegt.
[0043] Mit dem dargestellten erfindungsgemäßen Fahrwegbegrenzer erfolgt eine im wesentlichen
momentenfreie Ableitung der bei einem Aufprall des Gegengewichts auf den Fahrwegbegrenzer
ausgeübten Kräfte über die an den Führungsschienen angebrachten Auflagen entlang der
Führungsschienen und die zur Befestigung der Führungsschienen dienenden Schienenbügel.
Da nur in Richtung der Führungsschienen wirksame Kräfte auftreten, ist mit dem erfindungsgemäßen
Fahrwegbegrenzer eine geringere Beanspruchung der Befestigungsmittel im Schacht, insbesondere
der Schienenbügel verbunden, so daß eine geringere Anzahl Schienenbügel verwendet
werden muß bzw. die Schienenbügel geringer dimensioniert werden können. Der erfindungsgemäße
Fahrwegbegrenzer eignet sich insbesondere zur Verwendung mit dem erfindungsgemäßen
temporärem Triebswerksraum, da mit dem Fahrwegbegrenzer eine Kollision des Fahrkorbs
mit der Plattform des temporären Triebwerksraums zuverlässig vermieden und somit der
Fahrbetrieb unterhalb bzw. oberhalb des temporären Triebwerksraums gewährleistet wird.
[0044] Das Stützelement des erfindungsgemäßen Fahrwegbegrenzers kann natürlich auch nur
ein Profil umfassen, das in der Wirkposition neben den Führungsschienen des Gegengewichts
(bzw. des Fahrkorbs) zu liegen kommt. Das in der Figur 5 dargestellte Ausführungsbeispiel
mit zwei parallel zueinander angeordneten und die Führungsschienen in der Wirkposition
umgreifenden Profilen gewährleistet jedoch eine symmetrische Ableitung der auftretenden
Kräfte, so daß die zur Ableitung dienenden Führungsschienen nicht einseitig belastet
werden und ein Verziehen der Führungsschienen ausgeschlossen wird. Die Profile können
sowohl einteilig als auch mehrteilig ausgebildet sein und erfüllen durch ihren Aufbau
und ihre Formgebung die Anforderung einer ausreichenden Stabilität und Verwindungssteifigkeit.
[0045] Die Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten und in der Figurenbeschreibung
beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. So ist es beispielsweise möglich, den
Steuerschrank mit schwenkbar angeordneter Abdeckung in der Schachtgrube und/oder im
Bereich des untersten Stockwerks anzuordnen und die Fahrwegbegrenzung oberhalb des
untersten Stockwerks nicht im Fahrweg des Gegengewichts, sondern im Fahrweg des Fahrkorbs
vorzusehen. Bei der Anordnung des Steuerschranks im untersten Stockwerk bietet es
sich an, die Platte als nach oben schwenkbar auszubilden, so daß sie das Schutzdach
des temporär einrichtbaren Triebwerksraums bildet. Auch in der beschriebenen Ausführung
der Erfindung mit im obersten Stockwerk angeordnetem Steuerschrank kann eine zusätzliche
Platte vorgesehen werden, die nach oben schwenkbar ist und als (begehbares und mit
einem Schutzgitter versehenes) Schutzdach des temporär einrichtbaren Triebwerksraums
fungiert. Zu diesem Zweck kann die Abdeckung des Steuerschranks auch beispielsweise
in halber Höhe geteilt sein, wobei der untere Abschnitt der Abdeckung als begehbare
Plattform abklappbar und der obere Abschnitt als Schutzdach hochklappbar ist.
[0046] Die begehbare Plattform für den erfindungsgemäßen temporären Triebwerksraum muß nicht
durch eine abschwenkbare Abdeckung des Steuerschranks gebildet sein. Beispielsweise
kann die Platte an der Decke des Fahrschachtkopfes außerhalb des Fahrwegs des Fahrkorbs
aufgehängt sein und im Bedarfsfall mittels eines Seilzuges oder dergleichen abgelassen
werden, wobei unterschiedliche Höhen für die zu begehende Plattform wählbar sind.
Die Absturzsicherung kann in diesem Fall als aufrollbares Schutzgitter ausgebildet
sein. Die Platte für die begehbare Plattform kann beispielsweise stätt am Steuerschrank
an der Schachtwand neben den Fahrschienen oder gegenüber dem Steuerschrank angeordnet
sein oder auch hinter der Türzarge, in einer Ausnehmung der Schachttür oder an einer
Schachtwand gehaltert sein, von wo aus sie manuell entnehmbar und an der entsprechenden
Stelle in dem Fahrschacht angeordnet werden kann.
[0047] Um einen möglichst flexibel nutzbaren Aufzug zu erhalten, werden vorteilhalterweise
einzelne Steuerungsfunktionen, insbesondere zur Personenbefreiung, Diagnostik, technischen
Überwachungsprüfung und dergleichen, aus dem Fahrschacht herausgeführt und beispielsweise
in den vom Stockwerksflur aus zugängigen Bedienungskasten integriert.
[0048] Die Erfindung ist auch nicht auf eine Verwendung in Aufzügen, bei denen die Antriebsmaschine
mit Seilantrieb im Fahrschacht über oder unter der vom Fahrkorb beauspruchten Fahrbahn
angeordnet ist, beschränkt. Vielmehr eignet sie sich auch für eine Anordnung der Antriebsmaschine
im Fahrschacht neben der vom Fahrkorb beanspruchten Fahrbahn.
1. Aufzug, insbesondere Treibscheibenaufzug, mit einem in einem Fahrschacht (14) geführten
Fahrkorb (16) und mit einer Antriebsmaschine mit zugeordnetem Steuerschrank (24),
gekennzeichnet durch einen im Bedarfsfall zum Zugang der Antriebsmaschine (26) und/oder
des Steuerschranks (24) temporär in dem Fahrschacht (14) einrichtbaren abgeschlossenen
Triebwerksraum, wobei der Fahrbetrieb des Fahrkorbes (16) in den unterhalb bzw. oberhalb
des temporär eingerichteten Triebwerksraums liegenden Fahrschachtabschnitten unbeeinträchtigt
ist.
2. Aufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Triebwerksraum im Bereich
des Schachtkopfes und einer obersten Haltestelle oder im Bereich der Schachtgrube
und einer untersten Haltestelle des Fahrschachtes (14) einrichtbar ist.
3. Aufzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerungsablauf des
Fahrkorbs (16) bei eingerichtetem Triebwerksraum derart umschaltbar ist, daß der durch
den Triebwerksraum belegte Fahrschachtabschnitt nicht mehr durch den Fahrkorb (16)
anfahrbar ist.
4. Aufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung
zur Fahrwegbegrenzung des Fahrkorbes (16) oder des Gegengewichts (50) bei eingerichtetem
Triebwerksraum zur Vermeidung einer Kollision des Fahrkorbs (16) mit dem Triebwerksraum
vorgesehen ist.
5. Aufzug, insbesondere Treibscheibenaufzug, insbesondere nach einem der Ansprüche 1
bis 4, mit einem in einem Fahrschacht (14) geführten Fahrkorb (16) und mit einer Antriebsmaschine
mit zugeordnetem Steuerschrank (24),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerschrank (24) in dem Fahrschacht (14) neben der Fahrbahn des Fahrkorbs
(16) angeordnet ist und daß mindestens eine Platte (30) vorgesehen ist, die zur Bildung
einer begehbaren Plattform und/oder eines Schutzdaches in eine dem Steuerschrank (24)
zugeordnete horizontale Position bringbar ist.
6. Aufzug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Platte (30)
im Normalbetrieb des Aufzugs (10) als Abdeckung des Steuerschranks (24) dient.
7. Aufzug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Platte (30) in
deren horizontaler Position zugeordnete Sicherungseinrichtung (36) zur Verhinderung
eines Absturzes von Personen vorgesehen ist.
8. Aufzug nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur elektrischen
Überwachung einer oder beider Endlagen der Platte (30) vorgesehen sind, die mit einer
Vorrichtung zur Fahrwegbegrenzung des Fahrkorbes (14) oder des Gegengewichts (50)
bei in horizontaler Position befindlicher Platte (30) in Verbindung stehen.
9. Vorrichtung zur zeitweisen Fahrwegbegrenzung eines Fahrkorbs oder Gegengewichts für
einen Aufzug, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit einem Stützelement
(62), das in seiner Ruhestellung außerhalb des Fahrwegs des Fahrkorbs (16) oder Gegengewichts
(50) im Bereich einer ersten Führungsschiene (26; 54) des Fahrkorbs (16) bzw. Gegengewichts
(50) in eine in den Fahrweg ragende Wirkposition schwenkbar angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschwenkung des Stützelements (62) parallel zu einer oder diagonal durch
eine durch die erste Führungsschiene (26; 54) und eine der ersten Führungsschiene
(26; 54) gegenüberliegende zweite Führungsschiene (56) gegebenen Ebene erfolgt und
daß das Stützelement (62) in der Wirkposition eine im wesentlichen horizontale abgestutzte
Lage einnimmt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützelement (62) zwei
in der Wirkposition die Führungsschienen (54, 56) umgreifende, parallel zueinander
angeordnete Profile (62a, 62b) umfaßt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine an einem der Profile (62a,
62b) drehbar angelenkte Prallplatte (74), die in der horizontalen Wirkposition auf
beiden Profilen (62a, 62b) aufliegt und als Aufprallfläche für einen an dem Fahrkorb
(16) bzw. Gegengewicht (50) angebrachten Puffer (52) dient.