[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren der durch den Oberbegriff des Anspruchs
1 definierten Gattung sowie eine Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens.
[0002] Wenn Hohlräume bzw. Nuten bzw. Kavernen eines bestimmten Körpers mit einem Metall
gefüllt werden sollen, wie dies z.B. bei der Herstellung eines Rotors für einen Kurzschlußläufermotor
der Fall ist, müssen die in die Hohlräume bzw. Nuten des Körpers einzufügenden Metallelemente
nach dem Ausbilden des Körpers in diesen Körper eingefügt werden. Gegenwärtig sind
hierzu verschiedene Verfahren bekannt.
[0003] Eine Möglichkeit Nuten bzw. Hohlräume eines Körpers mit einem Metallelement zu füllen,
welche im Falle eines Rotors eines Kurzschlußläufermotors in Längsrichtung bzw. Axialrichtung
eines zylindrischen Körpers verlaufen, besteht darin, Metallstäbe, wie z.B. Kupferstäbe,
in den Körper an einer Stirnseite einzuklopfen, was auch als Ausstaben bezeichnet
wird. Dieses Ausstaben ist sehr aufwendig, da eine größere Anzahl an Kupferstäben
eingeklopft werden müssen. Im Falle eines Rotors für einen Kurzschlußläufermotor müssen
zusätzlich beide Enden eines jeden Kupferstabes mit Kurzschlußringen verbunden werden,
welche jeweils einzeln mit jedem Kupferstabende verlötet werden müssen. Dieses Anlöten
der Ringe ist aufgrund der hohen Anzahl der erforderlichen Lötstellen ebenfalls sehr
aufwendig und weiterhin weist eine solche Anordnung auch den Nachteil auf, daß an
den einzelnen Lötstellen Defekte auftreten können, die die Qualität des Rotors erheblich
verschlechtern bzw. diesen Rotor insgesamt sogar unbrauchbar machen können, da einzelne
Kupferstäbe im ungünstigsten Fall nicht mehr elektrisch mit den an den Stirnseiten
des Körpers befindlichen Ringen elektrisch verbunden sind. Somit ist ein solches Verfahren
auch deshalb nachteilig, weil das Anbringen der Kurzschlußringe an den einzelnen eingestabten
Kupferstäben aufwendig und qualitativ problematisch ist.
[0004] Das bei kleineren Rotoren mit einem Durchmesser bis maximal 300 mm übliche Ausgießen
mit Aluminium nach dem Druckguß-Verfahren ist für Kupfer nur bei sehr kleinen Rotoren
anwendbar und ist auch hier mit großen Schwierigkeiten verbunden, da die Abdichtung
des Druckkolbens bei den für Kupfer erforderlichen Temperaturen von 1250°C nicht beherrscht
wird.
[0005] Alternativ wurde versucht, die Hohlräume eines Körpers mit Metall auszufüllen, indem
der Körper um eine vertikale Achse gedreht wird, wobei flüssiges Metall in die Mitte
des Körpers eingeführt wurde, welches sich durch die Fliehkraft auf die Nuten in dem
Körper verteilen sollte. Jedoch waren die Ergebnisse dieses Verfahrens nicht zufriedenstellend,
so daß hiermit z.B. keine qualitativ hochwertigen Rotoren eines Kurzschlußläufermotors
hergestellt werden konnten.
[0006] Aus der DE-OS 25 57 645 ist ein Verfahren zum Ausgießen der Nuten und Gießen der
Kurzschlußringe von Kurzschlußläufern elektrischer Wechselstrommaschinen im Niederdruckgießverfahren
bekannt, wobei ein vorgewärmtes Blechpaket zwischen mit Ausnehmungen versehene Formteile
eingelegt wird und das untere Formteil Öffnungen zum Einfließen von flüssigem Metall
aufweist, welche mit einem Steigrohr eines Tiegels in Verbindung stehen. In die Längsbohrung
des Blechpakets wird ein Dorn eingesteckt und beide Formteile werden in eine oberhalb
eines Deckels eines nach außen luftdicht abgeschlossenen Warmhalte- und Gießofens
angeordnete Preßvorrichtung eingesetzt, so daß das Blechpaket durch die Preßvorrichtung
zusammengepreßt werden kann. Mittels eines in den Tiegel eingeleiteten Druckgases
wird flüssiges Metall in die Nuten des Blechpakets eingeleitet, wobei während dieses
Gießvorganges das Blechpaket mittels eines auf die Preßvorrichtung aufgebauten Vibrators
in Schwingungen versetzt wird, damit Luftblasen beim Gießvorgang entweichen können,
um somit einen lunkerlosen und fehlerfreien Guß zu erreichen.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Ausfüllen von Hohlräumen bzw. Nuten eines Körpers mit einem flüssigen Metall,
insbesondere zur Herstellung eines Rotors für elektrische Maschinen durch Verbundguß,
vorzuschlagen, welche die oben beschriebenen Nachteile der bekannten Verfahren bzw.
Vorrichtungen verringern bzw. vermeiden. Insbesondere soll ein Verfahren vorgeschlagen
werden, mit welchem eine Füllung von Hohlräumen bzw. Nuten eines Körpers, wie z.B.
eines ringförmigen Blechpakets, mit einem flüssigen Metall qualitativ hochwertig vorgenommen
werden kann, sowie eine Vorrichtung, welche zur Durchführung des Verfahrens geeignet
ist.
[0008] Das Verfahrenserzeugnis kann z.B. als Rotor für einen Kurzschlußläufermotor verwendet
werden, wobei sich das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung
nicht nur darauf beschränken, sondern eine Vielzahl anderer Verwendungsmöglichkeiten
bieten. Das erfindungsgemäße Verfahren kann, wie auch die Vorrichtung, überall dort
angewandt werden, wo Nuten bzw. Hohlräume oder auch Kavernen eines bestimmten Körpers
mit einem Metall auszufüllen sind, ohne daß es sich hierbei um einen Rotor eines Elektromotors
handeln muß.
[0009] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch das Verfahren von Anspruch 1 sowie eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
[0010] Zweckmäßige und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den
in den Unteransprüchen definierten Merkmalen.
[0011] Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielten Vorteile beruhen auf folgender
Funktionsweise:
[0012] Die Hohlräume bzw. Nuten bzw. Kavernen des Körpers, z.B. eines Blechpakets, welche
mit einem Metall gefüllt werden sollen um so z.B. einen Rotor herzustellen, werden
evakuiert bzw. in einen Unterdruckzustand versetzt, so daß durch diesen verringerten
Druck eine geringere oder sogar keine Gasmenge in diesen Hohlräumen ist, welche von
dem einzufüllenden Metall bei einem Füllvorgang erst verdrängt werden muß. Weiterhin
entsteht durch dieses Evakuieren ein Unterdruckzustand, welcher bewirkt, daß flüssiges
Metall in diese Hohlräume eingesogen wird bzw. durch eine äußere Kraft, wie z.B. Umgebungsluftdruck
oder Zentrifugalkraft, in diese Hohlräume gedrückt wird. Somit können diese Hohlräume
bzw. Nuten fast vollständig luft- bzw. gasfrei mit flüssigem Metall wie z.B. Aluminium
oder Kupfer gefüllt werden, so daß durch diese erhebliche geringere Gasdichte in den
Hohlräumen auch weniger oder sogar gar keine Turbulenzen entstehen, wie es bei einem
Füllvorgang der Fall wäre, wenn die Hohlräume mit Luft gefüllt wären. Dieses turbulenzfreie
Ausfüllen der Hohlräume des Körpers mit einem flüssigen Metall, bevorzugt einer gasfreien
Schmelze, sorgt für eine gleichmäßige Verteilung des Metalls innerhalb der Hohlräume.
Da wenig bzw. gar kein Gas in diesen Hohlräumen vorhanden ist, werden auch die Oxidationsprobleme
eines herkömmlichen Gießverfahrens vermieden. Ein herkömmlicher Gießstrahl bildet
nämlich unmittelbar bei dem Kontakt zu einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre eine Oxidschicht
aus, welche die Eigenschaften des erhaltenen Produkts nachteilig beeinflußt. Somit
kann erfindungsgemäß auf ein Desoxidationsmittel verzichtet werden.
[0013] Der Körper bzw. das Blechpaket sind dabei bevorzugt in einem evakuierten und verschlossenen
Gehäuse angeordnet, welches in eine Schmelze aus flüssigem Metall eingetaucht und
geöffnet wird, so daß durch außen anliegenden Atmosphärendruck das flüssige Metall
in das Gehäuse gedrückt wird.
[0014] Bevorzugt wird das flüssige Metall von unten in das Gehäuse gepreßt, so daß der außen
anliegende Atmosphärendruck ein Ansteigen des Metalles in dem evakuierten und geöffneten
Gehäuse bewirkt. Jedoch ist es auch möglich, daß durch eine weitere externe auf die
Schmelze wirkende Kraft, wie z.B. eine Zentrifugalkraft, das flüssige Metall in einer
schrägen Richtung oder sogar waagerecht in das Gehäuse eintritt.
[0015] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es somit möglich, einen Verbund- oder Integralguß
auszubilden, d.h. daß eine Vielzahl von Hohlräumen bzw. Nuten oder auch Kavernen gleichzeitig
und in einem Stück gefüllt bzw. ausgegossen werden können, so daß in dem als Endprodukt
erhaltenen Körper das dann erstarrte flüssige Metall als ein Stück vorhanden ist,
so daß z.B. im Fall eines Rotors für einen Kurzschlußläufermotor auch keine nachfolgenden
Verarbeitungs- bzw. Verbindungsschritte, wie z.B. Zusammenlöten oder Zusammenschweißen,
durchgeführt werden müssen. Hierbei wird das flüssige Metall auch an die stirnseitigen
Flächen des Körpers bzw. Blechpakets geführt.
[0016] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß anders als
z.B. beim Einklopfen bzw. Ausstaben eines Körpers auch Hohlräume bzw. Kavernen vollständig
mit Metall gefüllt werden können, welche eine solche Geometrie aufweisen, daß ein
herkömmliches Ausstaben nicht möglich ist. Dies kann z.B. bei einer Kaverne oder einem
Hohlraum der Fall sein, welcher sich mit veränderndem Querschnitt und/oder mit mehreren
Krümmungen in den Körper bzw. entlang des Körpers erstreckt. In eine solche Kaverne
könnte kein Stab von außen eingeführt werden, da dieser beim Einführen mehrfach gebogen
werden müßte, was ein vollständiges Einführen im ungünstigsten Fall unmöglich macht.
[0017] Dieser Vorteil des Verfahrens hinsichtlich der Unabhängigkeit der Anordnung bzw.
Geometrie der Hohlräume in dem Körper ermöglicht es, auch Hohlräume mit einem völlig
neuartigen Querschnitt und einem neuartigen Verlauf sicher und zuverlässig auf eine
qualitativ hochwertige Art mit Metall auszufüllen, so daß z. B. bei einem Rotor eines
Kurzschlußläufermotors auch gekrümmte bzw. geschlängelte Stäbe mit z.B. trapezförmigem
Querschnitt ausgebildet werden können, wie dies nach den Verfahren gemäß dem Stand
der Technik bisher unmöglich war.
[0018] Die äußere Kraft, welche z.B. der Atmosphärendruck sein kann, drückt somit das flüssige
Metall in die einzelnen Hohlräume bzw. Nuten hinein, ohne daß eine aufwendige einzelne
Bearbeitung der einzelnen Hohlräume vorgenommen werden muß. Da die Hohlräume bzw.
Nuten in einem Unterdruckzustand bzw. evakuiert sind, steht dem einströmenden flüssigen
Metall nur ein geringer bzw. gar kein Luftdruck entgegen, so daß es nur geringe bzw.
keine Verwirbelungen gibt, was zu einer verbesserten Qualität des erhaltenen gefüllten
Körpers führt, da die Füllungen der einzelnen Hohlräume gleichmäßig ausgebildet werden.
Das einströmende flüssige Metall wird durch die geringen Gasmengen auch nur geringfügig
bzw. nicht oxidiert, was weiter zu einer verbesserten Qualität des erhaltenen Produkts
beiträgt.
[0019] Vorteilhaft wird das flüssige Metall gas- und/oder turbulenzfrei in die evakuierten
Hohlräume eingebracht, was z.B. durch starkes Evakuieren oder eine geeignete Form
der Hohlräume bewirkt werden kann.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in dem
Gehäuse bzw. den auszufüllenden Hohlräumen bzw. Nuten ein Vakuum, wobei der Druck
unter 50 Torr, insbesondere unter 10 Torr (1 Torr = 133,3224 Pa) liegt, bevorzugt
im Bereich 0,01 bis 1 Torr.
[0021] Bevorzugt wird das Verfahren so durchgeführt, wie oben bereits erwähnt, daß zusätzlich
zum Ausfüllen von Hohlräumen und/oder Nuten des Körpers an der einen Seite des Körpers
ein oberer Ringraum ausgebildet ist, welcher auch mit flüssigem Metall gefüllt wird,
wobei an der anderen Seite des Körpers ein unterer Ringraum ausgebildet ist, welcher
ebenfalls gefüllt wird, wobei beide Ringräume mit den ausgefüllten Hohlräumen des
Körpers in integraler Verbindung stehen, d.h., daß das gesamte Gebilde, bestehend
aus unterem Ringraum, ausgefüllten Hohlräumen des Körpers, und oberem Ringraum, aus
einem Guß gebildet wird, bzw. in einem Verfahrensschritt hergestellt wird. Natürlich
kann auch nur ein einzelner Ringraum vorgesehen sein.
[0022] Alternativ zu oben erwähnter Ausführungsform, wonach der Körper in ein Gehäuse gegeben
wird, wobei dann das Gehäuseinnere evakuiert wird, ist es auch möglich das erfindungsgemäße
Verfahren durchzuführen ohne den Körper zu ummanteln bzw. einzukapseln. Hierzu können
z.B. Verschlußelemente an den Nuten- oder Hohlraumöffnungen vorgesehen sein, welche
bei Eintauchen in die Schmelze geschmolzen werden, um das Eintreten der Schmelze zu
ermöglichen.
[0023] Es ist vorteilhaft, daß die äußere Kraft, welche das flüssige Metall in den evakuierten
Hohlraum bzw. die evakuierten Nuten drückt, ein Umgebungsatmosphärendruck ist, was
z.B. dadurch erreicht werden kann, daß die Kapsel bzw. der Körper in eine Schmelze
des flüssigen Metalls getaucht wird, so daß bei anliegendem Unterdruck in den Hohlräumen
der Atmosphärendruck auf die Schmelze bewirkt, daß das flüssige Metall in die Hohlräume
bzw. auch die oberen und unteren Ringräume des Körpers hineingedrückt bzw. eingebracht
wird.
[0024] Da in der Metallschmelze geringe Mengen von Gasen, hauptsächlich von Wasserstoff
gelöst sein können, ist es vorteilhaft, die Schmelze vor deren Einbringen in den bereits
unter Vakuum stehenden Hohlraum zu entgasen, um ein Entgasen der erstarrenden Schmelze
und dadurch bedingte Gasporenbildung zu vermeiden. Die Vorentgasung der Schmelze geschieht
am zweckmäßigsten in einem Vakuumofen. Das gasfreie Metall kann z.B. unter Schutzgas
vor der Evakuierung des Gehäuses oder synchron hierzu nach erfolgter Entgasung durch
Evakuieren und anschließender Erstarrung der evakuierten Schmelze wieder aufgeschmolzen
werden, worauf das Gehäuse in das wieder aufgeschmolzene gasfreie Metall eingetaucht
werden kann.
[0025] Bevorzugt wird das Einsaugen bzw. Hineindrücken des flüssigen Metalls bzw. der Schmelze
in die evakuierten bzw. unter Unterdruck stehenden Hohlräume und/oder Nuten bzw. Kavernen
durch eine den äußeren Atmospährendruck unterstützende äußere Kraft beschleunigt.
Diese unterstützende äußere Kraft kann z.B. die Schwerkraft sein. Alternativ bzw.
zusätzlich ist es auch möglich, daß die unterstützende äußere Kraft eine Zentrifugalkraft
ist, d.h. der Körper mit den zu füllenden Hohlräumen bzw. Kavernen wird so gedreht
bzw. geschleudert, daß die auf den Körper wirkenden Zentrifügalkräfte das Einsaugen
bzw. Hineindrücken der flüssigen Schmelze in die Hohlräume des Körpers unterstützt.
[0026] Es ist auch vorteilhaft, wenn auf die Oberfläche der Schmelze des flüssigen Metalls
zusätzlich eine Druckkraft wirkt, die somit auch eine äußere unterstützende Kraft
darstellt, welche einzeln oder in Kombination mit anderen äußeren Unterstützungskräften
zum Beschleunigen bzw. Unterstützen des Auffüllens der Hohlräume des Körpers flüssigem
Metall bzw. mit Schmelze verwendet wird.
[0027] Bevorzugt wird der Körper, welcher die zu füllenden evakuierten Hohlräume aufweist,
vor dem Füllen der Hohlräume an einer Stelle luftdicht bzw. vakuumdicht mit einem
Verschluß aus einem Material verschlossen, welches bevorzugt das gleiche Metall ist,
wie das Metall, welches die Hohlräume des Körpers füllen soll.
[0028] Sollen z.B. die Hohlräume mit Kupfer gefüllt werden, so wird das Gehäuse bzw. der
Körper bevorzugt an einer Stelle vakuumdicht mit einem dünnen Kupferblech verschlossen,
worauf dieser Körper mit der verschlossenen Stelle in eine Kupferschmelze eingetaucht
wird. Da das Kupferblech zum Verschließen sofort in der Kupferschmelze gleichmäßig
schmilzt, da es aus dem gleichen Metall wie die Schmelze ist, wird die verschlossene
Stelle schlagartig in ihrem ganzen Querschnitt nach dem Schmelzen des dünnen Kupferblechs
freigelegt, so daß die vor dem Schmelzen des Kupferblechs voll anstehende Schmelze
durch die eben noch verschlossene Stelle in den Körper eintritt.
[0029] Da das Blech zum Verschließen der Stelle aus dem gleichen Metall gefertigt ist, wie
das Metall in der Schmelze, entstehen keine Durchmischungen verschiedener Substanzen
bzw. Legierungen, welche sich unter Umständen nachteilig auf die Qualität des erhaltenen
Produkts auswirken können. Natürlich ist es auch möglich, daß gezielt ein anderes
Metall als Blech zum Verschließen verwendet wird, so daß das Metall in der Schmelze
zusammen mit dem abschließenden Metall eine Legierung ausbilden, welche als erstes
in den Körper eintritt.
[0030] Vorteilhaft wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Gehäuse bzw. der Körper
oder das Blechpaket vor dem Gießen, d.h. vor dem Ausfüllen der Hohlräume mit dem flüssigen
Metall z.B. durch Eintauchen in eine Schmelze, erwärmt, so daß das eintretende flüssige
Metall nicht schon am unteren Teil der Kapsel bzw. des Körpers soweit abgekühlt wird,
daß es erstarrt. Insbesondere wird bevorzugt, daß der Körper auf eine Temperatur von
600°C bis 800°C, vorzugsweise auf 700°C, erwärmt wird.
[0031] Bevorzugt wird die Erstarrung des in das Gehäuse eingeströmten, z.B. durch den Atmosphärendruck
hineingepreßten, flüssigen Metalles derart geführt, daß durch gezielte Wärmeabfuhr
die stirnseitigen Erstarrungsfronten gegen stirnseitige Gehäuseplatten laufen, wobei
die Resterstarrung, in welcher sich der Lunker befindet, in der Mitte der stirnseitigen
Kurzschlußringe zu liegen kommen kann und somit nachträglich durch zerspanende Bearbeitung
des Verbundgußrotors entfernt werden kann. Eine gerichtete Erstarrung der Kupferschmelze
kann z.B. dadurch erreicht werden, daß in radialer Richtung des Gehäuses bzw. Blechpaketes
oder Körpers mit Ringbrausen oder ähnlichen Vorrichtungen ein geeignetes Kühlmittel,
wie z.B. Wasser, gegen die Gehäusewand gespritzt wird. Das Kühlmittel kann hierzu
z.B. in der Mitte des Gehäuses aufgebracht werden und läuft nach dem Aufbringen in
axialer Richtung weiter, um die gewünschte gerichtete Erstarrung der Schmelze zu erhalten.
[0032] Im Falle des Eintauchens des Gehäuses bzw. des Körpers in eine Schmelze wird bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt, daß die Eintauchtiefe in diese Schmelze
nur so groß ist, wie zum vollständigen Füllen der zu füllenden Bereiche mit dem flüssigen
Metall nötig ist, d.h. des Gehäuses bzw. der Körper wird nur soweit eingetaucht, daß
das flüssige Metall nicht erheblich bzw. gar nicht in einen oberen Bereich des Körpers
vordringt, wo dies nicht gewünscht ist.
[0033] Es wird bevorzugt, daß das Gehäuse bzw. der Körner im Falle des Eintauchens in eine
Schmelze so schnell in diese Schmelze eingetaucht wird, daß der Verschluß an der Öffnung
des Gehäuses bzw. des Körpers, welcher z.B. eine Metallplatte ist, erst schmilzt,
wenn das Gehäuse bzw. der Körper bis zu seiner gewünschten Endposition in die Schmelze
eingetaucht ist. Dies kann z.B. durch die Eintauchgeschwindigkeit, als auch die Dicke
des verschließenden Metallplättchens beeinflußt werden. Dieses schnelle Eintauchen
hat den Vorteil, daß das Eindringen der Schmelze unter definierten Bedingungen erfolgt,
so daß eine bestimmte vorgegebene Qualität erreicht werden kann.
[0034] Nach dem Eintauchen des Gehäuses bzw. des Körpers in die Schmelze und nach dem Eindringen
des flüssigen Schmelzmetalls in die Hohlräume bzw. Nuten des Körpers wird es bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt, daß das Gehäuse bzw. der Körper an einer außerhalb
der Schmelze liegenden Stelle gekühlt wird, so daß sich innerhalb des Gehäuses bzw.
des Körpers an der gekühlten Stelle erstarrtes Metall aus der flüssigen Schmelze ausbildet,
welches als Pfropfen bzw. Rücklaufsperre für das in dem Gehäuse bzw. dem Körper befindliche
flüssige Metall wirkt. Vorzugsweise hält die Kühlung solange an, bis eine ausreichende
Verfestigung des Metalls eingetreten ist, vorzugsweise bis das gesamte flüssige Metall
in dem Körper erstarrt bzw. abgekühlt ist. Vor dem Kühlen kann das Gehäuse bzw. der
Körper auch schon zum Teil aus der Schmelze herausgezogen werden.
[0035] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens ist in dem Körper, insbesondere
im Zentrum oder in einer radial in dem Körper verlaufenden mittleren Stelle ein Hohlraum
des Körpers mit einem bestimmten Material, z.B. einem keramischen Kern, ausgefüllt,
welches verhindert, daß flüssiges Metall in diesen Hohlraum des Körpers eintritt.
Dieses bestimmte Material, wie z.B. der keramische Kern, kann nach dem Erstarren des
eingefüllten flüssigen Metalls bzw. der Schmelze aus dem Körper entfernt werden, so
daß der Körper auch nicht gefüllte Hohlräume aufweist, welche insbesondere im mittleren
Bereich des Körpers liegen können.
[0036] Vorteilhaft kann eine zentrale Bohrung des Blechpaketes bzw. Körpers durch Druckplatten
z.B. aus Stahl verschlossen werden, um zu verhindern, daß Schmelze in den zentralen
Hohlraum eindringen kann. Hierbei können diese Druckplatten durch einen Zuganker gegeneinander
gespannt werden, wodurch z.B. ein enges Zusammenpressen der einzelnen Bleche eines
Blechpaketes erreicht werden kann. Um zu verhindern, daß der Zuganker bei Erwärmung
des Blechpaketes bzw. des Gehäuses, in welchem sich das Blechpaket befindet, locker
wird, kann der Zuganker aus einem Stahl mit sehr niedrigem Wärmeausdehnungskoeffizienten,
wie z.B. Invar (36% Ni) hergestellt werden. Da sich die Bleche des Blechpaketes in
axialer Richtung stärker ausdehnen als der Zuganker kann hierdurch eine starre Pressung
des Blechpaketes erhalten werden.
[0037] Es wird bevorzugt, daß für die Herstellung des Gehäuses bzw. des Körpers ein Material
verwendet wird, welches nicht mit dem flüssigen Metall, wie z.B. der eingesaugten
Kupferschmelze, reagiert. Ein solches Material kann z.B. ein oxidiertes Stahlblech
oder ein phosphatiertes Stahlblech sein. Natürlich sind andere Materialien ebenso
vorteilhaft, welche nicht mit dem flüssigen Metall reagieren. Es ist vorteilhaft,
das Gehäuse aus einem mit der Schmelze, wie z.B. Kupfer, schwerlöslichem Stahl herzustellen
um zu verhindern, daß die in das Gehäuse eintretende Schmelze kein Eisen oder sonstiges
Material aus der mit der Schmelze in Berührung kommenden Gehäusewand aufnimmt, wodurch
sich die elektrische Leitfähigkeit der Schmelze verringern könnte. Hierzu ist z.B.
ein Stahl geeignet, welcher mit 26% Chrom legiert ist. Es können Stähle verwendet
werden, welche z.B. für Thermoelementschutzrohre für Kupferschmelzen verwendet werden.
[0038] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es bevorzugt, daß bestimmte Bereiche des
Körpers nach der Abkühlung des eingefüllten flüssigen Metalls bzw. Metallgusses entfernt
werden. Die Bezeichnung "Körper", wie vorangehend und nachfolgend verwendet, bedeutet
nicht, daß dieser Körper aus einem Stück bestehen muß. Der Körper kann vielmehr aus
einem inneren Körper bestehen, welcher zu füllende Hohlräume aufweist, wobei dieser
innere Körper von einem Gehäuse bzw. einer Kapsel umgeben wird, welche z.B. daran
angeordnete Rohre aufweisen kann, um das Innere des Gehäuses einschließlich der Hohlräume
des inneren Körpers in einen Unterdruckzustand durch Anlegen eines Unterdrucks mittels
einer Pumpe an einem der Rohre zu versetzen.
[0039] Natürlich muß auch das verschließende Element des Körpers, wie z.B. das Kupferabschlußblech
zum vakuumdichten Verschließen des Körpers, welches erst nach Eintauchen in die Kupferschmelze
geschmolzen wird, nicht unmittelbar an dem inneren Körper angebracht werden, sondern
kann auch an einer äußeren Öffnung eines der an dem Gehäuse angebrachten Rohre angeordnet
sein. Die hierin verwendete Bezeichnung "Körper" kann somit sowohl den inneren Körper
allein umfassen, als auch eine Anordnung bestehend aus dem umkapselten inneren Körper
mit eventuell daran angebrachten Rohen. Die Erfindung kann in beiden Ausgestaltungen
verwirklicht werden.
[0040] Bevorzugt wird das Entfernen eines Teils des Körpers, d.h. z.B. des Gehäuses , durch
Abdrehen vorgenommen. Alternativ sind andere materialbearbeitende Verfahren, wie z.B.
Feilen, denkbar, um bestimmte Teile des Körpers, wie z.B. die Umkapselung von dem
inneren Körper zu entfernen.
[0041] Es wird bevorzugt, daß als das oben erwähnte Material bzw. Metall zum Füllen der
Hohlräume des Körpers Kupfer verwendet wird. Natürlich kann das erfindungsgemäße Verfahen
auch mit jedem anderen flüssigen Material bzw. Metall durchgeführt werden, wie z.B.
einer Kupferlegierung oder Aluminium.
[0042] Vorteilhaft wird nach dem Ausfüllen der Öffnungen bzw. Nuten des Körpers oder Blechpaketes
und/oder der unteren stirnseitigen Ringfläche die untere Eintrittsstelle für die Schmelze
verschlossen. Das Gehäuse kann anschließend an seiner Oberseite geöffnet werden und
Schmelze aus flüssigem Metall von oben nachgegossen werden, so daß sich diese Schmelze
mit der von unten eingetretenen und bevorzugt noch flüssigen Schmelze vermischt.
[0043] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Ausfüllen von Hohlräumen und/oder Nuten eines
Körpers mit einem flüssigen Metall, insbesondere zur Herstellung eines Rotors, weist
folgende Merkmale auf: Ein geschlossenes Gehäuse bzw. eine Kapsel oder Umkapselung
mit einer inneren Halterung für den Körper wie z.B. für ein ringförmiges Blechpaket;
eine verschließbare Öffnung an einem Ende des Gehäuses zum Evakuieren des Gehäuseinneren,
z.B. durch Verbinden des Endes mit einer Pumpe; eine weitere Öffnung, wie z.B. ein
Steigrohr mit einem Verschluß, an einer anderen Stelle bzw. einem anderen Ende des
Gehäuses zum Zuführen bzw. Einfüllen des flüssigen Metalls durch eine äußere Kraft
in das unter Unterdruck stehende bzw. evakuierte Gehäuse, wobei der Verschluß beim
Eintauchen des Gehäuses in eine bevorzugt gasfreie Schmelze aus dem flüssigen Metall
geöffnet werden kann.
[0044] Bevorzugt ist die verschließbare Öffnung zum Evakuieren des Gehäuseinneren über ein
Rohr mit dem Gehäuse verbunden, d.h. das Rohr ist an einem Ende mit dem Gehäuse verbunden,
wobei das andere dem Gehäuse abgewandte Ende verschließbar ist.
[0045] Natürlich ist es auch möglich, beide Öffnungen unmittelbar, ohne durch Rohre verlängert
zu werden, an dem Gehäuse vorzusehen.
[0046] Der innere Körper in dem Gehäuse, welcher die zu füllenden Kavernen bzw. Nuten aufweist,
ist vorzugsweise ein aus mehreren Blechen, insbesondere Elektroblechen, schichtartig
aufgebauter Kern. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn ein Rotor eines Kurzschlußläufermotors
hergestellt werden soll, da eine solche Schichtung mehrerer Elektrobleche nachteilige
Wirbelströme verringert bzw. verhindert.
[0047] Der äußere bzw. umkapselnde Teil des Körpers bzw. das Gehäuse wird bevorzugt aus
einem Material gefertigt, das mit der eingesaugten bzw. eingefüllten Metallschmelze
nicht reagiert. Ein solches Material kann z.B. ein oxidiertes Stahlblech oder ein
phosphatiertes Stahlblech sein. Bevorzugt kann das Gehäuse aus einem in der Schmelze,
z.B. in Kupfer oder Aluminium schwerlöslichem Stahl bestehen. Insbesondere kommt hierfür
ein Stahl in Betracht, welcher mit etwa 26% Chrom legiert ist.
[0048] Bevorzugt ist an der verschließbaren Öffnung zum Evakuieren des Gehäuseinneren ein
Ventil vorgesehen, so daß das Gehäuseinnere nach dem Evakuieren mittels z.B. einer
Pumpe luftdicht verschlossen und von der Pumpe getrennt werden kann, wobei der Unterdruckzustand
in dem Gehäuse beibehalten wird. Natürlich kann das Verschließen auch durch Verschweißen
nach dem Evakuieren des Gehäuseinneren oder andere geeignete Mittel bzw. Verfahren
erfolgen.
[0049] Ebenso wird bevorzugt, daß bei der verschließbaren Öffnung, also z.B. zwischen dem
Ventil und dem Gehäuseinneren, ein Metallgitter, z.B. ein Drahtnetzpfropfen oder auch
Stahlwolle, angebracht ist, welcher bezüglich eines Gases durchlässig ist, so daß
das Gehäuseinnere durch dieses Drahtnetz hindurch evakuiert werden kann. Jedoch ist
dieser Drahtnetzpropfen für eine aufschießende Schmelze undurchlässig, da dieser Drahtnetzpfropfen
das schnelle Erstarren der Schmelze verursacht, weil dieser Drahtnetzpfropfen ein
schnelles Ableiten bzw. Verteilen der Wärme bewirkt. Das Metallgitter bzw. der Drahtnetzpfropfen
sollte einen höheren Schmelzpunkt als das flüssige Metall aufweisen.
[0050] Wie bei dem Kühlen an einer Stelle außerhalb der Schmelze durch äußere Kühl- oder
Druckluft bzw. zugeführte Kaltluft wird durch das Drahtnetz ein Propfen aus ausgehärtetem
Metall ausgebildet, welcher das flüssige Metall bzw. die weitere Schmelze daran hindert,
bis zu dem Ventil durchzudringen, so daß das Ventil nicht mit der noch flüssigen und
somit heißen Schmelze in Berührung kommt, was zu einer Zerstörung des Ventils führen
kann, so daß das Ventil im folgenden wiederverwendet werden kann.
[0051] Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie eine Verwendung des mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erzeugten Produktes wird nachfolgenden unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Körner, welcher von einer erfindungsgemäßen Kapsel bzw. einem Gehäuse umgeben
ist, das gerade in eine Schmelze eingetaucht wurde; und
- Fig. 2
- einen Rotor für einen Kurzschlußläufermotor, der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurde. Die Kurzschlußstäbe wurden durch Abdrehen des Außendurchmessers
des Blechpaketes sichtbar gemacht. Um den Querschnitt der Stäbe sichtbar werden zu
lassen, wurde der Kurzschlußläufer in der Zeichnung teilweise geschnitten.
[0052] Die erfindungsgemäße Vorrichtung nach einer bevorzugten Ausführungsform weist eine
Kapsel bzw. ein Gehäuse 2 auf, das aus einer zylinderförmigen Ummantelung 2a und oberen
und unteren Abschlußplatten 2b und 2c besteht. Die oberen und unteren Abschlußplatten
2b, 2c sind mit der zylinderförmigen Ummantelung 2a an den Kanten verschweißt. Die
obere Abschlußplatte 2b weist eine Öffnung auf, an der ein oberes Saugrohr 8 angebracht
ist. Ebenso weist die untere Abschlußplatte 2c eine Öffnung auf, an welcher ein unteres
Rohr 14 angebracht ist. Die Darstellung gemäß Fig. 1 ist jedoch nur schematisch, so
daß es auch denkbar ist die obere Öffnung in der oberen Abschlußplatte 2b größer auszubileden
als die Öffnung in der unteren Abschlußplatte 2c.
[0053] Am oberen Ende des oberen Saugrohres 8 ist ein Drahtnetz 10 angebracht, welches flüssiges
Metall bzw. eine Schmelze daran hindern soll, bis zum Ventil 12 vorzudringen, welches
das Innere der Kapsel 2 luftdicht bezüglich des Äußeren der Kapsel 2 verschließt.
Über eine an dem Ventil 12 bzw. dem oberen Rohr 8 angeschlossene Pumpe kann Luft in
der durch einen Pfeil A gekennzeichneten Richtung aus dem Gehäuseinneren abgepumpt
werden, so daß das Innere des Gehäuses 2 evakuiert bzw. in einem Unterdruckzustand
ist. Natürlich kann die Kapsel 2 zum Evakuieren z.B. auch in eine Vakuumkapsel (nicht
gezeigt) gesetzt werden.
[0054] Im Inneren des Gehäuses 2 wird durch Noppen bzw. umlaufende Ringe 20 der Körper 4
gehalten, welcher z.B. ein aus Blechen schichtartig aufgebauter Kern sein kann. Der
Körper 4 weist verschiedene Hohlräume bzw. Nuten 5 auf, die durch das flüssige Metall
gefüllt werden sollen, so daß sich darin ein festes Metallelement ausbildet. Im Inneren
des in etwa zylinderförmigen Körpers 4 ist eine Keramik 6 angeordnet, welche besonders
hitzebeständig ist, also z.B. einen Schmelzpunkt von 1000°C oder höher aufweist. Diese
Keramik 6 kann mittels der gezeigten Verschraubung und geeigneter Scheiben sicher
im Inneren des Körpers 4 befestigt bzw. gelagert werden. Natürlich muß diese Keramik
nicht verschraubt werden, sondern kann durch andere geeignete Mittel, wie z.B. eine
Preßpassung, in dem Körper 4 gehalten werden.
[0055] Das untere Rohr 14 ist an der unteren Öffnung mit einem Verschluß 16 abgedichtet,
welcher z.B. aus Kupfer besteht. Wird nun das untere Rohr 14 mit dem Kupferverschluß
16 in eine Kupferschmelze 18, wie gezeigt, eingetaucht, so steht zunächst die heiße
Schmelze 18 voll an dem Verschluß 16 an und bewirkt, daß dieser gleichmäßig aufgeschmolzen
wird. Eine bestimmte Zeit nach dem Eintauchen wird dann der Verschluß 16 aufgeschmolzen,
so daß die Schmelze 18 gleichmäßig und rasch in das evakuierte Innere des Gehäuses
2 eintreten kann, bedingt durch den Druckunterschied zwischen dem Gehäuseinneren und
dem äußeren Umgebungs- bzw. Atmosphärendruck.
[0056] Die in das Gehäuse hineinschießende Schmelze 18 füllt sämtliche Hohlräume des Gehäuseinneren
2 aus und wird erst von dem Drahtnetz 10 des oberen Rohres 18 gestoppt. Dabei werden
neben den Hohlräumen 5 des Körpers 4 auch der obere Ringraum 3a und der untere Ringraum
3b des Gehäuseinneren mit flüssigem Metall 22 aus der Schmelze 18 ausgefüllt, so daß
ein einstückiger Körper aus Metall an bzw. in dem Gehäuse 4 ausgebildet wird, welcher
aus dem Metall 22a in dem oberen Ringraum 3a, verbunden mit dem Metall 22b in dem
Hohlraum bzw. der Nut 5, verbunden mit dem Metall 22c in dem unteren Ringraum 3b besteht.
[0057] Durch eine nicht gezeigte Vorrichtung wird das Äußere des unteren Rohrs mit kalter
Luft angeströmt, so daß sich im Inneren des unteren Rohres 14 ein grau dargestellter
Bereich aus festem Metall 24 bildet, welcher bei ausreichender Abkühlung als Pfropfen
bzw. Rücklaufsperre wirkt, so daß das im Gehäuseinneren befindliche flüssige Metall
22 nicht mehr aus diesem Gehäuse so austreten kann, selbst wenn das Gehäuse 2 aus
der Schmelze 18 entfernt wird.
[0058] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben:
[0059] Zunächst wird das Gehäuseinnere evakuiert bzw. in einen Unterdruckzustand versetzt,
wobei Luft über eine Pumpe durch das Ventil 12 abgepumpt wird. Anschließend wird das
Ventil 12 verschlossen, so daß das Innere des Gehäuses 2 bezüglich des Gehäuseäußeren
luftdicht verschlossen ist. An der unteren Öffnung des unteren Rohes 14 ist der Verschluß
16 vorgesehen, welcher vakuum- bzw. luftdicht ist. Nach dem Evakuieren des Gehäuses
2 wird das gesamte Gehäuse 2 auf eine Temperatur von ca. 700°C erwärmt, wobei darauf
geachtet werden sollte, daß der Teil des oberen Rohes 8 mit dem Drahtnetz 10 und dem
Ventil 12 nicht zu stark erhitzt wird.
[0060] Anschließend wird das evakuierte und erhitzte Gehäuse 2 mit dem darin angeordneten
Körper 4 in die flüssige Schmelze 18 so eingetaucht, daß bei einer bestimmten Eintauchtiefe
der Verschluß 16 schmilzt, so daß das flüssige Metall der Schmelze 18 in das Innere
des Gehäuses 2 eintritt und alle Hohlräume ausfüllt, bis es im oberen Bereich des
oberen Rohres 8 durch das Drahtnetz 10 abgekühlt wird und erstarrt.
[0061] Durch einfaches Betrachten des oberen Rohres 8 kann relativ leicht festgestellt werden,
ob diese obere Rohr 8 glüht, was bedeutet, daß das flüssige Metall 22 aus der Schmelze
18 vollständig das Gehäuseinnere durchdrungen hat, so daß dann mit dem Beblasen des
unteren Rohres 14 mit kalter Luft begonnen werden kann, wie durch die Pfeile an beiden
Seiten des Rohres 14 gezeigt, so daß sich in dem Rohr 14 ein Bereich ausbildet, in
welchem das flüssige Metall erstarrt bzw. aushärtet und einen Pfropfen aus festem
Metall 24 bildet. Zu diesem Zeitpunkt kann das Gehäuse 2 wieder aus der Schmelze 18
genommen werden, da das im Gehäuseinneren befindliche flüssige Metall 22 in keiner
Richtung mehr aus dem Gehäuse 2 austreten kann, da es durch Pfropfen aus festem Metall
in dem oberen Rohr 8 und dem unteren Rohr 14 gehalten wird. Anstatt der Luftkühlung
können an der gleichen Stelle auch Kühlbacken an das Rohr 14 angelegt werden.
[0062] Nach dem vollständigen Aushärten des in dem Gehäuseinneren befindlichen flüssigen
Metalls 22 wird das Gehäuse bzw. die Kapsel 2 durch geeignete Bearbeitungsschritte
entfernt, wobei z.B. das obere und untere Rohr abgesägt werden können und z.B. die
zylinderförmige Ummantelung 2a abgedreht werden kann. Ebenso wird die im Zentrum des
Körpers 4 befindliche Keramik 6 aus dem Körper 4 entfernt, so daß dieser Körper einen
zylinderförmigen Hohlraum entlang seiner axialen Richtung aufweist.
[0063] Fig. 2 zeigt einen Rotor 40 eines Kurzschlußläufermotors, welcher mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde. Dieser Rotor
weist in axialer Richtung liegende Stäbe 50 auf, die in den Hohlräumen bzw. Nuten
5 des Körpers 4 ausgebildet worden sind. Weiterhin sind die jeweiligen Endbereiche
der Stäbe 50 durch zwei gegenüberliegende Kurzschlußringe 60 verbunden, welche in
dem oberen Ringraum 3a bzw. in dem unteren Ringraum 3b, wie in Fig. 1 gezeigt, ausgebildet
worden sind.
1. Verfahren zur Herstellung eines Rotors für elektrische Maschinen, insbesondere durch
Verbundguß,
a) bei dem ein flüssiges Metall, insbesondere Aluminium oder Kupfer, in die Nuten
(5) und/oder an die stirnseitigen Ringflächen eines bevorzugt ringförmigen Blechpakets
(4) gedrückt wird und dann erstarrt, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
b) Ein das Blechpaket (4) aufnehmendes, evakuiertes und verschlossenes Gehäuse (2,
8, 14) wird in eine bevorzugt gasfreie Schmelze (18) aus dem flüssigen Metall eingetaucht
und geöffnet,
c) so daß unter der Wirkung des Atmosphärendrucks das flüssige Metall in das Gehäuse
(2, 14) gepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2, 8, 14) auf
einen Unterdruck von weniger als 50 Torr, insbesondere von weniger als 10 Torr, evakuiert
wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkung
des Atmosphärendrucks durch eine Zentrifugalkraft und/oder eine zusätzlich auf eine
Oberfläche der gasfreien Schmelze wirkende Druckkraft unterstützt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze
(18) aus dem flüssigen Metall vor der oder synchron zur Evakuierung des Gehäuses (2,
8, 14) evakuiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmelze
(18) aus dem flüssigen Metall evakuiert wird, dann erstarrt, und später unter Schutzgas
wieder aufgeschmolzen wird, insbesondere synchron zur Evakuierung des Gehäuses (2,
8, 14).
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Blechpaket (4) vor dem Kontakt mit dem flüssigen Metall auf eine Temperatur von etwa
600°C bis etwa 800°C, vorzugsweise von etwa 700°C, erwärmt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß durch gezielte
Wärmeabfuhr die Erstarrung des flüssigen Metalls so geführt wird, daß die stirnseitigen
Erstarrungsfronten gegen die stirnseitigen Platten (2b, 2c) des Gehäuses (2, 8, 14)
laufen und die Resterstarrung, in der sich ein Lunker befindet, in der Mitte der stirnseitigen
Ringflächen (60) zu liegen kommt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur gerichteten Erstarrung
des flüssigen Metalls in radialer Richtung etwa auf der Höhe der Mitte des Blechpakets
(4) Wasser gegen die Wand (2a) des Gehäuses (2, 8, 14) gespritzt wird, bevorzugt mit
Ringbrausen.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gehäuse (2, 8, 14) vakuum- bzw. luftdicht mit einem Verschluß (16), insbesondere aus
dem gleichen Metall wie die Schmelze, verschlossen wird, und daß das Gehäuse (2, 8,
14) so schnell in die Schmnelze (18) eingetaucht wird, daß der Verschluß (16) erst
schmilzt, wenn das Gehäuse (2, 8, 14) bis zu einer vorgegebenen Position in die Schmelze
(18) eingetaucht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zentrale
Bohrung des Blechpaketes (4) vor dem Kontakt mit dem flüssigen Metall mit einem Kern
(6) aus hochschmelzenden Material, wie z.B. Keramik ausgefüllt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zentrale
Bohrung des Blechpaketes (4) durch zwei Druckplanen (24), insbesondere aus Stahl,
verschlossen wird, damit keine Schmelze in diesen zentralen Hohlraum eindringen kann,
und daß die Druckplatten (24) durch einen Zuganker (26) gegeneinander gespannt sind,
der aus einem Material mit sehr niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten, insbesondere
Invar-Stahl, besteht.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Erstarren des flüssigen Materials das Gehäuse (2, 8, 14) entfernt wird, insbesondere
durch spanabhebende Bearbeitung.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Ausfüllen der unteren, stirnseitigen Ringfläche und der Nuten (5) des Blechpaketes
(4) die untere Eintrittsstelle für die gasfreie Schmelze (18) verschlossen, das Gehäuse
(2, 8, 14) an seiner Oberseite geöffnet und Schmelze aus dem flüssigen Metall von
oben nachgegossen wird, so daß sich diese Schmelze mit der von unten eingetretenen,
noch flüssigen Schmelze vermischt.
14. Vorrichtung zur Herstellung eines Rotors (40) für elektrische Maschinen durch Verbundguß
a) mit einem geschlossenen Gehäuse (2, 8, 14) mit einer inneren Halterung (20) für
ein ringförmiges Blechpaket (4), und
b) mit einer Öffnung zum Einfüllen eines flüssigen Metalls, insbesondere Aluminium
oder Kupfer, durch eine äußere Kraft in das Gehäuse (2, 8, 14),
c) so daß das flüssige Metall in die Nuten (5) und an die stirnseitigen Ringflächen
des ringförmigen Blechpakets (4) gedrückt werden und erstarren kann, gekennzeichnet
durch die folgenden Merkmale:
d) das Gehäuse (2, 8, 14) weist an seinem oberen Ende eine verschließbare Öffnung
(8, 12) zum Evakuieren des Gehäuseinneren und an seinem unteren Ende ein Steigrohr
(14) mit einem Verschluß (16) auf,
e) der sich beim Eintauchen des Gehäuses (2, 8, 14) in eine bevorzugt gasfreie Schmelze
(18) aus dem flüssigen Metall öffnen kann.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2, 8, 14) aus
einem in Kupfer oder Aluminium schwerlöslichen Stahl besteht, insbesondere aus einem
Stahl, der mit etwa 26% Chrom legiert ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Ventil
(12) an der verschließbaren Öffnung (8, 12) zum Evakuieren des Gehäuseinneren.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an
der verschließbaren Öffnung (8, 12) zum Evakuieren des Gehäuseinneren ein Drahtnetz
(10) vorgesehen ist, das für Gase durchlässig und für das flüssige Metall (22) undurchlässig
ist.