[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein hydraulisch betätigtes Spannkrafthalteelement
für Spannvorrichrungen zum spannen von Werkstücken auf Tischen, Vorrichtungen oder
Paletten, bei dem ein Spannbolzen in einem Gehäuse geführt ist, der durch ein quer
zur Wirkungsrichtung des Spannbolzens angeordnetes Spannkrafthalteelement festsetzbar
ist, dadurch daß der Spannbolzen in seinem unteren Bereich mit Keilflächen versehen
ist, die gleitend auf der keilförmig ausgebildeten Kolbenstange eines Stellkolbens
geführt sind.
[0002] Beim Spannen von Werkstücken auf Tischen, Vorrichtungen oder Paletten muß sicher
gestellt werden, daß die Werkstücke im gespannten Zustand so festgesetzt sind, daß
die während der Dauer der Bearbeitung auf sie einwirkenden Kräfte die Spannkraft nicht
vermindern.
[0003] Es ist eine Spannvorrichtung zum Spannen von Werkstücken bekannt (EP 0 620 084),
bei der ein Spannkopf auf einer schiefen Ebene gleitend so geführt ist, daß die Reibungskräfte
in dieser Ebene größer sind als die auf den Spannkopf einwirkenden Kräfte. Die schiefe
Ebene wird gebildet zwischen dem unteren Teil des in einen Stößel übergehenden Spannkopfes
und der Kolbenstange eines quer zur Wirkungsrichtung des Spannkopfes angeordneten
Spannkrafthalteelementes. Zur Erhöhung der Reibungskraft im Bereich der schiefen Ebene
ist in der Keilfläche der Kolbenstange eine Keilnut eingebracht und der Stößel mit
Keilschrägen versehen. Die Keilschrägen gleiten in der Keilnut. Um den Spannkopf gegen
das Werkstück zu fahren wird sowohl für den Spannkopf als auch für den Haltekolben
je ein hydraulischer Antrieb benötigt Diese beiden getrennten Hydraulikantriebssysteme
bedingen eine relativ große Bauweise.
[0004] Die Spanntechnik geht dazu über, kleinere hoch wirksame Spannelemente in gedrängter
Bauweise einzusetzen. Es ist somit Aufgabe der Erfindung einmal die beiden Hydrauliksysteme
in ein System zu integrieren und zum anderen die Elemente dieses einen Hydrauliksystems
so zu gestalten, daß der Spannbolzen in seiner Arbeitsposition ohne Setzerscheinung
selbsthemmend festgesetzt ist. Der Vorteil ist eine gedrängte Bauweise, die sich leicht
allen Gegebenheiten bei der Spanntechnik anpassen läßt.
[0005] Die Lösung der Erfindung ist in den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche enthalten.
[0006] Die Erfindung ist in den Fig. näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt die Spannvorrichtung im entspannten Zustand
- Fig. 2
- zeigt die Spannvorrichtung im gespannten Zustand
- Fig. 3
- zeigt das Ineinandergreifen der keilförmigen Elemente
- Fig. 4
- zeigt den Haltekolben
[0007] In Fig. 1 ist in dem Gehäuse 1 eine Bohrung 3 eingebracht, in der der Spannbolzen
2 gleitend geführt ist. Quer zur Bewegungsrichtung des Spannbolzens 2 ist eine Sackbohrung
4 im Gehäuse 1 vorgesehen, die den Zylinder für den Haltekolben 5 bildet Dieser Haltekolben
5 ist ein doppelt wirkender Kolben, zwischen dessen beiden Kolbenflächen 6,7 die Kolbenstange
mit einer Keilfläche 8 versehen ist. Diese Keilfläche 8 bildet eine in Spannrichtung
abfallende Schräge. In diese Keilfläche 8 ist eine Keilnut 9 eingelassen. Diese Keilnut
9 verläuft parallel zur Keilfläche 8 mit const. Tiefe. In ihrem unteren Bereich, wo
die beiden Flanken der Keilnut 9 im spitzen Winkel auf einander zu laufen ist eine
Bohrung 10 längs der Keilnut 9 eingebracht, so daß zwischen Keilnutgrund und Bohrung
ein offener Spalt 11 entsteht. Die beiden Flanken der Keilnut 9 bilden mit der offenen
Bohrung eine Führungsbahn.
[0008] Diese Führungsbahn ist in einem solchen Bereich über den Haltekolben 5 geführt, daß
der Spannvorgang vollziehbar ist. Der Haltekolben 5 wird durch Beaufschlagung des
Druckraumes 12 in seine Spannstellung gefahren und durch Beaufschlagung des Druckraumes
13 in seine Ausgangsstellung zurückgefahren.
[0009] Der Spannbolzen 2 ist in seinem unteren Bereich zum Haltekolben hin mit Keilflächen
14 versehen, deren Schräge exakt der Schräge der Keilnut 9 angepaßt ist. Die Keilflächen
14 laufen jedoch nicht spitz aus, sondern enden in einem Nocken 15. Dieser Nocken
15 entspricht in seinem Durchmesser dem Innendurchmesser der Bohrung 10. Der Nocken
15 ist im unteren Teil abgeflacht, so daß sein Querschnitt nicht ganz dem Halbkreis
entspricht. Der Spannbolzen 2 bildet somit im unteren Bereich ein aus den Keilflächen
14 und dem Nocken 15 gebildetes keilförmiges Führungsstück. Dieses Führungsstück ist
in die Führungsbahn einfügbar und gleitet darin in der gebildeten schiefen Ebene.
[0010] Der Haltekolben 5 ist in seinem unteren Bereich mit einer Abflachung 16 versehen.
Diese Abflachung 16 ist zum Druckraum 13 hin offen. Zum Druckraum 12 hin endet sie
kurz vor der Dichtung 17. Damit bildet der Haltekolben links und rechts der Dichtung
17 zwei Kolbenringe 18,19. Der Durchmesser dieser Kolbenringe 18,19 ist geringfügig
kleiner als der Durchmesser des Haltekolbens 5 im Bereich der Abflachung 16. Damit
ergibt sich ein geringfügiges Spiel zwischen den Kolbenringen 18,19 und der Innenwandung
des durch die Sackbohrung 4 gebildeten Zylinders. Dieses Spiel ist erforderlich um
zu erreichen, daß der Haltekolben sich mit seinen an der Abflachung 16 gebildeten
Kanten 25,26 an der Innenwandung des Zylinders abstützen kann.
[0011] Die Wirkungsweise ist folgende:
Zum Spannen wird Druck in den Druckraum 12 eingeleitet. Der Haltekolben 5 bewegt sich
nach rechts und schiebt dabei seine Keilschräge 8 unter den Spannbolzen 2 entlang.
Der Spannbolzen 2 gleitet mit seinem Führungsstück in der Führungsbahn und wird damit
nach oben aus dem Gehäuse 1 heraus geführt. Sobald der Spannbolzen an dem Werkstück
anliegt, setzt sich das System fest, indem sich der Haltekolben 5 mit den Kanten 25,26
der Abflachung 16 an der Wandung des Zylinders abstützt und der Spannbolzen 2 mit
seinen Keilflächen 14 auf die Flanken der Keilnut 9 drückt. Durch die Abstützung des
Haltekolbens 5 mit den Kanten 25,26 der Abflachung 16 an der Zylinderwandung entsteht
zwischen Spannbolzen und Haltekolben ein in sich starres Gebilde frei von jeder Setzerscheinung.
Rückwirkende Kräfte, die bei der Bearbeitung des Werkstückes entstehen, haben keinen
Einfluß auf den Spannbolzen, auch dann nicht, wenn die Hydraulik - gleich aus welchen
Gründen - ausfällt, da durch Flächenpressung an den Keilflächen 14 und den Kanten
25,26 der Abflachung 16 Selbsthemmung entsteht, die ein Zurückweichen des Haltekolbens
5 verhindert.
[0012] Zum Entspannen wird der Druckraum 13 beaufschlagt. Die Hydraulik wird hierzu am Hydraulikanschluß
20 angelegt und über Leitung 21 in den Druckraum 13 geführt. Damit umspült die Hydraulik
gleichzeitig den Kolben in seiner unteren Abflachung 16 und den Hohlraum 22 in der
Bohrung 10 unterhalb des abgeflachten Nocken 15 und dringt auch in die Keilnut 9 ein.
Der sich in dem Druckraum 13, in der Keilnut 9 und in der Bohrung 10 aufbauende Druck
bewirkt, daß der Haltekolben 5 in seine Ausgangsstellung zurückgeführt wird und gleichzeitig
der Spannbolzen 2 mit seinem Führungsstück in der Führungsbahn angehoben wird und
sich damit löst, so daß er in der Führungsbahn gleitet. Der Spannbolzen wird damit
in das Gehäuse eingefahren.
[0013] In Fig. 4 ist ein weiteres Beispiel der Erfindung gezeigt. Bisher ist der Haltekolben
5 als ein aus einem Stück bestehendes Ganzes beschrieben. Dieser Haltekolben läßt
sich auch aus zwei Teilen fertigen. Die Trennung der beiden Teile liegt in der Ebene
zwischen den beiden Kolbenringen 18,19 mit der dazwischen liegenden Dichtung 17 und
der Kolbenstange. Die Kolbenringe mit der mittig liegenden Dichtung werden als ein
Stück gefertigt und werden über den Durchmesser mit einem Schwalbenschwanz 23 bestückt.
Das Gegenstück ist aus der Kolbenstange gefertigt mit der Keilschräge 8 und der Keilnut
9 und der Führungsbahn und ist mit einer Schwalbenschwanznut 24 versehen, in die das
Kolbenringstück einfügbar ist.
1. Spannvorrichtung zum Spannen von Werkstücken auf Tischen, Vorrichtungen oder Paletten
mit einem hydraulisch betätigten Spannkrafthalteelement, bei dem ein Spannbolzen und
dessen Haltekolben annähernd senkrecht zu einander stehen und bei dem die Haltekraft
über Elemente erzeugt wird, die mit Keilflächen versehen sind, die auf einander gleiten,
dadurch gekennzeichnet, daß der Haltekolben (5) mit einer Keilnut (9) versehen ist, in deren Keilnutgrund
eine längs verlaufende Bohrung (10) eingebracht ist und daß zwischen Keilnut und Bohrung
ein Spalt (11) gebildet ist, so daß eine Führungsbahn entsteht und daß der Spannbolzen
(2) an einem Ende mit zwei Keilflächen (14) versehen ist, die spitzwinklig auf einander
zulaufen und in einem Nocken (15) enden, dessen Aussendurchmesser dem Innendurchmesser
der Bohrung (10) entspricht und der in seinem unteren Teil abgeflacht ist und so ein
Führungsstück bildet und daß der Spannbolzen (2) mit seinem Führungsstück in die Führungsbahn
des Haltekolbens (5) gleitend einfügbar ist.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltekolben (5) über die Länge seiner Keilschräge (8) in seinem unteren
Bereich mit einer Abflachung (16) versehen ist.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 u. 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltekolben (5) auf der Seite, die dem Druckraum (12) für den Spannvorgang
zugeordnet ist mit einer in einer Nut umlaufenden Dichtung (17) bestückt ist und daß
sich links und rechts der Dichtung zwei Kolbenringe (18,19) bilden, deren Aussendurchmesser
um einen geringen Betrag kleiner gehalten ist als der Durchmesser des Kolbens (5)
im Bereich der Abflachung (16).
4. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltekolben (5) im Bereich der Abflachung (16) mit seinen Kanten (25,26)
bei Druckbeaufschlagung an die Zylinderwandung angepreßt ist und durch das Spiel der
im Durchmesser kleiner gehaltenen Kolbenringe (18,19) sich an der Zylinderwand abstützt.
5. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Entspannvorgang mit der Druckbeaufschlagung im Druckraum (13) die Hydraulik
in den unterhalb des Nocken (15) sich in der Bohrung (10) bildenden Hohlraum (22)
und in die Keilnut (9) fließt, so daß der Spannbolzen (2) durch den sich aufbauenden
Druck aus der Keilnut gelöst wird und in der Führungsbahn leicht gleitet.
6. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltekolben (5) aus zwei Teilen gebildet ist, die mittels einer Schwalbenschwanzverbindung
in einander fügbar sind und deren einer Teil aus den Kolbenringen (18,19) mit der
dazwischen liegenden Dichtung (17) besteht und deren anderer Teil die Kolbenstange
mit der Keilschräge bildet.