(19)
(11) EP 1 075 057 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.02.2001  Patentblatt  2001/06

(21) Anmeldenummer: 99114898.2

(22) Anmeldetag:  30.07.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01R 39/64
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Baruschke, Holger, Dipl.-Ing.
22145 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Baruschke, Holger, Dipl.-Ing.
    22145 Hamburg (DE)

(74) Vertreter: Fleck, Thomas, Dipl.-Chem. Dr. et al
Raffay & Fleck, Patentanwälte, Postfach 32 32 17
20117 Hamburg
20117 Hamburg (DE)

   


(54) Verdrehschutz für Kabel bei Kabelverbindungen


(57) Die Erfindung betrifft Kabelverbindungen, bei der die Kabel eine oder mehrere Leitungen und Anschlüsse am jeweiligen Ende für elektrische Geräte und/oder Installationen sowie Telekommunikationsanlagen besitzen. Seit Jahrzehnten macht sich bei solchen bekannten Kabelverbindungen bemerkbar, daß durch Gebrauch und Handhabung der an die Kabel angeschlossenen Geräte, z. B. Telefonhörer, Bügeleisen und dergl., dieselben sich verdrehen und sich knäuelartig zusammenziehen, was nicht nur unschön ist, sondern vor allem die Handhabung der Geräte beeinträchtigt. Hier schafft die Erfindung Abhilfe dadurch, daß zum Schutz gegen ein Verdrehen des oder der Kabel mindestens ein drehbares Lager für einen oder beide Anschlüsse oder zwischen den Anschlüssen vorgesehen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Kabelverbindung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Bei den bekannten Möglichkeiten zur Verbindung von Kabeln handelt es sich meist um Steckverbindungen, so z.B. fest montierte oder lose Steckdosen oder Klemmleisten, die mit anderen Kabeln wieder durch schrauben, klemmen oder stecken verbunden werden. Nachteilig bei den bekannten Verbindungen ist, daß durch Gebrauch und Handhabung der an die Kabel angeschlossenen Geräte und/oder Installationen, z.B. Telefonhörer (Fig. 1), Bügeleisen (Fig. 2) o.ä., die Kabel verdrehen und sich knäuelartig zusammenziehen, was nicht nur unschön ist, sondern vor allem die Handhabung der Geräte beeinträchtigt.

[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, diese möglichen Beeinträchtigungen zu beseitigen und eine Kabelverbindung zu schaffen, die gegen ein Verdrehen des oder der Kabel geschützt ist.

[0004] Erfindungsgemäß wird dieses durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Anders gesagt, wird mindestens ein Kabel an der Kabelverbindung oder dieselbe drehbar gelagert. Der Kontakt zwischen den Kabeln wird insbesondere dadurch hergestellt, daß leitfähige Materialien aufeinander drehen, statt wie bisher, fest miteinander verbunden zu sein. Dabei sind naturgemäß die einzelnen Leitungen innerhalb der Kabel voneinander getrennt, d.h. voneinander isoliert angebracht.

[0005] Erfindungsgemäß können Steckdosen werksseitig bereits mit diesem "Verdrehschutz", d.h. einem drehbaren Lager, ausgerüstet werden, so daß sich der eingesteckte Stecker bei einer Drehung des oder der Kabel mit dreht und so die Verdrehung des oder der Kabel verhindert. Idealer Weise werden auch Stecker werksseitig bereits mit dem Verdrehschutz ausgerüstet, ebenso die Kabelanschlüsse an Geräten und/oder Installationen, z.B. am Telefon, Bügeleisen usw.. Für Kabelverbindungen, die an ihrem Anfang und/oder Ende nicht mit einem Verdrehschutz ausgerüstet sind, gibt es erfindungsgemäß den Verdrehschutz als Adapter, der zwischen die Kabelverbindungen gesteckt/montiert wird.

[0006] Im Folgenden werden einige Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnungen zur besseren Verständlichkeit der Erfindung näher erläutert.

[0007] Es zeigt:

Fig. 1:
eine Schemaskizze eines Kabelanschlusses an einem Telefon, bei dem das Telefonkabel durch Gebrauch und Handhabung knäuelartig verdreht ist

Fig. 2:
eine weitere Schemaskizze eines Kabelanschlusses an einem Bügeleisen, bei dem das Kabel durch Gebrauch und Handhabung total verdreht ist;

Fig. 3 bis Fig. 7:
perspektivische Darstellungen für Ausführungsformen des Verdrehschutzes in Form der erfindungsgemäßen Kabelverbindung, wobei

zu Fig. 3
der Verdrehschutz aus Unterteil und Oberteil besteht und einseitig fest montiert ist;
zu Fig. 4
der Verdrehschutz aus Unterteil und Oberteil besteht und zwischen lose Kabel montiert ist;
zu Fig. 5
der Verdrehschutz in einer Steckdose ist;
zu Fig. 6
der Verdrehschutz als Adapter zwischen Stecker und Steckdose ist;
zu Fig. 7
der Verdrehschutz in einem Stecker ist;

Fig. 8:
eine Explosionsdarstellung des Prinzips des Verdrehschutzes für Kabel bei erfindungsgemäßen Kabelverbindungen; und

Fig. 9:
eine Querschnittsansicht des Aufbaus des drehbaren Lagers im Gehäuse des Oberteils des Verdrehschutzes.



[0008] In Fig. 3 ist der Verdrehschutz zweiteilig ausgeführt, um die nachträgliche Kabelverbindungen an Geräten und/oder Installationen, z.B. Telefonapparaten, Bügeleisen usw. zu ermöglichen. Hierbei ist das Verdrehschutz-Unterteil 1 am Gerät bzw. wandseitig fest montiert, dabei ist das Kabel 2 mittels klemmen oder schrauben mit dem Verdrehschutz-Unterteil 1 fest verbunden.

[0009] Das Verdrehschutz-Oberteil 8 ist mit dem Verdrehschutz-Unterteil 1 durch z.B. eine Steck- oder Schraubverbindung verbunden. Für den Geräteanschluß, z.B. über das Kabel eines Telefonhörers, wird das Verdrehschutz-Oberteil 8 abgenommen und das Gerätekabel 2.2 an das drehbare Lager im Verdrehschutz-Oberteil 8 montiert.

[0010] In Fig. 4 ist der Verdrehschutz als Adapter ausgebildet und zwischen zwei miteinander zu verbindende lose Kabel 2, 2.2 montiert, wobei das Verdrehschutz-Unterteil 1 und das Verdrehschutz-Oberteil 8 fest miteinander verbunden sind und damit über die inneren Anschlüsse die Kabelverbindung herstellen. Das Drehlager sitzt dabei entweder im Ober- 8 oder Unterteil 1 des Verdrehschutzes.

[0011] In Fig. 6 ist der Verdrehschutz in Form eines Adapters - in dem das Drehlager erkennbar ist - zwischen Steckdose (Fig. 5) und Stecker (Fig. 7)ausgeführt. Sowohl die Steckdose (Fig. 5) als auch der Stecker (Fig. 7) können mit einem Drehlager ausgeführt sein.

[0012] In Fig. 8 zeigt eine Explosionsdarstellung das Prinzip des Verdrehschutzes. Dabei ist das Verdrehschutz-Gehäuse mehrteilig, es besteht aus Verdrehschutz-Unterteil 1 und Verdrehschutz-Oberteil 8 mit Deckel 8.1 und den Gehäuseverbindungen 1.2 und 8.2. Das Gehäuse kann auch in der Längsachse geteilt sein.

[0013] Der Anschluß des einen zu verbindenden Kabels 2 führt in das Verdrehschutz-Unterteil, dabei werden die Leitungen des Kabels 2.1 an eine Kabelschiene 3.3 montiert, welche an der Kontaktscheibe 3 sitzt. Die Kontaktscheibe 3 sitzt mit Nut 3.2 und Feder 1.3 fest im Verdrehschutz-Unterteil. Die Kontaktscheibe 3 ist mit Kontakten 3.4 ausgerüstet und wird mit der Öffnung 3.1 auf den Dorn 1.1 des Verdrehschutz-Unterteiles gesteckt.

[0014] Der Anschluß des anderen zu verbindenden Kabels 2.2 wird durch den Deckel 8.1 und den Dichtring 8.3 in das Verdrehschutz-Oberteil 8 geführt und mit einer Klemme 7.3 an der Drehscheibe 7 befestigt. Die Klemme 7.3 ist über den Korb 7.4 mit der Drehscheibe 7 fest verbunden. Die Leitungen des Kabels 2.2 werden an die mit der Drehscheibe 7 fest verbundene Kabelschiene 7.5 geklemmt.

[0015] Das Verdrehschutz-Oberteil 8 wird mit dem Verdrehschutz-Unterteil 1 über den Verschluß 8.2 und 1.2 verbunden. Dabei führt die Lagerwelle 7.1 in das Drehlager 1.1, so daß sich die Drehscheibe 7 mit dem nun fest verbundenen Anschlußkabel 2.2 sowohl rechts, als auch links herum frei drehen kann. Die Lagerung der Drehscheibe erfolgt dabei auf einer Welle 7.1 oder/und in einem Lager 8.5 mit entsprechenden Dichtungen, wobei die Drehscheibe am Außenrand der Lagerung entsprechend gleit- oder rollfähig ausgerüstet ist 7.2.

[0016] Die Ausführung der Lagerung der Drehscheibe 7 ist dabei als Gleit- oder Wälzlager gedacht, eine Lagerung im Magnetfeld, in flüssigen oder gasförmigen Medien ist ebenfalls möglich.

[0017] In Fig. 9 ist der Aufbau des Verdrehschutz-Oberteils 8 im Detail dargestellt. Die Einbettung der Kontaktringe 4,5,6 in die Drehscheibe 7 ist dargestellt, sowie der Anschluß der Kontaktringe zu den Leitungen des Kabels 2.2.

[0018] Bei der Verbindung von Drehschutz-Unterteil 1 und Verdrehschutz-Oberteil 8 dreht sich das Kabel 2.2 mit der Drehscheibe 7 und den Leitungen auf den Kontaktringen 4,5,6 auf den Kontakten 3.4 der Kontaktscheibe 3.
Dabei drücken Federn 1.4 die Kontaktscheibe 3 mit den Kontakten 3.4 gegen die Kontaktringe 4,5,6 der Drehscheibe 7 im Verdrehschutz-Oberteil 8. Durch die Verbindung der Kontakte 3.4 mit den Kontaktringen 4,5,6 sind die Leitungen der Kabel 2 und 2.3 verbunden, das Drehlager ist leitfähig.

[0019] Es versteht sich, daß entsprechend der Anzahl der Leitungen innerhalb der zu verbindenden Kabel auch die Anzahl der Kontakte und Kontaktringe verändert werden kann.


Ansprüche

1. Kabelverbindung, bei der die Kabel (2,2.2) eine oder mehrere Leitungen (2.1) und Anschlüsse am jeweiligen Ende für elektrische Geräte und /oder Installationen, sowie Telekommunikationsanlagen besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Schutz gegen ein Verdrehen des oder der Kabel (2 bzw. 2.2) mindestens ein drehbares Lager (7) für einen oder beide Anschlüsse oder zwischen den Anschlüssen vorgesehen ist.
 
2. Kabelverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein drehbares Lager (7) pro Leitung (2.1) vorgesehen ist.
 
3. Kabelverbindung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das bzw. die Drehlager (7) bzw. Teile darin leitfähig sind.
 
4. Kabelverbindung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbaren Lager (7) mehrerer Leitungen (2.1) voneinander beabstandet sind oder aneinanderangrenzen.
 
5. Kabelverbindung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlüsse als Stecker und Steckdose oder als Klemmen ausgebildet sind.
 
6. Kabelverbindung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das drehbare Lager (7) zwischen den Anschlüssen in Form einer Steckdose, eines Adapters mit Stecker und Steckdose, eines Steckers, eines Adapters zwischen einer festen und einer losen Leitung oder zwischen zwei losen Leitungen oder mit Stecker und Steckdose und/oder Klemmen ausgebildet ist.
 
7. Kabelverbindung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das drehbare Lager (7) als Gleit-, Wälz-, Magnetfeld-, Flüssigkeits- oder Gaslager ausgebildet ist.
 
8. Kabelverbindung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Geräte, Installationen oder Anlagen Telefone, Bügeleisen, Staubsauger, Diktiergeräte, Leuchtkörper, Messapparate, Werkzeuge oder andere bewegliche Geräte und/oder Installationen mit oder ohne elektrischen Anschluß sind.
 




Zeichnung













Recherchenbericht