[0001] Die Erfindung betrifft ein Elektrowerkzeug, insbesondere eine Bohr- oder Schlagbohrmaschine
bzw. einen Bohrhammer oder einen Schrauber, mit einem Maschinengehäuse, mit einem
Antriebsmotor zum Antrieb einer Spindel, mit einem mit der Spindel verbundenen Futter
zum Einspannen eines Werkzeugs, mit einem Klemmgesperre, wobei die Spindel durch das
Klemmgesperre drehfest gegenüber dem Maschinengehäuse festlegbar ist und das Klemmgesperre
bei einer Drehmomentübertragung vom Antriebsmotor zum Futter die Spindel selbsttätig
freischaltet und bei einer Drehmomentübertragung vom Futter zum Antriebsmotor die
Spindel selbsttätig gegenüber dem Maschinengehäuse festlegt. Bei derartigen Elektrowerkzeugen
handelt es sich insbesondere um handgeführte Werkzeuge.
[0002] Aus der DE 198 03 454 A1 ist eine handgeführte Bohr- bzw. Schlagbohrmaschine bekannt,
bei der die Bohrspindel mittels einer Arretiervorrichtung mit dem Maschinengehäuse
drehfest koppelbar ist, wobei die Arretiervorrichtung zwischen der Bohrspindel bzw.
einer mit dieser drehverbundenen Zwischenwelle und dem Maschinengehäuse bzw. einem
mit diesem verbundenen Bauteil angeordnet ist und die Arretiervorrichtung bei einer
Drehmomentübertragung vom Antriebsmotor zum Werkzeug selbsttätig öffnet und bei einer
Drehmomentübertragung vom Werkzeughalter in umgekehrte Richtung selbsttätig sperrt.
[0003] Eine derartige Bohrmaschine hat den Vorteil, dass Werkzeuge in der Werkzeugaufnahme
problemlos schlüssellos eingespannt werden können bzw. das Bohrfutter ebenso problemlos
von der Bohrspindel, sofern sie lösbar verbunden sind, gelöst werden kann, da die
Bohrspindel dann jeweils selbsttätig arretiert wird. Eine gesonderte Betätigung durch
den Bediener zur Arretierung der Bohrspindel ist nicht erforderlich. Weiterhin ist
auch eine Sicherheitseinrichtung zur Verhinderung der Dreharretierung bei sich drehender
Bohrspindel überflüssig, da die Arretierung nicht separat ausgelöst werden kann.
[0004] Die bekannte Bohr- bzw. Schlagbohrmaschine besitzt jedoch den Nachteil, dass keine
Überlastsicherung vorgesehen ist, die bei einer Fehlbenutzung das Klemmgesperre bzw.
ein vorhandenes Getriebe vor Überlastung durch Betätigen des Motors bei arretierter
Spindel schützt. Will man eine solche zusätzlich vorsehen, so muss das Maschinengehäuse
an den gesteigerten Bauraumbedarf angepasst und es müssen aufwendige Wellenlagerungen
vorgesehen werden.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein bekanntes Elektrowerkzeug dahingehend
weiterzubilden, dass ein Überlastschutz vorgesehen ist und gleichzeitig nur ein geringer
Bauraum, wie er in handbetätigten Elektrowerkzeugen zur Verfügung steht, benötigt
wird.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch Bereitstellen eines Elektrowerkzeugs, insbesondere
einer Bohr- oder Schlagbohrmaschine bzw. eines Bohrhammers oder eines Schraubers,
wobei das Elektrowerkzeug eine drehmomentgeschaltete Sicherheitskupplung aufweist,
die in das Klemmgesperre integriert ist. Durch die Integration der drehmomentgeschalteten
Sicherheitskupplung, die insbesondere eine Rutschkupplung, aber auch eine Sperrkörperkupplung
sein kann, in das Klemmgesperre, wird zum einen ein Überlastschutz für das Getriebe
bzw. das Klemmgesperre bereitgestellt und zum anderen der Nachteil überwunden, dass
das separate Vorsehen von Sicherheitskupplung und Klemmgesperre verhältnismäßig viel
Platz innerhalb des Maschinengehäuses einnimmt, der grundsätzlich stark begrenzt ist
und zusätzlich aufwendige Wellenlagerungen notwendig macht.
[0007] Durch die Zusammenfassung der Sicherheitskupplung und des Klemmgesperres zu einem
einzigen Bauteil wird weiterhin die benötigte Teileanzahl reduziert und der Zeitaufwand
bei der Montage erheblich verringert.
[0008] Nach einem ersten Ausführungsbeispiel kann es vorgesehen sein, dass das Elektrowerkzeug
eine Zwischenwelle aufweist, die vom Antriebsmotor angetrieben wird und mit der Spindel
über ein Getriebe verbunden ist.
[0009] Es ist dabei vorteilhaft, wenn das. Klemmgesperre mit der integrierten Sicherheitskupplung
auf der Zwischenwelle angeordnet ist, da dann die axiale Schlagbewegung der Spindel
keinen störenden Einfluss auf die Arretierung derselben durch das Klemmgesperre aufweist.
Darüber hinaus wirken wegen der in der Regel zwischen der Zwischenwelle und der Hauptwelle
bestehenden Untersetzung an der Zwischenwelle geringere Kräfte als an der Hauptwelle
und es kann somit eine geringere Dimensionierung des Klemmgesperres vorgesehen werden.
[0010] Das Klemmgesperre kann dabei ein Gehäuse umfassen, in dem Mitnahmesegmente angeordnet
sind, wobei die Spindel bzw. die Zwischenwelle im Bereich des Klemmgesperres Klemmelemente
aufweist, wobei entweder die Klemmelemente oder die Mitnahmesegmente abhängig von
der Richtung der Drehmomentübertragung (Antriebsmotor/Futter oder Futter/Antriebsmotor)
auf im Gehäuse angeordnete Klemmrollen einwirken.
[0011] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Klemmelemente integraler Bestandteil
der Zwischenwelle bzw. der Spindel sind, d. h., dass die ansonsten zylindrische Welle
im Bereich des Gehäuses des Klemmgesperres Nocken aufweist, wobei je Klemmrolle ein
Nocken vorgesehen ist. Insbesondere können drei Klemmrollen sowie drei zugeordnete
Klemmelemente bzw. Mitnahmesegmente vorgesehen sein, da hierdurch eine besonders gute
und gleichmäßige Aufbringung der Klemmkraft erreicht wird, bei gleichzeitiger Zentrierung
des Klemmgesperres. Die Spindel bzw. die Zwischenwelle weist dann einen polygonalen
Querschnitt auf.
[0012] Bei einer Drehmomentübertragung von der Spindel bzw. dem Futter in Richtung des Antriebsmotors,
z. B. beim Ein- oder Ausspannen des Werkzeugs gelangen die Klemmelemente bzw. Nocken
der Zwischenwelle bzw. der Spindel in Anlage gegen die Klemmrollen und drücken diese
gegen das Gehäuse des Klemmgesperres. In diesem Zustand wird durch die Klemmung der
Klemmrollen ein weiteres Drehen der Zwischenwelle bzw. der Spindel verhindert.
[0013] Bei einer Drehmomentübertragung vom Antriebsmotor in Richtung des Futters, also im
Betriebszustand, wirken dagegen die Mitnahmesegmente auf die Klemmrollen ein und treiben
diese bei einer Drehung der Welle im Gehäuse vor sich her, so dass sich die Klemmrollen
stets im Bereich zwischen zwei Nocken der Zwischenwelle bzw. der Spindel befinden.
Die Klemmrollen laufen dann in dem Gehäuse des Klemmegesperres um.
[0014] Nach einem weiteren bevorzugten und selbständig erfinderischen Ausführungsbeispiel
kann vorgesehen sein, dass die Drehmomentübertragung vom Antriebsmotor auf die Spindel
bzw. die Zwischenwelle räumlich von der Drehmomentübertragung vom Futter auf die Spindel
getrennt ist. D. h. die Drehmomentübertragungsstelle ist unterschiedlich, je nachdem,
ob die Übertragung aus Richtung des Futters oder aus Richtung des Antriebsmotors kommt.
Das Klemmgesperre mit der Sicherheitskupplung kann dann zwischen den beiden Drehmomentübertragungsstellen
angeordnet sein.
[0015] Schließlich kann vorgesehen sein, dass die Zwischenwelle mit der Bohrspindel über
mindestens zwei Getriebestufen koppelbar ist und dass das Elektrowerkzeug einen Rechts-
und einen Linkslauf besitzt.
[0016] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der zeichnerischen
Darstellung und der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform sowie
den Unteransprüchen und den übrigen Anmeldungsunterlagen.
[0017] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Elektrowerkzeug, nämlich eine Bohrmaschine, mit geschnittenem
Gehäuse;
- Fig. 2
- die Zwischenwelle aus Fig. 1;
- Fig. 3a
- einen Schnitt entlang der Linie D-D in Fig. 1 bzw. Fig. 2 bei bohrfutterseitigem Antrieb;
- Fig. 3b
- einen Schnitt entlang der Linie E-E in Fig. 1 bzw. Fig. 2 bei bohrfutterseitigem Antrieb;
- Fig. 4a
- einen Schnitt entlang der Linie E-E in Fig. 1 bzw. Fig. 2 bei motorseitigem Antrieb;
und
- Fig. 4b
- einen Schnitt entlang der Linie D-D in Fig. 1 oder Fig. 2 bei motorseitigem Antrieb.
[0018] Fig. 1 zeigt eine Bohrmaschine, die in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnet ist, mit
einem Maschinengehäuse 12, einem Bohrfutter 14 zum Einspannen eines nicht dargestellten
Bohrwerkzeugs und einem Antriebsmotor (nicht dargestellt). Die Übertragung des Drehmoments
auf das Werkzeug erfolgt bei der Betätigung des Werkzeugs vom Antriebsmotor über eine
Antriebswelle 18 auf eine Zwischenwelle 20 und von dort über ein Zahnradgetriebe 22
mit zwei Getriebestufen 22a und 22b und einem auf einer Bohrspindel 24 angebrachten
mit den Getriebestufen 22a und 22b zusammenwirkenden Zahnrad 26 auf die Bohrspindel
24, wobei die Bohrspindel 24 beidseitig im Maschinengehäuse 12 gelagert ist und auf
ihrer einen Seite mit dem Bohrfutter 14 über eine Schraubverbindung verbunden ist.
[0019] Auf der Zwischenwelle 20 ist weiterhin ein Klemmgesperre vorgesehen, das in seiner
Gesamtheit mit 30 bezeichnet ist.
[0020] Das Klemmgesperre 30 soll nun anhand von Fig. 2 näher erläutert werden. Auf der Zwischenwelle
20 sind zunächst die beiden Zahnräder 22a und 22b der beiden Getriebestufen angeordnet.
Unmittelbar an die erste Getriebestufe 22a schließt sich das Klemmgesperre 30 an.
Das Klemmgesperre 30 umfasst hierbei ein Gehäuse 32, das durch einen Fixierring 31
und eine Scheibe 38 gebildet ist, wobei das Gehäuse 32 durch die Scheibe 38 in Richtung
der ersten Getriebestufe 22a abgeschlossen wird. Der Fixierring weist auf seinem äußeren
Umfang zwei Stege 32s auf, mit denen er in Nuten 12n des Maschinengehäuses 12 eingreift
und dadurch verdrehsicher mit dem Maschinengehäuse 12 verbunden ist. Darüber hinaus
umfasst das Klemmgesperre 30 eine Schaltbuchse 34, die mit Spiel auf der Zwischenwelle
20 angeordnet ist und mit der Zwischenwelle 20 formschlüssig verbunden ist. Hierzu
weist die Zwischenwelle 20 an ihrem dem Getriebe abgewandten Ende Nuten 20n auf, in
die entsprechende Stege 34s der Schaltbuchse 34 eingreifen. Die Schaltbuchse 34 kann
jedoch um ein gewisses Maß (Spiel) gegenüber der Zwischenwelle 20 gedreht werden,
bevor der Formschluss zustande kommt. Die Stege 34s der Schaltbuchse 34 sind dabei
an einem freien Ende der Schaltbuchse 34 (in der Zeichnung links) angeordnet. Am gegenüberliegenden
Ende (in der Zeichnung rechts) weist die Schaltbuchse 34 einen umlaufenden radial
nach außen abstehenden Flansch 34f auf, dessen eine Seite, die dem freien Ende der
Schaltbuchse 34 abgewandt ist, gegen den Fixierring 31 des Klemmgesperres 30 anliegt.
Weiterhin bildet der Flansch 34f der Schaltbuchse 34 drei Mitnahmesegmente 34m aus,
die äquidistant auf dem Umfang des Flansches 34f der Schaltbuchse 34 ausgebildet sind
und sich in das Gehäuse 32 hineinerstrecken, d. h. die Mitnahmesegmente sind in axialer
Richtung der Zwischenwelle 20 angeordnet.
[0021] Zwischen den drei Mitnahmesegmenten 34m sind im Gehäuse Klemmrollen 36 angeordnet.
Die Zwischenwelle 20 weist im Bereich des Gehäuses 32 keinen kreisförmigen Querschnitt
auf, sondern es sind äquidistant auf dem Umfang der Zwischenwelle 20 drei Klemmelemente
in Form von Nocken 20k angeformt. Die Zwischenwelle 20 erhält dadurch im Bereich des
Gehäuses 34 einen polygonalen Querschnitt. Die Zwischenwelle 20 weist im Bereich des
Gehäuses 32 eine größere Querschnittsfläche auf als in dem Bereich, in dem die Schaltbuchse
34 auf ihr angeordnet ist. Die Verbindung zwischen den Nocken 20k bildet hierbei eine
im Wesentlichen gerade Fläche 20f. Der Durchmesser der Klemmrollen 36 ist dabei etwas
kleiner als der Abstand zwischen der Mitte der Fläche 20f und dem Fixierring 31, so
dass sich die Klemmrollen 36 im Bereich der Fläche 20f frei drehen können.
[0022] Sofern sich die Klemmkörper 36 im Freilauf zustand befinden, sind sie im Wesentlichen
im Bereich der geraden Flächen 20f der Zwischenwelle 20 angeordnet. Sie sind hierbei
in Kontakt mit den Mitnahmesegmenten 34m, die die Klemmrollen 36 bei angetriebener
und umlaufender Zwischenwelle 20 vor sich herschieben.
[0023] Im Klemmfall, also bei Antrieb der Zwischenwelle 20 aus Richtung des Bohrfutters
14 dreht sich die Zwischenwelle 20 derart, dass die Mitnahmesegmente 34m nicht länger
in Anlage mit den Klemmrollen 36 sind, so dass die Nocken 20k, die sich im Freilauffall
im Wesentlichen im Bereich der Mitnahmesegmente 34m befinden, sich gegenüber den Mitnahmesegmenten
34m verdrehen, und in Kontakt mit den Klemmrollen 36 gelangen und die Klemmrollen
36 gegen das Gehäuse 32 pressen und dort verklemmen. Eine weitere Drehung der Zwischenwelle
20 ist dann nicht mehr möglich.
[0024] Das Klemmgesperre 30 umfasst weiterhin eine Rutschkupplung 39, wobei das übertragbare
Drehmoment durch die Vorspannung der Tellerfedern 40a und 40b eingestellt ist.
[0025] Die Übertragung der Antriebskraft auf die Zwischenwelle 20 erfolgt über eine in Figur
1 dargestellte Motorantriebswelle 18, die mit einem Stirnrad 42 in Kontakt steht.
Sowohl die Motorantriebswelle 18 als auch das Stirnrad 42 weisen hierzu eine Außenverzahnung
42z bzw. 18z auf, die ineinanderkämmen. Zwischen dem Stirnrad 42 und der Schaltbuchse
34 besteht über die Rutschkupplung 39 eine reibschlüssige Verbindung.
[0026] Im Falle eines Drehmomentes, das das zulässige Drehmoment der Rutschkupplung 39 übersteigt,
reicht die Reibkraft zwischen Schaltbuchse 34 und Stirnrad 42 nicht länger aus und
das Stirnrad 42 dreht sich gegenüber der Schaltbuchse 34 und die Kraftübertragung
auf die Zwischenwelle endet.
[0027] Hierdurch wird eine Zerstörung des Klemmgesperres vermieden, wenn z. B. bei verklemmtem
Bohrer die Bohrspindel 24 nicht mehr mitdrehen kann, der Motor jedoch weiterläuft.
[0028] Um das Klemmgesperre sicher vor Zerstörung zu schützen und Bauraum zu sparen, wurden
die Drehmomentübertragungsstellen räumlich getrennt. Die Kraftübertragung vom Motor
auf die Zwischenwelle 20 erfolgt dabei im Bereich der Linie E-E, indem die Stege 34s
der Schaltbuchse 34 gegen die Wände der Nuten 20n der Zwischenwelle 20 zu liegen kommen
und diese dadurch in der Drehung mitnehmen.
[0029] Andererseits erfolgt bei bohrfutterseitigem Antrieb die Kraftübertragung unmittelbar
von der Zwischenwelle 20 über die Nocken 20k auf die Klemmrollen 36 und damit das
Gehäuse 32, wobei die Schaltbuchse 34 mit den Mitnahmesegmenten 34m unbelastet bleibt.
Die Übertragungsstelle liegt dabei im Bereich der Linie D-D.
[0030] Die verschiedenen Antriebszustände sollen nun anhand der Fign. 3a und 3b sowie 4a
und 4b näher erläutert werden.
[0031] Die Fign. 3a und 3b zeigen Schnitte entlang der Linien D-D bzw. E-E bei Antrieb von
Seiten des Bohrfutters 14, bei rechtsdrehender Bohrspindel 24. Dieser Zustand wird
erreicht, wenn die Bohrspindel 24 von Seiten des Bohrfutters 14 gedreht wird, z. B.
um ein neues Bohrwerkzeug in das Bohrfutter 14 einzuspannen. Die Bewegung der Bohrspindel
24 wird dabei über das Zahnrad 26, das mit einem der Zahnräder 22a bzw. 22b der Zwischenwelle
20 kämmt, auf die Zwischenwelle 20 übertragen. Die Zwischenwelle 20 wird dabei so
weit gedreht, bis die Nocken 20k in Eingriff mit den Klemmrollen 36 gelangen und diese
gegen das Gehäuse 32 pressen. Die Bewegung der Zwischenwelle 20 erfolgt dabei relativ
zu der Schaltbuchse 34 mit ihren Mitnahmesegmenten 34m. Die Mitnahmesegmente 34m befinden
sich in diesem Antriebsfall nicht im Eingriff mit den Klemmrollen 36. Das Gehäuse
32 ist gegenüber dem Maschinengehäuse 12 drehfest festgelegt über Stege 32s, die in
Nuten 12n des Maschinengehäuses 12 eingreifen. Eine weitere Verdrehung der Zwischenwelle
20 ist nach dem Klemmen der Klemmrollen 36 nicht mehr möglich.
[0032] Wie in Fig. 3b zu erkennen ist, erfolgt die Anlage der im Bereich E-E ausgebildeten
Stege 34s gegen die Seiten der Nuten 20n erst nach Erreichen des Klemmzustandes. D.
h., bei einem bohrfutterseitigem Antrieb erfolgt zunächst die Klemmung der Klemmrollen
36 durch die Zwischenwelle 20, bevor eine Drehmomentübertragung von der Zwischenwelle
20 auf die Schaltbuchse 34 und damit ein Mitdrehen der Mitnahmesegmente 34m erfolgen
könnte.
[0033] Bei Antrieb von der Bohrfutterseite laufen also die Nocken 20k der Zwischenwelle
20 den Mitnahmesegmenten 34m der Schaltbuchse 34 voraus. Die Klemmung erfolgt dabei
bevor die Schaltbuchse 34 nach Überwindung eines gewissen Spiels in Formschluss mit
der Zwischenwelle 20 gerät.
[0034] Die Drehmomentübertragung bei bohrfutterseitigem Antrieb erfolgt also im Bereich
des Schnitts D-D des Klemmgesperres 30.
[0035] Erfolgt nun der Antrieb von Seiten, des Motors (Betriebszustand), so gelangt zunächst
die Schaltbuchse 34, die mit dem Motor über das Stirnrad 42 gekoppelt ist, in Eingriff
mit der Zwischenwelle 20 über die Nut-Steg-Verbindung 20n, 34s. Hierdurch laufen die
Mitnahmesegmente 34m der Schaltbuchse 34, aufgrund des Spiels zwischen Schaltbuchse
34 und Zwischenwelle 20 den Nocken 20k der Zwischenwelle 20 soviel voraus, dass die
Mitnahmesegmente 34m auf die Klemmrollen 36 einwirken und diese im Bereich der geraden
Flächen 20f zwischen den Nocken 20k der Zwischenwelle 20 halten. Die Klemmrollen 36
laufen somit zusammen mit den Mitnahmesegmenten 34m in dem Gehäuse 32 um.
[0036] Die Kraftübertragung erfolgt bei Antrieb von der Motorseite im Bereich des Schnitts
E-E.
[0037] Die Drehmomentübertragung ist also je nach Richtung, aus der sie erfolgt (aus Richtung
des Bohrfutters bzw. aus Richtung des Motors) räumlich voneinander getrennt.
[0038] Wie aus Fig. 1 und 2 ersehen werden kann, ist die Rutschkupplung 39 zwischen den
beiden Übertragungsstellen E-E und D-D angeordnet, so dass bei einer Überlast von
Seiten des Motors die Rutschkupplung 39 ausrastet und eine Zerstörung des Klemmegesperres
30 verhindert. Es ist daher insbesondere günstig, die Rutschkupplung 39 von der Motorseite
her betrachtet vor der eigentlichen Klemmeinrichtung des Klemmgesperres 30 anzuordnen.
1. Elektrowerkzeug, insbesondere eine Bohr- oder Schlagbohrmaschine bzw. ein Bohrhammer
oder ein Schrauber, mit einem Maschinengehäuse (12), mit einem Antriebsmotor zum Antrieb
einer Spindel (24), mit einem mit der Spindel (24) verbundenen Futter (14) zum Einspannen
eines Werkzeugs, mit einem Klemmgesperre (30), wobei die Spindel (24) durch das Klemmgesperre
(30) drehfest gegenüber dem Maschinengehäuse (12) festlegbar ist und das Klemmgesperre
(30) bei einer Drehmomentübertragung vom Antriebsmotor zum Futter (14) die Spindel
(24) selbsttätig freischaltet und bei einer Drehmomentübertragung vom Futter (14)
zum Antriebsmotor die Spindel (24) selbsttätig gegenüber dem Maschinengehäuse (12)
festlegt, dadurch gekennzeichnet, dass das Elektrowerkzeug (10) eine drehmomentgeschaltete Sicherheitskupplung (39)
aufweist, wobei die Sicherheitskupplung (39) in das Klemmgesperre (30) integriert
ist.
2. Elektrowerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zwischenwelle (20)
vorgesehen ist, die vom Antriebsmotor angetrieben und mit der Spindel (24) über ein
Getriebe (22a, b, 26) verbunden ist.
3. Elektrowerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmgesperre (30)
mit der integrierten Sicherheitskupplung (39) auf der Zwischenwelle (20) angeordnet
ist.
4. Elektrowerkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Klemmgesperre (30) ein Gehäuse (32) aufweist, in dem Mitnahmesegmente (34m) angeordnet
sind und die Spindel (24) bzw. die Zwischenwelle (20) im Bereich des Klemmgesperres
(30) Klemmelemente (20k) aufweist, wobei entweder die Klemmelemente (20k) oder die
Mitnahmesegmente (34m) abhängig von der Richtung der Drehmomentübertragung auf im
Gehäuse (32) angeordnete Klemmrollen (36) einwirken.
5. Elektrowerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Drehmomentübertragung
vom Futter (14) in Richtung des Antriebsmotors die Klemmelemente (20k) die Klemmrollen
(36) gegenüber dem Gehäuse (32) des Klemmgesperres (30) verklemmen.
6. Elektrowerkzeug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Drehmomentübertragung
vom Antriebsmotor in Richtung des Futters (14) die Mitnahmesegmente (34m) die Klemmrollen
(36) derart freischalten, dass sie im Gehäuse (32) umlaufen.
7. Elektrowerkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehmomentübertragung (E-E) vom Antriebsmotor auf die Spindel (24) bzw. die Zwischenwelle
(20) räumlich von der Drehmomentübertragung (D-D) vom Futter (14) auf die Spindel
(24) bzw. die Zwischenwelle (20) getrennt ist und das Klemmgesperre (30) mit der Sicherheitskupplung
(39) zwischen den beiden Drehmomentübertragungsstellen (E-E; D-D) angeordnet ist.
8. Elektrowerkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Sicherheitskupplung (39) eine Rutschkupplung ist.
9. Elektrowerkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zwischenwelle (20) mit der Spindel (24) über mindestens zwei Getriebestufen (22a,
22b, 26) koppelbar ist.
10. Elektrowerkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
es einen Rechts- und einen Linkslauf besitzt.