(19)
(11) EP 1 083 271 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.03.2001  Patentblatt  2001/11

(21) Anmeldenummer: 00890252.0

(22) Anmeldetag:  17.08.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04F 13/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 18.08.1999 CH 54599

(71) Anmelder: Elk Fertighaus Aktiengesellschaft
3943 Schrems (AT)

(72) Erfinder:
  • Weinstabl, Josef
    3943 Schrems (CH)

(74) Vertreter: Itze, Peter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Casati, Wilhelm, Dipl.-Ing. Itze, Peter, Dipl.-Ing. Amerlingstrasse 8
1061 Wien
1061 Wien (AT)

   


(54) Stossfugenausbildung


(57) Die Erfindung betrifft eine Stoßfugenausbildung bei aus Fertigteilelementen vorgefertigten Wandungen von Fertigteilhäusern od.dgl., bei welcher in einer der Wandungsplatten in dem der Stoßfuge benachbarten Bereich ein zur Stoßfuge hin offenes Aufnahmeprofil mit einem parallel zur Wandungsebene verlaufenden Außenschenkel vorgesehen ist, wobei die dem Aufnahmeprofil (6) benachbarte Wandplatte (1) mit ihrem an die Stoßfuge anschließenden Randbereich (8) den Außenschenkel (7) hintergreifend in das Aufnahmeprofil (6) eingesetzt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Stoßfugenausbildung bei aus Fertigteilelementen vorgefertigten Wandungen von Fertigteilhäusern od.dgl., bei welcher in einer der Wandungsplatten in dem der Stoßfuge benachbarten Bereich ein zur Stoßfuge hin offenes Aufnahmeprofil mit einem parallel zur Wandungsebene verlaufenden Außenschenkel vorgesehen ist.

[0002] Derartige Ausbildungen sind aus AT 001 199 U1 der Anmelderin bekannt. Bei diesen bekannten Ausbildungungen sind an jeder der Wandungsplatten Aufnahmeprofile vorgesehen, wobei der Zwischenraum zwischen den Aufnahmeprofilen unter Überdeckung der eigentlichen Stoßfuge durch Einschubteile, überbrückt sind.

[0003] Derartige Ausbildungen haben sich für vertikal verlaufende Stoßfugen als vorteilhaft erwiesen, weil dadurch die Außenfläche der Wandungsplatten unter Einschluß des außen liegenden Schenkels des Aufnahmeprofils fertig mit einem Putz beschichtet sein kann, sodaß die Wandungsplatten nebeneinander aufgestellt und die Einschubteile während des Aufstellens lediglich zwischengelegt zu werden brauchen, wonach bereits die gesamte Wandung fertig ist, ohne daß auf der Baustelle weiter verputzt werden muß.

[0004] Bei horizontal verlaufenden Stoßfugen, also Stoßfugen zwischen den einzelnen Geschossen, hat sich die bekannte Anordnung jedoch insoferne als nachteilig erwiesen, weil sich im Aufnahmeprofil der unteren Platten Wasseransammlungen od.dgl. bilden können, die sich auf die Struktur des Putzes bzw. der darunterliegenden Platten negativ auswirken können. Auch ist bei Wechsel von Temperaturen oberhalb des Gefrierpunktes zu unterhalb des Gefrierpunktes und umgekehrt ein Auffrieren der Putzränder möglich.

[0005] Die genannten Nachteile werden gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch vermieden, daß die dem Aufnahmeprofil benachbarte Wandplatte mit ihrem an die Stoßfuge anschließenden Randbereich den Außenschenkel hintergreifend, in das Aufnahmeprofil eingesetzt ist, jedoch ist es möglich, bei horizontalen Stoßfugen das Profil so anzuordnen, daß der Außenschenkel nach unten weist, sodaß ein Eindringen von Feuchtigkeit in das Profil ausgeschaltet ist, wie dies bei einer bevorzugten Ausbildung der Fall ist, nämlich bei horizontal im Bereich der Geschoßdecke angeordneter Stoßfuge, wobei hier das Aufnahmeprofil an der Unterkante der Wandplatte angeordnet ist. Zum Abdecken der eigentlichen Stoßfuge zwischen den einzelnen Geschoßen kann die Wandplatte bis über die Stirnseite des Boden- bzw. Deckentragwerkes nach unten verlängert sein.

[0006] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.

[0007] Fig. 1 zeigt den Querschnitt durch eine Außenwandung eines mehrgeschoßigen Hauses.

[0008] Fig. 2 gibt den Stoßfugenbereich vergrößert im Detail wieder.

[0009] Fig. 3 zeigt im Schaubild das Aufnahmeprofil in größerem Maßstab.

[0010] Mit 1, 2 und 3 sind die Wandungen der einzelnen Geschosse bezeichnet, u.zw. mit 1 Erdgeschoß, mit 2 Wandung des Obergeschosses und mit 3 die Wandung eines Dachgeschosses. Alle Wandungen sind nach der herkömmlichen Holzriegelbauweise aufgebaut, gemäß welcher am Holzrahmen mit Stehern und Riegeln an der Innen- und Außenseite Tragplatten angeordnet sind, wobei der Zwischenraum zwischen den Tragplatten mit einer Isolierung ausgefüllt ist.

[0011] An der Außenseite der äußeren Tragplatte ist an jeder Platte eine Isolierung 4 vorgesehen, an deren Außenseite ein Kunstharzputz 5 angebracht ist.

[0012] An der jeweils oberen Platte ist entlang der Unterkante ein Aufnahmeprofil 6 angeordnet, das einen nach unten weisenden Außenschenkel aufweist, der an seiner Außenseite mit dem Dünnputz beschichtet ist. Die darunterliegende Platte weist an ihrer Oberseite einen Verstärkungsriegel 8 auf, der die Wärmedämmschicht 4 nach oben zu abschließt und einen stabilen Randbereich ergibt, welcher unter den Außenschenkel 7 der darüberliegenden Platte (im vorliegenden Fall Platte 2) einschiebbar ist, wobei der Putz 5 der unteren Platte hinter den Außenschenkel 7 der darüberliegenden Platte hineinreicht. Zwischen der unteren Stirnfläche des Profiles und dem Versteifungsriegel 8 ist ein Dichtstreifen 9 eingelegt.

[0013] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, übergreift die obere Wandverkleidungsplatte die Deckenkonstruktion 10, welche gleichzeitig den Boden des Obergeschosses bildet.

[0014] Der Aufbau der Decken- bzw. Bodenkonstruktion 10 ist im vorliegenden Fall nicht neuerungswesentlich, sodaß auf diesen Aufbau nicht näher eingegangen zu werden braucht.

[0015] Beim Aufstellen des Gebäudes wird zunächst das Untergeschoß auf einem vorhandenen Keller oder Fundament aufgestellt, wonach die Oberkante der Wandplatten bzw. Wandkonstrukton des Erdgeschosses durch die Deckenkonstruktion 10 abgedeckt wird. Die Deckenkonstruktion reicht dabei bis in den Bereich der Innenseite der Außenplattenverkleidung, sodaß die Wandplatte 2 des darüberliegenden Geschosses diese Deckenkonstruktion 10 übergreifend, auf die Deckenkonstruktion aufgesetzt werden kann, wobei die Unterkante der Außenplatte 2 das Aufnahmeprofil 6 trägt, das mit seinem Außenschenkel die darunterliegende Platte 1 übergreifend, auf die darunterliegende Wand aufgesetzt wird. Auf diese Weise wird eine dichte Wandkonstruktion erzielt, ohne daß auf der Baustelle noch Putzarbeiten vorgenommen werden müssen.

[0016] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, kann die Außenseite des Außenschenkels 7 mit Erhebungen oder Vertiefungen 11 versehen sein, um eine bessere Haftung des Putzes zu erzielen.

[0017] Die vorliegende Konstruktion wurde anhand einer horizontalen Stoßfuge beschrieben, jedoch kann diese Stoßfugenausbildung in gleicher Weise auch bei vertikal verlaufenden Stoßfugen angewandt werden, wobei die auftretende Stufe zwischen dem verputzten Außenschenkel 7 und der hinter diesen Außenschenkel eingreifenden Wandplatte als Dekorationseffekt herangezogen werden kann.


Ansprüche

1. Stoßfugenausbildung bei aus Fertigteilelementen vorgefertigten Wandungen von Fertigteilhäusern od.dgl., bei welcher in einer der Wandungsplatten in dem der Stoßfuge benachbarten Bereich ein zur Stoßfuge hin offenes Aufnahmeprofil mit einem parallel zur Wandungsebene verlaufenden Außenschenkel vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Aufnahmeprofil (6) benachbarte Wandplatte (1) mit ihrem an die Stoßfuge anschließenden Randbereich (8) den Außenschenkel (7) hintergreifend in das Aufnahmeprofil (6) eingesetzt ist.
 
2. Stoßfugenausbildung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei horizontal im Bereich der Geschoßdecke (10) angeordneter Stoßfuge das Aufnahmeprofil (6) an der Unterkante der Wandplatte (2) angeordnet ist.
 
3. Stoßfugenausbildung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandplatte (2) bis über die Stirnseite des Boden- bzw. Deckentragwerks (10) nach unten verlängert ist.
 




Zeichnung